Fürst und Vaterland : ein Jahr aus dem Leben eines Habsburgers in Tirol ; Erzählung für die Jugend und das Volk
, sich sehen zu lassen; denn ich kann dir sagen, manche dieser Herren von der Pfauenfeder 1 würden selbst vor einem Fmstenmorde nicht Zurückschrecken. Schon vor Wochen wollte der Herzog, nachdem ihm zu Landeck das Volk gehuldigt hatte, versuchen, mit einer Schar von Getreuen bis Innsbruck vorzudringen. Er war nur mehr wenige Stun den von der Stadt entfernt, als er sich plötzlich von Zahl reichen Feinden eingeschlossen sah; an deren Spitze aber stand sein eigener Bruder Ernst." „Was, sein Bruder, der Herzog
Ernst, gegen ihn?!" rief noch mehr erstaunt der Hendlmüller. „Die Starkenberger haben ihn bethört, um die Brüder zu entzweien. Aus solchem Streite hoffen sie Vorteil zu ziehen, denn du weißt wohl, wo sich zwei streiten, freut sich der dritte. — Nun höre weiter, Jörg," fuhr Muessack fort. „Ein guter Zufall wollte es, daß es Friedrich gelang, sich noch rechtzeitig zu flüchten. Er floh zu seinem treu gesinnten Freunde, 1 So wurden die Adeligen von den Bauern spottweise ge nannt.
