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Title A - Z
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Books
Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 203 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
das deutsche Reich, Holland und England, gegen Frankreich, Spanien, die Niederlande und die italienischen Länder der spanischen Krone. Die ger manischen Völker standen gegen die romanischen. Aber die Verbündeten des Kaisers schlossen sich erst nach und nach ihm an; als der Krieg begann, stand der Kaiser allein. Zn Italien begannen die Kämpfe , Prinz Eugen hatte den Ober befehl. In Wälschtirol fand er 30,000 Mann bei Noveredo, General Catinai, ein Mann von erprobten militärischen Fähigkeiten, stand Eugen

gegenüber. Durch Catmats starkes und kluges Besetzen der Gebirgspässe wurde Eugen an dem Hervorbrechen durch selbe gehindert, und mußte sich einen neuen Weg bahnen. So groß war die Anhänglichkeit an den Prinzen, daß von den Tausenden, die mit der Straßenarbeit über die Alpe Borcola, und bei Valarsa beschäftigt waren, sich nicht ein Einziger fand, der zum Feinde überlaufend, das Unternehmen verrathen hätte. Endlich hatte der Uebergang über die Alpen statt (1701, 27. 30. Mai), welches in den damaligen

Zeitungen als ein beinahe fabelhaftes Ereigniß geschildert wor den ist, und sicher höchst gewagt und gefährlich war. Sobald Eugen auf italienischen Boden war , griff er Catinai an, und schlug ihn bei Carpi. Er wollte zwar den Sieg benutzen, aber es war für die Armee schlecht gesorgt, die italienischen Fürsten waren mehr für Frankreich gesinnt; so war Eugen in Allem gehindert, und die französische Armee bekam noch immer Verstärkung. Villeroi, der sie nun befehligte, griff den Prinzen bei Chiari

an, aber Eugen behauptete seine Stellung, und als die Franzosen Winterquartiere bezogen, nahm Eugen Guastalla und Mirandola in Besitz. Indessen kam die schon erwähnte Allianz zwischen dem Kaiser, Eng land und Holland zu Stande, und im nächsten Frühjahre standen 00,000 Kaiserliche, 40,000 Engländer und 10,000 Holländer im Felde. Prinz

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Books
Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 233 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
sollten zu einem Friedens- ! congresse nach Utrecht berufen werden. Dem kaiserlichen Gesandten am englischen Hose, Gras Gallas, ent gingen diese.geheimen Verhandlungen zwischen Frankreich und England j nicht; er berichtete deshalb an seinen Hof, und dieser sandte Prinz Eugen nach England, um die frühere Freundschaft zwischen beiden Hosen wieder \ herzustellen. Eugen wurde in England zwar mit Beweisen von Achtung überhäuft, aber seine Geschäftsverhandlungen hatten kein günstiges Resul tat. Die Ursache

warum Eugen nicht durchdrang war, daß seine Wünsche ) und Ansichten mit denen des gestürzten Whig Ministerium zusammentrafen, j das neue Torry Ministerium hätte sich also freiwillig stürzen müssen, wenn i ei in Eugens Pläne eingegangen wäre. Wahrend Eugen in England war, 1 wurde Marlborough aller Aemter entsetzt, die jährlichen Kriegsgelder von I 4 Millionen Sterling auf den dritten Theit herabgesetzt, und die Verpfle gung der Truppen in Spanien verweigert. Eugen verließ England, über zeugt

, daß auf dessen Hakige Mitwirkung nicht mehr zu rechnen sei. Nach Eugens Rückkehr aus England (1712) begann wieder der Krieg. In Italien war Waffenruhe. Wegen mangelhafter Ausrüstung des I Reichsheeres geschah nichts am Rhein. Nur in den Niederlanden wurde »och, aber unter ganz andern Verhältnissen gekämpft. Ueber die Armee der Alliirten hatte Eugen den Oberbefehl; und dieser große Mann hätte * wohl den Herzog von Marlborough zu ersetzen vermocht, aber die Verhalt- nUe der Armee waren geändert, der Herzog von Ormond

, Befehlshaber der englischen Truppen, war talentlos , und durch die Instructionen des englischen Ministeriums gebunden. Er Hat nicht nur nichts gegen Frank- 1 reich, sondern suchte sogar Eugens Unternehmungen zu hindern. Eugen > belagerte Quesnai, obwohl Ormond ohne Befehl seiner Regierung nicht Mitwirken wollte. Ouesnai wurde erobert, dies; war der letzte Triumph der Alliirten in diesen Feldzug; denn als Lancredy belagert wurde, ließ 15 *

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Tiroler Grenzbote
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Page 7 of 8
Date: 16.01.1942
Physical description: 8
Mim»Srelsenslein (oberhalb Wien) berührt die Donau den Wiener Wald. Aus dem Tobis-Kulturfilm „Die Donau" von Otto Trippei. Auf der falschen Seite? Eine Skizze von Heinrich Schmidt Brausend fuhr die 0-Bahn in die Bahnhofshalle. Wilhelm hatte Feierabend: er stieg, wie er es seit Jahren gewohnt war, in den ersten Wagen ein. „Hallo, Eugen! Mann, bist du braungebrannt!" Kräftig schüttelten sich die beiden Freunde die Hände. „Wilhelm, ich sage dir: es hat sich gelohnt, in die Berge zu fahren. Tolle

Abschuhfahrten habe ich un ternommen". erklärte Eugen mit strahlendem Gesicht. Wilhelm hörte nur mit halbem Ohr hin. „Du, Eugen," lenkte er den Freund auf den Gegenstand seiner Aufmerksamkeit, „schau nicht gleich hin, aber sei ehrlich, ist die Kleine dort an der Tür nicht reizend?" Eugen schwieg. Aber er sah unauffällig hinüber, um den neuesten Schwarm seines Freundes Wilhelm in Augenschein zu nehmen. „Nicht übel", flüsterte er und lächelte verschmitzt. „Schade, dah sie so unnahbar ist", sagte Wilhelm fast

traurig. „Ich habe mir die gröhte Mühe mit ihr gegeben vom ersten Tage an. da ich sie gesehen. Eugen, glaub' mir. nicht eines Blickes hat sie mich gewürdigt. Unglaublich stolz ist sie!" Eugen sah seinen Freund Wilhelm nachdenklich an. „Du meinst, man holt sich bei ihr eine Abfuhr?" „Eugen, wie willst du Könner mit ihr bekommen, wenn sie dich nicht einmal anschaut?" „Du hast keine Ahnung von der Psyche einer Frau, Wilhelm, sonst hättest du längst einen Versuch unter nommen." Wilhelm lächelte mitleidig

. 'VlAartzC/ MEIDE DICH ZUR NATIONALSOZIALISTISCHEN ANMELDUNG: GAUAHTSltlTUNC NSV-, INNSBRUCK, ANKMSTRASSt 42 „Das find tönende Worte, Eugen. "Es ist vollkommen Mecklos, ihr den Hof zu machen." Eugen schwieg eine Weile. Er sah fast geistesabwesend an Wilhelm vorbei, als löse er ein großes Rätsel. Dann sagte er resolut: „Du irrst, Wilhelm. Ich werde dir beweisen, daß das schöne Kind keineswegs so spröde ist, wie du annimmst. Verlasse dich darauf." „Willst du dir wirklich einen Korb holen, mein Junge

?" „Keine Bange, Wilhelm, ich werde das Kind schon schaukeln. Eugen verabschiedete sich ohne Kommentar zur Lage. Der O-Vahnzug bremste bereits, als Eugen neben Wilhelms Schwarm die Abteiltür vorsichtig öffnete und sich anschickte, den Wagen zu verlassen. „Vorsicht! Nicht aussteigen!" schrie das junge Mäd chen entsetzt. Eugen trat von der Tür zurück. Fragend sah er sie an. „Das ist die falsche Seite", hauchte sie und wurde uberrot, da sie in der ersten Angst im Glauben, der junge Mann könnte verunglücken

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Books
Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 238 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
232 1 Karl VI. Neß dm Kaiserlichen durch ein Schreiben (1715, 13. Mai) des Groß- veziers an Prinz Eugen mit, des Inhalts, die Pforte hoffe, der kaiserliche Hof werde in diesem Kriege neutral bleiben. - Eugen trug in einer schriftli chen Antwort seine Vermittlung zwischen der Pforte und der Republik an, die Türken antworteten hierauf gar nichts. Venedig hart bedrängt, wandte sich an den Kaiser. Es kam ein S chutz- und Trutzbündniß zwischen den beiden Mächten zu Stande (1716, April). Eugen machte

noch Anträge an die Pforte auf Herstellung des Carlowitzer Friedens und Schadenersatz für Venedig lautend, doch dieß fand keinen Ein gang, es mußte zum Kriege kommen. In Belgrad hielt der Großvezier Kriegsralh; die Meinungen waren getheilt, der Großvezier sprach seinen Willen nicht aus, damit der Plan durch Kundschafter nicht verrathen würde. Als der Vezier erfuhr, daß Lei ' Peterwardein nurPälffy mit 1566 Mann stehe, und Eugen mit der Haupt macht bei Futak lagere, ließ er eine Brücke über die Sau schlagen

und ging über den Strom (28. Juli), Kurd Mohamed Pascha stieß unfern von Car- lowitz ans eine Abtheilung Kaiserlicher. Hier, wo' 17 Jahre früher der Friede war geschlossm worden, fand das erste Gefechts statt. Der kaiserliche General Breuner wurde hier von den Türken gefangen. Eugen war ebenfalls auf das rechte Donauufer übergegangen, in die selbe verschanzte Stellung, in welcher einige Jahre früher Caprara von den Türken beinahe belagert worden war. ■ , Das türkische Heer bestand ans 150,666 Mann

, worunter 46,666 Jamtscharen und 36,600 Spahis. Eugen hatte nur 40,666 Mann Infan terie und 22,606 Reiter, und doch entschloß er sich zur Schlacht, und siegte vollständig nach fünfstündigen Kämpfen Der Großvezier fiel, die Pascha's nahmen die heilige Fahne in ihre Mitte und flohen gegen Belgrad. 3666, Kaiserliche, 6000 Türken waren geblieben, 114 Kanonen/ 156 Standar ten, 5 Roßschweife, 3 Paar Pauken, das Zelt des Großveziers sammt sei nen Schriften waren die Beute der Sieger. General Breuner

war von den fliehenden Türken niedergesäbelt, dieß trübte die Siegesfreude. Rach dem Siege wendete sich Eugen gegen Temesvär und nahm nach vierstündigem hartnäckigen Sturme die Palanke, darauf capitulirte die Fe stung (13. Set.). Die Besatzung erhielt freien Abzug, auf 1066 Wägen führten sie ihr Gepäck fort, 126 Kanonen, meist mit dem kaiserli chen Map-

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Lienzer Nachrichten
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Page 12 of 16
Date: 24.05.1912
Physical description: 16
. Vor einer halben Stunde hat sie Heinz, die Büchse im Arm, sortgehen sehen, nun tönt von unten heiteres Plaudern cmd Lachen an ihr Ohr. Ueber die int Sonnenschein wie silberstreifen blitzenden Kieswege des Gartens schreiten Eugen und Ella dem kleinen Flusse zn. sie beabsichtigen augenscheinlich, eine kleine Bootsahrt zu unternehmen. Das zeigt schon Ellas Kleidung, ein fesches, weißes Matro senkleid, das nur zum Zeichen der Trauer mit schwarzen Bändern besetzt ist. Schäkernd und lachend schreiten sie dicht

nebeneinan der, und Lessie über kommt ein wildes Ver langen, hinunterzu eilen und dem schönen Mädchen die heuchle rische Maske vom Ge sicht zu reißen, damit alle ihr wahres, kalt ^berechnendes Antlitz sehen. Langsam steigt sie in den Park hinab, sie will den beiden fol gen, ihr ist, als müsse sie Eugen schützen, da mit er sich nicht zu einer Handlung ver leiten lasse, die einen Schatten auf sein gan zes ferneres Leben werfen würde. Eben im Begriff, vom Ufer abzustoßen, erreicht Lessie die bei den. „Nimm

mich auch mit, Eugen", ruft sie anscheinend heiter, „ich habe so lange keine Bootfahrt mehr ge macht." Schon will Eugen das Boot wieder ans Land treiben und Lessie hineinhelfen, da macht Ella eine schnelle Bewegung, die das leichte Fahrzeug bis in die Mitte des Flusses treibt. „Das sollte mir auch gerade einfallen, mir dei> herr lichen Tag durch die Anwesenheit dieses Unglücksraben ver derben zu lassen", schmollt sie. „Nein, Eugen, du und ich, wir passen so gut zusammen, mir harmonieren so sehr in allen unseren

Ansichten, daß die Anwesenheit einer dritten Person nur störende Disharmonie hervorbringen kann. Laß Lessie ruhig, wie sie ja auch augenscheinlich beabsichtigte, ihren Weg zu Almers fortsetzen, sie paßt zu gut zu diesen Bauern, als daß wir ihr eine Stunde von deren Gesellschaft rauben dürften." Als Eugen noch immer mit etwas umwölkter Stirn ob ihrer Gewalttat schweigt, beginnt sie mit ihrer zwar mir kleinen, aber lieblichen Stmme ein Lied zu singen. Sie flicht sich Schilf und ein paar vereinzelt

noch blühende Wasserrosen in die blonden Locken, so daß sie bald wre eine der kühlen Flut entstiegene Wassernixe aussieht. Mehr und mehr verschwindet die Unnintsfalte von Eugens Stirn, und mit leidenschaftlichem Entzücken hängt sein Blick an dem lieblichen Antlitz, an dem kindlichen Treiben des schönen Geschöpfes. Ella hat erreicht, was sie gewollt, selbstvergessen lehnt Eugen da vor ihr ini Kahn. Mit kundiger Hand dreht sie das kleine Fahrzeug zurück in den Schatten des Eichen waldes, den sie soeben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 06.01.1955
Physical description: 12
immer seltener anwenden kann. Feldmarschall Erzherzog Eugen, der Enkel des Siegers von Aspern, Erzherzog Karls, eines der größten Feldherren der damaligen Zeit, kaum verdunkelt durch den Schatten des genialen Kor sen Napoleon I. und bei Aspern sogar sein Über winder. Das war der militärisch begabte Zweig der Habsburger und Eugen der einzige Habsburger, der die Kriegsakademie mit ausgezeichnetem Er folg bestanden und Generalstabsoffizier geworden war. Früh kam er mit Tirol in Verbindung, denn er trat

Basel. Im Jahre 1934 kehrte er wieder nach Österreich zurück. Als er nach dem Zweiten Weltkrieg nach Basel fuhr, um sich dort einer Operation zu unter ziehen, hielt, als er durch die Straßen Basels schritt, der Wagenführer einer Tram seinen Wa gen an, sprang heraus, um den auch in Basel sehr beliebt gewordenen Erzherzog herzlichst zu be grüßen. Mit Tirol war aber Eugen besonders innig ver wachsen. Nicht nur, daß er bei den Kaiserjägern gedient hatte; er wurde als Feldmarschalleutnant im Jahre 1900

zum Kommandanten des XIV. Korps, des Tiroler Korps, ernannt und wohnte da mals in der Hofburg. Alle alten Innsbrucker erin nern sich noch gern an den hohen schlanken Ge neral, der elegant von allen Seiten freundlichst gegrüßt, in der Maria-Theresien-Straße prome nierte. Die reichen Mittel, die ihm als Großmeister des Deutschen Ritterordens — Erzherzog Eugen hat auch die höheren Weihen empfangen und durfte deshalb nicht heiraten — verwendete er freigebig für die Förderung von Kunst und Wis senschaft. Die Zahl

der verschämten Armen, die er in zartfühlender Weise unterstützte, ist sehr groß. Als Eugen im Jahre 1908 zum Armeeinspektor befördert wurde und nach Wien übersiedeln sollte, gab er lieber seine hohe Stellung auf, um in sei nem geliebten Tirol bleiben zu können. Zum Tode von Erzherzog Eugen Einen Felsen sahen wir ragen Aus brandender tosender See. Dort stund, ach, aus zeitfernen Tagen Die Gestalt eines Recken, getragen Auf die gottverlassene Höh. Zur Sonne das Antlitz gerichtet, Ihm zur Seite das Kreuz

hunderte Kilometer langen Front einem zahlenmäßig unge heuer überlegenen, mit den modernsten Waffen ausgerüsteten Heer einer Großmacht gegenüber. Cadorna glaubte mit Recht, daß es sich für seine Armeen nur um einen bewaffneten Spaziergang nach Wien und Innsbruck handle. In lautloser Arbeit hatte aber Eugen seine Vor bereitungen getroffen, ein militärisches Meister stück ersten Ranges, denn als die Armeen Cador na s zum Spaziergang antraten, stießen sie zu ihrer Verblüffung auf eine Wand von Stahl

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Tiroler Post
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Page 16 of 20
Date: 17.05.1912
Physical description: 20
des Gartens schreiten Eugen und Ella dem kleinen Flusse zu. Sie beabsichtigen augenscheinlich, eine kleine Bootfahrt zu unternehmen. Das zeigt schon Ellas Kleidung, ein fesches, weißes Matro- senkleid, das nur zum Zeichen der Trauer mit schwarzen Bändern besetzt ist. Schäkernd und lachend schreiten sie dicht nebeneinan der, und Lessie über kommt ein wildes Ver langen, hinunterzu eilen und dem schönen Mädchen die heuchle rische Maske vom Ge sicht zu reißen, damit alle ihr wahres, kalt berechnendes 'Antlitz

sehen. Langsam steigt sie in den Park hinab, sie will den beiden fol gen, ihr ist, als müsse sie Eugen schützen, da mit er sich nicht zu einer Handlung ver leiten lasse, die einen Schatten aus sein gan zes ferneres Leben werfen würde. Eben im Begriff, vom User abzustoßen, erreicht Lessie die bei den. „Nimm mich auch mit, Eugen", ruft sie anscheinend heiter, „ich habe so lange keine Bootfahrt mehr ge macht." Schon will Eugen das Boot wieder ans Land treiben und Lessie hineinhelfen, da macht Ella

eine schnelle Bewegung, die das leichte Fahrzeug bis in die Mitte des Flusses treibt. „Das sollte mir auch gerade einfallen, mir den herr lichen Tag durch die Anwesenheit dieses Unglücksraben ver derben zu lassen", schmollt sie. „Nein, Eugen, du und ich, wir passen so gut zusammen, wir harmonieren so sehr in allen unseren Ansichten, daß die Anwesenheit einer dritten Person nur störende Disharmonie hervorbringen kann. Laß Lessie ruhig, wie sie ja auch augenscheinlich beabsichtigte, ihren Weg zu Almers

fortsetzen, sie paßt zu gut zu diesen Bauern, als daß wir ihr eine Stunde von deren Gesellschaft rauben dürften." Als Eugen noch immer mit etwas umwölkter Stirn ob ihrer Gewalttat schweigt, beginnt sie mit ihrer zwar nur kleinen, aber lieblichen Sturme ein Lied zu singen. Sie flicht sich Schilf und ein paar vereinzelt noch blühende - Wasserrosen in die blonden Locken, so daß sie bald wie eine der kühlen Flut entstiegene Wassernixe anssieht. Mehr und mehr verschwindet die Unmutsfalte von Eugens Stirn

, und mit leidenschaftlichem Entzücken hängt sein Blick an dem fr 156 lieblichen Antlitz, an dem kindlichen Treiben des schönen Geschöpfes. Ella hat erreicht, was sie gewollt, selbstvergessen lehnt Eugen da vor ihr im Kahn. Mit kundiger Hand dreht sie das kleine Fahrzeug zurück in den Schatten des Eichen waldes, den sie soeben verlassen, dann schmiegt sie sich dicht an Eugens Seite, das schilsgeschmückte Köpfchen an seine Schulter lehnend. Heiß und leidenschaftlich preßt dieser das dämonisch schöne Wesen in seine Arme

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 30.08.1934
Physical description: 16
desgendarmeriekommandant von Steiermark Oberstleut nant Franz Neubauer und Familie, Familie van Harder- wijk, Nijmwegen, Dr. Boorsma und Gemahlin; Familie 22 Vas hohe Spiel nomau von August Frank Eugen atmete erleichtert auf, die nervöse Spannung fiel von ihm ab, die unbekümmerte Grobheit des Mannes wirkte wohltuend auf chn. Wer noch so schimpfen konnte, war sicher nicht schwer verwundet. Als er den Stiefel vorsichtig losließ, merkte er, daß seine Hände klebrig waren von warmem Mut, das darüber gelaufen war. Blitzschnell schoß

sah Eugen dicht neben sich einen tiefen Granattrichter; er ließ sich hineinrollen und zog auch den Verwundeten hinein. Die Posten beruhigten sich allmählich, die Leucht kugeln erlöschen. Eugen kämpfte mit sich: Sollte er sich dem Manne zu erkennen geben oder damit noch warten? Seine Zweifel waren sofort beseitigt, als die zwei französischen Soldaten zu beiden Seiten des Trichters auf tauchten. Sie hatten im Schein der Leuchtkugeln beobach tet, wie er den verwundeten Deutschen in das Loch ge- ogen

hatte. Leise beratschlagte er mit ihnen, was zu tun ei. Zunächst ruhig liegen bleiben, meinten sie; erst dann mit dem Gefangenen zurück, wenn alles wieder ruhig ge worden war. Eugen war damit einverstanden. Immer noch hatte er die geheime Hoffnung, daß eine deutsche Patrouille draußen sei, die sie abschnappen könnte. Sie warteten, nichts regte sich. Ein — zwei Leucht kugeln stiegen noch in die Höhe, dann blieb eS dunkel. Eugens Hoffnung, daß noch Deutsche draußen seien, sank immer mehr. Um Klarheit

und Bitternis stiegen in ihm hoch. Der Gefangene wurde ungeduldig, die Wunde schien ihn zu schmerzen. Er versuchte sich mit dem Oberkörper aufzurichten, aber nach jeder Bewegung fluchte er leise vor Schmerzen. Einer der französischen Soldaten hielt ihm die Hand vor den Mund, da wurde er grob: „Wenn die Pratzen net wegnimmst, beiß i zua." Und er schnappte mit dem Mund, daß dieser verstand und seine Hand zurückzog. Eugen verabredete mit den beiden Soldaten den Rück zug. Vorsichtig krochen sie los

, den stöhnenden Gefangenen hinter sich herzie'hend. Jetzt erst merkte Eugen, daß er den linken Arm nicht heben konnte, in der Schulter schien etwas nicht in Ordnung zu sein. Es war eine unendlich mühsame Arbeit den Verwundeten durch das zerrissene Gelände mit seinen Trichtern, Erdhaufen und Stachel- drahffetzen lautlos hindurchzubringen. Endlich waren sie am französischen Hindernis. Eugen ries leise den Posten an, dieser gab ebenso leise Antwort. Sie mußten etwas nach links, dann waren sie an der Drahtgasse

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 20
Date: 26.04.1936
Physical description: 20
, Maximiliansiratzev (Teledhon 741, 742). An Siele sind alle Bestellungen, Geldsendungen und Beschwerden wegen Richtzn. stelluug des Blattes zu richten. Alle Nachrichten und Berichte sind zu senden an die Redaktion de» „Alpenländer Bot»-" in Innsbruck, Postfach 146. Rr. 17 Zimsbruck, Soimlag. den 2«. April 183 « 24. Fahrgans War Eugenlus der edle Mer In diesen Tagen begeht Oesterreich das Ge dächtnis eines seiner größten Helden. Am 21. April 1736 — also vor genau Zweihundert Jahren — verschied in Wien Prinz Eugen

, der edle Ritter. Ich habe die Absicht, euch in den nächsten Num mern des „Volksboten" ein Lebensbild dieses Feldherren und Staatsmannes zu zeichnen und zugleich die Verhältnisse zu schildern, die er zu meistern hatte. Prinz Eugen hat die Türken vor Wien gesehen. Er war der Führer jener ruhmrei chen Heere, welche die türkische Macht völlig aus Mitteleuropa hinauswarfen. Er drang sogar über die Donau und nahm Belgrad mit stürmender Hand.. Er dämpfte den haushoch angewachsenen Uebermut des Franzosenkönigs

Ludwig X IV., der Oesterreich und das von den Habsburger-Kaisern geführte Deutsche Reich vernichten wollte. Diese Andeutungen sollen für jetzt genügen; denn sie reichen aus, um die Frage zu beantworten, welche Ratschläge gibt uns heutigen Oesterreichern der große Prinz Eugen? Große Männer sind nicht da zu da, daß man ihnen Statuen baut, sondern daß man sie in Zeiten der Not und Bedrängnis um Rat befragt. Prinz Eugen war ein christlicher Held Es gibt heutzutage nicht wenige Leute

, die über die „Betbrüder" ihre schlechten Witze machen und die sich am Wirtshaustisch rühmen: „Was meint ihr denn — ich bin aKy ein solcher Betbruder?" Nur gemach, ihr Spötter! Zahlreiche große Männer, deren Namen von allen Geschlechtern in Ehren ge nannt werden, waren „Betbrüder". Und der Prinz Eugen, dieser Kriegsmann, der durch Jahr zehnte hindurch mit seinen hervorragenden Taten Europa in Atem hielt, war einer der ärgsten „Bet brüder", die man sich nur denken kann. Der Ro- * senkranz war sein ständiger Begleiter

, die wie die Habsburger auf das Recht achteten und das Unrecht scheuten. Darin ersah Prinz Eugen eine der großen Stärken Oesterreichs. Wenn er heute von seinem Standbild niederstiege, dann würde er uns wohl zurufen: „Arbeitet fest daran, euer Staatswesen auf christlichen Grundsätzen auf zubauen?' Scheut euch nicht, als „Betbrüder" ge scholten zu werden, denn „Betbrüder", die Gottes Segen herabflehen, haben mehr Kraft als alle Goliathe." Diese Erfahrung hat Prinz Eugen während sei nes ganzen Lebens gemacht. Immer

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Books
Category:
History
Year:
(1845)
Anemonen aus dem Tagebuch eines alten Pilgersmannes ; Bd. 1
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Page 228 of 393
Author: Hormayr, Joseph ¬von¬ / [Joseph Frhr. von Hormayr]
Place: Jena
Publisher: Frommann
Physical description: 388 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: II 65.176/1 ; II 111.717/1
Intern ID: 198708
224 büchlein und schied. Der Kaiser, über das Geschenk verwundert, blätterte und kam an die. auf Goldgrund prangenden, mit rother Tinte bezeichnetcn Worte: — „Beneficia co usque laela sunt, dum videntur exsohl posse, dum autem vmilo avlevcnerc ^ pro gratia odium redditur !" Selbst Leopolds persönliche Zuneigung vermochte nicht, einen ganzen Traubenhagel -scheußlicher Jntriguen von Eugen abzuwen den. Der oberste Kanzler, Graf Kinsky, der Kriegspräsident, Fürst - Mannsfeld, thaten

Alles, seine schönsten Plane zu durchkreuzen und ihm Hindernisse auf Hindernisse entgegen zu thürmen. — Eugen, sanguinisch und weich, ideen- und planvoll, als Liebhaber, als Freund, als Gegner unvergleichlich, versöhnlich und großmüthig, kam nothwendigerweise immer in Nachtheil gegen die Schälke, welche stets verneinen. — Mit welcher sürstlichm Geduld ertrug Eugen nicht die Ränke des Prinzen Louis von Baden, nur immer beden kend, daß Prinz Louis sein frühester Gönner gewesen war. Gegen ' Mmleborough nie die leiseste

Eifersucht über.die gemeinsamen Siege, und wie oft wäre Eugen im Falle gewesen , demFreunde die Rede des Brutus an den- Cassi'us vor der Entscheidungsschlacht von Phi- lippi in Shakspeares Cäsar zu wiederholen? — Guido Starhem berg , sechs Jahre alter als Eugen und fast-ein ganzes Jahr nach ihm verstorben, in den türkischen, rakoczischen, italienischen, vor Allem in den spanischen Feldzügen hochberühmt, eine großartige, aber rein negative Natur, war wie sein Oheim Ernst Rüdiger, des sen Adjutant

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Alpenländer-Bote
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Page 17 of 20
Date: 26.04.1936
Physical description: 20
nicht verlieren. Meinen besten Dank fürs Gebet! Kurse im freien nichtamtlichen Verkehr Für einen Schilling bekommt man heute: kn Deutschland * , » 47 Pfennig in Italien . , , » . . * , . . . 3.— Lire in der Schweiz 57 Rappen in Jugoslawien ......... 8.75 Drnar in der Tschechoslowakei4.50 Kronen in Frankreich 2.70 Francs in den Ver. Staaten v. Nordamerika . . 0.17 Dollar Der Durchfchnittskurs für 100 8 Gold im Sinne der Gold klauselverordnung vom 4. März 1936 5 128.—. Aus Oesterreichs großen ragen Prinz Eugen

von Savoyen wurde am 18. Oktober 1663 zu Paris geboren, stammte aber von italienischen Eltern. Sein Vater war Eugen Moritz aus dem fürst lichen Haus von Savoyen, Eugens Mutter ist die einst gefeierte Olympia Mancini, die Nichte des französi schen Staatsministers Kardinal Mazarin. Der Vater Eugen Moritz bekleidete längere Zeit in Frankreich die höchsten Stellen, wurde aber schließlich infolge von Hofränken verbannt, während Eugen und seine Geschwister unter der Obhut der Großmutter blieben. Schon

von Jugend auf zeigte der kleine Prinz Nei gung zum Soldatenstand und las am liebsten in den Lebensgeschichten der Kriegshelden. Da er indes klein, schmächtig und von unansehnlichem Aeußern war, so hatte man am französischen Königshofe andere Ge danken über ihn und nannte ihn scherzweise nur den kleinen Abbe (französische. Bezeichnung für Geist licher) War der junge Eugen dem König Ludwig XI V. schon wegen der Verbannung seiner Eltern nicht sehr geneigt, so wurde ihm seine Stellung in Frankreich vollends

verleidet, als der König seine Bitte um Auf nahme in die Armee mit einem trockenen, fast spötti schen Nein beantwortete. Ergrimmt verließ Prinz Eugen Frankreich und äußerte sich, er werde doch Sol dat werden und mit den Waffen in der Hand dahin zurückkehren. Es ist jedenfalls eine merkwürdige Tatsache, daß Kaiser Leopold von Oesterreich zwei seiner besten Feldherren in gewissem Sinne durch seinen ärgsten Feind Ludwig XIV. erhielt, nämlich Prinz Eugen und Herzog Karl von Lothringen. In Wien wurde Eugen

vom Kaiser sehr freundlich ausgenommen und dem Markgrafen Ludwig von Ba den zugeteilt. Es war eben die Zeit der Bedrängung Wiens durch die Türken und so hatte der Ankömm ling auch schnell Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Wirklich brachte ihm seine rühmliche Teilnahme am Kampfe vor der Hauptstadt bereits die Oberstenstelle im Regimente Kuefstein. An der Spitze dieser Truppe tat sich Eugen in den folgenden Jahren so hervor, daß der Markgraf von Baden schon 1685 gelegentlich einer Vorstellung beim Kaiser

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Newspapers & Magazines
Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 6 of 16
Date: 01.09.2004
Physical description: 16
Tag eszeitung Die Geschieht von der Moral Eugen D re werm ann in Brixen. Fünf Tage nach der amtlichen Ki rche versammelt sich Südtirols „lebendigere “ Kirche: größer, bunter, weiblicher und mit einem Star ah Moralisten. EUGEN DREWERMANN Y‘1\ Fl i MC I AN Kkumik in. kk E in bisschen Publikums- beschmeichelung, jeder gute Redner weiß das, verfehlt nie die Wirkung. Mon tagabend, in Hi'ixen, war beson ders viel Publikum da. Viel und dankbares. SOI)!, zählten die Ei ferer. <>()()'., korrigierten

die Ver anstalter, und sie standen ja an der Kasse (N Euro der Eintritt). Wie viele immer, der große Saal des Brixner Forums war jeden falls gestoßen voll. Einige mehr, und dem Abend hätte sich ein Problem der öffentlichen Sicher heit gestellt. „Dass so viele so lang stehen“, lobte der Redner zum Schluss. Fnd überhaupt: „Kompliment, dass so was in Brixen möglich ist." Eugen Drewermann, (54, meint sich selbst, ln Österreich und in Deutschland fände er in pfarrlichen und pfarrnahen Häu sern seit Jahren

keine offene Tür. Das Kompliment freute* das Pu blikum von Brixen. Nur, ganz wahr Wiir es nicht. Erstens ist das Forum auch kein pfarrliches Haus, gehört der Gemeinde, und in vergleichbaren Häusern tritt der Kirchenrebell Eugen Drewermann regelmäßig überall auf. Erst kürzlich wieder in Inns bruck. Fnd um den Brixner Abend nicht gar als einen zu heroischen erscheinen zu lassen (als welchen der berühmte Gast seinem Publikum zuliebe ihn gern dargestellt hätte), sei daran erinnert: Brewermann war schon

vor zwei Jahren einmal da. In Bruneck und in Bozen. Damals auf Einladung der Buchhandlun gen Athesia. Nur um zu sagen. Aber es war ein Fest: Drewer mann und seine Südtiroler Ge- Euqen Drewermann, 64: „Kompliment, dass so was bei euch in Brixen möglich ist" Eugen Drewermann gilt als der bekannteste lebende Theologe im deutschsprachigen Raum. 1!)4() geboren, wurde der ka tholische Priester wegen abwei chender Positionen zu Fragen der Moral und Bibelauslegung mit Entzug der Lehrerlaubnis, Predigtverbot

sich der Seri- on-Beststeller schreibende Mul ti Wissenschaftler nicht auf Vor tragsreise, und von einer wirklich kirchenamtlichen Achtung kann auch nicht gesprochen werden. Nicht hierzulande zumindest. Ein Professor Drewermann als Religionslehrer-Fortbildungs referent im KVW-Bildungshaus Drewermann als freier Schriftsteller und Psychothe rapeut. Siebzig Bücher gibt es bereits von ihm. Eines der auf sehenerregendsten, „die Kleri ker“, ist auf Italienisch im Raetia-Verlag erschienen. Nach Brixen ist Eugen

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Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 222 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
216 - Josef I erschöpft, erhielt durch diesen Aufruf neue Schwungkraft, und unterzog sich freudig neuen Anstrengungen. Zn Italien und am Rhein geschah nichts Bedeutendes, dafür waren die Kriegsereignisse in den Niederlanden um so wichtiger. Eugen und Marlborough standen auf der einen Seite, Villars, der beste und beliebteste Feldherr Ludwig XIV. führte die Franzosen. Die Ver bündeten standen plötzlich vor Tournai (Juni) der berühmten Festung, belagerten und nahmen sie nach heldmmüthiger

Vertheidignng nach 51 Tagen (3. September). Eugen und Marlborough gedachten Mens zu belagern, Villars ging ihnen entgegen nur Ließ zu verhindern. An Stärke waren sich die Heere gleich. Bei Villars war der alte Boufflers, und der Prätendent von England, bei den Miirten der Kron prinz von Preußen. Die blutigste hartnäckigste Schlacht des ganzen Krieges wurde in der Ebene von Malplaquet geschlagen (10. September). Eugen wurde verwundet, Villars ein Pferd unter dem Leibe er schossen, eine Kugel traf

ihn über den Knie,• er mußte vom Schlachtfelde getragen werden. Boufflers übernahm das Commando, aber nachdem die Schlacht de» ganzen Tag gewährt hatte, mußten die Franzosen das Schlacht feld räumen.— Der Rückzug der Franzosen durch Boufflers geleitet, wird von Eugen ein Meisterstück genannt. Die Franzosen verloren 14,000, die Miirten gewiß 20,000 Mann. — Die Franzosen fochten mit außeror dentlicher Tapferkeit , was nach so vielen Niederlagen wohl doppelte Aner kennung verdient. —In all diesen Kriegen stießen

Eugen-und Marlborough nie auf eine so würdige Gegenwehr. — Der Hauptzweck war, die unge störte Belagerung von Mons, welches sich nach 26tägiger tapferer Ver- cheidigung ergab (20. October). Mit dieser Eroberung endete der Feldzztg in den Niederlanden. Ludwig XIV. machte neue Anträge, er wollte sich für Philipp mit dem spanischen Navarra begnügen, wenn nur der König der Verpflichtung üb erhoben wird, gegen seinen Enkel Krieg zu führen. Alles dieses wurde nicht angenommen. Endlich erklärten

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Books
Category:
History
Year:
1873
¬Die¬ älteste Geschichte der Baiern bis zum Jahre 911 : mit einer Geschichtskarte und einer Stammtafel der Agilulfinger
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Page 77 of 408
Author: Quitzmann, Ernst Anton / von E. A. Quitzmann
Place: Braunschweig
Publisher: Wreden
Physical description: VIII, 400 S. : Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Bayern ; z.Geschichte Anfänge-911
Location mark: II 103.298
Intern ID: 236562
§. 1. Abstammung der Baäern von Gothen oder Langobarden. 69 §. 1. Abstammung der Baiern von Gothen oder Langobarden. Obwohl die föderalistische Hypothese, welche die Baiern gleich den 300 Jahre altern Bünden der Alamannen, Franken und Sachsen aus einer Vereinigung der gothischen Bundesvölker, nämlich der Eugen, Heruler und Skiren herleiten will, schon durch Zeuss (H. 47 — 56) und Büdinger (Oestr. Geseh. 488) gründlich widerlegt wurde, so findet diese Ansicht unter den nicht genauer Prüfenden

noch fortwährend gläubige Anhänger. Zwar Gaupp (Thüring. Gesetz 17) und Waitz (Verfassungsgesch, Von*.) ver kennen nicht den überwiegenden Einfluss des suevisch-markoman- nischen Elementes in den Baiern und begnügen sich, eine Bei mischung gothischer Völkerschaften anzunehmen. Aber Müllenhoff (H. Z. XL 286) verwirft apodiktisch jeden Gedanken an die Mar komannen, weil die Baiern von den Ostseevölkern der Eugen und Heruler abstammten, was, beiläufig gesagt, G. Freitag die Ver anlassung bietet, die Rohheit

nirgend angegeben und wir wissen auch aus Eugipp und Jemandes nur, dass und zwar erst in der zweiten Hälfte des V. Jahrhunderts die gethi schen Bundesvölker an die mittlere Donau heraufgerückt seien (II. §, 6, S. 59). Von ihrer angeblichen Verwandlung aber in Baiern enthalten die gleichzeitigen Quellen nicht das Mindeste. Zwar Rudhardt (146) behauptet, dass die Eugen vor den siegreichen Langobarden in westlichere Gegenden gezogen wären. Dies be ruht aber auf einem Irrthum, indem in den angezogenen

Stellen von den Eugen gar nicht die Rede ist, sondern Procop und Paul diak. von der Auswandrung der geschlagenen Heruler sprechen. Dagegen sagt Procop (II. 14 und III. 2) ausdrücklich, dass die Eugen, insofern sie nicht bereits mit Odoakar nach Italien gezo gen waren, sich dem Zuge der Ostgothen unter Theoderich an geschlossen hätten. Ein gleicher Irrthum ist es, wenn Jemandes c. 3 den Herulerkönig Rodulf bei Theoderich Aufnahme finden lässt, da dieser nach dem übereinstimmenden Zeugnisse des Pro cop

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Books
Category:
Law, Politics
Year:
1949
¬Der¬ österreichische Hofkriegsrat : 1556 - 1848.- (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs ; 1)
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Page 55 of 96
Author: Regele, Oskar / von Oskar Regele
Place: Wien
Publisher: Verl. der Österr. Staatsdruckerei
Physical description: 91 S. : Ill., Kt.
Language: Deutsch
Subject heading: c.Österreich / Hofkriegsrat
Location mark: II Z 3.091/1(1949)
Intern ID: 234832
des Prinzen Eugen am Schlachtfeld von Zenta in dem am 13. September 1697 dem Kaiser vom Hofkriegsratspräsidenten Star he mb erg erstatteten Bericht, in dem es heißt: ,,. . .und es wäre sehr zu wünschen, daß ihn (den Sultan) sein Hochmut so viel verblendete und bewegte, sich in ein Treffen mit Euer kaiserlichen Majestät Armata einzulassen, in welchem Ealle mit der Gnade Gottes an einer ansehnlichen Victoria nicht zu zweifeln wäre, also. tut der Prinz von Savoyen gar wohl, daß er sich nahe

war noch Mannsfeld Hofkriegsratspräsident und dieser stellte den Antrag, Italien aufzugeben. Prinz Eugen trat aber diesem Antrag entgegen und erhielt die Zustim mung für seine eigenen Pläne. Ein richtiger Feldherr folgte somit nicht blindlings den Vor schlägen des Hofkriegsrates und hatte, wie man wieder sieht, die Möglichkeit, seinen eigenen Willen durchzusetzen, der unmittelbarer Kriegsschauplatz-Kenntnis entsprang und daher auch vom Hofkriegsrat respektiert wurde. 1703 wurde Prinz Eugen selbst Hofkriegsrats

Sieg von Höchstädt herbeigeführt und miterkämpft zu haben, gebührt dem Prinzen Eugen, der als Hofkriegsratspräsident den Schwerpunkt aller Verhandlungen in den Hofkriegsrat zu verlegen verstand und dadurch nicht zuletzt mit der Macht seiner Persönlichkeit, Diplomatie und Strategie zu gemeinsamem Siege führte 4 ). 4. Die Türkenkriege 1736 —1739 und 1788 —1790. Ein ganz anderes Gesicht zeigt der Türkenkrieg 1736—1739, in welchem im allgemeinen ein Unstern über den Operationen stand. 1 ) „Feldzüge

des Prinzen Eugen...“, I., II., S. 214. 2 ) „Prinz Eugen von Savoyen“, Wien 1858, 1. Band, 8. 458. 3 ) „Die Bataille von Senta“ in „Neue militärische Zeitschrift“, Wien 1811, 7. Heft, S, 3 ff. 4 ) Ritter. „Politik und Kriegführung...“,

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Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 26.04.1934
Physical description: 16
er in die gierig fressende Flamme, bis sie das letzte Fetzchen in glühende Asche gewandelt hatte und mit einem letzten Aufflackern erlosch. Für einige Sekunden starrte er noch in das gähnende Dunkel des Ofens, dann gab er sich einen Ruck. Es gab jetzt hier nichts mehr, was an den deutschen Leh mann oder an den deutschen Offizier erinnerte. Es gab nur noch den Studenten der Maschinenbautechnik Eugen Meunier aus Toulouse. — Vierzehn Tage waren verflossen. Eugen hatte Paris von einem Ende zum anderen durchbummelt

. Er war unten an der Seine. Dort hatte er den Hebungen von Pionieren zugesehen, die ihn natürlich sehr interessierten. Die Kom mando- waren fast gleich wie in Deutschland; Eugen glaubte jetzt schon die meisten französischen Kommandos zu kennen. Voll Interesse beobachtete er auch die Soldaten als solche und verglich sie mit den deutschen. Der fran zösische Soldat schien ihm eine leichtere Auffassungsgabe zu haben, war körperlich auch flinker und gewandter, dafür war der deutsche aber zuverlässiger

machen, sondern uns um so mehr anspornen." Mit diesen Worten schloß er. Der siebenundvierrig- jährige Mann mit dem durchgeistigten, etwas leidenden und nervösen Gesichtsausdruck, der in wissenschaftlichen Kreisen hohes Ansehen genoß, erntete reichen Beifall. Als der Beifall verrauscht war, begann ein Diener die einzelnen Namen der neu zu verpflichtenden Studenten in alphabettscher Reihenfolge aufzurufen. Die Aufgerufe nen traten zum Rektor und gaben den Verpflichtungs handschlag. Eugen drängte sich langsam

vor, der Buchstabe L war vorüber, M hatte begonnen, „Maltter Henri — Mau- Passant LouiS — Meires Andre", verlas der Schuldiener mit eintöniger lauter Stimme; jetzt kam sein Name ,Meunier Eugen"; rasch trat Eugen vor den Rektor hin und streckte ihm seine -Rechte hin; im selben Moment merkte er, daß neben ihm noch ein Student stand, der gleichfalls dem Rektor die Hand hinhielt. Dieser schaute etwas verwundert auf die beiden jungen Leute, er war offenbar einen Augenblick im Zweifel, wem er zuerst die Hand geben

sollte. Der Sachverhalt klärte sich rasch da durch, daß der Schuldiener als nächsten Namen auSrief: „Meunier Eugen Charles". Daraufhin ließ Eugens Nebenmann seine Hand sinken und gab ihm den Vortritt. Es waren also zwei Eugen Meunier an der Hochschule, was ja bei der Häufigkeit des NamenS „Meunier" nicht eben verwunderlich war. Im Zurückaehen ließ Eugen seine Augen über die Reihen der Professoren und Ehrengäste schweifen. Sein Blick blieb auf einer jungen Frau haften, die ihn inter essiert betrachtete. Anscheinend

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Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 10 of 16
Date: 21.06.1908
Physical description: 16
. „Was ist es mit dir, Geliebter? Was ich dir zu sagen habe, ist nicht derart, daß es dich schon im voraus bedrücken darf?" „Dann steht deine Mitteilung in keinem Zusammenhang mit der Ursache meiner Verstimmung. Das bedauere ich!" Ihren fragenden Blick ignorierend, durchmaß er mit langen Schritten das Zimmer. Dann blieb er vor ihr stehen. „Du warst bereits einmal verlobt?!" „Ja, Eugen!" „Warum verhehltest du mir das so lange?" „Ich legte dem keine Wichtigkeit bei. Das heißt, wenn ich ganz ehrlich sein will: ich dachte

in den schönen Wochen, während derer wir uns kennen lernten und fanden, gar nicht mehr daran. Gestern kam's mir plötzlich in den Sinn und ich sagte mir, daß ich dich davon in Kenntnis setzen müsse! Ich schrieb dir auch und wollte heute ..." „Ah, deine kleine Beichte! Die ist dir nun geschenkt! Ich weiß alles!" „Du sprichst das so bitter aus, Eugen?" Er lachte gezwungen. „Ich weiß, daß du drei Jahre lang mit einem braven, gutetr Menschen versprochen warst, einem Jugendfreunde. Der Tag eurer Hochzeit

. „Verzeihe, Eugen! Da habe ich gefehlt! Ich hätte dir's früher sagen sollen. Aber daß ich es vergessen konnte, mag dir ein Beweis feilt, daß mein Herz von jener Jugendaffäre völlig unberührt geblieben ist." „Ich weiß nicht, ob mir das lieb oder unlieb sein soll!" sagte Eugen finster. Ihr Stolz flammte auf. „Höre mich au, Eugen! Ich war fünfzehn Jahre alt, ein halbes Kind noch, als mich meine Eltern mit dem Sohn eines Gutsnachbarn und väterlichen Duzfreundes verlobtett. Der neugebackene Leutnant Heinrich

streifte die kindlichen Flügel ab und begann die Wirklichkeit mit all ihren Anforderungen zu erfassen. Im Denken und Handeln gewann ich rasch jene Selbständigkeit, die du, Eugen, an mir svon Anfang an liebtest. Sie hieß mich Heinrich offenbaren, wie ich fühlte, und daß ich mich nach Freiheit sehnte. Er gab sie mir, ohne gekränkt zu sein, denn zwischen unseren Herzen bestand ja keinerlei Kontakt Was wir füreinander empfanden, war nur freundschch licher Natur. Darüber sind fünf Jahre hingegangen

, ! Heinrich ist bereits glücklicher Ehemann und ich habe schier ganz vergessen, daß mich einst ein äußerliches Band an ihn knüpfte ... Ich sage die Wahrheit, Eugen! Läßt du sie gelten?" Der junge Mann hatte sich auf einen Stuhl nieder, gelassen und sah düster vor sich hin. Er schwieg. Maria legte ihre Hand auf seine Schulter. „Zeihst du mich noch des Wankelmutes? Keines Mannes Bild trug ich im Herzen außer deinem! Glaubst du mir?" Ein schwaches Nicken war die Antwort. „Und du grollst

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Books
Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 240 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
.), und sich im halben Bogen auf den Hohen um Belgrad lagerten, auch das Heer des Großveziers lehnte mit beiden Flügeln an die Donau und Sau. Die Hauptmacht war bei Krotzka. Eugen stand also zwischen Belgrad und dem Großvezier. Der Großvezier bekam noch 76,666 Mann Verstärkung durch den Tartaren-Chan, aber statt einen entscheidenden Schritt zu machen, beschoß er Eugens Lager aus 146 Kanonen und 35 Mörsern. Eugen litt am Fieber, die Ruhr herrschte im Lager, Pferde fielen haufenweise, die Halste der Cavallerie

war unbe- ritten. Ganz Europa sah mit Spannung, Wien und Venedig mit ängstli cher Sorge aus das Lager, und in demselben regten sich Zweifel über den Ausgang. Dem Kaiser aber schrieb Eugen: '-es sei für alles gesorgt, und Belgrad werde nächstens fallen.,- Der Großvezier wollte endlich die Kaiserlichen angreifen, und dem Pa scha in Belgrad Befehl ertheilen denselben Tag mszufallen. Ein Magyar, Namens Johann Vükony sollte Träger des Briefes sein. Vökony hatte un ter Rükvczy gedient

, und war dann zu den Türken übergetreten. Bei Te- mesvür stimmte ihn aber Graf Pülffy für die Sache der Christenheit, - , um seine Anhänglichkeit an König, Vaterland und Glaube durch die That zu bewähren, trug Bükony des Veziers Brief zu Pülffy, Eugen las ihn gab ihn Vekony zurück und dieser trug ihn nach Belgrad. Des Paschas Antwort trug Vekony wieder in's christliche Lager und blieb daselbst. Für diesen großen Dienst schenkte der Kaiser ihm später eine goldene Kette, er nannte ihn zum Hauptmanne und erhob

ihn in den Adelstand. Eugen von den Plänen feiner Feinde unterrichtet beschloß ihnen zuvor zu kommen; und mb i Uhr Morgens eröffnten die Batterien (16. August) gegen die Stadt ein furchtbares Feuer, während die zum Angriffe gegen das türkische Lager bestimmte Truppen 46,666 Mann stark, sich in vier Colonen gegen den Feind bewegten. Cavallerie und Infanterie geriethen im Dunkel des Mar sches an einander, so daß bei grauenden Morgen die Verwirrung noch nicht

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 10.05.1934
Physical description: 16
aus der Rot hilft. Wir möchten Such daher auffordern, diesen Teil der Zeitung nicht wegzuwerfen, sondern auszuheben. muß doch eine Kriegsgefahr in der Luft liegen. Na, und entschuldigen tut er sich auch, weil er ihm 'das weitere Bleiben aufhalst. Wenn man wüßte, daß es absolut not wendig wäre? Vielleicht ist es doch besser, noch etwas abzuwarten, dann wird man ja weiter sehen. Nach- deucklich, die Hände auf dem Rücken, blieb Eugen im Zimmer stehen. Zuletzt zuckte er mit den Achseln, nahm Hut und Lllante

! und verließ seine Wohnung. Er sehnte sich nach der Gegenwart von Manschen, um seine quälenden Gähnten los zu werden. Charles? Der wäre jetzt gerade recht. In solchen Stunden lat seine Lebensauffassung sicher gut. Aber wo ihn treffen? Er hatte ihn noch nicht gesehen, seit er vom Creuzot zurück war. Eigentlich war es merkwürdig, daß er noch nicht aus seiner Wohnung gewesen war, Eugen hatte ihm doch geschrieben, daß er Anfang Oktober wieder in Paris sein werde. Wie von ungefähr siel ihm ein, daß Charles

ihn bei einem Nachtbummel einmal ins Cafe „Roland" mitaenommen hatte. Eugen war es ausgefallen, daß Charles dort gut bekannt war. Die Bedienung und eine Anzahl Gäste hatten ihn freundlich begrüßt, vielleicht war er hier zu treffen. Kurz entschlossen stieg Eugen an der nächsten Straßenbahnhaltestelle ein und fuhr hin. Es war später Nachmittag geworden und es dunkelte bereits, als er in das Lokal trat. Der Raum machte auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Wenn man aber genauer zusah, merkte man in der Ausstattung

er eine längere Rede, der alle Tischgenossen mit vorgebeugten Köpfen andächtig lauschten. Das Milde ver schwand allmählich aus seinen Augen und ungebändigteS Feuer sprang heraus. Eugen konnte ihn nicht verstehen; er sprach nicht laut, außerdem saß er am anderen Ende des Cafes. Aber er mußte den Menschen immer wieder an schauen, er machte einen starken, fast hypnotisierenden Ein druck aus ihn. Als er geendet hatte, war an dem Tisch zuerst alles still, dann entstand ein wirres aufgeregtes Stimmendurcheinander

, einige klatschten sogar in echt französischer Manier Beifall; am längsten und lautesten Charles. Eugen überlegte, ob er diesen durch den Kellner rufen lassen sollte. Aber er hatte das Gefühl, er würde gegen wärtig stören und stand deshalb davon ab. Das Gespräch ging an dem Tisch noch kurz hin und her, bis der Sprecher von vorhin ausstand und seinen Mantel anzog. Charles und noch einige Gäste des großen Tisches brachen mit ihm auf. Eugen folgte ihnen mit den Augen, wie sie durch das Lokal dem Ausgang zuschritten

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