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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 10.02.1914
Physical description: 12
Erste Beilage zu Nr. 12 der „Lienzer Zeitung' vom 10. Februar 1914. Die Kinder des Erzherzogs Ernst. ver proxess Ser Llenxer 5tMamsnswltwe. In unserer Nummer 98/99 am 12. Dez. 1913 berichteten wir über den Ehrenbeleidigungs- Prozeß, welchen die Majorsgattin Klothilde Edle von Szimics gegen den ehemaligen Sekretär des Erzherzog Rainer, Hofrat Baron Dr. Gianellia, angestrengt hatte, weil dieser dem Vertreter der Frau v. Szimics, Dr. Heilinger gegenüber, geäußert habe, daß diese Person — Frau

v. Szimics weder die Tochter des Erzherzogs Ernst, noch eine Baronin sei. Die Verhandlung endete damals mit einem Frei spruche, weil die beleidigende Aeußerung nicht an einem öffentlichen Orte gefallen sei. Unterdessen hat Frau v. Szimics, be kanntlich die Witwe des im Jahre 1890 verstorbenen Lienzer Stadtarztes Dr. Pegger — weitere Prozesse geführt, um die Erbschaft nach ihrem Vater Erzherzog Ernst herauszubringen. Die ganze Angelegenheit, die in der Wiener Hofgesellschaft schon lange pein liches

Aussehen erregt, ist in einer Interpella tion dargestellt, welche der R.-Abg. Dr. Hei linger im Abgeordnetenhause an den Justiz minister eingebracht hat. Dieselbe hat den folgenden Wortlaut: „Durch die Presse hört man seit einiger Zeit von dem verzweifelten Kampf, den eine eheliche Tochter des Erzherzogs Ernst um ihre Anerkennung und ihr Erbrecht führt. Diesem Streite liegen folgende Tat sachen zu Grunde: Erzherzog Ernst, Bruder des Erzherzogs Rainer, hat im Jahre 1857 eine Bür gerliche

1865, bis dahin haben sie und der Erzherzog Ernst die Kinder gemeinsam erzogen. Nach dem Tode der Baronin Wallburg führte vom Jahre 1865 bis 1873 Erzherzog Ernst persönlich die Erziehung seiner Kin der. Vormünder der Kinder waren seine Sekretäre. Dies beweist der Vormundschaftsakt Wallburg des Bezirksgerichts Margarethen, wo der Vormund von Skal, Sekretär des Erzherzogs Ernst, folgende lako nische Depositionen zu Protokoll brachte: „Die Wall- burgs, mögen sie von wem immer geboren

sein, sind eheliche Kinder.' Erzherzog Ernst hat nicht nur die Erziehung geleitet, sondern die Kinder auch fürstlich gehalten. Sie wohnten bei ihm auf seinem Schlosse Schönkirchen und er mietete ihnen die Zwillonvilla in Mödling. Die Mädchen wurden im Jahre 1863 zu den Englischen Fräulein nach St. Pölten gegeben und dort in die Aristokratenkammer eingereiht. Im Jahre 1873 wurde Erzherzog Ernst infolge der angeblich schlechten Wirtschaftsführung von Erz herzog Rainer gezwungen, einen Vertrag mit ihm einzugehen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 16
Date: 06.07.1929
Physical description: 16
. 19.10'Uhr: Wiener Premieren. (Eine Dheatervorfchau) Emil Klüger. 20.00 Uhr: Zeitzeichen, Wetterbericht. 20‘.05 Uhr: Gesangsvorträge. Opernsängerin Marianne Wal denburg. — E. W.^Körngold: Arie, der Laura aus der Oper: „Der «Ring des-Polykrates". —OHRespi-ghi: Storno la trica. — G. F. - Händel: Aspitalo. - — Am i Flügel:' Ernst Gundacker. 20.30 Uhr: Uebertragung aus Budapest. (Im Rahnren des : mitteleuropäischen Rundfunks.) Ausführende: ErnüDohnanyi (Kla rier); Jmre Waldbarrer (1. Violine); Jenö

: Ro- maiize, F-Dur; Mozart: Menuett; Sarasate: Spanischer Tanz. — Gesangsvorträge von Gerda Redlich: Marx: Der Ton; Schrecker: Sommerfäden; Saint-Saens: Die Sonne, sie lachte (auS „-«Samson nnd Dalila"). — Am Flügel: Prost Erich Meller. 19.20 Uhr: Der Kefermarkt« Altar. Seine Geschichte und seine Deutung. Prost Dr. O. B. Ludwig. 20.00 Uhr: Zeitzeichen, We!t«bericht. 20.05 Uhr: Ziehrer und Komzak. Die populären Wiener Kmn- ponisten. Einleitender Vortrag von Edmund Skurawy. Aus- führende: Grete Holm. Ernst

Arnold. Orchester Josef Holzer. Am Flügel: Kapellmeister Joses Holzer. E. M. Ziehrer (1843—1923). Ouvertüre zur Operette „Die drei Wünsche", L. Krenn und C. Lindau (Orchester Josef Holzer). — Auftrittslied des Florian aus „Das dumme Herz". R. Oesterrei-cher und W. Sterk (Ernst Ar nold nnd das Orchester Josef Holzer). — „Wiener Tanzweisen", Walzer, op. 1 (Orchester Josef Holzer. — Duett aus -der Operette „Die drei Wünsche", L. Krenn und C. Lindau (Grete Holm. Ernst Arnold. Orchester Josef Holzer

). — „Die Rudolfsheimerin". Polka francaise (Grete Holm und das Orchester Josef Holzer). — ..Walzer lehre" aus „Der Liebeswalzer", R. Bodanzch und F. Grünbaum (Grete Holm. Ernst Arnold. Orchester Joses Holzer). — Weana Madeln". Walzer (Orchester Josef Holzer). — Potpourri aus „Fesche Geister", L. Krenn und C. Lindau (Grete Holnr. Ernst Ar nold. Orchester Josef Holzer). — „Die Dorfschönen", Ländler (Or chester Josef Holzer). — A Wiener, a echter, muß's nehmen wie's kommt!". Walzerlied aus der Posse „Wiener Luft

", von H. Thalbot und C. Lindau (Ernst Arnold; am Flügel: Josef Holzer). — Lied aus der Operette „Der Liebeswalzer", R. Bodanzky und F. Grün baum (Grete Holm und das Orchester Josef Holzer). — „Nacht- schwärmer-Walzer" (Grete Holm. Ernst Arnold und das Orchester Josef Holzer). — „Verliebt", Romanze aus „König Jerome". L. E. Pohkhammer (Ernst Arnold; am Flügel Josef Holzer). — „Stu- dententräume". Walzer, Ziehrers letzter Walzer. (Grete Holm und «das Orchester Josef Holzer). — „Der Vater des Regiments". Marsch

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Meraner Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 01.05.1892
Physical description: 10
unglücklichen Speculationen zuzu schreiben war, welche Howard selbst unternommen. Eine kurze, entsetzliche Beschreibung von dessen Ver- zweiflung war beigefügt, in welcher er den festen Ent- schluß aussprach, sich das Leben zu nehmen.' Constanzes Traurigkeit über das unglückliche Schick sal ihres VaterS wurde nur von der Freude darüber ausgewogen, daß die Papiere vor der Vernichtung be wahrt worden waren. „Gott sei Dank!' rief sie,'„jetzt werde ich im Stande sein, Ernst zu befreien.' Sie eilte mit den guten

heit zurückgeben sollte. Constanze übergab Ernst's Bertheidiger die Papiere und dieser sah auf dem ersten Blick, daß sie Ernst's Freiheit sicherten. So kam denn der Tag deS Verhörs heran, und Ernst war beglückt, sich wieder frei und von jedem Verdachte gereinigt zu sehe». Die Begegnung zwischen Ernst, seiner Mutter und Constanze war voll Freude und Seligkeit. Der Kummer der Vergangenheit schien das Glück der Ge genwart zu erhöhen und die Zukunft hoffnungglänzend zu machen. Am Tage

seiner Freisprechung empfing Ernst einen Brief von Dick Crawsort, welcher ihm mittheilte, daß er sich nächstens mit Nelly verheirathe, und daß es ihrem Glücke die Krone aufsetzen würde, wenn er zu ihrer Hochzeit kommen würde. .Die lieben, braven Menschen' sagte Constanze. „Ich werde ihre Güte nie vergeben.' .Und ich will zu ihrer Hochzeit fahren', fügte Ernst hinzu. .Ich sehe Dich nicht gern noch einmal in jenes Land gehen', wandte seine Mutter ein. .Aber, Mutter, dort habe ich die treuesten Herzen gefunden

; unter diesen Bergleuten fand ich Schutz und Sicherheit und es liegt mir um so mehr daran, dieser Verbindung beizuwohnen, da ich ohne mein Wissen den armen Dick eine Zeit lang sehr eisersüchtig gemacht habe.' .Dann wäre es um so klüger, sortzubleiben', lächelte Constanze. „Nein. Es ist besser, wenn ich gehe und ihnen meine Glückwünsche überbringe — nnd die Ihrigen', erwiderte Ernst, und er hielt Wort. Constanze hatte Nelly Parks Freundschaft nicht vergessen und sandte durch Ernst ein schönes Hochzeits geschenk. Jubel

dnrchlönte des Bergmanns Hütte, als Ernst erschien und der enthusiastische Willkommengruß wollte kein Ende nehmen. „Ach, ich dachte mir es ja am ersten Tage, als Sie herkamen, daß Sie. kein gewöhnlicher Bergmann wären', sagte MrS. Parks, nachdem Ernst der Familie in Kurzem seine Schicksale mitgetheilt hatte. Am nächsten Tage war Nelly's Hochzeit und das ganze Dorf war infolge des feierlichen Ereignisses aufgeregt. Die Braut sah strahlend aus und Dick fühlte sich ordentlich unbehaglich vor Glück. Ernst

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Dolomiten
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Page 6 of 8
Date: 24.08.1940
Physical description: 8
Junge im Gewitter Eine Geschichte von Gert Lynch. „Co', sagte der Cchwendtnerbauer, indem er dem halbwüchsigen Jungen die Hand gab. „du willst di« Verwandtschaft besuchen? Das ist recht! Die Eltern haben dich wohl hcrgefchickt?' — „Nein', antwortete Ernst, „ich bin auf einer Wanderung. Di« Mutter weiß nicht, daß ich hier bin. Der Vater ist an der Front.' „Was hat denn der Vater so gesagt, wenn er von mir, seinem Bruder, sprach?' — „Vater sagte, ihr hättet euch aus den Augen verloren.' Der Bauer

dachte widerwillig an den Erb schaftsstreit, den er vor vierzehn Jahren mit seinem Bruder gehabt hatte. Seitdem hatten sie sich gemieden. „Und wie geht es dem Vater?' erkundigte er sich. — „Danke der Nach frage', sagte Ernst, „es geht ihm gut.' Der Junge hatte einen herzhaften Hunger mitgebracht. Die Tante stellte goldgelbe Butter auf den Tisch und füllte ein Glas mit Milch. Der Onkel schnitt ein Noggcnleib an. „Jetzt iß!' sagte er. Ernst ließ sich nicht nötigen. Nach der Brotzeit begleitete

er den Onkel auf die Waldwiese hinaus. Der Regen hing noch an den Gräsern und funkelte über die Lichtung. „So', meinte der Onkel schmunzelnd, „nun zeig einmal, was du kannst! Dieser Weiß- , kleestreifen mäht sich von selber.' — „Aber ich habe noch nie gemäht', bemerkte Ernst klein laut. — „Macht nichts', sagte der Bauer. „Wer nichts angreift, lernt nichts.' Ernst warf einen Seitenblick auf den Onkel, ackte die Sense und fuhr weit ausholend in en Meißklee. Haftig erfolgten die Schnitte, der Schwad fiel

durchschlug. Als die Schneise gemäht war. machten sie Feierabend. Auf dem Heimwege fragte Ernst unvermittelt: „Warum habt ihr eigentlich keine Kinder. Onkel?' Es war eine unschuldige Kinderfrage. Der Onkel antwortete: „Der liebe Gott hat uns keine Kinder beschert. Ernst.' — „Schade. Wenn du auch einen Jungen hättest, bann könnten wir hier allerhand anfangen!' Der Onkel nickte versonnen. Die Bäuerin wartete mit dem Effen auf sie. Während der Mahlzeit lachte sie über ein drol liges Wort des Jungen laut

auf. Die beiden Mägde sahen sich vielsagend an. Cs war das erstemal, daß sie die Bäuerin lachen hörten. Es wurde noch eine Weile erzählt, bann gingen sie zeitig schlafen. Ernst erwachte von einem fernen Rumpeln. Der Schein eines Blitzes flatterte über die Schrägwand. Das Fenster stand offen, der Wind blähte den Vorhang. Der Nußbaum draußen begann zu rauschen. Jäh praffette der Regen. Ernst erhob sich und schloß das Fenster. Plötz lich ein schlohweißer Strahl und ein berstender Knall! Dag Haus bebte. Ernst

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 24.03.1892
Physical description: 8
ihm von glaubwürdiger Seite berichtet worden, daß Kardinal Melchers in Rom auch zu den Kostgängern des Welfenfonds gehört habe. Berliu, 21. März. Der Generaladjutant General der Kavallerie Gras von Brandenburg ist gestern Abends g e st o r b e n. Die Geheimnisse eines Irrenhauses. Roman nach dem Amerikanischen von August Leo« Nachdruck verboten. ihm (Fortsetzung) »Der Kerl ist ein blöder Jdeot, Bill', sagte San som. „Versuche einmal Deine Fäuste, ob er sich wehrt* Bill trat mitten in's Zimmer und nahm Ernst

gegenüber eine Boxerstelle an, doch dieser schien sich nicht darum zu kümmern. „Ich glaube nicht einmal, daß er eine Hand rühren würde, selbst wenn ich Ernst machte,' entgegnete Bill unmuthig. .Versuche esbesaht der Doctor. „Versetze ihm eines.' Bill nahm noch einmal seine Stellung und gab «ach kurzem Zögern Ernst einen scharfen Schlag unter daS linke Auge. DaS kam diesem überraschend und er beschloß, daß eS nicht »och einmal geschehen sollte. Bill grinste und zeigte seine großen Zähne und Doctor Sansom

lachte über Ernst's erstauntes Gesicht. Bill lächelte und wollte Ernst mit erneuter Kraft noch einmal schlagen, als dieser ihm einen Faustschlag aus den Mund versetzte, der ihn fast betäubte. Bill war erstaunt. „Teufel noch eins, der ist mir gewachsen» Doctor!' sagte er zu Sansom, der grinsend an der Thür stand. „Mit dem ist nicht gut Kirschen essen, glaube ich.' Ernst hatte wieder seine in sich versunkene Stellung angenommen und warf nur zuweilen einen verstohlenen Seitenblick auf Bill

sich gegenseitig der Veruntreuung und riefen sich das Wort „Dieb' zu. Die Skuptschina nahm eine gegen den Kriegsminister gerich tete Tagesordnung an, worauf der Kriegs minister sofort abdankte. Burschen. Führe den Menschen unter die Douche, Bill, damit sich sein Blut etwas abkühlt.' Für Ernst war die Aussicht auf die eisige Douche durchaus nicht verlockend, doch er wußte, daß er es erdulden müsse, und ertrug, all' seinen Muth zusammen nehmend, wie ein Märtyrer diese Unannehmlichkeit

, aus der er, an allen Gliedern zitternd, herauskam. „Wie gefällt Dir das, mein Junge?' fragte Bill, Ernst aus den Rücken klopsend, doch dieser gab keine Antwort. „Ihr seid der ungemüthlichste Kerl, der noch je hierherkam, gerade die Sorte, die Doctor Sansom am besten gefällt. Ihr werdet nicht viel über die Leitung der Anstalt sprechen. Hier, zieht die Lumpen an.' Bill half dem neu Angekommenen die Uniform der Anstalt anziehen, dann wurde Ernst unter die ruhigen Wahnsinnigen in eines der größten Zimmer deS Gebäudes geführt

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 22.04.1927
Physical description: 4
Die „Geschäftspraktiken" des „Abend". Wien. 21. April. In dem Prozeß, den der Redakteur Dr. Fritz Tauber gegen den Herausgeber des „Abend" Karl C o l b e r t und den Geschäftsführer des „Abend" Ernst C o l b e r t beim Han delsgericht wegen Verletzung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb angestrengt hatte, ist nun nach fünf Verhandlungen das Urteil auf schriftlichem Weg ergangen. Die Vorgeschichte die ses Prozesses ist folgende: In der von Dr. Fritz Tauber heraus- gegebenen Zeitschrift „Ich klage

an!" erschienen mehrere Auf sätze. die sich mit Karl Colbert befaßten und in denen verschiedene Beschuldigungen gegen ihn erhoben wurden. Nach Inhalt der Klage hat nun Ernst Colbert als Geschäftsführer des „Abend" bei einer Reihe von Kolporteuren und bei der Firma Goldschmidt, die ebenfalls eine Reihe von Standplätzen unterhält, dahin inter veniert, daß die Wochenschrift Taubers nicht verkauft werde. Er habe den Kolporteuren auch angedroht, daß. falls sie die Wochenschrift „Ich klage an!" weiterhin verkaufen

sollten, ihnen dann der „Abend" entzogen werden würde. Der Richter verurteilte den Beklagten Ernst Colbert zur Zah lung von 1900 Schilling an Dr. Tauber, weiter zur Tragung der Prozeßkosten von 683 Schilling, wies Hingegen das Klagebegehren gegen Karl Colbert ab. dies mit der Begründung, daß Karl Colbert von den inkriminierten Handlungen seines Sohnes keine Kenntnis haben mußte. In der Urteilsbegründung heißt es: „Der Kläger hat am 1. April 1925 und am 1. Mai 1925 eine Zeitschrift „Ich klage

an" herausgegeben, und zwar geleitet von dem idealistischen Beweggrund, der Oeffentlichkeit nachzuweisen, daß dem „Abend", bezw. dem für dessen Richtung in erster Linie verantwortlichen Karl Colbert im Hinblick auf unmoralische Hand lungen seinerseits nicht das Recht zukomme, sich zum Sittenrichter im öffentlichen Leben aufzuspielen. Das Gericht stellt den Einfluß Ernst Colberts auf Faktoren des Zeitungsvertriebes Goldschmidt fest und verweist auf den Strafakt, wonach sich Kolporteur Heinz! in recht

. Dadurch ist die Haftung des Ernst Colbert für den dem Kläger Zugefügten Schaden begründet, weshalb ein Ersatz, der nur in Anbetracht des Schadens des' Ernst Colbert aus seiner Handlungs weise in bezug auf die Firma Goldschmidt verlangt wurde, zuge sprochen wurde. Der Vertreter des Ernst Colbert Dr. Bardach hat gegen dieses Urteil des Handelsgerichtes die Berufung er griffen. * § Die „kostenlose" Nechtsvertretung durch die sozialdemokra tische Mietervereinigung. W i e n, 21. April. Wir haben kürzlich

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 24.03.1891
Physical description: 8
. Baibara klingelte noch Licht. .Und die Urbersch Hemmung da ans Deinem Vor werk?- fragte Ernst, sich wieder an den Flügel setzend, „hat sie bedeutenden Schaden angerichtet?' „Ja. Es ist viel zu Grunde gegangen.' „Ah, wirklich!?' „Das große Weizenfeld, weißt Du, Barbara, hinter der Scheune, und einige Stück Jungvieh. Gott sei Dank, kein Menschenleben.' „Warst Du den ganzen Tag drüben?' „Ja. Nur zu Mittag in Lenzen.' „In Lenzen? Aber da hättest Du doch auch nach Hause kommen lönnen

.' „Ja, aber ich hatte mit dem alten Dammbusch einiges zu besprechen, und Dich wußte ich gut ausge- hoben.' „Aber unser Gast, Adam?' „O, das ist kein Gast, der gehört zu uns, in Ewig keit, nicht wahr, mein Ernst?' Ernst umschloß stumm die Hand, die sich ihm ent gegen sti eckte. Mine biachte die Lampe, die jetzt immer ordent lich brannte, seitdem Ernst einmal beiläufig von dem Hause eines Bekannten gesprochen, in dem er es keine drei Tage ausgehalten hatte, „ein Haus,' hatte er lächelnd gesogt, „wo kalte und warme Zimmer

schrecklich abwechselten, wo nie eine Lampe hereinkam, die nicht sosort wieder hinaus geschickt wurde, um nachträglich Versäumtes an ihr nachzuholen.' Das erste, was er Barbara lächelnd verehrt hatte, war ein das surchtbare Blenden der Hängelampe im Eßsaal dämpfender Gegenschirm. „Beine Gesichtsfarbe, schöne Schwägerin, ver trägt diesen stechenden Glanz nicht gut,' hatte er gemeint. — .habt ihr musicirt oder auch gelesen?' fragte Adam. .Beides.' sagte Barbara eifrig. „Ach! Adam, Ernst liest so kerrlich

vor. so deutlich, so ohne Pathos, so musikalisch könnte man sagen.' Adam lachte. „Was leset ihr denn jetzt?' „O, etwas Wundervolles von Stifter. Das ist nämlich ein Liebling von Ernst. Ach l Adam, eS müßte Dir gefallen. Du solltest nur einmal zuhören.' Jdre Augen hingen begeistert an Ernst. „Na, dann fangt nur an,' sagte Adam und zün dete sich eine Cigarette an. „Ja, bitte Ernst, thue es!' rief Barbara froh. „Achl es ist so schön, es beruhigt die Nerven so.' Barbara hatte eine Stickerei vorgenommen

, was sie so gern that, wenn Ernst las. Ernst saß nahe vor ihr und Adam etwas abseits auf einem kleinen Sofa. Er hatte die Cigarette zwischen den Fingern, aber sie war ausgegangen, und er drehte sie bin und her, mit leerem Blick in's Weite sehend. Nur einmal richtete er ihn, plötzlich aushorchend, auf deS Vorlesen den Gesicht, von dessen Lippen eS tönte: „Nun, eS wird ja doch auch verhallen und ver klingen, wieso vieles verhallte und verklang. Nur daß daS kindische Herz sich so mag aufregen

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Volksblatt
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Page 5 of 6
Date: 11.02.1914
Physical description: 6
ab- izuschwächen. ^ , i Sie Affäre der Saronkn Wallvvrg. Wie«, 4. Februar. Einer der Prozesse, den die Majorsgattin Klo tzte Edle v. Szimics führt, um als eheliche iTochter deS verswrbenen Erzherzogs Ernst aner- itannt zu werden und dadurch für sich und ihre Töchter >«we Versorgung aus dem Nachlasse ihres Vaters zu ^ckzvgen, wurde gestern z u Ende geführt. Frau EKuricS hatte nämlich einen alten, intimen Freund S verstorbene» Vawrs, den 32 jährigen Kämm>e- Grafen Moritz zu Strachwitz vor dem Zi- erichte Innere

Stadt geklagt, unter Eid zu beuä- Mgen, waS Hm über die Vermögensverhältnisse des 'Erzherzogs bekannt sei. Zu diesem Zwecke hatte sie ob« vor Gericht ihr privatrechtliches Interesse an dieser Klageforderung nochzuweisen, was ihr auch ge lang. » In der am 15. Jänner abgehaltenen ersten Ver handlung gegen den Grasen Strachwitz hatte dieser, wie erinnerlich, in aussüyrlicher Weise seine freund schaftlichen Beziehungen zu d«n Erzherzog Ernst ge schildert, jedoch in Bezug auf den springenden Punkt

seiner Aussage erklärt, daß er sich durch einseier - > lich es V e r s p r e ch e n, das er dem Erzherzog ge- : geben, über seine Geheimnisse, zu welchen die Ehe mit » der Baronin Wallburg sowie die geplante Versorgung ! seiner Kinder gehörte, nicht zu sprechen, gebunden i fühle, und sich nur einem richterlichen Befehle unter- l werfen würde, das gelobte Schtoeigen zu brechen. Der ! Richter vertagte schließlich zur Requisition des Ver- i lassenschaftsaktes nach Erzherzog Ernst die VerHand- z lung. Z Hestern

wurde die Verhandlung fortgesetzt mit der unter Eid abgegebenen Erklärung des Grafen Stvachwitz beendet. Der Richter verkündete das Urteil mil ^lchem zu Recht erkannt wurde, daß der beklagte Gras Strachwitz zu einer eidlichen Aussage über die Bermögensverhältnisse des Erzherzogs Ernst und eine eventuelle Verschweiq-ung oder Verheimlichung des Vermögens binnen 14 Tagen zu verhalten sei und einen Eid schwören müsse, daß seine Angaben ria-tig sind. In der Begründung führte der Richter

auS, zur Stattqebung der Klage erforderlich war, die Klägerin ein privatrechtliches Interesse an di>.''?r 5Uaae nachzuweisenvHabe. Die Klägerin habe, w'^'rcnd !ie ursprünglich ihre Klage lediglich auf die eb-'lics'e un>d da? stükte. nunmebr ib- ren Standpunkt dahin abgeändert, daß sie bloß die Vaterschaft des , Erzherzogs nachzuweisen versucht. Dieler Beweis d erVaterschaft de^» Erz- Herzogs Ernst sei in diesem Prozeß ervr acht Worden. H?is zweite Voraussetzung zur Stattgebung der K^iae war d.'e Vermutung

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Alpenzeitung
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Page 4 of 4
Date: 14.08.1942
Physical description: 4
, .bestehlen, wollte. Stern YM Rio — du köttniest mein Schicksal seiitir EM spannender-Großfilm mit La Zana, Gustav Dleßl. — Beginn: S, 6.30, 8. 9.30 Uhr - ZNarconitino. Heute der von Ernst Ma- raschka inszenierte Film „Dreimal Hochzeit' mit Warthe Harell, Willy Fritsch und Theo Lingen. Dreimal begegnen sich zwei Menschen, die füreinander bestimmt sind. Zuerst in der Zeit des zaristischen Nußlands als Gutsbe sitzerin Vera Petrowna und als Fürst Ale xander. 1920 treffen sich die Liebenden

? War er nicht auch zehn Jahre älter gewesen als die geliebte Frau und war diese Ehe nicht eine einzige Kette van glückserhellten Tagen geworden? Durfte man eingreifen, wenn ein reines Msnschenherz der-Stimme der Liebe fol gen wollte? Er hatte nicht den Mut dazu. Sanft streichelte er Ingrids wei ches Haar: „Kind, mir ist das Herz schwer. Ich hatte anderes für dich erträumt: einen Mann, der dir mehr Kamerad ist, der dir mehr im Alter nahe steht, einen fröhli chen Menschen. Nicht einen, der so schwer und ernst

ist wie Professor Greve.' Da strahlte ein gläubiges Lächeln über Ingrids Gesicht: „Ich werde ihn fröhli cher machen können. Vater: fröhlich und wieder glücklich. Das soll meine Aufgabe sein.' Grete Friedrichs hatte dafür gesorgt daß die Neuigkeit von dem Rendezvous Ingrids mit Professor Greve auch über all hin drang. Einer der Ersten, der da- von erfuhr, war Karl-Ernst Karsten. Er laß gerade beim Frühschoppen in dem Lheaterrestaurant. als ein paar seiner Freunde hereinkamen. „Tag, Karsten'. . grüßte

einer von ihnen, „kann ich dich einen Augenblick sprechen?' Karsten folgte ihm mit unbehaglichem Gesicht. „Sag mal Karsten, wie steht's denn mit zweitausend Mark, die ich dir neulich geborgt habe? Du solltest sie mir doch heute wiedergeben.' Karsten zuckte die Achseln: «Tut mir leX>, lieber Dorp, ich hab's noch nicht flüssig machen können.' „Ja, aber ich brauche es auch' .war die etwas scharfe Antwort Dorps „schließ lich sind ja zweitausend Mark kein Pap penstiel.' Karl-Ernst Karsten machte ein belei digtes Gesicht, Dorp könnte'doch sicher

sein, sein Geld wiederzubekommen. Es war nur gerade im Augenblick ein we nig schwierig. „Ich begreife eigentlich nicht, daß du dir bei andern Leuten Geld borgen mußt, da du doch deinen alten Herrn hast.' Karl-Ernst Karsten zuckte die Achseln, sein alter Herr? Ja. das war eben das schwierige Kapitel. Er hatte wenig Ver ständnis dafür, daß ein junger Mann heutzutage mehr brauchte als zu der Zeit da der Vater jung war. Der Vater hatte sich von klein auf heraufgearbeitet und hatte nach Karl-Ernst Karstens Ansicht

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Alpenzeitung
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Page 4 of 6
Date: 04.05.1929
Physical description: 6
Dr. von Call, Appiano; Weihhaler Zeno, Naturno; Forcher Alois, Parcines; Gurschler Alois, Senates: Un- nericht Josef jun., Tiralo; Giovanett Anton, Cartaccia; Huber Mathias. Lagundo; Bosca rolli Ernst sen., Merano; Langer Anton. Bol zano: Zöggler Josef, Merano; Sonvi Simon, Tirolo: Z'ischg Hei»^ Bolzano; Bertoldi An gelo, Merano: 2947 Teiler. Nachleser Plank Franz, Bercino. Ehrenscheibe „Egger' Steinkeller Theodor, Ora. 721 Teiler; Meß- ner Ludwig, Gries; Camper Mathias, Sena- les: Bauer Karl. Tiralo

: Schmid Josef, Lana; Hofer Jgnaz, Losa; Unterlechner Karl. Gries: Waldner Paul, Merano; Làrner Anton, La gundo; Giovanett Anton, Cartaccia: Delle- niann v. Luis. Andriano: Niedermaier Franz. Slppiano; Pristinger Franz. Merano: Siller Johann. Laces; Guggen'berger Josef, Gries; Theiner Josef, Lagundo: Pranter Jakob, Me rano; Müller Franz Merano; Bacher Johann, Aillabassa; Boscarolli Ernst jun., Merano; Z5g- geler Luis. Merano; Kröß Karl, Merano; Her- renhoser Anton, Ealdaro: Kos le r Josef, Tirolo

; Priin- ster Hans, Rissi a no; Giovanett Alfons, Cortac cia; Bertoldi Angelo, Merano: Boscarolli Ernst sen., Merano: Strohschneider Artur, Bad Aussee; Lageder Mois. Bolzano; Gritsch Josef, Merano: Lafolger sind Bolzano; Aichner Anto«,, Aerano: Negcnsbnrger Franz, Appiano; Schwarz Johann, S. Martino: Wàier Hans, Merano: Wagger Georg. Lagundo; Tövgler Hans, Appiano: Verdovser Johann, S. Mar tino: Bariolini Franz. Merano: Theiner Jo sef sen. Lagundo: Pfeifer Alois, Gries; La durner Matthias, Lagundo

; Lochmanir Andreas Foiana: Gamper Josef, Certosa; Rei ner Sebastian. Senales; Gilli Luis. Merano; Dellemaim v. Luis, Aàiano; Bauer Johann. Lana: Spechteichauser Max, Senales; Meß- ner Ludwig Gries; Steinkeller Theodor, Ora; Äußerer Johann, Appiano; Ungericht Josef, Ti ralo; Cgger Josef sen., Merano; 308 Punkte. Jagd Aeftscheibc «Vad Gasiein' Klee Robert- Merano, 1835 Teiler: Schwär-. zcr Johann. Appiano;, Boscarolli Ernst jun., Merano, von Delle»,ani, Luis, Andriano; Hal ler Hans, Merano; Den,et; Leo

, Foiana; Bauer Johann, Lana: Stusleser Johann, Ortisei: Gamper Jo ses, Certosa; Giovanett Alsons, Cortaccia. 4748 Teiler. Iagdschleckerfcheibe delleinann v. Luis, 151 Teiler. Andriano: Lochmann Andreas. Foiana: Boscarolli Ernst jun., Merano: Alber Joses. Merano: Bario- lini Franz. Merano: HAlrigl Thomas, Merano; Weiß Giov. Batt. Merano; Egger Josef jun., Merano; Làrner An ton, Lagundo; Pecher Heinrich, Merano: Rauch Heinrich, Nalles: Un gericht Josef, Tirolo: Boscarolli Ernst sen.. Merano; G ri lisch

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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 01.04.1891
Physical description: 8
, die er schon längst gesprochen hätte, wenn eS von irgend welchem Nutze» gewesen wäre. Es war ja auch heute zwecklos, oder einmal wollte er eS doch thun. Ernst mußre Bescheid wissen. Schweigend hatte er ihm zugehört und mit seiner Hand diejenige Adam's gefaßt. »Nun weißi Du, wie es steht, Ernst, und wie eS kam. Am 1. Juli spätestens wird die Landschaft Wegen der Z>nsen einschreiten, und dann folgen meine anderen Gläubiger auch; Deckenfeld wird administrirt werden, und ich kann zusehen

, wenn ich will.' „DaS kannst Du nicht,' stieß Ernst heraus. .Nein', sagte Adam ruhig, und eS kam Ernst vor, als lege sich ein beinahe heiterer Ausdruck über daS hagere Grsichr. Einst schwieg. Kein Wort, kein Gedanke fand den Weg über seine L'ppen, und den bangen Seufzer pießie er in'» Heiz zurück. Nur die Hand, weiche nach der seinen saßte, empfing er in seinen beiden und neigte seine Snrn wie m dumpfer Angst darüber, als könne sei» Obr das Pochen und Schlagen der heißen Adern darin vernehmen. .Horch,- sagte Adam

, .wie der Sprosser draußen lock«! Es Muß wunderschön da sein im Garten unter den grünen Bäumen. Die Sonne kann noch übe« all durch und in den Teichen sich spiegeln. Wo ist Barbara?' .Bei den Kindern. Du batest sie ja, fortzugehen, um mit mir zu reden.' .Ja, mein Ernst I Ich bin auch noch nicht fertig,' sagte er und sah so verlegen und unsicher ans, daß der Andere ihn erstaunt betrachtete. .Nun. so sprich Dich nur frei auS, alter Bruder,' meinte Ernst mit erzwungener Heiterkeit, .wir find ja unter un» Männe

>n und Brüdern.' .Da« meine ich auch.' war dre hastige Antwort. Und doch ward eS eine Weile still zwischen ihnen, und die FiühlingSsonne glitt auch zwischen den Zweigen der Veranda vorüber und nahm den golde nen Glanz mit fort, und der selige LiebeSton des kleinen BogelS draußen schwieg. Schatten deS Abends rannen durch das Gemach, und alles schien farbloser zu weiden und blasser, wie das Haupt des .müden Manne»,' auf das der matte Glanz deS AbendhimmelS hinglitt und eistarb. .Ernst -' .Mein Bruder

!- .Ich bin krank —' „Aber nicht gefährlich. DaS geht vorüber, nur Ueberanstrengung und Sorge.' .Ich bin auch müde —' .Das warst Du immer, sagt Deine Frau,' lächelte Ernst. -° .Sagt sie daS? Ich bin ihr kein guter Gatte gewesen. Arbeit und Etverb hatten meine Seele ganz und gar erfüllt, Sorge und Angst kam dazu. Ich hatte keine Zeit für ihr zartes Herz, keine Zeit, sie m>t Sorgsalt zu erziehen und nach meinem Sinn zu bilden. Ich warf ihr meine Befehle und Boiwüife hin und verlangte eigentlich

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 04.04.1891
Physical description: 8
-Handlungen, Apotheken» Kaufläden und durch die Direktion in Gleichenberg. Mr M'gtt Hm! »ioman «0» «. doo SerSdoff. Nawnnuk verböte» 7b) (Fortsetzung.) Ernst zerknitterte den Brief in seiner Hand und Wendete sich erschüttert ab. .Tausend Thaler,' sagte er abgebrochen, freilich ein Vermögen für einen ganz armen Mann» freilich.' Er dielt das Geld in vielen kleinen, flachen Stückchen in den Händen. Adam saß da und hatte mit beiden Händen seinen Kopf gefaßt, alS müsse er ihn hallen, daß er nicht auseinander

springe. Wie ein innerer Kampf er schütterte eS seinen Körper. „DaS war hart, das war grausam/ flüsterte Bar bara. Adam stand auf, er wollte zu Ernst gehen, aber die Bindfaden in den verachteten' Filzschuhen, die er heute zerstreut und gedankenlos wieder angezogen, hatte» sich gelöst. Barbara sürchtete, daß er darüber fallen könnte. „Bitte, Liebster,' sagte sie, rasch vor ihm hin- knieend, und verbarg die Enden der Bänder. AlS sie sich wieder aufrichtete, umfing er sie mit seinen Armen, Einen Moment

hielt « sie da fest, und ihr heißes Schluchzen tönte gebrochen zu ihm auf. i,Mein Kind, mein liebeS Weib, ich — ich kann es nicht errrägen!' und mit fernem seltsam gespannten GesichtSausdruck sich Nach Ernst umsehend, legte er sich Deicht in dessen Arm, »Ich will mich niederlegen/ sagte er, .ich bin müde. Spiele mir etwas, Ernst, so ein recht schönes Lied oder einen, Marsch zum Schlafenl' Er trat in 's NebÄjiinmer, und sie hörten, wie er sich dort auf ein Sofa legte. Ernst winkte Barbara

, zurückzubleiben, und setzte sich an das alte Clavier im alten Saale, leise, Harfen- artige Akkorde weckend. ^ Plötzlich rief Adam. E>nst eilte zu ihm. „Lieber, der Hund heult so. Thu' mir den Ge- sallen, ihn los zu machen. Tag und Nacht an der Kette, — sie haben ihn vergessen; daS arme Vieh I' Als Ernst zurückkam, sagte er nichts weiter. Er lag still da, die Hände über der Stirn gefaltet, wie ja immer in letzter Zeit. Leise schritt Ernst an ihm vorbei. »Wenn nur der Arzt käme,' sagte er bang zu Barbara

, „ich bin sehr in Sorge. Er ist so verändert in seinem ganzen Wesen, ich weiß mir nicht mehr mit ihm zu helfen.' Sie rang stumm die Hände und erhob sich. „Laß ihn jetzt,' meinte Ernst, „Du weißt ja, er lliag'S nicht, wenn Jemand so stumm bei ihm sitzt.' Sie setzte sich gehorsam wieder hin. Ernst sah ihr lautloses Weinen und wendete sich ab, die Zähne zusammenbeißend. Horch! Adam rief wieder. Barbara flog zu ihm. „Er soll daS alte Lied fingen, daS alte Lied, daS die selige Mutter immer sang, damals sang er'S

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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 24.02.1892
Physical description: 8
, die ihn zu dem Verbrechen führte, da man wußte, daß William Howard ihre Verlobung rückgän gig machte und seine Tochter zwang, den Eifenbahn- und Kohlenkönig Robert Asch zu heirathen. .DaS ist eine Infamie,' rief Ernst halblaut, als er eilig diese Erdichtung überflog. „Was ist eine Infamie?' fragte ein scharf blicken der Mann, welcher im Schatten der Laterne neben ihm stand. Ernst warf dem Fremden einen schnellen, durch dringenden Blick zu, sagte dann: „Verzeihen Sie, ich kenne Sie nicht!' und eilte weiter. „Wer weiß

des Gesetzes, ohne den geringsten Beweis, auf den er sich stützen konnte, entgegenzutreten. Nein, seine einzige Sicherheit lag in der Flucht. In den Zeitungen stand, daß er einen Selbstmord begangen, und bis das Gegentheil bewiesen war, hatte er Zeit genug, seine Vorkehrungen zu treffen, um dem Gesetze aus zuweichen. Aber es war selbst gefährlich, dem Hause seiner Mutter nahe zu kommen, da dieS sicherlich genau bewacht war. Diese Gedanken veranlaßten Ernst Fulton, stehen zu bleiben

und dann wieder zurückzugeheu. Als er Constanze besuchte, hatte er sie gebeten, bei der ersten sich darbietenden Gelegenheit ihres Vaters Papiere zu durchsuchen, um sich zu überzeugen, ob der Bankier nicht irgend eine Erklärung hinterlassen habe, die seine Unschuld bewies. Dies versprach sie ihm, doch ehe sie das Versprechen erfüllen konnte, kam die entsetzliche Katastrophe, die sie zu der unglücklichen Gefangenen im Irrenhause machte. Doch Ernst wußte noch nicht, was sich in der ver- hängnißvollen Nacht in Ashby

» vor über, er hielt sich von Allen fern und wandte seine ganze Aufmerksamkeit der malerischen Gegend zu, an der der Zug vorüberbrauste. Auf einer kleinen Station stieg ein magerer Mann von mittlerem Alter in das Coupö, in dem sich Ernst befand, und blickte mit seinen durchdringenden, unru higen Augen einen der Passagiere nach dem andern scharf an, setzte sich dann neben Ernst, zog eine Zei tung heraus und begann zu lesen. Nach etwa einer Viertelstunde beugte er sich zu Ernst hinüber und sagte mit leiser

und melodischer Stimme: „Die Gegend ist hier sehr schön und bietet ein interessantes, geologisches Studium.' „Ja, ich habe sie immer bewundert', war die ruhige Antwort. .Sie wohnen wohl in der Umgegend?' „DaS nicht gerade', erwiderte Ernst, „aber Ge- schäftsangelegenheiten führen mich oft hierher.' „Sie sind wohl ein Newyorker Kaufmann?' «Ja', sagte Ernst kurz und anscheinend belästigt durch die vielen zudringlichen Fragen. „Haben Sie die heutige „Times' gelesen „Nein'. „Soll ich Ihnen die meine leihen

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 22.09.1902
Physical description: 8
Staudinger eine Bestäti gung vorweisen, die lautete: Zamejc bekräftige an Eidesstatt, daß ihm sein verstorbener Bruder k>. Joses Zamejc mitteilte, er habe als Militärkaplan den Erzherzog Ernst mit Laura Skublitz getraut.' Diese Erklärung wurde vor einem Notar aufgesetzt, von k>. Andreas Zamejc unterschrieben und notariell beglaubigt. Weiters wird von der Anklage dem Sekretär Staudinger vorgeworfen, daß er in einem 43 Seiten umfassenden Briefe- unter täuschender Nachahmung die Handschrift des Erzherzogs

Ernst fälschte. Der Brief ist an Klotilde Wallburg, jetzt verehelichte v. Szimics, gerichtet, und es kommt darin vor, der Erzherzog habe die Mutter der Klo tilde geehelicht. Die Sachverständigen des Schreib faches gaben mit Bestimmtheit an, der Brief sei von Staudinger geschickt gefälscht. Auch diesen Brief stellte Staudinger dem Ernst Wallburg zur Verfü gung, und dieser sollte gemeinsam mit der oben be zeichneten Matrike und der Erklärung des ?. Zamejz die Erbserklärung unterstützen. ?. Zamejz

des Angeklagten sichtlich das Gepräge der Gehässigkeit gegen ein Mitglied dieses Hauses trage. Der Angeklagte er klärt, daß er mit keinem Wort« einen Angriff wider ein solches Mitglied machen werde, und bittet um Vor dem Laibacher Landes- als Erkenntnisge richte, unter Vorsitz des Oberlandesgerichtsrates Dr, Fohn begann Freitag die für zwei Tage anberaumte Verhandlnng gegen den Helfershelfer des „Barons' Ernst Wallburg^ gegen dessen Sekretär.'Max Stau dinger, wegen versuchten Betruges Staudinger

war, wo rauf er unter Nachahmung der anderen SÄrift ein trug, der Militärkaplan Zamejz habe den Erzherzog Ernst am 26. April 1853 mit Laura Skublitz ge traut, Erzherzog Heinrich und ein Herr Martin Zelcz- nik seien Trauungszeugen gewesen. Diese Eintra gung geschah zugunsten der drei unehelichen Kinder der Laura Skublitz, d. s. Ernst, Laura und Klotilde Wallburg, um diesen die eheliche Abstammung vom ^Herzog Ernst zu sichern. Nach dem am 4. April 1839 zu Arco erfolgten Ableben des Erzherzogs Ernst erhoben

über eine Trauung Erzherzogs Ernst erliegt, ebenso war in den Wiener und Laibacher Indexen hierüber nichts zu Mwen. Auf Grund dieser Erhebungen wurde die »afanzeige über den ganzen Fall erstattet und k... - ^gestellt, daß Staudinger mit Ernst Wall- g im Mai 1899 in Laibach' bemüht war, sich weile zu verschaffen. Wallburg trat sehr vornehm von seiner hohen Abstammung und !».. !i^rall Zutritt, so auch beim Seelsorger des Jvantis, der ihm alle s->,n Q.!ließ; hiebe! begleitete ihn stets Staudinger

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 16 of 24
Date: 14.12.1929
Physical description: 24
mit Sebastian Bach. Dichtungen von Ernst Li staue r Gesprochen von Ernst Lissauer. Mitwirkend: Gertrud Cornelius. 20.45 Uhr: Deutscher Abend. Konzert der Wiener Philharmo niker unter Leitung von Prof. Robert Heger. Sopvansolo: Kammer sängerin Berta Kiurina. — Johann Sebastian Bach: Ouvertüre (Gucke) in C-Dur für 2 Oboen. Fagott und Streicher. Arie für So- pttKL. Suite Nr. 2, H-Moll, für Streicher und Flöte. Jauchzet Gott 4Bm Landen, Kantate für Sopran, Solorompete und Streicher (Solo: Franz Tengler). Suite

in D-Dur. für 2 Trompeten, Muke Oboe und Stre'cher. — Anschließend: Abendkonzert des Orchesters Adolf Panscher. Mitwirkend: Ernst Davis. — Rotter-Grothe- Schinidt-Duß: Mit Marie möcht' ich mal auf den Funkturm geh'n. Marsch. ^ Al Jolfon— Dave Treyer: Ost ist das Glück nur ein Kuß!; Fox. — R. Kätscher: Ich schenk' dir das Herz einer Rose. Lied- Waltz. — W. Kollo: Rintintin. Fox. — H. Platen-Kurt Weilt: Blues-Potpourri. — Dol Dauber: Heute fliegt der Luxuszeppelin, Onestep. — Viktor Flemming: So süß

: Freschi luogi; O del mio amato ben. G. B. Pergolefe: Tre giorni. Anton Dvorak: Goin' Home. Alb. Mallinsvn: Slow, hovses. slow. Am Flügel: Prof. Erich Meller. — Klaviervorträge von Martha Pollak: Camille Saint-Saens: Atteste de Gluck (Caprice sur les Airs de Ballet). Taquin: Le Coucou. Milhaud: Tijuca (brasi lianischer Tanz). Debufsy: Cake-Walk. 17.30 Uhr: Beethovens erster Opernversuch. Dr. Raonl Biber- hofer. 17.55 Uhr: Wochenbericht für Körpersport. Sektionsrat Prof. Ernst Preiß. 18.05 Uhr

, aus der Operette „Madame Pom padour". — Emmerich Kalman: Potpourri aus der Operette „Die Herzogin^ von Chicago". — Carl Millöcker: Schicksal, hau nur zu. Lied aus der Operette „Ter Bettelstudent". — Ernst Wolf: Vom Sekt sind die Geigen.berauscht. Lied. — Bruno Granichstaedten: So schön wie hier kanns nur im Himmel sein. Duett aus der Operette „Das Schwalbennest". — Victor Flemming: Gern geh ich durch Wien, Wienerlied. — Johann Strauß: Wer uns getraut. Duett aus der Operette „Der Zigeunerbaron". — Franz Lehar

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 17.03.1891
Physical description: 8
Partie n. ti-ois, die ich je mitgemacht,' sagte Ernst und berührte mit den Lippen Barbaras feinen, weißen Arm, als sie ihm sein Glas frisch hinüber reichte. Adam lachte. „Wenn ich ein Weib wäre, Ernst, Du wärest mir gefährlich. Hoffentlich überträgt sich daS nicht auf meine verehrte Gemahlin —' Ernst leerte sein Glas auf einen Zug. Ein flüch tiger Blick streifte Adam dabei, ein sehr ernster, fra gender Blick, der zu den lustigen Worten nicht paßte. Barbara erhob sich, um Cigaretten zu holen

. „Wie findest Du meine Frau?' Ernst schwieg und sah auf das Tischtuch. „Nun. Du schweigst, alter Junge, Du theilst meinen Geschmack nicht?' Ernst blickte auf. „So schön, so schön, daß selbst diese ungemein blendende und stillose Toilette sie nicht entstellen kann. Ah, ich sehe sie vor mir ohne das alles. In tiefem, dunklem, schmucklosem Sammet, ohne die glitzernden Perlen und schrecklichen Schleifen und Quasten,' fuhr Ernst sinnend fort, „wie das Licht sich in den glatten Falten zitternd bricht

, wenn er die edlen und lieblichen Er scheinungen einer Juno, einer Hebe aus den „Ateliers' moderner Kleiderkünstler treten sieht. Schade', fügte Ernst über seine eigene künstlerische Erregung lächelnd bei, „daß die Mode nicht noch weiter zurückzugreifen sich getraut als bis zur Roecoeozeit. Warum nicht zu den farbenschönen Trachten des Mittelalters, dem idealen Faltenwurf der alten Griechen?' „Lieber Ernst,' sagte Barbara schüchtern, „wie wenig Gestalten würdest Du finden, für die das vortheilhaft wäre. Es giebt

zu viel mangelhafte Figuren.' „Nun, ich weiß nicht, ob in jenen Zeiten nur tadellose menschliche Formen geschaffen wurden.' Adam stimmte von Herzen allem bei, wie fein Bruder sagte. Einen Moment schweiften seine Ge danken hinüber zu Hanna, und was Ernst wohl zu dieser sagen würde. Er wußte ganz genau, Hanna hatte nicht wie aus einem „Atelier' gekleidet ausge sehen, eher wie ein Bild. — Man erhob sich spät vom Tische, und Ernst, Barbara den Arm bietend, wendete sich noch einmal lächelnd dem viel bestrittenen Thema

zu: „Die Leute lieben buntes Licht Und freu'n wie Kinder sich dcr bunten Schimmersachen. So kommt es denn, daß Kleider Leute machen; Nur Menschen, nein! die machen sie noch nicht: Der Mensch ist Mensch; die Leute sind verschieden!' XX. Und es kam so, wie Adam es gewünscht und wofür er dem Bruder intensivste Dankbarkeit versprochen. Er stand beim Düngerstreuen und beim Mäusegist- legen, und sie, Barbara und Ernst, genossen künstlerisch und geistig angeregte Stunden, und sie war nicht mehr zu viel allein

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 18.03.1891
Physical description: 8
> Nie alle lMesfüMlke Lura ^ (Berglaube« Nr. 78) L aufmerksam gemacht. » Entrse 30 kr. M Mer gmd'gkr Herr! 9!achdnlt »erboten. Roman von A. von GerSdoff. Kortsetzung.) 63) Ihr farbloses Antlitz röthete sich, und Ernst sah sie bewundernd an. Wenn er dann schwieg und nach denklich vor sich hin sah, bemerkte sie wohl schüchtern, wie lange sie Musik, den erweichenden, lösenden Ein fluß entbehrt habe, daß es jetzt fast berauschend auf ihre Nerven wirke. . Anfänglich hatte Adam sich bemüht, früh heim

zu kommen, extra ein wenig Toilette gemacht, um gegen Ernsts vollendete Eleganz nicht zu sehr abzustechen, wie gegen die veränderte Erscheinung seiner „wunder schönen Frau,' wie Ernst sagte, und seine schrift lichen Arbeiten theils Baumann übertragen, theils aufsummen lassen. Als er merkte, daß es nicht absolut deS Hausherrn bedürfte, der unmusikalisch war und nicht übermäßig gern vorlesen hörte, hatte, er seine kostbare Zeit besser angewendet und sich in Ruhe und Bequemlichkeit seiner Arbeit überlassen

, und ihre Werke folgen ihnen nach.' Es träumte sich schön bei der schönen Musik, und auffahrend, entschuldigte er sein Bertiestsein fast mit denselben Worten wie seine Frau letzthin das ihre. Der Ausdruck aber, mit dem Ernst ihn betrachtete, war so komisch, daß er selber, ein ganz klein wenig verlegen, in das heitere Gelächter mit einstimmte. .Mensch, wie siehst Du aus! Ist das Dein ver führerisches Negligee?!' fragte Ernst, die sehr desec- ten Filzschuhe mit den nachschleifenden Bindfaden, die unten

zugebundenen Reithosen, die verschiedene Flicken zeigten, den in allen Farben schillernden Rock und das zwar blüthenweise, aber zerdrückte und kragen lose Hemde betrachtend. Dann warf er einen raschen Blick auf Barbara, die auf der Chaiselongue lag, die Füßchen in das prächtige Wolssfell gedrückt, in einem einfachen, glatten, weißen Wollkleide, daS sie sich in Windeseile hatte machen lassen, einen Zweig Azaleenblüthen aus der weißen Baumkrone über ihr in den anmuthsvoll aufgesteckten Flechten. Ernst

selbst hatte sie ihr eines TageS aufgesteckt und einen prachtvollen Goldkamm, den er in TifliS für Kunst zwecke theuer erstanden, hineingesteckt. Adam zog sich zurück und kam für'S erste nicht wieder, obwohl Ernst es ganz begreiflich gesunden, daß ihn nach deS Tages Mühe und Last nicht weiter nach Toilettemachen ge lüstete, und ihn bat, sich seinetwegen um Gottes willen nicht noch gar Unbequemlichkeiten aufzulegen. Das sei das Peinlichste, waS ihm passiren könnte. Adam blieb aber doch lieber draußen und warf

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 06.03.1892
Physical description: 8
auf dem Zuge ihm derabgeiissen hatte, und so war et die Gesahr deS Bergwerks, die ihm zum Schutze wurde. Ader es war ihm doch eine Erleichterung, als er nach Beendigung seines eisten Tagwerks mit seinen Gewährten wieder aus der Einfahrt des Schachtes in die klare, erfrischende, freie Lust hinauskam. Das Leben bei Ned Parks war angenehm, und Ernst erfreute sich deS wohl bereiteten Mahles, das der Arbeiter harrte. Kaum batte er sich an den Tisch gesetzt, als ihm eine angenehme Überraschung zu Theil wurde

: DaS hübsche Gesicht, das er am Tage vorher im Walde gesehen hatte, huschte an ihm vmüber. .Nelly, mein Kind', sagte Ned ParkS, „dies ist unser neuer Kostgänger, Mr. —, och. sehen Sie ein- mal, ich habe Sie noch gar nicht um Ihren Namen gefragt', fügte er hinzu. .Einst Judson', war die ruhige Antwort. Judson war der Name seiner Mutter und Ernst hott« ihn einstweilen angenommen. Nelly lächelte freundlich und sagte: »Ich glaube, ich habe den Herrn gestern im Walde getroffen/ Bei diesen Worten warf

einer der anderen Arbeiter, die mit am Tische saßen, auf Ernst einen prüfenden Blick. Dieser Mann hieß Dick Crawsord und schien nicht sehr erbaut bei dem Gedanken, daß Nelly Park« Judson im Walde getroffen habe. .Sind Sie unverheirathet, Mr. Judson?' fragte er. .Ja wohl, mein Herr. Darmstadt, 5. März. Der Großherzog wurde NachtS von einem Schlaganfall be troffen; die rechte Körperhälfte ist gelähmt. Paris, 4. März. An vierzig Abge ordnete der Rechten haben sich als „Constitutionelle Gruppe' constituirt und heute

sein, denn sie wissen nie, welcher Augenblick denen, die sie glücklich machen wollen, Elend und Mangel bringen kann.- »Da stimme ich nicht mit überein, Ned', sagte Dick/' Gefahr ist bei allen Dingen, und warum sollte ein tüchiiger Bergmann nicht heirathen dürfen, wenn er Lust dazu bar?- .O, ich bitte um Verzeihung, Dick! Die Anwesen- den find wie immer ausgenommen und es ist eigentlich Zeit, daß sie sich dazu halten.' Dick warf einen Blick aus Nelly. die bis an die Haarwurzeln erröchete und Ernst lächelte

, denn er merkte, wie die Sache stand. Die Ungewohntheit und die Furcht, welche Ernst am ersten Tage fühlte, verlor sich bald, und seine Hände härteten sich ab, so daß die scharfen Ecken der Kohlen sie nicht wie im Anfange bluten machten. Er fühlte sich in dem angenehmen Hause ParkS, unter den einsachen Leuten, die ihn umgaben, ganz wohl, doch der Gedanke, die Wolke, die auf seinem Namen log. zu verjagen, war in seinem Geiste immer vorherrschend. Vielleicht war eS das, was ihn verhinderte, die zahllose

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 23.02.1892
Physical description: 8
können. pnvis so ITN. s. W. Jedes Packet ist zum Unterschiede von ähnlichen Erzeugnissen mit der amtlich deponirten Schutzmarke und 2303 Unterschrift versehen. Alleinverkauf sür Meran und Umgebung: W. v. Pernwerth's Hof-Apotheke Meran. Die Geheimnisse eines Irrenhauses. Roman nach dem Amcrilanischen von August Lro. «achdrui »erdolt». ' is) (Fortsetzung) Die Tasche des Rockes entdielt ein Bisitkarten- Etui, in dem sich mehrere Karten befanden, die den Namen „Ernst Fulton' trugen, außerdem enthielt

es ein Blatt Bliespapier, aus dem mit uusicherer Hand Einiges geschrieben war. Die Schrift war verwischt, einige der Worte ausgestrichen, andere undeutlich, doch nach einiger Anstrengung war der Pächter, welcher hoffte, daß das Papier irgend eine Auskunft über den unglücklichen Schreiber geben könne, im Stande, die Ueberschrist: „An Constanze' und die Unterschrift .Ernst' sowie auS dem weiter» Inhalte so viel zu ent- Ziffern, daß dieser Ernst, ein unschuldig Verfolgter, nicht länger leben wolle

, da Constanze die Frau eines Anderen sei« Es war also kein Zweifel, daß der Schreiber einen Selbstmord begangen hatte. Die Newyorker Zeitungen brachten einen ausführlichen, reich ausgeschmückten Bericht über die Geschichte und schloffen, daß der unglückliche Selbstmörder kein Anderer sein könne, als Ernst Fulton, der betrügerische Kossirer der Union Bank, der diese ruinirt und das Leben seines Wohlthäters zerstört hatte. Und eS war richtig, daß Ernst in einem Augen» blicke des Wahnsinns versuchte, fich

zurück. Der Kahn wurde von dem Wasser weiter getrieben, bis ihn, wie wir vorher erzählt, der Pächter auffing. Als Ernst zu sich kam, erregte ihm der Gedanke an Selbstmord Schauder und er beschloß, das Lebe» neu zu beginnen und sich durch alle Hindernisse den Weg zu bahnen, bis er die Wolken der Verleumdung, die ihn umgaben, zerstreut haben würde. Doch dies war keine leichte Aufgabe. Er hatte den Namen seiner Mutter, Judson, angenommen und war entschlossen, sein früheres Leben zu vergessen

, als sich ihm dies auf's Neue zurückrief. Seine Mutter wohnte in Newyork und er beschloß, sie auf jede Gefahr hin zu besuchen, ehe er nach Chicago abreiste, wo er sich in dem Geräusch und Wirbel der großen Stadt verbergen wollte. Während er auf den Zug wartete, fiel fein Auge auf einen Artikel in der neuesten Zeitung, der ih» bis zum Wahnsinn aufregte. ES hieß darin, daß William Howards Tod eine Folge des Unglücks sei, daß sein gewissenloser Zkassirer, Ernst Fulton, über den ehrlichen, alten Bankier gebracht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 15 of 16
Date: 15.02.1936
Physical description: 16
(3. Rare) 6.—, Angestellte des Tiroler Qandeslagerhauses 38.34. Angestellte der RechtSamvalte Dr. Heller und Dr. Cvrnet 12.—, Frau Moser 1.—, Personal der Fa. Bauer-Schwarz 22.60, Personal der Fa. Marsoner n. Rainer 21.—, Mrs. Louisa Maud Morrison 26.—, Angestellte der Bierniederloge Zipf 18.47, Kerfchbaumer Anna 2.—. Dr. Ernst Fritz 4.68, Innsbrucker Eislaufverein 6.—, Wieser Marie 2.—, Gutmann Jdstf Karl 3.—, Simeaner Alois 2.—. Kühtreiber Franz 3.— ..Dr. R. S. 10.—, Reden Albert 10.—, Dr. Max

20.—. Angestellte des Automobilklubs von Tiro! 10.—, Hellebrand Hugo (Februar) 1.—, Hellebrand Jda (Februar) 2.—, Angestellte der Kontinentalen Eisenhandels. Gesellschaft (Februar) 17.—. Höp- sel Johann 2.—, Prof. Dr. W. Krainz 20.—, Burger Franz 1.—, Dr. Ernst Albrich (Jänner) 10.—. Schmid Adelia 3.—, Nowotny Luis 2.—, Stibal Viktor 2.—. Ina. Stephan Riedmonn 100.—, Jenewein Rudolf 3.—, Dr. Arthur Kapaun 10.—. Ing. R. Pfeffer 20.-. Trebo Rudolf 1.50. Fels Otto 2.—. Ungenannt 2.—. Mayr Franz 2.—. Pacher Hans

eines „kernig-refchen" Wiener Dialekts Wanaus fand auch eine aute Chance in einem wein-philosovhischr'n Couplet das er mit „Gtühl" zu outer Wirkung brachte. Fred Mu schau spielte eine nichtssagende Buktovartie lustlos herunter Den stärksten Erfolg hatte untere köstliche Gisa Ott als Gräfin. Sebniß- sie höhmäkelte eme kleine EpUnd» im dritten ffff zum Clou des Abends: auch der ffeme Carli Ohms erb"llte als Lehr» und Lautetunge die. düstere LanaewkUe. Dast sich Mar Köhler und Ernst Nevo nicht übermäßig

ponierten Klaviertrio rn A-Moll, das im Verhältnis. zur Knapp heit der Inspiration etwas länglich geratene Opus trägt in seiner ganzen Durchführung das individuelle Gepräge der Persönlichkeit des Komponisten, offenbart in seinen heftigen Ausdrucksschwankun- gen die leidvolle Nervosität des ernst und immerzu strebenden aber - an den Schranken einer kranken Physis vergeblich rüttelnden Künstlers; seelischer Reichtum kündet sich in klangschönen Lyrismen. in scharfen, harten Ecksätzen bäumt sich trotzig

mit seiner strengen und leicht verwirren den Engführung eine harte Nuß zu knacken, doch versöhnte der lang same Satz, so daß schließlich lebhafter Beifall d:e nur latente Op position nicht in Erscheinung treten ließ «Sehr stark war auch die Wirkung der Kammersymphonie „Die chinesische Flöte" von Ernst Toch, ein starkes, lebenvolles, in seiner Lyrik wie auch in den we nigen dramatischen Akzenten von apartem Reiz, der durch die Feinheiten der eigenartigen Instrumentation, durch die klangliche Auswertung weniger

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