HZeter findet feine Heimat Roman von H. Wilhelm Schraiöt 1. Fortsetzung. . Das waren von der Kaserne immerhin mehr als eine Stunde, und immer noch ging Antotn Hübner ganz zufällig hinter dem Ferdinand Jäger her, der intt zwei Kameraden ein ganz gutes Marschternpo vor legte. Ms dann die drei Ulanen vor ihm über die Geleise des Westbahnhofes gingen, die gerade Landstraße zum Kesselstädter Schloß hinauf, da wußte Anton odübner auf einmal, daß er ebenfalls nach Kesselstadt wollte, in du „Mainluft
genommen. So ein bißchen Krieg im Friedein mußte sein, zu was war man denn Soldat. Allzu scbjwer waren auch selten die „Verwundungen". Ein paar kleine Beulen oder so, und dann war alles vorbei. Das war nun einmal so in der „Mainluft" in Kesselstadt. Anton Hübner hatte nicht abgeschnallt 'damals. Sein Auge ging suchend durch den Saal. Und richtig, dort saß ja der Ferdinand Jäger. Einmal mußte er ja aufstehen und tanzen oder zur Theke gehen, und dann stand Anton Hübner neben ihm, und so wie zufällig
schob er ihm ein Glas Bier hin. „Weil mir uns ja doch kennen", lachte er, und dann war die Bekanntschaft gemacht. Ganz zufällig, wie Anton Hübner später immer behauptete, denn wer ging als schmucker, junger Ulan nicht in die „Mainluft" nach Kesselstadt tanzen. Nur an jenem Sonntag, da tanzte inerkwürdigerweise der Anton Hübner nicht. Auf einmal trieb es ihn binaus, er wollte lieber ein bißchen laufen, wie er dein Ferdinand Jäger von der 3. Schwadron gesagt hatte. Und weil ja auch der Leutnant
zu feiern. Wem, wenn eben das gütige Geschick dem Ferdinand Jäger keine Stallwache oder so bescherte, und wenn er frei haben sollte, dann — Bestimmt aber wußte er, daß seine Gedanken diesen Weg wieder zurückfinden würde,n, aus dem die Kätha Jäger schritt, der Kaserne zu, ihren Bruder zu besuchen. Der 13. Juni und mit ihin das große Waldfest, wie es tm Munde der Einheimischen hieß, das Lambewaldfest, war gekommen. Allerdings, wollte man zu Fremden vom Lambewaldfest sprechen, so mußte
hatte, war über und über mit Staub bedeckt. Das gehörte nun einmal zum Lambewaldfest, so wie die Pfauenfeder in die Hände der Jugendlichen beiderlei Geschlechts, um sich zu necken. Die Stadt war ausgestorben am 15. Juni, denn niemand ließ sich'ö nehmen, dieses Waldfest mit- zumacken. Es wurde gegessen und getrunken, getanzt und gescherzt bis in die Nacht. Anten Hübner hatte wieder „ganz zufällig", unter stützt durch zweistündiges Aufpasser», den Ferdinand Jäger und die Kätha entdeckt, und, da er Urlaub halte, bis zum Wecken