für : euer Organ, den „Arbeiter"! : Aus den Arbeitsstätten. Hard. (Mißliche Lage der Textilarbei ter in Hard bei der Firma I. Jenny.) Daß die Löhne bei der Firma I. Jenny in Hard nicht so sind, wie in anderen Betrieben, haben allgemeine Kla gen schon genugsam erörtert, daß aber die meisten Ar beiter in dieser Fabrik einen derartigen Schundlohn beziehen, der auch bei größter Sparsamkeit die beschei densten und ärmlichsten Bedürfnisse nicht deckt, dürste manchem neu sein und es klingt fast unglaublich
, daß Männer, Familienväter mit einem Taglohn von K 2.30 bis K 2.60 abgespeist werden. Wie er für sich und seine Familie bei der heutigen Teuerung den Unterhalt auf bringt, darum kümmert die Firma sich nicht. Wer möchte es diesen Aermsten verargen, wenn in ihrem Innersten berechtigte Unzufriedenheit Platz greift und Empörung sich fühlbar macht gegen diese Ausbeutung der Arbeiter, deren Los manchmal härter erscheint, als das jener Menschen, die einst gerne niedrige Sklaven dienste verrichteten
und einen Kollegen des christlichen Textilarbei- terverbandes mit 8er schriftlichen Ueberreichung der Forderung betrauten. Sonach ließ sich Direktor Gärstecker zu Verhandlungen herbei. Unter der be kannten Ausrede der Fabrikanten: „Mehr erlauben unsere Verhältnisse nicht", wurden 16 Pro zent gewährt; doch Gärstecker konnte nicht umhin, noch zu bemerken, daß die schwarze Sippe (gemeint sind die christlichen Textilarbeiter) der Firma auch den 10- Stundentag abgezwackt habe. Natürlich, beim Unterneh mer
sind es immer die ch r i stlichen Arbeiter, die eine Verbesserung erzwingen, bei Wahlen und in der Agitation schmücken die Sozi sich mit diesen Federn und ködern die leichtgläubigen Kollegen. Auch bei Firma Friedrich Faigle waren cs die christ lichen Textilarbeiter, die der Wiederein führung des 11-Stundentages hindernd mit Erfolg ent^egentraten. Drum aus, Kollegen und Kolleginnen, schart euch zusammen, sucht Anschluß im christlichen Textilarbeiterverband; dort wird gearbeitet: nicht um bei allen möglichen