von Lehm und Kuhmist verstrichen. So entstand aus der Gruben hütte das Blockhaus. In den ältesten Zeiten umfaßte die Lütte nur ein Gelaß, das zugleich Küche, Wohn-, Schlaf- und Arbeits raum war. In der Mitte brannte das Feuer, das man unterhielt, um daran zu kochen und im Winter die Lütte wenigstens einigermaßen warm zu halten. Die Feuer stelle umgab man mit Steinen, um die Glut beisammen zu halten und das Kochen zu erleichtern. Aber die Frauen, die, gebückt über die niedere Feuerstelle, das Kochen
besorgen mußten, jammerten viel, daß ihnen der Rücken weh tue. Die Männer mögen schon damals er fahren haben, daß das Esien merklich leidet, wenn die Frauen mit der Kücheneinrichtung unzufrieden sind, und so mußten sie wohl oder übel Nachdenken, wie den Klagen abzuhelfen wäre. Wenn das Feuer nicht mehr am Boden, sondern auf einer erhöhten Anterlage brannte, war den Beschwerden der Frauen und allem weiteren daraus er wachsenden Anheil abgeholfen. Die einen haben Steine mauerartig übereinander
geschichtet und auf diese Weise einen Sockel aufgebaut, auf dem nunmehr das Feuer ent zündet wurde, andere wieder haben den Anterbau aus Lolz hergestellt und über das Lolz Steinplatten gelegt. Auf einem solchen Lerd ließ sich schon bequemer kochen. Wenn die Männer aber glaubten, sich jetzt nicht mehr um den Lerd kümmern zu müsien, so täuschten sie sich. Wie mühselig war es, den schweren Kesiel, worin das Gemüse kochte und das Fleisch sott, über das Feuer zu bringen! Auch da ließ sich Abhilfe finden. Reben
dem Lerd wurde eine Art von drehbarem Galgen oder Kran errichtet und mittels einer Kette der Kesiel daran gehängt. Solche Kesielreiden (Kesielhalter) finden wir.in alten Läufern mit offenem Lerd noch heute. Weil es vor der Zeit, in der die Zündhölzer in Gebrauch kamen, schwer fiel, das erloschene Lerdfeuer wieder zu entzünden, suchte man über die Nacht am Lerd die nötige Glut zu be wahren, an der am Morgen das Feuer leicht wieder an gefacht werden konnte. Lierzu war in der Lerdoberfläche eine Grube
eingetieft; da hinein schob man abends die Glut und bedeckte sie mit Asche. Wie in den Lütten der Arzeit steht bei alten Läufern gelegentlich auch heute noch der Lerd in der Mitte der Küche. Die Lerdstellung bot den Vorteil, daß sich die Insasien um das Feuer herum lagern und sich wärmen konnten. Später, als man einen zweiten heizbaren Raum, die Stube, dem Laus angliederte und die Wärme bedürftigen sich zum Ofen setzen konnten, zog man es vor, den Lerd an die Wand zu rücken, um auf diese Weise größere