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Volksbote
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Page 5 of 20
Date: 08.10.1987
Physical description: 20
weiter Geburtshaus des Duce bald Museum Der Gemeinderat von Predappio in der Romagna hat vor wenigen Tagen ein Stück Vergangenheit bewältigt. Er stand vor der Frage, was soll aus dem immer mehr verfallenden Ge burtshaus des einstigen Duce und fa schistischen Diktators Benito Musso lini werden? Akut wurde die Frage durch die Mitteilung der Finanzver waltung, das seit dem Krieg beschlag nahmte Gebäude solle veräußert wer den. Da die Gemeinde in diesem Fall ein Vorverkaufsrecht hat, bestand Handlungsbedarf

Fest- und Feierarsenal hergab, um dem Duce zu imponieren. Als Glanzstück der fünftägigen pompösen Inszenierungen verzeich- neten die Chronisten: Auf den letzten Kilometern bis Berlin fuhren die Dik tatoren in zwei Zügen, aber auf paral lelen Gleisen, ohne die geringste Ver schiebung, genau nebeneinander her — nach damaliger Leseart „ein Sym bol für die Parallelität der faschisti schen und der nationalsozialistischen Revolution“. Mussolini war von sol chem Aufwand, von den Lichtdomen

flüchten wollte, von Partisa nen erschossen. Seine Leiche wurde von den Nachkriegsregierungen zwölf Jahre lang versteckt gehalten. 1957 überließ man sie Mussolinis Witwe Rachele. Seither ruhen die sterbli chen Reste in der Familiengruft der Mussolinis auf dem Friedhof von Pre dappio. ' Bereits dieses Grab ist schon zu ei ner Art Wallfahrtsort für Unverbes serliche geworden. Ihre Gedenkriten gehören zur Alltagsroutine von Pre dappio. Die Besucher betrachten die Särge des Duce und seiner inzwischen

zur Welt kam und in dem er als Sohn eines Schmieds und radikalen Sozialisten aufwuchs. Auf den brüchi gen Mauern hat sich 1981 ein Vereh rer namens Annibale Messina mit der Inschrift verewigt: „Duce, du wirst immer mein Gott sein.“ Ein anderer trumpfte mit der Spraydose auf: „Wer dieses Haus abreißt, sei verflucht!“ Nun ist die Gemeindeverwaltung von Predappio überwiegend rot: Sie besteht aus Kommunisten, Soziali sten und Republikanern. Nichtsdesto weniger hat sie das Gebaren der neu faschistischen

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Volksbote
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Page 7 of 16
Date: 22.09.1983
Physical description: 16
penverbände des Entsatzheeres über Passau un,d Maissau und Dürnholz ge gen das Tullner Feld gerückt — unter dem Kurfürsten Max Emanuel von Bay ern, aus dem schwäbischen und fränki schen Kreis unter Georg Friedrich Graf Waldeck, unter Herzog Johann Georg von Sachsen, dem Herzog von Braun schweig und anderen und die Polen un ter König Johann Sobieski. So konnte Wie Skorzeny Mussolini vom Gran Sasso holte 12. September 1943: Der Duce durch ein spektakuläres Kommandounternehmen befreit Am Nachmittag

auf dem Gran Sasso gefangengehaltenen Benito Mussolini am 12. September 1943. Nach der Landung der Alliierten auf Sizilien hatte die Mehrheit im Großrat der italienischen Faschisten gegen den „Duce“ rebelliert und ihn am 25. Juli gestürzt. Am gleichen Tag wurde Musso lini auf Anweisung König Emanuels III. verhaftet. Zwei Tage später saß Skörze- ny bereits im Flugzeug nach Rom. Sein Auftrag war absolute Geheimsache. Mussolini war inzwischen spurlos von der Bildfläche verschwunden, und der junge SS-Agent

brauchte längere Zeit, um einen Hinweis auf das Versteck des „Duce" zu erhalten. Schließlich spürte ihn Skorzeny auf der kleinen Insel La Maddalena bei Sar dinien auf. Eine Befreiungsaktion wur de für den 27. August geplant. Aber be reits am Morgen zuvor wurde Mussolini von seinen Bewachern auf das Festland gebracht. Ein von den Deutschen aufge fangener Funkspruch an die Regierung Badoglio: „Sicherheitsmaßnahmen am Gran Sasso abgeschlossen“, führte Skor zeny wieder auf die Spur. Mussolini

in tiefer Stille auf den Berg hinab. In einer Sturz landung ging Skorzenys Segelflugzeug nur 15 Meter vor dem Hotel auf hartem Boden nieder. Die wachhabenden Cara- binieri schienen überrumpelt und erga ben sich ohne Gegenwehr. Nur bei der Talstation gab es einen kurzen Schuß wechsel. Der junge Sozialist Mussolini, 20 Jahre alt. Repro: „D“ Skorzeny stürmte in den 1. Stock des Hotels hinauf und stand vor Mussolini, schockiert vom Aussehen des „Duce“. Der wirkte um Jahre gealtert, sah krank und eingefallen

aus: Er war unrasiert und trug einen zu weiten schwarzen An zug: ein äußerlich und innerlich gebro chener Mann. Historiker wissen heute, daß Mussoli ni schon vor seiner Absetzung resigniert hatte und nach einer Möglichkeit für einen Rückzug ins Privatleben suchte. Er hatte sein Schicksal als Gefangener fatalistisch hingenommen und sich in den ersten Tagen seiner Haft sogar er leichtert gezeigt, keine Verantwortung mehr tragen zu müssen. Die Deutschen müssen etwas von der Stimmung des „Duce“ geahnt

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Volksbote
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Page 4 of 20
Date: 11.08.1983
Physical description: 20
Faschismus Renzo de Felice, dessen umfangreiches mehrbän diges Werk in den letzten Jahren ver sucht hat, die Ereignisse um die Gestalt des Duce aufzuarbeiten (Verlag Einau- di). Oft scheinen gewisse heftige Protest reaktionen mehr das Symptom eines schlechten Gewissens für ehemaligen Konsens als später Ausdruck erfahrenen Leids zu sein. Wie dem auch sei, Historiker werden nicht umhinkönnen aufzuzeigen, daß Mussolini strenggenommen trotz des (mehr theatralischen als echt staatsbe drohenden) Marsches

Mi nibiographie „ad usum Delphini“ hinzu gefügt werden; es sei vielmehr erlaubt, einige Aspekte aus dem Leben des Duce herauszugreifen und einer Betrachtung zu unterziehen, ohne Anspruch auf Voll ständigkeit oder allgemeinen Konsens. DAS VÄTERLICHE ERBE: ZUM „REVOLUZZER“ PRÄDESTINIERT Wie sehr oft im Leben der Menschen hatte auch bei Mussolini das Elternhaus erhebliche Bedeutung in seiner geisti gen Formung für sein späteres Leben und Wirken. Vor allem war es sein Vater Alessandro, der Schmied von Dovia

und seine Ermordung am 28. April 1945. Der äuße re Ablauf dieser Ereignisse ist hinrei chend bekannt. Spätestens als nach dem Verlust von Nordafrika im Frühsommer 1943 und der Landung der Alliierten auf Sizilien die militärische Niederlage greifbar wurde, begannen die Generäle und sogar engste Mitarbeiter des Duce heimlich mit dem König zu paktieren. Mussolini wird gezwungen, den faschi stischen Großrat nach Jahren wieder einzuberufen. Nach einer dramatischen Nachtsitzung vom 24. zum 25. Juli ver liert Mussolini

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Dolomiten
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Page 3 of 20
Date: 12.09.1983
Physical description: 20
waren die einzelnen Trup penverbände des Entsatzheeres über Passau und Maissau und Dürnholz ge gen das Tullner Feld gerückt — unter dem Kurfürsten Max Emanuel von Bay ern, aus dem schwäbischen und fränki schen Kreis unter Georg Friedrich Graf Waldeck, unter Herzog Johann Georg von Sachsen, dem Herzog von Braun schweig und anderen und die Polen un ter König Johann Sobieski. So konnte Wie Skorzeny Mussolini vom Gran Sasso holte 12. September 1943: Der Duce durch ein spektakuläres Kommandounternehmen befreit Arri

Berghotel auf dem Gran Sasso gefangengehaltenen Benito Mussolini am 12. September 1943. Nach der Landung der Alliierten auf Sizilien hatte die .Mehrheit im Großrat der italienischen Faschisten gegen den „Duce“ rebelliert und ihn am 25. Juli gestürzt. Am gleichen Tag wurde Musso lini auf Anweisung König Emanuels III. verhaftet. Zwei Tage später saß Skorze ny bereits im Flugzeug nach Rom. Sein Auftrag war absolute Geheimsache. Mussolini war inzwischen spurlos von der Bildflache verschwunden, und der junge

SS-Agent brauchte längere Zeit, um einen Hinweis auf das Versteck des „Duce" zu erhalten. Schließlich spürte ihn Skorzeny auf der kleinen Insel La Maddalena bei Sar dinien auf. Eine Befreiungsaktion wür de für den 27. August geplant. Aber be reits am Morgen zuvor wurde Mussolini von seinen Bewachern auf das Festland gebracht. Ein von den Deutschen aufge fangener Funkspruch an die Regierung Badoglio: „Sicherheitsmaßnahmen am Gran Sasso abgeschlossen", führte Skor zeny wieder auf die Spur. Mussolini

Stille auf den Berg hinab. In einer Sturz landung ging Skorzenys Segelflugzeug nur 15 Meter vor dem Hotel auf hartem Boden nieder. Die wachhabenden Cara binieri schienen überrumpelt und erga ben sich ohne Gegenwehr. Nur bei der Talstation gab es einen kurzen Schuß wechsel. Der junge Sozialist Mussolini, 20 Jahre alt. Repro: „D“ Skorzeny stürmte in den 1. Stock des Hotels hinauf und stand vor Mussolini, schockiert vom Aussehen des „Duce“. Der wirkte um Jahre gealtert, sah krank und eingefallen

aus: Er war unrasiert und trug einen zu weiten schwarzen An zug: ein äußerlich und innerlich gebro chener Mann. Historiker wissen heute, daß Mussoli ni schon vor seiner Absetzung resigniert hatte und nach einer Möglichkeit für einen Rückzug ins Privatleben suchte. Er hatte sein Schicksal als Gefangener fatalistisch hingenommen und sich in den ersten Tagen seiner Haft sogar er leichtert gezeigt, keine Verantwortung mehr tragen zu müssen. Die Deutschen müssen etwas von der Stimmung des „Duce“ geahnt

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Dolomiten
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Page 3 of 32
Date: 26.09.1987
Physical description: 32
Tierskulpturen wählte, die als „Wächter“ auf den Dächern von Pekings Verbotener Stadt fungieren; rechts ein gewaltiger Blitz, der sich auf dem Dach eines Gebäudes im kalifornischen San Diego widerspiegelt. Photos: AP Mussolinis Geburtshaus wird ein Museum Grab in Predappio bereits Wallfahrtsort für Unverbesserliche - Souvenirs vom Duce Predappio — Der Gemeinderat von Predappio in der Romagna hat vor weni gen Tagen ein Stück Vergangenheit be wältigt. Er stand vor der Frage, was soll aus dem immer mehr

verfallenden Ge burtshaus des einstigen Duce und fa schistischen Diktators Benito Mussolini werden? Akut wurde die Frage durch die Mitteilung der Finanzverwaltung, das seit dem Krieg beschlagnahmte Ge bäude solle veräußert werden. Da die Gemeinde in diesem Fall ein Vorver kaufsrecht hat, bestand Handlungsbe darf. Manchem mag der Abriß des Hauses als einfachste Lösung erscheinen. Einer breiteren Öffentlichkeit hätte sie sich vielleicht gerade in diesen Tagen emp fohlen, in denen die Medien teils nüch tern

, teils sarkastisch ein einschlägiges Datum vermerken: Vor 50 Jahren, Ende September 1937, machte Mussolini, der Hitler zunächst mit erheblicher Distanz gegenübergestanden hatte, endlich ei nen Staatsbesuch im Dritten Reich. Und Hitler, auf eine dauerhafte „Achse Ber lin-Rom“ erpicht, bot auf, was das brau ne Fest- und Feierarsenal hergab, um dem Duce zu imponieren. Als Glanzstück der fünftägigen pom pösen Inszenierungen verzeichneten die Chronisten: Auf den letzten Kilometern bis Berlin fuhren

. Bereits dieses Grab ist schon zu einer Art Wallfahrtsort für Unverbesserliche geworden. Ihre Gedenkriten gehören zur Alltagsroutine von Predappio. Die Besucher betrachten die Särge des Duce und seiner inzwischen ebenfalls gestor benen Gattin, die in dem Raum ange häuften faschistischen Embleme und die Vitrine mit Erinnerungsstücken, darunter den Stiefeln und der Reithose, die Mussolini bei seiner Ermordung trug. Wer nun schon in Predappio den Friedhof aufsucht, der wirft wohl auch gern einen Blick

-Mandatare inbegriffen, einigten: Aus dem Haus soll ein stadtgeschichtli ches Museum werden, mit dem Schwer punkt auf den Ursprüngen des Orts und seinen Glanzzeiten im Mittelalter. Das wichtigste sei jedenfalls, daß das Gebäu de nicht in „Unrechte Hände“ komme. Wer damit gemeint ist, ist unschwer zu erraten. Vittorio Mussolini, der heute 71jährige zweite Sohn des „Duce“, ein bärtiger alter Herr, macht kein Hehl dar aus: „Mein Bruder Romano und ich ha ben schon mehrfach versucht, das Haus zu erwerben

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Page 4 of 28
Date: 03.07.1987
Physical description: 28
* „Die Gräben zwischen den deutsch- und italienischsprachigen Südtirolem haben sich vertieft“ zum Zwitter zu werden Der Sieger: Andrea Mitolo.fur viele der „Duce des Alto Adige“. Repro: „Ö‘* „Politischen Dilettantismus kann man sich nicht leisten“ Einigkeit mehr denn je gefragt Die Angst, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG « Am Donnerstag, 2. Juli, widmet diese Münchner Tageszeitung nahezu die gan ze Seite 3 dem Thema Südtirol. Redak teur Giovanni di Lorenzo war zu Besuch in Bozen, der „Hochburg der Neofaschi

eine kleine Mussolini-Figur. Die deutschsprachigen Südtiroler soll ten endlich kapieren, daß sie Italiener seien, predigte er. Jetzt stimmen die Ita liener in Südtirol massenhaft für Mitolo und seine Partei, nicht weil sie den Duce herbeisehnen, sondern weil sie Angst haben, im eigenen Land — und das ist .Alto Adige“ ja aus ihrer Sicht — zu Bürgern zweiter Klasse zu werden. Durch das Paket, diese Sammlung von Autonomiebestimmungen, wurde die Lage der Südtiroler wesentlich verbes sert. Dank

solL Und die Signale stehen auf Sturm. MALZBURGEB VOLKSZEITUNG" Kommentator Hans Jabkmka kommt in dieser Tageszeitung am 17. Juni auf den Erfolg des MSI zurück: Sinnlos, daran herumzudeuten oder sich gar noch Hoffnungen hinzugeben; Für Südtirol brachte diese Wahl den ärg sten Rückschlag seit vielen Jahren. Am „Duce von Bozen“, Andrea Mitolo, führt kein Weg mehr vorbei Der Führer der Neofaschisten in der Provinz Bozen hat es verstanden, das Unbehagen der Italiener an der Autono- en, und hält dafür folgende

falsches wie dem agogisches Argument, die Autonomie unterdrücke die Italiener in der Provinz Bozen, trug ihn nun sogar ins Parlament nach Rom. Dort wollen die Neofaschisten eine to tale Revision des Pakets erreichen. Als erstes sollen Stellenproporz und Zwei sprachigkeitspflicht abgeschafit wer den. Daß es dabei letztlich um die Außer kraftsetzung eines völkerrechtlich ver bindlichen zwischenstaatlichen Abkom mens geht, des Pariser Vertrages von 1946, kümmert den „Duce“ und seine Anhänger herzlich

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