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Lerbenbringend durch seinen Bach bey Gewittern. Hoch oben lagert sich in den Strahlen der Sonne das Dorf Fendels mit 35 H. und 254 E. in sehr fruchtbarcr Flur. Auf der Höhe der linken Thalwand, mit Serfaus gleich und nur durch den Peitlbach von demselben getrennt, Stunde von Ried, liegt Fi ß mit 65H. und 538 E., rings umkreist von Wiesen und Bergmähdern, daher Viehzucht Haupt gewerbe. Auf der Straße fortwandernd- kommen wir in die größte Erweiterung dieser Strecke des Znnthales

, in welcher das Dorf Prutz liegt, 1- Stunde von Ried. - Die Gegend ist reizend; links überragt von einein Felsen,, von welchem die Bmgtrümmer von Laudeck herabdrohen; .stürmenden Laufes treiben sich die Fluchen des Inns zwischen dem Dorfe und jenem Felsen hindurch', wo nur etmgeHäuser Entbruck (Enterjenseits) stehen. Das Dorf zählt IZ H^und 694 E. (die Gemeinde 7.7 H. 709 Seelen). Im Dorfe steht ein Edelsitz, zum Thurm in der Breite. Die beydenKirchen; sind ohne Merkwürdigkeiten. Das Wirthshaus ist groß

mit solchen Feinden zu kämpfen hat. Der mehrerwähnten Höhe zu schreitend, errei chen wir auf ihr das Dorf Kau ns mit 53 H. und 410' E. (die ganze Gemeinde zählt 1034 Seelen). Gebortsort. des. Bildhauers Balthasar Hörer, Zauners Lehrers. Am Ende des Dorfes liegt auf einen, Hijgcl das schone Schloss. B ären eck, Stammschloss der Herren gleiches Namens, welche Dlenstmaimem der Grafen von Tyrol waren. Rach ih res Aussterben kam es an die Herren von -Müllinm, unter denen sich Haus von Mül-

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1845

Flußgebiete: Inn, Rhein, Iller, Lech, Ammer, Isar, Mangfall. Nordtyrol, Vorarlberg, Oberbayern.- (¬Die¬ Deutschen Alpen ; 2)

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doch die Thalstraße von Schönberg aus nur unbedeutend abwärts in das Thal hinein, und zwar aus dessen' Thalsohle. Das Landgericht Mieders, etwas über 6 Quadratmeilen groß, um faßt ohngefähr gerade das ganze Thal. Schon in einer , halben Stunde begrüßt uns, thaleinwärts wandernd, das erste Dorf des Thales, das gastliche Mieders., mit 70 meist massiven H. und 482 <5., welche II Pferde, 98 Ochsen- 242 Kühe, 74 ZiehM- ber, 36 Schweine, 220 Schafe und 37 Ziegen besitzen. Ein großes und gutes Wirths- haus die blaue

Traube beym Lener, da sich viele Sommersrischgäste hier aufhal ten. Sitz des Landgerichtes. Bad; die Quelle enthält schwefelsaure Bittererde, kohlen saure Bitter- und Kalkerde, Chlorkalium und salpetersaure Magnesia, heilsam gegen Rheumatismen, Berstopfungen, Hautausschläge und Drüsenleiden. Molkenkur. Die. Kirche,, von dem gemannten Penz erneuert, besitzt das Waldraster Marienbild. Gemälde von Geyer; die Kreuzwegbilder und Deckengemälde von Jenewein aus Mieders., Das Dorf liegt 2978

des Landgerichtes ist, ft ist das nächste Dorf, welches wir von dort in einer Stunde erreichen, Fulpmes, 2898 F., der Hauptort des Thales in gewerblicher Hinsicht. Die Straße dahin leitet im Angesicht der Schneeberge im Thale hinauf; vor dem Orte setzt.'sie über den Rutzbach. Das Dorf zählt 96 H. und 798 E. (die Gemeinde 131,H., 954 E.), 1 Schule, 1 Armenhaus, 1 Wundarzt und 1 Jahr markt. Der Biehftand: 24 Pferde, 24 Ochsen, 253 Kühe, 26 Ziehkälber, 37 Schweine, 314 Schaft und 133 Ziegen. In der Kirche

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1845

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; in den Bächen liegen Ophite (Urkalk mit Serpentin gemengt.) Der nächste Ort ist das große und schöne Dorf Schnols oder Schnls, besonders be kannt wegen seines Sauerbrunnens, dem von St. Moritz ähnlich; fast alle Quel len sind salzhaltig. Die Hauptquelle enthält freye Kohlensäure, kohlensaure Kalkerde, Bittererde und salzsaure Salze. Alle Mineralquellen umher setzen Hügel von Tuffstein an. 2 Stunden oberhalb Schuls ist eine periodische Quelle, welche alle 24 Stunden 2 Stunden laug stark sprudelt. Schuls

auf der Höhe Schleins lieg«, bekannt' durch die Geistesgegenwart einer Bäuerin (Eüpa), welche eben für die in ferKirche^ beMdtichen 'Männer ^ eine Mahlzeit kochte, als Österreicher eMrückUn und fie sagten, für wen sie das Essen bereite: „Für die bald ankom- «endm Eidzenossen," antwortete sie; schnell zogen sich die Österreicher zurück. Martinsbruck isi das letzte Dorf des Engadins.' Die Felsenwände treten mm zu hem Wildennind grausigen Felsengrenzpaß Finstermünz, '29M F„ zusammen; nur mit Mühe arbeitet

sich der jugendliche starke Bergstrom hindurch, um nach Tyrol Md somit nach Deutschland überzutreten. Von Martknsbruck führen zwey Wege nach Finstermünz; der Fußweg geht *m Wänden schwebend und bedroht von überhängeuden Klip pen-«wM nach Finstermünz, der Fahrweg geht rechts über den Inn und erhebt sich sschmll Wer die Wände, schwingt sich dann.in das obere Thal des Stillebachcs, welcher Wischen Martinsbruck und Finstermünz in den Inn stürzt und erreicht das erste Tyroler Dorf Rauders , von wo die Straße

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1845

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erreichen wir das Ende der Verwüstung. Die Jnnbrücke überschreitend, wandern wir durch das freundliche Dorf Haimipgen mit 94H. und 710 E. (die ganze Gemeinde 208 H., 1323 E.) nach Silz. Ehe wir aber dahin kommen, lassen wir rechts eine der ehrwürdigsten Burgen Ty- rols, dm Petersberg oder die Welfenbnrg. Schon die Lage ist äußerst romantisch. Aus einem Felsenhügel , welcher dem darüber ragenden höheren Gebirge entstürzt zu sein scheint, ruht die noch wohlerhaltene Burg. Beson- ders erfreut

(der von ihr vernachlässigte Gemahl war Johann von Böhmen) gefangen ge halten. Hierauf kam Petersberg - an die Bischöfe von Drixen, die Ritter von Freundsberg , die Grafen Klari (in Böhmen) und von diesen durch Heirath an die Grasen von Wolkenstein - Roden eck, die es noch besitzen und im Sommer be wohnen. Das Dorf Silz ist ein schönes Tyroler Dorf, eine lange Gaffe bil dend, durch welche die Straße führt ; gute Wirthshäuscr. Es ist der Sitz des genannten Landgerichtes. Die Gemeinde zählt 136 H. mit 1787 E., 3 Jahr-

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1845

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arlberg. Mellau. — Allgemeines. 203 schönen und großen Umgebungen. Das Thal der Ache, bisher von Norden nach Süden ziehend, wendet sich von hier östlich, in einer jener Lhalrinnen fortgehend. Im Süden des Thales zieht nach Osten zu die Felsenmauer der 6457 F. hohen Canisfluhe. Die Gemeinde zählt 131 H. und 627 E., das Dorf nur 45 H. und 218 E. Sehen S- werth ist der Wasserfall des FluhbachS, welcher sich unweit der Straße an der Klause 250 Fuß hoch herabstiirzt. Roch größer und schöner

E. Durch das Arg enthal gehl ein Steig nach Sonntag im Walserthal. In demselben Thalkessel, noch j Stunde von Jagdhausen, liegt das Dorf Schoppernau mit 69 H., 327 E. (die Gemeinde 108 H., 521 E.). Die Gegend von Au und Schoppernau ist einer der letzten Thal- böden der Ache. Südöstlich zieht sich nun. der Steig im Thale hinauf durch eine-Schlucht nach dem Alpenboden von Hvpfreben.. In einer Schlucht liegt ein Schwefelbad, welches besonders die Senner brauchen.. Abermals durch eine enge Schlucht an der Ache

emporsteigend, kommen wir in den letzten Boden, in welchem zur Verwunderung des Reisenden noch ein Dorf, Schrecken, mit 43 H. und 191 El lügt, in einer durch Lawinen verheerten Gegend, schon zu Sonnenburg gehörig. Im Süden auf-der .Höhe gegen das Lechthal liegt der K ö r b e r s e e, aus welchem die Ache abfließt. Nach Krum- bach im Lechgebret nur 1 Stunde am 7998 Fuß hohen Widd erst ein vorüber. Allgemeines über Vorarlberg. Das wichtigste Gewerbe ist die Viehzucht, im Bregenzer Walde wie im oberen

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1845

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Page 180 of 292

, ein Dorf auf beyden Seiten des Gann ir ab ach es, welcher rechts aus dem Gebirge vom Rhäticon hcrabkömmt. Das Dorf zählt 121 H. mit 747 E. (die Gemeinde 243 H. und 1521 E.). Große mechanische Spin- nerey und Weberey (Grasmayr und Wohlwend - Ganahl). Unweit der Brücke an der Straße die alte St. Wend elinka pelle, unter deren Bordach ein großes Schlacht- schwerdt und eine Hellebarde mit der Inschrift: Anno 1499 ben 20. April allda, auf dem Feld, die Schweizerschlacht. Hier wurde das Österreichische

weitet sich. im-, mer mehr aus «nd Dbstbäume und Weinttben schmücken - noch die Tiefen. Rechts öffnet sich nach einer Stunde das Gamperthonth al, auf dessen herausgeschobenem Schuttberge das Dorf Renzing liegt mit 145 H. und 1187 E. (die Gemeinde 256 H., 2011 E.). 1 Schule, 1 Wundarzt; große mechanische Baumwollspinnerey und Weberdy von Getz- ner, Mutter u. Eomp. Westlich über dem Dorfe auf einem rebenbepflanzten Hügel die Burgruinen von Ramschwag, dessen Erbauung und Zerstörung unbekannt

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1845

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gebiet. Tegernsee. Ausflüge. 275 halt des Köings bis zu. seinem Tode' und dann Lirbliitgsanfeitthall der Köiligin Wittwe. Das Dorf zählt 53 Häuser, hat ein Landgericht, .Salinenforstamt, Post, zwey Gasthäuser, das eine die Post, das andere gegenüber, unmittelbar am See beym sogenannten Traiteur.wo mau sehr gut und billig bedient wird nur schade, daß wegen der Kleinheit des Hauses und der starken Ein kehr nicht immer ein Unterkommen für die Nacht zu finden ist. Für längeren Aufenthalt

hier Weilende seine Ausflüge nach verschiedenen Ge genden hin unternehmen kann. Zunächst führt uns ein kleiner Spaziergang zum Schirm, auf einem lieblichen grü nen Hügel am See , wo man eine äußerst schöne Aussicht auf dm See, das gegenüber- liegende Dorf Egern und, nach dem 'sich darüber anfthürmenden Wallberg hat,' auf dessen Matten man die Sennhütten .wie' braune Pünktchen gelagert sieht; südwestlich führt der Blick im Weißachthal hinan bis zum Planberg; das südöstlich' hcrabkommcnde Rothachthal

verschließt sich eher dem Blick. Höher an den Bergen ladet der Wester hof zu einem Besuche ein, wegen seiner schönen Aussicht über den ganzen See. Ein besonderes Vergnügen gewährt die Seefahrt an seinen südlichen und westlichen Gestaden; doch kann man auch den ganzen See aus wohlgebahnter Straße zu Wagen umkreisen. Das längs seinem südlichen Gestade hin gelagerte Dorf ist Egern; in der schönen Kirche, deren Spitzthurm sich in dem See spiegelt, finden wir ein Gemälde der Send- lmger Bauernschlacht 1705

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(1847)

Anemonen aus dem Tagebuch eines alten Pilgersmannes ; Bd. 4

Page 147 of 424

Author: Hormayr, Joseph ¬von¬ / [Joseph Frhr. von Hormayr]

Physical description: VI, 392 S.

Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte

Location mark: II 111.717/4

Intern ID: 198712

Bartho- lomäo, einen der größten Männer auf diesem Gebiete des menschli chen Wissens. In demselben Fried cmsjahr erhebt sich ein vielwirkendes, obfchvn unsauberes Gestirn, in dem ungarischen Buchdrucker aus Jahrmanns dorf, Johann Thomas, alsbald Edler von Trattnern, Hof- und Universitäts-Buchdrucker und Buchhändler, Schriftgießer und erstem Schristprobensetzer. . Ein schöner Kranz von Archäologen, Latinisten und gnasi Dich tern sammelte sich in Roveredo zur aeaäemia degli agiati 1753

. — Die Nenstädter Militärakademie , die Jngenieurakademie zu Gumpen- dorf, die Militärpflauzschule vor dem Burgthore auf der Laimgrube blühen jugendstark auf. 1755 . Trattners: — „Wienerische Gelehrten Nach« richten." — Unter andern Begünstigungen erwirbt er den großen Freisingerhof am Graben und couccntrirt alldort seine mancherlei bi bliographischen Unternehmungen 'und Vorarbeiten. 1756 , fu, ^ a f )vc hxg neu auflodernden Krieges, beginnt der un-

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1845

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Page 188 of 292

hinter-Matz setzt die Straße auf der kühnen Engels - oder Franzens- brücke über einen Abgrund und nicht weit davon stürzt vom Südgebirge rechts der F a l l b a ch 600 F. hoch herab. D a l a a s, die nächste Poststation von Bludenz (2640 F.), hat noch eine heitere Lage. Das Dorf zählt 147 H. und 637 E. (die Gemeinde 206 H., 939 G.). Der Kalk ist häufig schiefrig. Bon Dalaas macht das Thal eine kleine Wen dung und rechts verschwindet der Kalk, an dessen Stelle Glimmerschiefer tritt. Der steile Jochpfad

umgibt, sucht mit diesen Riesen zu wetteifern und tritt in star reren Formen auf. Die Straße fängt an höher zu steigen in dem düster werdenden Thale. So-erreicht man Klöstcrle (3180 F.), wo schon rauhere Lüste wehen. Hier war einst eine Art Hospiz, daher der Rame des Ortes und Thales. Das Dorf zählt 43 H. und 248 E. (die Gemeinde 114 H., 622 E.) und liegt 2 Stunden von Dalaas. 1 Wundarzt. Zn dem schlichten Wirthshause findet man gefällige Leute. Haupteinkehr von Fuhrleuten, Vorspann

sich das letzte Dorf S t-u b c n (4170 F.) ; Pöststa- tion von Dalaas aus» Man sieht sich plötzlich in eine hohe Alpenregion versetzt. Die grüne Thalfläche wird von kahlen, grünen Bergen mit starren Felsenriffen umgeben; nur noch einzeln zerstreut stehende Tannen vertreten die Forste. Am Fuße der graugrünen Berge lagert sich die felsengraue Häusergruppc von Stuben, aus 22 H. mit 115 E. bestehend. , Wegen des starken Fremden - und WaarendurchzugS an der letzten und höchsten Er hebung des Arlbergs sind, trotz

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1845

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Page 209 of 292

, in welchem der Hauptort des Waldes, das Dorf Bezau, liegt, 2 St. von Schwarzenberg, 8^ St. von Bregenz. Die Gemeinde zählt 236 H. und 1006 E., das Dorf 180 H. und 777 E. Bon der Straße führt links eine Brücke hinüber nach Bezau auf Las rechte Ufer, wäh rend die Hauptthalstraße am linken fortläust. In Bezau ist der Sitz des Landgerich tes, 1 Kapuzinerkloster, ,1 Schule mit drey Klassen, 1 Arzt, 2 Jahrmärkte. Im Nor de» fällt der erwähnte Gebirgswall von der Lingenauer Höhe bedeutend gegen Westen ab und bildet

zuck Th eil bewacht; denn die Kirche und Schule liegen links auf der Höhe,des von Osten heranziehenden Bergriegels über de« Örtchen. So schön die Ansicht dieser Parthie ist, so herrlich ist, die Aussicht von der Kirche, nördlich in den Thalkessel von Bezau und südlich in den von B i z a u, 2340.F. Mch dieser Rücken wird im Osten vom Seuberbach durchschnitten. -Die Ge meinde zählt nur 76 H. und 408 E., das Dorf 14 H. und 56 E. Östlich davon liegt das Bad mit kalisch - salinischer Eisenquelle

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1845

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Page 29 of 292

, als man auf der jetzt von der Landstraße abgelegenen Höhe erwarten sollte; man findet selbst Häuser in Gothischem Style, und am Stubengetäfel des sogenannten großen Hauses/ die Jahrzahl 1178. Auch dieses Dorf wird von einem finsteren Tobel ; durchschnitten, über dessen 100 Fuß tiefen Abgrund eine gewölbte Sieinbrücke gesprengt H ist. Bon hier stammen die Bildhauer Auer und Lechleitner.. Eine halbe Stunde tiefer M; gn der Landstraße liegt die große Gemeinde Pi ans mit 117 H. und 992 E. Das Dorf selbst hat nur 30 H. und 235

E. Eingebuchtet in den sonnigen Schoos des Rordge- birges, umgrünt von Weinreben, Maisfeldern und umschattet von Obsthainen, gleicht es mit seinen weißen Häusern einem Dorfe Südtyrols. Südlich, durch die Sanna ge- / trennt, liegt das zur Gemeinde Pians gehörige Tob adill, f Stunde von Pians, mit ! 40 H. und 275 E. Auch hier führt eine Brücke über einen Tobel. Dieses Dorf gilt für eins der wohlhabendsten, und zwar wird dieses dem Umstande zugeschrieben, daß l:i kein Wirthshaus im Orte ift; Unweit des Dorfes

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1845

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Page 102 of 292

. Er war als Chorherr Kanzler Friedrichs m. d. l. T., dann Gehcimschreiber Kaiser Friedrichs M. Zu dem Weiler Nöder führt links eine Brücke über die Ruff und ins Thal Pinnes. Zwar lockt Ms ein Ausflug dahin, allem wir eilen zuvor in ein nahes Hauptquartier, von wo für den Freund großer erhabener Scenen die Thälcr und Wege dreysach ausstrahlen. In einer Stund« von Fulpmes, dem größten Dorfe des Thales, erreichen wir Neustist, die größte Gemeinde des Thales,- obgleich ein kleines Dorf. - Das Dorf zählt

nur 1l) H. und 148 E., die Gemeinde 216 H. und 1357 E. In Ansehung der Skeuerpflichligkeit zer-. fällt es in die Steuerstäbe' Rain, Noder, Unterberg, Milders und Dber- berg. Die Gemeinde dehnt , sich % Stunden weit aus. Reustist selbst ist das letzte Dorf im Thale und liegt an der Stelle, wo die beyden Hauptthaläste, Unterberg (Fortsetzung des Hauptthaies) und Oberberg, Zusammentreffen, in schöner Gegend. 4 Schulen, 1 Wundarzt, 1 Jahrmarkt. Ursprünglich stand hier eine von Max I. ge stiftete Kapelle

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(1845)

Anemonen aus dem Tagebuch eines alten Pilgersmannes ; Bd. 1

Page 384 of 393

Author: Hormayr, Joseph ¬von¬ / [Joseph Frhr. von Hormayr]

Physical description: 388 S.

Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte

Location mark: II 65.176/1 ; II 111.717/1

Intern ID: 198708

380 zum andern ging, daß noch der große Friedrich ihn den „Apicms" des Kaiscrhofes zu nennen und Carl VI. zu sagen pflegte: „Sinzen- dorf tische ihm oft in den delikatesten Saucen die unverdaulichsten Bro cken auf." — Bei aller äußern Politur, beim angeborenen, gutmü tigen und gern dienenden Leichtsinn war Sinzendorf dennoch.eine orientalische Knechtsseele. Er war hochfahrend und grob gegen Un tergebene und Bittende. Er war fügsam und demüthig gegen Höhere und im dunkeln Gefühl seiner eigenen

, wieder aufzuheben, ihr alle sonstigen Handreichungen zu leisten und in stundenlangem Gespräch anzubrm- gen oder auszuholen hatte, was ihr manchmal mit schwerem Gold aus gewogen worden. — . Bartenstein, ermuthiget durch die kaum begreifliche Langsamkeit und Uneinigkeit der Feinde Theresia's, schwang zuletzt eine eiserne Zuchtruthe gegen jede Meinungs - oder Neigungs - Verschiedenheit und der Emporkömmling und Converlit trat so schroff hervor, daß Sinzen- * dorf, als er gestorben, in der Repräsentation

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1845

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Page 173 of 292

über Salcharang in das Thal der Prien und in ihm hinab über Hohen- Aschau in das Becken des Chiemsees. Eine halbe Stunde von Ebbs, in der Mitte jener Ebene, liegt Niedern dorf mit 69 H. und 440 E. (die ganze Psarrgemeinde, welche weit zerstreut umher liegt, 250 H-, 1206 E.). Weiter am Inn hinab liegt der Weiler Mühlgraben, Bicrbranerey, und darüber auf der Gebirgsstufe Schonan in sehr reizender Gegend und Aus sicht, Bad (erdig-kalische Bestandtheile mit Kohlensäure, Chlor und Schwefel verbunden

, gegen Verdammgsbcschwerden, Gicht, Rheumatismus, Hypochon drie, Bleichsucht u. s. w.). Die Anstalt ist neu und gut eingerichtet. Über den Trockenbach kommen wir in das letzte Tyroler Dorf Erl, 3 Stunden von Kufstein, mit 128 H. und 700 E., 1475 F. über dem Meere. Bald darauf tritt das Nordgebirge mit dem Grenzhorn an den Inn heran und bildet den Paß Thuru bey Windhausen. Das Grenzhorn, ohu- gefähr 5500 F., ist einer der interessantesten Aussichtspunkte der Gegend und einer der schönsten des Alpenlandes. Hinabblick

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1845

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Page 170 of 292

des Faust rechts; 3504 werden die Pfälzer im Bayrisch -Landshuttschm Erbfolgekrieg von dem Pfleger Parcifal Urfarrer zurückgcschlagen; 1743 wird die Burg von den Österreichern verbrannt; 1745, dem Vertrage zu Füssen gemäß, geschleift. 1800 Gefechte zwischen den Österreichern und Franzosen. Ein auf der Ecke des Fel sens ein gehauener Ochsen köpf soll das Andenken des hier 1704 gestandenen Ka gers seyn. Das Dorf Oberaudorf zählt nur 49 H. und 466 E>; vier Gasthäuser. Hat man das Dorf passirt, so erweitert

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Page 64 of 292

und Knvller. Links oben 1 St. von Ober-Mie- mingen liegt das Dorf Wilder-Miemingen unter den Judenköpfen in großer reizender Gegend, mit 70 H. und 420 E. Aussicht bis Innsbruck. Ge burtsort des genialen Bildschnitzers Augustin Sch armer. Die Straße, senkt sich nun ostwärts hinab zwischen Hügeln und Lärchenwäldern, deren Einsamkeit kaum das nahe belebte Innthal ahnen läßt, bis man plötzlich ans dem lichten Schatten der Lärchen hinaustritt, mitten in das lebhafte Telfs, das wir schon kennen. Wie von Imst

, welche, ihre Gerichtsbarkeit dem Maat abtraten. Die Straße zieht über einen großen Schuttberg, welchen das hier.sich öffnende Kanz- thal einst in das Innthal geworfen hat; gegenwärtig ist dieser Trümmerhaufen wieder gut angebaut und bewohnt. Auf der Höhe desselben hat man eine schöne Übersicht des Innthals aufwärts und abwärts gegenüber auf die Wände und Schneiden des KalkhochgeLirgs (Mundi). Noch auf der Höhe des Schuttes liegt das große Dorf Flauerling, mit 66 H. und 641 E.,. schon 764 bekannt;

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1845

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Page 221 of 292

kommen wir darauf auf die Höhe unmittelbar über den Lech bey Dietringen und steigen dann herab in die weite Thalsohle und Fläche des Flusses, aus welcher wir nach Füssen kommen, 10 Poststunden oder sogenannte Säulen (Meilenzeiger) von Schongau. Interessanter ist die andere Straße von Schongau über Steingaden nach Füssen.. Von Schongau durch das Lechthal auf das östliche Ufer setzend, erreichen wir zunächst das alte und große Dorf Peulingen, ehemals Peutingan, auf Hügeln erbaut, 162 H.,mnt einer Burg

Ludwigs des Bayern, die er dem Stistx Ettal schenkte, aber 1348 von Herzog Ludwig dem Brandenburger wieder ausgetauscht wurde; der Mühlbach dmchschneidct das Gebiet. Von Peutingen führt die Straße durch eine öde, waldige Gegend, durch das Dorf Stalta- ua in vier Stunden (von Schongau) nach Steingaden. Won Peutingen aus befinden wir uns auf der von München über Stahrenberg und Weilhcnn nach Füssen gehenden. Straße. In Steingaden hatte Welf VI., Bruder i Heinrichs des Stolzen von Bayern, 1147

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Page 114 of 292

schöne Dörfer führende Weg. am Abhange des Gebirges. Diese Ge gend ist der Obstgarten der Hauptstadt. Das erste Dorf jenseits Mühlau ist Arzl (88 H., 610 E., 90 Ochsen, 200 Kühe, 42 Schafe, 16 Schweine). Da- bey auf einem Hügel ein Calvarienberg mit schöner Umsicht, einst eine Burg, arx, daher der Name des Ortes. Im Norden des Dorfes geht oder reibt sich, wie man hier figürlich sagt, ein Weg in vielen Windungen die steile Wand, die sogenannte Arzlreiben, hinan zum Joch der Kalkalpen in 5 Stunden

; oben herrliche Aussicht nach Süden imb Norden. Jenseits hinab durch die Alpe Pfinz und das Gleirscherthal in 5 Stunden nach Scharnitz. Dreyviertel Stunden von Arzl liegt Rum, mit einem guten Wirthshause ; 78 H-, 540 E., 12 Pferde, 47 Ochsen, 259 Kühe, 37 Schafe und 75 Schwei ne; Bergsturz, 7. Januar 1770, dem noch einige folgten; die durch diese Stürze verwüstete und bedrohte Gegend heißt baljer Sftumermure i). Darüber das Rum erj och, 7087 F. Dicht angrenzend liegt das große Dorf Taur oderThaur

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1845

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Page 118 of 292

, steht man auf der bevölkerten Ebene, und der erste Ort ist Tulfes mit 84 H. und 547 E. An dieses Dorf grenzt das zweyte Dorf, Rin »mit 57 H. unh 369 E., in einem Obstgarten. Man hat hier eine herrliche Aussicht hinüber nach Hall. Beyde Dörfer besitzen 571 Joch Ackerland, 724 Morgen Hutweiden, 24 Pferde,

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1845

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Page 155 of 292

Naturpark. Das nächste Dorf ist Wiesing mit 93 H., 618 E. Flachsbau, Älabasterbrüche, Gruben für gelbe und rothe Kreide (25 Centner). Um eine vorspringende Ablagerung bie gend, .inblicken wir wieder in größerer Thalfläche das Dorf Münster, § Stun den von Wiesing. Die Gegend sumpfig und ungesund, 143 H., 800 E. Mer Münster erhebt sich die Kalkalpe Svnuenwcndjoch 8204 F. hoch, wo. cs Mnrmelthiere gibt. Zn Münster besteht eine ansehnliche Pfarrkirche mit 1 Schule und 1 Spitale; 1 Wundarzt

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1845

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