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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 18.09.1942
Physical description: 4
der Ober leutnant den Ford, der schon weiter vorn im nächsten Loch steckte und nicht vorwärts kam, zurück, und nun half dieser den Cittoen mit einem Drahtseil aus dem Loch zu ziehen. Nun wollte der Saurer in das Loch springen, er sagte, daß er jetzt an der Reihe wäre. Aber der Oberleutnant ließ erst noch Steine in das Loch Men, dann gab der Saurer Vollgas und brauste los, daß die Brotlaibe nur so herumkollerten. (Fortsetzung folgt.) Besuch bei Vetter Lrnft / Schön war es nicht von Ernst

, daß er Fellings nicht eingeladen hatte zu seiner Hochzeit. Der Junge stand doch ganz allein und Frau Felling hätte ihn gern ein wenig bemuttert. Nun wußte man nur, daß seine Frau Otti hieß, geborene Eschenberg, das stand auf der Karte, die der Neffe Ernst der Familie geschickt hatte. Und übrigens dieser Ernst! Seit zehn, seit elf Eschenberg, das stand auf der Karte, die der Neffe ihm gut, er hatte ein Haus in Berlin, eine kleine Villa in der Parkstraße. Aber er machte sich nichts aus der Verwandtschaft

. Sehr zum Aerger der Fellings. Nun denn: ließ er sich nicht sehen, dann mußte man ihn eben mal besuchen. Ihn und seine junge Frau. Neugierig? Aber keine Spur! Nur ein freundliches Interesse hatte man an dem jungen Ehepaar. Christa Felling fuhr sowieso nach Berlin. Christa war die Base vom Ernst. „Also du besuchst ihn!" bestimmte Frau Felling. „Das beste ist, du überraschst ihn und seine Otti! Nimmst ein paar Blumen mit! Parkstraße 98." Christa fuhr ab. Sie sah sich Berlin an, zuerst mit der Verwandtschaft

, dann allein, Onkel und Tante hatten viel zu tun. Gegen Abend war sie jedesmal schön brav zu Haus in Mariendorf. An einem Nachmittag fuhr Christa zu Ernst und Otti. Unterwegs kaufte sie Blumen, zehn rote Rosen. Und dann war sie in der Parkstraße. Das Haus Nr. 88 lag in einem Garten. Wilder Wein rankte über den Zaun. Christa sah kein Schild mit einem Namen. Aber sie sah die Zahl 88. Sie drückte die Klinke der Gartentür herunter. Fein war das; die Tür öffnete sich, also brauchte sie nicht zu läu ten

. Das würde eine Ueberraschung geben! So leise wie möglich näherte sich Christa der Haustür. Und da brauchte sie nicht einmal die Klinke herunter zudrücken: die Tür war spaltbreit offen. Christa ging aus Zehenspitzen hinein, hielt ihre zehn Rosen fester als nötig war, stand in der Diele, hörte Radiomusik. Sie schlich weiter, der Musik entgegen. Die kam aus einem der vier Zimmer, deren Türen sie sah. Vorsichtig öffnete sie, steckte den Kopf in von Konracl Seiffert den Raum und sah den Ernst. Er hockte vor einem Tischchen

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Reuttener Nachrichten
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Page 4 of 6
Date: 08.04.1932
Physical description: 6
ihm noch einigemal zu und dann raste die Maschine über den weiten Platz und hob sich dann gleitend ^hinauf in die Wolken. — Mr. Shmith hatte zugesehen, bis das Flugzeug seinen Augen entschwunden war und wandte sich dann zum',Gehen. Er sah nach dem Polizeikommissar. Der war anscheinend schon längst wieder fort. Der Amerikaner nahm in seinem Wagen Platz und fuhr zur Stadt zurück. . . . Ernst Kroll saß mit 'seinem* Freunde Uli Tanner in der Künstlerbar am Bismarkplatz. Sie hatten ein bescheidenes

Ecktischchenbesetztundtrankenzusammen eine Flasche Wein. Uli, der sich all die Tage nur seinem heimgekehrten^'und Totgeglaubten Freunde widmete, las in der Tageszeitung, während Ernst aufmerksam der OriginahZigeunerkapelle zuhörte, die voll Temperament auf dem Podium mit gefälliger Musik die Gäste lockte und unterhielt. . . Uli nahm den Freund am Arme und schob ihm die Zeitung^ zu. In einer längeren Notiz wurde be richtet, daß als einziger der vor drei Jahren ausge fahrenen AntillemExpedition Herr Ernst Kroll zurück gekehrt sei

. „Wir sind in der Lage", berichtete das Blatt "weiter, „inj: den nächsten Nummern und zwar in mehreren Fortsetzungen von den furchtbaren Gefahren und Nöten der KrolbExpedition zu erzählen. Nur unter Verachtung der Todesgefahr ist es dem Führer Ernst Kroll gelungen aus der Gefangenschaft zu entfliehen, nachdem bereits alle seine Kameraden getötet worden waren. Wir hoffen, daß der kühne Forscher selbst einmal das Wort ergreift und dem breiteren Publikum seine Reise verstehen macht." „Das ist natürlich dein Werk, Uli

möchte ich sagen,^auf die Sekunde — heimkehrst, wie die Truhe verschwindet." „Verhängnisvoll ?" „Nun ja, du hättest dich eben sofort zeigen Ernst antwortete nicht mehr. Seine Augen waren auf den Eingang gerichtet, wo eben eine elegante Dame in Begleitung eines vornehmen Herrn erschienen Er nahm den Freund fest am Arme und flüsterte ihm einige aufgeregte Worte zu. Uli wandte sich® zurück und blickte den An- kommenden^ins Gesicht. . . Nun ?" drängte Ernst. „Was meinst du dazu ?" „Ich bin platt, einfach

und Freunde, wie du siehst und fühlt sich außerordentlich wohl dabei." Ernst, der unablässig zu ihr hinüber gesehen hatte, als ginge von ihr irgend eine magnetische Kraft aus, wandte sich mit einemmal von ihr ab. Er hatte einen ihrer Blicke aufgefangen und für einen Augenblick hatten sich ihre Blicke gekreuzt und er hatte deutlich bemerkt, daß sie ihn erkannt hatte. . . Aber dann sprach sie eifrig auf ihren vornehmen Begleiter ein. „Sei vernünftig Ernst und laß die Kokette. Und wenn sie einmal Tylli Lange

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Reuttener Nachrichten
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Page 3 of 4
Date: 06.05.1932
Physical description: 4
Li» König und seine Soldaten... 10 ) Roman von Andre Mairock. (Nachdruck verboten.) „Grüß Gott, Ernst 1" Sie reichte ihm die Hand hin. „Ich bin eigens von München hierher gereist, nachdem ich von deiner Heimkehr erfahren hatte, um dich in der Heimat zu begrüßen." Er hatte sie lange angesehen. . Wie anders war dieser Blick, wie gut, wie freundlich und freund schaftlich 1 Und doch waren die Züge dieselben, die sich vor wenigen Wochen so schroff von ihm abge wendet hatten. . . „Ich danke

dir, daß du gekommen bist, Tylli." Er ergriff ihre Hand. . „Du hast dich verändert. Du bist so ernst, so düster, ganz anders als früher. . „Ich habe manches Schlimme erlebt, Tylli, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben." „Ich weiß alles. Uli hat es mir erzählt. Anfangs konnte ich es gar nicht glauben, daß du noch lebst und daheim bist. . . Denn . . ich hatte bereits für einen Toten gebetet. . ." „Tylli! — Du hast mich noch nicht vergessen ?" „Du hast mich mit einer anderen verwechselt, Ernst

Freunde nicht stören in ihrer ersten Wieder sehensfreude und hatte sich leise davongemacht. Dann saßen die Drei bis zum späten Abend beisammen und erzählten sich aus ihrem Leben. Sie hatten sich wieder gefunden und waren glücklich. . . „Wo wohnst du?" fragte Ernst das Mädchen, als sie sich trennten. „Bei der alten Dame,, die mich früher schon, als ich noch hier war, betreute." „Gut. Ich bringe dich nachhause. Und morgen früh treffen wir uns bei mir daheim, nicht wahr, Uli ?" Dann trennten

sie sich. Ernst nahm einen Wagen und fuhr mit dem geliebten Mädchen davon. . . . Als Uli zurückkehrte, bemerkte er an der Türe einen Mann, der dem Auto lange nachsah. Er trug einen Kinnbart und war mittleren Alters. Dann wollte der Fremde abziehen. . Uli trat auf ihn zu — und dann erkannte er ihn. „Guten Abend, Herr Kommissar!" Der wandte sich erschrocken nach ihm um und sah ihm ins Gesicht. „Guten Abend, Herr Professor." Sie sahen sich schweigend an. Jeder hatte den anderen etwas zu fragen

.... Gegen Abend fuhr er noch zu Tylli Lange und hatte mit ihr eine wichtige Besprechung. . „Ich fürchte, Blender hat erreicht, was er wollte." „Nämlich ?" „Den Haftbefehl für Ernst Kroll. ." Tylli war aufgesprungen. „Uli, wo denkst du hin ? Man wird doch nicht annehmen, daß Ernst die Truhe gestohlen hat!" „Ich habe dir von den Momenten erzählt, die ihn schwer belasten können." „Zufälle!" Die Polizei glaubt nicht an Zufälle. Ernst wird verhaftet, in Untersuchungshaft gesteckt. . und . . ." „Das darf

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 7 of 14
Date: 31.05.1929
Physical description: 14
Eine Schauergeschichte. Von V. Mitterfteiner, werfen. (Fortsetzung.) In der Nähe befand sich ein alter, verfallener Turm, Dorthin wurde Ernst gebracht und in ein unterirdisches, jestes Gewölbe eingeschlossen, wohin kein Tageslicht kam. hier zollte, wie das Urteil lautete, den Hungertod sterben. Drei Tage schon schmachtete Ernst in dem feuchten Kewölbe, ohne Nahrung. Sein Geizt umnachtete sich Mählich, er war der Verzweiflung nahe. Er suchte anfangs auf Rettung durch Suso und ließ seine Glocke

und verführerischen Suso, erschien. „Ernst," sprach dieser, „deine Reue und Erkenntnis haben mein Mitleid erweckt, so tief du auch gefallen bist, noch ist es dir vergönnt, durch strenge Buße und beharrlichem Gebet deine Uebeltaten zu sühnen. Ist -eine Reue echt, ist es wirklich dein heiliger Ernst, dich $ bessern und wahre Buße zu tun und vieles mit guten Verken wieder gut zu machen. Ich frage dich mit vollem Lrnst, ob du dich nochmals einer Prüfung unterziehen willst, um deine Schwächen endlich abzulegen

'?" „Za, Albin, mein ganzes Leben will ich Buße tun, kann ich dann auf Verzeihung hoffen?" Uebe Buße und Reue. Tritt wieder in die Welt, verzweifle nicket, auch wenn du Jahre hindurch in Lei ben schmachtest; harre aus, und du kannst noch glück- werden." Mit diesen Worten führte Albin den erstaunten Ernst MS dem finsteren Gewölbe in eine andere freundlichere Kegend. Hier ermahnte er ihn nochmals, auszuharren im Leiden und verschwand. Ernst beschloß nun, nach einem heiligen Lande zu pilgern

liegen, ks war ein junger Ritter, in dessen Brust noch der nordende Dolch stack. Ernst befühlte den Rörper und glaubte noch Wärme n ihm zu verspüren. Rasch zog der den Dolch aus der Brust und beugte sich über den Leichnam. Doch im selben Augenblick stürzte eine Schar bewaffneter Männer ms dem Gebüsch, an deren Spitze sich einer in ritter licher Rleidung befand. „O Gott," rief dieser, „mein armer Bruder wurde ermordet, und hier ist auch sein Mörder. Rnechte, er- peift ihn, damit er meiner Rache

nicht entgehe!" vergebens stammelte Ernst seine Unschuld. Seine Peiniger schenkten ihm jedoch keinen Glauben, er wurde Sekunden und auf die Burg des Gemordeten gebracht. Dort wurde er abermals in ein finsteres Gewölbe Morsen. Er konnte sich nicht verhehlen, daß all dies vohl eine gerechte Strafe für seine Missetaten sei, und ir beschloß, in Demut seine Haft, und, wenn es sein nutz noch Schlimmeres zu ertragen. Um Mitternach erschien jedoch Albin und sprach: „Siehe, Ernst, weil du in Geduld dein Schicksal

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Reuttener Nachrichten
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Page 5 of 6
Date: 25.03.1932
Physical description: 6
." — — — Ernst Kroll verließ den geheimnisvollen Fremden. Die treffende Erklärung hatte ihn nur noch wirrer gemacht. Und das Gesicht des Fremden machte seinem Gehirne soviel zu schaffen, daß er eilend das Daus verließ, um nicht noch ganz verrückt zu werden.. . 7. Am nächsten Morgen fuhr Ernst Kroll nach Neukölln hinaus und besuchte den jungen Historiker Uli Tanner. Gestern schon hatte er ihm ein Telegramm geschickt, daß er zurückgekehrt sei und nicht, wie man allgemein annahm, gestorben oder ermordet worden

an der bestürzten Frau vorbei in den Gang hinaus. „Ernst 1" schrie er, als er kaum einen Blick auf den jungen, hageren Mann geworfen hatte. Und die beiden Männer lagen sich in den Armen. . . . Dann führte Uli seinen Gast ins Zimmer und Ernst erzählte dem Freunde seine Leidensgeschichte, wie er sie schon einmal auf hoher See dem biederen Kapitän des Holländischen Frachtdampfers erzählt hatte. . . „Armer Freund 1" rief Uli seine Hand ergreifend. „Ich hätte dir einen besseren Abschluß deiner Reise gegönnt

. Aber mir genügt, daß du wieder da bist; denn ich hatte mich mit vielen anderen bereits mit dem furchtbaren Gedanken abgefunden, daß du in irgend einem fernen Winkel der Erde moderst. Warst du übrigens schon daheim?" „Nein. Wie steht es?" „In bester Ordnung. Ich habe alle Woche ein paarmal nachgesehen. Hier hast du die Schlüssel." „Ich danke dir, Uli." Ernst steckte die Schlüssel zu sich. „Das Abenteuer hat dich sehr verändert, Ernst. Du bist so düster. Komm, trink ein Glas Wein mit mir!" Uli Tanner schenkte

werden, Licht zu schaffen, was schließlich sowieso unerläßlich sein wird. Das ist jetzt ein Un glück. für das kein Mensch kann. Aber du kannst dich doch unmöglich weiterhin versteckt halten. Wenn du mir erlaubst, werde ich in der Morgenausgabe deine Rückkehr und dein Abenteuer als Auftakt ver deutlichen." Ernst überlegte. . „Gut, sagen wir morgen. . ." „Auch Dr. Schell weiß nichts?" „Kein Mensch weiß, daß ich da bin. . Halt. . .!" Es fiel ihm heiß ein, daß er gestern Abend zu einer Tänzerin

sich größtenteils um dich, Ernst. Ich habe sie alle aufgehoben. Wenn du dich inte ressierst. . . ?" „Danke," lehnte Ernst ab. . „Und dann. . ?" „Dann weiß ich nichts mehr von ihr. In ihrem letzten Briefe schrieb sie, daß ihr die gegenwärtige Stellung nicht recht behage und sie denke sich zu verändern. Und dann weiß ich nichts mehr. Aber ich wette, daß sie die Sorgen um dich, Ernst, von Berlin vertrieben haben. Und als sie sich von deinem Tode überzeugen lassen mußte, wollte sie nicht alle Tage und allerorts

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Tiroler Post
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Page 9 of 12
Date: 30.05.1903
Physical description: 12
. Nachdruck verboten. (Schluß.) VI. Drei Jahre vergingen. Ernst Althoff arbeitete rüstig und unermüd lich fort. Das große Nachbarhaus, in welchem er früher nur den Laden ge mietet, hatte er jetzt gekauft und auch feine Werkstelle darin eingerichtet. Das Familienhaus mit seinem Gärtchen sah noch so aus wie früher; innen aber war es völlig umgebaut, hübsche, freundliche Wohnräume mit prachtvollen Möbeln, von denen er jedes einzelne Stück selbst ge arbeitet hatte — fast zu geräumig und zu luxuriös

stand und sein Renommee waren fest begründet, man zog ihn fast gewaltsam in die beste Gesellschaft, die Innung übertrug dem jungen tüchtigen Meister, dem echten Sohn seines braven Vaters, verschiedene Ehrenämter, denen er mit der größten Hingabe und dem gewissen haftesten Eifer für sein so schönes Handwerk oblag, aber glücklich war Ernst Althoff trotz alledem nicht. Er konnte Margarete nicht vergessen. Auch sie hatte ihn geliebt — das bewies ihr Benehmen bei ihrem letzten Zusammentreffen, ihr Brief

“ be standen und nun wohlbestalter Dr. jur. et phil. war, brauchte eine Erholung. Mit vielem Reden setzte es Ernst durch, daß sie jetzt — im Hochsommer — in dem lieblichen Thüringer Walde Genesung suchen wollten. Sie wählten ein idyllisch gelegenes Städtchen, wo Ernst selbst vor Jahren als Geselle gearbeitet hatte, abseits von der großen Touristenstraße. Ernst begleitete Mutter und Bruder dahin. Am Abend ihrer Ankunft bestiegen sie den Hügel, unter welchem das Städtchen sich schmiegte, und schauten

freudetrunkenen Auges über das liebliche Tal und die anmutigen dunkelbewaldeten Hügel. „Du solltest Dich frei machen und bei uns bleiben," sagte Frau Althoff zu ihrem Erstgeborenen, mit welchem sie auf einer Bank im Gebüsch Platz genommen, während Theodor mit dem Wirt, der sie geleitete, noch weiter gegangen war. „Auch Du hast eine Erholung nötig mehr als wir." „Mir ist die Arbeit die beste Erholung, Mutter", erwiderte Ernst einfach. „Rein, das ist sie nicht. Dein seliger Vater war auch ein fleißi ger Mann

, aber er machte auch seine Feiertage, die dem Handwerker zukommen. Deinen Gesellen und Lehrjungen gönnst Du sie, Dir nicht." „Weil ich nicht müßig gehen mag; es kommen einem dabei blos törichte Gedanken". Die alte Frau streichelte zärtlich die bärtige Wange des Sohnes und sagte wehmütige „Ich weiß wohl, was Du meinst, Ernst; Du kannst das brave, tapfere Mädchen nicht vergessen — das arme, liebe Gretchen! weshalb sie sich nur vor uns verbirgt?" „Sie fürchtet Deinen Haß, Mutter!" „Ich hasse nur noch den Mann

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 10 of 10
Date: 15.01.1932
Physical description: 10
— ... l . , '0 LiseutAmDr, Herausgeber, Dxucßee «Wd Vevantw-Mcher Achristleiter: Ludwig Step an, Vischofshsfeg. Eli n s nach Größe ov au n i ir Werbet herziger, steh mir bei! — Da kam er, der Ernst! — Hockte sich auf einen Baumstamm und wartete. Grimmig duckte der Alte sich hinter das Holz. Nun kam von der andern Seite die Käth. Was nun? Sie schrie leise ans, als sei sie erschrocken. „Was tust hier, Ernst?" „Auf dich warten!" sagte der Bursch mit dunkler Stimme. „Du weißt, daß ich die Frau

vom Waldbauern bin, laß mir Nuh!" Es klang spröde wie eine gesprungene Glocke. „Wissen will ich, ob man dich gezwungen hat, den Alten zu nehmen, Käthl!" „Gezwungen?" — Sie schluchzte. „Gezwungen hat mich der Mutter Not und die Not von den Geschwistern, daß du's weißt, Ernst! Und nun laß mir das einzige doch, daß ich kein Unrecht. tu gegen meinen Mann! Er isch nu mal, und das ändert keiner!" „Käthl!" — flehte der Bursch. „Tu mir die Lieb, Ernst, und geh! Er kann nit dafür, daß er alt isch!" Wir werden's

nahu DM um die Mutter und' dH Geschwister. Wenn -er nitt nicht so mißtrauisch wäre! Da streichelten die alte» Hände ihren weichen,junge» Arm. „Bist doch ein brave; Weib, Käth!" Sie sah jh» betroffen an und wischte seine feuchte Stirn, „(ft» alter Mann isch'ne Plag!« sagte er. „Aber stehst, Käthl weil du so brav bist, wirs! du auch amol a reiche Frau!" „Ich — ich tu nix, was netsein darf!" beteuerte sie „Ich weiß, Käthl, ich weiß! Und der Ernst - das is kein schlechte, Kerl! — Wenn's spät« mal

sein Neffe vor der jungen Witwe. „Nrtn sag kein böses! Wörtl auf ihn, Ernst!" bat! 9™ sie. „Er hat's gutgemeint! nur mit dir und mir! Und das tc,ei Jahr mußt du schon um- gehen laffen!" Da gab er ihr die Hand mrd ging. Nordost blies über den Friedhof und den Tannen wald, aber ihm war's, als sollte der Frühling kommen. Die Toten des Jahres i 9 Zi, deren Namen in ihrem Vaterlande oder gar in der Welt Bedeutung hatten: (Schah Bon links: Oben: Prof. v. William owitz-Möllendorf, Berlin; Erzbischof Eöderbloem

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 12 of 16
Date: 18.10.1908
Physical description: 16
I Bill* 332 Ute ungleichen Brüder. Von O. von Briefen. (Nachdruck verboten.) Jktt einer der schönsten Gegenden Mitteldeutschlands lebte ein alter Bauer namens Rondorf auf seinem großen und schuldenfreien Hofe, den er mit seinen beiden Söhnen Leopold und Ernst bewirtschaftete. Auf der weiten Welt gab es wohl kein ungleicheres Bruderpaar, wie diese zwei jungen Leute, die im Alter von 21 und 22 Jahren standen. Leopold, der ältere, war körperlich unansehnlich und ein falscher, hinter listiger

Charakter, während Ernst ein hochgewachsener, kräftiger Mann war, ein höchst sympathisches Gesicht hatte, aus welchem Geradheit, Treue und Ehrlichkeit sprachen. Auch in der Schule hatte sich Leopold durch Faulheit war, auf den Weg nach Hamburg, begleitet von den Segenswünschen des gesamten Dorfes, mit Ausnahme des Bruders, der ihm beim Abschiede höhnisch zurief, er werde dereinst wohl als völliger Lump zurückkehren. Ernst zuckte auf diese mehr als unfreundlichen Abschiedsworte nur die Achseln, drehke

dem Bruder den Rücken und fuhr davon. Nach einer Ueberfahrt von etwa sechs Wochen langte Ernst in M»l- bourne an, wo er sich beim deutschen Konsul Rat erholte, welchen Beruf er erwählen solle. Der Konsul riet ihm, sich zu einem der großen Schaf züchter zu begeben und dort, von der Pike an dienend, sich allmählich in die Höhe zu arbeiten. Dieser Vorschlag war ganz nach des Ankömmlings Wunsch, und es bot sich ihm auch gleich Gelegenheit, eine Stellung zu erlangen. Ein gerade in der Stadt anwesender

, wo es anging, zu schaden suchte. Namentlich verdächtigte er ihn bei jeder Gelegenheit dem Vater gegenüber und beabsichtigte, diesen um jeden Preis gegen denselben ein zunehmen. Während das ganze Dorf nichts von Leopold wissen wollte, war der alte Vater leider so schwach, dessen Einflüsterungen ein offenes Ohr zu leihen. Die Folge war, daß mehrmals Zerwürfnisse in der Familie eintraten, unter denen einzig Ernst zu leiden hatte. Dies sollte sich, als der alte Rondorf plötzlich starb, am auffallendsten

sich, nachdem alles geordnet feinster Wollschafe. Ernst stellte sich alsbald vor, Mr. Horton fand Gefallen an dem kräftigen, hübschen Deutschen und engagierte ihn auf der Stelle. Dör Prinzipal nahm ihn in seinem Wagen gleich mit sich, und in drei Tagen langte man auf der Hauptbesitzung an, wo die Tätigkeit des neuen Hirten, der sein Amt zu Pferde versah, begann. Mit großem Eifer widmete er sich fortan seinem Berufe und befolgte gewissenhaft alle Instruktionen, die ihm Mr. Horton erteilte. Nebenbei

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Reuttener Nachrichten
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Page 3 of 6
Date: 25.03.1932
Physical description: 6
davongekommen sind, während die übrigen von den Eingeborenen einer kleinen Insel ermordet worden sind. . Aber zu Ihrem Tröste möchte ich behaupten, daß jener Alexander Walch nicht bei diesen ist, auch der Führer der Truppe ist nicht ermordet worden. Wo die beiden nun stecken, vermag ich nicht zu sagen, wenn sie noch nicht zurückeekehrt sind. . . „Und wenn sie zi „Kaum möglich ; c reden." „Danke. Was schi „Nichts." „Danke. Guten Ta Ernst Kroll verließ Die treffende Erkläru gemacht. Und das C seinem Gehirne

soviel : Haus verließ, um nicht r Am nächsten Mc Neukölln hinaus und b Uli Tanner. Gestern sei geschickt, daß er zun man allgemein annahi worden sei. Schon Jah befreundet und der g raschende Nachricht sc Abend wie irrsinnig di sich nur dann darin stö wirtin begegnete, die ei konnte, sich doch g morgigen Besuch. . . So gegen 9 Uhr Arbeitszimmer, wartend Hauswirtin einen Besud Frau vorbei in den Ga „Ernst 1" schrie er, den jungen, hageren M beiden Männer lagen si Dann führte Uli : Ernst erzählte

dich doch unmöglich weiterhin versteckt halten. Wenn du mir erlaubst, werde ich in der Morgenausgabe deine Rückkehr und dein Abenteuer als Auftakt ver- öffentlichen." Ernst überlegte. . „Gut, sagen wir morgen. . ." „Auch Dr. Schell weiß nichts?" „Kein Mensch weiß, daß ich da bin. . Halt. . .!" Es fiel ihm heiß ein, daß er gestern Abend zu einer Tänzerin des Wintergartens davon gesprochen hatte. „Nun?" fragte Uli, der ihn scharf beobachtete. „Zuerst eine Frage, Uli. Wo ist Tylli Lange ?" „Tylli! — Ich weiß

es nicht. Vor rund eineinhalb Jahren ist sie bei Haller ausgetreten und zog nach Leipzig. Sie war noch bei mir und verabschiedete sich. Sie wolle sich nunmehr dem Buchhandel wid men. gestand sie mir, und Berlin gefalle ihr nicht mehr. Sie zog wirklich nach Leipzig. Ein Vierteljahr lang haben wir noch korrespondiert und der Inhalt der Briefe drehte sich größtenteils um dich, Ernst. Ich habe sie alle aufgehoben. Wenn du dich inte ressierst. . . ?" „Danke," lehnte Ernst ab. . „Und dann. . ?" „Dann weiß

ich nichts mehr von ihr. In ihrem letzten Briefe schrieb sie, daß ihr die gegenwärtige Stellung nicht recht behage und sie denke sich zu verändern. Und dann weiß ich nichts mehr. Aber ich wette, daß sie die Sorgen um dich, Ernst, von Berlin vertrieben haben. Und als sie sich von deinem Tode überzeugen lassen mußte, wollte sie nicht alle Tage und allerorts an dich erinnert sein. *Sie hatte dich recht herzlich lieb. Das weiß ich bestimmt." Ernst machte eine müde, fast verächtliche Hand bewegung

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 14 of 16
Date: 09.05.1903
Physical description: 16
Theodor war ein schmächtiger Jüngling* mit geistvollem, blassem Gesicht und klugen Augen. Er paßte sicher besser in die Gelehrten stube als in ein Komtoir oder eine Werkstelle. Was Ernst nicht von den Seinigen und alten Bekanntenerfuhr, das sah er bald selbst mit seinem klaren scharfen Blich Frau Althoff hatte jene zwanzigtausend Taler bar ersetzt, aber der durch Generationen hindurch erworbene bescheidene Wohlstand war vernichtet, das Haus mit Schulden überlastet worden. Mit Hilfe

herangebrochen, die neue Kräfte verlangt; ich verstehe sie nicht mehr." „Wahrlich eine neue Zeit," versetzte Ernst, der am Fenster stand. „Diese Straße könnte ebensogut auch Berlin, Wien oder Paris gehören! ... Unser Grundstück muß bedeutend an Wert gewonnen haben?" „Die Agenten und Bau meister liefen mir das Haus ein, ehe sie endlich einsahen, daß hier kein Geschäft zu machen sei", sagte die Frau mit einem höhnischen Lächeln. „Wir sitzen jetzt mitten drinn unter wahren Palästen." „Eine Nachbar schaft

, die mir nicht recht behagt!" „Ernst, Du denkst doch nicht daran, das Haus zu verkaufen?" rief die Meisterin entsetzt. „Du würdest einen ansehnlichen Preis bekommen, aber bedenke: ehe Dein Vater am letz ten Tage von mir fortging, sagte er, dies Haus sei sein Heiligtum, er würde seine Väter im Grabe und sich selbst schänden, wenn er es in andere Hände gäbe ... Habe ich Dich wirklich so lange da draußen in der großen Welt gelassen, daß Du sogar die Ehrfurcht vor dem verlorst, was den Althoffs bisher immer

das teuerste mar?" „Durchaus nicht, Mutter, aber ich sehe auch nicht ein, weshalb ich diese günstige Gelegenheit nicht benutzen soll. Es liegt klar auf der Hand und Du sagst es selbst, daß das Grundstück einen bedeutend höheren Wert als früher besitzt, aber wir ziehen keinen Nutzen davon. Wir müssen bauen!" „Wovon, von fremden Gelde?" „Nicht ganz," lachte Ernst, ein wenig belustigt über die bestürzte Miene der Mutter. Sie wußte aus eigener, bitterer Erfahrung, was es heißt, mit Schulden arbeiten. „Beruhige

Dich, Mutter, heute und morgen geht das Bauen noch nicht los. Erst muß ich wissen, wie sich das Geschäft macht und was ich dabei verdienen kann." Damit ging er in die Werkstätte, welche er durch einen Anbau von Fachwerk beträchtlich vergrößert hatte. Die „stylvollen" Zimmer einrichtungen gelangten damals zu allgemeinerer Verbreitung und Be liebtheit. Seit Jahren hatte Ernst dies vorhergesehen und nur in diesem Artikel gearbeitet. Er hatte Kenntnis, Geschmack und Geschick genug erworben, um das beste

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Tiroler Post
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Page 10 of 12
Date: 09.05.1903
Physical description: 12
war ein schmächtiger Jüngling mit geistvollem, blassem Gesicht und klugen Augen. Er patzte sicher besser in die Gelehrten stube als in ein Komtoir oder eine Werkstelle. Was Ernst nicht von den Seinigen und alten Bekannten erfuhr, das sah er bald selbst mit seinem klaren scharfen Blick. Frau Althoff hatte jene zwanzigtausend Taler bar ersetzt, aber der durch Generationen hindurch erworbene bescheidene Wohlstand war vernichtet, das Haus mit Schulden überlastet worden. Mit Hilfe eines erprobten älteren Gesellen

verlangt; ich verstehe sie nicht mehr." „Wahrlich eine neue Zeit," versetzte Ernst, der am Fenster stand. „Diese Straße könnte ebensogut auch Berlin, Wien oder Paris gehören! ... Unser Grundstück mutz bedeutend an Wert gewonnen haben?" „Die Agenten und Bau meister liefen mir das Haus ein, ehe sie endlich einsahen, daß hier kein Geschäft zu machen sei", sagte die Frau mit einem höhnischen Lächeln. „Wir sitzen jetzt mitten drinn unter wahren Palästen." „Eine Nachbar schaft, die mir nicht recht behagt

!" „Ernst, Du denkst doch nicht daran, das Haus zu verkaufen?" rief die Meisterin entsetzt. „Du würdest einen ansehnlichen ßlPreis bekommen, aber bedenke: ehe Dein Vater am letz ten Tage von mir fortging, sagte er, dies Haus sei sein Heiligtum, l er würde seine Väter im Grabe und sich selbst schänden, wenn er es in andere Hände gäbe . . . Habe ich Dich wirklich so lange da draußen in der großen Welt gelassen, daß Du sogar die Ehrfurcht vor dem verlorst, was den Althoffs bisher immer das teuerste

war?" „Durchaus nicht, Mutter, aber ich sehe auch nicht ein, weshalb ich diese günstige Gelegenheit nicht benutzen soll. Es liegt klar auf der Hand und Du sagst es selbst, daß das Grundstück einen bedeutend höheren Wert als früher besitzt, aber wir ziehen keinen Nutzen davon. Wir müssen bauen!" „Wovon, von fremden Gelde?" „Nicht ganz," lachte Ernst, ein wenig belustigt über die bestürzte Miene der Mutter. Sie wußte aus eigener, bitterer Erfahrung, was es heißt, mit Schulden arbeiten. „Beruhige Dich, Mutter

, heute und morgen geht das Bauen noch nicht los. Erst muß ich wissen, wie sich das Geschäft macht und was ich dabei verdienen kann." Damit ging er in die Werkstätte, welche er durch einen Anbau von Fachwerk beträchtlich vergrößert hatte. Die „stylvollen" Zimmer einrichtungen gelangten damals zu allgemeinerer Verbreitung und Be liebtheit. Seit Jahren hatte Ernst dies vorhergesehen und nur in diesem Artikel gearbeitet. Er hatte Kenntnis, Geschmack und Geschick genug erworben, um das beste leisten

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Page 3 of 6
Date: 28.02.1934
Physical description: 6
nicht darüber nachgrübeln. Hat ja doch keinen Zweck. Wird schon was kommen. In den letzten acht Wochen hat Ernst Raumer schon mehrmals so dagestanden. Und ist doch nicht verhungert. Irgendeine mitleidige Seele hat ihm unerwartet ein paar Pfennige zugesteckt oder einer der Schlafkumpane in der Herberge, der — Gott und die Kri minalpolizei mochte wissen, woher — plötzlich zu Geld ge kommen war, hat generös ein Mittagessen spendiert. Oder . . . ach, irgend etwas kam immer! Irgend etwas, das dies Hunde leben

wieder verlängerte. Der junge Hamburger Brit, der ihn eben um eine Kippe angesprochen hat, ist weitergeschlendert, bückt sich jetzt gerade an der Ecke des Lagerschuppens und hebt etwas auf. Ein paar Sekunden später glimmt ein Fünkchen durch den feuchten Rebelabend. Ernst Raumer sieht dem Burschen neidisch nach. Nun hat der richtig einen noch trockenen, brennbaren Zigarrenstummel gefunden und pafft vergnügt davon. Warum starrt er selber auch immer in die Luft? Nur die Glücklichen dürfen nach oben schauen

ein Trauergottesdienst abgehalten. Vor dem Altar war ein Katafalk aufgestellt, bei dem zwei Beamte des Gendarmeriepostens, zwei Mann der in Mayr hofen stationierten Heimatwehr und zwei Mann der Ostmär kischen Sturmscharen Ehrenwache hielten. Als Vertreter der Bezirkshauptmannschaft Schwaz war Dr. P s e n n e r an- Oder man schaut ins Wasser. Ist nicht das erstemal, daß Ernst Raumer hier gestanden und mit dunklen Gedanken in das gurgelnde schwarze Elbwasser gesehen hat. Aber trotz Elend und Hoffnungslosigkeit

: seine gesunden sechsundzwanzig Jahre haben sich immer noch gesträubt gegen das Schluß machen. Mein Gott, man hat gerade Knochen, man hat was gelernt, Kräfte in Hirn und Fäusten, man ist sogar, wenn man sauber gewaschen und rasiert ist, ein ganz ansehnlicher Kerl. Irgendwo muß es doch eine Arbeit geben, die einen heraus reißt aus dem Dreck! Irgendwann muß es doch anders werden. Er hofft. Obwohl nun schon ein ganzes Jahr vergangen ist, seitdem der junge, ganz allein in der Welt stehende Ingenieur Ernst Raumer

gab es nicht, denn Ernst Raumer war erst kurze Zeit in seiner ersten Stellung gewesen, als der große Krach kam. Höchstens ab und zu ein paar Mark von der Wohlfahrt. Man lief sich vormittags die Füße wund, ließ sich anschnauzen von Fabriksportiers und Kontordienern, lungerte abends am Hafen herum und schlief nachts in der Penne zwischen Kame raden, deren dumpfer Atem röchelnd Fuseldust spie. Aeh! — Ernst Raumer spuckt mit einer Gebärde des Ekels in das schwarze Wasser. Die Luft ist feucht

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 27.03.1934
Physical description: 6
zu klären, und bittet um die Vernehmung der von der Ver teidigung geladenen Zeugen. Der Vorsitzende blättert wieder in den Akten. „Es ist eine ganze Reihe von Zeugen geladen, Herr Ver teidiger. Ich habe nichts dagegen, wenn wir ihre Vernehmung vorwegnehmen. Auch ich verspreche mir manches von der Lüftung des Schleiers, den der Zeuge um seine Persönlichkeit Zu hüllen bestrebt ist." Die Zeugen werden aufgerufen. Einer nach dem andern. Da ist zunächst der Konrektor Adams, der ein Freund von Ernst Räumers

Vater gewesen sein soll, ein altes, zitteriges Männchen, der sich — wenn er etwas sagen will, nicht anders zu helfen weiß, als daß er wie ein Schuljunge den Zeigefinger hebt. Er besieht Ernst Raumer lange und gründlich, wendet sich dann ängstlich an den Richtertisch. „Bitte, Herr Land gerichtsdirektor. ich muß sagen, daß ich nicht unter meinem Eid sagen kann, ob der Herr Zeuge der Sohn meines ver storbenen Freundes Raumer ist. Es sind vierzehn Jahre her," fügt er entschuldigend hinzu

gen im Laufe der Arbeitsschlacht eingesetzt werden. Der Staatssekretär gab weiter bekannt, daß bis zum Monat März 191.584 Ehestandsdarlehen bewilligt wurden, im Monat April würden weitere 5000 Bewilligungen erteilt werden. Vorsitzender: „Aber Sie müssen doch feststellen können, ob es der Sohn Ihres verstorbenen Freundes ist." Zeuge, schüchtern: „Ja, jawohl. Eine Aehnlichkeit, eine gewisse Aehnlichkeit ist schon vorhanden. Oder doch nicht. Der kleine Ernst war ein weicher, träumerisch veranlagter

Knabe. Der Herr Zeuge steht aber, wie mich dünkt, viel männlicher aus." Vorsitzender: „Stellen Sie einige Fragen an den Zeugen, Herr. . . hm . . . Raumer." Mit müder Stimme wendet sich Ernst Raumer an den alten Mann. „Denken Sie mal nach, Herr Adams. Wie oft haben Sie bei meinen Eltern in der Stube gesessen, auf dem grünen Kanapee und . . ." „Einen Augenblick," wirft der Vorsitzende ein, „Sie woll ten etwas sagen, Herr Zeuge Adams?" Das alte Männlein fuchtelt erregt mit den Armen. „Ein Irrtum

nur, Herr Landgerichtsdirektor, den ich verbessern möchte. Das Kanapee im Haufe meines Freundes Raumer war braun. Nicht grün, sondern braun. Das weiß ich ganz gewiß. Jawohl, ganz gewiß. Ich stehe unter Eid, Herr Land gerichtsdirektor." Ernst Raumer zuckt resigniert die Schultern. Es hat ja keinen Zweck. Der nächste Zeuge ist der Ingenieur Hans Foller, ein for scher Mensch, mit betonter Eleganz gekleidet. Er hält sich nicht lange mit der Vorrede auf. Kaum vereidigt, wirft er einen kurzen Blick auf Ernst

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 12 of 12
Date: 25.09.1931
Physical description: 12
zu deiner Verlobung und Hochzeit sein. Wird das reichen, Herr — ?" „Klinger —!" ergänzte Ernst. „Ach so: Herr Klinger! — Ja — na, denn können wir ja wohl ans Maßnehmen denken?" Nach der Prozedur des Maßllehmens goß Meister Brisoleit noch ein Glas Fruchtwein ein. Die Sieger im Wettbewerb um die Deutsche Runstflug. Meisterschaft Oben: Gerd Achgelis errang mit einem Focke-Wulff-Apparat den Meistertitel Rechts: Liefe! Bach verteidigte ihren im Vorjahre gewonnenen Titel mit Erfolg (Pressephoto) Aber der Kunde konnte

die Spitze und siegte in 15 Sekunden (Keystone) „Da ist nichts mehr zu erlauben, mein lieber Herr, nämlich vor allem dieses nicht, daß Sie für Ihren Freund und Stubengenossen Karl Hinfchke/weiterhin Liebesbriefe an mich schreiben. Ein Mann, der sich wie dieser Hinschke die Liebesschwüre von einem andern pünipt, kommt für mich nicht mehr in Frage. Und ein Mann, der für sich und einen zweiten zugleich Liebesbeteuerungen an mich richtet, kommt für mich erst recht nicht in Frage, Herr Ernst Klinger

! Verstanden —?" „Aber, liebes Fräulein Hedwig, wie konnte ich denn ahnen, daß meine Hedwig — erlauben Sie schon, daß ich so sage! — und die Hedwig meines Freundes ein und dieselbe Hedwig sind. Und überhaupt, wie konnten Sie sich von zwei Menschen Briese schreiben lassen —?" „Erstens ist es mein Recht, die Männer auf die Probe zu stellen, und zweitens hat mir in Wirklichkeit ja nur ein einziger Mann geschrieben, was ein gewisser Herr Ernst Klinger ja selbst am besten weiß. Drittens aber hat die ganze

hinwegzukommen. „Die liebe Hedwig kann sich gut verstellen!" dachte Ernst so bei sich und warf Namen und Adresse auf ein Blatt Papier. Fast im selben Augenblick sah es so aus, als schlüge sich Fräulein Hedwig mit der flachen Hand auf das vor schreckhaftem Erstaunen geöffnete Mäulchen. Und da der Vater gerade in den Tuchballen kramte, um ein paar geeignete Stoffe zur Auswahl vorlegen zu können, ließ sich das Töchterchen einige Worte entschlüpfen, die sich ungefähr so anhörten wie: „So ein Schwindel

! Dieselbe Hand schrift! Aber wir sprechen uns heute noch. Nach sieben Uhr abends, am Florian-Platz, verstanden?" Zur festgesetzten Zeit hatte Ernst Kliirger seinen Standort am Flo rian-Platz bezogen. „ Guten Abend,HerrSchwindler I" klang es plötzlich hinter ihm auf. „Aber, erlauben Sie, Fräulein Hedwig —!" 38 - 1931 Ar. I3|in Umarbeitungen sämtlicher Decken werden prompt übernommen. Luise Bieren! Silier: A. einer SnnsDruA, Kosgasse Ar. 8 Tiroler Kartholzgesteck pfeifen, reichste Auswahl, billigste Preise

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Alpenland
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Page 12 of 12
Date: 24.02.1921
Physical description: 12
. — Samstag findet die Erstaufführung der sensationellen Neuheit „Geständ nis" (The womann, who killed the man), eine amerikanische Ge- schichte in sieben Bildern nach dem Original Sidney -Garricks. be arbeitet von Ernst Dajda, statt. Die Inszenierung dieses packen- den Werkes besorgt Spielleiter Artur Duniee7i. — Seit einer Reihe von Monaten wird diese Neuheit allabendlich vor auSver- kauften Häusern an dev Renaissancebühne in Wien gegeben, auch in Berlin erzielt« dieses Werk einen durchschlagenden

. P. Berlin, 21 . Februar. Ein umfangreicher Prozeß, der sich viele Wochen lang hinziehen dürfte, und in dem alle Vorgänge erörtert werden sollen, die sich zu Beginn der Revolution im Zusammenhang mit den Gebrüdern Sklarz abgespielt haben» nahm heute seinen Anfang. Der Hauptangellagte ist ein früherer Angestellter deS Kauf manns (Aorg Sklarz. Ernst Sonnenfeld, dem mehrere schwere Diebstähle bei Sklarz zur Last gelegt werden. Er soll ferner den Reichssiskus um etwa 1 y 2 Millionen Mark geschädigt, Urkunden

fälschungen begangen und wichtige Papiere politischen Inhaltes sich angeeignet haben. Außerdem wird Ernst Sonnenfeld beschuldigt, gemeinsam mit seinem Vater gegen Georg Sklarz Erpressungen verübt zu haben. — Mit Ernst Sonnenfeld sind noch sieben weitem Personen angeklagt: seine beiden Eltern, Kaufmann Herbert Son ne n f e l d und Frau Paula Sonnenfeld, sein Bruder Kauf mann Herbert Sonnenfeld und sein Schwager. Bankbeamter Alexander Wutke. seine Verlobte, die Korrespondentin Gertrud Schlack, der Hauptmann

a. D. Ernst v. Frankenberg und Ludwigsdarf, so wie der Oberkontrolleur des Reichsbcaus- tragten für die Ueverwachung der Ein- und' Ausfuhr, Kaufmann Heinrich Bumann. Ein Registrator Bruno Rätsch. d«r mit in die Sache verwickelt war, hat Selbstmord begangen. Die Verwand- ten des Ernst Sonnenfeld sollen diesem Beihilfe geleistet, bezie hungsweise ihn begünstigt haben, ebenso seine Braut, die ihn auf der Flucht nach Holland begleitete. Hauptmann v. Frankenberg war früher im Nachrichtendienst deS Großen

, Jntendanturrat Karl Küthe. Minister Dr. Victor Naumann. Major v. Gilsa. Major Walter Witting. der Di. rektor des Reichsausschusses für Oele und Fett« Sigmund Cohn, Geh. Rcg.-Rat Meisinger, Reg.-Rat Gräulich vom Reichzsch^. Ministerium u. a. ^ ' Rechtsanwalt Grünspach macht darauf aufmerksam, daß Ernst Sonnenfeld aus Holland ouSgeliefert worden sei und daß er nach, dem AuslieserungSvertrage wegen bestimmter Vergehen nicht zui Verantwortung. ja nicht einmal zur Untersuchung gezogen w«rder dürfe

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Neueste Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 30.03.1934
Physical description: 12
); Englische 21.4025 (21.6425); Französische (Nachdruck verboten.) 26 Jedermannsiland. Roman von Axel Rudolph. „Wesentliche Widersprüche in seinen Aussagen sind nicht vorhanden. Einzig und allein die Tatsache, daß er seinen Namen anfangs verschwieg, brachte ihn in den Verdacht, an dem Mord beteiligt zu sein. Ich bleibe dabei: Sobald wir als Juristen davon überzeugt sind, daß er wirklich Ernst Raumer W, müssen wir seiner eidlichen Aussage, als der eines un bescholtenen Menschen, Glauben schenken

zeigen, wieviel von diesen Kräften in den Fa briken neu eingestellt werden können, ohne den Arbeitsmarkt wieder zu belasten. Da sich aber in den meisten übrigen In dustriezweigen eine übersaisonmäßige Belebung zeigt, glaubt „Wir können diese Frage ruhig offen lassen. Daß der Haft befehl gegen Ernst Raumer aufgehoben werden muß, steht außerhalb jeder Diskussion. Und auch in bezug auf die An geklagte denke ich, können wir endlich zu einer Einigung kom men. Die Aussage des unbescholtenen deutschen

Staatsange hörigen Ernst Raumer bestätigt die Verantwortung der Ange klagten, wie sie zu dem Brief der Mrs. Cornmaker gekommen ist. Ein gewisses Verdachtsmoment bleibt nach wie vor be stehen, aber es ist nicht mehr hinreichend, den Haftbefehl auf recht zu erhalten, geschweige denn genügt er zu einer Ver urteilung. Der Mord an Mrs. Cornmaker, für den als Täter auch weiterhin der verschwundene Jimmy Oswoth in Frage kommt, bleibt vorläufig unaufgeklärt. Die Bearbeitung des Falles geht an die Kriminalpolizei

. — Zu 2: Der Haftbefehl gegen Unbekannt alias Ernst Raumer wird aufgehoben." * DR.OETKER'S BACKPULVER! - man, daß diesmal die Besserung auf dem Arbeitsmarkt an- halten wird und der Jahresdurchschnitt der Arbeitslosigkeit wesentlich unter dem des Vorjahres liegen könnte. Eine japanische Handelszentrale in Triest. Japanische Unterhändler erwägen die Möglichkeit einer kauf männischen Bearbeitung der Balkan- und Mittelmeermärkte, die nunmehr durch die Errichtung eigenerHandelszen- tralen in Triest, Konstantinopel

, daß zahlreiche Ort schaften von den Wassermassen ernstlich bedroht werden. Die Stadt B a q u e d a n o ist überschwemmt. Die Einwohner flüch teten in die Berge. Viele von ihnen ertranken unterwegs. Auch die Stadt C o p i a d o, die 20.000 Einwohner zählt, steht zum Teil unter Wasser. Die Brücken und Gleise der Antofagasta- Boliviabahn sind an mehreren Stellen zerstört. Infolge der Zerstörung der Wasserleitungen herrscht überall großer Man gel an Trinkwasser. In tiefer Bewegung schließt Ernst Raumer

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Page 3 of 10
Date: 05.02.1933
Physical description: 10
, das spielte Klavier, der Horst Ebner, der saß sicher bei der „schönen Frau" oder half gar in der Küche Gemüse putzen — da beschloß sie schließlich, baden zu gehen, vielleicht traf sie da irgendwo Mi. Sie hatte sich nicht getäuscht. Unten im Park am See. auf einer Bank, die eine wunderbare Aussicht auf die Unendlich- keü des Sees ließ, saß Ullrich Dittmar. Ernst und nachdenklich ^aute er über die Weite des Wassers, an desten anderem Schmalende, allerdings unsichtbar von hier, die Oehquist- Werke rauchten

und arbeiteten. Unbenutzt lag feine Laute neben ihm. Als er Aino heran kommen sah, sprang er mit einer ihm sonst ftemden. außer ordentlichen Höflichkeit auf und sagte ernst und liebenswürdig: aHast du etwas Besonderes vor, Aino? Oder könnten wir vielleicht ein wenig plaudern?" Innsbruck, 4. Februar. In den Ausstellungsräumen des Gewerbeförderungsinsti tutes der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie in der Meinhardstraße fand heute Vormittag um 10 Uhr die feier liche Eröffnung der Ausstellung „Das winter

Hand laste. Das Blatt erwählst dann die Gerüchte von einem 1925 abgeschlossenen Vertrag zwischen dem Dalai Lama und der englisch-indischen Regierung, in dem diese Tibet im Falle eines chinesischen Einmarsches militärischen Beistand zugesichert habe. Hub damit wies er mit einer recht steifen Handbewegung auf die Bank. Aino Oehquist zog die Luft durch die Nase wie ein schnup pernder Hund: Nanu? Der Uli war auf einmal so liebens würdig und höflich und so ernst. „Huhhh! So feierlich heute," spostete

sie lachend. Denn bei Ullrich Dittmar wußte man eigenllich nie so recht, ob er es wirklich ernst meinte oder nur seinen durchtriebenen Scherz spielen ließ. Eine Zeitlang saßen sie schweigend da. Aino beobachtete ihn verstohlen und prüfend. Sein Ernst blieb. Auch seine Nach- denklichkest. „Warum denn auf einmal so ernst, Wichen," sagte sie wie der spottend. „Ist denn irgendwo ein Spätzlein aus der Dach rinne gefallen, das dich so schwennütig macht?" „Ach, Aino! Wollen wir doch einmal ein wenig ernst blei

ben! Die Tage, die wir hier durchlebt haben, waren doch ernst genug." Aino staunte. Fragend schaute sie auf Wi und seine feiernde Laute. „Wichen," fragte sie, „was ist denn eigentlich los?" Da würgte Ullrich Dittmar heraus: „Ich habe heute eine Nachricht bekommen, Aino! Eine dringende Nachricht! Mit dem Wendzug muh ich fort." „Ach!" sagte Aino nur und versank in Schweigen. Lange saßen nun beide still da. „Ainochen," sing Uli endlich wieder an und langte nach ihrer Hand. „Wollen wir nicht beide

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Reuttener Nachrichten
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Page 4 of 6
Date: 26.02.1932
Physical description: 6
." „Soviel ich weiß, wurde sie von dem verstorbenen Forscher Dr. Kroll entdeckt und erworben." „Stimmt. Und nach dessen Tod ging sie als Erbe auf seinen Sohn Ernst Kroll über." „Welch kostbares Ding 1" mußte Herr Waser ein über das anderemal rufen. „Wie teuer wurde sie eingeschätzt ?" „Sämtliche Sachverständige einigten sich auf die runde Summe von 150 Millionen Mark." „Ich fürchte, daß das stimmt." „Sie fürchten ?" „Verstehen* Sie mich recht, Herr Doktor. Ein Gegenstand von 150 Millionen hätte

Untersuchungen aus den Jahren 615 bis 625. Doktor Kroll entdeckte sie in der Familiengruft der Sassa- nidenfürsten bei seinen Grabungen. Mit großen Schwierigkeiten gelang ihm der Erwerb vom Groß sultan. Aber er war mit einem Schlage ein reicher Mann. Wie ich Ihnen schon sagte, hinterließ Dr. Kroll die Truhe seinem Sohne Ernst. Dieser Ernst Kroll trat nach Beendigung seiner Studien in die Fußstapfen seines Vaters. Auch er unternahm Expeditionen und Forschungsreisen. Noch hatte er ja wenig Erfolg

zu verzeichnen und stieß allmählich auf finanzielle Schwierigkeiten, die ihm auf seiner Lebensbahn einen plötzlichen Einhalt geboten. Eines Tages kam dieser Kroll zu mir in meine Privatwohnung und ich schloß an diesem Abend ein bedeutsames Geschäft mit dem jungen Manne ab. Vertraglich bleibt die Truhe hier im Museum verwahrt, aber der eigentliche Besitzer bleibt Ernst Kroll. Unsere Verpflichtungen gehen dahin, daß die Expeditionen von uns finanziert werden müssen und seine, daß die Truhe nach seinem Tode

alleiniger Besitz des Museums wird." Otto Waser war aufgesprungen und blickte sein Gegenüber entgeistert an. „Ernst Kroll ? Der junge Forscher Ernst Kroll, der seit drei Jahren vermißt wird ?" „Derselbe !" „Dann, dann haben Sie gut spekuliert." „Noch ist er nicht tot erklärt." „Aber er kehrt nicht mehr zurück. Wo denken Sie hin ? Drei Jahre vermißt 1 Da müßte schon ein Wunder geschehen. Jedenfalls scheinen Sie vom Glücke äußerst begünstigt." „Geschäft, mein Lieber Waser, Geschäft." „Ich darf wohl

gratulieren?" „Danke. — Hören Sie weiter. Im Mai 28 brach Ernst j Kroll mit einer größeren Expedition nach Quertaro auf, erlitt Schiffbruch, konnte sich aber mit vier Mann retten und seine Reise fortsetzen. Aber plötzlich verstummten seine Nachrichten. Die Behörden wurden beauftragt, aber er war und blieb verschwunden. Wo er hingekommen, weiß kein Mensch. — Schade um den jungen Mann, schade um seinen Geist und seinen Mut. Er war der würdige Sohn seines Vaters." Dr. Schell verschloß den Schatz

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 8 of 10
Date: 18.02.1939
Physical description: 10
. Posthof Ostenrieder Heinrich, Köln. Pension Fischer Pfeiffer Ernst, Mannheim. Kaps Parker Phyliis, England. Nebesky Pohnert Viktor, Fabr., Prag. Luise Resch Panitz Alfred, Chemnitz. Freiblick Puchert Fritz, Berlin. Patscheider Pflügt B., München. Posthvf Dr. Platzer Rupert, Wien. Ehrenbachhöhe Pantaenius Kurt, Argentinien. Haus Goebel Roelants Wini, Holland. Villa Mine Raufer Josef, München. Tiefenbrunner v. Rihmer Mägda, Budapest. Tiefenbrunner Rüster Else, Berlin. Stang Reumann Walter, Eichberg

. Alpenhaus Dr. Riedler Wolfgang. Suben. Tennerhof Stichlin Elfriede, Beierfeld. Freiblick Scheid List, Regensburg. Tagwerker Schuh Meta, Waldershof. Tagwerker Ing. Sachs Robert und Frau, Berlin. Bichlalm Dr. Stemmer Walter und Frau, Stuttgart. Klausner Schlosser Heinrich und Frau, Düsseldorf, Seehof Dr. Schreiner Karl, München. Tiefenbrunner Spieß Ernst und Frau, Heilbronn. Ehrenbachhöhe Sabel Karl und Frau, Köln. Eckingeryöhe Dr. Seifert Karl und Frau, Oederau, Nitsche Sonnenburg Kurt und Frau, Berlin

Alfred, Chemnitz. W. Rößl Dr.-Jng. Saeftel Fritz u. Frau,. Ingbert. W. Rößl Schneller Gerda und Ernst, Ostpreußen. Villa Rosa - Stichel Hans, Marburg. Klavora Sauerländer Renate, Detmold. Montana Ing. Steinfeld Kurt, Berlin. Burian Scheerer Martha, Göppingen. Reisch Schulze Karl und Frau, Berlin. Jakob Iiepl Dipl.-Jng. Schnieke Konrad u. Frau, Chemnitz. Reisch Schulz Else, Heidelberg. Grandhotel Dr. Spanner Hans, Berlin. Haus Barbara Schmaching Erika und Dora, München. Grandhotel Dr. Schütz Georg

Luise und Tochter, Berlin. Anna Werner Prantl Carla, München. Grandhotel Pohl Hildegard, Detmold. Montana Pieronka Günter, Berlin. Hölzl Petry Susanne, Wiesbaden. Kitzbühelerhof Pukall Margot, Berlin. Hvlzner Ouednau Werner u. Margarete, Berlin. Steineck Rieger Josefine, München. Sixt Roesch Ernst, Regensburg. Tischler Huber Rüttinger Anneliese, Bad Kissingen. Reisch Ing. Richter Horst, Chemnitz. Klara Schnepf Ries Liesl, Pirmasens. Ehrenbachhöhe Rittnleister Friedhang Ernst, Berlin. Pagl »0551. BAR

(Hotel Weisses Rössl) 5 Uhr Tee Tanz — Stimmung Musik - Gesang abends ab 9 Uhr, Ende??? Guf bürgerlicher Gasthof „NöUWirt“ Fleischhauerei, Touristenproviant Telefon 86, Florianigasse 19 Billige Fremdenzimmer — Autogarage Ing. Schlegel Fritz, Berlin. W. Rößl Dr. Strauch Willi, Heppenheim. W. Rößl Scholz Margarete, Berlin. Hvlzner Schlegel Hermann, Berlin.' Neuwirt Simonski Wilhelm, Berlin. Seehvf Schlieper Liselotte, Düsseldorf. W. Rößl Seiler Ernst, Berlin, v. Stradiot Stahlberg B. C., Holland

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 6 of 10
Date: 04.02.1939
Physical description: 10
. W. Rößl Böhmer Alfred, Essen. Klausner Degenhardt Cecil und Frau, Berlin. Kitzbühelerhof Degenhard Cecil und Frau, Berlin. Ehrenbachhöhe Dreyer Gertrud, Hamburg. Erika Dimitriadic Maria, Griechenland. Grandhotel van Driesum Johann A., Holland. W. Rößl Diepeveen-Nitz E. A., Holland. Grandhotel v. Dittrich Margarethe, Innsbruck. A. Hechenberger Duvivier Claude und Frau, England. Erika Dittmar Hans, Rendsburg. Resch L. Dittmar Ernst, Nürnberg. Resch L. McDowall John H., England. Grandhotel Dambeck Willy

, Stralsund. Villa Margit Heß Eugenie, Kassel. Kitzbühelerhof Houtappel Matjas, Holland. Reisch Horsköppen Heinz, Köln. Reisch Heck Klara, Zürich. Erika ! Hermes Emmy, Wuppertal. W. Rößl Dr. Hartmann Robert, Viersen. Grandhotel Härtel Ernst, Bingen. Kaiser Hesse Walter und Frau, Darmstadt. Klausner Heeren Chr., Barbara u. Michael, Belgrad. Lebenberg Hartl Klara, Schmiedmühlen. Neuwirt Hoermann Gertrud, Hamburg. Alpenhaus Haubitz Richard und Frau, Berlin. Reisch Fotohandlun^ Reisdtiliof Wtnr

I. I., Holland. W. Rößl Blansjaar Jan, Zndustr., Holland. W. Rößl Bernhardt Emmy, Halle. R. Egger Berner Ernst, Nürnberg. Reisch v. Baum Gerhard, Wuppertal. Reisch Brassey Christa, London. Kaps Tauermeister Hermann und Frau, Göttingen. Barbara Dr. Bauer Artur und Frau, Zwonitz. Ehrenbachhöhe Braun Paul, Köln. Grandhotel Boegner Alice, Paris. Grandhotel Breuer Hildegard, Düsseldorf. Steineckhütte Dipl.-Jng. Bertram Gerhard und Frau, Berlin. Hölzt Englibert Victor und Frau, Holland Grandhotel Elinslie Doreen

Flender Alfred, Fabr., u. Frau, Bocholt. Ehrenba chh. Fanning Hugh, England. W. Rößl Höffner Wilhelm, Industrieller, Berlin. Grandhotel Hofsmann Reinhold und Frau, Berlin. Tiefenbrunner Hoppsch Georg und Frau, Wien. Grandhotel Herzog Karl und Tochter, Ludwigshafen. Holzner Dagemann Ernst u. Frau, Sgan.-Guinea. Klausner Hptm. Gädke Erich und Frau, Berlin. Ehrenbachhöhe Hellmann Rudolf und Frau, Celle. Grandhotel Heming Jan, London. Tiefenbrunner Heinicke Walter, Berlin. Patscheider Dr. Hüdepohe

v. Behr Hans, Wien. Grandhotel Beier Max, Sachsen. Bichlalm Ing. v. Brasseur-Kehldorf Egon, Wien. Eckingerhof Franovich Eugenie, Wien. I. Berger Dr.-Jng. Florian Wilhelm, Hannover. W. Rößl Frank Wilhelm, Halle S., Kitzbühelerhof Fischel Hans und Frau, Berlin. Bichlalm Ing. Finch Otto, Rendsburg. Kaiser Frühwald Hella, München. Schweizerhof Dr. Frik Wolfgang, München. Alpenhaus Fröhlich Ernst und Frau, Aschaffenburg. Reisch Fearing Vera, USA. Eckingerhof Leg.-Rat Freytag Reinold u. Frau, Berlin. Kaps

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 11 of 12
Date: 25.09.1931
Physical description: 12
netten Brief schreiben möchte. Er bekannte zugleich aber auch, daß er als Expeditionsgehilfe wohl einen Ballen Tuch vorschriftsmäßig ver packen könne, das Briefschreiben aber nicht seine starke Seite sei, und ob Ernst, wie Herr Klinger, der zweite Mieter hieß, nicht die Freund lichkeit haben wollte, ihm seine Briefe an Fräulein Hedwig Brisoleit, Petersiliengasse 28 — das wäre die Adresse dieses himmlischen Mädchens — zu schreiben: denn er als Büro-Korrespondent habe doch das Schreiben

und die Ausdrucksfähigkeit eher raus. Ernst war natürlich mit dem größten Vergnügen dazu bereit. Er fand es, wie er hinzufügte, sogar höchst ulkig, daß er selbst vor einigen Tagen ein fabelhaftes Mädel kennengelernt habe, das ebenfalls Hedwig hieß. Aber die habe anscheinend nicht so viel Vertrauen zu ihm, denn sie habe ihm bis heute noch nicht Zunamen und Adresse verraten. Dazu sei später Zeit, sage sie immer, denn man müßte die Männer erst prüfen. Darum ließe sie sich seine Briefe vorerst nur postlagernd adressieren

. Auch habe sie im Vergleich zu der anderen Hedwig eine entsetzliche Handschrift. Aber das Herz sehe ja nicht aus solche Aeuherlichkeiten. So ging das eine Zeitlang. Ernst schrieb die glühendsten Briefe an zwei Mädchen, die den Namen Hedwig trugen, und beim Schreiben vergaß er meistens, ob er an Karlchens Hedwig oder an seine eigene Hedwig schrieb. Da — eines Tages äußerte Ernst zu seiner Wirtin den Entschluß, sich einen neuen Anzug machen zu lassen, und ob sie ihm nicht einen guten Schneider empfehlen könne. „Natürlich

kann ich 'das, lieber Ernst!" beeilte sich Frau Nietsch zu erwidern, die sich bald ausbedungen hatte, ihre „Pflegejungens" beim Dornamen nennen zu dürfen. „Wozu habe ich denn einen Bruder, der Schneider ist? Sagen Sie ihm, ich schicke Sie zu ihm. Er heißt Robert Brisoleit — ich bin nämlich eine geborene Brisoleit — und er wohnt Petersiliengasse 28. Ernst bekam einen Schreck. Hieß Karlchens Hedwig nicht auch Briso leit? Natürlich! Und die Adresse war auch 'dieselbe. Und voller Neu gier, die künftige Braut

. Und — husch — war sie wieder raus aus der Stube. „Bei leibe, das war ja Ernst Klinger —!" „Was fällt dir denn eigentlich ein, Mädel?" rief Meister Brisoleit. „Machst du, daß du reinkommst!" „Es geht nicht, Vater! Ich Hab' mich in den Finger gestochen! Faule Ausrede!" er eiferte sich jetzt der Meister, hängte sich das Meter maß um den Hals und lief zu seiner Tochter hinein. „Zeig' mal den Finger her! — Was — ? — der blutet ja gar nicht! Marsch, rein! Was soll denn der Kunde davon denken?" Das im Sommer

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