mit Firmament stand die Sonne . . . vre leuchtende, licht gebärende, goldene Sonne, die Urmutter alles Lebens! Dr. Eberle lächelte glücklich — und kurz darauf schlummerte er ein. Wie lange er geschlafen hatte, vermochte er nicht zu sagen. Als er erwachte, war es ihm, als streiche ein kühler Hauch über sein Gesicht. Vielleicht war eine Fledermaus über seinen Kopf gepflogen. Er richtete sich auf, denn es fröstelte ihn. Dann horchte er angestrengt in die schrvarze Stille. Er hörte Professor
Klapeer und Giefebrecht laut schnarchen. Da rasselte etwas neben ihm, er fühlte, wie eine Hand nach der feinen griff. Es war Herrn Schulzes Hand. „Sehen Sie nichts?" flüsterte der ängstlich, ..dort hinten, vor dem Teufelstor, steht ein weißer Mönch mit bleichem Gesicht und starrt uns drohend an." „Unsinn!" rief Dr. Eberle, „ich sehe nichts. Es ist ja ganz finster!" „Ach Gott, Herr Doktor! Bitte, verlassen Sie mich nur jetzt nicht! Sie wissen nicht, was ich für ein armer Teufel bin! Bitte, verlassen
Sie mich nicht!" „Nein, gewiß nicht! Aber beruhigen Sie sich, alles ist nur eine Täuschung! Die dummen Geistergeschichteu haben Sie aufgeregt, — nichts weiter." „Ja, ja, so wird es fein! Danke! Gottlob, jetzt ist die Ge- statt fort! Verzeihen Sie nur, daß ich Sie geweckt habe! Danke! Danke —" ' Dr. Eberle legte sich wieder nieder, aber gerade, als er Nahe daran war, wieder einzuschlafen, wurde er von Herrn Schulze in die Seite gestoßen: Da sind sie wieder, sehen Sie, Herr Doktor? Und jetzt ist es kein Mönch mehr
, es ist ein alter Mann mit weißem Bart .... und neben ihm steht eine Frau, die führt einen Kna ben an der Hand! O Gott, macht das Kind furchtbare Augen auf mich, o, es ist schrecklich anzufchauen —!" „Ja, was haben Sie denn?" rief Dr. Eberle ärgerlich. „Ach, ich halte es nicht mehr aus! Ich halte es nicht mehr 'aus, Herr Doktor! Ich bin ein Scheusal! Ja. horchen Sie nur: ein gräßlicher, ganz gewissenloser, gemeiner Mörder bin ich! Wenn mich auch kein Gericht der Welt zu verurteilen vermag!" . „Reden
vor mir. . . Ach Gott, ich habe die, sen Augenblick seither nicht mehr aus meinem Gedächtnis bringen können! Weiter unten am Flusse zogen dann zwei Soldaten die Leiche des Kindes ans User. Alle Mieder, belebungsversnche blieben erfolglos." „Dafür gibt es mm freilich keinen irdischen Richter/ sprach Doktor Eberle kopfschüttelnd. „Mag sein —!" entgegnete der Offiziant. „Mag sein! Aber wollen Sie so einen nichtswürdigen Bösewicht, wie den Hof rat Pelz in Schutz nehmen? Haben Sie den Man überhaupt gekannt?" „Nein