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Tiroler Wastl
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Page 8 of 14
Date: 25.03.1900
Physical description: 14
verstiehn. Die neuen Leiter von der Tiroler Glas malerei haben bei der Bestellung dieser Fenster den guat'n und ernst'n Vorsatz g'habt, was Tüchtiges und Kunstvolles zu leist'n, und die vier Fenster sein wirklich im Verhältnis zu früheren Schöpfungen a großer Fortschritt in der Kunst, besonders was das Fenster I, Nikolaus im Meeressturm, und Fenster III, St. Mar tin und der Bettler, betrifft. Das erstere ist — iatzt muass i a bißl hearrischer redn — schön in der Composition und sehr gut

in der Zeichnung mit Ausnahme des weiblichen Kopfes, der am Mast lehnt. Die glasmalerische Behandlung ist ebenfalls sehr gelungen, die Farbengebung ausgezeichnet. Das letztere ist fast noch im höheren Maße ein Werk von harmonisch ineinander greifenden Künsten. Hier haben die Leiter, Künstler, Arbeiter herah bis zum Fensterputzer ihre Schuldigkeit vollauf erfüllt, und zwar mit Freude erfüllt, die wie ein schimmernder Schmelz auf dem ganzen Werk liegt und leuchtet. Das Fenster St. Martin und der Bettler.spricht

eine ganz hervorragende Sprache bedeutenden Könnens. Schon der Stoff an und für sich ist ungemein sympa thisch und mag wohl zum Gelingen des Ganzen wesent lich beigetragen haben. Die goldig gestimmte Land schaft ist geradezu prächtig gerathen, gleichwie die frische lebendige Farbe der Pflanzen und die lebendige durch aus harmonische Zeichnung. Das Fenster lV. dagegen ist in der Zeichnung sehr schwach, die ursprünglich vielleicht gute Composition unverstanden übersetzt; da wankt und wackelt

Jungfrauen, allein der Hin tergrund dazu allzu zerrissen und unruhig gleichwie das Kleid des Heiligen. Interessant ist die Geschichte der Fenster, die der damalige künstlerische Leiter der Anstalt, Kunstmaler Alfons Siber, entworfen. Die Fenster I, II und III sind noch ganz unter seiner Leitung gezeichnet worden, während für das Fenster IV nur eine ganz flüchtige Skizze vorlag. Fenster III zeichnete der tüchtige, jetzt in München lebende Rudolf Schiestl, während die Far ben durchgehends vom talentvollen

Farbenkünstler Ric, einem Angestellten der Glasmalerei, gemacht wurden, und zwar die Fenster I und III im Einvernehmen mit Sieber. Mitten in die harmonische Arbeit ist aber der Sunnwendrummel kemmen. Der Kunstmaler Siber hat sich nämlich damals erfrecht, zur Sunnwendfeuer das lebende Bild, das deutsche Tirol, zu stellen, ohne Deinen Feund und Gönner Jehly amerst um Er laubnis g'fragt z' hab'n und des ist dem geistlichen Hearn grad Grund g'nuag g'wes'n, Schimpf- und Schmäh artikel über den Künstler

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 12
Date: 09.06.1956
Physical description: 12
die einfachste Lösung, wenn man es nicht vorzieht, ein wenig Fett in den Kochtopf zu geben und die Teigwaren oder den Reis darin heiß werden zu lassen. Schließlich können sie auch Knödel und Teigwaren noch einmal kurz ins kochende Wasser legen und damit verfahren, als wären diese Speisen frisch ge kocht. Aber das darf nu r ganz kurze Zeit ge schehen. Die Fenster sind zum Lüften da! Wer nämlich der Meinung ist, daß die Fenster die Augen der Wohnung sind, durch deren Glas man die Vorgänge außerhalb der Wohnung

verfolgen kann, verkennt den Wert dieser Mauerlücke. Wie nämlich der Mensch Atmungsorgane benötigt, um zu le ben, so braucht auch die Wohnung ein At mungsorgan; in diesem Falle die Fenster. Je mehr Fenster sich daher in einer Wohnung befinden und je besser sie placiert sind, de sto reibungsloser wird die Luftzufuhr nach dem Wohnungsinneren funktionieren. Hier setzt nun das heikle Problem der Lüftung ein. Sollen die Fenster viel oder wenig geöffnet sein? Die Frage ist dahin zu beantworten, daß auf beiden

Seiten viel ge sündigt wird. Denn nichts kann für die Ge sundheit gefährlicher sein als Zugluft. Zug luft muß nicht, kann aber zu Mittelohrent zündungen, Gehirntumoren und sonstigen Krankheiten führen. Es ist klar, daß im Sommer alle Fenster in der Nacht ruhig offen sein können, vorausgesetzt, daß da durch keine Zugluft entsteht. An heißen Sommertagen erscheint es rat sam, jene Fenster, die der direkten Sonnen bestrahlung ausgesfetzt sind, nur bis etwa neun Uhr offen zu halten. Hier handelt

es sich vorwiegend um Fenster, die südseitig gelegen sind. Im Winter ist die Lüftung eine Gefühls sache. Solange es keine ausgesprochene Kälteperiode gibt, kann auch während der Nacht im Schlaf raum ein Fensterspalt offen bleiben. Ansonsten wird der Schlafraum am Morgen ein bis zwei Stünden gründlich ge lüftet. Wird der Ofen angeheizt, dann soll das Fenste r unbedingt offenstehen. Denn je mehr frische Luft in den Raum dringt, desto eher wird sich diese erwärmen. Die viel zu kleinen Fenster in den alten

Bauernhäusern nehmen sich zwar roman tisch aus, erfüllen abe r nur halb ihren Zweck. Hier wäre auf Grund des alten Bau planes zu beraten, ob die Fenster nicht ver größert oder zwei in einer Linie liegende zu einem breiten Fenster zusammengezogen Prcski sch und dock modisch Dia Macht dar Suggestion Kinderkleider müssen in erster Linie praktisch sein. Das hindert .jedoch nicht, auch diesen prakti schen Kleidchen eine modische Note zu verleihen Pinetta Sanfelice hat für den berühmten italieni schen Modesalon

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Unterinntaler Bote
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Page 6 of 14
Date: 11.11.1904
Physical description: 14
Linie gegen die Fensterscheiben und Firmaschilder der ita lienischen Geschäftsleute ausgegraben. Daneben waren die Schilder italienischer Ärzte ein beliebtes Angriffsobjekt. Mittags zogen die Demonstranten gegen Willen, wo ihnen zuerst die Fenster des Gasthauses Stenek, wo viele welsche Studenten Mittag effen, zum Opfer fielen. Von dort zogen sie zum Arbeiter Konsumverein, Ecke Maximilian- und An- dreashoferstraße, und warfen die Fenster der Andreashofer seite ein, wo sich die italienische

in der Liebenegg- und Pechestraße wurde das bei der Nacht begonnene Zerstörungswerk in van- dalischer Weise vollendet. Während um 2 Uhr Nachts nur die Fenster Angriffsobjekt waren, kam nun bei Hellem Tage die ganze Einrichtung an die Reihe. Kachel- und ei serne Oefen, Klosets, Stahlvraht und Federmatrazen des Hausdieners, elektrische Leitung bis auf die Stühle und Bänke und Türen herab, alles ging in Trümmer, wovon ein Großteil auf die Straße geworfen wurde, wo dieses ärari sche Eigentum den ganzen Tag

eingehend besichtigt werden konnte. Beim Rückmarsch pfiffen die Demonstranten vor der Redaktion der „Neuen Tiroler Stimmen" und vor dem Palais des Grafen Trapp. Dann gings zur Hofburg, wo unter Pfuirufen einige Fenster erzittern gemacht und einge- worsen wurden. Noch ein kleiner Abstecher zur Klosterka serne, wo die Wache unters Gewehr trat, dann war diese Ausfüllung der Mittagspause erledigt. Auf 4 Uhr Nachm, war eine außerordentliche Gemein- deratssitznng in der Jtalienerangelegenheit anberaumt

Stimmen" erscheinen, ausersehen. Im ebenerdigen Geschäftsladen wurden die drei großen Spiegel scheiben eingeschlagen, die Fenster der Auslagekästen zertrüm mert. Der Schild der „Neuen Tiroler Stimmen" wurde von der Mauer gerissen und flog durch die Glastür in die Buchhandlung. Später folgten die Fenster des Palais Trapp demselben Schicksal, weil der Gras ein Verwandter des Statthalters ist. Am Ottentalhaus wurde das Firmaschild der „Riunione Adriatica“ durch einen Steinwurf zertrüm mert. Dann wurde

es am Bahnhofplatz sehr laut, weil das Gerücht umging der Statthalter verlasse Innsbruck um in Wien Bericht zu erstatten. Doch war das nicht der Fall. Das Militäraufgebot war am Bahnhof nicht um den Statthalter zu schützen, sondern um die Italiener, deren Ankunft gemeldet war, am Aussteigen zu verhindern. In der Anatomiestraße wurde beim Krämer Schwinn- bacher alles demoliert. Beim Baumeister Fritz in der Leopold straße wurde durch Einwerfen der Fenster und Zertrümmern der im Freien lagernden

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Tiroler Wastl
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Page 9 of 12
Date: 27.08.1905
Physical description: 12
konnte ich ihr zuflüstern, daß ich abends zur gleichen Zeit wieder am Fenster erscheinen und mich durch keinerlei Schreckmittel verjagen lassen werde. Dann trabte ich, ohne eine Antwort abzu warten, wie ein Sieger von hinnen und warf dem Tag die langen Stunden nach, die trag einherkrochen, bis die Nacht sich wieder von der Ferne zeigte und die Fenster des Wohnhauses wieder den leuchtenden Reflex des Lebens auf die Straßen warfen und später nach und nach erstürben. Und wie gestern blickte auch heute

auch heute wieder mit heißem Stöhnen beantwortet, bis das Fenster endlich aufging, um eine Schreckensknnde herauszulassen. 940 Ans dem Heimweg schloß sie sich mit offen kundiger Absichtlichkeit so eng an ihre Gast geber an, daß ich ihr kein Wort weiter zuzu- flüstern wagen durfte, ohne Verdacht zu erregen. Da ich aber durchaus noch einmal wieder holen wollte, daß es mir mit meiner Ab- sicht, an's Fenster zu kommen, ernst sei, griff ich das scherzhafte Gespräch, das durch sie eine so seltsame Wendung

genommen hatte, vor allen anderen ganz laut im gleichen Tone wieder auf und sagte zum Schluß mit starker Betonung, daß sie mich verstehen mußte: Es bleibt also bei unserer Verabredung. Liebt sie mich, woran ich nun, nachdem ich Ihrer Fürsprache absolut sicher bin, keinen Augenblick mehr zweifle, denn Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt ohne ihr, dann komme ich am gleichen Tage, an dem ich dies inne werde, an ihr Fenster und poche so lange ganz leise, daß nur sie es hören kann, daran

, bis sie es aufmacht. Unsere Begleitung merkte den wahren Sinn der Worte nicht, nahm sie für einen guten Witz und lachte. Sie aber schwieg in ohn mächtiger Befangenheit, und ich sah dies und konnte es kaum erwarten, bis wir uns trennten und die Fenster der Wohnung nach kurzer Be leuchtung finster wurden und mir Kunde gaben, daß sich im Hause alles zur Ruhe gelegt hatte. R. Ch. Jenny, „Von der Wiege bis zum Wastl"

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 17.12.1916
Physical description: 4
in deutschem Dienste. Nettere öeletrung grleebttclm Inlein aurck die venlrelllren Mail a n d> 15. Dez. „Corriere detta Sera" schreibt i Venizelistische Truppen haben Syra, Naxos und anders Inseln besetzt und einige Konigstteue verhaftete Das Glück kommt durch das Fenster. . . Im „Pester Lloyd" lesen wir folgende, ungeMein stim mungsvolle Erzählung: Es war einmal eine kleine Familie, Vater und Mut ter unfc Hans unl> Grete, die wohnten in einer engen Gaffe oben in der Budaer Festung und es ging

ihnen nicht gut. Vater war Diurnist in einem Ministeriums Mutter kochte und die Kinder hatten immer Hunger. Wenn der Abend heranschlich und Grete ihre Schul ausgaben fertig hatte und sogar Fleißausgaben, schaute sie immer zum Fenster hinaus. Unten auf der Straße jpietlen Kinder mit Glaskugeln oder sie spielten Fan- -erk, aber Grete durfte nicht hinunter, denn sie war artig. , • Mer auch daß sie so viel am Fenster stand, gefiel ihrer Mutter nicht. Mutter sagte: „Was stehst du am Fenster? Wartest

du auf das Glück? Glaubst diu, es wird zum Fenster hereinsliegen?"" , / Dann kam der Krieg, i / Vater hatte neue Sorgenfalten auf der Stirn, Mutters Augen waren manchmal rot, als ob sie geweint hätte, die Kinder hatten Hunger, noch öfter als früher, in ememfort. Grete saß noch hie ifhb da beim! Fenster, aber unten gab es wenig zu sehen. Es war Herbst, die Granitwürfel aus der Gasse glänzten naß, die Kinder hatten zerrissene Schuhe und mußten zu Hause bleiben. Nun war Hans ein langer, schmäch tiger Junge, Grete

: „Ich brauche die Fenster für den 'Krönungszug am'30. Dezem ber." i' Die Fenster, dachte Grete. Drei Fenster, zwei im guten Zimmer, eins im Schlafzimmer der Eltern. „Ich zahle dreitausend Kronen.^ Väter sagte: „Morgen gebe ich Ihnen Bescheid.^ Sicher schämte er sich, soviel Geld anzunehmen. Nächsten Tag kam ein junger Mann mit einem Kneifer, der selbstbewußt schilderte. „Ich zahle für die Fenster viertausend Kronen", sagte er. Da ttat der Herr mit dem Pelz insl Zimmer und! ries: „Sechstausend

Anzug dabei, Grete hatte ein wun derschönes Kleid an, Vater rauchte eine lange, dicke Zigarre und Mutter faltete die Hände, denn das Glück war zum Fenster hereingeflogen..

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Der Oberländer
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Page 2 of 12
Date: 13.08.1931
Physical description: 12
, Die Räume sind kalt, Ich sehe nicht mehr Deine Lichtgestalt. Die Blume weint Im Glaskristall, Keine Sonne scheint Allüberall. O hätt' ich Dich hier An meiner Seit'! O wärst Du bei mir Für alle Zeit! O komme zurück Und pflege den Strauß Und bring nur das Glück Ins leere Haus! E. vom Röckenhof. Thsophrastus bittet um Äuhe. Kennen Sie das schöne Liedl „Geh mach die Fenster! auf, i wart jcho jo lang drauf!“ Dieses Lied ist mir sehr an mein Herz gewachsen, denn Anno dazumal, als die Natur

und ich selbst noch grün waren, bin ich eines Nachts mit meiner Klam pfen unter der Leni ihr Fenster! gejchlichen und habe mich mit diesem Gsangl als Caruso etabliert. Die Leni hat auch das Fenster! aufgemacht und hat wie die Shakejpearejche Julia gerufen: „Wer grölt denn da fo graislich?" — „Dein Aomeo!" Hab ich geflötet. And weil ich fo jchön geflötet habe, hat sie mir dann die Flötentöne beigebracht. Neulich habe ich dieses Lied wieder einmal einer Dame als Ständchen gesungen, aber mit et was geändertem Text

, nämlich: „Geh mach dein Fenster! zu, und schweig du alte Kuh!" Näm lich in unserem Haus, da wohnt ein Fräulein, das übt bei offenem Fenster Klavier. Nach der Methode „Mancher lernt^s nie, und selbst dann unvollstän dig". Der felige Orpheus zähmte mit feinem Ge sang wilde Tiere, dieses Weib kann mit ihrer Mu sik das zahmste Tier wild machen. Leise spielen kann sie überhaupt nicht, — ich glaube, ihr Klim> Liebsrauentag! Liebsrauentag ! — And im Gelände Die Nebel hängen feucht und schwer. Es falten

auch noch die Ouvertüre zur „Stummen von Portici". Das ist die Oper, wo im letzten Akt der Vesuv speit. Ich kanrss ihm nachfühlen! Neuerdings hat sie sich als Äepertoirstück noch Lohengrins Lied „Nun sei bedankt, mein lieber Schwan" zugelegt, und jetzt verstehe ick/s erst rich tig, warum der Schwan kehrt macht und davon- jchwimmt. Im Winter isss ja noch einigermaßen auszu halten mit dieser Klaviersurie, aber sobald der Früh ling naht, sperrt diese Musiksadistin die Fenster beim Aeben aus, und das ist zum Pedal-Ausrau

- fen! And nicht nur sie, auch andere Hausinwohner sperren die Fenster aus, damit die gute Luft her einkann und die schrecklichsten Töne herauskönnen. „Stellen Sie Ihren Lautsprecher aus Simmer- stärke," mahnt allabendlich der Rundfunk. Mir ge genüber wohnt eine Partei, die stellt ihn bei offe nem Fenster aus Tausendmannstärke. Gestern habe ich aus diese Weise Webers bekanntes Wiegenlied genossen, — ich muß schon jagen, es ist eine Ge meinheit, ein Kind so anzubrüllen! Ich Hab auch gleich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 05.11.1937
Physical description: 8
Kenntnis, daß diese alle 14 Tage nach Innsbruck kam und jedes Mal 400 bis 500 !Stück „Oesterr-eichischer Beobachter" mitbr-achte. Als Mittelsperson wurde der i-m Fahre 1894 -in Jnnsbrrrck gebor. und dorthin zuständige Fahrdienstleiter Tag — Abend — Nacht — Morgen — Tag — und so fort — wie lange noch? An einem Vormittag hatte Frau Hobermann ihren Schützling mit kräftigen -Armen in den Rollstuhl gehoben — ihn zum Fenster gebracht, ihm einige Zeitungen gereicht und war dann zum Markt gegangen

. Am gegenüberliegenden Fenster wehte ein Vorhang. An diesem Fenster faß eine junge Frau und griff mit spie lenden Fingern in die Falten des Vorhanges. Heinrich Ellner beschlich ein eigenes Gefühl, als sein Mick länger an dem weichen Rund des Mädchengesichtes verweilte. Dunkel rahmte das Haar die Stirn. Zart war das Beugen ihres Armes. Wenn auch das Fenster sehr nahe war, -ließ sich doch die Farbe ihrer Augen nicht erkennen. Daß ihr Mund klein und rosig sei, glaubte Heinrich Ellner zu erfühlen. Ob sie wohl

einmal hersah zu ihm? „Ein Bild in einem Rahmen", dachte er. Er versuchte zu lesen, -mußte aber immer wieder 51 t jenem Fenster am andern Ufer der Straße 1 -ehen. -Er wollte erraten, wie sein Gegenüber wohl heißen möge. Dann war er betrübt, weil das Mädchen zurück ins Zimmer getreten war. Er sah es an diesem Tage nicht mehr. Heinrich Ellner träumte von der Unbekannten und fragte sich, ob -es ihm mehr sei als Spielerei, auf sie zu warten und in 'Gedanken- mit ihr zu sprechen. 'Dann nannte

er sie Gv-a — und war überzeugt, daß nur dies ihr Name sein könne. Oesters hatte er geglaubt, jetzt müsse sie ihn ansehen und ein kleines Lächeln für ihn übrig haben. Er kämmte sich sorgfältiger und schob, ehe er aus dem Fenster sah, die Krcnvatte zurecht, die zu tragen er früher wochenlang vermieden hatte. Zuerst hatte er sich geschämt und nun mußte er Frau Hobermann fragen, wer die Un bekannte sei. Das bescheidene Mittagessen wurde zum Festmahl, wenn Eva vormittags lächelnd am Fenster ge sessen war. Zaghaft

hatte er einige Male gewagt, sie durch ein Kopfnicken zu grüßen; er hatte sich Vorwürfe gemacht wegen dieser Vertraulichkeit, ohne sagen zu können, -ob Eva davon Kenntnis genommen habe. Sie kam meist lang sam an das Fenster und verharrte fast regungslos oder der Innsbrucker Lokalbahn, Antonj Thönig, ausgesorfcht und verhaftet, -von dem ebenfalls sestgestellt werden konnte, daß er trotz des Verbotes die NSDAP, unterstützte. Er stand -deshalb wcg-en des Verbrechens nach Paragraph 5 des -Staatsschutzges-etzes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 05.09.1950
Physical description: 4
alle Schönheiten Ti rols auszuschöpfen vermag, nachhaltig zu künftigen Besuchen angeregt zu werden. Dei DSllmer oon Ssrsflnä ROMAN VON FRANKY BROWN Copyright by Durl Troesch. Bern 37 Der war schon vorweg, bog um die Ecke, hielt sich dabei achtsam im Schatten der Häuser und blieb dann stehen. „Hier muß es sein“, sprach er. „Wenn wir diese Mauer überklettern können, sind wir im Hof, auf den die Fenster münden. Ich müßte mich sonst sehr irren.“ „Hier ist eine Tür, Prosessor, sie ist ver schlossen.“ „Treten

Sie beiseite.“ Der Professor klappte seinen Koffer auf. „So. Widersteht die Tür jetzt noch?“ „Nein“, sagte Ataroth; er stieß die Holz fläche zurück; sie hatte kein Schloß mehr, Pulver rieselte zur Erde. Der Hof war fast quatratisch Die Rück seite des rotgemauerten Ziegelsteinhauses wies vier Fenster, die eng vergittert waren. Eines war erleuchtet. Ballhom klappte sei nen Kasten abermals auf. „Man wird sie nicht haben im Dunkeln sitzen lassen“, meinte er. Und er schaltete seinen Apparat also wieder um. Paul

Ataroth stand ganz still. Er kannte den Vorgang ja nun schon zur Genüge, aber die Wirkung des Kastens war selbst im Klei nen verblüffend. — Die Eisengitter vor dem erhellten Fenster waren nicht mehr vor handen. , Sie warteten. Nichts regte sich. „Vielleicht doch das andere Fenster?" flüsterte Ataroth. Er war fast übermütig angesichts solcher Leichtigkeit in der Arbeit. „Stellen Sie auf das nächste Fenster ein. Was liegt daran, wir arbeiten ja lautlos.“ Professor Ballhorn wunderte sich. „Ich verstehe

überhaupt nicht, warum sie noch ln Haft sitzen . . murmelte er, tat dann aber, wie ihm der Anwalt vorgeschlagen hatte. Die Gitterung in dem zweiten ge mauerten Fenster zerfiel. Alles blieb still. Ataroth beugte sich zu dem Ingenieur. „Halten Sie auf“, sagte er, „kommen Sie mit an die Mauer. Wenn ich auf ihre Schultern steige, kann ich mich mit einem Klimmzug in das Fenstereck hochziehen und hinein sehen. Vielleicht sind sie gefesselt und kön nen sich nicht bewegen. Zu rufen getrauen

sie sich nicht; es wäre ja sinnlos.“ Sie schritten leise zur Mauer. Aus dem ersten, nun nicht länger vergitterten Fenster, fiel helles Licht. Sie vermieden es beide, ohne Besprechung hier zuerst einzusteigen. Der Professor stellte sich unter das dunkle Fenster. Behutsam und gelenkig stieg Ata roth auf seine Schulter. Er erreichte, wie er es gehofft hatte, mit dem ausgestreckten Armen gerade die Kante des Fensterloches und zog sich, jedes Geräusch vermeidend, hoch. Das Mauerviereck war groß. Er zog die Knie

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 30.08.1931
Physical description: 10
mit dem Laufen gemacht. Der Park war sehr dunkel und ein wenig unheimlich mit seinen langen dunklen Fichten, die derstWeg säumten. Außerdem hatte Clay wieder das un angenehme Gefühl, als ob ihn irgend welche Augen beobach teten. Er hätte am liebsten auch danach geschossen, wie Ter- rible . . . Durch die hohen Bäume war das Palais verborgen gewesen. Ganz plötzlich standen sie davor. Es war ein riesiger viereckiger Kasten. Es gab keine Balkone und Veranden. Nur die Fenster waren ungewöhnlich hoch und breit

. Das Palais lag dunkel und tot da. Nur ein einziges Zimmer war erleuchtet. Das Licht dieses Zimmers zog Bing und Clay an wie das Licht die Motten. Das erleuchtete Fenster lag im Parterre. „Da ist . . . Lundberg!" schrie Bing fast auf. Lundberg saß am Fenster und rauchte scheinbar in größter Gemütsruhe eine Zigarre. Das Licht einer großen Stehlampe schnitt ihn grell und leuchtete aus dem Hintergrund des Zimmers heraus. Trotzdem er völlig allein war, lag das Grinsen um seinen Mund. Der Abend war kühl

, und doch wischte sich Lundberg die Schweißtropfen von der Stirn. Clay mußte wider Willen lächeln. Er dachte daran, daß Lundberg wahrscheinlich sogar im Schlaf grinse. Daß Lundberg auch im Schlaf schwitzte und sein riesiges weißes Taschentuch benützte, davon war Clay überzeugt. Lundberg stand langsam auf und sah lauschend aus dem Fenster. Hatte er Schritte gehört? Clay und Bing standen un beweglich hinter einem Riesenoleander. Clay wußte eigentlich selbst nicht, warum er sich verbarg. Er war gekommen

, denn der Revolver dieses Mannes war eine Stütze seiner Theorie. „Daß er Sie erwartet, will ich damit nicht gesagt haben!" flüsterte Bing. Clay verstand den Sinn von Bings Worten nicht. Er schwieg, denn jetzt schloß Lundberg das Fenster. Es fiel Clay jetzt auch auf, daß sich Lundberg nur seiner linken Hand be diente. Die Zigarre hatte er fortgelegt. Er schloß das Fenster umständlich mit der linken Hand. Die Rechte blieb in der Tasche. Als Lundberg sich vorbeugte, straffte sich der Stoff über der Tasche. Clay sah

jetzt, daß diese Faust einen Revolver umklammerte. Als das Fenster geschloffen war, wurde eine Gardine vor gezogen. Der Stoff der Gardine war aber so dünn, daß sie deutlich Lundberg ruhelos im Zimmer auf und ab gehen sahen. „Er wartet auf etwas, das ist keine Frage!" sagte Bing. „Er wird sich nicht gutwillig verhaften lassen!" antwortete Clay und dachte an den Revolver in Lundbergs Faust. Plötzlich erlosch das Licht in dem Zimmer. „Jetzt wird es Zeit!" sagte Clay. Aber Bing sagte: „Warten wir noch eine Weile

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 30.05.1937
Physical description: 16
zur Verfügung stellen will. Meine Berufung bedeutet für mich eine große Ehre» freilich auch eine neue Sorge, da ich in meinen bis herigen Funktionen weiter verbleiben werde; gerade da durch aber hoffe ich, um fo mehr zum Nutzen der Arbei terschaft und der Stadt Wien wirken zu können. Im Ver trauen auf Gottes Hilfe gehe ich an meine Aufgabe!" Bundesbahner wirft feine Gattin aus dem Fenster In Meidling spielte sich am 19. Mai abends ein auf sehenerregender Gattenmord ab. Der Bundesbahnangestellte Karl Dörr

warf seine 39jährige geschiedene Gattin Adrienne Dörr aus einem Fenster feiner im dritten Stock des Hauses Singrienergasse 29 gelegenen Wohnung aus die Straße. Die Unglückliche erlitt zahlreiche schwere Verletzungen und war auf der Stelle tot. Der Täter wurde verhaftet. Die Anzeige an das Standgericht wurde erstattet. Karl Dörr lebte mit seiner Frau seit langem in unglücklicher Ehe. Die schlechte Behandlung, die der Mann seiner Gattin zuteil werden ließ, bewirkte, daß sie im Ok tober vorigen Jahres

die gemeinsame Wohnung in der Singrienergasse verließ und sich ein Zimmer nahm. Adrienne Dörr brachte die Scheidungsklage ein und am 8. Mai d. I. wurde die Ehe geschieden. Als Frau Dörr am 19. Mai in die Wohnung ihres Gatten kam, um einige Habseligkeiten zu holen, wurde sie von dem Mann mit Schimpfworten empfangen. Als die Frau einige Worte er widerte. stürzte sich Dörr auf seine zu Tode erschrockene Gattin und schleppte sie zum offenen Fenster. Obwohl die Unglückliche sich verzweifelt wehrte und laut

Feststellungen spielte sich der Mord vor den Augen der Mutter Adrienne Dörrs ab. Die alte Frau hatte ihre Tochter zu Dörrs Wohnhaus begleitet und wartete auf der Straße mit dem 14 Monate alten Kind der Tochter auf deren Rückkehr. Plötzlich rief Frau Dörr ihrer Mutter aus dem dritten Stock etwas zu und gleich darauf sah die entsetzte Frau, wie Dörr seine Gattin aus dem Fenster stieß. Der Mörder behauptet bei den Verhören immer wieder, daß im Verlauf des Streites „es plötzlich über ihn gekommen sei". Rätsel

um einen anderen Fenstersturz Noch hält das Entsetzen über den Meidlinger Fenstersturz an und schon wieder durcheilt die Nachricht vom Todessturz einer jungen Frau aus dem Fenster die Stadt. Im Hause Ottakring, Hasnerstraße 32, hat heute vormittag eine junge Frau den Tod durch Sturz aus dem Fenster gefun den. Der Verdacht, daß ihr Gatte an ihrem Ende mitschul dig ist, führte zu feiner Verhaftung. Furchtbar der Ge danke, daß der Meidlinger Gattenmord Schule gemacht haben könnte und Wien innerhalb dreier Tage der Schau platz

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Brixener Chronik
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Page 6 of 12
Date: 26.08.1911
Physical description: 12
. Am 21. August 1911 ist die Kommission zur Prämiierung des Blumenschmuckes der Fenster und Ballone in Brixen zusammengetreten und hat ihr Urteil abgegeben. ES wurden drei Preise verliehen, und zwar: I. Preis, Kr. 20, Herrn Reiserer (Laubengaffe), 4 Fenster. 1 Erker; II. Preis, Kr. 10, Frau Unterleitner (Hofburg gaffe). 1 Erker-, IN. Preis, Kr. 5. Hoch». Herrn Msgr. Propst Mitteler (Albuingaffe), 6 Fenster. UeberdieS wurden noch Anerkennungsdiplome verliehen an: I. Hans Larcher tErhardgafsej. 2 Erker

; II. Ritter v. Hrauska (Villa Telffer), 1 Balkon; III. Josef Trojer (Schlipfgasse 2). 4 Fenster; IV. Reinthaler (Schlipfgaffe 2), 3 Fenster. Aber auch sonst waren viele Fenster und Ballone in geschmackvoller Weise geschmückt. In der Altenmarktgasse sind der Balkon der Wegerschen Buchdruckerei, 3 Fenster im 1. Stock bei Herrn Goldiner sowie 2 Fenster bei Vonmetz geschmückt. In der Trattengasse findet man im Raiffeisenkaffahaus 1 Balkon, bei Wolf 1 Fenster und 1 Balkon (letzterer sehr bübsch) sowie

im Dienst botenheime den Balkon und einige Fenster im Blumen schmuck. In der Stadlgasse sind die 5 Fenster bei Rott lobend hervorzuheben. Am Kleinen Graben sind die 2 Ballone im Gasthof „Sonne' geschmückt; es wäre dort sehr wünschenswert, wenn der wilde Wein etwas ge zogen würde. In der Kreuzgasse macht sich der auf zwei Seiten geichmückie Balkon bei Frau Huber angenehm bemerkbar. In der Erhardgasse sind im Cafe Larcher 2 Erker geschmackvoll geziert (l. Anerkennungs- Diplvm) und 1 Erker der Frau

Unterleitner (ll. Preis). In der Hofburggasse hat Herr Peter Bacher 1 Erker geschmückt. Am Hosburgplatze sieht man die Loggien des Wett-Hauses sowie Fenster und Terrasse des Martignoni-Hauses im Blumenschmucke. Leider ent behrt das Denkmal am Hofburgplaye noch immer jeden Blumenschmuckes. Am Domplatze prangt in reicher Fülle der Erker beim Pfarrmesner. Beim Finsterwirt sieht man den wilden Wein sich malerisch um den Erker und die Fenster ranken. (Leider steht der Besitzer auZer Preisbewerb

.) Auch im kleinen Bäckergaßl fehlen die Blumen nicht, wie die drei Fenster bei Ploners Bäckerei und der alte Ecker bei Goldiner zeigen. In den Kleinen Lauben hat Ferlesch 5 Fenster geschmückt und der DreMer Anich hat schon seit Jahren 2 Fenster und 1 Erker geschmack voll mit Blumen geziert. Die Laubengasse weist reichen Blumen schmuck auf, doch ließe sich dort noch vieles tun. Bei Runggaldifl winken von 4 Fenstern die Blumen« ebenso von 2 Fenstern bei Frl. Bergmeisjen Der Rachausbalkon' läßt wohl zu wünschen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 19.10.1928
Physical description: 8
am Fenster stehen. Ich rührte mich nicht, aber das Gesicht kam immer näher, als wollte es die Scheiben durchstoßen. Jetzt sprang ich auf. aber ehe ich einen Schritt dem Fenster zu war, ver schwand das Gesicht draußen in der Nacht. Und die Nacht hing still von dem fernen Sterngewirr. Zaghafter Schneefall kam vom Norden. Der Mond stand über dem Tieflande, blank, gemächlich. Ich dachte mir damals, ich stände am Rande eines Abenteuers. Und ich kam mir vor wie einer, der nach der Romantik des bunten Erlebens

auf Suche ausging, und ich hatte damals bei Gott schon viel erlebt, und doch war es mir, ihr könnt' es glauben, Freunde, als wäre ich un erfahren und weltfremd. Und dies alles nur wegen des unheimlichen, unfaß baren Gesichtes, das wie ein Phantom in den Nächten aus- taucht'e, bis zu meinem Fenster wuchs, unabweigerlich. un faßbar. Die Nacht konnte still, lautlos und einsam sein, kein Wolfsruf diese Einsamkeit erschüttern, kein dichter Schnee fall die Wälder verhüllen, kein Sturm toll genug die Nacht

durchtosen: das Wolfsgesicht kehrte wieder, regelmäßig, wie das Aufgehen der Sonne, wie der Stundenschlag einer Uhr. „Tiere haben ihre Gesetze!" hatte Milton gesagt. Er scheint recht zu haben. Tagelang suchte ich in den Wäldern, aber niemals fand ich eine Spur des Tieres, das mich in der Nacht besuchte. Einmal nur habe ich dem Gast eine Falle gestellt. Aber an dieser Falle ging es vorbei; es stellte sich an das andere Fenster. Und eines Nachts hatte ich beide Fenster von außen Pfahl auf. stürmte

. Sieben Jahrzehnte nach den denkwürdigen Oktobertagen des Jahres 1848 gelang es dem entschlosienen Willen der Arbeiterklasse, dem sich das feige Bürgertum zaghaft oder widerwillig unterwarf, die verhängt. Da riß der Gast dieser Nächte die Tücher von den Scheiben. Und als ich die Fenster von innen verhängte, hörte ich ein Scharren an der Tür. Aber niemals gelang es mir in die Nähe des Wolfes zu kommen. So vergingen einige Wochen. Es kam die Zeit, da ich wieder irrt wallte

. Und doch war es mir, als müßte ich etwas Wertvolles zurücklassen, solange ich dieses Phantom der Nacht nicht kennengelernt und das Rätsel dieser Nächte nicht an den Tag gebracht hatte. Eigentümlich war. daß ich mich vor diesem Gesicht nicht fürchtete. Und eigentümlich war auch, daß ich nicht eher Ruhe hatte, bevor ich den Wolf nicht am Fenster sah. Speisen, die ich vor ihm auf das Fenster gelegt, berührte er . kaum. Es war mir gelungen, in die Nähe des Tieres zu .kommen. Aber nur einen Schritt vor dem Fenster mußte

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 31.10.1935
Physical description: 8
aus dem offenen Fenster seiner im dritten Stockwerk gelegenen Wohnung auf die Straße geschleudert, wo die Unglückliche mit zerschmetterten Gliedern liegen blieb. Der Beweggrund zu diesem beispiellosen No- heitsakt war niedrige Rachsucht, zum Teile auch Eifer sucht. Schon einmal hatte Anton Kayder schwere Blut schuld auf sich geladen. Am 15. Juli 1930 schoß er seine damalige Geliebte Cäeilia Schwarzbauer nieder, er wurde vom Schwurgericht wegen Verbrechens des Totschlages zu 3 Jahren schweren Kerkers

verurteilt, das Oberlandesgericht erhöhte die Strafe auf 4 Jahre, Kayder wurde jedoch durch einen Gnadenakt des Bun despräsidenten bereits nach 2V- Jahren aus der Straf haft entlassen und ihm eine Probezeit bis 19. Juli 1937 gewährt. Noch lange vor Ablauf dieser Frist ver übte Kayder den Mord an Mathilde Kasprzyk. Die Frau war Mutter mehrerer Kinder. Kayder behandelte sie sehr schlecht und drohte ihr oft mit dem Hinauswurf aus dem Fenster. Am Abend des 16. Juli empfing Mathilde Kasprzyk den Besuch

des Schneidermeisters Latten, der zwei Stunden ver weilte. Darüber war Kayder äußerst ungehalten, teils aus Eifersucht, teils aus Wut, weil er so lange warten mußte. Zankend und schimpfend begaben sich beide zur Ruhe. Das Bett der Frau stand beim Fenster. Kayder gröhlte weiter, plötzlich griff er unter das Bett, wo eine leere Bierflasche stand, packte sie und ver setzte damit der Frau einen brutalen Hieb ins Ge sicht. Sie schrie laut auf, stieß den Rohling von sich, woraus der Mann wutentbrannt sie unter den Knien

bei den Waden faßte und zum offenen Fenster hinaus schleuderte. Ihre gellenden Hilferufe alarmierten die ganze Nachbarschaft. Die Frau blieb auf dem Pflaster mit Zerschmetterten Gliedern tot liegen. Kayder s ch n i t t sich nach der Tat mit einem Rasier messer am Hals auf, verletzte sich aber nur leicht, so daß man kaum von einem ernstlichen Selbstmordver such sprechen kann. Die Gerichtspsychiater haben den Geisteszu stand des Angeklagten geprüft und keine Anzeichen einer geistigen Störung gefunden

, wenn man eine Frau zum Fenster hinausschleudert wie eine abgebrannte Ziga rette? — Angekl.: Ich hatte keine Tötungsabsicht. — Vors.: So, und zuerst haben Sie ihr mit einer Bierflasche ins Gesicht gehaut. — Angekl.: Sie hat mich zuerst mit der Bierflasche geschlagen. Ich habe sie ihr entrissen und zurückgehaut. Dann ist ein Hand gemenge entstanden am offenen Fenster. Ich habe ihr einen Stoß versetzt und sie ist hinausgefallen. — Vor sitzender: Merkwürdig, dann müßte ja das Fen sterbrett so angebracht

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 23.03.1937
Physical description: 6
sind oder ob eine andere Ur sache für das Brechen der Hölzer vorliegt. Die Bruchstellen sind neu, das spricht dafür, daß ein Mensch sie in der Mord nacht durchgetreten hat, denn es herrschte kein Sturm und es läßt sich keine andere Ursache für den Bruch der Holzleisten ausfindig machen. Es finden üch keine Fingerspuren und es gehört viel Mut und eine außerordentliche Gewandtheit dazu, drei Stockwerke hoch an einem Spalier zu einem Fenster emporzuklimmen. Dieses Fenster stand freilich zufällig offen. Wenn Sie sofort

nach dem zweiten Schuß ins Mordzimmer stürzten — was am glaubhaftesten ist —, so müßten Sie noch den Schützen gesehen haben, wenn die tödlichen Schüsse wirklich durch das Fenster abgegeben worden sind. In diesem Falle wurde Harry Alson fast gleichzeitig von seiner Gattin — von rückwärts — und von vorn, nämlich von dem nicht festgestellten Täter angeschossen. Ihr Blick muß auf das offene Fenster gefallen sein. Sie müssen dieses Fenster mit dem zweiten Schuß in Zusammenhang gebracht haben — wenn 5ie nicht etwa

gesehen haben sollten, daß de, Schuß von einer mderen Seite abgegeben worden ist. Dann, Herr Bruckner, bliebe nur die eine Möglichkeit, daß Mrs. Alson aus einem zweiten Revolver — aus dem belgischen Browning — ge feuert und dann die Waffe durch das offene Fenster geschleudert hat. Eine sehr unglaubliche Kombination. Oder eine andere Person ist mit Mabel Alson über die Treppe gekommen und Ingenieur Stephan Riedmann, Holzexporteur, Oberkommissär i. P. des Innsbrucker Stadtbauamtes, Erbauer

in das Nachbarhaus führte ja durch Ihr Schlafzimmer — na, da müßten Sie doch den Betreffenden gesehen haben, der durch Ihr Zimmer gegangen ist! Diese Möglichkeiten sind aber alle, ich wiederhole, sehr un klare Kombinationen. Die wahrscheinlichste Lösung ist der Schuß durch das Fenster — oder Sie selbst haben ihn ab gegeben. Wenn Sie wirklich unschuldig sind, Herr Bruckner, dann bedenken Die, daß Sie auch für Ihre Braut verant wortlich sind, daß Sie nicht unnötig wochen-, ja monatelang Fräulein Tajos als Braut

eines des Mordes Verdächtigen umhergehen lassen dürfen. Wenn Sie durch ein Geständnis neue Tatsachen vorzubringen haben — wenn Sie unschuldig sind im Sinne der Untersuchung, Herr Bruckner, dann ist es jetzt an der Zeit, die Wahrheit zu sagen. Wer hat durch das Fenster geschossen?" Noch immer schweigt Albert Bruckner. Aber der Richter besitzt Menschenkenntnis genug, um zu sehen, daß die Wider standskraft dieses Mannes erschüttert ist. Deshalb kommt Dr. Koch nochmals auf Maja Tajos zu sprechen. Er schildert

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 29.12.1934
Physical description: 12
sich auf den Weg zur Kirche machte, blieb der ältere Sohn Johann mit der Angabe, er müsse sich auf den Abort begeben, zurück. Er kam tat sächlich später in die Kirche nach. Als nach dem Metten amt die Flotzinger mit ihren zwei Buben und Nach barsleuten zurückkam, wurde ihnen das Haus nicht geöffnet. Man versuchte, bei verschiedenen Stellen ins Haus einzudringen, es gelang jedoch nicht. Endlich ging Johann zu dem Fenster, von dem aus die grauen hafte Tat geschehen war, und schrie auf: „Mutter, da liegt er direkt im Bluat

drinn'." Vom Fenster aus bot sich nun den Leuten ein schreck licher Anblick. Der Vater saß am Tisch am gleichen Platz, wie man ihn verlassen hatte, die eine Hand am Tisch liegend, den anderen Arm auf die Bank gestützt, der Kopf war gegen die Bank hingesunken. Der Tisch war mit Blut bespritzt, es war klar, der Mann war vom Fenster aus erschossen worden. Die Mutter wollte nun durch ein Fenster ins Haus eindringen lasten, die Nachbarsleute wehrten ihr das urid verlangten, daß sofort die Gendarmerie

geholt werde. Auf Befehl der Gendarmerie wurde eine Leiter her beige schafft und der älteste Bub des Hauses, Johann, mußte durch ein Fenster des 1. Stockes in das Haus einsteigen und die Haustür von innen öffnen. Beim Kalenderlesen von der Mörderkugel getroffen Der Anblick beim Eintritt war noch schrecklicher als vom Fenster aus. Unmittelbar neben der Zimmertüre lagen auf dem Deckel des Backtroges Stücke der zer trümmerten Schädeldecke, andere Knochenteile waren im ganzen Zimmerboden verstreut

, während an den Wänden Teile des Gehirnes klebten. Ein Fenster des Küchenzimmers war zerbrochen und es war klar, daß der tödliche Schuß von außen durch dieses Fenster aus den ahnungslos am Tische Sitzenden abgegeben war. Vor dem entsetzlich zugerichteten Opfer lag noch der Kalender, aus dem er gelesen hatte, und daneben die Pfeife. Die ersten Erhebungen lenkten den Verdacht gegen den 14^jährigen Stiefsohn Johann Flotzinger Unter der Wucht der Vordachtsgründe schritt der junge Mörder endlich in der Nacht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 04.08.1932
Physical description: 8
der sozialdemokratischen Partei ist, wurde gestern nachts ein Revolveranschlag verübt. Er ist von zwei Schüssen in den Kopf getroffen worden und liegt hoffnungslos dar nieder. Vor seinem Hause fanden sich gegen 11 Uhr zwei bisher unbekannte Männer ein, die ihn unter dem Vor wand. es brenne, ans Fenster lockten. Als er mit seiner Frau und seinem Kind zum Fenster kam, gaben die Männer mehrere Schüsse ab. Ans Fenster gelockt und nieder geschossen. Acht Schüsse aus dem Hinterhalt. Tilsit. 3. August. (CNB.) Vor dem Haus

des Reichs-- bannerführers Raschkowski in Szillen erschien heute gegen 3 Uhr früh ein mit vier oder fünf Personen besetztes Auto, die nach der Wohnung Raschkowskis hinaufriefen: „Wohnt hier Raschkowski?" Als dessen Frau am Fenster erschien, sagte man ihr:, sie möge ihren Mann rufen, da ihn der Reichsbannersührer in Tilsit dringend sprechen wolle. Raschkowski erschien darauf am Fenster, sah jedoch sofort, daß einer der Leute nach, der Pistole griff, und sprang vom Fenster weg. Im selben Augenblick wurden

acht Schüsse gegen das Fenster abgegeben. Verletzt wurde niemand, doch gingen die Kugeln knapp an den Köpfen des Ehe paares vorbei. Die Zimmerdecke wurde durch die Schüsse stark beschädigt. Die Ermittlungen sind im Gange. Das S.A.-Banditentum lebt wieder auf. Eine Frau von Hakenkveuzlern schwer verletzt. Augsburg, 3. August. (Wolfs.) In der vergange nen Nacht wurde ein F e u e r ü b e r f a l l auf die Woh- nung des Ehepaares Goß verübt. Gegen 2 Uhr wurden gegen die Fenster des Schlafzimmers drei

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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 12
Date: 30.12.1904
Physical description: 12
ge ziert. Gruppen halbwüchsiger Sozialisten stürzten sich auf die kleinen Kapellen, Tabernakuli genannt, zertrümmerten die Gläser der Lampen und' schlugen Leuchter und Lampen herab. Die Wachmannschaft war unzureichend. Eine dichte Kolonne dieser mo dernen Vandalen lief durch die Straßen, rufend: „Es lebe der Sozialismus", durchzog dann die Hauptstraßen, schleuderte Steine gegen die Fenster und Häuser von Katholiken, welche illuminirt hatten. An den Kirchen des Kastells und del Carmine wur

vom sittlichen Fortschritte der Bevölkerung. — Am 18. Dezember hat eine Sühn andacht in der Kathedrale stattgefunden. Auch in Österreich erhebt sich kühner denn je das unheilschwangere Haupt der Sozialdemokraten. Darüber wird berichtet: Vor wenigen Tagen haben auch die Sozial demokraten in Linz, der auf dem Salzburger Partei tag ausgegebenen Parole Folge leistend, Straßen skandale verübt und vor dem Bischofshofe eine Katzen musik veranstaltet und Fenster eingeworfen. Dazu sind die „Genossen" natürlich

„provoziert" worden. Nach der liberalen Linzer „Tagespost" erzählt es auch die „Arbeiter-Ztg." ihren Lesern, daß von ei nem beleuchteten Fenster des Bischofhofes eine männ liche Gestalt höhnisch auf die Demonstranten herab gelacht und sogar Kohlenstücke aui sie herabgeworfen jedenfalls aber die Geberdc (?) des Werfens gemacht habe. Die ganze Erzählung ist aber erlogen, wie die folgende Richligstcllung beweist, welche der „Ta gespost" zugegangen ist: Es ist unwahr, daß es erst zu Ausschreitungen kam

, „als an einem beleuchteten Fenster des zweiten Stockes eine männliche Gestalt erschien, die höhnisch auf die Demonstranten herablachte" ; wahr ist, daß

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 8
Date: 31.03.1901
Physical description: 8
dö, dö dreintret'n sein, wia aber das Denkmal fast alle Nacht und zwar genau auf'm gleichen Platzl errichtet worden ist, sein die Leut stutzig worden, und weil das Häufele allemal ganz genau vor an Fenster 'prangt hat, hinter dem a paar nette junge Madln wohnen, hat man g'moant, daß die Fackerei vielleicht von an verschmähten Braut werber herrüahrt. Die Meinung anderer, daß vielleicht an eifersüchtigs Madl sich auf dö Weis an den boaden Madln rüch'n kannt, ist von den meisten verworfen worden, weil man sich net

über der Schlafstub'n der nett'n Madl'n, a Fenster auf und a zartes Frauenzimmer! in an schneeweißen Nachtjangerl schaut vorsichtig ban Fenster aussi. Nachdem sie sich überzeugt g'habt hat, daß niamand ummer ist, hat sie sich z'ruckzog'n, aber glei drauf ist statt ihr was weißes zum Vorschein kemmen, aber Pokal war's koaner, und — patzti — das neue Denkmal unten war six und fertig. Die Muater von den Madln, dö sich durch Arbeit schlecht und recht fortbringt, hat z'erst gar net glab'n woll'n, daß dear Seg'n wirklich

vom zwoaten Stock vor das Fenster ihrer Tochter g'sall'n ist, denn abgesehen daß die Familie, dö den ganzen großen Stock bewohnt, oane der allerfeinsten der Stadt ist, bei dear nur die aller- noblsteu Leut aus- und eingiahn, hat weder sie noch ihre Töchter den Leuten oben je etwas zu Leid gethan, noch ihnen sonst zu so a Verunehrung an Anlaß geb'n. Weil aber die zwoa Augenzeugen dabei blieb'n sein, daß das Unglaubliche wirklich von der älteren Töchter des feinen Hauses ausg'füahrt word'n ist, hat die Frau

Denkmäler nur aus Bequemlichkeit gepflanzt hab'n. Es ist drum net mehr als recht und billig, daß die von der Jungfrau im weißen Nacht jangerl in so unerhörter Weise belästigte Bevölkerung sich über die vornehme Bequemlichkeit der Maid mit dem umkeahrten Nachtpokal am Fenster öffentlich ihre Gedanken macht. Aus der Wastelei. Wehrschatz-Auswkis: Von den bisher ausgewiesenen Schäden im Betrag von 646.60 Kronen kommen infolge Freispruches wegen der zu Un recht erfolgten Verurtheilung 12 Kronen, und infolge

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Gardasee-Post
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Page 6 of 12
Date: 22.05.1909
Physical description: 12
Bedingung für Blumenstöcke, wenn sie ge deihen sollen, daß die betreffenden Fenstei hinreichend Sonne haben. Vor allem müssen unbedingt diejenigen Pflanzen direkt im Fenster, stehen, die viel Licht bedürfen; also alle Blumen und Gewächse mit krautartigen Stengeln und weichen oder behaarten, oder feinen nadelartigen Blättern. Ebenso müssen die Pflanzen, während sietreiben, un bedingt im Fenster im vollen Licht stehen. Desgleichen Blumen, denen die Zimmerluft zu warm ist; denn die niedrigste

Temperatur im geschlossenen Raum ist am Fenster. Weniger heikle Pflanzen kann man allen falls auf einen Blumentisch stellen, jedoch muß derselbe dann möglichst nahe am Fenster sein und häufig dann mit frischen Stöcken ausgewechselt werden, während man die bereits veiwendeten Stöcke möglichst ins Freie oder wenigstens ins Fenster stellt, sie jedoch im Anfang nicht zu lange dem Sonnenlicht aussetzt, da solche Pflanzen, die länger im sonnenlosen Zimmer gestanden, in den ersten Tagen das volle Sonnenlicht

nicht mehr recht vertragen und erst allmäh- lig wieder daran gewöhnt werden müssen. Sind die Fenster ho.h, so kann man im Fensterrahmen Bretter anbringen, 2—3 Etagen, in die man dann die Blumenstöcke stellt, zu unterst die größeren Stöcke, in den Fensterbrettern dann die kleineren. Solch; Fenster bieten einen sehr hübschen Anblick, verdunkeln aber die Zimmer. Nun kommt aber ein weiterer wichtiger Punkt, wenn man die Pflanzen gesund er halten will, nämlich Schutz derselben vor Staub, Ruß und Ungeziefer

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Lienzer Nachrichten
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Page 10 of 18
Date: 27.06.1930
Physical description: 18
wieder in ihr zu erwachen begann. Fn diesem Augenblick begannen die Fabriks sirenen wild zu heulen. Eine Hölle von Ge räuschen schien loßzubrechen. Irgendwo split terte Glas. Schreie wurden laut. Gellende Pfiffe durchstießen die Luft wie mit Messern. Bentheim entfiel klirrend das Glas . . . „Was ist das?" fragte Fnge, und plötzlich! hämmerte ihr Herz Angst und Schreck durch die Pulse. Bentheim stand schwankend auf. Er zitterte am ganzen Leibe . . . Aber es schien Lestmann seltsam, daß dieser Mann nicht zum Fenster lief

erfüllt war. Gefahren, denen Bentheim und Winter nicht fernstanden. Lestmann sprang zum Fenster. Aber kaum war jem Kopf am Fenster sicht- ber geworden, als ein Regen von Steinen pras selnd gegen das Fenster brach Die Scheiben zersplitterten, und Lestmann spürte etwas War mes über die Schläfen laufen. Er hatte genug gesehen. Er trat vom Fenster zurück und war lei chenblaß. Er hatte in Hunderte von haßerfüllte Ge sichter gesehen, die alle zu ihm hinaufstarr ten. Fäuste waren drohend gegen ihn geschwun

mit den Händen aushalten. Ist ein Streik einmal soweit gedie hen. Hilst kein Mut etwas. Der Haß schwemmt Hie weg-—tötet sie. Es ist wie eine Naturge» walt. Niemand ist sogar dafür verantwortlich. zu machen. Die Masse ist ein einziges lebendes Ungeheuer ..." „Wenn Sie mit den Leuten reden würden! Aber Sie sind zu feige. . .!" keuchte Fnge und versuchte noch immer, sich aus den harten Hän den Lestmann zu befreien. „Sie wollen es!" sagte Lestmann hart. Er sprang mit einem Satz wieder an das Fenster. „Hört Leute

, laßt mich sprechen. . .!" Er stand ungeschützt am Fenster. Sein Ge sicht war blaß, aber hart wie aus Stein. Keine Muskel bewegte es. Auf seine Worte ertönte ein rasendes Ge heul. Pfiffe gellten ihm entgegen. „Hund!" „Blutsauger!" „Feigling!" „Erpresser!" „Mädchenschänder!" Lestmann winkte mit der Hand ab. Er ge- gann nach einmal mit Stentorstimme. „Hört Leute! Eine Million habe ich eben gestiftet ..." Lestmann konnte nicht weitersprechen. Dos Geheul schwoll wie ein Orkan an. Die Hölle schien

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 28.08.1932
Physical description: 8
einer Gedenktafel für den verstorbenen Professor W e t t st e i n am Zentralfriedhof der außerordentliche Pro fessor Kamillo Schneider auf den Rektor der Wiener Uni versität, Professor Othenio Abel, einen Revolverschuß ab- „Es ist da draußen in der Nacht," antwortete er mit wie der gleichgültiger Stimme, und zeigte auf das offene Fenster. „Es fließt um mich herum und hüllt mich fest ein, fast als wollte es mich in sich auffaugen." Bernice überdachte diese neue Aeußerung. „Wann haben Sie zum erstenmal

zu bemächtigen. Sein Gesicht zuckte, und das Grauen in seinen Augen wuchs, daß sie fast den Aus druck des Wahnsinns annahmen. Plötzlich glitt er von seinem Stuhl herunter und wand und krümmte sich auf dem Boden, ein gequälter, zerbrochener Mensch. „O Gott," schrie er, „es kann nicht wahr fein, es kann ja nicht wahr sein!" Bernice eilte zum Fenster und sah hinunter, aber das Fen ster lag zu hoch, und es war gar nichts in Greifweite, woran sie sich, um hinunterzuklettern, hätte festhatten können ein gegeben

war verschwunden, als er so dastand und durch das Fenster wies. „Es ist Zeit," sagte er in der alten, einförmigen Sprech weise. „Was meinen Sie?" fragte Bernice und arbeitete unver hohlen mit ihren Zähnen am letzten Knoten. „Das Zeichen aus dem anderen Haus," gab Brown zurück und zeigte immer noch durch das Fenster, als bemerkte er ihre unverhüllten Anstrengungen, die Hände frei zu bekom men, gar nicht. „Welches — welches Signal ist es?" stammelte Bernice und wagte kaum zu atmen. „Das Schlimmste

, das es sein kann," antwortete der Mann, indem er sich nochmals auf den Stuhl setzte und sich etwas aus dem Fenster lehnte, um sich gewissenhaft zu überzeugen, ob er richtig gesehen habe. „Zwei Ker — Kerzen?" hauchte Bernice. „Muß ich sterben?" „Nein, es ist nur eine Kerze," antwortete er, „aber der Tod wäre besser für Sie als zu diesem Teufel zurückzukehren, der Sie zu sich befiehlt." Die jüngste Tochter Rockefellers gestorben. Newyork, 27. Aug. Edith Mac K o r m i ck, die jüngste Toch ter Rockefellers, ist in Chicago

ihr sich für den Kampf zu rüsten und zu sammeln, der kommen mußte — jetzt oder nie! Wenn sich ein Mensch gänzlich an die Wand gedrückt und am Ende aller Möglichkeiten fühlt, dann kann er manchmal ungeheuerliche Dinge vollbringen. Die äußerste Verzweiflung holte auch aus Bernice ihre ganze Kraft heraus. „Lassen Sie mich auch sehen," bat sie und trat neben den Mann an das Fenster. Er erwiderte nichts, machte aber einen Schritt zur Seite, um ihr das Hinaussehen zu gestatten. Ein fernes flackerndes Licht blinkte

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