, daß der Erzbischof bei der Vollendung seiner Kathedrale gefehlt hat, und Jene, denen der Dom das Haus des Gebetes ist, können heute nicht ein stimmen in den Festjubel der von E. Rittershaus gedichteten, von Kapellmeister v. Hilter komponirten Kantate, welche während der Unterzeichnung der Domurkunde ein aus etwa 600 Personen be stehender gemischter Chor zum Vortrag brachte." Während der eine geraume Zeit in Anspruch nehmenden Unterzeichnung des Dokumentes unterhielt sich der Kaiser zwanglos mit einzelnen
. Dombaumeister Voigtel zeigte die geschloffene Kapsel dem Kaiser und trug sie dann zum Dom, von wo sie auf den südlichen Thurm getragen wurde. Eine zweite Urkunde, ebenfalls von den Majestäten, den Mitgliedetn des kaiserlichen Hauses, den Fürstlichkeiten und den Ministern unterzeichnet, ist für das Staats archiv bestimmt. Während dessen trat der Kaiser an den äußer sten Rand des Pavillons und verlas dort stehend mit vernehm licher Stimme die bereits mitgetheilte Ansprache. Darauf trat der Oberpräsident
der Rheinprovinz, Herr v. Bardeleben, vor den Kaiser hin und hielt eine unendlich lange Rede. die in der „Köln. Ztg." anderthalb Spalten engen Druckes füllt. Es heißt in der selben: „Die gewaltigen Mauern und Thürme dieses Domes sollen Kunde geben von dem Geiste, welcher in dem deutschen Volke lebt und Großes schafft. Denn diesem Geiste, seinem Wieder- erwachen ist es zu danken, daß auch das Verständniß und die Liebe für den Dom wieder erwacht ist, daß der Bau des Domes wieder aufgenommen wurde
. Ihm wögen die Kölner Dompforten Thore des herrlichsten Triumphes werden. Er baue! Er vollende!" Und dieser Geist des deut schen Volkes, derselbe Geist, der auch in unsern Tagen so Großes, so Ungeahntes gewirkt hat, er war es, der, wie es der königliche Redner vorhersagte, den Dom von Köln gebaut und vollendet hat. Der Dom, begonnen unter der Herrschaft eines deutschen Kaisers aus dem gewaltigen Geschlechte der Hohenstaufen, versank und verfiel mit dem Verfall des deutschen Reiches. Jetzt aber. nachdem
das deutsche Reich in seiner Kraft und Herrlichkeit unter dem mächtigen Szepter Eurer kaiserlichen und königlichen Majestät glorreich wieder aufgerichtet ist; jetzt gelangt auch der deutsche Dom unter den Augen Eurer Majestät, des ersten deutschen Kai sers aus dem Hause der Hohenzollern, zu seiner Vollendung. Der gütige Gott, welcher Eurer kaiserlichen und königlichen Majestät, welcher uns Allen es gegeben hat, den heutigen unvergeßlichen Tag zu erleben, möge Eurer Majestät theures Leben zum Segen