Recommendations for an Advanced Search

Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte

In sämtlichen fünf Webereien der Firma sind heute 680 mechanische Webstühle in Betrieb, darunter viele Ratier- und Jacquardstühle. In Zeiten schwerster Baumwollkrisis, die der nord amerikanische Bürgerkrieg im Jahre 1864 hervorrief, wurde von der Firma die den Job. Mich. Ohmeyer’schen Erben in Rankweil gehörige, 1842 neu erbaute Baumwollspinnerei samt Nebengebäuden und Grundbesitz käuflich erworben. Anfänglich mit 7000 Spindeln (Handstühlen und Bozner Flügeldrosseln) eingerichtet^ wurden

diese alten Maschinen bald nach Übernahme der Spinnerei durch neue, von der Firma Joh. Jacob Bieter & Co. in Winterthur bezogene Selfaktoren ersetzt und vermehrt. Im Jahre 1879 wurde die erste bauliche Vergrösserung und eine weitere Vermehrung der Spindelanzahl durch Anschaffung von Spindeln nach den Systemen Ring-Throstles S. Brooks, sowie Howard & Bollough vorgenommen; es waren dies die ersten Maschinen dieser Systeme, welche in Vorarlberg eingeführt wurden. Die einschneidendsten Fortschritte

, in welchen die neuesten Maschinen von Platt Brothers, Ashwort Brothers, Asa Lees & Co., J. J. Bieter L Co. etc. Aufstellung fanden; auch wurde anno 1892 die elektrische Beleuchtung eingeführt. Während die Produktion im Jahre 1864 nur 40000 Päcke Garn ä 10 englische Pfund betrug, stieg dieselbe mit dem Besitze von 26 000 Spindeln auf 150000 Päcke in den Nummern von 8—44; die Garne werden bis auf einen verhältnismässig kleinen Teil von den eigenen mechanischen Webereien verarbeitet. Die Firma beschäftigt heute

in ihren Etablissements im Ganzen circa 1000 Arbeiter; zwischen ihr und dem Personal besteht ein ganz loyales Verhältnis, welches seinen Ausdruck darin findet, dass viele Arbeiter schon über 20 bis 30, sogar 40 bis 50 Jahre in Diensten der Firma stehen. Einem An-, gestellten wurde für eine mehr als 50jährige Dienstzeit von Sr. Majestät das Silberne Verdienstkreuz verliehen. Nebst den gesetzlich vorgeschriebene Wohlfahrtsein richtungen, hat die Firma in Hohenems, Rankweil und Vaduz insgesamt 46 Häuser mit 104

Wohnungen für Beamte und Arbeiter erbaut. Desgleichen befinden sich in der Druckerei im Schwefel und in der Spinnerei in Rankweil eigene Bäder, in erst genannter Fabrik seit 1904 auch eine Bibliothek mit Lesesaal. Während ihres langjährigen Bestandes beschickte die Firma, ausser der schon erwähnten Wiener Gewerbe-Aus stellung v. J. 1845, nur noch die Weltausstellung 1873 in Wien, bei welcher ihr für ihre Gespinnste die Verdienst-Fortsehritts- Medaille, für ihre Web- und Druckprodukte das Anerkennungs

Books

Category:

History , Religion, Theology

Year:

1905

¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)

Page 263 of 425

Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte

betrieb. 5 ) In den Jahren 1875—1877 ward die Lederbranche aufgelassen und das Bankgeschäft in Hohenems mit, Herrn Jos na Brettauer, einem Sohne des Emanuel, als Kompagnon weitergeführt. Des Leopolds Sohn, Ludwig, hatte bereits 1875 in St. Gallen ein eigenes Bankhaus errichtet. Im Jahre 1880 traten auch Josua und Heinrich, ein Bruder des letztgenannten Ludwig, dem St. 6 all er Bankgeschäfte bei, das unter der Firma „Brot tauer & Co.“ weitergeführt wurde und heute noch besteht. Mit Eröffnung

Brettauer, 1 ) ein Sohn des Emanuel, in die Firma als Kompagnon ein. Im Jahre 1888 trat Ludwig Brettauer aus dev Gesellschaft aus, errichtete unter der Firma „Brettauer, Knauer & Co. in .Zürich ein neues Bankhaus, das bald darauf im Züricher Bankverein aufging. Ebenfalls 1888 ward das Hohenemser Bankhaus ganz aufgelassen und die Firma „Ludwig Brettauer sei. Erben“ nur in Bregenz, von dem bald darauf als Kompagnon beigetretenen Herrn Ferdinand Brettauer, einem Sohne Eiuanuels, weitergeführt. Herr

Heinrich Brettauer schied Ende 1899 aus der Firma. Mit 1. September 1904 ging die Firma „Ludwig Brettauer sei. Erben“ in die damals neugegri'mdete „Bank für Tirolund Vorarlberg“ auf, deren Bregenzer Filiale von Herrn Ferdinand Brettauer als Direktor nunmehr geleitet wird und womit die bankgeschäftliche Carrière der Firma Brettauer in Vorarlberg ihren würdigen Abschluss fand. Auch diese Linie der weitverzweigten Familie hat erfolg reiche Vertreter wissenschaftlicher Laufbahnen. Ein Sohn des Leopold

Books

Category:

History , Religion, Theology

Year:

1905

¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)

Page 271 of 425

Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte

496 Elftes Kapitel, Die allgemeine Hoohscliätzung, die er und seine treffliche Gattin genossen, war eine wohlverdiente. Und ganz im Sinne und nach dem Vorbilde ihres Vaters wirkten dessen Soline, die Herren Arnold Schwarz in Feldkirch und Siegmund Schwarz in Bozen als Inhaber der bis 1. Juli 1404 sämtliche Etablissements des Hauses umfassenden Firma „Ernst Schwarz Söhne“ in Feldkirch und Bozen. Mit dem 1. Juli 1904 fand die bankgeschiiftliclie Carrière der Firma „E. Schwarz Söhne“ in Feldkirch

und Bozen ihren würdigen Abschluss darin, dass sie in dem hochangesehenen Bankinstitute „k. k. priv. oestr. Greditanstalt für Handel und Gewerbe in Wien“ unter Leitung ihrer bisherigen Chefs aufging. Die ursprüngliche Jfi nna „Gehr . Schwarz“ blieb für den Betrieb der Dampfbrauerei Vii pian bei Bozen aufrecht. Dieser Firma kommt eine hervorragende Kölle in den tirolischen Finanzoperationen der letzten zwei Jahrzehnte zu. Sie, finanzierte die Etschregulierungs-Anleihen der Ge nossenschaften und zum Teil

auch des Landes, desgleichen eine Stadtanleihe und verschiedene Lokalbahnen, Von letzteren ward u. a. auch die Gardasee-Bahn, die Balm von Bozen nach Kaltem (Uberetschbahn) 1 ) von der Firma finanziert und gebaut, während die im Entstehen begriffene Vintscbgau- balm der Initiative der Firma zu danken ist. die die jahre langen kostspieligen Vorarbeiten aus eigenen Mitteln aus- fiibvte. In gleicher Weise bat sie'in hervorragender Weise ') Hierüber schrieb die „Münchener Allgem. Zeitung

. So durch finanzielle Kräftigung von Hotelunternehmungen usw. und namentlich am Mendelpasse durch Ankauf von Bau gründen und deren Parzellierung die Möglichkeit, zur jetzigen Ansiedlung geschaffen. Als jüngstes Werk der Firma ist die am 19. Oktober 1903 eröffnete Drahtseilbahn auf den Mendelpass. zu be trachten. Das Zustandekommen der Mendelhahn sowohl wie ihrer Zufahrtslinie Bozen-Kaltem sind der Initiative und finanziellen Unterstützung der Bankiers Schwarz zu danken, womit ein weiteres grossartiges Werk

Books

Category:

History , Religion, Theology

Year:

1905

¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)

Page 260 of 425

Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte

, 2 ) der bald darauf die Errichtung einer Türkisehrot-Färberei folgte, Zur Benutzung der Schwefelquelle zu Heilzwecken ward in einem benachbarten Hause ein Bad eingerichtet. Schon im Jahre 1845 wurden die von der Firma auf der Wiener Gewerbe-Ausstellung ausgestellten Druckwaren durch eine ehrenvolle Erwähnung ausgezeichnet. Neben den beiden obgenannten Fabrikationszweigen widmete sich die Finna damals auch der Herstellung von Tüllstiekerei. Da dieser Artikel vornehmlich in der Lombardei und Venedig

sich die den Gebrüdern llosentlial in Hohenems mit Verordnung vom 3. September d. 3s. VA. 21163 zur Baumwolltuchfabrikation und Stickerei erteilte Landes- fabriksbefugnis auch auf die Cotton-Druckerei auszudelinen habe. Wovon sowohl die Gemeindevorstehung von Hohenems als die dito Gebrüder Rosenthal verständiget wird. k, k. Landgericht Dornbirn um 11. Oktober .1841.“ Gebrüder Hosentlinl“. 47 n Artikel Beschäftigung fanden, doch sah sich die Firma durch den stetig zurückgehenden Konsum an Tüchelwaren

, und um der Reformbedürftigkeit der Druckerei Rechnung zu tragen, veranlasst, im Jahre 1871) die ersten zwei Rouleaux-Druek- mascliine« aufzusteUen, denen im Jahre 1894 mit den ent sprechenden baulichen Erweiterungen eine dritte (achtfärbige) folgte. In dieser Branche befasst sich die Firma hauptsäch lich mit der Fabrikation von Barchent, Lcvantin, Satin, sowie den verschiedenen einschlägigen Modeartikeln, wobei sie einen ganz besonderen Ruf ihren echt tiirkischrot gefärbten Stoffen zu danken hat. Das Hauptabsatzgebiet

in sämtlichen Hohenemser Etablissements der Firma eingeführt, die hiezu im Schwefel eine eigene elektrische Anlage mit Dampfbetrieb (500 Ps.) errichtete. Bereits im Jahre 1856 hatte die Firma an der sogen. Säge in Hohenems eine mechanische Weberei errichtet, in der heute, nach mehrfachen Vergrösserungen 121 mechanische Webstühle mit Wasser- und Dampfkraft in Betrieb sind. Im Jahre 1878 ward in der Nähe der ersten eine weitere mechanische Weberei errichtet mit heute ca. 145 Webstühlen. Im Jahre 1883 ward

auf dem in der Nähe des Bahnhofes gelegenen Grundstücke der abgebrannten ehemaligen Hirsch- scheu Stärkefabrik eine neue Bleicherei erbaut., an welche sich, im gleichen Gebäude, eine dritte mechanische Weberei mit 62 Wehstühlen anschloss. Neben diesen mechanischen Webereien in Hohenems er warb die Firma in den Jahren 1809 und 1883 zwei weitere in Mühleholz bei Schaan im Fürstentume Liechtenstein, in denen heute 351 Webstühle in Betrieb sind. Die beiden letztgenannten Webereien wurden i. J. .1903 mit Acetylen

Books

Category:

History , Religion, Theology

Year:

1905

¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)

Page 262 of 425

Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte

478 Elftes Kapitel. Vertretungen in Budapest. London. Paris, Brüssel, München und Newyovk zahlt, heute zu ihren Gesellschaftern die Herren: Julius, Anton, Iwan, Philipp und Rudolph Rosenthal, die den verschiedenen Etablissements vorstehen.*) ln früheren Jahren gehörten der Firma als Gesellschafter auch die Herren: Ludwig, 2 ) Robert (geh. 1834, gest. 1897), Emil (geh. 1848, gest. 1898) und Arnold Rosenthal an. ln Emil Rosenthal, der sich durch Fleiss, Gewissenhaftig keit und hervorragende

kommerzielle Begabung sehr um das EmporbRiben der Firma verdient gemacht hatte, verlor diese eine ihrer bewährtesten Stutzen. Die Geschichte wird zum Ehrendenkmal da, wo sie, wie bei der nun 71 Jahre bestehenden Firma „Gebrüder Roseu- thal“, eine stete, gesunde Emporentwicklung zu zeichnen in der Lage ist. "Wie so viele andere heute einen hervorragenden Ruf gemessenden Vorarlberger Firmen hat auch sie aus kleinen Anfängen, aus bescheidenem Bürgertume sich zu ihrer lieutigen Höhe eraporgearbeitet

. ') Den Haiiptniederlftgen in Wien und Prag steht Herr Philipp, (len 5 Webereien Herr Anton, der Spinnerei in Rankweil Herr Iwan und der Druckerei in Hohenems Herr Rudolph Rosenthal vor. Die Spinnerei in Rankwcü wird ausserdem noch von Herrn Josef Steinach, Prokurist der Firma, als Direktor geleitet. 9 Vgl. Kap. 10. 3 ) Vgl. die bereits zitierte Monographie „F. M.Hümmevle“, a. a.O., S. l>. Breitauer. 479 Der erste, als Schwiegersohn des reichen Mayor Uffen- heimer im Jahre 1774 in Hohenems eingewanderte Repräsen tant

und gründete späterhin in Ancona das Waren haus en-gros „H. L. Brettauer“, in das sein Bruder Samuel als Teilhaber eintrat. Diese sehr angesehene Firma, die späterhin auch die Baukbvanche kultivierte, befasste sich vornehmlich mit Baumwollwaren aller Art, die teilweise aus England, grössten teils aber aus der Schweiz bezogen wurden, weshalb Hermann L. Brettauer in St. Gallen eine Einkaufsstelle etablierte und persönlich leitete, 2 ) während dem Hause in Ancona Samuel Vorstand. Anfangs der 60er Jahre ward

Books

Category:

History , Religion, Theology

Year:

1905

¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)

Page 266 of 425

Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte

4 ) zeigt ihn mit einem Jahresumsätze an Schweizer waren von fl. 45000, während das ebenfalls amt liche Register vom Jahre 1802 erzählt, dass er eine grosse Handlung betrieben und die Messen in Bozen, Bassau, München und Sinigaglia besucht habe. Als seine Söhne Daniel, David und Wilhelm heranwuchsen, traten auch diese in das sich stetig vergrössernde Handelsgeschäft, das nunmehr unter der . Firma „Josef Hirschfeld & Söhne“ ein eigenes Einkaufsbureau in St v Gallen errichtete. Doch war das geschäftliche

nur hatte er dem fortschrittlichen Zeit geiste geöffnet und schon fand er in Josef Hirschfeld einen unversöhnlichen 1 ) Gegner, in seinen Söhnen aber einen be geisterten Anhänger. Und so kam denn, was kommen musste. Josef Hirsch feld schied 1835 aus der Firma ans und überliess das Ge schäft seinen Söhnen. Diese gestalteten es nunmehr zeitgemäss um und begründeten die Firma „Gebrüder Hirsehfeld & Co.“ Gesellschafter der Firma waren die drei Brüder Daniel, David und Wilhelm und später auch deren Schwager Ben jamin Guggenheim

(1804—1868). Daniel Hirschfeld (geb. 1803, gest. 1868) trat späterhin aus der Firma wieder aus und errichtete in Hohenems ein Kolonialwarengeschäft en-gros, das späterhin unter seinem Sohne liquidiert wurde. Wilhelm Hirschfeld (geb. 1814, gest. 1869) besorgte vornehmlich den Verkauf in Italien, woselbst er sich dauernd niederliess, späterhin aus dem Stammgeschäfte daheim aus schied und ein en-gros-Geschäft in Textilwaren in Venedig er- ’) Zu offenem Ausbruche kam diese Gegnerschaft, als Abraham Kohn

Books

Category:

History , Religion, Theology

Year:

1905

¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)

Page 267 of 425

Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte

488 Elftes Kapitel. richtete, das er sodann an Herrn Hermann Hirschfeld, einem Sohne Davids übergab, der es heute noch leitet. David Hirschfeld (geh. 30. Dezember 1804, gest. 24. dünner 1861), ein, wie schon im vorigen Kapitel gezeigt, auch um die Israelitengemeinde sehr verdienter, angesehener Mann, sah sich anfangs der 50er Jahre, nachdem indessen auch sein Schwager Guggenheim ausgetreten war, als alleinigen Inhaber der Firma „Gebr. Hirschfeld & Co.“. Bis 1854 wohnte er in Hohenems

, dann übersiedelte er nach Leipzig, woselbst er auch das Bürgerrecht erwarb. Nach seinem Tode übernahmen seine Söhne Moritz und Albert und deren Schwager Hermann Frank das St. 6aller Geschäft. Moritz Hirschfeld trat bereits nach drei Jahren aus der Firma und errichtete ein eigenes Geschäft. Hermann Frank, ein sehr tüchtiger Kaufmann und gewissenhafter Charakter, starb bereits im Jahre 1870 eines frühen Todes, so dass Herr Albert Hirschfeld 1 ) schon nach wenigen Jahren Alleininhaber der alten St. Galler Firma

ward, die sich unter ihm erst, zu bedeutender Höhe emporschwang und heute noch unter seiner Leitung stellt. Er begann bereits im Jahre 1864 mit der Selbstfabrikation von Vorhängen und Stickereien, ein Produktionszweig, in dem die alte Handelsstadt St. Gallen den Weltmarkt beherrscht. Und auf diesem glänzt heute die seit 1890 in „Hirsch feld & Co.“ umgewandelte Firma mit ihrem grossartigen Fabriksetablissement, ihrem Export nach allen Kulturstaaten, ihrem wohl begründeten, ehrenvollen Weltrufe

Books

Category:

History , Religion, Theology

Year:

1905

¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)

Page 259 of 425

Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte

an Schweizer Textilwaren von fl. 90000. womit er an der Spitze der Ilolienemser Handelsweit stand. Dessen jüngerer Bruder Urban Veit Levi (geh. 1765, gest. 1826) wird in der gleichen laste als mit Leinwand, Barchent und Leder Handel treibend angeführt. Die beiden Brüder betrieben ihre Geschäfte gesondert. Für unsere Zwecke kommt hier nur dev letztgenannte Urban Bosenthal, der Vater der Begründer der Firma „Gebrüder Rosenthal“, in Betracht. 2 ) Seine grossenteils noch vorhandenen, bis 1806 in hebrä ischer

Handelsleute .fanden durch ihn ihr Brot. Des Urban Rosenthals Söhne, die in diesem Buche mehr fach gewürdigten und um den Markt Hohenems, wie um die Israelitengemeinde hochverdienten Philipp (geb. 19. Dez. 1801, gest. 1. Nov. 1859) und Joseph (geh. 11. Okt. 1805, gest. 26. Juni 1862) setzten nach des Vaters Tod dessen Ge schäft fort und zwar vorerst unter dev Firma „Urban Rosenthal sei. Söhne“, die i. .1. 1833 in „Gebrüder Rosenthal“ imi- umgewandelt wurde. ') Vgl. S. 47 und 78. Vgl. auch den Nachtrag

nunmehr in „Gebrüder Rosenthal & Go.“ abgeändert ward. Hierauf richteten die beiden Brüder Rosenthal noch im Jahre 1838 im Hause des Job. Georg Uimer im Schwefel bei Dornbirn eine mechanische Baumwollspinnerei ein und zwar ganz auf ihre Kosten und in eigenem Betrieb. Am 11. Jänner 1840 trat J. G. Uimer als Kompagnon in die Firma, die in „J. G. Uimer & Komp.“ abgeändert wurde. Das von den Gebrüdern Rosen- thal allein beigestellte Maschinenmaterial ward im Vertrage mit 11. 20000 bewertet. Der Vertrag

lautete für 5 Jahve. Bis zum 4. März 1841 leiteten die Gebrüder Rosenthal die Donihirner Spinnerei in jeder Hinsicht selbst. Da sie um jene Zeit die Hohenemser Spinnerei im Schwefel erwarben, ward nunmehr die Leitung der Dornbirn er Spinnerei an Uimer übertragen. Doch schon am 7. September 1843 übernahmen die Gebrüder Rosenthal abermals die Leitung der Donihirner Spinnerei, während Uimer aus der Firma austrat. Mit Ablauf des Vertrages Hessen die Gebrüder Rosenthal die Dornbirner Spinnerei im Hause

Books

Category:

History , Religion, Theology

Year:

1905

¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)

Page 257 of 425

Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte

j 500 500 1500 Wolf Le vi Levi Veits 49 do. . 1 rauh. Leder do. 1 600 ' — 500 Elias Mayer . . . 50]] — do. ' jj — 800 1200 J akob SalomonWolf 51II Barchend, 1 | Kaschmir Tücher JJ 200 100 — Israel und Samuel Heinrich Moos . 52) do. do. I Musslin. I 200 800 1 1 16850 13700 206840 448660 fl. 686050. Doch war es den. Juden auch Vorbehalten, der Textil industrie und Fabrikation in Hohenems *) eine dauernde Stätte zu ') Erst im Jahre 1856 ward die heute im Besitze der Firma J. G. Reis befindliche

mechanische Weberei, die einzige ausser der Rosenthal’schen im Orte, erbaut, u. z. von Hermann Spieler und Rain. Von 1862—1874 war sie im Besitze Jakob Rhombergs in Dornbirn, nach dessen Tode sie Johann Georg Reis kaufte. J. G. Reis, Strumpf wirker von Beruf, war ein sehr tüchtiger und angesehener Kaufmann, der das 1858 von seinem Bruder Anton gegründete, heute noch unter der Firma „J. G. Reis“ bestehende Geschäft nach dessen Tode übernahm und zu bedeutender Hohe brachte. In Weberei wie Geschäft

waren seine Söhne Franz (geb. 1848, gest. 1883) August (geb. 1861, gest. 1904), der sich als Bürgermeister 1896—1904 hervoragende Verdienste um die Marktgemeinde Hohenems erwarb, Jakob und Adolf mitbeteiligt, welch Letzteren nach Ableben des Vaters i. J. 1891 die Firma übernahmen und

Books

Category:

History , Religion, Theology

Year:

1905

¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)

Page 265 of 425

Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte

Metzgerei und gestalteten von da ab das Los ihrer An gehörigen zu einem günstigen und sorglosen. Anfangs der 40er Jahre war die Triester Firma schon in der Lage neben ihrem indessen zu grosser Ausdehnung gelangten Manufakturwarenhandel auch Wechsel-Excompte zu betreiben und Gelder auszuleihen. Das Hauptgeschäft aber bedingte innige Beziehungen zum St. Galler Platze, der als Hauptquelle für Textilwaren galt. Nachdem 1835 Jakob Brunner ein Jahr lang den Ein kauf in St. Gallen besorgt

wurden, über wand er durch eine Audienz beim Statthalter Erzherzog Karl Ludwig. Doch erwies sich das Unternehmen wegen der da maligen Entfernung des Ortes von einer Bahnlinie als nicht er- spriesslich und verkaufte er die Spinnerei deshalb bald wieder. Im Jahre 1876 zog er sich vom Geschäfte zurück, 1883 trat er ganz aus der Firma in Triest und St. Gallen aus, in die hierauf sein Sohn Herr Lucian Brunner ^.als Kompagnon eintrat. Im Jahre 1888, nach dem Tode Marko Brunners, ward die St. Galler

und 1893, nach dem Tode Jakob Brunners, auch die Triester Firma liquidiert. Mit Ausnahme von kurzen Unterbrechungen hatte Marko Brunner während der ganzen Zeit in Hohenems in dem heute noch im Besitze der Famile befindlichen grossen von Isak Löwengard erbauten Hause gewohnt und sich, wie bereits im 10. Kapitel gezeigt, bedeutende Verdienste um die Hohen- emser Israelitengemeinde erworben. Neben vielen anderen Hohenemser Familien, die der Textilmarkt nach St. Gallen zog, sei hier auch eingehend

Books

Category:

History , Religion, Theology

Year:

1905

¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)

Page 258 of 425

Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte

Ganahl und der Postmeister Josef Waibel mitunterschrieben. Dieses Bad- htuis, links au der Strasse von Hohenems aus, steht beute noch und befindet sich darin derzeit die Ilanddruckerei der Firma Gebrüder Rosenthal. Benjamin Löwengard 1 ) hat den Betrieb des Bades fort gesetzt und wohl auch das Anwesen nur zu dem Zwecke erworben. Erst sein Sohn Isak (geb. 1769,. gest. 1839) und sein Enkel Ephraim (geb, 1795, gest. 1868) zum Teile heute noch leiten. Die Weberei, in einem der Yorgvösserung ungünstigen

ist, ein nach der neuesten Erfindung ganz aus Eisen von Herrn Bieter & Comp, in Winterthur im Jahre 1837 verfertigter Yorspinnstulil; ein auserlesenes Werk! Vorzüglich ist bei dieser Fabrik auf die solid berechnete mechanische Ein richtung des Triebwerkes und die sozusagen bewunderungswürdige Unternehmung der Wasserleitung aufmerksam zu machen . . . In den 30 er Jahren schied Ephraim Löwengard aus der Firma aus und Isak blieb alleiniger Inhaber. Am 14. Mai 1839 schied er aus dem Leben. Von seiner Witwe erwarb

dann das ganze Anwesen zwei Jahre später die Firma GEBRÜDER ROSENTHAL K. K. P1UV. COTTON- UND TÜCHELDRUCKEREI, FÄRBEREI UND MECHANISCHE.WEBEREI IN HOHENEMS, BAUMWOLLSPINNEREI IN RANKWEIL UND MECHANISCHE WEBEREI IN VADUZ. Die Familie Rosenthal, die bis 1813 den Namen Levi führte, gehört zu den ältesten in Vorarlberg wohnenden *) Vgl. das Bregenzer Gutachten v. J. 1815.

Books

Category:

Geography, Travel guides

Year:

(1913/1914)

¬Die¬ Heimat : Blätter für Heimatkunde und Heimatschutz in Tirol ; 1913/14

Page 70 of 275

Physical description: XII, 260 S.

Publisher: Pötzelberger

Notations: Abschlussaufnahme von: 1913/14,1-12

Subject heading: g.Tirol;s.Landeskunde;f.Zeitschrift

Location mark: II Z 232/1913-14

Intern ID: 475076

, in die Geschäftsräume der Firma Eberhard Goebel, Glas- und Porzellanhandlung in Meran, Berglauben einzutreten und, offengesagt, wir fanden da eine Veränderung vor, die wir uns vor vier Jahren nicht geträumt hätten. Wie uns Herr Goebel selbst erklärte, während wir die ausgestell ten Sachen bewunderten, beschäftigt er sich jetzt vorzüg lich mit Steingutmalerei in Tiroler Bauernmustern. Nach den wertvollen ausgestellten Sachen verspricht das neue Unternehmen den besten Erfolg und man wird wohl kaum zweifeln

können, daß sein Unternehmen zur Pflege und Hebung der Heimatskunst viel beitragen wird. „Durch einen von der Firma beschäftigten gewandten Künstler ist es ihr weiters gelungen, ganz schöne Kopien alter bemalter Tiroler Einrichtungsstücke herzustellen. Eine solche Ein richtung ist bereits nach Wien abgegangen. Es war das Versuchsstück, das riesigen Fleiß beanspruchte, bis der Alterston der herrlichen Malerei eines Gewandkastens getroffen und die übrigen Stücke ihm nachgebildet werden konnten.“ {„Meraner Kurzeitung

Books

Category:

History , Religion, Theology

Year:

1905

¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)

Page 273 of 425

Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte

, Herr Wilhelm Dannhauser, als Chef der hoch angesehenen Firma „Brüder Dannliauser“, seit vielen Jahr zehnten in edelster Weise im Dienste der Humanität, des Fortschrittes und der Religiosität wirkt und als Präsident an der Spitze des dortigen „Israelitischen Schul- und Kultus-Komitees“ steht. Dem Innsbrucker Gemeinderate gehörte Herr Wilhelm Daunhauser nahezu ein Vierteljalirhundert als ein sehr ge schätztes, arbeitsfreudiges und -kräftiges Mitglied an, er war 18 Jahre Mitglied der Handels

) übernahm. Letzterer wandte sich später dev Stickerei-Branche zu und er baute 1887 eine Stickereifabrik in Hohenems, die nach seinem Tode seine Verwandten unter der Finna „Siisz & Bo Hag“ über nahmen. 1900 ward letztgenannte Firma in „Stisz & Hirsch“ umgewandelt, da die bisherigen offenen Gesellschafter Jakob und Rafael Bollag eine eigene Firma der gleichen Branche. „Gebrüder Bollag“ in Hohenems und Wien, errichteten. ') Vgl. Burgmuim, Lamloskumlo von Vorarlberg, S. lüf.

Books

Category:

History , Religion, Theology

Year:

1905

¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)

Page 270 of 425

Subject heading: Tirol ; Juden ; Geschichte Vorarlberg ; Juden ; Geschichte

, die sich indessen in Bozen fast ganz der Brauerei gewidmet hatte. Wilhelm Schwarz genoss in Bozen bedeutendes Ansehen und war u. a. auch Mitbegründer des dortigen Turnvereins. Ernst Schwarz hatte sieh 1848 in Hohenems nieder gelassen und da das Bank- und Wechselgeschäft „Gehr. Schwarz gegründet. Hier wohnte er bis zum Jahre 1877, zn welchem Zeitpunkte, da sein Bruder Wilhelm aus der Firma trat, er nach Bozen übersiedelte und Leiter des dortigen Hauses bis an sein Lebensende blieb. Das Hohenemser Bankhaus

, später auch in Bozen ver treten, übernahmen im Jahre 1876 die Söhne des Ernst, die Herren Arnold und Siegmund Schwarz unter der Firma „Ernst Schwarz Sühne“. Das Hohenemser Bankhaus ward im Jahre 1883 nach Feldkirch verlegt. Ernst Schwarz war nicht nur ein geradezu genialer. Kaufmann und scharfsi nnjg&r-Untem.e.hmer, sodernn auch ein gutherziger, wohltätiger Mensch und ein treuer Jude, der des Öfteren für den Schutz der politischen Rechte seiner Glaubensgenossen eintrat. Mehrfach ward schon

Books

Category:

Arts, Archeology

Year:

1872

Author: Stampfer, Cölestin / bearb. und hrsg. von Cölestin Stampfer

Page 10 of 27

Books

Category:

Arts, Archeology

Year:

1872

Author: Stampfer, Cölestin / bearb. und hrsg. von Cölestin Stampfer

Page 11 of 27

Books

Category:

Arts, Archeology

Year:

1872

Author: Stampfer, Cölestin / bearb. und hrsg. von Cölestin Stampfer

Page 12 of 27

Books

Category:

Arts, Archeology

Year:

1872

Author: Stampfer, Cölestin / bearb. und hrsg. von Cölestin Stampfer

Page 13 of 27

Books

Category:

Arts, Archeology

Year:

1872

Author: Stampfer, Cölestin / bearb. und hrsg. von Cölestin Stampfer

Page 14 of 27

Books

Category:

Arts, Archeology

Year:

1872

Author: Stampfer, Cölestin / bearb. und hrsg. von Cölestin Stampfer

Page 15 of 27

Books

Category:

Arts, Archeology

Year:

1872

Author: Stampfer, Cölestin / bearb. und hrsg. von Cölestin Stampfer

Page 16 of 27