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Tiroler Post
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Page 1 of 12
Date: 07.08.1914
Physical description: 12
«avgSbtdtngungen samt Zustellung, ! für Oesterreich (ÄS vtertrlsäbrtg K L» Oberländer * 1 jf Bezugsbedingungen famr Zustellung, für Deutschland K 7-— für baS übrige Ausland K t- ganzjiibrtg. Organ für die politischen Bezirke Landeck und Imst. Inserate werden billigst nach Tarif berechnet und nehmen solch, alle soliden LnnoncenbureauS entgegen Geldsendungen (Bestellungen) und aettMgsretlamationen sowie alle an- deren Zuschriften sind zu adressieren: DerlagSanftalt Tyrolia. Gesellschaft

der Gefahr, diese flammende Hingebung aller für die Ehre und Größe des Vaterlandes ist wohl in die sem Kriege der erste Sieg unseres glorreichen Jubelkaisers. Deutschland und Rußland. Inzwischen erüffnete sich, nachdem bisher Oesterreich den Mittelpunkt der Ereignisse gebil det, die große Weltbühne und wurden immer deutlicher die Konturen eines Weltkrieges sicht bar. In Berlin und Wien wußte man genau, daß mobilisiert werde und Rußland daran denke, Oesterreich in den Arm zu fallen. Während von England

und die Veröfsenl- uchung des genauen Depeschenwechsels zwischen oem Kaiser und dem Zaren weckten in der ganzen Stürme des Abscheues und der Entrüstung, 'ag den 2. August kam in aller Frühe daß Kaiser Wilhelm tagszuvor am 5 Uhr 15 Min. nachmittags die Mo der gesamten Streitkräste angeord- Zugleich traf die Kunde ein, daß .. «uuiiK me Kunde, ^August: mbnachnnq M habe. ❖ Deutschland an Rußland ein zwölsstündiges Ul timatum gestellt habe, die Kriegsvorbereitungen einzustellen und daß gleichzeitig an die fran

Gewichte, weil beide Städte eltberühmte Hochburgen des rusieuseindlichen Polentums oarstellen: Also, bereits mitten im Weltkriege. Die Haltung Frankreichs, ließ von Anfang an' keinen Zweifel übrig, daß dieses Land die Gelegenheit für endliche Befrie digung langjähriger Revanchegelüste für gekom men erachtete. Französischerseits wurden öle Feindseligkeiten gegen Deutschland eröffnet, ohne erst lange die offizielle Kriegserklärung abzuwar- ten. Nun. vielleicht gibt es dann um so schneller ein zweites

Sedan. Der Höhepunkt der Spannung. Dienstag den 4. August stand, abgesehen von den kriegerischen Ereignissen im Süden unserer Monarchie, über die wir an anderer Stelle be richten und abgesehen von den siegreichen Vor stößen Deutschlands gegen Rußland zu Wasser und zu Lande die gewitterschüle Situation der gesamten europäischen Lage etwa so: Oesterreich im Kriege mit «Ärbien, Deutschland im Kriege mit Rußland, Deutschland am Vorabend des Krieges mit Frankreich, da am 6. August die Kammer entscheiden

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Abendausgaben
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Page 1 of 4
Date: 07.08.1914
Physical description: 4
8.— 9 .— K 10.20 K 12, Fnserate werden mit 14 Heller per einspaltige Petitzeile berechnet- Bei öfterer Aufnahme Rabatt- Für Gott, Kaiser und Vaterland! Inserate nehmen alle Inseratenbureaux des In-- und Auslandes entgegen. ganzjähr.r ohne Zustellung K 18,— mit Zustellung K 20.40 mit Post . . . , E 24— Einzelne Nummern 10 Heller» Reklamationen sind portofrei. cntag, 7. Der europäische Krieg. II. Der Krieg, welchen Oesterreich-Ungarn an Ser bien und Deutschland an Rußland erklärt haben, kann als Präventivkrieg

Kaisers von Oester reich und fühlte sich darum sicher, daß die Kanonen noch etliche Jahre nicht losgehen würden und unter dessen die eigene.Vorbereitung zum Kriege vervollstän digt werden könnte, zumal der energische Thronfolger Franz Ferdinand nicht mehr unter den Lebenden war. Daß Oesterreich-Ungarn und Deutschland eine solche Energie und Entschlossenheit entfalten würden, darauf war man, wie es scheint, weder in Petersburg, noch in Paris gefaßt. So sehr hatte sich dort die Ueber- zeugung eingelebt

, daß Oesterreich-Ungarn und Deutsch land den Frieden wollen und den Frieden brauchen und darum den Krieg fürchten. Bevor Oesterreich-Ungarn an Serbien und Deutschland an Rußland das Ultimatum stellten, haben in Wien und Berlin eingehende Beratungen der Mi nister _ und maßgebenden militärischen Autoritäten stattgefunden. Dabei sind selbstverständlich auch alle Schwierigkeiten sehr reiflich erwogen worden, welche sich im künftigen europäischen Kriege den beiden Kai sermächten entgegenstellen werden. Es wäre

ja nichts so gefährlich, als wenn man seinen Gegner unter schätzen und dessen Macht zu gering anschlagen würde. Beide Kaiserreiche haben einen Krieg mit mehreren Fronten zu bestehen, Oesterreich-Ungarn mit Serbien- Montenegro und Rußland, Deutschland mit Frank reich und Rußland und zur See mit England. Im Kriege spielen die sogenannten Imponderabilien eine sehr, große Rolle, und da fällt es sehr stark in die Wagschale, daß in Frankreich und Rußland der Krieg Krieg gegen Deutschland und Oesterreich-Ungarn

gegen Deutschland sind alle Franzosen einig, kein Stand und keine Partei ausgenommen. Die Macht mittel Frankreichs sind sehr bedeutend. Frankreich verfügt über große Reichtümer und das französische Volk hat seit 1870 die größten Anstrengungen ge macht und keine Kosten gescheut, um seine militärische Schlagfertigkeit auf die höchstmögliche Stufe zu brin gen. In diesem Bestreben ist Frankreich sogar wie der zur dreijährigen Dienstzeit zurückgekehrt. Im Jahre 1870—71 leistete das schlecht gerüstete Frank reich

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Lienzer Nachrichten
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Page 10 of 10
Date: 07.08.1914
Physical description: 10
gegen Deutschland Krieg zu führen, findet den jetzigen Moment dazu geeignet, im Trüben fischen zu können. Trotzdem Deutschland mehrmals erklärt hat, daß es für den Fall, als England seine Neutralität bewahren würde, die Sicherheit der fran zösischen Nordküste und die Integrität des belgischen Staates verbürgen würde, so hat England doch schon lange aggressive kriegerische Absichten gehegt. Der für Deutschland unbedingt notwendige Durchmarsch der Armee durch Belgien war daher den Engländern nur ein willkommener

Anlaß, um ihrerseits gegen Deutsch land loszugehen. Charakteristisch für Englands Lügenhaftigkeit und Falschheit ist die Behauptung des Sir Grey im Unterhause, daß Frankreich von Deutschland wider seinen Willen in den Krieg hineingezogen worden sei. Daß dies eine große Unwahrheit ist, erhellt daraus, daß fran zösische Truppen zuerst deutsche Grenzposten angriffen, französische Flieger Bomben auf offene Städte schleu derten und daß Frankreich mobilisierte

in den großen Generalstab, zu dessen Chef ihn der Kaiser ernannte. Baron Conrad richtete seine ganze Energie auf eine kriegsmäßige Ausbildung der Truppen, die er durch die vollkommene Umwandlung der Manöver führung erreichte. Sein ganzes Streben ging und geht danach, Oesterreichs Heer zur vollendetsten Schlagfertigkeit heranzubilden, und nach anfänglichem Widerstand, der seinen Reorganisationsplänen be gegnete, kann General Conrad heute sein System in Oesterreich und Deutschland als zur führenden Methode

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Lienzer Nachrichten
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Page 5 of 10
Date: 07.08.1914
Physical description: 10
für die Zahnpflege gibt es nicht! Preis: große Flasche K 2 —, kleine Flasche K 1 2 Kirchliche Wachrickl. Der Palästina -piigerzug wird infolge der polnischen Ereignisse nicht abgehen. Näheres wird den angemeldeten Teilnehmern schriftlich berichtet. Letzte Wactzrictzten Gefährliche internationale Verwicklungen. - England erklärt Deutschland den Urieg. - Der deutsche Gesandte verläßt den bel gischen Hof. — Authentische Nachrichten vom österreichisch-serbischen Uriegsschauplatz. Heute mittags brachte der offiziöse

des Deutschen Reiches ebenfalls mit Deutschland in Verwicklungen geraten ist. Verwicklungen so arger Natur, daß der deutsche Gesandte in Brüssel bereits den belgischen Hof verlassen hat. Nicht minder interessant, gerade mit Rücksicht auf die selbst in Tirol überall verbreiteren Gerüchte über die Vorgänge am österreichisch-serbischen Kriegs schauplatz, ist ein Wiener Telegramm, das in ent schiedener Weise allen unwahren Ausstteuungen über die Besetzung des Lovcen, Einnahme von Bel grad usw. entgegentritt

. Wir beschränken uns heute auf die unge schminkte Wiedergabe der Depeschen: Anmittelbar bevorstehenber «riegrausbruch zwischen England und Deutschland. Berlin, 5. August. Das Wolffsche Telegraphen bureau meldet: Bald nachdem der deutsche Reichs kanzler seine Rede im Reichstag gehalten hatte, er schien der englische Botschafter am Berliner Hof im Reichstagsgebäude und ersuchte den deutschen Staats sekretär Jagow um alsbaldige Antwort auf die Frage, ob er die Versicherung abgeben könne

, daß durch die VerwiÄlungen des Deutschen Reiches mit Frankreich keine Verletzung der belgischen Neutralität statlfinden werde. Darauf erwiderte Staatssekretär Jagow sofort, daß dies nicht möglich sei, und setzte dem englischen Botschafter klar und nochmals die Gründe auseinander, welche Deutschland zwingen, sich gegen einen Einfall der französischen Armee durch ein Betreten von belgischem Boden zu sichern. Kurz nach 7 Uhr abends erschien der englische Bot schafter im Ministerium für auswärtige Angelegen heiten

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Abendausgaben
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Page 2 of 4
Date: 07.08.1914
Physical description: 4
. Um Sein oder Nichtsein unseres Reiches handelt es sich, das unsere Väter sich neu gründeten, um Sein oder Nichtsein deutscher Macht und deutschen Wesens. Wir werden uns wehren bis zum letzten Hauch von Manu und Roß. Wir werden diesen Kampf bestehen auch gegen eine Welt vonFeinden. Noch nie ward Deutschland überwunden, wenn es einig war. Vor wärts mit Gott, der mit uns sein wird, wie er es u:it unseren Vätern war. Wilhelm. Berlin, 6. August. Demonstrationen vor der englischen Botschaft in Berlin. Die Deutschen

- Witwe aufgehalten worden. Beides ist vollständig un richtig. Die Kaiserin-WWve wurde bei ihrer Ankunft in Berlin ehrfurchtsvollst von den Vertretern des auswärtigen Amtes, des Generalstabes und des Eisen- bahnministeriums empfangen. Der Zug wurde anstatt durch die östlichen, im Kriegszustände befindlichen Ge biete durch Schleswig-Holstein nach Dänemark geleitet. Dies geschah aus courtoisievoller Rücksicht aus die hohe Reisende. Ebenso ist Großfürst Konstantin auf der Reise durch Deutschland

seine Neutralität aufgeben sollte/indem es den Krieg (zwi schen Frankreich und Deutschland) als Angriffskrieg gegen Deutschland betrachten würde, wäre eine äu ßerst schwierige Lage im Mittlmeer die Folge. Ein neutral bleibendes England wäre den schrecklichsten Gefahren ausgesetzt", — Aus diesem, erst jetzt bekannt werdenden Passus ergibt sich, daß England mit seiner Kriegserklärung an Deutschland einem kriegerischen Eingreifen Italiens zuöorkommen wollte. Ueber den deutschen Schiffsangriff auf Algier

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 07.08.1914
Physical description: 16
sowohl uns als auch Deutschland gegenüber wurde im mer bedrohlicher und hinterlistiger; der russische Kaiser hat. sich nicht geschämt, den Deutschen Kai- ^ ser um Friedensvermittlung anzugehen und gleichzeitig sein ganzes Heer aufzubieten. Am endlich Klarheit zu schaffen, hat Deutschland am Samstag den 1. August eingegriffen: Es hat an Nußland hie Aufforderung gerichtet, sich Zinnen zwölf ..Stunden zu' erklären, Mas diese großen ^ Truppenansammlungen zu bedeuten haben; Nuß- ^ land möge binnen zwölf

Stunden sein Militär entlassen, sonst sehe sich Deutschland . genötigt, selbst zu den Waffen zu greifen und endlich mit 'Aufgebot all seiner Kräfte sich : und Oesterreich - dauernde Ruhe zu verschaffen. Gleichzeitig hat Deutschland an Frankreich, den russischen Bun-' desgenössen, die Anfrage gestellt, wie es sich im Falle eines Krieges ' Zwischen Deutschland und Rußland stelle. Rußland hat keine Antwort ge geben,- worauf Deutschland an Rußland den Krieg erklärt hat. Die. Russen griffen sofort

^ die deut schen Grenztruppen an. Somit ist . der deutsch-russische Krieg - ßereits im Gange.^ ^ > : Deutschland greift sehr kräftig,-am 'Ein Schiff hat bereits eine russische Hafenfestung in Brand geschossen. - ^ ' ^ Die gefährdete Lage hat Oesterreich selbst verständlich schon vor der KriegserMrung an Serbien genötigt, die Grenzen gegen Rußland in Galizien mit Truppen zu versichern; in den Wen Tagen wurden und mußten sowohl in Deutschland als auch in Oesterreich fast sämtliche dienstpflichtigen Männer

Ge neräle vielfach käuflich und nicht viel wert sind. Ein hoher Herr hat jüngst gesagt: wir wissen die' russi schen Militärgeheimnisse alle. Dagegen hat Deutsch land die beste Armee»der Welt und die unserige wird auch allgemein als tüchtig anerkannt.. Wir und Deutschland Haben zusamen leicht so viel Mann an der Grenze als das mächtige Rußland. Dazu, haben wir und Deutschland die allgemeine Entschlossenheit und Begeisterung, denn wir wissen alle, es. gilt den Bestand unserer Staaten, es gilt

ist es nicht. Menschlicherweise gerech net muß der Sieg unser werden. Auf Seite Rußlands - ' - . - Frankreich, . der eigentliche Heßer und Schürer. - - - - - Frankreich hat auf Deutschland seit dem Kriege vom Jahre 1870, wo es von Deutschland fürchterlich Schläge bekam und zwei Länder abtreten mußte, einen großen Haß und sucht nach einer Gelegenheit, dem Deutschen das heimzuzahlen. Der Krieg an die ser Grenze ist auch zweifellos und es finden schon kleine Gefechte statt. Deutschland ist vollständig dar auf vorbereitet

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Lienzer Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 07.08.1914
Physical description: 20
und Anzeigen werden ent gegengenommen in der Buchdruckern I. B. Mahl In Lienz, wohin auch Briefe und Gelder zu adressieren find. — Jedes Inseraten-Bureau des In- und Auslandes nimmt Aufträge entgegen. Nr. «3 Lienz, Freitag de« 7. August 1914 Ä9. Jahrg. ver Aellkmg. Die Ereignisse dieser Tage sind so ge waltig und von solcher historischer Tragkraft, daß jedes einzelne für sich noch in Jahrzehn ten als Markstein der europäischen Entwick lung sich darstellen wird. Der Konflikt zwi schen Deutschland

und England bereitet sich vor, und aus der Rede Sir Edward Greys sino alle heimlichen Fußangelnzu ersehen, welche unter der Maske der diplomatischen Freiheit Deutschland gestellt waren. Europa ist wie von einem Präriebrand ergriffen, der in hel len Flammen auflodert, und auch zwischen dem britischen und dem Deutschen Reich ist die Stunde der Entscheidung nahegerückt. Aber alles zvird überschattet von dem strahlenden Glanz der Kundgebung des Deutschen Reichs tages. Da ist es wirklich, wie wenn ein Sieg

friedschwert geschwungen, wirklich, wie wenn ein Siegfriedschwert geschwungen würde, das blitzend auf das Haupt der Gegner niedersaust. Die Ansprache des deutschen Kaisers ist ein Denkmal schlichter Ehrlichkeit. Sie braucht nur die Wahrheit zu sagen, um das ganze Volk und alle Parteien ohne jede Ausnahme mit sich fortzureißen. Mit welcher Bitterkeit blickt Deutschland auf die Trümmer einer Politik zurück, die vergebens versuchte, den Haß der Panslawisten, den Neid des russischen Nach bars

durch Willfährigkeit und Zugeständnisse zu beschwören. Vergebens die Offenheit, mit der das deutsch-österreichische Bündnis mitge teilt wurde; vergebens die Duldsamkeit, mit der es Deutschland ertrug, von Osten und We sten zwischen zwei Feinde eingeklemmt zu sein; vergebens die Freundschaftsbeteuerungen auch dann noch, als England dem Zweibunde bei trat und die Gefahr ins Ungemessene wuchs. Nur Rußland zuliebe, das hat Fürst Bülow selbst zugestanden, hat Deutschland darauf ver zichtet, mit England ein Bündnis

zu schließen. Lieber wollte es mitansehen, daß seine Küsten bedroht und der Gegner gestärkt werde, als daß es das Amt aus sich genommen hätte, Rußland zu reizen und durch ein Eintreten für englische Interessen abzustoßen. Jetzt emtet Deutschland den Dank für all diese Opfer. Jetzt legt Rußland, wie der Reichskanzler sagt, die Fackel an das Haus, um den entsetzlichsten Krieg, der jemals stattgefunden hat, zu eröffnen. Das geht aus dem Depeschenwechsel zwi schen Kaiser Wilhelm und dem Zaren hervor

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 10
Date: 07.08.1914
Physical description: 10
. Iie AlMü« der Mtötn Am 4. August um 1 Uhr mittags eröffnete Kaiser Wilhelm im Weißen Saal des kgl. Schlosses die außerordentliche Session des Reichstages mit folgender Thronrede: „Geehrte Herren! In schicksalsschwerer Stunde habe ich die gewählten Vertreter des deutschen Volkes um mich versammelt. Fast ein halbes Jahrhundert lang konnten wir auf dem Wege des Friedens ver harren. Die Versuche, Deutschland kriegerische Neigungen anzudichten und seine Stellung in der Welt einzuengen, haben unseres

uns nicht nur unsere Bündnispflicht, uns fällt zugleich die gewaltige Aufgabe zu, mit der alten Kulturgemeinschaft der beiden Reiche unsere eigene Stellung gegen den Ansturm feindlicher Kräfte zu schirmen. Mit schwerem Herzen habe ich meine Armee gegen einen Nachbar mobili sieren müssen, mit dem sie auf so vielen Schlacht feldern gemeinsam gefochten hat. Mit aufrichtigem Leid sah ich eine von Deutschland treu bewahrte Freundschaft zerbrechen. Die kaiserlich russische Re gierung hat sich, dem Drängen

: „Ich bin erfreut, daß Du nach Deutschland zu rückgekehrt bist. In diesem so ernsten Augenblicke bitte ich Dich inständig, mir zu helfen. Ein schmäh licher Krieg ist einem schwachen Lande erklärt worden. Die Entrüstung hierüber, die ich völlig teile, ist in Rußland ungeheuer. Ich sehe voraus, daß ich sehr bald dem Drucke, der auf mich ausgeübt wird, nicht mehr werde widerstehen können und gezwungen sein werde, Maßregeln zu ergreifen, die den Krieg her beiführen. Um einem Unglück, das ein europäischer Krieg wäre

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Pustertaler Bote
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Page 5 of 16
Date: 07.08.1914
Physical description: 16
oder vertragsmäßiger Verpflichtung in klingen der Münze zu leisten find, im ganzen Umfange der österr.-ung. Monarchie von Jedermann, sowie von allen öffentlichen Kassen nach ihren vollen Nennwerte angenommen werden müssen. Im Falle die Annahme der Banknoten ver weigert wird, ist der Zahluugswillige berechtigt den schuldigen Betrag in Banknoten beim zu ständigen k. k. Gerichte zu deponieren. Bruneck, am 2. August 1914. Der k. k. Bezirkshauptmaun : Strele. Politische Rnndscha«. Ausland. Deutschland au Rußland

. Der Berliner „Lokalanzeiger' meldet: Der Zar hatte den Kaiser telegraphisch um seine Vermittlung gebeten, was der Kaiser zusagte. Während der Kaiser in friedlichem Sinne ver handelte, erließ der Zar den Mobilisieruugsbe- fehl für eine partielle Mobilisierung, während heimlich die ganze Armee mobilisiert wurde. Dieses Borgeheu habe dem Faß den Boden ausgeschlagen. — In der Vojsischen Zeitung heißt eS: Deutschland will den Krieg nicht und fordert ihn nicht heraus und alle würden sich glücklich schätzen

, wenn die Kriegswolke an uns vorüberginge, ohne sich zu entladen. Muß es aber sein, bald iu HimmelSuameu, dann wird sich Bismarcks unvergeßliches Wort bewahrheiten, daß ganz Deutschland ausfliegen wird, wie ein Pulverfaß! Daß dies nicht ge schehe, liegt bei Rußland. Nur wenn Rußland den Krieg ebensowenig will wie Deutschland, lst das Verhängnis aufzuhalteu, das uus alle bedroht, die wir Europa bewohnen. Kaiser Wilhelm sagte am 31. Juli seinem Volke: Eine schwere Stunde ist heute über Deutschland hereingebrochen

. Die Neider überall zwingen uns zu gerechter Verteidigung. Mau drückt uns das Schwert iu die Haud. Ach hoffe, daß, wen« eS uicht iu letzter Staude meinen Bemühungen gelingt, die Gegner zum Einsehen zu bringen, nnS den Frieden zu er halten, wir das Schwert mit Gottes Hilfe so führen werden, daß wir eS mit Ehren wieder iu die Scheide stecken können. Enorme Opfer au Gut uud Blut würde ein Krieg vom deutschen Volke erfordern. Den Gegnern aber würden wir zeigen, was es heißt, Deutschland anzugreifen

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Brixener Chronik
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Page 2 of 2
Date: 07.08.1914
Physical description: 2
erklärt hat, daß England sich anf die Seite Frankreichs stelle, ist der Kriegszustand Deutschlands mit England nnd infolge der ableh nenden Haltung Belgiens auch Mit diesem Lande gegeben. Allgemein hat das energische Vorgehen Deutschlands Zustimmung gefunden, denn dadurch wurde vollständige Klarheit über die Haltung Eng lands nnd der anderen Staaten, die noch eine un sichere Haltung eingenommen hatten, geschaffen. England, das sich trotz seiner großen Flotte nicht getraute, allein gegen Deutschland

Krieg zu führen, findet den jetzigen Moment dazu geeignet, im Trüben fischen zu können. Trotzdem Deutschland mehrmals erklärt hat, daß es für den Fall, als England seine Neutralität bewahren würde, die Sicherheit der fran zösischen Nordküste und die Integrität des belgischen Staates verbürgen würde, so hat England doch schon lange aggressive kriegerische Absichten gehegt. Der für Deutschland unbedingt notwendige Durchmarsch der Armee durch Belgien war daher den Engländern nnr ein willkommener Anlaß

, um ihrerseits gegen Deutsch land loszugehen. Charakteristisch für Englands Liigenhastigieit und Falschheit ist die Behauptung des Sir Grey im Unterhause, daß Frankreich von Deutschland wider seinen Willen in den Krieg hineingezogen worden sei. Daß dies eine große Unwahrheit ist, erhellt daraus, daß fran zösische Truppen zuerst deutsche Grenzposten angriffen, französische Flieger Bomben auf offene Städte'schlen- derten und daß Frankreich mobilisierte, während es von Friedensversichernngen überfloß. An dnWii

h > in Oesterreich und Deutschland al z Methode geworden sehen. 5«rausgeber- v->rla?sanstu!l Tyroliu, . m b k Rsdakt-qr Robert M e i x n » r. Vruck d«r Buchdrucker-' Tyroliu, sämtliche

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 20
Date: 07.08.1914
Physical description: 20
Schlosses die außerordentliche Session des Reichstages mit folgender Thronrede: Geehrte Herren! In schicksalschwerer Stunde habe ich die gewählten Vertreter des deutschen Volkes um mich versammelt. Fast ein halbes Jahrhundert lang konnten wir auf dem Wege des Friedens verharren. Die Versuche, Deutschland krieger ische Neigungen anzudichten und seine Stel lung in der Welt einzunehmen, haben unseres Volkes Geduld oft auf harte Proben gestellt. In unbeirrbarer Redlichkeit hat heute die Regierung

, von denen jedes einzelne sonst die Aufmerksamkeit voll in Anspruch ge nommen hätte. Am wichtigsten sind jedoch die Nachrichten, welche zeigen, daß der Ausbruch des Krieges zwischen Deutschland und England wohl kaum noch zu vermeiden sei. Der eng lische Staatssekretär hat in der letzten Sitz ung des Unterhauses eine Rede gehalten, wie sie nur dem Ausbruch eines Krieges vorherzu gehen pflegt. Aus seiner Darstellung geht her vor, daß England sich viel tiefer mit Frank reich eingelassen halte

dem fran zösischen Botschafter die Versicherung gegeben, daß die britische Flotte smort eingreifen würde, wenn die deutsche Flotte im Kanal oder in der Nordsee erschiene. England hat ferner ver langt, daß die belgische Neutralität respektiert werden müsse, was von Frankreich bewilligt worden sei. Deutschland hatte damals noch keine bestimmte Antwort gegeben, versprach je doch, die Integrität von Belgien nach dem Kriege unter allen Verhältnissen zu achten. Das hat der Staatssekretär nicht angenommen

, ist zu sehen, daß die Gefahr eines Krieges zwischen Deutschland und England kaum noch zu vermeiden ist.

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