Bau gleich zeitig zu denken ist, Reste eines älteren Baues benützt worden sind. Wie käme es auch sonst zu einer solchen Ungleichheit, für die sich im Dom keine Parallele findet? Über das Aussehen der Unterkirche sind wir unterrichtet durch den Grund- und Aufriß (Abb. 4), den Georg Tinkhau- ser noch rechtzeitig durch den Innichner Kunsttischler Josef Stauder anfertigen ließ 2(i ). Sie erstreckte sich unter dem Presbyterium und der Vierung des Domes hin und muß eine niedrige, aber ganz stattliche
. Eine frühe Hallenkrypta, wie etwa die im Speyrer Dom, gehört doch erst 24 ) Vgl. Alto Adige, Alcuni documenti III, S. 66. Vgl. N. Rasmo, La scultura romanica nell’Alto Adige, Cultura Atesina 1953, S. 25. 26 ) Waschgier, a. a. O., S. 282, Abb. 8. 20 ) Vgl. Tinkhauser, a. a. O., S.226. Josef Stauder, aus Sexten gebürtig, in München ausgebildet, war mit seinen Brüdern Valentin (t 1896) und Jakob (f 1881) ein bekannter Al tarbauer. Gestorben 1884. dem 11. Jahrhundert an 27 ). Es scheint auch das Patrozinium
der Fenster, noch darüber hinaus die Himmelszone der Kuppel“ 28 ). Die Unterkirche besteht nicht mehr, den Dom aber haben wir noch vor Augen als den reifsten romanischen Bau von Südtirol. Und wenn diese bescheidene Studie zu nichts anderm gedient hätte, als daß sie den Schreiber dazu verhielt, immer und immer wieder durch jene Pforten in dieses schwerblütige Gottes haus einzutreten, und wenn ein Be schauer dadurch etwas von dieser für uns Heutige unerreichbaren Würdigkeit erlebte, so wäre die Mühe
war. Doch ist dieses Endziel fern, ja unerreichbar. Der Grund- und Aufriß sind nach un serer vollen Überzeugung einheitlich ent worfen, und wenn auch langsam und an manchen Stellen tastend und zögernd, doch ohne wesentliche Änderung des 27 ) Vgl. G. Dehio, Deutsche Kunst I, S. 94 f. Über die alten Formen der Krypten s. P. Frankl, Baukunst des Mittelalters, 1926, S. 57 ff. R. Wallrath, Baukunst der Welt, 1951, S. 129 f. Vgl. auch die Unterkirchen von Santo Stefano und vom Dom in Verona sowie von San Pietro in Villanova