an der Trauerfeierlichkeit teilzunehmen, war mehr als ein Fehler. Die Anwesenheit des Deut schen Kaisers, mehrerer Könige und der Prinzen aus den meisten Ländern von Eurova hätte sinn fällig gezeigt, was der Mord von Sarajevo nicht hervorragendsten und bedeutendsten Gestalten tu der Habsburger-Geschichte. Er war ein starker, ein ganzer Mann. — Franz Ferdinand vermählte sich am 1. Juli 1900 mit der Gräfin Sophie Cho-; t e k, die. bei der Trauung in den Rang einer Für--, stin von Hoheitberg erhoben wurde und später
den Titel einer Herzogin erhielt. Gräfin Chotek war die Tochter des Reichsgrafen Bohuslav Chotek.' Sie wurde am 1. März 1868 in Stuttgart geboren,, wo ihr Vater österreichisch-ungarischer Gesandter war. Gräfin Sophie war eine schlanke, große, ele=* gante Erscheinung, eine Dame, die viel Geist und Bildung und gleich dem Thronfolger Neigung zu einfacher Lebensführung besaß. Erzherzog Franz Ferdinand hatte sie im Hause des Erzherzogs Friedrich kennen gelernt, bei dessen Gemahlin die Gräfin Chotek Hofdame
war. Der Thronfolger faßte eine tiefe Neigung zu der Gräfin, die er-, widert wurde. Und hier zeigte sich wieder der starke, unbeugsame Wille des Thronfolgers. Da die Gräfin dem Erzherzog nicht ebenbürtig war, wurden der Heirat die größten Hindernisse gesetzt; aber allen Schwierigkeiten zum Trotz bestand' Franz Ferdinand auf seiner Wahl und setzte die Ehe durch. Derselben entsprossen drei Kinder; Prinzessin Sophie, geboren 1901; Prinz Maxi-, milian, geboren 1902, und Prinz Ernst, geboren 1904. Schönes Familienleben
. Mit dem Grundsatz: „Ich will eher eine Uns ebenbürtige aus Liebe heiraten, als einer Eben--, bürtigen untreu werden," war Erzherzog Franz Ferdinand in die Ehe getreten. Er fand in ihr, was er geträumt hatte, eine Frau, die ihm alles wurde und der er alles war. Erzherzog Franz de r öÄr reichlich s Th rorifo Ujerrni FF^rniU&T* und das serbische Mördernest mEräuchern; eine serbische Fahne wurde verbrannt: die serbische Ge sandtschaft war mehrmals in Gefahr, erstürmt zu werden. — Doch nicht nur in Wien, in ganz
, des Hochadels, der Würdenträger, des sämtlichen ver fügbaren (!) Militärs und einer ungeheuren, un absehbaren Menge des treuen Wiener Volkes. Am Samstag (4. Juli) wurden die hohen Toten in der Pfarrkirche des Schlosses Artstetten bei Pöch- larn(Niederösterreich), wo Franz Ferdinand für sich und seine Gemahlin eine ganz einfache Gruft er baut hatte, zur ewigen Ruhe gebettet. Der Bei setzung wohnten mit dem neuen Thronfolger Erz herzog Karl Franz Josef viele Mitglieder des kaiserlichen Hauses, die Kinder