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Volksbote
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Page 1 of 12
Date: 15.07.1954
Physical description: 12
des Nationalismus, aufgefallen, daß Mazzini nicht die Sprachgrenze, welche bekanntlich bei Salum lag, als die Grenze Italien« wollte, sondern den Brenner, die Wasserscheide als gottgewollte Scheidung zwischen den Natio nen bezeichnete. Mussolini, der «Duce», hat dann den Bren ner, bis wohin sich seit 1918 nach dem Frie densvertrag von St. Germain die Grenze er streckte, als gottgewollte und von der Natur vorgezeichnete Grenze immer bezeichnet, ob wohl er am Prinzip des Nationalstaates fest hielt. Der Duce

. Man schwärmte für die Demokratie, plädierte für Menschenrechte und versprach hoch und heilig Anerkennung und Förderung von Eigenart und Traditionen der Minder heiten. Nun stellt sich aber heraus, daß der Geist Mussolinis, der Schatten des Duce noch immer herumspukt und zwar nicht im geheimen und näohtlicher Weile, sondern ganz öffentlich und mit Aufwand von großem Pomp. Zwei Bei spiele: Am vergangenen Sonntag, 11. Juli, wurde auf dem Brenner eine Gedenkfeier abgehal ten. Bei derselben hielt der Triestiner

On. De Marsanich eine Rede, welche, was Inhalt anbelangt, ohne weiteres aus dem Munde des Duce stammen könnte. Es handelte sich um eine Kundgebung, welche von den Neufaschisten zu einer hypemationälen Ver anstaltung ausgeprägt wurde und bei wel cher «die Wiederbekräftigung der ItalianitSt Südtirols» zum Ausdruck kommen sollte. De Marsanich hielt eine richtige Straf- umd Drohpredagt gegen die Südtiroler Volks- partei — wir zitieren nach dem «Alto Adige»: «Ihr überspannt dias Seil. Aiuch deswegen

zu las sen. — Aber nicht die Rede des neufaschistischen Duce ist es, die uns heute besonders inter essiert, sondern die Einbegleibung dazu, die der «Alto Adige», der würdige Nachfolger der einmal im gleichen Hause hierausgegebenen faschistischen «Provimcia dl Bolzano», stellte, schreiben dazu die «Dolomiten» vom 13. Juli. Er wollte bei dem Besuch aus dem Süden seine Visitenkarte abgeben, mit einem von sei nem ehrenwerten (= onrevole) Förderer «Civis» gelieferten Leitartikel am gleichen Tage

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Der Standpunkt
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Page 1 of 12
Date: 20.04.1951
Physical description: 12
- unabhängigen «Parallel krieg» führen. Als aber im Januar 1941 die beiden Führer auf dem Obersalzberg zusammenkamen, Hitler hatte kurz- zuvor dem Duce seinen «Unmut, über-die unglückliche Entwicklung auf dem Balkan und in Afrika zu erkennen gegeben und seinerseits Vorschläge gemacht, wäh rend das Comando Supremo zum er sten Mal hatte um Hilfe bitten müssen und bereit war, sie anzuneh men — damals erst wurde der erste schwache Ansatz zu einer strategi schen Koordinierung gemacht. Aber die Pläne, die Hitler

Mussolini natürlich nichts. Nur all mählich ging er Hitler ins Garn. Als Hitler ihm durch den Anschluss Oesterreichs einen schweren Stoss versetzte, war Mussolini schon der Verführung erlegen, denn er hatte bereits begonnen, sich einen gross artigen Aufstieg an der Seite Hitlers auszumalen. Als dann Hitler im Frühjahr 1938 in Rom weilte, ver weigerte ihm zwar der vorsichtige Duce noch immer den Abschluss ei nes militärischen Beistandspaktes (damals war Mussolini noch bei vol len Sinnen

und wollte vor allem den Pakt nicht gefährden, in dem die Engländer das Imperium anerken nen sollten), blickte aber bereits gie rig nach dem Balkan und freute sich über Hitlers feierlichen Verzicht auf Südtirol. Von nun an, sagt Rintelen, glaub te jeder der beiden Diktatoren an das Genie des anderen. Die ungleich stärkere Anziehungskraft hatte und; behielt aber Hitler: Er zog den Duce mit sich in den Abgrund. Und er be trog ihn, denn wenn auch die mise rable Taktik, sich einander die wich tigsten Aktionen zu verschweigen

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Der Standpunkt
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Page 6 of 12
Date: 27.07.1951
Physical description: 12
. Und das, war wohl auch der Zweck. Dann rich tete zuerst der Handeiskammerpräsi dent eine kurze Begrüssung an Mus solini, die dieser ohne Wimperzucken entgegennahm. Nachher sprach Tinzl, den er vom Parlament her kannte. Tinzl sagte, die Bevölkerung sei ausser ordentlich beeindruckt von den Dekre ten gegen die Südtiroler Schule und Kultur. Wie der Duce aber merkte, dass wir eine Beschwerde Vorbringen woll ten, nahm er eine Zeitung und begann zu lesen, und er las auch noch weiter, als Tinzl längst aufgehört

Mussolini wieder auf, und da fasste sich der Podestà ein Herz und sagte, die Stadt Bozen würde es sich als hohe Ehre anrechnen, wenn der Duce sie einmal besuchen würde Die Antwort: ’Io conosco questa popo- lazione laboriosa e onesta — ich kenne diese fleissige und ehrenhafte Bevölke rung!’ Er nahm die Einladung an und versprach, ur.s ebenso wohUoollend zu behandeln wie bisher ... Danach senkte er seinen Kopf, auf dem damals noch einige Haare wuchsen, um einen oder höchstens zwei Millimeter

der . Bozner Sparkasse, Mussolini war zurückhaltend und sach lich, aber nicht unangenehm. Das vierte Mal schliesslich sah ich ihn im April 1940. Es war eine wirre Zeit, die Leute hatten unter dem Ge hämmer der deutschen Propaganda immer mehr für die deutsche Staats angehörigkeit optiert, weil sie meinten, sie müssten in jedem Falle ihre Heimat verlassen. Da nahm denn der Präfekt Mastromattel mit.: Mussolini Fühlung und sagte mir, der Duce sei bereit, eine Südtiroler Abordnung zu empfangen

und ihr die beruhigende Erklärung ab zugeben, dass diejenigen, die nicht für IV. IHTEMMTIIIIIUE TUNTE« MESSE für FREMDENVERKEHR UND SPORT 4. bis 19. August 1951 Die., bedeutendste ’ ': Wirtschaftsschau für Fremdenverkehrs-Ausstattungen, .und Sportartikel Besuchen Sie diese Messe! Fahrpreisermässigungen nach Trient vcm allen italienischen Eisenbahnstationen Deutschland optieren, im Lande bleiben konnten. Wir erfuhren später, dass sich Berlin eingeschaltet und dem Duce gesagt hatte, man würde eine solche Erklärung

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Volksbote
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Page 2 of 12
Date: 10.11.1955
Physical description: 12
„antifaschistische" Frauen blutig ge schlagen. D. Sehr,) Auf dem Siegesplatz hörte man plötzlich das „alalä“, das den Ohren der Neufaschisten offenbar noch sehr teuer ist, und wurde im lauten Sprechchor der Namo einer hochgestellten Persönlichkeit der Sozialbewegung (Neufaschisten) gerufen, (gemeint ist damit der neue „Duce“ der Faschisten, der „Kommandant“ Borghese. D. Sehr.) die mit ihrer allseits bekann ten Vergangenheit sicher nicht Italien, das Italien von Vittorio Veneto, repräsentiert. In einigen Straßen

stimmten Grüppchen von Ewiggestrigen die Hymnen an, die in den zwei faschistischen Jahrzehnten Mode waren, und während der Festversammlung im Corso- Saal brachen sie in Hochrufe auf den Duce aus. Diese Vorfälle sollen trotzdem verzeichnet werden, weil sie beweisen, wie die italieni sche Sozialbewegung (der Neufaschisten) und die Monarchistenpartei mit ihren unverant wortlichen Kundgebungen, mit denen sie sich dank der von unserer Verfassung gewähr leisteten Freiheit ln die Feier elnmischen konnten

in Zukunft unter keinen Um ständen mehr sich wiederholen können." Der Geist des Duce lebt Wir haben bisher kurz berichtet, wie es zur „Trikolore-Abstimmung“ gekommen ist und was es damit für eine Bewandtnis hatte und .'wie sie zu Ende ging. Die Zeitung „L‘Adige“ schrieb am 21. Oktober wörtlich: „Unser Blatt hat sich nicht damit begnügt, die Initiative zu ergreifen, die von allen als großartig und vollkommen den Bedürf nissen unserer Provinz entsprechend aner kannt wurde, sondern es hat auch seine ganze

zu beschwören, doch nicht alle haben geahnt, daß der beschworene Geist die Gestalt des Duce annehmen würde. Der Schatten des Duce aber ist lebendig, wie es sich gezeigt hat, und trotz der Bannungsversuche sitzt er gar vielen im Genick und leider nicht als Schreckgespenst. Will man aber der Welt und uns Südtirolem beweisen, daß es den Regie rungsparteien ernst ist mit der Bannung' des Guce-Geistes, dann lasse man. unsere Minder heit leben durch Gewährung .der im Natur gesetz verankerten und im Degäsp.cri

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Dolomiten
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Page 7 of 12
Date: 04.10.1960
Physical description: 12
, ihm war das Gespräch unangenehm, und er wünschte, auch den Duce in eine ähnliche Lage zu bringen: „Sie sind mit Recht auf das, was Sie erreicht haben, stolz, .Duce. Es ist ihnen gelungen, in Ihrem Staat alle Ita liener zu vereinigen.“ „Noch nicht alle! Nicht alle noch! Wir ha ben noch Außenstände an den Grenzen.“ „Aber fast alle. Ich bin Ihnen, bevor ich an die Macht gelangte, soweit es nur ging, entgegengekommen, ich habe auf SUdtirol verzichtet und die Brennergrenze als die Nordgrenze Italiens anerkannt

Angelegenheiten zu mischen. Aber Sie erlauben eine Gegenfrage: Wollen Sie' nlchfrjwleder in den .Völkerbund zUrück- kehren?“ „Ich kehre nur unter der Bedin gung der, vollsten Gleichberechtigung zu rück. Die Zeit der Bevormundung als eines Staates zweiter Ordnung ist für mich' vorbei. Man wird das wohl oder übel bald zur Kenntnis nehmen müssen.“ • Am nächsten Tage marschierten ln Ve nedig vierzigtausend Schwarzhemden auf. Die Italiener waren außer sich vor Begei sterung. Der Duce wiegte sich mit zurück

geworfenem Kopf leicht in den Hüften; Hit ler beobachtete ihn bewundernd und be neidend zugleich von der Seite: Wahrhaftig, wenn er vielleicht auch nicht einem Cäsar glich, dann doch einem guten Heldendarstel ler, der einen Cäsar gab, Hitler in Zivil fühlte, wie wenig Eindruck er auf die jubelnden Italiener machte. Duce! Ducei schrien sie, und der Duce rollte ein wenig die Augen. Der Sohn des Schmiedes von Imbla konnte nicht verber gen, wie wohl ihm solches Rufen tat, und er warf seinem Gast einen Blick

zu, ob dieser auch bemerke, was ein Duce und was der Faschismus sei. Wie locker und gelöst marschierten die Schwarzhemden vorbei, wie warfen sie beim Passo Romano leicht die Füße hoch und dachten gar nicht daran, daß dieser Schritt den deutschen Paradeschritt nachahmte. Und die Abteilungen italienischer Mädchen! Wie fließend sie marschierten, wie anmutig sie vorübertänzelten, ob er wollte oder nicht, Hitler mußte zugeben, daß der deutsche BDM mit seinen schweren Mädchen dagegen nicht hätte aufkommen können. Man mußte

bei den Deutschen mehr auf Anmut sehen, man mußte sie durch Turnen und Sport leichter und gelenkiger machen, das war eine For derung, die er an den Reichsjugendführer stellen wollte. Dank an den Duce Um 22.25 Uhr rief der Prinz von Hessen aus Rom Berlin an: „Ich komme eben aus dem Palazzo Venezia. Der Duce nahm die Sache sehr freundlich auf. Er läßt Sie herz lich grüßen. Man habe es ihm schon aus Österreich mitgeteilt. Er habe gesagt, diese Abstimmung sei ein Bluff, sie sei unmöglich, man könne

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Volksbote
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Page 1 of 12
Date: 04.04.1957
Physical description: 12
lionen; Verwaltungsüberschuß vom Jahre 1955 130 Millionen. > Die • Gesamtausgaben sind ebenfalls mit rund 3.1 Milliarden Lire veranschlagt. Voraussichtlich wird der Landtag kom mende Woche mit der Haushaltdebatte be ginnen. Der Geist des „Duce* ' am Werk. Es war am Silvesterabend des Jahres 1937. Da wurde in einer Stadt Südtirols mit gro ßen Lettern eine Anschrift gemalt, welche lautete: „Südtiroler, haltet zusammen!“ Wer die Täter waren, wurde nie in Erfah rung gebracht. Tatsache ist, daß mehrere

vor die Konflnierungskommission und das Urteil lautete auf drei Jahre Verbannung. Wir wol len ausdrücklich noch den Urteilsspruch bei dieser Gelegenheit festhalten, wobei es sich — wir erwähnen das eigens — um ein politi sches Urteil handelte. Der Herr Präsident stand in seiner ganzen Amtswürde auf und entschied in der Pose eines Allgewaltigen und selbstverständlich im Namen des Duce Be nito Mussolini „colpevoli o non colpevoli, vi dichiaro colpevoli“. (Schuldig oder nicht schuldig, ich' erkläre euch schuldig!) Und die Inhaftierten gingen

in die Verbannung. Einige erhielten drei Jahre, andere fünf Jahre. Wenn sie ihre Verbannungszeit nicht zur Gänze ab- sitzen mußten, so fiel das mit der Option zu sammen. Jeder wird es ja mehr als ver ständlich finden, daß diese Studenten für Deutschland optierten, um wieder auf eine Zukunft denken zu können. Das war der Geist des Duce, der Geist und der Wille, der.' unsere Minderheit ausrotten wollte. Da gab es keine freie Meinungs äußerung. Für Südtirol war auch das Natur gesetz nicht mehr in Geltung

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Volksbote
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Page 9 of 12
Date: 01.05.1958
Physical description: 12
braune Farbe in ein schönes Grün umzuwandeln. Man beginnt langsam mit der Anbauarbeit. Salum. (Fern der Heimat gestor- b e n.) Im Alter von 70 Jahren starb in Lochau bei Bregenz Frau Fanny Pomarolli geb. Dega- speri. Sie war im Zuge der Option mit Mann, Sohn und Tochter von hier abgewandert. Es war schon ausgemacht, im Laufe dieses Jah res nach langer Zeit bestimmt wieder einmal die alte Heimat aufzusuchen und Salum wie- SudtieoUc! It/cUdlaUe tcktwifi! ■ Abfuhr für den «Duce* ln Gröden Aus St. Ulrich

wird uns berichtet: Am Sonntag, den 20. April, eröffnete der neufaschistische Landtagsabgeordnete Doktor Andrea Mitolo, bekannter als „Duce“ von Bozen, den Wahlfeldzug in St. Ulrich. Dem Herrn Mitdlo schwante bei seiner Grödner Fahrt wohl nichts Gutes. So nahm er sich gleich einen Autobus voll halbwüchsiger Bur schen, also sozusagen eine Leibgarde, mit. Die Jungen postierten sich während der Versammlung um ihren „Führer“ Und Mitolo hatte den seelischen Beistand bitter nötig. Die Grödner erwiesen nämlich

dem „Duce“ nicht die erwünschte Aufmerksamkeit und den gebührenden Respekt. Diese Interesse- , losigkeit der Einheimischen brachte Mitolo, der in Bozen an ein anderes Publikum ge wöhnt ist, außer Rand und Band. - Hatte er zuerst „nur“ kritisiert, daß bei der Leichenfeier für Hochw. Ferrari Tiroler Trachten zu sehen waren, so fielen ihm gegen Ende seiner Vorstellung überhaupt keine anderen wahlwerbenden Schlager mehr ein als „imbecilli“, „bastardi“, usw. (Dummköpfe, Bastarde). Es war direkt ein groteskes

Bild: die kleine aufgeregte Figur, die wild mit den Armen fuchtelte, und deren Stimme sich immer wieder überschlug. Die Grödner sahen sich zunächst all den Zauber gelassen an. Dann ertönten einzelne Pfiffe und erscholl von allen Seiten^ Gelächter. Der Redner wurde immer Richtiger... das Lachen und Pfeifen steigerte sich', bis der „Duce“ schließlich nicht gerade ruhmbedeckt die „Kampfstätte“ verließ. derzusehen. Anstatt dessen wurde sie uner wartet rasch in die ewige Heimat abberufen

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Volksbote
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Page 1 of 12
Date: 14.01.1960
Physical description: 12
, diesen rot- weißen Skandal mit Stichel und Sense zu ent fernen. Der Faschismus ist offiziell ver schwunden. Nicht aber seine Nervosität, denn der Geist des Duce überschattet noch die Handlungsweise mancher Kreise und Autori täten. Wie anders könnte es sonst sein, daß die Sicherheitsorgane einzuschreiten sich ver pflichtet fühlten, wenn eine Bäuerin bei ihrer Wäsche ein weißes Leintuch neben ein rotfarbenes Barchent auf den Söller hängt Aufruhr witternd und Protest erhebend gegen die Hissung der rotweißen

Re gierung, sondern selbst der König das feier liche Versprechen abgegeben hat, unsere Rechte und /unsere Eigenart zu wahren. Tatsache ist, daß uns der Faschismus in kul tureller Beziehung gar alles genommen hat und uns mit allen Mitteln in bezug auf Volks tum und Brauchtum zu erdrosseln bestrebt war. Tatsache ist, daß der Geist des Faschismus heute noch fortlebt und die gleichen Ziele ver folgt wie weiland der Duce. Tatsache Ist, daß nach dem zweiten Welt kriege uns das Recht der Selbstbestimmung

dürfe...“ Tatsache ist,- daß wir Südtiroler kein Ver trauen mehr haben können. Wir haben durch unsere Vertreter in Rom und in der Region gebeten und ersucht, Vorstellungen gemacht und uns auf Gesetze berufen. Wir /haben bei allen nur mögliohen Gelegenheiten unsere Forderungen vorgebraoht und ganz bestimmt keine Instanz vergessen, um Gehör zu finden. Es war vergebens. Kann es da wundemeh- men, wenn unser Vertrauen erschüttert ist und wir überzeugt sind, daß der Geist des Duce seinen Schatten

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Volksbote
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Page 2 of 12
Date: 02.07.1959
Physical description: 12
, trafen zum schandbarsten Übereinkommen, das je mit den schandbarsten Mitteln gegen eine kleine Volksgruppe ausgeheckt wurde. Die abgrundtiefe Verworfenheit mag durch ein Beispiel illustriert werden. Während Mus solini von Hitler die‘Aussiedlung der Süd tiroler verlangte und der „Führer aller Deut schen“ diesem Ansinnen als erster und ein-- ziger deutscher Staatsmann zustimmte, hatte der Duce angesichts der Krise der Tschecho slowakei am 18. September 1938 noch erklärt: „Gegenüber diesem Problem

am 7. April 1938: „.., Ein Vertrag zwischen unserem bewunderungswürdigen Duce und dem Führer könnte vorsorglich und endgültig das Problem der vollständigen, wahren Ita- lianität der Bürger des Oberetsch lösen: Die Deutschen der, Provinz Bozen werden aller ihrer Liegenschaften enteignet und dafür ent schädigt und übersiedeln endgültig auf die Nordseite des Brenners. — (So könnte auch endlich das widerliche fremdstämmige Prie stertum ausgeschaltet werden, das der größte Feind der Italianität d°o Oberetsch

zu verstehen gegeben, daß man die Heimschaffung der Südtiroler Deut schen bis nach Kriegsende aufschieben möchte. Der Vorschlag ist verdächtig. Ich erinnere mich, daß Hitler in Berchtesgaden zweimal sagte, die Heimschaffung der Minderheit aus Südtirol habe seinem Ansehen' geschadet... Ich möchte nicht, daß die Deutschen ihr Wort zurücknehmen. Der Duce ist entrüstet. Er ist bereit, den Deutschen auf wirtschaftlichem Gebiet großes Entgegenkommen zu zeigen, in der Frage der Minderheit ist er unerbittlich

. „Der Duce kommt ln den Palazzo Firenze zu einer Ausstellung • der Veröffentlichungen der Dante-Vereinigung (der im Ausland kulturell auftretenden und in Italiens Grenzgebieten als finanzkräftige Italianisierungsgesellschaft auftretenden Organisation). Vor meinem Re gale ruft er aus: ,Ja, Tolomei, die Aussied lung der Deutschen, das ist eine der groß artigsten Sachen, die Sie für die Nation ge macht haben’, und dann noch lauter: ,Sie ziehen ab, sie ziehen ab.’“ (S. 651). Wenige Seiten vorher (S. 638

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Volksbote
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Page 2 of 12
Date: 04.04.1957
Physical description: 12
und eine radikale Reinigung durchgeführt. In Italien war es anders. Der Duce ist . gestor ben, der Geist aber lebt noch. Wer daran zweifelt, der braucht nur auf die Durchfüh rung des Pariser Vertrages und viele Ein zelheiten im täglichen Leben zu sehen. Damit aber nicht genug: Während in Deutschland keine nationalsozialistische Par tei ihr Haupt erhebt und sich namhaft zu machen wagt, fühlen sich in Italien gewisse Kräfte und Kreise stark genug, um den Geist des Faschismus zu vertreten

und zwar nicht nur in Wort und Schrift, sondern auch in der Tat.' Der Geist des Duce lebt noch und seine Partei, die Neufaschisten, sind im Auftrieb. Leider! Wir bringen an anderer Stelle unserer Ausgabe einen ausführlichen Bericht über Ausschreitungen der Neufaschisten am ver gangenen Sonntag. Die Sicherheitsorgane haben ohne Zweifel ihre Sache gut gemacht, indem sie die Erstürmung der Verlagsanstalt „Athesia“ abgewehrt haben. Es heißt, so ent nehmen wir italienischen Zeitungen, daß eine Person verhaftet worden sei

1955 artete eine patriotische Fahnenkundgebung an dem nach wie vor von Faschiobeilen star renden sogenannten Siegesdenkmal zur faschistischen Demonstration aus, während der Von Jugendlichen des MSI. die alten Kampflieder aus der Duce-Zeit gesungen und dem Kommandeur der berüchtigten pecima Flottiglia MAS, Valerio Borghese, stürmische Ovationen bereitet wurden: unter der Nase aller italienischen Behörden, die dabei stan den, sich da9 nicht nur gefallen ließen, son dern dann auch noch mit und neben

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Volksbote
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Page 2 of 12
Date: 05.09.1957
Physical description: 12
the Queen“ wurde die britische Flagge eingeholt und die Flagge des jungen Staates gehißt. Eine tausendköpfige Menschenmenge brach in den Ruf „Merdeka“ (Freiheit) aus und feierte Abdul Rahman als den „Vater der Unabhängigkeit“. Leiche Mussolinis an seine Witwe übergeben Die Leiche Benito Mussolinis wurde am Freitag .mittag auf dem Friedhof von San Cassiano der Witwe . des „Duce“, Rachele Mussolini, übergeben. Donna Rachele hatte die Herausgabe des Leichnams, dessen Ruhe stätte streng geheim

Wallfahrtsort“ schaffen wollte. Auf dem Friedhof von San Cassiano in Predappio befindet sich die Familiengruft der Mussolinis. Dort werden nach den mehrfach geäußerten tyillen des ehemaligen „Duce“ auch seine Gebeine ruhen. Mussolinis Gehirn war nach . dem Krieg dem Mailänder Ge richtsmedizinischen Institut zur Untersu chung übergeben worden. Die Faschisten demonstrierten • Entgegen, deti Zusagen, neufaschistischer Führer ist es am Samstag, den 31. August, bei einem Requiem zu Ehren Benito Musso linis

Hochverrates erschossen worden war, ist ferngeblieben. Ursprünglich sollte der Leichnam unmit telbar nach dem Requiem im Familiengrab der Mussolinis neben dem Lieblingssohn des Duce, Bruno, der zu Beginn des Krieges bei einem Flugzeugunglück umgekommen war, beigesetzt werden. Donna Rachele entschied jedoch, daß der Leichnam noch zwei Tage in der Kapelle über dem Grab aufgebahrt liegen solle. Donna Rachele war die einzige, die nicht den Arm hob, als nach der Messe einer der Schwarzhemden zum faschistischen

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Dolomiten
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Page 24 of 28
Date: 18.12.1954
Physical description: 28
auf Mussolini zu sprechen und da wagte ich die Bemerkung, gleichviel was man sonst vom Duce halte, aus der Geschichte der römi schen Monumente sei sein Name nicht mehr auszutilgen. Die Antwort war eisernes Schwel gen und starre Mienen. Mich selber hat die ser Erfolg sehr belustigt und darum schrecke Ich auch vor dem vorliegenden Artikel nicht zurück. Wie ein römischer Triumphator... Man kann sich wohl vorstellen, nüt welcher Neugier Ich unmittelbar nach der Ankunft in Palermo mich zu einem Spaziergang

durch die berühmte Stadt rüstete. Aber mein kunst- geschichtliches Interesse kam' zunächst nicht auf seine volle Rechnung, denn ln sämtlichen Schaufenstern war hellerleuchtet das Bild des Duce mit seiner stark stilisierten Unerbitt lichkeit und darüber vielfach auch eine mit der Trikolore drapplerto Puppe der Italien zu sehen. Für den nächsten Morgen war nämlich die Ankunft Mussolinis, sein erster Besuch ln Sizilien, angektlndlgt und zwar sollte er, von einer Flottile empfangen, auf einem Kriegs schiff ankommen

vormachte, trug auch Ich kein weiteres Bedenken mehr und hatte dann alle Ursache, mit meinem erhöhten Platze zufrieden zu sein. Es dauerte auch gar nicht lange, bis der Ein zug begann. In unzähligen Automobilen fuh ren die offiziellen Vertreter der Regierung, der Stadt, des Militärs, vor allem aber Faschi sten und wieder Faschisten daher, und als der Duce selber kam, brach ein Lärm los, der nur in Italien möglich lat. Den Automobilen folgte dann noch eine große Menge von Faschistcn- kolonnen aus ganz

des paiermi tonischen Adels vor; und wo Immer man an diesem Tage hinkam, war die Straße abgesperrt oder gqb es sonst eine Verkehrs stockung, well die Automobile des Duce vor überfahren sollten oder wirklich vorüberfuh ren; und wollte men eine Kirche besichtigen, verwehrt« einem eine Wache den Eintritt, well — vielleicht nach drei, vier Stunden — „Sua Eccellenza“ erwart« werde. Am späten Nachmittage folgte ich noch ein mal den Spuren Mussolini*. Um Viertel nach sechs wellt« «e nlmlieh na dar T««tum

schwoll zurück, verdünnte sich, verebbte, und nun, da eben die völlige Stille eintrat, schlug unmittelbar über dem Duce die Uhr des könlg- lichen .Palastes: die “Viertelstunde. Mussolini ließ den Schlag noch verklingen und dann nahm er mit kräftiger weithin schallender Stimme das Wort und rief: „Popolo Paler mitano!“ Das ganze theatralische Pathos des Italieners lag schon in diesen ersten beiden Worten und außerdem hatte schon die stili sierte und absichtlich betonte Pünktlichkeit des Redebeginnes

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Dolomiten
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Page 2 of 12
Date: 07.11.1955
Physical description: 12
Zwischen fälle vor sich gehen und General Bergonzoll (Barba elettrica = elektrischer Bart) selber, der doch bekanntermaßen der MSI. angehört, bekam die Erlaubnis, das Siegesbulletin vor zulesen. An den bedeutsamsten Stellen schrieen die eigens hiezu angelernten Monar chisten „Hoch die Monarchie“, und die jun gen Missini begannen, um ihrerseits nicht nachzustehen, den Sprechchor „Duce, D u c e“. Die Feier war glücklicherweise beendet. Aber die Provozierung konnte nicht weiter hin geduldet werden. Dr. Caminiti

von Leuten der Italienischen Sozialen Bewegung und der Monarchistenpartei gestört, die sich in Kundgebungen rein f a« c h i $ t i- schen Stils gefielen. (In Trient wurden zwei „antifaschistische“ Frauen blutig ge schlagen. D. Sehr.) Auf dem Siegesplatz hörte man plötzlich das „alala“, das den Ohren der Neufaschisten offenbar nodi sein- teuer ist, und wurde im lautem Sprechchor der Name einer hodigestellten Persönlichkeit der Sozialbewegung (Neufaschisten) gerufen, (gemeint ist damit der neue „Duce

“ der Faschisten, der „Kommandant“ Borghese. D. Sehr.) die mit ihrer allseits bekann ten Vergangenheit sicher nicht Italien, das Italien von Vittorio Veneto, repräsentiert. In einigen Straßen stimmten Grüppdien von Ewiggestrigen die Hymnen an, die in den zwei faschistischen Jahrzehnten Mode waren, lind während der Festversammlung im Corso- Saal brachen die Hochrufe auf den Duce aus. Diese Vorfälle sollen trotzdem verzeichnet werden, weil sie beweisen, wie die italieni sche Sozialbewegung (der Neufaschisten

eines demokratischen Ita lien von allen Italienern ohne Unterschied der Parteikarie und der Ideen geschrieben. Die Italiener von Bozen fühlen sich als solche am 4. November wie an allen anderen Tagen des Jahres und haben es nicht !m mindesten nötig, ihre Vaterlandsliebe mit jenem „ Alalä“-Geschrei aufzuwürmen, das uns durch zwanzig Jahre bis zur Schluß- katastrophe begleitete. („Alto Adige“, 5. November) Borghese, der neue Duce (Borghese, der Kommandant der legendär gewordenen Unterseeboot-FIothle ..Decima Mas

“ des zweiten Weltkrieges, betrachten die Ncufaschisten als den Duce Nr. 2). Der „Secolo d’Italia“ (der Nachfolger des Popolo d'Italia“), der schon seit einiger Zelt bemüht war, sich der Aktion des „Adige” zu bemächtigen und der vorzüglichste Sammel punkt für die für Bozen gewidmeten Triko loren geworden wnr, macht In seinem .-Be richt über die Feier des 4. November In BSzcn (Ausgabe vom 5. November) Freudensprünge. Nur einige Sätze daraus. Wir lesen in dem Bericht des „Secolo” aus Bozen

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Dolomiten
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Page 7 of 8
Date: 12.04.1960
Physical description: 8
Dienstag, den 12. April 1960 — Nr. 85 „Dolomiten" / .VM»e y ' * Degror KG. Dr. Heimberger & Co., Meran-Bozen SPORT Horn bereitet Olympische Spiele wie noch nie Rom, 11. April. Die Olympischen Sommer spiele 1960 in Rom werden alle vorausgegan genen Spiele in jeder Hinsicht in den Schat ten stellen. Auch in den historischen Schatten des Duce. Von' Insgesamt 98 Mitgliedstaaten des In ternationalen Olympischen Komitees (IOC) .haben bisher 85 offiziell ihre aktive Beteili gung angemeldet

) zu tragen hat, durch Ausgaben der Gemeinde Rom und vor allem durch die Investitionen der privaten Wirt schaft; letztere freilich aus kommerziellem Interesse.. Der Schatten des Duce liegt über vielen Bauten. Schon von weitem leuchtet dem Be sucher und dom Aktiven aus dem „Foro Italico“ ein moderner, 36 Meter hoher Obelisk entgegen, in 1 den die beiden Worte „Mussolini- Dux“ auf ewig eingemeißelt scheinen. Weder öffentliche Polemik noch parlamentarischer Druck haben die italienischen Nachkriegs

regierungen dazu zu bewegen vermocht, der Verherrlichung des Diktators Benito Musso lini wenigstens an dieser Stelle ein äußer liches Ende zu bereiten. Den ausländischen Besucher nimmt das aber nicht weiter wunder, denn wenn er den übrigen steingewordenen Faschisteneifer im „Foro Italico“ sieht, weiß er, daß hier weder Willkür noch Zufall die verantwortlichen Konservatoren sind. Wer sich nämlich der Mühe unterzieht, zählt allein sechzigmal die Marmor- und Mosaikinschrift „Duce a noi“, was im übertragenen

Sinne soviel wie „Heil Hitler“ heißt. Das,Wort Duce — also Führer — findet sich in Marmor gehauen und in Mosaiken geformt genau 264 Mal im „Foro Italico“. Die Neo-Faschisten nennen das Forum daher unentwegt ■ wie früher „Foro Mussolini“. ,, VTie eine Siegesallee sollte der hinter dem „Mussolini-Dux“-Obelisk beginnende Haupt zugang zum „Stadion der Hunderttausend“ den Besucher beeindrucken. Riesige recht-, eckige „Meilensteine des Faschismus“ künden von den „Heldentaten“ des Duce und seines Regimes

“. Von den fünfzehn neuen Sportstätten, ein schließlich Neapel und Castelgandolfo, waren mindestens zwei Drittel von den Baumeistern des Duce geplant. Sie wurden aber in einer Zeit errichtet, vollendet oder renoviert, die es erlaubte und gar forderte, die imperialen Verzierungen! wegzulassen bew. ganz neue Wege zu gehen., So sind Anlagen entstanden, die in der Welt ihresgleichen suchen und ein Höchst maß an technischer Perfektion darstellen. Im neuen Schwimmstadion erreichen die Sprin ger die jeweUs

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