hat wieder einmal einen glänzenden Sieg zu verzeichnen, obwohl es anfangs Älen Anschein gehabt hatte, — und besonders die anti- klerikal und antifaschistisch eingestellte Linkspresse der Welt freute sich dessen aus ganzem Herzen —, als ob der Papst und die Kurie sich mit dem „Friedensschluß" non Rom bedingungslos an «den Siegeswagen Ä-es Duce ge spannt hätten. Daß den: nicht so >war und ist, das haben genaue Kenner der italienischen Verhältnisse gleich erkannt und eben so sicher vorausgesagt, baß
es zu jener A u s- ei n a n d e r s e h u n g zwischen Palazzo Chigi und La teran kommen müsse, wie sie seht ftattskttdet... Wer kann 'sich dessen mehr freuen als «die katholische Kirche, die höchste Hüterin der „öffentlichen Moral" und Vorkämpferin der „christlichen Rächstenti-ebe", daß der Duce mit einer an frivolste Blasphemie grenzenden Offen- M seine „Freigeister,ei" und gleichzeitig aber auch seine kriegerischen Zukunftsabsicht-en offenbart hat? Daß Musso- Wi das getan hat, kann den nicht wundern, der, wie der Verfasser dieser Zeilen, Zeit
und Gelegenheit gehabt hat, den Faschismus in allen seinen E n twi cklun g s stabien g>- ^"estens kennen zu lernen und daher auch eine Erschei nung beobachten zu können, die sich darin immer Widder wiederholteAlles, was der Duce seit jeher unternahm, Wchah, besonders aber seit der schwersten Krisenzeit des Faschismus, nämlich nach der 'bestialischen Ermordung des Watistischen Abgeordneten M a t t e o 11 i, zum einzigen Ecke, um seine Herrschaft behaupten zu können, sie in Mr Hinsicht zu festigen
, wie wir dies bereits in e-inem diesbezüglichen Auf- M erörtert haben, vor allem darum, sich und dem Fa- Hismus sozusagen eine „moralische Politur" zu ver- Mffen, da das faschistische „Chrenschild" schließlich auch katholischen Welt gegenüber keineswegs blitzblank ge ilen war. Dieses 'Ziel glaubte der Duce mit dösagtem »Friedensschluß" vollkommen erreicht zu haben und nun M'te der Mohr — in diesem Falle der Papst und die Kurie gehen, das heißt mit trockenen 'Worten gesagt: es wll im Verhältnis zwischen Kirche
verkommt, das Schicksal in so übermütiger Weise herauszufordern, wie dies der italienische Faschismus tut. Der Duce, der doch ein „großer Staatsmann" sein will, sollte derartige, an lächerlichen Größenwahnsinn grenzende Ausfälle seiner Presse nicht dulden, die, wie auch seine eigenen „historischen Lektionen", ihn und sein System vor der ganzen gebildeten Welt bloßstellen. Das hat er und sein Land umso weniger notwendig, als man es heute ja schon ganz genau weiß, daß auch im faschistischen Italien