Telephonadreßbuches bedruckt sind. Wohnten die Dufrees oder die Massins zwei, drei Monate im Hause, hatten sie sich mit den übrigen Bewohnern eini germaßen bekanntgemacht, dann war auch schon das Gerücht da: Dufrees haben geerbt, Massins reicher On kel ist in Philadelphia gestorben, hat ein Vermögen von sieben Millionen Dollar hinterlassen, eine Riesen menge Geld also, die nur daraus wartete, von den glücklichen Erben in Empfang genommen zu werden. Der Franzose ist neugierig. In den Köpfen der beschäf
tigungslosen, spazierengehenden und klatschenden Rentner setzte sich die Idee der Erbschaft rasch fest. Sie fragten, diskret natürlich, Dufrees, Massins aber zier ten sich. Sie leugneten die Erbschaft, man merkte ihnen an, daß sie logen. Als sich nach weiteren zwei Monaten das Budget der Erben nicht vergrößerte, begannen die Rentner stutzig zu werden. Und wieder tauchte zur rech ten Zeit ein Gerücht auf: Da existierten Schwierigkei ten, belanglose, kleine Formalitäten mutzten erfüllt werden, damit das Erbe
doch Millionen! Dufrees, Massins schwiegen beharrlich. Dann war es eines Tages so weit, daß der Erste kam und Geld anbot. Sie wiesen ihn zu rück. Er kam wieder, er drängle die vierhunderttau send Francs den Erben direkt aus, er wollte sich mit fünfzehn Prozent Zinsen zusriedengeben. Schließlich ließen sich die Erben erweichen, sie nahmen, nahmen auch vom nächsten, der vom ersten nichts wußte, nah men vom folgenden, der den Schritt des zweiten nicht kannte. Als sie eines Morgens spurlos verschwunden
waren, hatte man sie richtig zu Millionären gemacht. Sie hatten sieben Rentner um Beträge Zwischen drei hunderttausend und sechshunderttausend Francs ge schädigt. Kaum war ihnen so ein Coup gelungen, zet telten die „Erben" eine neue Sache an. Sie zogen nach Marseille, führten dasselbe Manöver auf, schä» digten dort elf Familien, kehrten mit einer Ausbeute von neunhunderttaüsend Francs nach Paris zurück, plünderten die Bewohner der Rue Blanche am Mont martre, entkamen auch hier rechtzeitig, weil der Trick noch immer