des 15. in Begleitung Benjamin Constant's, Professor an der dortigen polytechnischen Akademie, und in Begleitung einer Deputation mittelst Eisenbahn nach Petropolis, um dem Kaiser Dom Pedro seine Absetzung und die erfolgte Proklamirung der Republik bekanntzugeben. Der Kaiser, der von seiner Gemahlin, seiner Tochter, seinem Schwiegersöhne und deren drei Söhnen um geben war, empfing die Deputation mit größter Fas sung und Seelenruhe. General Da Fonseca erklärte, Brasilien fühle sich in der Kultur so weit vorge
schritten, daß eS jetzt auch ohne monarchische Regie rungsform seiner weiteren kulturellen Entwicklung nachgehen könne. Das Land danke dem Kaiser für die vielen nützlichen und patriotischen Dienste, die er demselben geleistet, sei jedoch fest entschlossen, fortan nur die republikanische Regierungsform als die allein geeignete zu seiner weiteren politischen und wirth- schaftlichen Entwicklung beizubehalten. Kaiser Dom Pedro, den seine stoische Ruhe und Würde keinen Moment verließ, erklärte
zu Gunsten der Monarchie ist bis jetzt nichts bekannt geworden. Der Norden des Landes, von dem man eine Gegen strömung erwartete, verhält sich ruhig und scheint geneigt, die Republik anzuerkennen. Wie verlautet, soll dem Ex-Kaiser Dom Pedro II. von der provisorischen Regierung als Entschädigung für den Verlust des Thrones 2 1 / 2 Millionen Doll, und eine Jahrespension von 450.000 Doll, zuerkannt worden sein. Dagegen soll über seinen Schwieger sohn den Grafen d'Eu die Verbannung verhängt
werden, welche ihn für den Fall seiner event. Rück kehr nach Brasilien mit dem Tode bedroht. * * * Auch nach den neuesten Nachrichten nehmen die Dinge in Brasilien den denkbar günstigsten Verlauf. Bisher haben sich fast alle Provinzen, Generäle, Richter rc. für die Republik erklärt. Die proviso rische Regierung verspricht, Recht und Ordnung zu schirmen, sowie auch den finanziellen Verbindlichkeiten dem Auslande gegenüber nachzukommen. — Alle Güter und Liegenschaften des Kaisers Dom Pedro wurden eingezogen
