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Der Pfeil
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Page 10 of 12
Date: 01.10.1973
Physical description: 12
1962 nach Horn in Niederösterreich und besuchte dort ein Jahr die Aufbaumittelschule. Dar aufhin setzte ich das Studium für die Ma tura mit dem Fernkurs der Maturaschule Dr. Roland aus Wien fort und maturierte dort 1964. Ich inskribierte dann an der rechtswis senschaftlichen Fakultät der Universität Wien und war dort ein Jahr Verbindungs mann der Hochschulgruppe Wien. Am 13.1.1942 wurde ich in St. Michael- Eppan geboren. Mein Vater war von Beruf Schmiedemeister. Die Mutter, geborene Ambach

dinierungsausschusses von Eppan gewe sen. Im Sommer letzten Jahres bin ich aus der SVP ausgetreten. Im Laufe meiner ehrenamtlichen Tätigkeit für die SVP konn te ich vieles erleben. Teils hat es mich bereichert, oft wurde ich enttäuscht. Von Intrigen, von undemokratischen Machen schaften bis zur Ellenbogenpolitik kam so ziemlich einiges vor. Diese unschönen Me thoden in der SVP bewogen mich, ihr den Rücken zu kehren. Seit Dezember 1972 arbeite ich in meiner Freizeit in verschiedenen Gremien der PDU. Als ehemaliger

Schützenmajor, und als solcher Mitglied der Bundesleitung des Südtiroler Schützenbundes, konnte ich auch in organisatorischer Hinsicht meine Erfahrungen erweitern. Stets war es mein Bestreben, den Schützenbund aus der Par teipolitik herauszuhalten. dium beginnen. Ich inskribierte in Inns bruck für Rechtswissenschaften und legte dort die erste Staatsprüfung ab. Darauf setzte ich mein Studium in Padua fort. Gleichzeitig unterrichtete ich an der Ein heitsmittelschule in Eppan die Fächer Ma thematik

auf dem Schulsektor und ins besondere mit der Lösung des Supplenten problems beschäftigte. Besonders wäh rend dieser Tätigkeit reifte in mir der Ent schluß. aktiv in die Politik einzusteigen, weil ich zur Überzeugung gelangt war. daß gerade durch eine ungeschickte Politik vieles verdorben und verhindert wird. Kurz darauf wurde ich Ortsobmann der SVP von St. Michael-Eppan und als solcher Mitglied des Gebiets- und Bezirksausschusses. Noch im selben Jahr wurde ich in den Parteiausschuß der SVP gewählt. Ich ging

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Schlern
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Page 14 of 70
Date: 01.10.1973
Physical description: 70
hat Erzherzog Sigmund Franz von Österreich und Landes fürst von Tirol dem Kapuzinerkloster in Eppan das jährliche Brennholz „von der nächst alldort anliegenden Montiggler Pan Waldung vorhero observierter Massen noch fürderhin jährlich“ zugesichert. Der schriftliche Akt ist datiert zu Innsbruck, am 8. Jänner 1664. Am 12. Jänner 1664 wurde vom Forstministerialamt die entsprechende Weisung an Hansen Paumgartner, Holzknecht zu Kaltem erlassen. Diese Holzlieferung wurde scheinbar in natura bis 1820 gewährt

des ärarischen Montiggler Waldes an die Gemeinde Eppan vollzogen, der faktisch bereits von der Gemeinde verwaltet wurde. Damit sind auch alle mit diesen Waldun gen verbundenen Verpflichtungen für das Ärar erloschen. Laut Sitzungsprotokoll der Gemeinde Eppan vom 14. Februar 1853 hat die Bezirkshauptmannschaft bereits öfters die Frage gestellt, ob das Kapuzi nerkloster seit der Übergabe des Montiggler Bann-Waldes Holz aus dem gedach tem Walde wirklich in natura beziehe oder bezogen habe. Der Ausschuß erklärte

kann, da die Holznot in der Gemeinde immer mehr Überhand nimmt.“ Dieser Beschluß wurde praktisch aber nicht so ernst durchgeführt und die Kapuziner haben auf Bitten hin immer wieder das Holz von der Gemeinde geschenkt bekommen, zwar nicht aus den Montiggler Waldungen, sondern dort, wo die Gemeinde jeweils für andere Bedürfnisse ihr Holz schlug. Nur sollten die Kapuziner die Schlagkosten tragen, die wieder auf Bitten hin manchmal teilweise oder ganz geschenkt wurden. Als in Eppan 1909 das Grundbuch eröffnet wurde

hat der Guardian P. Bar tholomäus Wasserer eine Reallast auf den Montiggler Wald angemeldet und sie wurde in folgender Fassung angenommen: Aufgrund der landesfürstlichen Urkunde vom 8. Jänner 1664 und der Ersitzung wird die Einverleibung der Ver bindlichkeit der Gemeinde Eppan zur An- und Zuweisung des jährlichen Brennholzbedarfes des Kapuzinerklosters in Eppan in dem ehern, ärarischen Montiggler Bannwalde bzw. Reluirung dieses jährlichen Brennholzbedarfes als Reallast auf dem sogenannten Montiggler Bannwald

der Gp... in EZ1. II. der Gemeinde Eppan zugunsten des Kapuzinerklosters zu Eppan bewilligt. Eppan, am 17. März 1909. Gegen diese Einlage erhob die Gemeinde Einspruch. Am 20. Dezember 1910 erhielt P. Guardian eine gerichtliche Einladung zur Verhandlung wegen des von der Gemeinde gegen die Pflicht der Holzlieferung erhobenen Wider spruches unbeschadet eines nachzuweisenden besseren Ranges. Ergebnis der Verhandlung: Der Guardian mußte ein neues Gesuch machen, um die Löschung dieser Einlage zu veranlassen

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Schlern
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Page 10 of 70
Date: 01.10.1973
Physical description: 70
14 Kapitularen für die Auflassung des Klosters, 15 für die Weiterführung. Auf das hin berichtet P. Provinzial am 15. Juli 1967 an das bischöfliche Ordinariat: „Unser Provinzkapitel hat die Zustimmung gegeben, daß die geplante neue Pfarrkirche in St. Michael in Eppan auf dem Grunde des Klosters erbaut werde. Die bauliche Verquickung von Pfarrkirche und kleiner Klosterkirche gefällt nicht, darüber ist noch ein Studium notwendig.“ Die Planungen des Kirchenbaues gingen nun in dieser Richtung

kirche und mit dem Kloster überhaupt schwer beiderseitig zufriedenstellend durchführen läßt. Jedenfalls vergingen einige Jahre ohne einer Lösung näher zu kommen. Das Diözesanverwaltungsamt erörterte schließlich den Gedanken, den Pfarrwidum in Eppan zu verkaufen und dafür den ganzen Kapuziner komplex zu erwerben. Daraufhin unterbreitete am 24. März 1971 General vikar J. Untergasser dem Provinzial P. Ubald Pichler den Vorschlag, den Kapuzinerkonvent in Eppan um einen angemessenen Preis anzukaufen

in Eppan aus und nur zwei Stimmen waren dagegen. Am 9. Juli teilte Provinzial P. Ubald dem Generalvikar der Diözese Bozen- Brixen mit, daß das Provinzkapitel die Zustimmung gegeben hat, das Kloster in Eppan der dortigen Pfarrei zu verkaufen, um Kloster und Kirche zu einem Pastoralzentrum umzugestalten. Am 17. Juli 1971 gab auch das General-Definitorium in Rom die Zu stimmung zur Auflassung des Klosters in Eppan. Nach Übereinkommen übernahm ab 12. Februar 1972 der Pfarrer die Verantwortung für Kirche

und Kloster. Die Woche vorher wurde die Bibliothek in das Kloster in Bozen ver lagert, ja das Kloster selber einer radikalen Räumung unterzogen. Alle Kunst- und Einrichtungsgegenstände nahm zunächst auch das Kloster in Bozen auf. Im März 1638 begannen die Kapuziner in Eppan mit der Errichtung des Klosters und am 12. Februar 1972 mußten sie die Tore dieser Stiftung wieder schließen. Wirksamkeit der Kapuziner in Eppan Fast überall, wo die Kapuziner im 17. Jahrhundert in unseren Gegenden Fuß faßten, berief

man sie als geschätzte Prediger auf die Kanzel. So wurde den Kapuzinern auch in Eppan gleich nach ihrer dortigen Ankunft die Pfarr- kanzel in St. Pauls übertragen. Von da an predigte auf dieser Kanzel bis 1927 fast ausnahmslos jeden Sonn- und Festtag ein Pater. In diesem Jahre wurde Richard Riffesser Pfarrer in St. Pauls und er meldete dann dem Kloster, er wolle abwechselnd selber die Predigt halten. Es kam zur Vereinbarung, jeden zweiten Sonntag im Monat hält der Pfarrer die Predigt, alle übrigen Sonntage der Pater

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Schlern
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Page 12 of 70
Date: 01.10.1973
Physical description: 70
schnelle Verbreitung. P. Vigil wußte durch seine feuerigen Werbepredigten viele zu begeistern. Als Nach richtenorgan erschien viermal im Jahr ein kleines Blatt: „St.-Michaels-Bundes- Bericht“. Das St.-Michaels-Bundeskreuz von Ferdinand Perathoner findet sich wohl noch heute in der Michaelskirche in Eppan. Es ist ein Tragkreuz mit dem Bild des hl. Michael als Holzrelief auf der Rückseite des Kreuzesbalken. Dies Kreuz fand vielfach Nachbildungen, die sich noch in manchen Klosterkirchen finden. So schnell

ist zurückgeblieben. In sozialer Hinsicht tat sich P. Bernardin Thuille aus Eppan hervor. Als Pfarrprediger in Meran gründete er dort 1862 das Karolinum (benannt nach der Hauptwohltäterin Kaiserin Karolina Augusta), wo unter entsprechender Leitung arme, hilfsbedürftige Mädchen zur häuslichen Arbeit und guten Dienstboten herangebildet werden sollten. Später gründete er in Meran auch noch den Dienstboten-Unterstützungs-Verein. Als Superior in Ried (1877—1884) erbaute er dort die Kleinkinderbewahranstalt. Ebenso

war er in Imst bei der Errichtung einer solchen Anstalt beteiligt. Sein letztes Werk war die Gründung der Kleinkinderbewahranstalt in seiner Heimat St. Michael in Eppan. Man nannte ihn den Don Bosco von Tirol. Das Kloster in Eppan war verschiedene Male auch Noviziatskloster. Im Laufe der Zeit war das Noviziat in verschiedenen Klöstern untergebracht, öfters mußten die Novizen auch auf zwei Klöster verteilt werden. 1833 kam das Noviziat endgültig nach Klausen, jedoch bis dort im Jahre 1887 das Noviziatsgebäude

errichtet wurde, war öfters ein Hilfsnoviziat in einem andern Kloster nötig. Dieses zweite Noviziat war anfangs in Eppan, dann einmal in Sterzing und später wiederholt in Schlanders. Die Provinzgeschichte weiß, daß 1802 P. Joachim Haspinger in Eppan das Ordenskleid erhielt, doch nach wenigen Wochen kam er als Novize nach Meran. Eine Noviziatsidylle aus Eppan beschreibt ausführlich Josef Praxmarer in seiner Erzählung „Aus den Flegel- in die Mannesjahre“ (Wagner, Inns bruck 1869, Seite 155—182

auch in den Kapuzinerorden ein, machte sein Noviziat in Klausen und erhielt den Namen Lorenz v. Brindisi. Dieser erbat sich als junger Pater die Erlaubnis, sich den auswärtigen Missionen zu widmen. Er kam in die von einem italienischen Kapuziner eröffnete Mission in England, wo er bis zu seinem Tode arbeitete. Als unserer Provinz die bulgarische Mission (1926) angeschlossen wurde, machten die ersten sechs bulgarischen Novizen in Eppan unter der Leitung des P. Josef Kreuzsaler ihr Probejahr und dann anschließend

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Page 19 of 70
Date: 01.10.1973
Physical description: 70
) geb. 1677 — eingekl. 27. 12. 1698 — gest. Augsburg 13. 8. 1742. P. Guidobald v. Zigni (Bartholomäus) geb. 1682 — eingekl. 1. 6. 1700 — gest. Neumarkt 23. 12. 1729. Br. Benno Gelpio (Karl) geb. 1677 — eingekl. 5. 6. 1700 — gest. Augsburg 1. 1. 1750. Sohn eines Maurers, umsichtiger Provinzbaumeister. P. Rupert Lochmair (Elias) geb. 1683 — eingekl. 2. 7. 1703 — gest. Klausen 21. 5. 1757. Lektor, Guardian (auch in Eppan). P. Venantius Schrentewein (Josef) geb. 1690 — eingekl. 9. 9. 1708 — gest. Laufen

23. 10. 1727. P. Eusebius v. Pirkl (Josef Sigmund) geb. 1688 — eingekl. 10. 9. 1708 — gest. Innsbruck 1. 4. 1763. P. Georg v. Franciscis (Joh. Christoph) geb. 1688 — eingekl. 4. 9. 1709 — gest. Brixen 22. 3. 1735. P. Justinian v. Prenner (Franz Josef) geb. 1699 — eingekl. 20. 5. 1720 — gest. Eppan 7. 2. 1765. P. Timotheus v. Grustner zu Grustdorf und Reinsberg (Jos. Georg) geb. 1703 — eingekl. 21. 9. 1722 — gest. Günsburg 25. 8. 1742. Fr. Nicephorus Ganser (Leopold) geb. 1705 — eingekl. 17. 9. 1723 — gest

. Eppan 19. 8. 1728. Kleriker. Br. Ferdinand ? ? geb. 1698 — eingekl. 1724 — gest. Braunau 1. 5. 1760. P. Genebald v. Felder (Karl) geb. 1704 — eingekl. 8. 10. 1724 — gest. Günsburg 29. 10. 1745. P. Johann Paul v. Delleman (Ant. Hieronymus) geb. 1705 — eingekl. 29. 9. 1726 — gest. Eppan 20. 5. 1779. Br. Pacificus v. Call (Balthasar) geb. 1707 — eingekl. 12. 10. 1730 — gest. Imst 28. 12. 1756. Br. Abdias Hölzl (Josef) geb. 1718 — eingekl. 17. 9. 1742 — gest. Eppan 30. 12. 1788. P. Bartholomäus

Schrentewein (?) geb. 1721 — eingekl. 21. 9. 1742 — gest. Eppan 13. 9. 1797. P. Cherubin Brigl (Josef Benedikt) geb. 1725 — eingekl. 14. 9. 1745 — gest. Eppan 22. 4. 1753. P. Antonin Call (Franz Anton) geb. 1724 — eingekl. 9. 9. 1749 — gest. Bozen 15. 1. 1780. Br. Michäas Hell (Anton) geb. 1731 — eingekl. 10. 8. 1755 — gest. Bozen 8. 3. 1809. Br. Nilus v. Call (Franz Anton) geb. 1744 — eingekl. 25. 11. 1767 — gest. Meran 7. 11. 1789. Br. Andreas Plunger (Anton) geb. 1755 — eingekl. 19. 3. 1778 — gest

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Page 11 of 70
Date: 01.10.1973
Physical description: 70
Weitere Predigttätigkeit übten die Patres in Eppan wie überall bei den Aushilfen aus, die sie nebst Überetsch hauptsächlich in den Dekanaten Mölten und Deutschnofen zu leisten hatten. Zur Unterweisung des Volkes wurden auch im Sprengel des Eppaner Klosters die sogenannten Fastenmissionen abgehalten. Noch in neuester Zeit werden Fastenprediger für St. Pauls, Girlan und Gleif erwähnt. Diese hatten aber nur mehr einmal in der Woche zu predigen. Für die Italiener stellte die Provinz von 1906

ab mehrere Jahre einen Pater zur Verfügung, der, soweit möglich, jeden Sonntag eine italienische Predigt zu halten hatte. Je nach Bedürfnis erteilten die Patres in Eppan auch katechetischen Unter richt. In der Provinzgeschichte findet sich die Bemerkung, daß um 1730 an einigen Orten, so auch in Eppan, die Patres Kinderlehren abhielten. In der josephinischen Zeit wird eigens ein Pater als Katechet bezeichnet. Besonders auch in neuerer Zeit wurden in Eppan die Patres zur Katechese herangezogen

, und zwar wie der Chronikschreiber im Jahre 1966 meint, mehr als in anderen Klöstern. So war der Kaplan in Montiggl mit wenigen Aus nahmen immer auch Katechet dort. Ebenso war in den letzten Jahrzehnten auch in Eppan selbst fast immer ein Pater, oder gar zwei, als Katechet tätig. Die Seelsorge in Montiggl wurde 1922 von Msgr. Dr. Gottlieb Huber, Dekan in Kaltem, den Kapuzinern übertragen, weil Montiggl zur Pfarrei St. Michael gehört; vorher versorgten Montiggl zeitweilig die Franziskaner von Kaltem. So eifrig die Kapuziner

der St.-Michaels-Bund. In der Expositurkirche St. Michael in Eppan wurde am 14. September 1746 mit Zustimmung Papst Benedikt XIV. eine St.-Michaels-Bruderschaft errichtet, die aber unter Josef II. aufgehoben wurde. Nach Aufhebung des Klosters 1810 wurde, wie bekannt ist, der Gemeindegottesdienst in die Klosterkirche ver legt und 1866 kam die Michaelskirche vollständig außer Gebrauch und wurde 1882 exkreiert. Im Jahre 1903 kam als Pfarrprediger für St. Pauls P. Vigil Angerer nach Eppan. Er war ein fähiger

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Page 16 of 70
Date: 01.10.1973
Physical description: 70
keine Nachteile für das Kloster in Eppan. Die Bevölkerung des Überetsch begrüßte freudig beide Stiftungen und brachte den Franziskus söhnen stets großes Wohlwollen entgegen in der Überzeugung, daß Klöster Segensquellen und Stützen des religiösen Lebens für eine Gegend bedeuten. Aus diesen Gründen wurde die notwendig gewordene Auflassung des Klosters in Eppan allseitig bedauert. Einsichtige aber verstehen, daß die heutigen Zeitverhältnisse es immer notwendiger machen, die Seelsorgskräfte richtig zu verteilen

und einzelne Posten wegen Mangel an Nachwuchs nicht mehr besetzt werden können. Wenn die Kapuziner das vielleicht am schönsten gelegene Kloster in Eppan verließen, dann eben nur, weil man sich den zeitbedingten Gegebenheiten nicht verschließen kann. Einerseits können die Kapuziner nicht mehr alle Klöster richtig besetzen, andererseits läßt sich die nötige Errichtung eines neuen Seelsorgszentrums mit der längst geplanten Pfarrkirche im bisherigen Klosterbereich verwirklichen. Der Franziskusorden bleibt

im Überetsch durch die Mitbrüder der Franzis kaner wirksam. Verzeichnis der in Eppan gebürtigen Kapuziner Zusammengestellt von P. Celerin Thaler, geordnet nach dem Datum der Einklei dung. Eppan ist hier als Gemeinde zu verstehen, also nicht bloß die Fraktion St. Michael. Br. Paul v. Payr (Johann) geb. 1616 — eingekleidet 4. 10. 1639 — gest. Meran 16. 5. 1668. P. Burchard Brixner (Johann) geb. 1639 — eingekl. 29. 7. 1661 — gest. Bozen 23. 6. 1690. Br. Caspar v. Payr (Paul) geb. 1654 — eingekl. 30. 7. 1673

— gest. Brixen 13. 5. 1728. P. Perfektus v. Rottenbuch (Joh. Bapt.) geb. 1612 — eingekl. 13. 6. 1682 — gest. Bozen 7. 3. 1735. Guardian (Eppan) P. Crescentius v. Grustner zu Reinsberg (Franz) geb. 1663 — eingekl. 20. 1. 1683 — gest. Bozen 9. 8. 1694. P. Cunibert Hofer (Josef) geb. 1665 — eingekl. 29. 9. 1686 — gest. Bozen 12. 3. 1708 P. Modest Eder (Johann) geb. 1665 — eingekl. 1686 — gest. Bozen 13. 7. 1755. P. Maximin v. Tschiderer zu Greifheim (Franz) geb. 1671 — eingekl. 17. 6. 1687 — gest

. Innsbruck 31. 1. 1721. Lektor, Guardian (auch in Eppan) dreimal Definitor. P. Cherubin Grahammer (Eustach) geb. 1672 — eingekl. 30. 9. 1690 — gest. Meran 6. 5. 1745. Guardian, Begleiter des Generals.

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Page 7 of 70
Date: 01.10.1973
Physical description: 70
Eppan teilte das am 11. Juli 1812 den „Herren Fabricieri von Pfarreyen der Gemeinde Eppan und Pfatten“ also mit: „Infolge des Schreibens des Herrn Vicepräfekten vom 18ten Juniy Nr. 2445 bin ich beordnet ihnen mitzuteilen, daß die von aufgehobenen Capuzinern her rührige Kirche für die pfarrlichen Gottesdienste überlassen worden sei; und die jährlichen Gefälle der für den Gottesdienst dieser Kirche gewidmeten Legaten, und zwar dieses mit Bezug des Circolar des Culto vom 28. Okt. 1811 Nr. 10583

. Die jährlichen Bezüge ersehen sie aus den angeschlossenen Tabell. Ich geharre x Call m. p.“ Nach der Vertreibung der Franzosen aus Tirol 1813 konnten die aufge hobenen Klöster Bozen, Neumarkt und Eppan wieder bezogen werden. Zuerst kehrten die Kapuziner nach Eppan zurück. Es war ein Verdienst des unermüdlichen Dekans von St. Pauls Georg Eisenstecken. Er berief selber schon im Oktober 1813 die Kapuziner als Aushelfer und Kooperatoren nach Eppan zurück. Zur förmlichen Eröffnung des Klosters mußte erst

Eisenstecken kurz nach ihrer Ankunft in Eppan am 4. November 1814 starb, entstand ein langer unerquicklicher Streit über das Rechtsverhältnis der Kirche und die Stellung der Patres zum Ortsseelsorger. Benefiziat Tecini, dem der verstorbene Dekan jede seelsorgliche Tätig keit verboten hatte, gab sich nun wieder als eigentlicher Seelsorger aus und hielt die Kapuziner als Eindringlinge, die höchstens Messe lesen und beicht hören konnten, sonst aber in der Seelsorge nichts zu sagen hätten. So hetzte Tecini

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Page 6 of 70
Date: 01.10.1973
Physical description: 70
, Neumarkt und Eppan Am Feste des hl. Franziskus, am 4. Oktober 1810, erschien an allen drei Orten während des Mittagessens die Aufhebungskommission begleitet von Aktuaren und Zeugen. Es wurde den im Refektorium anwesenden Ordensfami lien das, bereits vom 10. April 1810 datierte, Dekret der Aufhebung verkündet. Demnach sollten: a) Innerhalb von 20 Tagen alle das Ordenskleid ausziehen und das Kloster verlassen, b) Der Klosterobere hat innerhalb von drei Tagen der königlichen Vicepräfektur ein genaues

der königlichen Präfektur Besitz ergriffen. Über den Aufhebungsvorgang wurde ein Protokoll verfaßt, das auch alle anwesenden Kapuziner unterzeichnen mußten. Die Klosterfamilie in Eppan bestand aus folgenden Mitbrüdern: P. Em- meran Mages von Imst, Guardian, P. Lambert Payr von Innsbruck, Vikar, P. Albuin Silier von Jaufental, Katechet, P. Johannes Kapistran Kienzl von Mais, P. Maurus Pöschl von Innsbruck, Prediger in St. Pauls und die Laien brüder Heinrich Ober von Kardaun, Porphyrius Mayr von Rasen und Alois

Oberprayer von Algund. Die Mitbrüder blieben in den Klöstern, bis der festgesetzte Termin abge laufen war oder bis man sie mit Gewalt vertrieb. In Eppan und Neumarkt mußten sie schon am 23. Oktober abziehen. An diesem Tage kam ein könig licher Kommissar und hielt Nachschau, ob von den im Inventar verzeichneten Gegenständen nichts fehle. In Eppan vermißte er das bei der Aufhebung Vor gefundene Klosteralmosen im Betrag von 56 fl. 47 kr. Der Guardian erklärte, er habe damit noch einige vorhandene Schulden

begleichen und für den Unterhalt der letzten Wochen sorgen müssen. Die leeren Klostergebäude und ihre Kirchen hatten ein verschiedenes Schicksal. Das Kloster in Eppan fand einen warmen Freund und Gönner an Pfarrer und Dekan Eisenstecken in St. Pauls. Er war der Meinung, daß die italienisch französische Herrschaft in Südtirol von keiner langen Dauer sein werde. Auch wollte er die Kapuziner für seine Gemeinde nicht für immer verlieren und suchte die Möglichkeit einer späteren Rückkehr offenzuhalten

diese Objekte an die Gemeinde verpachtet. Ins Klostergebäude verlegte man die Schule, während der Garten einen Unterpächter fand. Die Hauseinrichtung und die Bibliothek wurden versteigert, die Kirchen- und Sakristeisachen aber blieben unversehrt. Durch ein Dekret der königlichen Präfektur in Trient vom 17. Oktober 1810 wurde der Bürgermeister von Eppan zur provisorischen Übergabe aller Kirchen- und Sakristeieffekten an Dekan Eisenstecken delegiert. Die Übergabe selbst fand am 23. Oktober statt. Sogar

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Page 9 of 70
Date: 01.10.1973
Physical description: 70
Am 26. September 1921 fragte Provikar Dr. J. Rimbl beim Provinzial P. An gelus Stummer an, unter welchen Bedingungen die Klosterkirche auch als Seelsorgskirche dienen könnte, wenn St. Michael zur Pfarrei erhoben würde. P. Provinzial holte nun bei einigen Patres ein diesbezügliches Gutachten ein. P. Ulrich von Wasserburg, Guardian von Eppan, weist auf die Besitzfrage hin, wie sie im Grundbuche auf scheint. Dort heißt es: Die Kirche ist Eigentum des Klosters. Aufgrund des Übereinkommens

: „Es ist jeder zu erbarmen, der Guardian in Eppan wird.“ Die Angelegenheit hat sich aber doch friedlicher geregelt. Im Auftrag des Provinzials hat P. Angelikus Unterkofler mit einigen Patres einen Vor schlag bezüglich Gottesdienstordnung und Benützung der Klosterkirche für die pfarrlichen Funktionen dortselbst ausgearbeitet. Die Provinzvorstehung leitete diesen Vorschlag weiter an das Ordinariat und er bildete nun die Grundlage für einen neuen Vertrag, der 30 Jahre Gültigkeit haben sollte und nachher zu erneuern sei

, wenn nicht unterdessen eine Pfarrkirche erbaut würde. Zum Bau einer Pfarrkirche kam es trotz verschiedener Bemühungen nie. Zunächst versuchte man die Dominikanerkirche zu diesem Zwecke zu erwerben, doch erklärten 1930 die italienischen Dominikaner dem Pfarrer Innerhofer, sie gäben Eppan nicht auf. Ungefähr zehn Jahre später äußerten die Dominikaner die Bereitschaft, die Kirche zu verkaufen. Schnell griff Pfarrer Josef Innerhofer zu und im Einvernehmen mit dem Ordinariat wurde der Kaufvertrag abgeschlossen

dem Provinzial P. Eligius den Vorfall mit und bemerkte dazu, das sei die größte Enttäuschung, die er erlebt habe. So blieb der Pfarrgottesdienst weiterhin in der Klosterkirche. Im Novem ber 1951 wurde der diesbezügliche Vertrag mit einigen Ergänzungen auf weitere 30 Jahre erneuert. Bei dem ständigen Anwachsen der Bevölkerungszahl in Eppan wurde das Bedürfnis einer größeren Kirche immer offenkundiger. Auch bei bischöf lichen Visitationen wurde auf die Lösung dieses Problems gedrängt. Pfarrer Felix Denicolö

werden würde, wobei man viel leicht das bisherige Presbyterium mit Chor als kleine mehr interne Kloster kirche an die große Pfarrkirche anschließend ausbauen könnte. Ferner ob in diesem Falle das Kloster bereit wäre, vom Garten das für die Vergrößerung der Kirche nötige Grundstück zu verkaufen. Beim Provinzkapitel im Juli 1967 kam die Frage der Reduzierung der Klöster zur Sprache. Als erster konkreter Fall wurde Eppan genannt im Zusammenhang mit dem dortigen Kirchenbauprojekt. Es konnte auch vom Orden aus niemand

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Page 8 of 70
Date: 01.10.1973
Physical description: 70
hin. Von seiten des Bischofs wurde das Recht der Kapuziner anerkannt. Im Herbst 1814 ersuchte nämlich Fürstbischof Emanuel von Trient den Provinzial P. Josue Pöll auch fernerhin der Gemeinde St. Michael in Eppan zu erlauben, größere Andachten in der Klosterkirche zu halten, da die Ortskirche zu klein sei. Die Kapuziner aber können und sollen ihre klösterlichen Andachten ungestört halten. Der Dekanatsprovisor Leiter setzte aber trotzdem den Kampf fort und betonte immer wieder, die Klosterkirche samt Inventar

sei nur Gemeindekirche. Diese Ansicht vertraten nun auch die Gemeindevertreter. Inzwischen wurde in Eppan P. Peter Gruber als neuer Superior ernannt. Ihm gab der Provinzial die Anweisung, folgende Grundsätze festzuhalten: Die kaiserliche Majestät habe uns das Kloster zurückgegeben. Der Fürst bischof von Trient habe ausdrücklich gesagt, wir können und sollen unsere klö sterlichen Übungen wie bisher ungestört fortsetzen. Der Gemeinde sollen wir entgegenkommen, da die St.-Michael-Kirche zu klein

doch etwas sonderlich. Wir bitten, daß wir darin unseren gewöhnlichen Ordensritus halten können wie in anderen Klöstern. Vorzüglich bitten wir, uns nicht als Kooperatoren dem H. Kurat unterzuordnen, das hätte zu betrübte Folgen ... Wir wollen sonst lieber den Ort als die Disziplin des Ordens verlieren ...“ Der Fürstbischof ernannte nun am 20. März 1816 den Dekan von Kaltem, Alois Dalpiaz, zum fürstbischöflichen Kommissar und beauftragte ihn mit der Untersuchung und Beilegung der Differenzen in Eppan. Am 6. Mai

nachträglich dem fürstbischöflichen Kommissar noch eine Reihe von Bedenken gegen die Konvention vor. So wurden am 23. Juli 1816 noch mals beide Parteien nach Kaltem berufen, um noch einige Punkte bezüglich der Gottesdienste zu klären. Es wurde auch noch die weltliche Behörde in den Streit hineingezogen. Diese betrieb jedoch die Angelegenheit langsam. Erst im Oktober 1816 kam Gubernialrat Galura von Innsbruck nach Eppan, um die Rechtsansprüche beider Teile zu vernehmen. Er gab aber nur ganz allgemeine

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Schlern
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Date: 01.10.1973
Physical description: 70
hat sich auch der Sekretär der österreichischen Gesandtschaft Bassi, ein Trentiner, eifrig bemüht. Für den Fall der Undurchführ barkeit des Anschlusses der italienischen Klöster an die Provinz machte er den schlauen Vorschlag, einige südliche Klöster der Tiroler Provinz mit denen des Trentinos zu einer neuen Provinz zusammenzuschließen. Dabei wurden die Klöster Neumarkt, Bozen und Klausen genannt, wobei sicher auch Eppan nicht zu übergehen gewesen wäre. Gegen solche und ähnliche Vorschläge hat man immer protestiert

.“ Auch der Bischof von Trient setzte sich gegen die Vereinigung ein und erklärte, er werde für das ihm direkt und politisch unterstehende Kloster seiner Residenzstadt die Zustimmung nicht erteilen. Nun zog die Regierung ihre Verordnung zurück und überließ die Angelegen heit der Ordensleitung. Die österreichische Regierung verfolgte bei ihren Plänen nur politische Zwecke, während die deutschen und italienischen Kapuziner bei ihrem Widerstand das Wohl des Ordens und den Frieden der Klöster im Auge hatten. Eppan

zur Zeit der josefinischen Klosterreform Die Jahrzehnte vor dem josefinischen Klostersturm könnte als Glanzperiode bezeichnet werden, soweit die Mitgliederzahl ins Auge gefaßt wird. Bei der Aufnahme hatte man die Möglichkeit einer strengen Auswahl; wegen Platz mangels mußten viele Bittgesuche unberücksichtigt bleiben. Eppan z. B. zählte nach der tabula provinciae 1774: 10 Patres curati, 7 Patres simplices und 4 Laienbrüder. Zur großen Anzahl der Simplexpatres ist zu bemerken, daß diese vielfach

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