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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 16.08.1938
Physical description: 6
!" „Bläh dich bloß nöch so auf!" Hein schob seine Hemdsärmel zurück. „Sonst platzt dir der Kopf vom Stehkragen!" „Sie! — Ich warne Sie!" schrie Ferdinand, außer sich vor Wut und Angst. Hein trieb ihn durch das Zimmer. Schritt für Schritt wich Ferdinand zurück. „Noch ein Wort, und du kiekst aus dem Lazarettfenster!" brüllte Hein. Bis zur Tür des anderen Zimmers hatte er ihn gescheucht. Da ging die Tür auf. Angelockt von dem Lärm kamen Franz und Klaus herein. Die Tür drückte Ferdinand in die Ecke

bei den Betten. „Was ist denn hier los?" fragte Franz. Wütend schmiß Hein die Tür zu, so daß Ferdinand wieder zum Vorschein kam. „Da — dieser Etappenhengst will uns rausschmeißen! Kiekt euch mal den feinen Pinkel da an!" Wie ein Häufchen Unglück stand der arme Hasenbein da. In eine schöne Tinte war er da hineingeraten! Drei unrasierte Kerle starrten ihn an. Jeden Moment konnten sie über ihn herfallen! Da sah er, wie sich das Gesicht des einen zu einem breiten Lachen verschob. „Ach, du meine Güte!" rief Franz

. „Der schöne Ferdinand! — Mensch, Hasenbein, wo kommst du denn her?" Er haute Ferdinand auf die Schulter, daß dieser unwillkür lich einknickte. Wie Bergeslast siel es von dem bedrängten Hasenbein. Jetzt erkannte er den anderen auch wieder. Er war mit ihm zusammen eingezogen worden und im Feldrekruten depot gewesen. „Der Franz Feldmann! Nein, so was!" Erfreut drückte Fer dinand ihm die Hand. „Hier an der Front müssen wir uns Wiedersehen!" „Fron t!" lachte Hein auf. „Wenn das hier die Front is, dann sitzt

bei dir der Arm vom!" Ferdinand machte ein dummes Gesicht, Franz grinste, und Klaus, der an seiner Stummelpfeife lutschte, fragte feixend: „An welcher Front bist du denn hier, Bubi? — An der West front oder an der Ostfront?" „Ihr meint wohl, nur vorn wird geschossen?" verteidigte sich Ferdinand. „Wenn die Flieger kommen, knallt's auch hier ganz nett!" „Ja, ich Hab' schon gehört," frozzelte Hein. „Wenn der Tommy hiel mal 'n paar Eier gelegt hat, dann haben die Waschweiber acht Tage zu tun!" Er ging

, sich kratzend und laufend, zum Bett. Ferdinand sah die beiden anderen fragend an. „Wieso?" „Na ja doch!" erklärte Klaus trocken. „Daß sie all die Hosen wieder rein kriegen, die ihr vollgemacht habt, nöch!" Er begab sich schmunzelnd zum Kanapee und pflanzte sich darauf. Ferdinand wandte sich beleidigt zur Tür. „Wenn ihr mich bloß aufziehen wollt, dann..." „Mußt dir nichts draus machen!" fiel ihm Franz ins Wort, hakte ihn unter und zog ihn mit sich zum Tisch. „Bei uns Frontsoldaten herrscht nun mal

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Innsbrucker Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 03.05.1936
Physical description: 10
. Unmutig faltet sich seine Stirne. „Es hätte noch Zeit, aber, wenn du willst, so komm! Ich weiß ja nicht, ob sie nicht schläft." Er geht neben ihr her und schweigt. Daß Ines fo hübsch ist, bedeutet für ihn eine ange nehme Ueberraschung. Aber natürlich, Mary hat da von nie gesprochen. Jetzt haben ihn diese paar Minuten drüben in sei nem Zimmer beim Tee froh und heiter gestimmt. Alle Schreckbilder find weggewischt, die ihn seit Wochen so quälten. Es ist Ferdinand, als hätte ihm Ines Jugend und Frohsinn

ins Haus gebracht. Mary fährt aus den Kiffen auf, als Ines eintritt. „Das ist hier immer fo! Alles muß bei uns schief gehen. Ich hatte mich fo gefreut, dich in der Stadt abzuholen mit Ferdinand zusammen. Und jetzt kommst du fo hereingeschneit!" „Aber, Mary, jetzt mach dir doch keine Sorgen mehr! Jetzt bin ich schon da!" Mary beginnt zu weinen vor Aerger. „Ein netter Empfang ist das? Aber du bist selber schuld!" Ferdinand geht draußen im Salon auf und ab. Er bleibt an der Portiere stehen und ruft herein

: „Der Empfang wird jedenfalls nicht netter, wenn du ihr auch noch Vorwürfe machst. Vielleicht kannst dir aufstehen, Mary, dann können wir uns wenigstens einen vergnügten Abend machen, ja?" Aber Mary erklärt trotzig, sie könne das Bett nicht verlassen. Es fei ja ohnehin schon alles verpatzt. „Gar nichts ist verpatzt, Mary! Ich bleibe hier bei dir. Ich fetze mich zu dir ans Bett." „Ach nein . . ." sie schiebt Ines sanft vor: sich weg . . . „da wäre mir Ferdinand bös; er hat sich auch gefreut auf dich. Geh

jetzt nur hinüber zu Mama!" Ines hat sich erhoben und meint seufzend: „Es ist mir schrecklich, daß ich so einen Ueberfall verursacht habe!" Draußen brummelt Ferdinand: „Das fehlt noch, daß sie sich entschuldigt. Bei uns pflegt es ja nie zu klappen." Und er geht zornig aus dem Salon. Mary aber klagt weinerlich: „Siehst du, so ist er. Ich sage dir, man soll einen Mann nie heiraten, den man nicht durch und durch kennt." Ines hat liebe und tröstende Worte auf allen Seiten uno sucht die Mißstimmung nach Möglichkeit

, da hat sie gewiß unrecht, die junge Tante. Sie ist viel schöner als Tante Mary. Er wird es ihr bei Gelegenheit sagen. Außerdem ist sie viel freundlicher. Beim Frühstück trägt Mary ein sehr kostbares, et was theatralisches Morgenkleid, während Ines in einem sehr einfachen, sußfreien Tuchkleid erscheint. Ferdinand führt Ines' Hand an die Lippen. Da lacht Mary. „Was machst du, Ferdinand? Bei uns in England küßt ein Herr einem jungen Mädchen, wie Ines, nicht die Hand." „Wir sind nicht in England", antwortet

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 09.09.1938
Physical description: 6
sofort in das Kranken- Ferdinand schnappte nach Lust. Er wollte protestieren, aber Franz und Klaus gaben ihm einen Knuff in die Seiten, daß dieser Protest im Keime erstickte. Er fügte sich der Gewalt und brachte schließlich ein mattes „Ja" heraus. „Dein Glück!" erklärte Hein befriedigt. „Angeklagter, dann frage ich dich: was hast du heute nachmittag am Kanal ge macht?" Alles hatte Ferdinand erwartet, nur diese Frage nicht. Er bekam einen Mordsschrecken und zuckte sichtlich betroffen zu sammen

. War das nicht schon ein Geständnis? Aller Augen hingen gespannt an ihm. Er schluckte und konnte endlich nur stotternd fragen: „Am Kanal?" „Was du da gemacht hast, will ich wissen?" forschte Hein. Einer von den dreien mußte ihn am Kanal beobachtet haben, das stand für Ferdinand fest. Aber was hatte er gesehen? Viel leicht, daß er das Paket versenkt hatte? Aber damit wußten sie noch längst nicht, was in dem Paket gewesen war. Vielleicht wollten sie das jetzt auf diese Weise aus ihm herauspressen? Ferdinand hielt

es für das beste, zu leugnen und immer nur soviel zuzugeben, wie man ihm Nachweisen konnte. „Spazierengegangen bin ich am Kanal!" antwortete er darum. „Das ist doch erlaubt!" „Spazierengegangen, mit einem Paket unterm Arm", sagte Hein ironisch. „Und das Paket haste in den Kanal geschmissen!" „Das... das ist nicht wahr!" leugnete Ferdinand standhaft. Aber da fuhr ihn Klaus an: „Lüg nicht so frech! Ich selber hab's gesehen!" Ferdinand wollte wiederum ausrücken. Aber er erntete nur ein paar Püffe und wurde

wieder auf seinen Schemel gedrückt. „Klingelingeling l" machte Hein. „Ich bitte mir Ruhr aus! Affo, Angeklagter, hast du das Paket ins Wasser geworfen? Ja oder nein!" Ferdinand sah ein, daß weüeres Leugnen töricht wäre und gestand: .Ja!" haus nach Schwaz gebracht werden. Der entgegenkommende Personenkraftwagen ist aus Graz und wurde vom Mechaniker Siegfried Cmyral gelenkt. Mit dem Rsller ins Auls In Z i r l fuhr gestern der fünfjährige Kleinbauernsohn Franz Haselwanter mit seinem Roller von der Kalvarienberg straße

(135.11); Italien 13.09 (13.11); Kanada 2.490 (2.494); Nor- wegen 60.46 (60.58); Schweden 62.03 (62.15); Schweiz 56.46 (56.58); Tfchecho-Slowakei 8.601 (8.619); Bereinigte Staaten von Amerika 2.494 (2.498). Und nun kam die Frage, die er vor allem fürchtete: „Und was war in dem Paket?" Niemals würde er das sagen! „Nun?" drängte Hein. „Das brauche ich nicht zu sagen! Das geht keinen was an!" trotzte Ferdinand. „Dann werde ich's dir sagen!" mischte sich Marie ein. Wieder bekam Ferdinand

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 23.08.1938
Physical description: 6
dieses in großem Bogen auf den Boden. Nach dieser Spritztour griff er zu seinem Besen und begann zu kehren. Papier und alle möglichen Abfälle holte er unter den Betten und aus den Ecken hervor. Vergnügt pfeifend fegte er sie zusammen. Da trat Ferdinand Hasenbein ins Zimmer. „Euer Leutnant nicht hier?" fragte er. Hein sah kaum auf und kehrte weiter. „Das siehste doch, nöch?" „Wo ist er denn?" Ferdinand kam näher. „Frag ihn selber!" „Kommt er bald?" „Weiß ich nicht!" Ferdinand lehnte sich in erhabener Pose

an den Tisch und sah naserümpfend der Fegerei Heins zu. „Dann werde ich warten!" Hein erwiderte nichts. Aber mit großem Schwung begann er jetzt, den Dreck auf Ferdinand zuzukehren. Dann fuchtelte er ihm mit dem Besenstiel vor der Nase herum. „Geh mal aus dem Weg, ja?" „Ist doch Platz genug hier!" protestierte Ferdinand, und wich zurück. Aber Hein machte sich einen Spaß daraus, ihn weiter zu treiben. „Los, partih!" nimm deine Hammelbeine aus der Fahrbahn! Du störst den ganzen Betrieb!" Ferdinand

den Topf zu Ferdinand, der ihn gespamtt beobachtete. „Prost Milch!" Er setzte an und tat einen kräftigen Schluck. Schadenfroh lachte Hasenbein auf. „Guten Appetit!" Hein setzte den Topf ab. „Gönnst sie mir wohl nich? Willst wohl was abhaben?" „Nee! Brrrr!" Uebertrieben schüttelte sich Ferdinand. „Die gönn' ich dir gern!" Hein stutzte, sah in den Milchtops, roch daran. Sah wieder auf Ferdinand und fragte mißtrauisch: „Warum?" Ferdinand feixte höhnisch. „Weil Maries Kater drin gewesen ist!" „Das lügst

du!" „Ich hab's selber gesehen, wie das Biest aus dem Topf ge soffen hat! Deshalb hat die Marie ja auch die Milch stehen- lassen!" erklärte Ferdinand überlegen. Jetzt war es an Hein, wütend zu sein. „So ...! Und da läßt du mich erst trinken ...? Da! Du Ekel!" Mit einer schnellen Handbewegung schüttete er Ferdinand den Inhalt des Topfes ins Gesicht. Wie ein begossener Pudel stand Hasenbein da. In Augen, Nase und Mund war ihm die Milch gedrungen. Sie tropfte ihm vom Gesicht herab, lief ihm in den Kragen

. Seine ganze Uniform war besudelt. Er schnappte nach Lust. Wahrscheinlich wäre es zwischen den beiden jetzt doch noch zu einer Keilerei gekommen, wenn nicht in diesem Augenblick von der Tür her eine Stimme „Achtung!" gebrüllt hätte. Es war Klaus, der, schwer bepackt, für Leutnant Dierk die Tür geöffnet hatte und diesem nun den Vortritt ließ. Hein und Ferdinand fuhren nach der Tür herum. Ferdinand versuchte mit Mühe, in seiner jammervollen Verfassung Haltung anzunehmen. Hein schob den Milchtops aufs

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 30.04.1936
Physical description: 6
Richter sagt sie kurz, als sie ihn am näch sten Tage trifft: .„Grüß Gott, Herr Inspektor! Was haben Sie mir für eine Freude gemacht mit dem Lampenschirm. Sie sind ein . . . Künstler." Er lehnt das Kompliment dankend ab und sieht ihr fragend in die Augen. Will kein Erkennen darin aus blitzen? Aber da hat sie sich schon wieder abgewandt. Pm die Zeit, da die Jagd aufgeht, tritt Ferdinand eines Tages in die Einfahrt, zur Jagd fertig, die Büchst über der Schulter. Er wartet auf den Jagdge- h'lfen

, den er bestellt hat. Da löst sich aus dem Schat ten des Tores Max Richter. Ferdinand bleibt mit einem Ruck stehen. „Wo ist der Jäger?" .„Ich bin der Jäger," sagt Max Richter. „Es war niemand aufzutreiben. Darf ich um Ihr Gewehr bit- Am liebsten wär Ferdinand umgekehrt, aber er will kme innere Unsicherheit nicht zeigen. Zögernd reicht ^ seine Flinte. „Ich habe gedacht, Sie seien unabkömmlich!" sagt er bissig. „Heute nicht, Graf. Vergönnen Sie mir das Vergnü- M, daß ich auf diese Weise Ihr Revier kennen lerne

." Ferdinand gibt keine Antwort mehr. Er schlägt den Mg ins Rivpachtal ein, das tief eingeschnitten ist svie eine Schlucht. Er geht vor ihm her und würdigt 0en Begleiter keines Wortes. Die waldigen Hänge sind hoch und längs des We ges schäumt der Wildbach. Er sprüht und rauscht, um läuft Steinklötze und fällt in kleinen Kaskaden über Felsblöcke. Der Nebel wird dichter. Auf der Höhe verzieht er sich wieder, so daß die Spitzen der schwarzen Tan nen aus ihm herausstechen wie Lanzen. Ferdinand geht rasch

. In einem Abstand folgt ihm Max Richter. In einem weiten Bogen kommen sie aus den Kreuz berg. Unter ihnen liegt die Hütte und Ferdinand är gert sich, daß er sie verkauft hat. Endlich sind sie im herrschaftlichen Revier und Ferdinand sucht sich einen Platz, wo er die Lichtung übersehen kann. Dicht hinter ihm steht Richter. Er hält das geladene Gewehr gesenkt. Da . . . ein Reh kommt aus der grünen Wand des Unterholzes. Zuerst sieht man nur den Kopf, dann kommt es ganz hervor. Ferdinand greift nach dem Gewehr

, das ihm Richter reicht, schießt und . . . fehlt. Er taumelt und lehnt sich an den Baum hinter ihm. Dann seht er sich langsam und wie im Schwindel nie der. In der Sekunde, da er das Gewehr aus Richters Händen genommen hat, da war er wieder gewesen, der Blick. Diese verfluchten Augen! Er nimmt den Hut ab und wischt mit dem Taschen tuch über die Stirne. Dann setzt er ihn wieder auf. Reglos hinter ihm steht Richter. Es vergeht eine Viertelstunde, eine halbe, nichts rührt sich mehr. Ferdinand aber hat das Gefühl

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 8
Date: 03.02.1932
Physical description: 8
Hossend, mit diesen kurzen Fingerzeigen irgendwelchen Arbeitsuchenden gedient zu haben, mein Gott, die Obst- und Gemüse- und Ansichtskarten Verschleißstellen sind schon über reichlich und kaum mehr aufnahmsfähig, >vird die Betrachtung als beendet, aber nicht abgeschlossen betrachtet, es gibt noch lriele Dinge, des Anregens wert. Davon ein andermal. Tronsolger und Berlinerin. Auch Franz Ferdinand war einmal jung. Die Ansichten über Franz Ferdinand sind ganz geteilte

gewesen. Daß er sich bei der Bevölkerung besonderer Be liebtheit erfreut hätte, kann man nicht behaupten. Bei Hof war er nicht sonderlich gut gelitten, denn es bestanden scharfe Gegensätze zwischen ihm. der ein Dränger und Stürmer war, und dem alten Kaiser, oer mit seinem bedächtigen Kon servatismus dem Draufgängertum des Thronfolgers Schran ken entgegenstellte. Die große Liebe zu Sophie Hohenberg. Trotzdem gelang es Franz Ferdinand, sich eine Ein flußsphäre zu schaffen. Bei Hof war er überdies unbeliebt weil er immer bemüht

und man wollte ihn abhallen, diese ver hängnisvolle Fahrt anzutreten, er aber hörte alle die Warner nicht, teils seiner Starrköpfigkeit r?»gen, teils aber auch wegen der Fürstin Sophie, die dort das erstemal öffentlich an seiner Seite als die Gattin des Thronfolgers auftreten sollte, ohne daß eine Rangshöhere da gewesen wäre, welcher sie den Vortritt hätte überlassen müssen. So ist es an dem ereignisoollen Junitage 1914 511 dem Attentate in Sarajevo gekommen, dem Franz Ferdinand und Fürstin Sophie zum Opfer gefallen

sind und das dann den katastrophalen Weltbrand auslöste, unter dessen Folgen ganz Europa heute noch immer so schwer zu leiden hati. Ständige Angst vor Attentaten. In einem gewissen Angstgefühl vor Attentaen hatten die beiden eigentlich schon seit Jahren gelebt und da erzählt ein heute hier noch im Ruhestand lebender Kriminalbeamter, der delm Thronfolger als Sicherheitsorgan lange Zeit zu- geteilt gewesen ist, daß er vor Franz Ferdinand und Fürstin Sophie wiederholt oft förmliche Vorträge über die anarchistische Bewegung

, über Reisen von Anarchisten, über frühero von Anarchisten begangene Taten halten mußte. Franz Ferdinand labte unter einem gewissen Bann, daß er einmal das Opfer eines Attentäters sein könnte, eines Anarchisten, sowie ein solcher das Ende der Kaiserin Elisa beth herbeigeführt hat. Bei ihm kam noch hiinzu, daß er ein wenig verbittert war. Ein Ohrenleiden, das ihn etwas schwerhörig gemacht hatte und wegen dessen er die berühmtesten europäischen Autoritäten konsultiert hatte, machte ihn oft mißlaunig

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 8
Date: 03.02.1932
Physical description: 8
gerettet werden konnten. Inkognito in Berlin. Dieser Polizeiagent Wolny wußte gar vieles von dem Thronfolger, er kannte Franz Ferdinand viel genauer als alle die anderen Menschen und gar manches hat er mtä seinen Erinnerungen erzählt. Da war er auch eiusmal mit Franz Ferdinand in Berlin gewesen, ganz inkognito. Franz Ferdinand war dort in einem Hotel abgestiegen, wo er rinter dem Namen eines Grafen von Blümbach Apparte lnents bestellt hatte. Die österreichische Botschaft in Berlin war von dieser Reise

, ungeniert, unbefangen, mit dem Munde am rechten Flech dabei bildhübsch und lebenshungrig, welchen Lebenshunger sie aber unter der strengen Auf sicht ihrer Tante nicht befriedigen konnte. Franz Ferdinand sah sich dieser jungen Berlinerin gegenüber, die ihn »ritt einer gewissen Nonchalance bediente und an deren Wesensart er gar bald ebensolchen Gefallen fand, wie an der äußeren Erscheinung der kleinen Lisbeth Holzmeister. Er ließ sich mit ihr in ein Gespräch em und nach eitie>i Viertelstunde schon wußte

nachmittags die mieselsüchtige Tante und ihre Jausengäste', die nicht jünger waren als sie selbst, beim Kaffeetratsch zu bedienen. Der Besucher hatte Gefallen an dein Mädchen gesunken und auch ihr gefiel der große, elegant gekleidete Mann überaus gut. Sie sagte chm, daß ihre Tante um diese Stunde nach Tisch zu Hause immer ihr Schläfchen halte und daß sie zu dieser Zeit allein im Geschäfte wäre, und lud damit den Besucher förmlich ein. zu dieser Stunde wieder zu kommen. Franz Ferdinand kam tatsächlich

weggeschickt wurde, um in das Hotel zu eklen und, ohne sichs an merken zu lassen, daß sie das Inkognito durchschaut, habe, machte sie dem Grafen von Blümbach wieder einen Besuche Liebesrausch. So waren die beiden einander näher getreten, so ver brachten sie gemeinsam eine kurz bemessene Zeit, sinn» lichen Liebesrausches. Franz Ferdinand war kein Freund lang anhaltender derartiger Bvkanntschafteir. Wenn der erste Rausch vorbei war. das Verlangen erfüllt, dann trach tete er wieder, die Lösung herbeizuführen

und erzählte, sie wisse ganz genau, wer dieser Herr Gras eigentlich sei. der sich nun „auf englisch" emp fohlen habe. Wolny war überaus bestürzt, als er erfuhr», das Inkognito seines Herrn sei verraten worden. Er redete Lisbeth zu, das Geheimnis für sich zu behalten, nichts zu plaudern und sie könne dafür der Erkenntlichkeit sicher sein. Gleich darauf teilte er Franz Ferdinand mit, daß er er kannt worden sei, worauf der Thronfolger die dem Mäd chen bereits übermittelte Summe verdoppelte und Wolny

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 17.09.1938
Physical description: 8
, wo ein B o r b e i m a r s ch vor dem Gauleiter die Einholung der Feld zeichen beschloß. (Lichtbild: Erwin Sp ielm ann, Innsbruck.) (Nachoruck verboten.) 38 Der Etappenhafe Bon Bunje-Cortan Vor der Kommandantur trat die Kompanie bereits an, Fer dinand meldete sich beim Feldwebel, der sogleich Klans rief, der schon an seinem Platz stand. „Ummen, Sie bleiben hier an Stelle von Hasenbein! Lassen Tie sich von ihm schnell alles übergeben! Los, Hasenbein, beeilen Sie sich, wir mstssen abxücken! Klaus konnte Ferdinand kaum folgen. Obwohl

dieser Wechsel nicht mehr so ganz über raschend kam, konnte er ihn doch nicht so recht fassen. Ferdinand hatte ihm nicht viel zu übergehen. In einer Mi nute konnten sie die Schreibstube wieder verlassen. Unten im Hausflur jagten sie ein Paar auseinander, das innig umschlungen Abschied nahm: Antje und Hein, der auch bereits den Stahlhelm auf hatte'und feldmarschmäßig war. Als er Ferdinand erkannte, da leuchtete es in seinen Augen ans. Cr packte seine Hand und schüttelte sie. „Mensch, Hasenbein

! also doch! Das ist aber fein von dir! Und nun sollste auch sehen, was du an mir für einen Freund haben wirst!" Er wandte sich wieder zu Antje und riß sie am sich. „Noch 'neu lütten Süßen, Meisje, und vergiß mich nich schon morgen!" „Hier sind wir überflüssig!" Klaus zog Ferdinand mit sich fort. Am Torweg besann sich Ferdinand. «Ich möchte mich noch von Marie verabschieden", sagte er und lief in das andere Haus. Es ^ab ihm doch einen Stich, als dort im Treppenflur Marie in den Armen von ,Franz stand. Er wollte sich schon

still wie der davonmachen, da erblickte ihn Marie, deren Augen ver weint waren. „Der Ferdinand!" Ueber und über errötete sie. Ministerpräsident C h a m b e r l a i n mit Sir Horace W i l s o n (rechts) und dem englischen Botschafter in Berlin Sir Reville Henüerson nach der Besprechung mit dem Führer in der Halle des Grand-Hotel in Berchtesgaden, wo er Wohnung genom men hat. Ministerpräsident Chamberlain im Gespräch mit dem Chef des Protokolls, Gesandten Freiherrn von DoerNberg. Im Hintergrund

die Pressevertreter. — (Weltbild.) Sie löste sich von Franz, der Hasenbein überrascht ansah. „Gehst mit uns für den Klaus? Das ist anständig von dir!" Ferdinand nickte und wandte sich an Marie. „Ich wollte mich nur von dir verabschieden, Marie! Leb' wohl!" „Leb wohl, Ferdinand!" Sie gab ihm die Hand. „Und schreib mir mal!" „Gern, Marie! Und jetzt muß ich noch zu deiner Tante!" Er rannte die Treppe hinauf. „Ich muß gehen.; Meisje!" sagte Franz heiser. Sie flog ihm in die Arme. Er küßte sie nochmals und noch mals

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 18
Date: 31.07.1927
Physical description: 18
Sette 6. Rr. 80. Der Mörder hatte, als er verhaftet wurde, noch einen Betrag von 8t) Schilling bei sich. Nach Verübung der Tat beging der Mörder auf der Flucht über die tschechoslowakische Grenze ein Sittlich- keitsverbrechen an dem 12jährigen Mädchen Maria Patry, unmittelbar darauf überfiel er die 19jährige Anna Görö und versetzte ihr zwei Stiche in den Bauch. König Ferdinand mn Rumänien f. Am 26. Juli, 2 Uhr nachts, ist König Ferdinand von Rumänien einem qualvollen Darmkrebsleiden erlegen

. König Ferdinand hat des Glückes Gunst und Tücke wie wenige erfahren. Das Königreich Rumänien, be stehend aus den zwei Fürstentümern Moldau und Walachei, hatte es Oesterreich in erster Linie zu ver danken, daß es von türkischer Oberherrschaft frei wurde, daß es von Rußland ein Großteil seines Staats gebietes erhielt und daß fein Königshaus im Welt krieg einst von der Bildfläche verschwand. Dafür hat Oesterreich auch den üblichen Weltbank geerntet, näm lich Undank und Verrat. Das rumänische Königshaus

der König seinen Neffen, den Prinzen Ferdinand von Hohenzollern, geboren 1865, als Thron folger nach Bukarest und dieser wurde dann auch nach dem Tode seines Onkels König von Rumänien. König Carol war rm treuer und dankbarer Anhänger Oester reichs und persönlicher Freund Kaiser Franz Josefs. Er schloß daher auch mit Oesterreich und Deutschland ein geheimes Schutz- und Trutzbündnis. Das Verhäng nis für uns war, daß Rumänien ganz unter französi schem Einflüsse stand. Wer sich eine bessere Bildung

großartig empfangen. Sein Bemühen, die alte Freundschaft der Völker wieder herzustellen, scheiterte an der Schwachheit unserer Regierung und der ebenso kurz sichtigen wie törichten Politik Ungarns. Dazu kam noch die Hetze Frankreichs und der von den Franzosen be stochenen Presse in Rumänien nach Ausbruch des Krie ges, ähnlich wie in Italien. Nicht vergessen darf wer den, der Einfluß der Königin. Ferdinand hatte sich 1893 mit der englischen Prinzessin Maria aus dem Hause Sachsen-Coburg, deren Vater

ein Prinz von Conaught rvar, vermählt. Daß diese aus Seite der Entente stand, ist klar. Sie machte auch ihren ganzen Einfluß dement sprechend geltend. Am 9. Oktober 1914 starb zu unse rem Unglück König Carol. König Ferdinand gab der Hetze gegen uns umso lieber nach, da er selbst kein Freund des Bündnisses war. Am 27. August 1916. da unsere Aussichten sehr schlecht standen, erklärte uns Rumänien den Krieg. Man war bei uns darob noch mehr überrascht als seinerzeit über die Kriegserklä rung Italiens

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 26.08.1938
Physical description: 6
nnleeklöet Duisburg, 26. Aug. Im August 1932, kurz nach der Ermor dung des SA.-Mannes Hein Hammacher, wurden die Bewohner des Stadtteiles Weiderich am frühen Morgen durch eine zweite Schreckenstat des damals noch herrschenden roten Terrors in größte Aufregung versetzt. In die im Erd geschoß eines Hauses liegende Wohnung des SA.-Mannes „Du bist schon verlassen! Da kann der olle Blindgänger lange warten, bis du ihm meinen Hasen brätst! Also der Hasenfuß soll auf ihn aufpassen! Ferdinand, ich glaube

, um dich braut sich etwas zusammen!" Der gute Ferdinand saß in diesem Augenblick bereits mehr in der Klemme, als Hein ahnen konnte. Während der Major zur Jagd war, hatte die Feldpost endlich das so lang ersehnte Paket mit dem neuen Kleinen Rock gebracht. Ferdinand hatte die Befugnis, alle Pakete des Herrn Majors zu öffnen, und so hatte er auch den Kleinen Rock ausgepackt. Und er hatte der Versuchung nicht widerstehen können, den Rock einmal selber anzuziehen, um zu sehen, wie er sich wohl darin

machen würde. Er stand vor dem Spiegel und betrachtete sich wohlgefällig. Da der Rock viel zu groß war, hielt er ihn mit der Linken auf dem Rücken zusammen. „Pikfein ist der ...! Nobel!" stellte er fest. Er drehte sich vor dem Spiegel hin und her. Dann legte er die Rechte grüßend an die Mütze und markierte: „Aeh, Herr Kamerad! Donnerwetter, tadellos!" Da ertönten schwere Schritte auf der Treppe. Eine Männer stimme war zu hören, die Ferdinand sofort als die des Herrn Majors erkannte. Der Schreck fuhr

, nahm Ferdinand den Klei nen Rock, warf ihn aus einen kleinen Stuhl und schob diesen so unter den Tisch, daß der Rock nicht zu sehen war. Dann packte er den verräterischen Versandkarton und beförderte ihn mit einem Schwung unters Bett. Blitzschnell knöpfte er sich seine Uniform zu und begann dann, so gut es ging, mit seinem Taschentuch den Kaffee von den Akten und von dem Tisch zu wischen. Heiß und kalt überlief es ihn dabei. Aber als der Major nun in der Tür erschien, hatte er sich so in der Gewalt

, daß er ihm scheinbar unbefangen in stram mer Haltung entgegensah. ,,'n Abend, Hasenbein!" grüßte der Major jovial. ,,'n Abend, Herr Major!" Der Major wandte sich zu Meier und nahm ihm den Hasen ab. „Sie können gehen, Meier! Ich brauche Sie nicht mehr!" Mit einer Kehrtwendung verschwand Meier, schloß hinter sich die Tür. Der Major hielt Ferdinand den Hasen entgegen. „Was sagen Sie, Hasenbein? — Habe heute Hasen ins Bein geschossen!" Selbstgefällig lächelte er über seinen eigenen Witz, gezwungen lachte

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 14.01.1899
Physical description: 10
Hauptstadt. Nach mehrjährigen Kämpfen kam endlich 1538 der Friede von Großwardein zustande, wonach Zapolya den Königstitel und den von ihm besetzten Theil von Ungarn behielt; dagegen sollte nach seinem Tode das ganze Reich an Ferdinand fallen. Da aber nach Johanns 1540 erfolgtem Tode dessen Räthe seinem Lohne Johann Sigismund die An erkennung und Unterstützung des Sultans verschafften, entstand ein neuer Krieg, der zur Besitznahme eines großen Theiles von Ungarn durch die Türken führte

. Für den Rest mußte Ferdinand 1547 die Entrich tung eines jährlichen Tributes von 30.000 Dukaten versprechen. Siebent ürgen blieb dem Sohne Zapolyas. Ferdinand I. empfing die Kaiserkrone, nachdem sein Bruder Karl V. 1556 der Regierung entsagt hatte, und starb 25. Juni 1564. Nach seinem Willen theilten seine drei Söhne die väterliche Erbschaft so, daß der älteste, Kaiser Maximilian II., Oesterreich, Ungarn und Böhmen, der zweite, Ferdinand, Tirol und Vorderösterreich, und der dritte, Karl, Steier mark

, Kärnten, Krain und Görz erhielt. Kaiser Maximilian ließ 1572 seinen ältesten Sohn Rudolf als König von Ungarn krönen, und 1575 fielen diesem auch die Königskronen von Böhmen und von Deutschland zu. Maximilian II. starb 12. Oktober 1576; von seinen fünf Söhnen wurde der älteste, Rudolf II., Kaiser. Unter diesem fielen Tirol und Vorderösterreich, die Besitzungen des Erzherzogs Ferdinand, nach dessen Tode 1595 an die beiden überlebenden Linien zurück. Rudolf II. mußte 1608 Ungarn, Oesterreich und Mähren

und 1611 Böhmen an seinen Bruder Matthias abtreten, der ihm 1612 in der Kaiserwürde folgte und 20. März 1619 starb. Mit ihm erlischt die zweite österreichische Linie. Sein Vetter Ferdinand, der älteste Sohn des 1590 ver storbenen Erzherzogs Karl von Steiermark, folgte ihm auch in Oesterreich, Böhmen und Uncarn und wurde zugleich als Ferdinand II. zum Kaiser erwählt. Dagegen erhielt Tirol und Vorderösterreich Fer dinands jüngerer Bruder Leopold V. dessen Nach kommenschaft 1665 ausstarb, worauf

diese Länder an die Hauptlinie zurückfielen. Dies war die letzte Landestheilung im österreichischen Hause; denn Fer dinand II. erließ testamentarisch ein Primogeni turgesetz, das unverbrüchlich gehalten wurde. Ferdinand II. hatte schon als Erzherzog die größtentheils protestantischen Länder Steiermark, Kärnten, Krain katholisirt. Deshalb weigerten sich die Böhmen, ihn als König anzuerkennen, und auch in den öslerretchischen Erblanden sowie in Ungarn fand er Widerstand. Die böhmischen Stände wählten sogar

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 15.09.1938
Physical description: 6
(2). «UM« tf 3 um LandeSsü»»etzLn tzIOW» io. WM QCroil8 i 19. Geplenaver 193» in Ännsvrn« (Nachdruck verboten.) ' 36 Der Etappenhase Von Bunje-Cortan Er zeigte auf die Weinflaschen, die Ferdinand aus dem Keller Grothes geholt hatte. „Dann erfährt er nämlich auch das da! Und dann", Hein griff nach dem verbrannten Rock und hielt ihn Ferdinand unter die Nase. „Und dann das da!" Hasenbein erbleichte, er war sich wohl bewußt, was diese Drohung bedeutete. Wenn der Major das alles erfuhr, schickte er ihn zum Regiment zurück

, und das hieß Front! Damit drohte ihm dieser Hein. Und plötzlich schoß Ferdinand das Blut in den Kopf. Wie erbärmlich war er, daß man ihm damit drohen konnte! Alle feigen Hemmungen fielen, sein männliches Ehrgefühl kam zum Durchbruch. Mit einem ironischen, überlegenen Lächeln schob er Hein zur Seite und trat mit festem Schritt vor Leutnant Dierk. „Herr Leutnant!" sagte er und sah Dierk ins Auge: „Ich melde mich freiwillig an die Front!" Ganz still war es in der Stube. Schweigend blickte Dierk Ferdinand

eine Weile an, dann sprach er: „Nein, Hasenbein, das nehme ich nicht an!... Sie sitzen jetzt unter Druck. Ueberlegen Sie sich's bis morgen früh, und wenn Eie dann noch wollen, so sind Sie mir willkommen!" „Herr Leutnant, ich habe es mir überlegt!" blieb Ferdinand fest. „Mir soll keiner nachsagen, daß ich mich gedrückt hätte. An meiner Stelle hier kann der Klaus bleiben, der gehört bei seinem Alter eigentlich..." „Erlaub mal, Hasenfuß!" mischte sich Klaus ein. „So alt bin ich nun noch nich

! Hab ich so lange mitgemacht, dann kann ich s auch noch weiter!... Nee, nee, dat kann ich mir gar nich vorstellen, dat ich von der Kompanie fort sollte! Dat nehm ich nich an!" „Und deine Familie?" fragte Franz. „Denkst du nicht an die?" Verlegen blieb Klaus die Antwort schuldig. Hein aber wandte sich jetzt an Ferdinand: „Mensch, wennste dat tätest! Dann nähm ich alles auf mich! Für einen Frontsoldaten tu ich alles, für einen Etappenhengst nix!" So herzlich sprach Hein, daß Ferdinand ordentlich warm ums Herz

wurde. Ehe er aber was sagen konnte, ergriff Leut nant Dierk wieder das Wort: „Schluß damit, Hein! Der Mann muß selber wissen, was er zu tun hat! Sie werden sich das beschlafen, Hasenbein! Und auch ihr anderen: marschmarsch jetzt in die Klappe! Gute Nacht!" * Draußen auf der Flur standen Franz und Marie am Trep pengeländer, Hand in Hand. Im Flüsterton sprachen sie mit einander. „Das war also dem Ferdinand seine Gefälligkeit, daß er die Sache mit dem verbrannten Rock auf sich nehmen wollte?" fragte

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 15.03.1936
Physical description: 10
im Jahre 1601 den ersten illu strierten Katalog der Ambraser W a f f e n s a m m l u n g, das „Armentarium heroicum etc“, in lateinischer und 1602 in deutscher Sprache heraus. Dieses „Armentarium heroicum“ sowie eine große und umfassende Korrespondenz, die zur Turnierharnisch des Erzherzogs Ferdinand von Tirol. Arbeit des berühmten Plattner Jörg Seusenhofer. (Auf dem Harnisch ist der Tiroler Adler als Schmuck angebracht) Auf Schloß Ambras bei Innsbruck wurde der Teil der Waffensammlung

, der an Erzherzog Ferdinand von Tirol gelangte, aufgestellt. Wir danken es besonders Erzherzog Ferdinand, der einer der größten und bedeutend- sten Sammler der Renaissancezeit war und systematisch Rü stungen und Waffen seiner Zeitgenossen sammelte, daß Oe st erreich die u m fangreich st e Waffensamm lung de r W e l t besitz t. Er ließ schon im Jahre 1583 Jnventare anlegen und brachte in- kurzer Zeit die bedeutendste Waffensammlung der'da maligen Zeit zusammen, die den Hauptbestandteil der heutigen Sammlung

allen Rüstungen die einstigen Träger fest stellen kann, was natürlich für die Sammlung von allergröß tem Wert ist. Die ersten Stücke dieser Sammlung wurden von Kaiser Friedrich III., Kaiser Maximilian I. und Erzherzog Sigismund von Tirol zusammengestellt. Genauere Nachrichten haben wir aus dem 16. Jahrhundert, zurückgehend auf Kaiser Ferdinand I. Die habsburgische Waffensamm lung wurde nach dem Tode Kaiser Karls V. zwischen Madrid und Wien geteilt. Diese Waffen, die in Wien nun in der Neuen Hofburg

und in Madrid in der America Real unter gebracht sind, bildeten den Grundstock dieser beiden berühm ten Waffensammlungen. Die Wiener Waffensammlung wurde im Jahre 1564, nach dem Tode Ferdinand I. gestellt und fiel an Maximi lian II. und Erzherzog Ferdinand von Tirol. Durch Erzherzog K a r l v o n S t e i e r m a r k und durch verschiedene andere Erbschaften wurde das Erbteil Kaisers Maximi lians, das im kaiserlichen Zeughaus blieb, stark vermehrt, erlitt jedoch in den Jahren 1805 und 1809 durch Plünderungen

ich keine mehr! Vera von G r i m m. Harnische des Hofriesen und des Leibzwergs des Erzherzogs Ferdinand von Tirol. (Deutsche Arbeit 1670.) Eine Sammlung, einzig in ihrer Art, die größte und wertvollste W affen s am mlun g der Welt, ist vor kuzem in vollkommen neuer Zusammenstellung und in ande ren Räumen— in der Neuen Hofburg — in Wien eröffnet worden. Diese weltberühmte Sammlung war bisher in Räumen des Wiener Kunsthistorischen Museums untergebracht, wo sie aber infolge ungenügender Uebersicht

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Der Südtiroler
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Page 7 of 8
Date: 15.02.1935
Physical description: 8
, Biener. Ferdinand Karl muß erst sein Herz finden. Aber das ist ein weiter Weg. Und ich bin müde. Todmüde, Biener. Ich kann nicht mehr^ (setzt sich abseits). Biener (kniet): Ich bitte, bitte, meine Fürstin! Claudia: Seine Stimme klingt wie aus weiter Ferne, aus denn Gestrüpp verweinter Jahre zu mir her. — Wie hätre sie damals mein Herz erbeben lassen! Aber da floh er vor mir! Und hat eine Frau genommen... an der ich sterbe.. Liebt er seine Frau? Biener (gepreßt): ... Sie liebt mich. Claudia

): Meine Fürstin... Claudia (geht zum Tisch; lange Pause): Biener! (wenn Biener zu ihr tritt, hängt sie ihm die Kette um; ihre Hände glei ten langsam seine Brust hinab, bis in die Nähe des Her zens): Ich bin an Ihm verstorben. Darum wird Er um meinetwillen leben! (Sie holt einen Brief aus der Lade)': Djeser Brief ist an meinen Sohn Ferdinand. Er soll ihn mahnen, daß Wilhelm Biener mein und des Landes treuester Freund war. Die Stimme der toten Mutter wird laut genug sein. Biener (erschüttert): Eure Durchlaucht

werden leben! Claudia: Ja... wie Figuren in Komödien leben so lang die Lichter angesteckt sind... Seit Jahren lebe ich so. Jetzt habe ich die Lichter ausgelöscht. — Jetzt fertige Er die Urkunde! Biener: (unterzeichnet). Lakai (eintritt): Seine Durchlaucht, der Erbprinz! (ab). Claudia (nickt): Geh Er, Freund! Biener: (küßt erschüttert Claudia die Hand). Claudia (leise): Küß deinen Knaben mitten auf den Mund! Ferdinand Karl: (eintritt; in der Tür trifft er mit Biener zusammen; erwidert den Gruß Bieners

beleidigend flüch tig). Biener: (ab). Claudia: Hier die Urkunde, betreffend die Uebernahme der Regentschaft durch dich! Zeichne sie! Ein Andreas-Hofer-Denkmal in Wien. Wien sollte schon im Jahre 1909 ein Andreas-Hofer-Denkmal bekommen. Bereits 1906 gründete der Wiener Stadtrat Eoste- noble unter dem großen Beifall der Wiener ein Andreas- Hofer-Denkmal-Komitee, dessen Protektorat Erzherzog Franz Ferdinand übernahm. Ein sehr rühriger Arbeitsausschuß bildete sich und dem Ehrenausschusse stellten

, daß ihm die Arbeit wieder entzogen wurde. Es kam zu einem Prozeß, der viel Zeit und Geld kostete. Auf Drängen Luegers und des Grasen Brandts entschloß man sich endlich 1912, die Arbeit neu zu vergeben. Der Bildhauer Khuen erhielt den Auftrag und iu seinem Atelier in der Südbahnstraße 7 entstand das Modell, mit dessen Guß die Gießerei Selzer in der GudruNstraße be traut wurde. , Doch es schwebte ein eigenes Verhängnis über dem DeNx- mal. Der Weltkrieg brach aus und das für den Guß bestimmte Ferdinand Karl (liest

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Innsbrucker Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 19.04.1936
Physical description: 8
(Jnufcftw W&rkttna Nr. 90 Sonntag. 19. April 1938 9 JZ Mexiko-Kämpfer aus Tirol Am 10. April 1864 erschien in Miramar (Schloß bei Triest) eine merkwürdige Deputation. Es waren Mexi kaner, die im Namen der Regentschaft von Mexiko dem in Niramar weilenden Erzherzog Ferdinand Maximi lian (gcb. 6. Juli 1832 in Wien) die Krone von Mexiko anboten. Trotz des scharfen Widerstandes seiner Mutter, der Erzherzogin Sophie, und seines Bruders, des Kai sers Franz Joseph, nahm der damals 31jährige Erzher zog

. Dort liegen die Gefallenen aus der Schlacht, die um die Fabrik getobt hat. Wenn Sie dort noch suchen wollen? Soll ich Ihnen vielleicht jemand mitgeben?" Ferdinand schüttelt den Kopf. „Nein, ich werde schon hinfinden. Vielen Dank, Hochwürden!" Es regnet. Der Himmel ist bleiern und glanzlos ohne Schat tierung. Ferdinand schlägt den Kragen von seinem Ueberrock auf. Er ist weit und breit der einzige Mensch. Ihn frö stelt. Irgendwie ist in dieser grauen Landschaft der Tod zu Hause- Es kann sehr leicht

sein, daß Dieter da begraben ist. Man kann sich wenigstens vorstellen, daß man da be graben sein könnte. ..Ferdinand geht weiter. Aus der Einfarbigkeit hebt sich eine Umfriedung. Es ist ein längliches Viereck. Colchs Vierecke sind meistens Friedhöfe. Sie find im mer sauber und ordentlich abgegrenzt, nicht so wie an dere Grenzen, die in sclsiangenhaften Linien Gebilde zeichnen können und um die man sich streiten kann. ..Hier kann man nicht rechts und nicht links hinaus rücken. Hier hat der Tod seine geraden

Striche. Eine kleine eiserne Gittertüre bewegt sich quiet schend. Der Regen hat ausgehört. Die schwarzen Kreuze stehen in gerader Reihe, eins neben dem andern. Es hat etwas seltsam Militäri sches. Ferdinand geht die erste Reihe hinunter. Er liest die Namen ab. Es sind hundert Namen und er kann sich keinen merken. Es sind deutsche und russische Namen, vielleicht auch österreichische und polnische, aber jedes Kreuz hat seine Schrift. Sie steht weiß und deutlich auf dem schwarzen Holz

. Es ist alles so ordentlich. Ferdinand ist kein Mensch, dem Gefühlsregungen viel zu schaffen machen; aber diesmal packt es ihn doch. Diese stummen Kreuze reden eine erschütternde Sprache: wir starben, auf daß du lebest! Erregend der Gedanke, daß schon das nächste Kreuz den Namen seines Bruders tragen könnte, den Namen Bontink, seinen Familiennamen! Aber er will ihn ja finden! Er will der quälenden Ungewißheit ein Ende machen! Er will nicht mit leeren Händen nach Haus kommen! Ferdinand geht die zweite Reihe hinunter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 11 of 16
Date: 05.09.1936
Physical description: 16
So starb Ferdinand Raimund ... Jas erschütternde Ende Mm 5. September fährt 'sich zum 100. Male der Todestag Ferdinand Raimunds. Man schreibt den 29. August 1836 . . . Die Nacht ist pechschwarz und fernes Donnergrollen kündet das Herannahen eines schweren Gewitters. Auf der Landstraße, die von Gutenstein nach Potten- stein führt, rollt in eiliger Fahrt die Postkutsche. Der Postillon treibt die beiden Pferde zu immer tollerer Gang art an. Das Gefährt schwankt aus der schlechten Straße bedenklich

sich Ferdinand Raimund ins Unvermeidliche und beschließt, im Gasthof „Zum Hirschen" zu übernachteü. Bon Angst und Furcht gebrochen, wankt er in sein Zimmer — das sein Sterbezimmer werden soll . . . Zwölf Jahre vor diesem Ereignis hatte sich im Leben Ferdinand Raimunds, dieses genialen österreichischen Büh nendichters und Schauspielers, eine Begebenheit abgespielt, die seinen seelischen Zusammeübruch einleitete. Im Jahre 1824 hatte Raimund anläßlich eines Auf- eines großen Künstlers enthaltes in Baden

aus und ab. Ab und auf . . . Immer wieder bleibt er beim Fenster stehen, vor dem es ununterbrochen aufslammt . . . Es ist die grauenvollste Nacht im Löben Ferdinand Raimunds. Er liebt lein Leben, so wie jeder andere es liebt . . . Immer wieder macht er mit Wasser Schluckversuche, um zu sehen, ob sich nicht schon die Krankheitserscheinun gen, die Symptome der „Wasserscheu", einstellen. Mit Entsetzen glaubt er Schlundkrämpfe zu verspüren. Bricht die fürchterliche Krankheit schon aus? . . . Ist seine letzte Stunde bereits gekommen

? . . . Sitzt ihm der Tod> schon im Nacken? . . . Das Schicksal will es, daß Toni Wagner, die einzige Frau, die Ferdinand Raimund wahrhaftig geliebt und der er Treue bis zum Tode geschworen hat, in dieser Stunde der Verzweiflung und Zerrifsenheit um den Unglücklichen ist. Sie versucht, ihn aus seiner grenzenlosen Todesangst herauszureißen, sie tröstet ihn, sie spricht ihm Mut zu. Alles' vergebens. Ihre seelischen Kräfte sind zu schwach, um den Geliebten vor dem Untergang zu bewahren . . . Sine halbe Stunde

. Wie die Zeit vergeht! Einen Blick in die Zeitung. Nur einen Blick.. Ja! Geht in Ordnung. In Halb vier Uhr morgens . . . Der Sturm hat sich gelegt. Das Gewitter ist vorüber. Im Osten graut der neue Tag . . . Dünn flackert das Kerzenlicht im Zimmer. Auf einem Diwan zusammengesunken, kauert mit angstverzerrtem Gesicht Ferdinand Raimund. Schwer hebt und senkt sich seine Brust. Aus allen Ecken des Zimmers grinst ihm die grausame Fratze des Wahnsinns entgegen . . . Mühsam richtet er sich empor. „Geh? Tonerl

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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 12
Date: 10.05.1901
Physical description: 12
schusses an, die Declaration des Herrn Erzherzogs Franz Ferdinand anlässlich seiner Verehelichung unter dem Ausdrucke des ehrfurchtsvollen Dankes zur Kenntnis zu nehmen. Erzherzog Franz Ferdinand nnd die katholischen Studenten in Innskrnck. Am Sonntag abends versammelten sich sämmt- liche katholische Studenten der Innsbrucker Universität und beschlossen folgendes Huldigungs-Telegramm: Se. k. u. k. Hoheit, dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog- Thronfolger Franz Ferdinand. „Die organisierte

katholische Studentenschaft Innsbrucks drückt in ihrer heutigen außerordentlichen Vollversamm lung ihre lebhafte Freude aus über den muthvollen und edlen Entschluss und die bedeutungsvolle Thal Seiner k. u. k. Hoheit des Erzherzogs Franz Ferdinand. Die katholischen Hochfchüler Innsbrucks geloben zugleich, in uttwalldelbarer Treue allzeit zu unserem Kaiserhause zu stehen. Gott erhalte unser schönes Oesterreich und be schütze das erlauchte Haus Habsburg! Ein donnerndes Hoch unserem vielgeliebten Kaiser

Franz Josef I.! Dreinral Hoch unser erhabener Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand!" Am Montag Nachmittag lief auf das nach Wien gerichtete Telegramm aus Mürzzuschlag fol gende huldvolle Depesche Sr. kaiserl. Hoheit ein: „Seine katserliche Hoheit haben sich über die so loyale Kundgebiluq der katholischen Studentenschaft Innsbrucks sehr gefreut und sprechen allen Theilnehmern an der. Versammlung Ihren wärmsten Dank aus mit dem Wunsche, dass der so patriotische und religiöse Sinn der katholischen

Hochschüler Innsbrucks stets erhalten bleibe." Außer diesem Huldigungs-Telegramme sind noch von vielen katholischen Corporativnen, insbesonders von Tirol mehrere an Se. kais. Franz Ferdinand bedauern, dass die gehoffte Verständigung über die von ihnen zur unver weilten Sicherung der Rechte des deutschen Bundes in Bezug auf Schleswig vor geschlagenen Maßregeln nicht erzielt worden ist. Unter solchen Umständen glauben die beiden Regierungen in der ihnen, durch ihre Dazwischenkunft bei Herbeiführung

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 26.05.1936
Physical description: 6
, der frühere großdeutsche Landeshaupt- mannstellvertrerer von Oberösterreich Franz L a n g o t h, Pater Hartmann Staudacher, Feldmarschalleutnant d. R. Dr. B a r d o l f f, Dr. Walter Riehl und Dr. Karl Rudolf geladen. Die Einvernahme der Zeugen beginnt am 28. und wird bis einschließlich 29. d. M. dauern. Die wirtschastliche und menschliche Lüge. Aus Wien wird berichtet: Eines Tages lernte der Privat beamte Ferdinand die Sekretärin Gertie bei einer Heurigenpartie kennen. Gertie fand Gefallen

an dem hübschen, hochgewachsenen Burschen, und Ferdinand imponierte Gerties sicheres Auftreten und ihre schöne Kleidung. Die jungen Leute trafen einander öfters und schließlich lud Ferdinand die Gertie in seine Iunggesellenwohnung. Ferdinand wohnte in Untermiete bei einer alten Aristokratin, die ihm für Gerties Besuch ihren Salon zur Verfügung stellte. Gertie kam. sah den hübsch gedeckten Tee tisch, die vielen Blumen, das vornehm-altmodische Zimmer und war von Ferdinands Geschmack begeistert

und von seinem Wohl stand überzeugt. Kurze Zeit darauf machte Ferdinand bei Gertie Gegenbesuch. Gerties Mutter schickte den Untermieter weg, räumte die Betten aus dem Wohnzimmer, in dem sie mit ihrer Tochter zu Hausen pflegte, und richtete ein nettes Abendbrot her. Ferdinand kam mit einem Straus; langstieliger Rosen. Gerties Mutter ver schwieg, daß sie durch zwei Tage Linsen und Kartoffeln gekocht hatte, um die Kosten für das Nachtmahl aufzubringen, und Ferdinand erzählte nicht, daß er feine Bretteln versetzt

Lustenau-Jugend gegen Sp. V. Hard-Iugend mit 2 :1 verlor. Brigantia 1 — Sp. V. Dornbirn 16:3. F. C. Lustenau 3 — Tbd. Altach 14:4. Ring F. C. Lustenau 2 1:0. Brigantia 2 — Sp. V. Dornbirn 2 6:0. Vier Wochen später wurde Verlobung gefeiert. Ferdinand war überzeugt, daß er eine wirtschaftliche Frau heimführen werde und Gertie war bereit, tausend Eide darauf abzulegen, daß Ferdinand vor einem Avancement stehe, nicht trinke, nicht spiele und im Tag höchstens fünf Zigaretten rauche. Trotzdem Ferdinand

nicht avancierte, wurde geheiratet. Die jungen Leute mieteten ein Zimmer mit Küchenbenützung, Gertie behielt „vorderhand" ihre Stelle, beide erhielten acht Tage Urlaub und fuhren auf den Semmering. Als sie zurückkamen, ging das Unglück los. Es begann damit, daß Gertie nicht kochen konnte. Fünf Tage aßen die beiden Konserven, dann machte Gertie eine Woche lang abwechselnd weiche Eier, harte Eier und Eierspeise. In der dritten Woche der Ehe war aber das Geld zu Ende. Ferdinand hatte zuviel geraucht, zwei

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