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Oberinntaler Wochenpost
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Page 7 of 8
Date: 05.04.1929
Physical description: 8
fieber ein und er mußte einige Wochen die Gastfreund- , schuft von Ernst in Anspruch nehmen. Während dieser Zeit lernte Ernst die schöne Hedwig, des Graben Herber- steins zärtliche Tochter, genauer kennen und bald brannte sein Herz in heißer Liebe zu ihr. f Da Hedwrg die reiche Erbin des stolzen Grafen Herberstein war, der schwerlich seine Einwilligung zu einer Heirat mit dem armen Ritter Ernst gegeben hätte, schien diese Liebe eine hoffnungslose zu sein; da erinnerte sich Ernst in seiner Quat

an die Wunderglocke, die ihm vor zwei Zähren Albin gegeben und er beschloß, seinen Beschützer zu rufen und um Rat zu fragen. Zn seinem Gemache angekommen, berührte er mit der weißen Seite des Stabes die Glocke und Albin stand plötzlich vor ihm: „Du riefst mich, Ernst, hier bin ich!" „wunderbares Wesen," sprach Ernst, „rate mir, wie ich in den Besitz der schönen Hedwig gelangen kann!" „Ernst, prüfe vorerst noch dein Herz, und findest du, daß deine Liebe echt und rein ist, so tritt vor den Vater Hedwigs und wirb

um ihre Hand, er wird sie einem tugendhaften, wenn auch armen Ritter nicht versagen!" i Ernst wollte etwas entgegnen, allein im nächsten Augenblick schon war der Geist Albins verschwunden. j Am anderen Tage eröffnete Graf Herberstein seinem j Retter, daß er sich soweit genesen fühle, um rttit seiner | Tochter wieder auf sein Schloß zurückkehren zu können, i Ernst war auf diese Mitteilung so betroffen, daß er j nicht den Mut fand, seine Herzensnot dem Grafen zu l enthüllen. Freundlich lud ihm aber der Graf

ein, ihn ! in etwa 14 Tagen auf seinem Schlosse zu besuchen, > welche Einladung Ernst gerne annahm und so seine ; Gäste schweren Herzens ziehen ließ. Zn der nun folgenden Nacht vermochte er keinen ! Schlaf zu. finden, immer wieder trat ihm die Hoffnungs- j losigkeit seines Ansinnens vor Augen. Doch Albin hatte j ihm doch getröstet und das Zawort des Grafen zuge- . sichert. Er beschloß abermals, seinen Freund Albin zu rufen I Und berührte in der finsteren Nacht mit seinem Stab j die Glocke, doch der Ton

war diesmal ein ungestümer, ! ein furchtbar schauriger gewesen — er hatte unbewußt j mit dem schwarzen Teil des Stabes die Glocke berührt. ! Lin entsetzlich schauerliches Getöse erscholl, der Boden ' wankte, als ob die ganze'Burg in Trümmer gehen sollte, \ Feuerflammen und übelriechender Schwefelgeruch er- i füllte die Luft in seinem Gemach und oie furchtbare j höllisch schreckliche Gestalt eines Rckters mit glühendem ; Harnisch erhob sich vor Ernst. Eine abscheuliche Stimme , sprach: „EDas willst

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 11 of 16
Date: 20.12.1903
Physical description: 16
Toilettengegenstände fielen heraus. Dadurch gab es für einen Augenblick in dem hin- und herwogenden Gedränge einen Stillstand; die Umstehenden lachten, die alte Dame wurde vor Verlegenheit dunkelrot, denn, bepackt, wie sie war, konnte sie sich nicht bücken, um das Verstreute aufzusammeln. Bestürzt und hilflos schaute sie daher von einem zum andern. Im nächsten Augenblick aber schon wano sich mit Blitzesschnelle Ernst Geldhorn zwischen den umstehenden Personen durch, faßte die Schachtel, packte schnell

und doch mit der größten Behutsarnkeit die geiallenen Sachen hinein, nahm dann der verdutzt dreinschauenden alten Dame noch einige ihrer Pakete ab und bahnte ihr einen Weg durch die Menschenmenge. Als sie sich etwas freier bewegen konnten, stand Ernst still und zog höflich seine Mütze. „Kann ich Ihnen noch weiter behilflich sein?" fragte er, die Dame mit seinen offenen, ehrlichen Augen treuherzig ansehend. „Nun, mein Junge, das bist Du mir schon gewesen, und ich fühle mich Dir recht dankbar," antwortete

sie, erleichtert aufatmend, „aber ich finde mich hier so allein, denn ich komme überraschend an und bin darum nicht abgeholt worden. Ich möchte, daß Du noch bei mir bliebest. Meines vielen Gepäckes wegen will ich mit einer Droschke fahren. 'Da könntest du mich nach dem Droschkenstand führen und mir dort auch behilflich sein." Ernst führte nun die alte Dame an den Platz, wo die Fuhr werke standen, besorgte eine Droschke, und verteilte, während die Dame mit dem Kutscher verhandelte und ihm die Adresse angab

, wo er sie hinsahren sollte, mit Geschick und Umsicht die verschiedenen Gepäckstücke im Wagen. Als er damit fertig war, sagte die Dame freundlich: „So, mein jfunge, nun steige nur ein, Du mußt mich begleiten, ich lasse Dich Hann wieder zurückfahren." Erfreut leistete Ernst dieser gütigen Aufforderung .Folge/ worauf sich die Droschke in Bewegung setzte. Die alte Dame erzählte Ernst, oaß sie nach der großen Stadt gekommen, um ihre einzige Tochter, die hier verheiratet sei, zu Weihnachten zu überraschen. „Darum holte

mich niemand ab, und die Situation war sehr peinlich für mich, bis Du mir so nett zu Hilfe kamst," schloß sie freundlich. „Und nun erzähle mir von Dir, wie heißt Du und wo wohnst Du?" „Ich heiße Ernst Geldhorn," berichtete Ernst, nnd dann er zählte er offen und wahr, wo er wohnte, wie es ihnen gegangen war und in welchen Verhältnissen sie jetzt lebten. Doch als er in 'einem Bericht so weit gekommen war, stockte ihm die Stimme. Erwartend sah die alte Dame ihn an. „Und nun?" fragte sie gütig. Da stürzten

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 18.10.1908
Physical description: 16
G A S se Sr Fii mein lieber Ernst, wie außerordentlich zufrieden ich mit Ihnen bin, biete ich Ihnen heute an, mein Kompagnon zu werden. Ihr kleines Ver mögen hat sich in der Zeit Ihres Hierseins gut verzwanzigfacht und wird sich durch Ihr Zutun hoffentlich auch in Zukunft mehren. Wie lange wir übrigens noch zusammen arbeiten werden, läßt sich nicht sagen; ich fühle aber, daß die Kräfte bei mir sehr Nachlassen." Zwei Jahre hiernach starb Mr. Horton plötzlich, vom Schlage gerührt. Er vermachte

Ernst, da er gar keine Verwandten befaß, fein ganzes großes Vermögen ohne irgendwelche Einschränkung. Nicht entfernt hatte Ernst daran gedacht, mal der Erbe des alten Herrn zu werden, der ihm gegenüber auch nie etwas darüber verlauten ließ. Die Hinterlassenschaft betrug, nachdem er nach des Erblassers Wunsch die Besitzungen verkauft und alle Ausstände eingezogen hatte, 150 000 Pfund Sterling, also ungefähr eine Million Taler nach heimischer Währung. Horton hatte in dem Testament angenommen

, daß Ernst in die Heimat zurückkehren werde, und dies ward sehr gebilligt. Sein Glück teilte der Erbe alsbald dem heimischen Lehrer mit und fügte hinzu, daß er nach Abwickelung der Geschäfte, etwa in Monatsfrist, dem Briefe folgen werde. * * * Eines Tages schritt durch die Straßen Felgenbachs — dies war der Ort, wo Ernst herstammte — ein stattlicher Herr mit blondem Vollbart, der neugierig feine Blicke umherfchweifen ließ. Als er die Rondorffche Besitzung erreichte, blieb er stehen, schüttelte den Kopf

und murmelte vor sich hin: „O, sieht das verwahrlost aus, wie kann eine Wirtschaft so herunter kommen!" Dann ging er weiter und steuerte direkt auf das Haus des Lehrers zu. Dieser, der gerade in seiner Laube vor der Wohnung saß, schrak freudig zusammen, als die Pforte zum Garten sich öffnete und der Fremdling mit eiligen Schritten sich ihm näherte. „Ach, das ist schön," rief der Lehrer aus, indem er hastig aufsprang, „daß Sie, mein lieber Ernst, angekommen find." Nach herzlichster Be grüßung mußte Ernst

— er war der Fremde — Platz nehmen, und dann rief der Lehrer ins Haus hinein: „Leuchen, komm doch gleich heraus und bewillkommne unfern Gast!" Es erschien darauf ein bildhübsches junges Mädchen, die einzige Tochter des Lehrers, die diesem, da die Mutter schon lange tot war, die Wirtschaft führte. Als Ernst fortwanderte, war sie acht Jahre alt, jetzt also mußte sie deren achtzehn zählen. In traulichem Geplauder saßen die drei bald beim dampfenden Kaffee, denn zu erzählen gab es ja so unendlich viel. Zuerst

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 7 of 12
Date: 12.04.1929
Physical description: 12
der Schloßmauern zu sehen Ernst war, als er das schreckliche Unheil, das er gerichtet, sah, ganz ratlos und der Verzweiflung nahe. Ritter Ruynburg und Hedwig wanden sich röchelnd schienen eine Beute des Todes zu werden. In seiner ilflosigkeit rief Ernst Suso. „Was willst du?" fragte dieser barsch. „Du Elender," entgegnete Ernst, „hast meine schöne edwig vergiftet, Gottes Fluch treffe dein Haupt!" „Törichter," sprach Suso, „ich tat, was du mir be llen. Jetzt kann ich Hedwig nur durch Menschenblut tten

!" „Noch einmal möchtest du mir ein verbrechen raten?" „Nein, dein freier Wille ist's, der deine Handlungen stimmt, doch du hörst ja die Schmerzensschreie deiner hönen Ls edwig, wenn du sie retten willst, entscheide hnell. Befehle, Ernst, daß ich den Pilger töte, um mit inem Blute Hedwig zu retten!" „vollende dein Werk, du schrecklicher Verführer!" Damit verschwand Suso. Bald darauf erschien ein Diener, hielt Hedwig eine Hale an die Lippen, von deren Trunk die Schmerzen erschwanden und sie sich gestärkt

, daß er sich aus Gewissensangst selbst etötet habe. Ernst, welcher allein das schreckliche Geheimnis mßte, trat gesenkten Blickes vor Hedwig, die ihn liebe oll in die Augen schaute und ihm die Hände ent egenstreckte. Längst schon hatte sie innige Liebe zu dem ömucken Ritter in ihrem Herzen gefühlt und auch dem )ater ihre Zuneigung anvertraut. Graf Herberstein trat nun zu Ernst und sprach: „Schon lange dachte ich darüber nach, wie ich dir, jnnn lieber Ernst, die Rettung meines Lebens ange sessen vergelten kann. Ich weiß

, daß du meine Tochter iebst, weiß auch, daß sie dir gut ist und so beschloß ch, am heutigen Tage Eure Hände ineinander zu legen >nd Euch meinen Segen zu geben." Ernst stürzte zu den Füßen des Grafen Herberstein, »ieser hob ihn jedoch auf und sprach: „Rinder, als meine Tochter dem Tode nahe war, lat ich, falls sie wieder gesunden sollte, das Gelübde, )aß sie sich ein volles Jahr der Andacht in einem Rloster weihen solle, und kein männliches Auge soll sie während dieser Zeit stören. Darum, Ernst, gelobe

mir, dieses )ahr zu warten, und der Tag von Hedwigs Austritt aus dem Rloster soll zugleich auch Euer verlobungstag ein." Obwohl diese Bedingung Ernst recht hart erschien, gelobte er doch, der Liebsten ein Jahr lang zu entsagen. Drei glückliche Tage verlebten die Liebenden noch auf dem Schlosse, dann nahm Ernst Abschied vom Grafen herberstein und seiner Tochter Hedwig. Ernst ging nun wieder auf seine Burg und faßte den Entschluß, während Hedwigs Abwesenheit an Stelle der jetzigen kleinen Burg eine große

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 7 of 12
Date: 07.06.1929
Physical description: 12
Eine Schauergoschtchke. Von B. RKtterfteiner, werfen. (Fortsetzung.) Lrnft wußte nicht, was dies bedeuten soll, nahm ich aber vor, die Nacht über bereit zu sein und als alles ^tiefsten Schlummer lag, schlich er sich zur Türe hinaus. Da stand denn auch der Mohr und sprach: „Folge mir schnell!" Ernst tat, wie ihm geheißen und kam bald durch chien langen Gang in ein Gemach, welches prächtig feuchtet war. Zwei reizende Mädchen traten auf ihn ;ti und brachten ihm reinliche Kleider, mit denen er ijch

bekleiden mußte, während er nun diesem Befehle nachkam, holten sie duftende Speisen und luden Ernst ein, zu essen und zu trinken. Dieser wußte nicht, wie ihm geschehe, ließ sichs aber dennoch gut schmecken. Als er sich gestärkt hatte, führten ßn die Mädchen in ein anderes, weit prächtigeres Ge fach und entfernten sich. Mötzlich öffnete sich der Vorhang und eine wunder voll schöne Dame trat hervor. Ernst wollte ihr zu Füßen sinken, diese aber lächelte huldvoll und sprach: „Ernst, schon lange

habe ich dich beobachtet und ge sunden, daß du für das £os eines Sklaven viel zu schön md zu edel bist. Ich beschloß daher, dein Glück zu be iden und will dich zu meinem Vertrauten machen. !llle Genüsse des Lebens will ich dir verschaffen, Ernst, denn ich liebe dich!" Starr blickte Ernst vor sich, die Versuchung trat aber mals an ihn heran. Auf der einen Seite sah er härteste Zklavendienste, auf der anderen Wohlleben, aber um den Preis der Tugend. Aufwärts blickend, betete er leise nach langer Zeit wieder die sechste

die Schöne, weisest du meine Liebe zurück, so wisse, daß meine Rache schrecklich sein kann!" Entschlossen antwortete Ernst: „Tut, was Euch be liebt, Altera, aber meine Tugend werdet Ihr nicht be siegen." wütend stürzte sie sich auf Ernst, riß ihm die Kleider vom Leibe und schrie: „So fahre hin, Elender, erdulde weiter Peitschenhiebe und Sklavenjoch so lange du lebst!" Da öffnete sich die Türe und der Gatte der falschen illtera trat, begleitet von mehreren Dienern, ins Zimmer. „Rettet mich, rettet

mich," schrie sie, „dieser Sklave wagte es, mich hier zu überfallen." „Bindet diesen Elenden, ich will fürchterliche Strafe »der seinen Frevel ergehen lassen," rief der Prinzgemahl md sogleich führten die anwesenden Diener den Befehl MS. — So geknebelt wurde Ernst abermals in ein tiefes Gefängnis geworfen. Schon am anderen Tage wurde ihm von seinen Peinigern das Urteil verkündet. Er sollte in den Zwinger eines großen Löwen gebracht werden. Ernst wankte, von den Denkern umgeben, seinem Schicksal entgegen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 17 of 20
Date: 16.05.1903
Physical description: 20
Ar 20 Anlerhaltullgsblalt zur „Tiroler Land-Muilg* 1903. 'er Ärbeik golöener ^oöen. Eine Erzählung von Hans Richter. Nachdruck verboten. (Fortsetzung.) Halbe Stunden lang stand Ernst Althoff an der Ladentür oder am Fenster der Wohnstube und schaute hinüber nach dem palastähn lichen großen Gebäude, das in goldenen Lettern die stolze Firma F. & A. Rodig trug. Im ersten Stock waren zwei stets mit blühen den Blumen besetzte Fenster, denen unser Freund seine spezielle Auf merksamkeit widmete

. Bisweilen erschien hinter den Blumen ein lächelndes, rosiges Mädchengesicht und grüßte herüber, worauf der Meister den halben Tag so vergnügt war, daß die Gesellen einander zuflüsterten, er müsse heut wieder ein brillantes Geschäft gemacht haben. Eines Tages — das Frühjahr war bereits tüchtig vorgeschritten — saß Ernst mit seiner Mutter beim Vesperkaffee. Sie sprachen über einen Brief Theodors, welcher jetzt in Breslau studierte. „Der arme Junge schränkt sich mehr als nötig ein," sagte Ernst

, habe ich doch Bestellungen auf Monate hinaus, welche mir einen guten Verdienst sichern. Wenn es so weiter geht, wie ich hoffe, sind wir übers Jahr unsere Schulden los und dann wird gebaut." „Und geheiratet, nicht wahr?" „Daran Hab ich wahrhaftig noch nicht gedacht," lachte Ernst ein wenig errötend. -„In jedes Haus gehört eine Hausfrau." „Ich habe ja Dich, und eine bessere Hausfrau könnte ich mir nicht wünschen." „Eine Mutter ist keine Frau, ich werde alt und werde in wenigen Jahren mein müdes Haupt zur letzten Ruhe

niederlegen. Du bist ein tüchtiger, braver Mann, Ernst, der wohl eine Frau glücklich machen wird — ich kann es Dir ohne Ueberhebung oder Eitelkeit, aber mit Stolz sagen. Du bringst den Namen Althoff wieder zu Ehren, und keine Tür wird sich verschließen, wenn Du als Freier anklopfst. Jung gefreit hat noch niemand gereut." „Heiraten ist gut, aber nicht heiraten ist besser," erwiderte Ernst lächelnd, ebenfalls zur Sprüchwörter-Weisheit greifend. „Das sagte wenigstens mein Lehrmeister

über Dinge spotten könntest, die jedem Menschen heilig sein sollen, Hütte ich freilich nicht gedacht," bemerkte die Meisterin mit ganz ungewohnter Schürfe; der Sohn legte begütigend die Hand auf ihren Arm und sagte ernst: „Ich möchte nur den Mißbrauch geißeln, den man mit dem Heiligtum der Ehe treibt. Heiraten ist kein Pferdekauf, sagt auch ein Sprüchwort, aber wahrlich, ein Pferdekauf wird oft nicht so geschäfts mäßig, kühl und berechnend betrieben wie eine Ehe! Da wird über legt, gefeilscht, getrieben

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 7 of 12
Date: 03.05.1929
Physical description: 12
Eine Schauergeschichte. Dort B. Mittersteiner, Werfen. (Lortsetzmrg.) r-I Da entdeckte einer der Diener eine X}ütte und Ernst IfJ ließ sich bestimmen, in dieselbe einzutreten und für sich * und seine Leute Nahrung zu erbitten. Gn alter, ehrlicher Mann bewirtete sie nach Kräften und bald halten sie sich gestärkt. Da wurde plötzlich an der Türe gepocht. Ernst erhob sich um zu öffnen. vor ihm stand eine weißgekleidete Dame, die, ihm zu Füßen sinkend flehendlich rief: „Ach, Erbarmen! Rettet

die Unschuld und nehmt mich in Euren Schutz! Räuber haben mich überfallen, meine Leute gemordet und mich drei Tage lang mitge- schleppt; heute gelang es mir endlich, zu entfliehen und Mn entdeckte ich diese Hütte! Sch bitte Luch nochmals, rettet mich!" „Das will ich gerne tun," erwiderte Ernst, „tretet ein, edle Dame, mein Schutz sei Luch gerne zuteil!" Die Dame trat in die Hütte, als sie jedoch beim Lampenschimmer den Ritter Ernst näher betrachtete, stieß sie einen gellen Schrei aus und bekreuzigte

sich. „was ist Luch?" rief Ernst. Mit zitternder Stimme emgegnete die Dame: „Gott, diese Aehnlichkeit! Eure Züge, edler Ritter, erinnern mich an jenen Pilger, der mich im Kloster überfiel, teuflische Bilder um mied zauberte und schließlich das Kloster in Brand steckte." Mit erheucheltern Erstaunen gab Ernst zurück: „Habt keine Furcht, edle Dame, ich habe mit jenem pilger nichts gemem, und bin ein Ritter, der nichts von Teufelskünsten weiß!" Während Ernst noch sprach, vernahm man plötzlich von außen her Stintmen

von Männern, untermischt mit Hufschlägen. Klara, so hieß die Dame, schrie erschroßen auf: „Ach, nun sind die Räuber wieder hinter mir her!" Der gute Herbergsvater führte sie auf den Dachboden seiner Hütte und versteckte sie hinter altem Solz. Ernst aber öffnete das Fenster und rief die Räuber an: „Was wollt Ihr hier?" Diese hatten aber schon mit mächtigen Faustschlägen die Türe zertrümmert und bald waren Ernst und seine Diener mit den Räubern tit hartem Handgemenge. Es dauerte nicht lange, so unterlag

Ernst der Uebermacht, welche auch bereits den Dachboden erstürmt hatten und die zitternde Klara unter rohem Gelächter hervorzogen. Ernst schäumte vor Wut. Seine letzten Kräfte sam- ^melnd, rieß er sich mit übermenschlicher Kraft los, er- chi griff schnell sein Glöckchen, um abermals Suso zu rufen. > U J Mit goldigem Harnisch erschien ein Ritter, der mit ^ blitzendem Schwert unbarmherzig auf die Räuber los ld ' " " lv> sici wi> ibli 1 hei Die ■its me etoi: gen schlug, die alsbald, von Schrecken

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 13 of 16
Date: 18.10.1908
Physical description: 16
Das neue Soldatenöeim in Leipzig. fort, dann werden wir stets gute Freunde bleiben, was Ihnen gewiß nur zum Vorteil gereichen wird." Ernst war sehr erfreut über seine Beförderung und teilte dieselbe alsbald dem Schullehrer seines Heimatsortes mit, mit dem er vom ersten Tage an korrespondierte. Schon in den nächsten beiden Jahren hob sich die Schafzucht bei Mr. Horton ganz erheblich, und dieser erkannt sogleich, daß er ein so günstiges Resultat zum größten Teil der Umsicht und Sorgfalt

seines Aufsehers zu danken hatte. Als tüchtiger Geschäftsmann, der lebte und leben ließ, erhöhte er dieferhalb Ernsts Gehalt beträchtlich und bewilligte ihm außerdem Prozente beim Verkauf der Wolle. Die mitgebrachten 5000 Mgrk hatte Ernst seinem Prinzipal ins Geschäft gegeben, dazu kamen nun regelmäßig jedes Jahr ganz hübsche Beträge von erspartem Gehalt und Tantiemen. Aus der Heimat erfuhr er durch den Lehrer alles, was für ihn Interesse hatte. Vor allem schrieb ihm derselbe, daß sein Bruder Leopold

sich dem Trünke ergeben habe, und daß die Wirtschaft von Tag zu Tag mehr zurückgehe. Es seien schon wiederholt Hypotheken ausgenommen, und wenn das so fortgehe, werde die Sache übel ablaufen; am traurigsten feien dann die Frau und die beiden Kinder des Bruders daran. Nachdem Ernst bereits sieben Jahre seine Stellung innegehabt, starb der langjährige Geschäftsführer des Mr. Horton, und dieser übertrug nunmehr dieses sehr verantwortliche, aber da für auch recht gut do tierte Amt ihm, dem Deutschen

, der sich das völlige Vertrauen des Besitzers erworben hatte. Mit der Zeit war des Verhältnis zwischen beiden Männern ein so freundschaftliches gewor den, daß sich Ernst dum noch aB. Unter gebener fühlen konnte, er von Horton vielmehr gleich einem Sohne be handelt wurde. Eines -Tages fuhr der Besitzer, nur vorn Kutscher begleitet, nach dernächsten, etwa dreißig Meilen entfernten Stadt, M dort eine bedeutende Summe auf die Bank gu bringen. Vorher hatte Ernst >hn vergeblich gebeten, km paar kräftige bewaff nte Leute

mitzunehmen, da gerade in letzter Zeit ? u f diesem Wege mehr- M Ueberfälle auf «eisende stattgefunden hatten. »Mein lieber Ernst," antwortete jener, „Sie >nd wirklich zu ängstlich, so unsicher, wie Sie es schildern, ist es doch i wertem nicht; überdies möchte ich trotz meiner Jahre immerhin noch "lcht als Feigling gelten. Die Kabinen des IDetterDorn*flufrugs. Der flußug auf das IDetterporn und öiick auf den Sietlcher. Wagen feines Herrn hielt,. der Kutscher lag verwu ndet am Bo den und drei Banditen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 30.05.1903
Physical description: 16
Nr. 22 Unterhaltnugsblalt ;ur „Tiroler Lond-Zeitnug' 1903. 'er Arbeit gotöener Moöen. Eine Erzählung von Hans Richter. —— Nachdruck verboten. (Schluß.) VI. Drei Jahre vergingen. Ernst Althoff arbeitete rüstig und unermüd lich fort. Das große Nachbarhaus, in welchem er früher nur den Laden ge mietet, hatte er jetzt gekauft und auch feine Werkstelle darin eingerichtet. Das Familienhaus mit seinem Gärtchen sah noch so aus wie früher; innen aber war es völlig umgebaut, hübsche, freundliche

allgemeine Bewunderung erregt und ihm außer einem hübschen pekuniären Ge winn noch das Prädikat Hoftischlermeister eingetragen. Sein Wohl stand und sein Renommee waren fest begründet, man zog ihn fast gewaltsam in die beste Gesellschaft, die Innung übertrug dem jungen tüchtigen Meister, dem echten Sohn seines braven Vaters, verschiedene Ehrenämter, denen er mit der größten Hingabe und dem gewissen haftesten Eifer für sein so schönes Handwerk oblag, aber glücklich war Ernst Althoff trotz alledem

sonst so sonnigem Leben. Die alte Meisterin war im letzten Frühjahr ein wenig kränklich gewesen und auch Theodor, der eben sein Examen „cum laude“ be standen und nun wohlbestalter Dr. jur. et phil. war, brauchte eine Erholung. Mit vielem Reden setzte es Ernst durch, daß sie jetzt — im Hochsommer - in dem lieblichen Thüringer Walde Genesung suchen wollten. Sie wählten ein idyllisch gelegenes Städtchen, wo Ernst selbst vor Jahren als Geselle gearbeitet hatte, abseits von der großen Touristenstraße. Ernst

als wir." „Mir ist die Arbeit die beste Erholung, Mutter", erwiderte Ernst einfach. „Nein, das ist sie nicht. Dein seliger Vater war auch ein fleißi ger Mann, aber er machte auch seine Feiertage, die dem Handwerker zukommen. Deinen Gesellen und Lehrjungen gönnst Du sie, Dir nicht." „Weil ich nicht müßig gehen mag; es kommen einem dabei blos törichte Gedanken". Die alte Frau streichelte zärtlich die bärtige Wange des Sohnes und sagte wehmütig: „Ich weiß wohl, was Du meinst, Ernst; Du kannst das brave, tapfere Mädchen

nicht vergessen das arme, liebe Gretchen! weshalb sie sich nur vor uns verbirgt?" „Sie fürchtet Deinen Haß, Mutter!" „Ich haste nur noch den Mann, der uns soviel Uebles zufügte, nicht sie, welcher wir ja die Entdeckung des Täters verdanken. Ich habe oft ihren Brief gelesen und über sie nachgedacht ein edles goldreines, mutiges Mädchenherz, mein Sohn! wie gern hätte ich sie Tochter genannt und —" „Mutter, hörst Du nichts? wie ein Schluchzen? eine bekannte Stimme!" rief Ernst plötzlich aufspringend und drang

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 1 of 12
Date: 19.04.1929
Physical description: 12
.) Die w-ohlgerüche der Lampe umnebelten ihre Sinne und sie sank schlaftrunken auf ihr. Lager. plötzlich vernahm man ein lautes Geräusch vom Gange her. Der Pförtner hatte bereits seine Schlüssel vermißt und war durch die geöffnete Türe Ernst nach gefolgt und betrat jetzt, begleitet von einigen Knechten, das Gemach. Da Ernst ohne Waffen war, fühlte er sich bedroht. Er schleuderte daher die Zaüberlampe zu Boden und plötzlich erschienen im Dunkeln feurige Totengerippe, welche die Knechte so in Entsetzen

und Schrecken ver setzten, daß sie eiligst die Flucht ergriffen. So gewann Ernst das Freie. Auch ihn hatte das Grauen erfaßt und er eilte von Hannen. Als er nach einiger Zeit ermüdet auszuruhen gedachte, wendete er seine Blicke dem Kloster zu und sah eine dunkle -Röte aufsteigen. Das Kloster stand in Flammen. Nun erst erinnerte er sich daran, daß er beim Wegschleudern der Lampe diese nicht ausgelöfcht hatte. So ward er nun auch noch zum Brandstifter geworden. Von Entsetzen erfüllt eilte Ernst weiter und kam

in seiner Hast vom rechten Pfade ab und verirrte sich in einem dichten Walde. Unter einem Baume brach er fast erschöpft zusammen. Doch nicht lange konnte er sich der Ruhe hingeben. Nahende Hufschläge weckten ihn aus seinen Gedanken und bald gewahrte er einen Zug Reiter. Er wollte fliehen, doch bald entdeckten ihn die Reiter, in deren Anführer Ernst den Grafen Herberstein er nannte. „Ernst, was machst du in dieser Wlldms?" wurde er barsch angerufen, „hast du noch nicht genug Ver brechen verübt

, um auch zum Brandleger zu werden? Ergreift den Mörder und bindet Ihn!" ^ Ernst fuhr ekschreckt zusammen: „Wer wagt es, mich Mörder zu nennen?" „Ich nenne 'dich so, du elender Giftmischer, hast du nicht mich und die arme Pedwig durch einen Zauber trank wahnsinnig gemacht und den alten Pilger getötet, um in den Besitz von Menschenblut zu gelangen?" gehässigen Angriffe, die pariser Zeitungen plötzlich gegen Gweir houng richteten, hinreichend und schlagend be- \ wiesen. Nach einigen Tagen schwierigen Auseinander

ihn!" Da Ernst sich nicht zur wehre setzen konnte, lag er bald gebunden und wehrlos am Boden. Graf Herberstein beschloß nun, hier zu lagern, und bestellte zwei Wachen, die abwechselnd den Gefangenen beaufsichtigen sollten. Um Mitternacht konnte sich der gerade Dienst tuende Wächter des Schlafes nicht erwehren. Ernst benützte diese Gelegenheit, um mit den Zähnen seine Hände zu be freien. Als ihm dies gelungen war, zog er seine Glocke hervor und rief Suso. „was will du, Ernst!" „Rettung! Rettung! Bring

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Page 1 of 12
Date: 26.04.1929
Physical description: 12
nischen Delegierten Morgan und Owen Houng haben während der Reparationskonferenz wiederholt zu erken nen gegeben, daß sie den Standpunkt der Gläubiger, das ist so viel wie Frankreich, nicht teilen. Hoover, der Union neuer Präsident, hat gesagt, er halte an dem fest, :vas sein Vorgänger Loolidge betreffs der Rexarationsange- legenheit erklärt habe, nämlich daß sie mit dem Rriegs- Eine Schauergeschichte. von B. Mtttersteiner, Werfen. (Fortsetzung.) As sich Ernst eines Tages, in Abwesenheit des pgs Runo

mit Zäzilia allein befand, warf er sich, jmssen von ihren Reizen, zu ihren Füßen, und ge- ) seine glühende Liebe zu ihr, verzweifelt um Lr- mg bittend. ölühend färbten sich die Wangen Zäzilias, ihre ide begannen zu zittern und Ernst glaubte sich er- ! und wollte die Schöne in seine Arme schließen. U, Zäzilia, die sich rasch wieder ermannt hatte, stieß Schändlichen von sich und floh, vergebens,rief ihr Ernst nach. Die Herzogin hatte bereits in ihr Zimmer eingeschlossen und sandte it Edelknaben

mit der Botschaft, er möge sich ent- jm, sich fühle sich nicht wohl. Voll Wut stürzte Ernst aus dem Palast. Zu Hause angekommen, trat ihm Hedwig liebevoll legen, er aber stieß sie von sich und eilte in sein mer, wo ihn Suso erwartete. „Ach, Suso, alles ist verloren!" „Ja," gab Suso zurück, „die Herzogin wird nun >n 'Gatten deine schändliche Handlungsweise mitteilen, i wird dich in Gefangenschaft setzen und Schande d über dich sein!" „(D, Suso, hilf doch, was soll ich tun?" flehte Ernst, „höre mich an, Ernst

erworben hatte, gebracht. Dort übergab "L Elende die arme Hedwig einem Diener mit dem Rage, sie strenge zu hüten, denn sie sei dem Wahn- 'veffallen und bilde sich ein, Lrnst's Gattin zu sein. Drei Tage später erschien Suso wieder bei Ernst und warf ihm einen blutigen Dolch vor die Füße. „was soll das bedeuten?" :äef Ernst entsetzt. „Dein Wunsch ist erfüllt! Auf einer Jagd habe ich den Herzog aufgelauert und ihn erdolcht. Jetzt hast du freies Spiel und Zäzilia ist nun dein." Starr vor Schrecken

erwiderte Ernst: „Wieder hast du einen Mord begangen?" und ihm schwindelte. Suso drängte ihm jedoch, zu Zäzilia zu eilen und sein Glück zu genießen. Als Ernst bei Zäzilia eintrat, fand er sie wider Er warten sehr freundlich gestimmt. Sie hatte sein Be tragen bereits vergessen und glaubte, er habe sich ge bessert. Als er so neben ihr saß und freundlich plauderte, vernahm man plötzlich ungewöhnlichen Lärm vor dem Tore. Zäzilia eilte zum Fenster, um nach der Ursache dieses Lärmes zu forschen. Da öffnete

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 7 of 12
Date: 24.05.1929
Physical description: 12
: erfuhr er dann noch, daß diese wie durch ein Mr vom Bösewichk Ernst befreit wurde. Graf j.jfenburg nahm diese Dame mit sich und versprach ' ^chreÄliches Gericht über Ernst zu halten. Lines Tages, als Ernst auf seinem neuangekauften jjlojj Kynburg traulich an der Seite seiner schönen lata saß, erschien unvermutet Hedwigs Vater, Graf ^erstem. Nicht gering erstaunt war der Besucher, als er Ernst der Seite eines fremden Weibes erblichte und er- Mte sich sogleich nach seiner Tochter. Ernst ging ind

^ jt ihm zur Seite und flüsterte: „Eure Tochter, mein geliebtes Weib, ist tot, ^ Lagen wurde sie eingesargt!" „Lot, tot," wiederholte der alte Mann kopfschüttelnd, !as glaube ich nicht, Ernst, führe mich zum Sarge fai, iiner Tochter!" Lrnst war auf dieses Verlangen ganz betroffen und ag- livieg. Plötzlich meldete ihm ein Bergmann ganz der iinlich: „Herr, unten am Tore harren vier Knechte, die um iilaß und Nachtlager bitten, sie führen einen Sarg » ltsich." 1 Sogleich gebot Ernst: „Laßt sie ein, und stellt

den I G in meine Kapelle!" Hedwigs Vater, Graf Herberstein, wurde immer un- Mdiger, und verlangte ungestüm, den Sarg seiner ' Mer zu sehen. I „Nun, kommt in die Kapelle!" rief Ernst nach einer Seile. ^ Als der Graf in die Kapelle eintrat, stürzte er sich | Mich, laut aufschluchzend, auf denselben. Plötzlich ( rang er auf, zog sein Schwert und hieb mit diesem tf den Sargdeckel ein, bis dieser zersprang, vor ihm y die Leiche eines halbverwesten Fremden. i „Du Elender, hast mich getäuscht, wo ist mein Kind, ( chloser

Mörder; nicht ruhen will ich, bis ich deine handtaten aufgedeckt und Rache an dir genommen öe!" schrie der Graf ganz außer sich. | Er sprengte in wilder Hast davon, während Ernst ^ Mächtig auf sein Lager gebracht wurde. » Als er wieder zur Besinnung kam, stand an seinem | yer wieder Suso, der ihm den Siegel von Klaras k toter brachte. f „Eile jetzt, eile," drang Suso in ihn, „dränge zur d schzeit mit Klara, ehe Graf Herberstein Zeit gewinnt, I ch zu verderben!" . Ernst raffte sich auf, um zu Klara

zu eilen, die,^ der m ermeintlichen Zustimmung ihres Vaters folgend, Ernst «sprach, am anderen Tage sich mit Ernst trauen zu issen. In der nun folgenden Nacht stand Ernst, der keinen ► chlaf finden konnte, am Fenster seines Schlafraumes und lickte in das Dunkel der Nacht, plötzlich bemerkte er d m Schein einer Fackel, der sich immer näher an das ^ chloß heran bewegte. Ernst schauderte. Drei schwarze, ► erlistete Männer näherten sich dem Tore; einer von inen hieb mit seinem Schwert gegen das Tor

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 04.02.1914
Physical description: 8
-Aöendsperre und auf den Inventar- Verkauf werden wir, wenn nicht Ordnung geschaffen wird, das nächstemal zurückkommen. Ne Ryder des ErZhsrzsgs Aust. Eine Interpellation im Abgeordnetenhaus^ Die Abgeordneten Dr. Hetlinger und Genossen richteten in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom Donnerstag den 29. Jänner an den Justizminister wegen der Kinder des Erzherzogs Ernst nachstehende Interpellation: Durch die Presse hört man seit einiger Zeit von dem verzweifelten Kampfe, den eine eheliche Tochter

des Erzherzogs Ernst, die Majorswitwe Klo- tilde von Simicz, um ihre Anerkennung und ihr Erbrecht führt. Diesem Streite liegen folgende Tat sachen zugrunde: Erzherzog Ernst, Bruder des Erz herzogs Rainer, hat im Jahre 1857 eine Bürgerliche, die Advokatenswitwe Skublic, unter dem Namen Ba ronin Wallburg geheiratet. Die Kinder ließ Erzher zog Ernst als Wallburg taufen und als ehelich ein tragen, der Taufakt ist bezüglich zweier Kinder, Hein rich und Laura, in den Matriken zu St. Karl in Wien ersichtlich

. Als Taufpaten erscheinen Erzherzog Wilhelm und Erzherzog Heinrich. Der Taufschein der Frau Klothilde v. Simicz wurde auf hohen Antrag vom Primas von Ungarn, Erzbischof Kardinal Si mon, ausgestellt und unterfertigt. Baronin v. Wall burg starb im Jahre 1865, bis dahin haben sie und der Erzherzog Ernst die Kinder gemeinsam erzogen. Nach den: Tode der Hermine Wallburg führte vom Jahre 1865 bis 1873 Erzherzog Ernst persönlich die Erziehung seiner Kinder. Vormünder der Kinder waren seine Sekretäre, dies beweist

der Vormund schaftsakt Wallöurg des Bezirksgerichtes Margareten, wo der Vormund v. Skal, Sekretär des Erzherzogs Ernst, folgende lakonische Depositionen zu Protokoll gab: „Die Wallburgs, mögen sie von wem immer er zeugt sein, sind eheliche Kinder." Erzherzog Ernst hat nicht nur die Erziehung geleitet, sondern die Kinder auch fürstlich gehalten. Sie wohnten bei ihm auf sei nem Schlosse Schönkirchen und er mietete ihnen die Grillenvilla in Mödling. Die Mädchen wurden im Jahre 1868 zu den englischen Fräulein

nach St. Pöl ten gegeben und dort in die Aristokratenkammer ein geweiht. Im Jahre 1873 wurde Erzherzog Ernst infolge der angeblich schlechten Wirtschaftsführung vom Erz herzog Rainer gezwungen, einen Vertrag mit ihm einzugeben, demzufolge Erzherzog Rainer dessen Schulden von fünf Millionen Kronen übernahm, wogegen sich Erzherzog Ernst verpflichten mußte, auf I den größten Teil seiner Apanage zeitlebens zu ver Seite 6 1 zichter. und alle ihm eveutuÄl noch in Zukunft an- ' fallenden Erbschaften

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 6
Date: 27.02.1916
Physical description: 6
Seite 6 „Innsbrucker Ä,.e u este* 57 Unter dem Titel „Aus der Geschäftswelt“ wurde in den „Innsbrucker Nachrichten“ vom 12. Februar 1916 der Austritt der gewesenen Gesellschafter und Geschäftsführer Her mann und Ernst Epp aus der Firma Alois Epp, Gesellschaft m. b. H. und das Erlöschen der Vertretungsbefugnis derselben für diese Firma bekanntgegeben. Die gefertigte Firma bringt mit Rücksicht auf mehrfache Anfragen Folgendes zur Kenntnis: Die von den Herren Hermann und Ernst Epp, Söhnen

des verstorbenen Herrn Alois Epp, des Gründers der alten Firma Alois Epp, mit 15. Juli 1914, neu gegründete Firma Alois Epp's Söhne, Hermann und Ernst Epp, Seifen», pettuiapen», (Üassepglas* a. Papfümepiefabpü^ in Innsbpucl^ wurde mit 22. August 1914, ZI. 657114 in das Handelsregister des Landesgerichtes in Inns bruck als offene Handelsgesellschaft mit dem Sitze in Innsbruck eingetragen. Die gefertigte Firma befaßt sich mit der fabriksmäßigen Erzeugung und dem Verkaufe von chemischen und technischen Artikeln

, wie Speisefett, Seifen, Soda, Wasserglas und Parfümerien und dem Be triebe aller damit im Zusammenhänge stehenden Geschäfte. Die gesamten Haus- und Fabriks realitäten in Innsbruck, Hunoldstraße 10—12 sind alleiniges Privateigentum der Herren Hermann und Ernst Epp. In den eigentlichen Fabriksräumen dieser Fabrik betreibt nur die gefertigte Firma der Herren Hermann und Ernst Epp die fabriksmäßige Erzeugung der erwähnten chemischen und technischen Artikel; diese hat zwei Magazine und die Kanzleiräume im Hause

, für die gefertigte Firma Alois Epp’s Söhne Hermann nnd Ernst Epp, in keiner Weise eine Ver tretungsbefugnis zusteht, sondern daß der langjährige treue Mitarbeiter und Buchhalter, Herr Dominik Binna während der Abwesenheit der Firmainhaber, die beide im Felde stehen, das Geschäft leitet. Gefertigte Firma bittet nun ihre verehrte Kunde, besonders jene der Filiale Donauhof ihr das bisherige bewiesene Vertrauen auch weiterhin zuwenden zu wollen. Hochachtungsvoll Denmlsgsber mb vewntwsrMcher Schriftleiter EHef

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 25.10.1908
Physical description: 16
, als sie das schöne Schloß betrat und die geschmackvolle Einrichtung erblickte. „Das alles gehört dir," rief sie staunend aus, „das ist eigentlich doch wohl ein bißchen zu groß für zwei Menschen!" „Nun, das freut mich sehr, daß dir all"s so wohl gefällt," sprach Ernst, „du bist ja doch mein Liebstes auf der Welt und dein Glück ist auch das meine!" In den nächsten Tagen staunte die junge Frau noch mehr, als man zu zweien im leichten Jagdwagen die verschiedenen Vorwerke besuchte, die ausgedehnten Felder betrachtete

und in den herrlichen Forsten den würzigen Waldesduft einatmen konnte. Ein besonderer Freudentag war es, als der alte Lehrer eintraf, um für immer bei seinen Kindern zu bleiben und sich an deren Glück zu sonnen. Nach Jahresfrist erschien ein kleiner Stammhalter, der natürlich der Augapfel nicht allein der Eltern, sondern auch des Großpapas wurde, um den sich jetzt sozusagen alles drehte. Ebenso tätig und umsichtig, wie sich Ernst in der Landwirtschaft zeigte, erschien sein Weibchen im Hauswesen

, der weiter und weiter in die Tiefe sank. Nachdem Ernst ihm so hoch herzig geholfen, ohne das geringste Dankeswort dafür zu eruten, war die Familie Leopolds wieder zu ihm gezogen, da seine Frau die Hoffnung immer noch nicht aufgab, daß er doch vielleicht zu retten wäre. Der Erfolg entsprach jedoch nicht diesen Erwartungen. Er begann toller zu trinken wie je, machte überall Schulden und behandelte Frau und Kinder in der rohesten Weise. Als er dann ihr sogar die Einkünfte fortnahm, die Ernst ausschließlich für sie und die beiden

Knaben bestimmt hatte, sah sie sich im Interesse der Kinder gezwungen, den Unverbesserlichen zu verlassen und ihn seinem Schicksal preiszugcben. Sie lebte fortan wieder bei ihrem alten Vater in Ruhe und Frieden. Leopold steuerte mit Riesenschritten dem Untergange zu. Schon nach Pier Jahren war er von neuem so verschuldet, daß er sich nicht mehr zu halten vermochte. Ernst, der durch den Felgcnbachcr Schulzen alles erfuhr, ließ für sich das Gut kaufen und setzte einen zuverlässigen, gut dotierten

und artete immer mehr zum gewöhnlichsten Strolch aus. Die Unterstützungen des Bruders nahm er an, sonst aber wollte er von ihm nichts wissen, sondern schimpfte auf ihn in der gemeinsten Weise. Wiederum waren mehrere Jahre ins Land gegangen, die Brüder standen jetzt in der Mitte der vierziger Jahre. Eines Tages überzählte Ernst in seinem Arbeitszimmer Gelder und steckte 10 000 Taler, meist in Papier, in eine kleine eiserne Kassette, die er am nächsten Tage nach der Stadt auf die Bank bringen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 9 of 16
Date: 28.09.1902
Physical description: 16
4 Sonntags-Blatt 4 Deilage jum „Kihbiihtlrr Dcurks-Dote". Siedakrwn, Druck und Berlag der Kgl. Bayer. Hofbuchdruckerei von Gebrüder Reichel in Augsburg. Kypnotifirte Liebe. Humoreske von Adolf Thiele. (Nachdruck verboten.) lso das war au?! Dieser Gedanke erfüllte Ernst, als er in trübem Sinnen unter den entlaubten Bäumen dahinschritt. Es war ein Liebestraum gewesen, und nun war das Erwachen gefolgt. Und warum? Als er damals, es war im Mai, Emma kennen ge lernt hatte, als sie sich bei Ausflügen

— so grübelte Ernst weiter — war doch wohl nur ober flächlicher Natur, denn sonst hätte sie, die ihm so sehr zugethan schien, sich nicht durch die Verwandten mehr und mehr von ihm abbringen lassen. Ernst Marx hatte, als sie kühler und kühler gegen ihn wurde, sein Selbst bewußtsein nicht verloren, und leiden schaftliche Scenen hatte er ihr nie ge macht. Aber heute hatte sie, anscheinend unter der Zustimmung der Mutter und Tante, die Sache beendet, indem sie ihm in der Gesellschaft kaum einen Blick geschenkt

und sich mit einem Herrn sehr lebhaft unterhalten hatte, der infolge seiner Vorspiegelungen über seine Ver mögensverhältnisse von den Töchtern und noch mehr von den Müttern sehr umschmeichelt wurde. Ernst hatte dies mit stolzer Zurückhaltung und Selbst beherrschung einige Zeit mit angesehen, dann aber hatte er sich mit höflich-kühlem Abschied entfernt. Er betrachtete die Sache als beendet, er durfte sich nicht die Blöße geben, sich ihr, die sein Liebstes gewesen so lange Zeit, aufzw drängen. Es war ein Traum! Vorüber

! Lange schritt der junge Mann noch im Parke dahin, in dem das Laub unter seinen Füßen raschelte und wo ihn auch die Natur an den Gedanken der Vergänglich keit mahnte. Was er sich vorgenommen, hielt Ernst; er suchte Emma nicht wieder auf, sondern vertiefte sich in seinen freien Stunden in mancherlei wissens- werthe Dinge, wovon er sich durch Spaziergänge erholte. Eines Abends war er wieder von einem solchen heimgekehrt, als ihm der Postbote einen eingeschriebe nen Brief übergab. Ernst fand darin

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 6 of 12
Date: 29.03.1929
Physical description: 12
werden könne. Vor zirka 500 Jahren lebte ein tapferer junger Ritter, namens Ernst, der durch seinen Mut die Liebe des Kaisers erwarb, und den dieser für seine Tapfer keit die alte verfallene Burg Hartstein zum Lohne über gab und ihn gleichzeitig zum Ritter schlug. Der Kaiser übergab Ernst aber a:ÜH die Mittel, um aus der feit 400 Jahren unbewohnten Burg eine neue zu erstellen. Eines Tages bestieg nun Ernst die Burg Hartftein, um seinen künftigen Wohnsitz zu untersuchen, um aber au chden plan für eine neue

Burg zu entwerfen. Lange suchte er in den Räumen umher, durchstöberte jeden Winkel, bis ihn plötzlich ein herannahendes Gewitter in seiner Atbeit störte und ihn zwang, in einem der wenigen noch erhaltenen Gemache Schutz zu suchen. Bald brach das Unwitter los, Blitz folgte auf Blitz, Donner auf Donner, untermischt von dem heulen des furchtbaren Sturmes. Ernst glaubte den jüngsten Tag für gekommen. Wie immer, folgte auch auf dieses ent setzliche Gewitter eine klare, stellenhelle Nacht, doch mußte

Ernst gewahr werden, daß seine ohnehin schon verfallene Burg durch das Unwetter Schaden genommen hatte: es war der Einsturz einer ganzen Wand. Ernst betrachtete die Mauertrümmer und entdeckte, daß an einer Geffnung noch leidlich erhaltene Stufen nach ab wärts führten. Kühn entschlossen betrat er die Treppen, nicht ohne sich vorher aus dürren Reisern eine Fackel zurecht gemacht zu haben,, und gelangte in ein großes, steinernes Gewölbe, aus welches ihm schauriger Moder duft entgegen drang. Ernst wagte

sich weiter vorwärts und erblickte im bsiut ergründ zwei üb er einander stehende eiserne Särge, neben welchen öine eherne Glocke hing. Auf dem oberen Sarg lag ein Stäb, zur Hälfte weiß, zur anderen schwär;. Ernst rüttelte an der Glocke, aber sie bewegte sich nicht. Nun kam er auf den Gedanken, sie mit dem Stäbe zu berühren, und zwar mit der weißen Hälfte; ganz be zaubert stand nun Ernst da, als er den gar lieblichen Ton der Glocke vernahm. Doch plötzlich schien das Gewölbe zu wanken, ein furchtbarer Krach erfolgte

, der Deckel des oberen Sarges flog auf und eine weiße Lichtgestalt erhob sich und näherte sich dem Ritter. „Ernst," sprach die Gestalt, „was willst du v)n mir?" Der Ritter erschrack wohl anfänglich, ermannte sich aber bald wieder und sprach: „Geheimnisvolles Wesen, ich kenne dich nicht; sage mir, habe ich Uebles von dir zu befürchten?" „Der Tugendhafte niemals! Ich tüu Albin, der frü) Here Besitzer dieser Burg. Vor 300 Jahren hausten ich und mein Bruder Suso hier. Lange lebten wir in Friede und Eintracht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 8
Date: 27.02.1916
Physical description: 8
Seite 8 MW MW MM' Sonntag, 27. Feviuar 1916 VWWWHM ■■ Nr. 47 Ausklärrmg : Unter dem Titel „Aus der Geschäftswelt" wurde in den „Innsbrucker Nachrichten" vom 12. Februar 1916 der Austritt der gewesenen Gesellschafter und Geschäftsführer Hermann und Ernst "Epp aus der Firma Alois Epp. Gesellschaft tu. b. H., und das Er löschen der Vertretungsbefugnis derselben für diese Firma bekanntgegeben. Die gefertigte Firma bringt rnit Rücksicht auf Mehrfache Anfragen folgendes zur Kenntnis

: Die von den Herren Hermann und Ernst Epp, Söhnen des verstorbenen Herrn Alois Epp, des Gründers der alten Firma Alois Epp, mit 16. Juli 1914 neu gegründete Firnta Alois W's Söhne, Hermann uud SrB kpp, Seifen-, Fettwaren-, Wasserglas- und Parfumerie-Fabril in Innsbruck wurde mit 22. August 1914, Zl. 667/14, in 'das Handelsregister des Landesgerichtes in Inns bruck als offene Handelsgesellschaft mit dem Sitze in Innsbruck, eingetragen. Die gefertigte Firma befaßt sich mit der fabriksmäßigen Erzeugung

und dem Verkaufe von chemischen und technischen Arti keln, wie Speisefett, Seifen, Soda, Wasserglas und Parfümerien und dem Betriebe aller damit im Zu sammenhang stehenden Geschäfte. Die gesamten Haus- und Fabriksrealitäten in Innsbruck, Hu- noldstraße 10—12 sind alleiniges Privateigentum der Herren Hermann und Ernst Epp. In den ei gentlichen Fabriksräumen dieser Fabrik betreibt nur die gefertigte Firma der Herren Hermann und Ernst Epp die fabriksmäßige Erzeugung der erwähnten chemischen und technischen

, daß dem Ge schäftsführer der Firma Alois Epp, Gesellschaft m. b. H., Herrn Josef Ghery, für die gefertigte Firma Alois Epp's Söhn e, Hermann und Ernst Epp, in keiner Weise eine Vertretungsbefugnis zu- steht, sondern daß der langjährige treue Mitarbei- ter und Buchhalter Herr Dominik Binna während der Abwesenheit der Firmainhäber, die beide im * Felde stehen, das Geschäft leitet. Gefertigte Firma bittet nun ihre verehrte Kunde, besonders jene der Filiale Donauhof, ihr das bisher bewiesene Vertrauen auch weiterhin

zu wenden zu wollen. Hochachtungsvoll U 83 Alois EPP's Söhne, Hermann und Ernst EPP, Seifen-, Fettwaren-, Wasserglas- und Parfümerie Fabrik in Innsbruck. LaudesparteiverttetKW, GemMaftskommisfiou, Ausschuß des Arbeiter-KonfumMeiues und der Arbetterböüerei. Die Mitglieder dieser Korporationen werden dringend eingeladen zu einer am Mittwoch den 1. März um 7 Ahr abends im Arbeiterheim stattfindenden In dieser Sitzung soll hauptsächlich die Fettfrage beraten werden. Der Konsumverein ist gewillt, die Fette

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Reuttener Nachrichten
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Page 3 of 4
Date: 18.03.1932
Physical description: 4
mitten auf dem Ozean auf seinen Holländischen Frachtdampfer rettete. Ernst Kroll liebte es, nicht gleich von Bekannten und Freunden bestaunt, und begrüßt zu werden. Niemand in der Stadt wußte von seiner Rückkehr. Und das gefiel ihm. Vielleicht scheute er sich ein wenig, von der verunglückten Antillen*Expedition, deren verantwortlicher Führer er war, zu erzählen. Erst jetzt kam es ihm so recht zum Bewußtsein, daß es besser für ihn gewesen wäre mit den Kameraden zu sterben, als ohne sie heimzukehren

die auf dem Programme fett gedruckten Nummern. . . Die sterbende Rose. . . Die prominente Tänzerin Doris Maren. Wie eine Rose leuchtend und duftend bewegte sie sich über die Bühne. . . Ernst Kroll hatte ihr ins Gesicht gesehen und ein Schrecken, eine plötzliche Erinnerung ließ ihn von seinem Sitze aufschnellen. Weit beugte sich sein Oberkörper nach vorn und seine großen Augen bohrten sich in das Antlitz der Tänzerin. „Tylli! — Ist so etwas möglich ?" murmelte er sinnend vor sich hin und brachte seine Blicke

nicht mehr los von dem Mädchen auf der Bühne. . . Und wie schön sie tanzte. . Blatt um Blatt fiel ab. . Die Rose starb. . . Als sich der Vorhang schloß, zollte das Publikum Aplaus voll unerhörter Begeisterung. . . . Noch einmal, zweimal, dreimal teilte sich der Vorhang und die Tänzerin dankte mit einem reizen den Lächeln. Mechanisch schob sich Ernst Kroll durch die Menschenreihen und erst als er vor den Garderoben türen stand, kam ihm sein Handeln zum Bewußtsein. Was wollte er denn eigentlich ? Offenbar

, daß sie ihn wieder liebe. . . . Dann begegnete ihm ein Aufwärter. Er hielt ihn an und fragte nach dem Zimmer der Tänzerin. „Hier," sagte der Mann unfreundlich und deutete nach einer Türe. „Danke." Ernst wollte auf die bezeichnet Türe zueilen. „Was wollen Sie dort?" „Ich muß Fräulein Doris Maren sprechen." „Unmöglich. Fräulein Maren empfängt hier keine Besuche." „Das möchte ich denn doch bestreiten." „Wir haben strenge Anordnung niemanden vor zulassen." „Hat sie die Anordnung selbst getroffen?" „Ja. Es müßte

denn etwas ganz Besonderes sein." „Nun ja, meine Sache ist außerordentlich wichtig und dringend." „Gut. Dann versuchen Sie es." Der Mann mit dem unfreundlichen Gesichte ging weiter und Ernst Kroll näherte sich klopfenden Herzens der bezeichnten Türe. . . . Auch die beiden Herren der Mittelloge waren begeistert für die Kunst und Anmut der Tänzerin Doris Maren. „Herrlich 1" gestand Mr. Charles Shmith und sein Gegenüber, der Expert Broklyn bestätigte den Ausruf des jungen Amerikaners durch mehrmaliges Nicken

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 10 of 16
Date: 22.04.1906
Physical description: 16
Seit das junge Paar von der See wieder zurück gekehrt und Ernst viel von Theaterproben in Anspruch geuommen war, hatte Hermine die Bormitlage meist einsam zu verbringen. Das kam ihrer lebhaften Art schwer an. Die eben verflossenen Wochen hatte sie in ununterbrochener Gemeinschaft mit Ernst verlebt, und früher war sie von Kindheit an immer mit Julia zu sammen gewesen. Auch diese schien sich an das Allein sein nicht zu gewöhnen und suchte zu allen Zeiten, wann sie den Schwager abwesend wußte

scheint ihm etwas gegeben zu haben. Denn seit gestern ist er augenscheinlich frischer und heiterer. Aber wenn du öfter mal kämst, würde er sicher noch fröhlicher werden." „Aber Julia, wir waren doch erst letzten Freitag draußen!" „Nun ja. Aber erstens waren da wieder Fremde dabei. Vater bildet sich nun einmal ein, daß es um so schöner ist, je geräuschvoller und lebhafter es zugeht. Und zweitens warst du ja mit Ernst." „Natürlich! Ihr habt uns doch beide eingeladen und schient sehr erfreut, daß er kam

. Wenn aber Ernst zu Hause ist, kann >ch ihn doch nicht allein lassen." „Ist das nicht egolstisch von dir?" „Egoistisch? Nein. .Ich tue es doch Ernst zuliebe. Ich bin seine Frau, und er will mich natürlich um sich haben. Abends, wenn er spielt, kann ich auch nicht ab- kommen. Ich muß im Theater sitzen." „Immer? Auch bei Wiederholungen desselben Stückes?" „Selbstverständlich." „Aber lvenu er frei ist, geht er doch bisweilen aus, um den Abend mit ein paar guten F eund. n zu verbringen. Früher war er wenigstens

nicht elttziehcn." „Aber, Julia, das tue ich ja auch nicht. Er handelt ganz nach eigenem Willen und Bedürfnis. Du spr.chst gerade so, als hätte ich Ernst unter dem Pantoffel und enthielte ihm den Hausschlüssel vor. In» Gegenteil, me.n ganzes Streben ist darauf gerichtet, ihm jeocn Wunsch an den Augen abzusehen. Meinst du, ich habe ihn schon ein einziges Mal gebeten, zu Hause zu bleiben?" „Das ist nicht genug. Du müßtest ihn bitten, ans- zngehcn und sich bisweilen von dir zu trennen. Er wird es tull

, ohne cs selbst zu wissen? Er hat sie geivissermaßen vorläufig vergessen, und es wird ihn freuen, wenn ich sie ihm wieder ins Gedächtnis rufe?" „Allerdings. Das kommt mir recht wahrscheinlich vor. Ein Mann hat doch in den freien Stund, n die ihm sein Beruf läßt, noch andere Bedürfnisse als den Minnedienst. Zumal Ernst mit seinen vielseitigen Interessen. Also wenn du wirtlich bestrebt bist, ihm auch unaus gesprochene und unbewttßte Wünsche von den Augen ab zulesen, so mußt du —" „Du hast recht," fiel hr Hermine lebhaft

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Page 3 of 4
Date: 18.09.1942
Physical description: 4
der Ober leutnant den Ford, der schon weiter vorn im nächsten Loch steckte und nicht vorwärts kam, zurück, und nun half dieser den Cittoen mit einem Drahtseil aus dem Loch zu ziehen. Nun wollte der Saurer in das Loch springen, er sagte, daß er jetzt an der Reihe wäre. Aber der Oberleutnant ließ erst noch Steine in das Loch Men, dann gab der Saurer Vollgas und brauste los, daß die Brotlaibe nur so herumkollerten. (Fortsetzung folgt.) Besuch bei Vetter Lrnft / Schön war es nicht von Ernst

, daß er Fellings nicht eingeladen hatte zu seiner Hochzeit. Der Junge stand doch ganz allein und Frau Felling hätte ihn gern ein wenig bemuttert. Nun wußte man nur, daß seine Frau Otti hieß, geborene Eschenberg, das stand auf der Karte, die der Neffe Ernst der Familie geschickt hatte. Und übrigens dieser Ernst! Seit zehn, seit elf Eschenberg, das stand auf der Karte, die der Neffe ihm gut, er hatte ein Haus in Berlin, eine kleine Villa in der Parkstraße. Aber er machte sich nichts aus der Verwandtschaft

. Sehr zum Aerger der Fellings. Nun denn: ließ er sich nicht sehen, dann mußte man ihn eben mal besuchen. Ihn und seine junge Frau. Neugierig? Aber keine Spur! Nur ein freundliches Interesse hatte man an dem jungen Ehepaar. Christa Felling fuhr sowieso nach Berlin. Christa war die Base vom Ernst. „Also du besuchst ihn!" bestimmte Frau Felling. „Das beste ist, du überraschst ihn und seine Otti! Nimmst ein paar Blumen mit! Parkstraße 98." Christa fuhr ab. Sie sah sich Berlin an, zuerst mit der Verwandtschaft

, dann allein, Onkel und Tante hatten viel zu tun. Gegen Abend war sie jedesmal schön brav zu Haus in Mariendorf. An einem Nachmittag fuhr Christa zu Ernst und Otti. Unterwegs kaufte sie Blumen, zehn rote Rosen. Und dann war sie in der Parkstraße. Das Haus Nr. 88 lag in einem Garten. Wilder Wein rankte über den Zaun. Christa sah kein Schild mit einem Namen. Aber sie sah die Zahl 88. Sie drückte die Klinke der Gartentür herunter. Fein war das; die Tür öffnete sich, also brauchte sie nicht zu läu ten

. Das würde eine Ueberraschung geben! So leise wie möglich näherte sich Christa der Haustür. Und da brauchte sie nicht einmal die Klinke herunter zudrücken: die Tür war spaltbreit offen. Christa ging aus Zehenspitzen hinein, hielt ihre zehn Rosen fester als nötig war, stand in der Diele, hörte Radiomusik. Sie schlich weiter, der Musik entgegen. Die kam aus einem der vier Zimmer, deren Türen sie sah. Vorsichtig öffnete sie, steckte den Kopf in von Konracl Seiffert den Raum und sah den Ernst. Er hockte vor einem Tischchen

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