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Schlern
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Page 6 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
Heft Der Dom - Station auf dem Weg der Hoffnung Geleitwort von Bischof Wilhelm Egger D er Abschluss von großen Reno vierungsarbeiten ist auch ein Augenblick, in dem wir uns dar auf besinnen, was der Dom von Brixen für die Diözese Bozen-Brixen bedeutet. Renovierungsarbeiten sind nie endgül tig abgeschlossen, sie können darauf hinweisen, dass unsere Ortskirche der ständigen Erneuerung bedarf und dass sie ständig auf dem Weg ist. Welche Be deutung hat der Dom von Brixen für die Diözese

und welche Bedeutung soll er immer mehr gewinnen? Das Deckengewölbe im Brixner Dom stellt die Anbetung des Lammes dar, es weist hin auf die Vollendung der Geschichte und auf das Heil, zu dem wir berufen sind. Begleitet von vielen Heiligen, in denen sich die Kraft des Auferstandenen zeigt, sind wir auf dem Weg zur Vollendung. Nicht die Gewalt, sondern das gewaltlose Lamm, das angebetet wird, wird den Sieg da vontragen. In der Aufnahme Mariens in den Himmel - diesem Geheimnis ist der Dom gewidmet - zeigt

sich die Vollendung des Menschen an einer konkreten Person, die mit Leib und Seele in die Herrlichkeit aufgenommen ist. Wer den Dom besucht, ist eingela den, sich auf diesen Weg der Hoffnung zu begeben. Das Wort „Dom“ bezeichnete ur sprünglich die domus episcopalis, die Hauskapelle des Bischofs, die auch dem Chorgebet und der Verwaltungsarbeit diente (deshalb waren solche Hauska pellen durchwegs dem Erzdiakon Ste phanus geweiht, wie auch ursprünglich der Dom von Brixen den heiligen Ste phanus

als einen der Patrone hatte). Heute wird der Dom als Bischofskirche bezeichnet, weil bei feierlichen Anlässen der Bischof den Gottesdienst hält. Für die Gläubigen ist dies eine der Gelegen heiten, dem Bischof zu begegnen. Für mich persönlich ist der Dom von Bri xen auch der Ort meiner Priester- und Bischofsweihe. In unserer Diözese gibt es auf Grund der geschichtlichen Ent wicklung neben der Kathedrale in Bri xen die Konkathedrale in Bozen. So gel ten meine Überlegungen auch für diese. Der Dom von Brixen

ist die Mutter kirche der Diözese. Im Dom werden feierliche Handlungen durch den Bi schof vollzogen, die der Förderung des Lebens und dem Wachstum des Glau bens in der Ortskirche dienen: die Spendung der Taufe in der Osternacht, die Firmung, die Weihe der Diakone und der Priester. Die Heiligen Öle, die am Gründonnerstag geweiht werden, schaffen Verbindung mit der Ortskirche, da die für die Spendung der Sakramente verwendeten Öle vom Bischof geweiht werden. Der Dom ist durch das Ange bot für den Empfang

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Page 141 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
Der Dom als geistliches Zentrum B ei der 1100-Jahr-Feier der Stadt Bri- xen im Jahr 2001 war einer der Höhepunkte der Festgottesdienst am 13. September mit Bischof Wilhelm Eg ger im Dom. 8 Als Einstimmung wurden die Cusanus-Meditationen des Prager Komponisten Petr Eben uraufgefiihrt. Immer wenn die Stadt Brixen große Er eignisse der Geschichte oder der Gegen wart feiert, gehört ein Festgottesdienst mit dem Bischof im Dom dazu. Wie das neue Kultur- und Kongresszentrum Fo rum’ zu einer Stätte

geworden ist, wo sich die Bürgerinnen und Bürger der Stadt zum Feiern, zu Konzerten, Theater und kulturellen Veranstaltungen treffen, so ist der Dom seit mehr als 1000 Jahren das geistliche Zentrum. Hier versammeln sich die Gläubigen zu den religiösen Höhe punkten der Stadt und der Diözese. Brixen wurde vor mehr als 1000 Jah ren Bischofssitz. 10 Von 1027 bis 1803 waren die Bischöfe gleichzeitig Landes fürsten. Auch nach der Verlegung des Bi schofssitzes von Brixen nach Bozen und der Erhebung

und der Gottesdienst zum Jahresschluss mit dem Bischof. Bei solchen Feiern steht der Dom von Brixen im Mittelpunkt der Ortskirche. Stufeis, der älteste Teil von Brixen, war schon im 5. Jahrtausend vor Chris tus besiedelt. Aber als Stadt trat Brixen ins Licht der Geschichte, als auf dem Grund des Hofes Prihsna die Bischofsre sidenz und der Dom erbaut wurden. 11 Der Dom, der mehrmals umgebaut wur de, ist heute noch in vielfacher Hinsicht das Herz der Stadt, die einst geschichtli che Bedeutung hatte und heute

noch als eine lebendige, aufstrebende und kul turbeflissene Stadt gilt. Anschrift: Peter Zeiger, Albuingasse 5, 39042 Brixen Die Aufführung der Auferstehungssym phonie von Gustav Mahler im Rahmen der Initiative „Musik und Kirche" am 14. Juli 2002 Aufnahme; Brixner Initiative Musik und Kirche Anmerkungen 1 J. Fontana u.a.: Ge schichte des Landes Tirol, Band 1, Bozen ? 1990, S. 326 f. 2 A. a. O., S. 306. 3 K. Wolfsgruben Dom und Kreuzgang von Brixen, Bozen 1988, S. 24 f. 4 A. a. O., S. 21. 5 Die Kirchenbesucher

der Pfarre Brixen wur den an 19 Sonntagen zwischen dem 10. Fe bruar und 19. Juni 2002 gezählt. 6 Diese Zahl nannte Domkapellmeister H. Wälder bei der Weih nachtsfeier des Dom chores am 5. Jänner 2003 im Priestersemi nar Brixen. 7 Im Jahr 2003 findet das Symposion vom 10. bis 12. Oktober statt und steht unter dem Thema „Säkularisation in Ti rol". Über alle 15 bishe rigen Symposien wur den im Verlag Weger, Brixen, Berichtbände veröffentlicht. 8 L.Angerer: Brixen 2001 Bressanone. Ein Stadt jubiläum

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Page 121 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
1946 strömten große Men schenmassen aus der näheren und wei teren Umgebung nach Bfixen. Im Dom standen die Gläubigen schon lange vor Beginn des Gottesdienstes Schulter an Schulter. Der Dom war so voll, dass Tausende auf dem Domplatz bleiben mussten. Zum ersten Mal befand sich auf der Kanzel ein Mikrophon, das mit Lautsprechern zum Domplatz hin ver bunden war. Die Festpredigt hielt der Regens des Kassianeums und nachmali ge Bischof Joseph Gargitter. M Er betonte dabei, dass die richtige Hilfe weder

von Westen noch von Osten, sondern einzig und allein von oben komme. 25 Das vierzigjährige Priester- und zwanzigjährige Bischofsjubiläum von Fürstbischof Johannes Geisler 2 *' war für Papst Pius XII. ein willkommener An lass, die Domkirche von Brixen zur Ba silika zu erheben. 27 Am 17. September 1950 wurde dieses Ereignis feierlich be gangen. Oberhalb des Portals wurde das päpstliche Wappen angebracht, das von nun an den Dom als Basilika kenn zeichnet. Girlanden aus Tannengrün umschlangen die weißen

Säulen der Vorhalle und von den Türmen wehten die päpstlichen Fahnen. Im Inneren wetteiferten die purpurnen Draperien mit den Meisterwerken des Domschat zes. Den Boden zierte ein neuer Tep pich, den der Fürstbischof zu diesem Anlass dem Dom geschenkt hatte. Den Kassiansaltar schmückten die Reliquien der Diözesanpatrone. Mit den Morgen zügen waren die Gläubigen aus den ver schiedenen Teilen der Diözese gekom men. Unter den Klängen der Brixner Bürgerkapelle und dem festlichen Geläute der Glocken zog

der Fürstbi schof mit dem Domkapitel in den Dom ein. In den ersten Bankreihen hatten die weltlichen und militärischen Autoritä ten Platz genommen. Kanonikus Jo hann Untergasser gab eine kurze Ein führung in beiden Sprachen, in der er auf die Bedeutung der Festfeier hinwies. Anschließend verlas er das päpstliche Breve vom 14. Juni 1950, mit dem der Dom zur Basilika erhoben worden war. Beim feierlichen Pontifikalamt brachte der Domchor die Augustinus-Messe von Fr. X. Müller zur Aufführung

, dem 8. Sep tember, im Saal der Spar- und Vor schusskasse. Am Dienstag, dem 9. Sep tember, fand im Dom die Aufführung der feierlichen Vesper von Mozart statt. Der 200. Jahrestag der Domkirchweihe wurde dann am Mittwochabend, dem 10. September, sehr feierlich begangen. Als Bischof Gargitter, von der Hofburg kommend, mit großer Assistenz in den Dom einzog, standen die Gläubigen schon dicht gedrängt im prächtig ge schmückten Gotteshaus. Zum ersten Mal trugen der Bischof und die assistie rende Geistlichkeit

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Page 124 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
und Brixen inTy- rol, Bd. IX, Brixen 1834, S. 617. 12 Sinnacher, Beyträge, Bd. IX, S. 643; K. Wolfs gruber, Die Brixner Hofburg, Bozen 1987, S. 25; J. Gelmi, Geschichte der Stadt Brixen, Bri xen 2000, S. 169. 13 Vgl. dazu J. Gelmi, Die Päpste in Lebensbil dern, Graz-Wien-Köln 1989, S. 245; zur ganzen Reise siehe E. Kovacs, Der Pabst in Teutschland. Die Reise Pius VI. im Jahre 1782, Wien 1983. 14 Man erzählt sich, dass seine Heiligkeit, als sie in Begleitung des Fürstbischofs Joseph von Spaur den Dom

. 16 Zu Gasser siehe Gelmi, Die Brixner Bischöfe, S.233-243. 17 J. Zobl, Vinzenz Gasser. Fürstbischof von Bri xen in seinem Leben und Wirken, Brixen 1883, S. 288. 18 Zur Restaurierung von 1894 bis 1897 welche die Fresken Paul Trogers teilweise zerstörte, siehe K. Wolfsgruber, Dom und Kreuzgang von Brixen, Bozen 1988, S. 12f. 19 Zur Diözesansynode, Brixener Chronik v. 28. 8. 1900. 20 Fürstbischof Simon Aichner hatte sich einen feierlichen Gottesdienst verbeten. 21 Der Schluss der Diözesansynode, Brixener

man mit Basilika einen antiken Bau, dann eine früh christliche Kirche und schließlich kann man unter Basilika eine neuere Kirche verstehen, der dieser Name als besonderer Ehrentitel vom Papst verliehen wird. Dies traf zu, als der Papst mit Breve vom 14. Juni 1950 den Brix ner Dom zur Basilika erhob, K. Wolfsgruber, Der Brixner Dom zur Basilika erhoben, Dolo miten v. 13. 9. 1950; vgl. auch Der Brixner Dom zur Basilika erhoben, Katholisches Sonntagsblatt v. 14. 9. 1950. 28 Das Brixner Domkirchweihfest, Dolomiten

v. 19. 9. 1950; Der Brixner Dom - Basilika, Ka tholisches Sonntagsblatt v. 17. 9. 1950. 29 Das Brixner Domjubiläum, Dolomiten v. 11. 9. 1958. 30 Zu Hugo Rahner siehe J. Gelmi, Geschichte der Kirche inTirol, S. 493, S. 524-526. 31 Siehe den Wortlaut der Festansprache: Dom bau und Domfest des Herzens, Katholisches Sonntagsblatt v. 28. 9. 1958. 32 Treu zum Glauben - treu zur Heimat, Dolomi ten v. 15. 9. 1958; Die Festwoche von Brixen, Katholisches Sonntagsblatt v. 21. 9. 1958; der Text stammte von Wilhelm

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Page 138 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
Der Domschatz talen Gemälden, den prachtvollen Altarbildern, den überlebensgroßen Skulpturen und den kunstvollen Al tären in eine andere Welt versetzen. „Der Dom zu Brixen gehört in seiner heutigen Gestalt zu den bedeutendsten barocken Kirchenbauten des alten Österreich“, urteilte der Kunsthistori ker Josef Weingartner. Die mächtigen Türme aus dem 12. Jahrhundert wurden dem barocken Dom angeglichen und sind weithin als Wahrzeichen der Stadt sichtbar. Am ein drucksvollsten wirken die Türme

und die Fassade des Domes, wenn man sie vom Domplatz aus betrachtet, dem Mittelpunkt des pulsierenden Lebens der Altstadt und seit 1000 Jahren ein Ort für die großen kirchlichen Feste. V ' on außerordentlicher kunstge schichtlicher Bedeutung sind die li turgischen Geräte, Paramente und An dachtsgegenstände, die im Verlauf der Jahrhunderte der Domkirche geschenkt worden sind und als kostbares Erbe auf bewahrt werden. Der Brixner Dom schatz 4 ist eine der bedeutendsten Sammlungen religiöser Kultgegenstän

de weit über das Land hinaus. Ein Teil davon ist heute noch bei Gottesdiens ten in Gebrauch. Die anderen Kostbar keiten befinden sich im Diözesanmuse um und können dort bewundert werden. Das Museum ist eine anschau liche Dokumentation der Glaubens und Frömmigkeitsgeschichte unseres Landes. Die Reliquienbüsten der Diözesan- patrone und anderer Heiliger werden bei besonderen Anlässen im Dom zur Verehrung ausgestellt und bei der großen Kassiansprozession am dritten Sonntag der Osterzeit durch die Stadt

II., der vor der Papstwahl Bischof von Brixen war, 1048 dem Dom geschenkt. Andere Büsten enthalten Reliquien des Heili gen Vigilius, des Seligen Hartmann, der Heiligen Ottilia, der Heiligen Christina und anderer Heiliger. Das kostbarste Erbstück des Brixner Domes wird im Diözesanmuseum auf bewahrt. Es ist die weltberühmte Adler kasel, die entweder von der oströmi schen Prinzessin Theophanu, der Gemahlin Kaiser Ottos II., oder vom Kaiser selbst dem Bischof Albuin ge schenkt wurde. Die Heiligen Ingenuin und Albuin

sind die Stadtpatrone von Brixen. Im Museum sind neben vielen anderen Kunstgegenständen aus dem Domschatz auch das Messkleid, ein Plu- viale und die Mitra des seligen Bischofs Hartmann zu sehen. Die Sammlungen des Brixner Domes sind ein kultureller Reichtum, der Brixen als Kulturstadt auszeichnet. Wer den Dom betritt, ist überwältigt vom Glanz des Raumes. Die Menschen der Barockzeit betrachteten und gestal teten das Innere der Gotteshäuser als „Vorhol des Himmels“ und „Audienz halle Gottes“. Josef Weingartner

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Page 118 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
Großereignisse im Dom seit 250 Jahren von Josef Gelmi Im Brixner Dom fanden, wie in vielen anderen Bischofskir chen der Welt, im Laufe der Zeit be deutende liturgische Ereignisse statt, zu denen vor allem die Bischofsweihen' bzw. Inthronisatio nen der neuen Ober hirten 2 , die Toten messen für die verstorbenen Bischö fe, die Priesterwei hen und in neuerer Zeit die Feiern am Gründonnerstag zählen. Im folgen den Beitrag soll je doch nicht auf diese Feiern eingegangen

werden, sondern auf die Großereignisse, die seit 250 Jahren im Dom stattgefun den haben. LO D ie Großereignisse begannen am 10. September 1758 mit der fei erlichen Einweihung der Dom kirche zur Ehre Mariens, der heiligen Apostel Petrus und Paulus sowie der heiligen Kassian, Ingenuin und Albuin. Vor der Einweihung hielt Fürstbischof Leopold von Spaur 3 eine kurze Anspra che an das Volk. Dabei drückte er all je nen seinen Dank aus, die zum Gelingen des großartigen Baues beigetragen hat ten, allen voran seinem Vorgänger Kas par Ignaz

ab. Am nächsten Tage wohnten alle hohen Herrschaften einem Gottesdienst im Dom bei, den Fürstbischof Leopold von Spaur zelebrierte. 12 Ein Papst im Brixner Dom D ie von Kaiser Joseph II. eigen mächtig in Österreich durchge führten Kirchenreformen bewirkten, dass Papst Pius VI. zu einer wahren Verzweiflungstat schritt und Ende Fe bruar 1782 nach Wien reiste, um den kaiserlichen Erneuerungseifer zu stop pen, was ihm aber nicht gelang. 13 Auf der Rückreise von Wien über Mün chen und Innsbruck traf Pius

VI. am 8. Mai 1782 abends unter Geschütz donner und Glockengeläut in Brixen ein und übernachtete in der Hofburg. Am folgenden Tag, es war Christi Himmelfahrt, begab sich der Papst um 9 Uhr mit großer Assistenz in den Dom. 11 Die „Brixener Zeitung“ schrieb dazu: „Die Dienerschaften und minde re Beamte giengen anfänglich, nach diesen der hiesige Adel, Cavagliers und Hofstatt, vergesellschaftet mit je nen, die von außen herzukamen, dar auf das Kreuz der PP. Kapuziner sammt den Religiösen, sodann der zahlreiche

Clerus in seinem Chor kleid, die Domcapitularen in Cappa, Sr. Hochfürstliche Gnaden unser Fürst, alsdann der Heiligste Vater un ter dem Baldachin, welchen vier alldai- ge Domcapitularen getragen haben, begleitet von dem k. k. Commissario und einigen der Päbstlichen hohen Reisegefährten, zu beyden Seiten der Wache. Bey dem Eintritt in die Dom- DER SCHLERN 116

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Page 137 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
Der Dom im kulturellen Dienst der Stadt von Dompropst Peter Zeiger D ie Geschichte von Brixen ist eng mit der Bischofskirche ver knüpft. Brixen war einst ein be deutendes Fürstentum. Heute noch bestehen geschichtliche Bande zu Re gensburg, wo die Schenkungsurkunde unterzeichnet wurde, die als Geburtsur kunde der Stadt Brixen gilt. Unter Bi schof Hartwig (1022-1039) übereignete Kaiser Konrad II. (990-1039) 1027 der Brixner Kirche die Grafschaft am Eisack und Inn. 1 Das Gebiet erstreckte

. Dom und Kreuzgang D ie bedeutendsten Sehenswürdig keiten für alle, die Brixen be suchen, sind der Kreuzgang, die Jo hanneskapelle und der Dom. 3 Der Kunsthistoriker H. Waschgier ( 1892 - 1959) bezeichnete den Kreuzgang als „das größte Denkmal alpenländischer Wandmalerei“. Der Kreuzgang diente ursprünglich für liturgische Prozessio nen, als Begräbnisstätte des Dom klerus, als Ort der Besinnung und als Wandelhalle. Einzelne Domherren ließen ihre Begräbnisstätten von Künstlern gestalten. So entstand

ein kunsthistorisch bedeutsames Baudenk mal. Der Freskenzyklus zeigt die Ent wicklung der Malerei in Brixen von der Frühgotik bis zur Spätgotik. In der Jo hanneskapelle, der einstigen Taufkapel le und bischöflichen Hofkapelle, und im Dachboden der Frauenkirche sind romanische Fresken erhalten. Bald nach der Verlegung des Bi schofssitzes von Säben nach Brixen wurde in der Münsteranlage die Dom schule errichtet, die schon um das Jahr 1000 erwähnt wird. Mit der Domschu le begann die Bedeutung von Brixen

se stattfinden. Der Brixner Dom ist das meistbe- suchte Kunstdenkmal der Stadt. Er ist ein Juwel barocker Baukunst. Das ganze Jahr hindurch, besonders zur Saisonzeit im Sommer und im Winter, strömen täglich Hunderte von Besu chern in den Dom. Manche verweilen länger und betrachten das herrliche Gotteshaus. Sie lassen sich von der Schönheit des Raumes, den monumen- Brixen, die älteste Stadt Tirols, ver- zeichnete im vergangenen Jahr rund 481.000 Übernachtungen. In dieser Zahl sind die Tagestouristen

und die vielen Besu cher der Stadt aus der näheren und weiteren Umgebung nicht inbegriffen. Regelmäßig machen auch größere Pilgerzüge, die auf der Hin- oder Rückfahrt von Rom sind, in Brixen Station. Auch Pilger gruppen aus Slowe nien kommen nach Brixen, um im Dom zu den Heiligen der Diözese zu beten. Der Brauch reicht in die Zeit zurück, als die Gegend um Bled im heutigen Slowe nien den Fürst bischöfen von Bri xen unterstand. ID 4^ CD DERSCHLERN 135

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Page 134 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
Bruderschaften hatten große soziale und religiöse Bedeutung: 1. Annabruderschaft, errichtet um das Jahr 1497 in der Brixner Klarissen kirche, 1619 in die Kollegialkirche zu Unsere Liebe Frau im Kreuzgang und 1762 in den neuen Dom übertragen. 2. Rosenkranzbruderschaft mit mo natlicher Prozession (1611 von Fürstbi schof Christoph Andreas v. Spaur im Dom eingeführt). Tourismuspastoral 3. Christenlehrbruderschaft, welche im Dombezirk Fürstbischof Leopold v. Spaur 1768 er richtet

. Seit Jahren feiern diese Mitglieder wieder gemeinsam das Titularfest, Fest Verklärung des Herrn (6. August), am Salvator-Altar im Dom. Der Dom als A m Eingang der Kathedrale stehen -/^.Beichtstühle, auch mit Beichtzim mern. Die Statuten des Domkapitels fordern regelmäßiges Angebot von Beichtgelegenheiten an allen Tagen. Dieser seelsorgliche Dienst ist von allen Kanonikern nach einem jeweils festzu setzenden Turnus wahrzunehmen. Zur Zeit werden in der Kathedrale von Brixen täglich sechs Stunden Gele

genheit zur sakramentalen Beichte wie zu pastoralen Gesprächen geboten. In der Woche vor Weihnachten, Ostern, Allerheiligen sind zwei Beichtzimmer durch sechs Stunden besetzt. Dieser Beichtdienst wird mitgetragen von 25 Priestern aus Brixen und Umgebung. So ist der Dom zu einem viel besuchten DERSCHLERN 132 CD Beichtzentrum geworden für Gläubige aus Brixen und Umgebung, aber auch für Touristen, die in ihren Aufenthalt in Brixen den Empfang des Bußsakramen tes einplanen. So manche Gruppe von auswärts

ersucht um Führung durch Dom und Kreuzgang und um Beichtge legenheit bei mehreren Priestern. Die Organisation dieses Beichtdienstes be sorgt die Pfarre St. Michael. D er Dombezirk ist eine von vielen Pilgern und Touristen besuchte hei lige Stätte. So hört man untertags nicht nur die Stimmen von Touristenführem, sondern auch eucharistische und maria- nische wie Lob- und Dank-Lieder. Zu den Aufgaben des Domkapitels gehört auch die Tourismuspastoral mit Führungen von Pilgern und Touristen gruppen

durch Dom, Kreuzgang, Jo hanneskirche und Frauenkirche von Ostern bis Allerheiligen, zweimal am Tag, mit zusätzlichen Angeboten in der Advent- und Weihnachtszeit und auf Anmeldung. Für würdiges Verhalten im Kreuzgang sorgen eigene Aufseher. Es sind Menschen einer multikulturellen Gesellschaft, die in diesen Dombezirk kommen, Bau, Bilder und Feiern be trachten und, nach Hause zurückge kehrt, davon erzählen möchten. Doch christliche Symbolsprache ist wenig be kannt, theologisches Hintergrundwissen fehlt

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Page 136 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
über die heilige Liturgie, Nr. 41. 12 Allgemeine Einführung ins Stundengebet, Nr. 22, 17, 27. 13 Protokoll der Sitzung des Domkapitels vom 30. 09. 1974. 14 Geschäftsordnung zu den Statuten des Dom kapitels vom 11.10.2002, I, 2. 15 Vgl. Franz A. Sinnacher, Beyträge zur Ge schichte der bischöflichen Kirche von Säben und Brixen inTyrol, Bd. VIII, Brixen 1821-1834, S. 150f. 16 Karl Wolfsgruben Mittelalterliche Osterliturgie am Brixner Dom, in: Der Schiern, 30. Jg., 1956, S. 83. 17 Andrea Hofmeister-Winter

, Das Brixner Dom mesnerbuch. Die Schriften des Brixner Dom mesners Veit Feichter, ca. 1510-1560. Keine Kirche im ganzen deutschen Sprachraum und wohl darüber hinaus hat so eingehende An gaben wie um 1550 bis 1560 im Dom zu Bri xen Liturgie gefeiert wurde. Damals hat ein eifriger Dommesner für das ganze Kirchen jahr auf 184 Folioseiten den Verlauf aller Fei ern festgehalten. Der Brixner Bürgersohn Veit Feichter übte von 1547 bis zu seinemTod 1560 das Amt des hauptverantwortlichen Mesners am Brixner Dom

aus. Als solcher verfasste er ein Inventar der Domsakristei, das so genann te Dommesner-Urbar, und das so genannte Dommesnerbuch. 18 Vgl. Franz A. Sinnacher, Beyträge zur Ge schichte der bischöflichen Kirche von Säben und Brixen inTyrol, Bd. IX, Brixen 1821-1834, S. 150f. 19 Vgl. Franz A. Sinnacher, Beyträge zur Ge schichte der bischöflichen Kirche von Säben und Brixen inTyrol, Bd. IX, Brixen 1821-1834, S. 155. 20 Sebastian Bstieler, Der Brixener Dom, S. 64f. 21 Josef Gelmi, Die Geschichte der Kirche in Ti rol, S. 568f

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Page 139 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
Eh renbürger Karl Wolfsgruben In den Kirchen von Brixen versam meln sich Sonntag für Sonntag über 2000 Menschen zur Gottesdienstfeier, das sind im Verlauf des Jahres mehr als 120.000 Kirchgänger.' Ein beträchtlicher Teil von ihnen kommt in den Dom, der auch unter diesem Gesichtspunkt eine kulturelle und gemeinschaftsbildende Funktion ausübt. W ' esentlicher Bestandteil der Litur gie ist die Kirchenmusik. Sie bringt das Lob Gottes in der ihr eige nen Ausdrucksform, in der Sprache der Musik, zum Klingen

. Wenn Worte, Musik und Architektur harmonisch zu einer Einheit verschmelzen, können die Menschen mit allen Sinnen erfas sen, was im Gottesdienst gefeiert wird. Diese Sprache rührt die Tiefen der See le an. Unter den fast ein Dutzend Chö ren, die das kulturelle Leben der Stadt Brixen bereichern, nimmt der Dom chor einen besonderen Platz ein, so wohl was die Zahl der Mitglieder be trifft als auch was die Häufigkeit der Auftritte anbelangt. Zählt man Sänge rinnen und Sänger, die Mitglieder des Domorchesters

, der Dombläser und der jungen Domkantorei zusammen, ergibt dies die Gesamtzahl von 121 Personen.'’ Im Jahr 2002 wirkte der Domchor rund 48 mal bei Gottesdiensten mit, das ist im Durchschnitt fast einmal pro Woche. Entsprechend hoch ist die Zahl der Proben. Der Chor hat ein so reich haltiges Repertoire, dass nur wenige Messen im Verlauf des Jahres zweimal gesungen werden. Öfters im Jahr sin gen im Dom Gastchöre aus dem Aus land. Der Domchor gibt auch außerhalb der Gottesdienste im In- und Ausland Konzerte

. Dadurch ist er über die Lan desgrenzen hinaus bekannt und ein kul turelles Aushängeschild der Stadt. Im Dom von Brixen erklingt nicht nur Musik im Gottesdienst. Es wird auch die geistliche Musik außerhalb der Liturgie gepflegt. Die geistlichen Kon zerte im Dom sind Hinführung zum Geist der Liturgie und zugleich Fortset zung der liturgischen Feiern. Sie sind wie ein Weiterklingen des liturgischen Gesanges in den Alltag der Menschen hinein. Musik im Dom 1X5 DERSCHLERN 137

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Page 126 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
Das diözesane Ministrantenfest am 1. Mai 2002 Aufnahme: Hansjörg Condin Eigenes Dom kirchweihfest men und berücksichtigt werden, seit dem man wieder erkannt hat, dass der Gottesdienst gemeinsame Feier aller ver sammelten Gläubigen ist. Die Kathedrale von Brixen ist keiner Pfarrgemeinde direkt zugeordnet. Sie ist nicht auch Pfarrkirche. Sie hat keine Pfarrgemeinde, sondern eine so genann te Domgemeinde. Dazu gehören die ef fektiven und emeritierten Kanoniker, am Dom regelmäßig zelebrierende

Priester, alle jene, die am Dom Dienste leisten: Domchor, Ministranten, Kanto ren, Lektoren, Dommesner und Mitar beiter, und alle jene Gläubigen, die eini germaßen regelmäßig im Dom an der Liturgiefeier teilnehmen. Wesentlich für die Zugehörigkeit zur Domgemeinde ist eine gewisse Treue zu ihr und auch die Bereitschaft, sich ihr bewusst einzuglie dern. Zur Domgemeinde zählen auch jene, die nur, aber doch regelmäßig, kommen, wenn der Bischof selbst der Liturgie im Dom vorsteht. 5 Eine andere Gruppe

bilden jene, die einmal oder auch öfters, eher zufällig oder auch absichtlich zur Liturgiefeier in den Dom kommen. Unter diesen sind viele von auswärts, solche, die ger ne mitfeiern, aber auch solche, die ano nym bleiben möchten. Die Zahl dieser Dombesucher ist großen Schwankun gen unterworfen, ist abhängig vom Tou rismus in der ganzen Umgebung. Die Kathedrale stellt eine besondere Sehens würdigkeit dar und zieht Touristen an, die ebenfalls durch die Domliturgie an gesprochen werden. Analoges gilt

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Page 17 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
Neugestal tung erfahren, in der Regel schwierig er scheint, da der Vorstehersitz mit dem zentralen Tabernakel am Hochaltar kon kurriert. Die Situation im Dom legt den Priestersitz in der Mitte des Presbyteri ums an der Ecklinie zum Chorgestühl nahe, da der Hochaltar nicht für die Aufbewahrung der Eucharistie Verwen dung findet. Am Priestersitz sollen die Eröffnung und der Abschluss der Eu charistiefeier vollzogen werden und op tisch wie akustisch angemessen erfolgen können. Seiner Bedeutung gemäß

ist der Priestersitz nicht nur ein Gebrauchs möbel, sondern auch ein künstlerisch ästhetisch wertvolles Objekt, das deut lich macht, dass der Sitz das äußere Zeichen für den Priester ist, der den die Kirche leitenden Christus repräsentiert. Neben dem Priestersitz ergibt sich im Dom häufig die Situation, dass für eine größere Anzahl von Konzelebranten Sit ze vorzusehen sind, die stilistisch dem Priestersitz und der übrigen Einrichtung anzupassen sind. Die Ministranten fin den am Kredenztisch Platz, der an ei nem

für brauchtumsbezogene Adaptierungen, wie das Hl. Grab in den Ostertagen u. Ä. Hier sind auch die Re liquien der Diözesanpatrone unterge bracht. Unter der Vierung der Domkir che, dem architektonischen Herzstück des Domes, befinden sich die Gräber der Bischöfe. D as Zeremoniale für die Bischöfe sieht vor, dass jede Kathedralkirche eine Taufkapelle haben soll, auch wenn sie nicht Pfarrkirche ist. 31 Da die Dom gemeinde von Brixen nicht zugleich Pfarrgemeinde ist, stellt sich die Frage nach einem regelmäßigen Taufort

nicht. Die Johanneskapelle ist der historische Ort der Taufe im Dombezirk und wird heute auch als Ort der Tauferinnerung genützt. Vor allem mit Gruppen legt es sich nahe, in der Taufkapelle zum hl. Jo hannes Statio zu machen, sich der Taufe zu erinnern und dann in Prozession in den Dom, den Raum der Eucharistie, zu ziehen. Der Kreuzgang ist für Prozes sionen geradezu prädestiniert. Er eignet sich in seiner liturgischen Funktion sehr, an bestimmten Tagen des kirchlichen Jahres feierlich, betend und singend, in den Dom

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Page 131 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
mittags ging man nach der Totenvigil durch den Kreuzgang. In der Passions woche wurden keine Prozessionen mehr gehalten. 16 Prozession zum Kreuzaltar: Zur Brixner Eigenliturgie zählt die Prozessi on zum Kreuzaltar des Domes. An den drei Hochfesten Ostern, Christi Him melfahrt und Pfingsten findet im Dom nach alter Tradition zu Beginn des Hauptgottesdienstes eine Prozession zum Kreuzaltar statt. Dabei wird das „Salve festa dies“ gesungen. Am Kreuz altar wird Statio gehalten, stehend

und dann kniend. Hierauf zieht die Prozessi on zum Altar. Davon wird eingehend bereits im Brixner Dommesnerbuch aus derZeit 1550-1560 berichtet. 17 Kassiansprozession seit 300 Jahren (1703-2003): Als Mutterkirche der Diö zese zeigt sich der Dom am Diözesan- fest, dem Fest der Diözesanpatrone Kas sian und Vigilius. Da kommen am Morgen die Gläubigen aus der Umge bung betend zum Dom und nach der Eucharistiefeier mit dem Diözesanbi- schof ziehen sie, von Musikkapellen be gleitet, betend und singend

das Umtragen der hei ligen Leiber. So werden im Volksmund die Reliquien der Diözesanpatrone ge nannt. Drei Bauern von Pfeffersberg wa ren verantwortlich, in Zeiten großer Dürre oder unheilvollen Regens das Umtragen der hll. Leiber zu veranlas sen. Sie meldeten sich beim Domdekan und innerhalb weniger Tage hatte die Prozession mit den hll. Leibern stattzu finden. Aus der ganzen Umgebung ka men die Bittgänge in den Dom, von wo aus zunächst die Prozession mit den hll. Leibern stattfand. Darauf folgte das Bit

bis zum Rosenkranzsonntag wird im Dom täglich der Wettersegen erteilt. Neubesinnung auf Statio und Pro zessionen: Im Heiligen Jahr 2000 er folgte eine Neubesinnung auf Statio in Heft

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Page 143 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
pastorales Angebot, das die hiesigen Gläubigen ebenso gern an nehmen wie die Touristen von anders wo. Augenblicklich werden im Dom Messen sowohl in Deutsch als auch in Italienisch angeboten, und zwar an Sonn- und Feiertagen ebenso wie an Werktagen. Diese Unterscheidung hat nichts zu tun mit einer Trennung, son dern entspricht einer Forderung, wo nach jeder Gläubige in der Sprache sei nes Herzens mit Gott sprechen soll. Sie geht auf Bischof Josef Gargitter zurück, der darin eine starke Identität stiftende

gegenseitigen Respekt ge genüber den Bedürfnissen und Beson derheiten der jeweils anderen Sprach- gruppe. Gleichzeitig geben sie das Gefühl einer Universalkirche anzuge hören, die keine Grenzen kennt. Einen weiteren sehr wertvollen Dienst, den der Dom seit einigen Jahren anbietet, ist jener der Beichtgelegenheit. Ein oder mehrere Priester stehen den ganzen Tag lang zur Verfügung, sei es um das Bußsakrament zu spenden, sei es auch nur Gespräche anzubieten oder geistliche Ratschläge zu geben. Die Er fahrung

zeigt, dass der Dom mehr noch als für die Einheimischen für Touristen zum Besinnungspunkt geworden ist. Immer öfter kommen sie auch mit ihren Familien, um im Dom die Sakramente zu empfangen. I m Kontext dieser Pastorale für Touris ten hat auch die kürzlich begonnene und gut funktionierende Initiative der Domführungen ihren festen Platz: die Führungen durch den Dom, den Kreuz gang und die Johanneskapelle. Um 10.30 Uhr und um 15 Uhr täglich von Ostern bis Allerheiligen - auf Anfrage

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Page 69 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
des hl. Lucanus und die Fahne des hl. Leopold am St.-Agnes-Altar verfertigt. Die blaue Lackierung der Fahne besorgte der Ma lerjohann Hueber. 121 Mit dem Augsburgischen Postwagen kam am 24. Oktober 1767 aus Mann heim das vom „churfürstlich-pfälzischen Historien- und Fresco-Hofmahler“ Franz Anton Leitenstorffer 122 verfertigte und für den St.-Agnes-Altar im Dom bestimmte Altarblatt in Brixen an. Nach dreitägiger „Exposition“ im Dom hatte es aber nicht die „verhoffte Approba tion“ gefunden. 123 Das St.-Agnes

-Altar blatt Leitenstorffers, das in Brixen kei nen Anklang gefunden hatte, kam dann im Jahre 1774 nach Medraz in der Pfarre Fulpmes, wo es zu einer Darstellung „Enthauptung der hl. Katharina“ um funktioniert wurde. 129 Mit der Aus führung eines neuen Altarblattes für den St.-Agnes-Altar im Dom von Brixen wurde dann der Kunstmaler Christoph Unterberger 125 in Rom beauftragt, der es im Jahre 1773 schickte und schon das Altarblatt für den Salvator-Altar im Jah re 1768 geliefert hatte. 126 Ihm wurden

hier noch kurz die beiden letzten Altäre im Dom er wähnt, der Hl. Kreuz-Altar und der Al lerheiligen-Altar, die beide von Paul Defant erbaut wurden und mit Altar blättern von Joseph Schöpf 30 versehen worden sind und erst am 21. September 1833 vom Fürstbischof Bernard Galu- ra 131 geweiht wurden 132 , womit wir hier unseren Gang durch die Geschichte der Barockisierung am und im Dom been den können, weil die zeitlich-stilistische Grenze erreicht bzw. bereits überschrit ten ist. Der Grabstein für Kaspar Ignaz

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Page 105 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
und Jänner 2002, Plan der Rorateämter 2001, Beichtplan Dezember 2001 und Jänner 2002, Got tesdienste in der Weihnachtszeit und zu Ostern 2001 im Dom, Stadtgebet, Kir chenmusik im Dom zu Brixen (2. Halb jahr 2001). Diese Schriftstücke wollen der Nachwelt dokumentieren, wie im Dom gebetet und gesungen, Gottes dienst gefeiert und Sakramente gespen det werden. Weiters wurden hineingege ben: Medaille zum Papstbesuch und zum Hirtenbrief des Diözesanbischofs „Das Wort Gottes hören und es befol gen“ (1988

) und ein Erst-Satz Euro münzen (acht Stück); zwei Sakramenta le: eine Kapsel mit Asche, gesegnet am Tag im Dom, und ein gesegneter Palm zweig vom Vorjahr. Die Urkunde schließt mit der Anrufung: Maria, Mutter Gottes und der Menschen, beschütze Volk und Land! Dann stieg Dachdecker meister A. Wolf mit der Schatulle, be gleitet von Zeugen, bis zur Kugel des Nordturmes auf, schob die Schatulle ein und schloss die Kugel wieder fachge recht zu. Die Feier zum Abschluss der Sa nierungsarbeiten am Südturm

vom 15. Mai 2002, Mittwoch, hat mit den zwei Dankgottesdiensten (8 Uhr italienisch, 9 Uhr deutsch) im Dom begonnen, wo bei die Teilnehmer ihre Unterschrift auf Blätter setzen konnten, die als Beigabe für die Kugel bestimmt waren. Um 11.30 Uhr wurde die Feier in der Vor halle des Domes fortgesetzt. Dazu wa- Feiern zum Abschluss der Sanierungsarbeiten Abschlussfeier am 15. Mai 2002: Der fünfjährige Dominik Wieland schleppt die mit Beigaben gefüllte Schatulle zum Schweißer, begleitet von Kanzler J. Kollmann

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Page 115 of 148
Date: 01.05.2003
Physical description: 148
am 11. Oktober 2002 approbiert und in Kraft gesetzt (19). 5. Dombenefizien A n den Kathedralen konnten von Anfang an neben den Kanonikaten auch niedere Ämter verschiedenen Ran ges eingerichtet werden, deren Träger „beneficiarii“ oder „mansionarii“ hie ßen. Vom 10. bis 12. Jahrhundert haben sich die Benefizien oder Plründen ent wickelt, ihre Inhaber wurden „Benefizia- ten“ genannt. So wurden auch am Dom von Brixen Benefizien errichtet. Ihre In haber, die Dombenefiziaten, waren dem Kapitel zugeordnet, gehörten

diesem aber nicht an. Darum hatten sie im Ka pitel kein Stimmrecht. Sie stützten die Kanoniker in Chorgebet und Gottes diensten und gegebenenfalls auch in der Vermögensverwaltung. Wann sie in Bri xen entstanden sind, lässt sich nicht mehr feststellen. Sie hatten getrennte Vermögensverwaltung und die Benefi- ziaten wurden vom Kapitel ernannt. Im späten Mittelalter gab es am Dom von Brixen zeitweise nicht weniger als 25 Dombenefiziaten. Im Jahre 1873 gab es 13 Dombenefiziaten, dazu fünf

auf das Domkapitel eingetragen. 26 Seit 1. Jänner 1987 gibt es also keine Dom benefiziaten mehr. Das genannte Abkommen betrachtet die Dom- und Kollegiatskapitel nicht als Benefizialeinrichtungen. Daher fielen die Dom- und Kollegiatskapitel nicht ohne weiteres unter dieses Abkommen und somit nicht unter die Vorschrift der Unterdrückung der Benefizien. Sofern aber Besitzungen auf einzelne Kanoni- kate eingetragen waren und nicht auf die Kapitel, kam das genannte Abkommen zur Anwendung, sodass diese Kanonika

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