einer Gedenktafel für den verstorbenen Professor W e t t st e i n am Zentralfriedhof der außerordentliche Pro fessor Kamillo Schneider auf den Rektor der Wiener Uni versität, Professor Othenio Abel, einen Revolverschuß ab- „Es ist da draußen in der Nacht," antwortete er mit wie der gleichgültiger Stimme, und zeigte auf das offene Fenster. „Es fließt um mich herum und hüllt mich fest ein, fast als wollte es mich in sich auffaugen." Bernice überdachte diese neue Aeußerung. „Wann haben Sie zum erstenmal
zu bemächtigen. Sein Gesicht zuckte, und das Grauen in seinen Augen wuchs, daß sie fast den Aus druck des Wahnsinns annahmen. Plötzlich glitt er von seinem Stuhl herunter und wand und krümmte sich auf dem Boden, ein gequälter, zerbrochener Mensch. „O Gott," schrie er, „es kann nicht wahr fein, es kann ja nicht wahr sein!" Bernice eilte zum Fenster und sah hinunter, aber das Fen ster lag zu hoch, und es war gar nichts in Greifweite, woran sie sich, um hinunterzuklettern, hätte festhatten können ein gegeben
war verschwunden, als er so dastand und durch das Fenster wies. „Es ist Zeit," sagte er in der alten, einförmigen Sprech weise. „Was meinen Sie?" fragte Bernice und arbeitete unver hohlen mit ihren Zähnen am letzten Knoten. „Das Zeichen aus dem anderen Haus," gab Brown zurück und zeigte immer noch durch das Fenster, als bemerkte er ihre unverhüllten Anstrengungen, die Hände frei zu bekom men, gar nicht. „Welches — welches Signal ist es?" stammelte Bernice und wagte kaum zu atmen. „Das Schlimmste
, das es sein kann," antwortete der Mann, indem er sich nochmals auf den Stuhl setzte und sich etwas aus dem Fenster lehnte, um sich gewissenhaft zu überzeugen, ob er richtig gesehen habe. „Zwei Ker — Kerzen?" hauchte Bernice. „Muß ich sterben?" „Nein, es ist nur eine Kerze," antwortete er, „aber der Tod wäre besser für Sie als zu diesem Teufel zurückzukehren, der Sie zu sich befiehlt." Die jüngste Tochter Rockefellers gestorben. Newyork, 27. Aug. Edith Mac K o r m i ck, die jüngste Toch ter Rockefellers, ist in Chicago
ihr sich für den Kampf zu rüsten und zu sammeln, der kommen mußte — jetzt oder nie! Wenn sich ein Mensch gänzlich an die Wand gedrückt und am Ende aller Möglichkeiten fühlt, dann kann er manchmal ungeheuerliche Dinge vollbringen. Die äußerste Verzweiflung holte auch aus Bernice ihre ganze Kraft heraus. „Lassen Sie mich auch sehen," bat sie und trat neben den Mann an das Fenster. Er erwiderte nichts, machte aber einen Schritt zur Seite, um ihr das Hinaussehen zu gestatten. Ein fernes flackerndes Licht blinkte