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Innsbrucker Nachrichten
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Page 24 of 40
Date: 24.12.1904
Physical description: 40
des armen Burgele und tranken ein Stamperl nach dem andern aus der großen Flasche Enzeler, den der Anderl ausge¬ wichst hatte. Um die Schlemmerei fett zu machen, prachen sie auch dem geräucherten Speck tüchtig zu. den der kranke rache Ändert seinem schwerverwun deren Tondl auftischLe und dann zündeten sie ihn ^fetten an und nahmen hinten am Fenster de- Schlafkammerls Posto, dessen Schiebklappe sie vor¬ her gut eingeölt hatten, um sie beim

Nahen eines yuch es geräuschlos öffnen zu können. Tie Sünden Lasche Euzianschnaps aber hatten sie zwischen ihren oeiden Stühlen stehen. Als „Aufwurf" (Köder) für den Fuchs halte der Anderl, da er gerade nichts anders hatte, zwanzig Schritte vor dem Fenster dis Blutwürste anfgehäust. welche den der Mette Heimkehrenden, in heißen Wasser geluncht, 'dampfend znr Schüssel Kraut un) einem wärmenden LackerL Schnaps vorgesetzt werden sollten

. Die Beiden be¬ rechneten noch die Zeit, die ihnen zur Fnchspaß bliew, bis der verwundete Tondl wieder nach Hause zu verschwinden und der raache Ändert in der Küche für den mitternächtigen Schmaus herzurichten hatte, Bier gute Stunden. „Derweil is' der Fuchs schon lang kemma und die Münzen liegen derweil gnat draußt, bleiben's höchstens frischer in der Kälten", kalkulierten die beiden Sünder. Dann nahmen sie ihren Posten am Fenster ein. Geredet

durste jetzt nichts mehr werden, kein Licht brennen im Innern des Kämmerchens. Draußen auf der weißen Schnee¬ decke war es bei dem herrlichen Mondschein ohnehin taghell. Und so rauchten sie denn schweigend und tranken einander Ln immer kürzeren Jnteroallen ans dem Steinkruge Enzeler zu, ab und zu forschende Blicke nach den Münzen vor dem Fenster werfend. Es mochte zwei Uhr morgens sein, da ging es aus dem Stutzelehof schrecklich

! Da liegen, greulich röchelnd, der An¬ der! und der Tondl am Boden und eine große leere Schnapsflasche liegt daneben. O Himmel, und zwei Gewehre liegen auch noch bei ihnen ans dem Boden! Sollten sie . . . Aber während noch alles sprachlos ms die unerklärliche Szene starrt, schreit plötzlich .ine Dirn: „Jch'as, a Fuchs!" und deutet aufge¬ regt nach dem Fenster. Und dort sieht man auf der hellbeglänzten Neue eben .Herrn Reinecke

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