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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 14
Date: 03.07.1927
Physical description: 14
Erscheint wöchentlich Bezugspreis: Mir Oesterreich durch die Vv» oder im vaket valdläbrig s 5 - «ar Deutschland daldjsühr!g. Nenten- marks-.für Ungarn Vrng0 5.-.k2r Dschechosiowake» 30 «chech. Kr.. kstrLugoiiowten so Dinar. Mr Italien 30 Lire, für die Schweiz und Liechtenstein 8 Schw. Franken für Amerika 12 Dollar. für das übrige Ausland 8 Gchw. Franken. Die Be- mgsgebützr ist tm vvryinrin zahlbar. Einzelnummer 25 Groschen. Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Teile stad mit einem Ster

er wieder zur Regierung. Er war es, der das Ruhrgebiet besetzen ließ, um die Deutschen zur Bezahlung der Kriegskosten (Re parationen) zu zwingen. Poineare stammt aus dem Elsaß und ist ein ausgesprochener Gegner Deutsch lands. Ob deswegen, weil die Deutschen 1870 sein Vaterland, das allerdings vor 160 Jahren zu Deutschland gehörte, von Frankreich losreihen und sich einverleibten, oder weil die preußische Regie rung Elsaß-Lothringen möglichst ungeschickt be handelte oder mißhandelte, oder weil er Deutsch

- M, beziehungsweise Preußen nicht über den Weg M, will und kann ich nicht entscheiden. Nach dein Kriege war er fast an jedem Sonntage zu einer Kriegerdenkmalweihe als Festredner geladen. Alle seine Reden hatten mehr weniger den gleichen Malt: Frankreich ist friedliebend, Deutschland hat uns überfallen, Deutschland muß daher zah len, es will aber nicht. Deutschland liegt nur aus der Lauer, es rüstet sich im Geheimen, um wieder über Frankreich herzufallen. Seit zwei Jahren hat Poincare geschwiegen. Er schien sogar

ganz einverstanden zu sein mit der Politik des Außen ministers Briand, der eine Versöhnung rpit Deutschland in die Wege leitete. Vor vierzehn Ta gen hat er in der'Stadt Luneville, nahe an der ehe maligen deutsch-französischen Grenze, bei der dorti gen Kriegerdenkmalweihe, die Festrede gehalten Md dabei wieder sehr scharfe Töne angeschlagen. Aach dem Hinweis auf die Leiden der Stadt Lune ville im Kriege legte Poincare ausführlich dar, daß Mnkreich nichts anderes verlange, als die Si cherheit

seiner Grenzen und die Bezahlung der Wiedergutmachung. Bei den Verhandlungen in Lo carno und Genf habe es genügend Beweise seiner ünedenesliebe gegeben. „Aber," so fuhr Poincare mt, „warum hat Deutschland vor etwa vierzehn ^agen in ausfälliger Weise ein Kriegsschiff, das sich "och „Elsaß" nennt, nach Lissabon geschickt? War- jp hat ein Reichsminister, und nicht der gering- 5 en einer, am 1. und 6. November 1925, also nach wartio, erklärt, daß Deutschland der Verzicht aus me Waffengewalt nur diktiert worden

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 12
Date: 08.05.1921
Physical description: 12
und Lnfrrate entgegen. Mußrrbem werden Bnzekgeu von asten AnnvncenSLws des Sn- und Aus- tanves angknommen. Für den Da l kan Balkan. Bnnonren-Gxpedlilon Sofia. CtfSte Rachrichtev. Berichte sowie an> dere Mitteilungen sind zu fchiSen an dis Schrkstlrikuug des „MpeniZnSer Bote", B a » m k« r ch r n (Ltnterina- ’af), Telepyon: BaumNrchen Rr. 1. ltr. 17 LnnsbruS, Sonntag, den s. Mat Lahrgang 1921 Annes Deutschland! Die Franzosen wollen in Deutschland einmar schieren. Vor einigen Wochen habe ich in einer Wiener

Zeitung ein Bild gesehen, das ich nicht aus dem Zinn bringe. Es stellt den deutschen Mich! Deutschland) dar, wie er von der Entente, an die Zaleere geschmiedet wird. In der alten Zeit, da s noch keine Dampfschiffe gab, da wurden auch zrojze Schisse mit Rudern vorwärts bewegt. Man , iannte solche Schiffe Galeeren. Als Ruderknechte verwendete man vielfach Sklaven oder Sträflinge. Wese armen Leute wurden mit Ketten ans Schiff fesselt, damit sie auf keinen Fall und bei keiner sesahr das Schiff

, ob er sich auch ys Schiff fetzen solle oder nicht. Höbnisch fragte f}n die daneben stehende Entente: Anschluß er- vünfcht? und wies auf einen noch freien Ruderfitz nit seinen Ketten hin. Dieses Bild ist nur im- villkürlich eingefallen, da ich die letzten Zeitungs rachrichten gelesen habe. Ja, Deutschland wird all >ie Galeere geschmiedet; es wird der Sklave der intente. Die Sache kam fo. Bekanntlich bat die intente den Frieden mit Deutschland aus der glei- |en Grundlage geschloffen, wie mit uns, und dis jeißt

: Deutschland ist der Schuldige, Deutschland W für alle Kriegsschäden in Frankreich und Bel gien aufkommen. Deutschlands entartete Söhne, ne Sozialisten und Kommunisten haben der En tente begeistert beigestimmt und ihr noch Beweis stücke für Deutschlands Schuld zu liefern versucht, ieber die Höhe der Schadenssumme konnte man «dj ober bis dato nie schlüssig werden. Endlich m März dieses Jahres wurde Deutschland nach London eingeladen und ihm dort mitgeteilt, daß )ie Entente die Schadenssumme auf 226 Milliar

den Goldmark schätze. Deutschland sollte sich be reit erklären, diese Summe in 42 Jahresraten zu Wen. Man gab aber Deutschland über Betrei ben Englands Gelegenheit, darüber zu verhandeln. Deutschland erklärte, daß es unmöglich das leisten könne und schlug 50 Milliarden Goldmark vor. Die Entente, namentlich England und Frankreich, betrachteten ein so niedriges Angebot geradezu als Ae Frozzelei und so ging man unverrichteter Winge auseinander. In Deutschland und auch in Wldeutschen Kreisen bei uns feierte

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 09.06.1929
Physical description: 16
Erscheint wöchentlich Bezugspreis: Für Sefterrelch durch »tr Pol obre lm Paket tzaldjüdrls S 6 -. - GOr Deutschland valbttützrig. «euteu- mark»-.sürUngarn Vengü».-.f 0 k Tschechoslowakei Sv tschrch. «r.. slkrLngoilawirn Sv Dinar. fOr Ltaltrn so Lire, für die Schweiz und Liechtenstein v Schw. Franken, für Amerika i's Dollar, für da« üd'lge Ausland S Schw. Srorke«. Die Be- zugsaevüvr ist lm vordlnri« zahlbar. Einzelnummer so Groschen. Entgeltliche Ankündigungeu lm redaktlonrllen Telle sin

v mit einem Siern und einer Nummer kenntlich gemacht. Verwaltung lnÄnnsbrua. Sirarlmlilanstraste g (Telephon 7 «i. 742). An diese find alle Bestellungen. Seldsenbungen und Beschwerden wegen Nichtzustellung ded Blattes zu richten. Aste Nach richten «i b Berichte sind zu senden an öle Neda klon des ..Tiroler Bolks- dolen"ln Fritzens (Unterinntal). fle.23 ZnnsbmS, Ssnntag, Sen 9 . Fmi 1S2S 1». IaKrgang Wieviel Deutschland Zahlen muß. Was geht das uns an? Fast vier volle Monate sind die Vertreter der Siegerstaaten

in Paris nun beisammen gesessen, um die Zahlungen, die Deutschland als Kriegs entschädigung (Reparationen) leisten soll und kann, neuerdings und diesmal, wie man meint, endgültig sestzustellen. Es war nicht das erstemal, daß das geschah. Die Siegerstaaten stehen bekannt lich auf dem Standpunkt, daß Deutschland den Krieg mutwillig vom Zaune gerissen habe, es da her für alle Schäden, die die Siegerstaaten durch denselben erlitten haben und für all die Auslagen, die dieselben zur Führung des Krieges

Innere des Landes ein zudringen, gab man den Versuch auf. und liest die arg zugeschnittene Türkei in Ruhe. Oesterreich war zerstückelt und Bulgarien seiner neu erworbenen Gebiete beraubt, sodast von diesen beiden auch nichts mehr zu holen war, und man sich begnügen mußte, ihnen eine Kriegsentschädigung aufzu legen, ohne sie weiter zu betreiben. Deutschland aber sollte zahlen, zahlen bis es schwarz würde und bis die Siegerstaaten reich wären. Man sprach anfänglich von 250, dann von 132 Milliar

den Goldmark. Als damit nichts ging, griffen die Franzosen aus das große Industriegebiet am Rhein und Westfalen, das sog. Ruhrgebiet. Man glaubte, das sei die berühmte sagenhafte Märchen henne, die immerfort goldene Eier lege. Als man sich hierin täuschte und Deutschland vor der voll ständigen wirtschaftlichen Zerrüttung stand, somit die Gefahr nahelag, daß man überhaupt nichts mehr bekommen könnte, da setzte man sich hin und beriet und schätzte, wieviel man in Wirklichkeit aus Deutschland herausholen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 24.07.1929
Physical description: 8
-Lanf: Wagner (Deutschland) 15:40; 2. Wolfer (Deutschland) 15:48; 3. Maiuri (Finnland) 15.51. Speerwerfen: Takinnen (Finnland) 60.30: 2. Drache (Deutsch, band) 53.96, Bundesrekord. 400-Meter-Lauf: Waal (Finnland) 50.8; Rosza (Ungarn) 51.3. 3X1000 Meter: Hamburg 8:00.7; Stettin 8:08; Wien 8:4. Stabhochsprung: Wegner (Deutschland) 3.50; Steinmayer (Oesterreich) 3.40; Schünzl (Deutschland) 3.40. 4X100 Meter: Wien (Holzer, Freudmann, Hoch, Tenge) 44.2; Payerbach 44.5; Düsseldorf 44.7. 10X100 Meter: Wien

1:52.3 (internationale Bestleistung): Paherbach 1:52.8; Neckarau 1:53.5. Hochsprung: Dorsch (Deutschland) 1.75; Wilde (Deutschland) 1.70. 200 Meter: Etolen (Finnland) 23 Sekunden; Hoch (Wien) Brustbreite zurück; Freudmann (Wien) Vierter. 800 Meter: Tolomerwi (Finnland) 1:58; Rosza Ungarn 2:00.6; Zabal (Wien) Vierter. Zehnkampf: Reumann (Deutschland) 980 Punkte; Fuchslocher (Deutschland) 834. Diskuswerfen, Sportlerinnen: Kehrt (Deutschland) 25.12. Diskuswerfen, beidarmig: Hauptmarm (Deutschland) 58.99

; Schwarz (Deutschland) 58.19; Theurer (Deutschland) 57.87. Weitsprung: Keck (Deutschland) 6.85; Csefay (Ungarn) 6.90; Takinnen (Finnland) 6.80; Geiger (Deutschland) 6.76; Schenner (Wien) 6.50. Diskuswerfen: Bräutigam (Deutschland) 38.30 (Bundesrekord); Dakinnen (Finnland) 36.58; Wall (Finnland) 36.51. 100 Meter: Etolen (Finnland) 10.7 Sek.; Hoch (Wien) Brust breite zurück; Heldt (Deutschland) 10.8; Keck (Deutschland) 11; Freudmann (Men) Brustbreite zurück. 60-Meter-Hürdenlauf: Pflüger (Botnang) 8.9

; SchMer (Deutschland) 9.2; Weber (Deutschland). Schleuderballwerfen: Küfner (Deutschland) 66.70 (Bundesbest- leistung); Hummel (Deutschland) 57.03; Weber (Deutschland) 56.89. 10.000-Meter-Lauf: Maiuri (Finnland) 34:01.8; Holzgrebe (Deutschland) 35:20.5: Meißner (Deutschland) 38:46; Corf (Deutsch- land) 39.06. Olympische Staffel: Finnland 3:41.5; Berlin 8:48.5; Stettin 3:44.5; Hamburg Handbreite zurück; Feuerbach 3:47; Lettland 8:54. 60-Meter-Lauf, Sportlerinnen: Stiebitz (Deutschland) 8 Sek.; Kehrt

(Deutschland) 8.2; Hänselmann (Deutschland) 8.3; Hönslainen (Finnland) 8.4; Neubauer (Linz) 8.5. 4X100 Meter, Sportlerinnen: Dresden 53.7; Berlin 53.9; Nürnberg Brustbreitr zurück. 300 Meter, Sportlerinnen: Stiebitz (Deutschland) 13.1; Kehrt (Deutschland). Fünfkampf: Czsfay (Ungarn) 525 Punkte; 2. Geiger (Deutsch, land); 3. Rioschnik (Lettland). Kugelstoßen, beidarmig: Neumann (Deutschland) 22.68; Theu rer (Deutschland) 22.22. 110-Meter-Hürdenlaus: Wal (Finnland) 15.8; Reumann (Deutschland) Brustbreite

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 14
Date: 25.12.1921
Physical description: 14
aus allem lammer. Gott wird Mensch — dir, Mensch, zugute, Gottes Kind — Das nerbindt Sich mit unferm Blute. Löhes Heil, laß dich umfangen, Hoß mich dir, Hierher Zier, UnoertüdvT anhangen. Du bilt meines Hebens Heben; Run kann ich ^ Mich durch dich Wohl zufrieden geben. Ich will dich rr.i! Hieb bewahren. Ich will dir Heben hier, Will einft in dir abfahren. Mit dir will ich endlich schweben Voller freud Ohne Zeit Dort im andern Heben. * Deutschland am Ende feiner Kraft. Wir sind es schon so gewohnt

, auf Deutschland mit einem gewissen Neid zu blicken; wir sind näm lich der Meinung, Deutschland sei zwar nicht ge rade glänzend gestellt, wohl aber erfreue es sich einer gewissen Wohlhabenheit, die sich angenehm abhebe von unserer Bettelarmut. Im Verhältnis zu uns ist in Deutschland alles glänzend. So konnte man es während des ganzen Krieges hören, so hört man es jetzt noch Tag für Tag. Es sei nicht geleug net, daß in Deutschland vieles bester war und ist, vieles war aber gerade so wie bei uns. In Deutsch land

sind zum Beispiel nachgewiesenermaßen wäh rend des Krieges mehr Leute direkt verhungert als bei uns; Deutschland hat im Kriege ebenso schwere Niederlagen erlitten wie wir, aber die Deutschen schwiegen und schweigen, und vermie den es, ihre schmutzige Wäsche auf alle Grenzzäune zu hängen wie wir. Außerdem wissen wir vieles nicht, was draußen vorgehl, wrrl es uns zu ferne ist. Wir kamen daher zur Ansicht, in Deutschland könne es eigentlich nie fehlgehen; das Deutsche Reich, das deutsche Volk überwinde

alles, vertrage alles, arbeite sich aus allem heraus. Viele waren und sind daher der Meinung, eine Vereinigung mit Deutschland wäre für uns das beste Mittel, um zu einem ähnlich glücklichen Zustand zu kommen. Nun scheint aber Deutschland doch am Ende sei ner Kraft angekommen zu sein. Bekanntlich wurde Deutschland unter dem Beifall der deutschen So zialisten und Kommunisten von den Gegnern als der eigentliche Kriegsschuldige erklärt, der daher für alle Kriegsschäden zu haften habe. Als Ent schädigung wurde

ihm alles abgenommen: Seine Ueberfee-Besitzungen (Kolonien), sein Kriegsmate- rial, seine Flugzeuge, seine Kriegsschiffe, seine Handelsschiffe und große Flüchen fruchtbaren Bo dens und die ergiebigsten Bergwerke. Damit nicht genug, wurde ihm noch eine Kriegsentschädigung ansgebunden in der Höhe von 3 Milliarden Gold mark pro Jahr für ein Merstckenolter. Man hat die Sache bei uns auf die leichte Achsel genommen und hat gesagt, Deutschland wird es schon machen. Auch in Deutschland hat man sich in vielen Krei sen

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 14
Date: 24.08.1924
Physical description: 14
!<- Entgeltliche Ankündigungen lm redaktionellen Teile sind mit einem Giern und einer Nummer kenntlich gemacht. Verwaltung tn Innsbruck. RraximManftraße 9 (Telephon 741. 7421. An ölesc sind alle Bestellungen, Gelbfenbuugen und Beschwerden wegen Nichtzustellung des Blattes zu richten. Alle Rach- richten und Berichte find zu senden an dle Redaktion des „Tiroler Dolks- boten" inBaumkirchen ttlnterlnntal) Telephon. Bolders Ar. 12. 12. Jahrgang Die Konferenz von London beendet. Ein Abkommen zwischen Deutschland

und den Siegerstaaten. Seit einem Monat tagte in London eine Konfe renz, deren Verlaus die ganze Welt mit Spannung verfolgte und deren Ende man einerseits mit gro ßer Sorge, anderseits mit großer Zuversicht ent gegensah. Es handelte sich darum, endlich einmal mit Deutschland ein Einvernehmen herzustellen, das beide Teile befriedigen und das einmal zu einem endgültigen Frieden führen sollte. Deutsch land hatte bekanntlich im Frieden von Versailles sich ols Kriegsschuldner bekennen müssen. Es gab dazumal Leute

, auch gytmeinende. in Deutschland, die der Ansicht waren, daß, je tiefer man sich vor dem Gegner bücke und je kräftiger man an die Brust schlage und sich öffentlich als Sünder be kenne, um so eher werde das deutsche Volk Gnade finden vor dem Nichterstuhl der Gegner. Die Sozi trieben es dazumal noch dazu besonders arg und gingen frischweg daran, vor aller Welt zu behaup ten und Beweisstücke zu suchen und zu erfinden, daß nur Deutschland und Oesterreich tatsächlich die Urheber des Krieges seien — bei uns tun's

die Sozi ja noch. Die Rechnung war ganz falsch. Aus dem Boden dieses Einbekenntnisies bauten die Gegner ihre Forderungen aus. Deutschland und Oesterreich hat sich als Urheber des Krieges be kennt, und ist daher schuldig, alle durch den Krieg in der ganzen Welt angerichteten Schäden zu er- setzm, das war die Folgerung, die die Gegner zo gen. Sache aufrechter Männer wäre es gewesen, Zu erklären, den Krieg haben wir verloren und wir sind bereit, die Folgen dieses Unglückes zu tragen, aber verschuldet

die Schäden noch nicht überblicken, hieß es; Deutschland müsse zahlen nach der Größe des Schadens, entsprechend seiner Leistungsfähig keit und seinem Vermögen; eine bestimmte Summe Könne daher überhaupt nicht genannt werden. Fm Herbst 1919 forderte man in Frankreich eine Summe von 400 Milliarden, 1920 bloß noch 269, 1921 im Jänner ging man auf 226 und nach fünf Monaten aus 132 Milliarden zurück. Deutschland hätte dazumal annehmen sollen. Man rechnete aber in Deutschland mit einem weiteren Herab setzen

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 04.08.1927
Physical description: 4
Strecke einen neuen Rekord auf: ebenso der Grazer Umsahrer im Speerwurf mit 55.21 Meter. Auch der Vox-Lündevkampf Oesterreich gegen Ungarn wurde mit 11:5 Punkten von den Ungarn gewonnen; für Oesterreich waren nur Spuner und Zehetmayer siegreich und Kraus kämpfte unent schieden. Ein Ereignis von internationaler Bedeutung und großem Er folge für Deutschland war der Athletik-Länderkampf Deutschland gegen Schweiz, bei dem Deutschland mit 90.5 zu 45.5 Punkten sieg reich blieb. Bei dem Wettbewerb

, der vor 20.000 Zuschauern in Düsseldorf stattfand, zeigten die Vertreter Deutschlands hervor ragende Leistungen und siegten überlegen; nur eine Konkurrenz, der Stabhochsprung, wurde von der Schweig gewonnen: Die ein zelnen Ergebnisse sind: 100 Meter: Houben (Deutschland 10.6s 1; Schüller (Deutschland, 10.8) 2; Börner (Schweiz, 11 Sekunden) 3. — 200 Meter: Schüller (Deutschland, 21.4) 1; Houben (Deutschland, 21.5) 2; Börner (Schweiz, 22.1) 3. — 400 Meter: Büchner (Deutsch land, 50.2) 1; Neumann (Deutschland

, 50.3) 2; Morell (Schweiz. 51.3) 3. — 800 Meter: Engelhardt (Deutschland, 2:02.2) 1; Böcher (Deutschland, 2:02.3) 2 ; Schwebel (Schweiz, 2:02.6) 3. — 1500 Meter: Böcher (Deutschland, 4:08.6) 1; Boltze (Deutschland, 4:10.6) 2; Hafter (Schweiz. 4:18.4) 3. — 5000 Meter: Kohn (Deutschland, 15 :13.4) 1; Petri (Deutschland, 15 :22) 2; Marthe (Schweiz, 16:47) 3. — 110-Meter-Hürden: Troßbach (Deutschland, 15.2) 1; Köppke (Deutschland, 15.8) 2; Meier (Schweiz, 16 Sekun den) 3. — Kugelstoßen: Brechenmacher

(Deutschland, 14.1 Meter) 1: Schröder (Deutschland, 13.97 Meter) 2; Nuesch (Schweiz, 13.62 Meter) 3. — Diskuswerfen: Hofmeister (Deutschland, 43.32) 1: Conturbia (Schweiz, 42.2 Meter) 2 ; Hähnchen (Deutschland, 41.78 Meter) 3. — Speerwerfen: Males (Deutschland, 59.47 Meter) 1: Hofmeister (Deutschland, 52.98 Meter) 2 ; Würth (Schweiz, 49.68 Meter) 3. — Hochsprung: Köppke (Deutschland, 1.86 Meter) 1; Betz (Deutschland, 1.82 Meter) 2; Schnäbel (Schweiz, 1.77 Meter) 3. — Weitsprung: Dobermann (Deutschland

, 7.415 Meter) 1; Meier (Schweiz. 7.2-1 Meter) 2; Schumacher (Deutschland, 7.05 Meter) 3. — Stabhochsprung: Gerspach (Schweiz, 3.60 Meter) 1; Reeg (Deutschland, 3.5 Meter) 2: Schumacher (Deutschland, 3.4 Meter) 8. — 4X100 Meter: Deutschland (41 Sekunden, Weltrekord einge stellt) 1: Schweiz weitab zurück. — 4X400 Meter: Deutschland (3 :19.3) 1; Schweiz (3 :26).- Zu Ehren der gegenwärtig hier Weilenden: Regisseur Dr. Arnold Fanck, Leni Riefenstahl und Louis Trenker wiederholen wir heute zum letztenmal

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 18.12.1922
Physical description: 8
in Innsbruck: 20.000 K Zum Abholen in JnnS» druck: 18.000 K. Ausw. durch die Kolporteure und ourch die Post für Deutsch-Oesterreich: 20.000 K, für Deutsch land 30.000 K llebr. Ausland 44.000 K Rr. 288 Innsbruck, Mittag den 18. Ie;ember 1822 ZS. Fahre. Amerika greift ein! Anleihe für Deutschland. — Eine Weltwirtschaftskonferenz. lich der europäischen Lage unternehmen werden, der geeignet fei, die Einberufung einer Welt- wirtschastskonserenz nach Washington zu erreichen. Am Samstag kamen Meldungen, wonach

die Vereinigten Staaten von Nordamerika aus ihrer bisher beobachteten Reserve herauszutreten und aktiv in die Regelung der Reparationsfragen ein zugreifen wünsche. Pariser Telegraphenbüros be eilten sich, die Nichtigkeit der Nachrichten zu bestrei ten. Frankreich hat eben Pläne, die es verwirklichen will, aber nur kann, wenn über die Reparations- frage eine Einigung nicht erzielt und Deutschland als zahlungsunfähiger und wehrloser Schuldner . dasteht. Deutschland in diese Situation zu bringen, ist seit langer

Zeit das Ziel der Franzosen, dem sie beharrlich entgegen streben. Wenn irgend wo in einem Staate sich Sympathien für Deutschland reg ten, dann eilten französische Chauvinisten dorthin und eröffneten einen Verleumdungskrieg gegen das deutsche Volk. Es ist kein Zweifel, daß der Sturz des deutschfreundlichen Kabinetts Nitti in Italien das .Werk Frankreichs war, das mit seinem Gelde die italienische Politik aktiv zu beeinflussen verstand. Es ist auch nicht zu bestreiten, daß Mussolini

nur durch französische „Förderung" obenauf kam . . . Als sich vor Monaten in den Vereinigten Staaten Stimmen für Deutschland regten, entsendeten oie Franzosen den fanatischen Deutschenhasser Clemen- ceau dorthin, offenbar in der Hoffnung, dem Vor sitzenden im einstigen obersten Kriegsrate werde es gelingen, die Amerikaner gegen Deutschland zu entflammen. Aber es zeigt sich, daß auch der alte „Tiger" der Gewaltpolitik der Franzosen keine Sympathien werben kann. Wie einst, als die Heere des Deutschen Kaisers

und Deutschland schul dig werden lasten will, um es dann zu berauben, hat sich der Entschluß zum Eingreifen rasch heraus gereift. Amerika schlägt vor, eine Weltwirtschaftskonfe renz einzuberusen, um den wirtschaftlichen Krieg zu beenden, ferners strebt Amerika die Ausrollung der Reparationssrage an. Deutschland soll von Amerika einen großen Kredit bekommen, um seine Finanzen zu ordnen. Aus der Fülle der Meldungen sei folgendes her- vorgehoüen: Amerika für Deutschland. Paris, 17. Dez. Während aus London skep

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 14
Date: 21.10.1923
Physical description: 14
dieser Tat und wollen alles wegleugnen. Jetzt wollen sie auch wieder weg- lengnen, daß sie 1914 den Krieg als eine Notwen digkeit erklärt und zum Aushalten auch aufge- wrdert haben — so gut wie jeder Patriot. Deutschland mb seine Freunde. Deutschland hat seit Jahrzehnten auf die Freundschaft Italiens und Englands gebaut. Mit Italien hatte es ein s tmliches Bündnis geschlossen, in das auch wir Oester- rcicher hineingezwungen wurden. Mit dem Königshaus« von England war es durch das deutsche Kaiserhaus ver

- schwügert und verwandt und man hielt es daher im Deutschen Reiche für unmöglich, daß England jemals ernstlich gegen Deutschland sich wenden werde, zumal ja die englische Nation mehr weniger deutschen Stammes ist. Von beiden Seiten wurde Deutschland nicht bloß im Stiche gelassen, beide stellten sich sogar in die Reihe seiner Feinde. Noch im Kriege hielt man in maßgebenden Krei sen Deutschlands insgeheim am Gedanken fest, daß so wohl in England als auch in Italien die Gefühle der Freundschaft nicht ganz

erloschen seien. In der Oeffent lichkeit schrie man, Gott strafe England, im stillen Her zenskämmerlein aber hoffte man und hoffte man immer noch, und immer noch, es sei die Feindschaft nicht so ernst gemeint. Es kam der Friede. Trotz der Enttäuschung be gann man in Berlin wieder aus die Freundschaft der beiden Staaten zu bauen. Vor kaum drei Wochen hat Reichskanzler Stresemann Italien noch angestrudelt, um dessen Freundschaft förmlich geworben und es bedauert, daß zwischen Italien und Deutschland

das kleine Oester reich liege, das eigentlich nicht wert sei zu existieren. Immer wieder hat man in Berlin seine Äugen ebenso vertrauensvoll nach England gerichtet. Und wieder kam jetzt die Enttäuschung. Deutschland ist vor Frankreich in die Knie gebrochen. Italien hat sich längst auf Frank reichs Seite gestellt und rührt keinen Finger für Deutsch land. Wie es im Kriege nur auf seinen Vorteil bedacht war und sich ohne Bedenken auf d i e Seite schlug, bei der die Aussichten auf Beute die größeren

waren, so ver hält es sich auch jetzt. Solange cS schien, daß Deutschland sich aufzurasfen imstande sei, liebäugelte es ganz unver hohlen mit demselben; mit dcnr Momente aber, wo diese Aussichten schwanden, stellte es sich auf Frankreichs Seite. Frankreichs Parole ist auch die seinige geworden, Deutschland muß zahlen, solange es kann und soviel es kann uns Italienern — für den Verrat offenbar. Das gleiche Spiel sehen wir auch mit England. Seit Friedens schluß glaubte Deutschland allen Ernstes an Englands

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 04.04.1924
Physical description: 20
Bundesorgan des über A.WMglieöerMiM TMsr OauernburM ^ Herauss6ber:Awler6auLrNbun- und Tiroler landivirtschaftlichr Bläkte^. Die ^Tiroler Bauernzeilung" gelangt jeden Freitag zur Ausgabe. Bezugspreis für das 1. Halbjahr 1924 bei portofreier Zusendung in Nordtirol für Mitglieder des „Tiroler Bauernbundes" und der landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschaften S9.999 Kronen. In Italien für Mitglieder des „Südtiroler Bauernbundes" 29 Lire. In Deutschland 49.999 Kronen, Schweiz nnd Liechtenstein

, Irene; Sonntag, 6. Zölestin, Sixtus; Montag, 7. Hermann, Eberhard; Dienstag. 8. Dionysius; Mittwoch, 9. Maria Cleophä; Donnerstag. 10. Ezechiel Mchael a S Freitag. 11. Leo P., Felix. ver angebliche verrat 0efterreich8 an Veutschlsncl im Weltkriege« General Ludendorff hat während des Hittlerprozesses gegen den verstorbenen Kaiser Karl die Beschuldigung erhob m, derselbe habe während des Weltkrieges an Deutschland Verrat geübt. Damit ist neuerdings eine Ansicht vor die Oeffentlichkeit gebracht worden

, die in Deutschland Noch immer sehr verbreitet ist und dort fortgesetzt viele Glaubt"" r '-i ? * nun einmal das Verhängnis unserer Brüder iiu Reiche, draußen, daß em sehr großer Teil von ihnen absolut nicht einsehen M, daß sie an ihrem grenzenlosen Unglück auch selber eine ganz bedeutende Schuld haben. Deswegen wird noch immer eifrig nach Sündenböcken gesucht, uttd dazu find wieder einmal wir -Oesterreicher gut genug. Dieser Teil der Reichsdeutschen legt sich den Ursprung, den Verlaus und das "Ende

des Weltkrieges folgendermaßen zurecht: „Den Krieg angefangen hat Oesterreich. Deutsch land wurde in den Krieg nur deswegen hineingezogen, weil es seinem österreichischen Bundesgenossen die Treue halten wollte. Im Verlauf des Krieges haben sich die österreichischen Soldaten nicht annähernd so tapfer ge halten, wie die deutschen, und darum ist der Krieg nach vierjähriger Dauer verloren gegangen. Oesterreich, das doch dm Krieg angefangen und Deutschland in den selben verwickelt hatte, wollte während der vier

Kriegs- jahre wiederholt ausspringen und Frieden schließen und hat dadurch den unglücklichen Ausgang des blutigen Krieges verschuldet!" Es ist notwendig, daß diesen ganz irrtümlichen Auf fassungen immer wieder die Wahrheit ent^egengehalten wird. Oesterreich und sein Kaiserhaus haben im^ Weltkriege die Treue an Deutschland nicht gebrochen, sondern sie haben dieselbe gehalten bis zum eigenen Untergang. Oesterreich hatte vor der« Kriege hauptsächlich deswegen so viele Gegner, weil es vom Bündnis

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 24.02.1929
Physical description: 16
Erscheint wöchentlich Bezugspreis: Für Sesterretch vurch die Pott oder Im vsket valdjLvrig 8 Ü-. - Für Deutschland holbllübrg. Nentrn- morrv-.sürUngarn vknqvs.-.stle rschechvslowalet 30 tsche.y. Kr.. NrJugoNawlen Sv Dinar, für Atollen zo Lire, sör die Sch oelz u-rd Ltechtenftetn S Schw. Franken für Bmerika i's Dollar. für da« Ld «ge Ausland S Schw Frar len. Dlr Be- »ugoorhllhr «ft lm voryiv n zavlbKL. Slnzelnumkner so Groschen. SntgelirtcheAnrandlgungeulm redakironcllen Lelle

auch Deutschland und Amerika, das zur Beratung zwei seiner ersten Finanzmänner, Owen Jonny und den Vankkönig Pierpont Morgan, entsandte, teil. Deutschland zahlt bekanntlich derzeit im Jahre 2 1 /* Milliarden Goldmark Kriegsentschädigung; eine ungeheure Summe. Man hat in Deutschland schon oft und bei der letzten Sitzung des Völkerbund rates im Dezember v. I. ernstlich verlangt, dah die Alliierten (Franzosen, Engländer und Belgier) ihre Truppen aus dem besetzten deutschen Gebiete zu- rückziehen sollten

. Man hat gesagt, jetzt, nachdem Deutschland auf eine Aenderung der Grenzen an der französisch-belgisch-deutschen Grenze verzichtet habe, liege kein Grund mehr vor. um das Gebiet noch fürderhin besetzt zu halten; es sei ja keine Ge fahr mehr. Anderseits hat man darauf hingewiesen, daß die Lasten der Besatzung für Deutschland so groß seien, daß Deutschland für die fernere Zahlung der Kriegsentschädigung fast nicht mehr aufkom- men könne. Frankreich hat dagegen erklärt, an eine vorzeitige Räumung sei erst

dann zu denken, wenn die Schuldzahlung Deutschlands gesichert sei. Nun war man in Deutschland schon längst der Mei nung und im Jahre 1927 hat man das energisch verlangt, man möge die jährlichen Zahlungen da hin abändern. daß man sich endlich auf eine fixe Summe einige, also die Schuld kapitalisiere oder kommerzialsie're, wie der Fachausdruck lautet. Deutschland würde dann eine große Anleihe im Auslande aufnehmen oder garantierte Schatzscheine kusgeben, um die Schuld nach und nach oder sofort zu begleichen

; auf alle Fälle könne es diese Riesen summe von 2Vs Milliarden jährlich nicht für die Länge leisten. Frankreich wäre mit dem Vorschlag Anverstanden, da es Kapitalien braucht, um seine Kriegsschulden zu begleichen. Frankreich und wohl auch seine Bundesgenossen stehen, was die Kriegs entschädigung anbelangt, auf dem Standpunkt, Deutschland trägt die Schuld am Kriege, also hat es alle Kriegsschäden gutzumachen und ihnen all die Schulden zu bezahlen, das es oder sie aufneh men mußten, um den Krieg zu führen. Run

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 09.02.1928
Physical description: 16
MU«l Bun&sorgan tos über 'MVMgketorMnöen Tiroler Oammduu-es Hermisgeber; Arolsr Äauernbunü Aetlaye:Tiroler LanürvLrtsehaftltehe Mütter HalLjShrlg in Nordtirol 8 Schilling. 3n Italien 30 Are. 2n Deutschland 8 RentenmarK, Schweiß und Liechtenstein 8 Schweizer VranLen^'und für die Tschechoslowakei 30 tschechische Kronen. — Inserate werden nach Tarif berechnet. — Ausschließliche Anzeigenannahme außerhalb Tirol und Vorarlberg: Oesterreichifche Anzeigen-Gefellfchast A^S Wien. I.. Brandstätte

S. Telephon 62-S-S5 Serie. — Kienreich» Anzeigen-DermittlungL-Gefellschast m. b. H. <5ra& Sackstraße 4—6. — Die „Tiroler Bauernzeitung- gelangt jede« Donnerstag zur Ausgabe. — Einzelnummer 25 Groschen. Nr. 6. Innsbruck, Donnerstag den S. Februar 1928. 27. Jahrgang. Wochenkalender: Freitag, 10. Scholastika; Samstag, 11. Adolf; Sonntag, 18. Gaudentiu»; Montag, 13. Katharina; Dienstag, 14. Valentin; Mittwoch, 15. Erich; Donnerstag, 16. Iuliana. Deutschland und Frankreich Zwischen den Franzosen und Deutschen

'wieder auffrischte. Eine besondere Bedeutung erlangte für das heutige Frankreich der deutsche Stamm der Franken, (her dieses Land er- oberte und demselben für die folgenden Zeiten den Namen gegeben hat. Frankreich und die Franzosen, die sich so oft und so gerne deutschfeindlich 'zeigen, haben also vom deutschen Stamme «ber Franken ihren Namen. Unter Kaiser Karl dem Großen und noch kurze Zeit nach ihm standen Frankreich und Deutschland unter einem gemein- samen Herrscher. Aber die zwischen den Franzosen

und den Deutschen bestehenden Gegensätze waren doch zu groß, um die Reichseinheit aufrecht erhalten zu können. Es kam Mo durch den berühmten Vertrag von Verdun im Jahve 843 zur bleibenden Trennung zwischen Frankreich und Deutschland. Bei der weiteren Ausgestaltung dieser Teilung waren -die Grenzen Frank reichs gegenüber Deutschland im Vergleich zu 'den Heu- Ligen Grenzen grundverschieden. Denn damals gehörten nicht bloß das heutige Holland und Belgien sowie Elsaß und Lothringen zu Deutschland

zu erfüllen. Sogar der 'deutsche Stamm der Elsässer, obwohl erst Verhältnismäßig kurze Zeit, nämlich feit dem sieb- zehnten Jahrhundert zu Frankreich gehörend, ließ sich im Icchre 1871 nur sehr ungerne von Frankreich trennen und mit Deutschland wieder vereinigen. Bei den zahl- losen Kämpfen, die zwischen den Franzosen und Deut- scheu um den Besitz der Grenzländer im Laufe vieler Jahrhunderte ausgefochten 'worden sind, war die Merk- Würdigkeit zu beobachten, daß die Franzosen jeden Sieg

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 09.08.1922
Physical description: 8
Durch die AuSträge- in Innsbruck: wo»<ü! 3200 K. Zum Abholen n Innsbruck monatlic! 3S00K. Auswärts dM die Kolporteure unL durch die Post für Deutsch-Oesterreich monatlich 3200 K. Deutschland 4600X1 Uebrig. Ausland 6500 K. Einzelnummer -u« Abholen 300 K, durch die Post 300 K. Nr. 188 ' i V' r r Zsnsbruch Mittwoch dm 8. Ausuß 1822 Der Beruichtüngswille Fravkreichs. Mit herzerfrischender Offenheit hat der fran zösische Ministerpräsident auf der Konferenz in London -'eine Absichten enthüllt. Er will Deutsch land ans

Leben. Für einen Zahlungsaufschub bis Ende dieses Jahres begehrt der französische Chauvinist nicht weniger alL daß Deutschland 1. sich im Innern einer Kontrolle der Entente unterstellen soll und daß es 2. die Ausbeutung der staatlichen Betriebe und der staatlichen Wälder der -Entente über lassen und endlich , ' 3. den Ententestaaten eine 26prozentige Betei ligung an allen Industriebetrieben Deutschlands einräulnen soll. Frankreich beherrscht seine Holomen despotisch. Dieselbe Behandlung denkt

* Frankreich auch Deutschland zu Teil werden zu lassen. Denn die Forderungen, wenn sie ausgeführt werden, rau ben Deutschland den Rest seiner wirtschaftlichen Selbständigkeit; es sinkt auf die Stufe einer Kolonie herab. Ein Unterschied wäre nur der. daß in den französischen Kolonien Weiße Truppen die sogenannte Ordnung aufrecht erhalten. Deutschland aber müßte noch düe neuesten Kultur- bringer, die französischen Senegalneger, als Po lizeitruppen sich nehmen. - Poincare nennt die Forderungen „Pfänder

", was sagen soll, daß die Ausbeutung der staatlichen Betriebe und der Wälder, die Kontrolle der' inneren Politik Deutschlands und die 25prozenti-ge Beteiligung an den Industriebetrieben Deutschlands zu dauern hat, bis die deuffche Republik die Wieder gutmachungssumme restlos bezahlt. Nun könnte ein seiner Eisenbahnen, seiner Bergwerke, seiner Forste beraubtes Deutschland, ^ ein Deutschland, aus dem das Ausland den Gewinn zieht, den die Industrie abwirft, natürlich keine wie immer gearteten Reparationen

leisten. Die „Pfänder" würden demnach nie aufgehoben. Deutschland müßte auf die Stufe der Kongoneger herab sinken. \ Frankreich hat mit feinem '„Wiedergut- machungsprogvamm" in London keinen Beifall gefunden. Aber Poincare erklärte unverblümt, wenn die Verbündeten nicht den Standpunkt Frankreichs beitreten, dann lverde Frankreich allein ha n d e I ru Das militärische Frank reich ist zlveisellos stark genug, Deutschland zu vergewaltigen. Die Drohungen Poincares sind also mehr als Redensarten. Und wer

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 24
Date: 06.02.1925
Physical description: 24
wir Bauern haben alle Ur sache, solche 'Wünsche zum Himmel zu schicken. Denn Jodok Fink ist unser einflußreichster Vertreter in der wichtigsten Körperschaft des Reiches. Solange er das Steirer führt, haben wir bte Sicherheit, da;; auch die schlimmsten Stürme vom richtigen Kurse nicht wesentlich abzulenken vermögen. Was gibt es Neues in der Welt? Deutschland wird wieder von Seite seiner ehe maligere Kriegsgegner mit ganz auffallender RücksichLs- tosigkeit behandelt. Man wirft den Deutschen

vor, daß sie die im FriedensverLrage vorgesehene Abrüstung bis- trer nur in ganz ungenügender Weise durchgeführt hat- im Worin des genaueren die angeblichen Verfehlungen Deutschlands bestehen sollen, ist von der Entente bisher r«rch nicht amtlich mitgeteilt worden, so daß die Deut schen vorläufig noch gar nicht in der Lage sind, sich zu rechtfertigen. Es verlautete nur, daß Deutschland den großen lHeneralstab bloß zum Schein aufgelöst habe, daß es zu viele Gendarm«: und Polizisten emstelle, daß es ga vft mtb geradezu planmäßig

bk angeworoenen Söld ner wechsle und auf solche Weffe inrmer weitere Mann schaften militärisch ausbilde, daß zahlreiche zu Gewehr laufen geeignete Eisenstäbe von der Kontrollkommission ^gefunden worden seien, daß Krupp m 'Essen von Argen tinien Bestellungen von Kefleln für Torpedoboote ange nommen habe ufw. Als Deutschland gegenüber diesen bekannt gcwvrd-men Beschuldigungen seinen Gegnern eine ausführliche Rechtfertigungsschrift überreichte, lautete die barsche Antwort, ie eigentliche Anklage wegen

nicht Äurchgeführter Dbr.' 7 1 werde den Deutschen erst zu gestellt werden n- . ngen sei man nicht gesonnen, sich mit ihnen in . 2 Verhandlungen über den Sinn der Fnedensbedingungen einzulassen. Solange Deutsch land seine übernommenen Verpflichtungen nicht ein- Halte, könne auch keinerlei Räumung der besetzten Ge biete erfolgen! Man fragt sich allgemein um den Grund, weshalb Deutschland wieder mit solch 'rücksichtsloser Scharfe behandelt wird, nachdem es seit dem Londoner Wkommen das Hersehen gehabt

, es werde nun eine mil dere Auffasftmg und eine friedlichere Gesinnung sich durch setzen. Unter den Ursachen für das stark veränderte Verhalten der Gegner Deutschlands ist vor allem der Ausgang der englischen Wahlen zu nennen. Die neue Kmservative Regierung Englands will keine Erstarkung Deutschlands und noch weniger will sie eine Verstän digung zwischen den Franzosen und Deutschen. England will die deutsche Konkurrenz nicht mehr hoch kommen -Lassen und arbeitet überdies darauf hm, daß Frankreich und Deutschland

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 24
Date: 27.09.1928
Physical description: 24
V.lxb. Der Dauernbund ist Schutz und Wehr Für deutscher Bauern Recht und Ehrl ßundesorgan des über M-0Mglieder zahlenden mkv OMMckuÄG ÜllMsgebeL Maler Sammbuno Amtliches Organ des Tiroler Landeskulturrates und des Tiroler Genossenschaftsverbandes. Beilage: Tirole r Landwirtschaftliche Blätter. li'IlllliMlllli ilil 1 nlliyi ili,|n lMVMM Halbjährig in Nordtirol 8 Schilling. Ln Italien SV Lire. Ln Deutschland S Rentenmark» Schmeiz rmd Liechtenstein 8 Schweizer Iranken und für die Tschechoslowakei

auch der dritten und letzten Zone schon vor dem Jahre 1935 erfolgen werde, wenn Deutschland seinen im Friedensvertrage ihm auferlegten Verpflichtungen entsprochen hat. Seit man sich in Deutschland zur Cr- füllungspolitik .entschlossen hat, war es das Bestreben aller deutschen Regierungen gewesen, sämtlichen Ver- pstichtungen des Friedensdiktates mit der peinlichsten Genauigkeit zu entsprechen. Das geschah nicht zuletzt auch zu dem Zwecke, die Vorbedingung für eine frühere Räumung der Rheinlande zu schaffen

. Es wurde also in einer -Weise ab gerüstet, d aß sich alle Kriegsg egner Deutschlands als befriedigt erklären mußten. Die un geheuren Zahlungen aus dem sogenannten Dawes-Ab- kommen wurden mit solcher Pünktlichkeit geleistet, daß auch die gehässigsten Gegner des deutschen Volkes nichts auszustellen fanden. Deutschland zeigte stch in allem und jedem entgegenkommend, willig und versöhnlich. Es ver zichtete in den Locarno-Verträgen noch einmal und dies mal freiwillig auf jede gewaltsame Wiedereroberung

von Elsaß-Lothringen. Deutschland erklärte als erste unter den Großmächten feine vorbehaltlose Zustimmung zum Kellogg'fchen Kriegsächtungspakt und sandte seinen schwerkranken Außenminister Dr. Stresemann nach Paris, um diesen Vertrag feierlichst zu unterzeichnen und insbesondere, um den Franzosen den augenfälligsten Be weis zu geben, daß man zur vollen Versöhnung aufrich- tigst bereit ist. Rach derart sorgsamen Vorbereitungen glaubte man in Deutschland, daß jetzt, zehn Jahre nach dem Ende des Krieges

, die Zeit gekommen sei, wo man mit Aussicht auf Erfolg die endliche Räumung der besetzten Rheinlande verlangen konnte. Dieses Verlangen wurde anläßlich der Anwesenheit Dr. Stresemanns in Paris angekündigt und in der bald nachher beginnenden Tagung des Völkerbundes amtlich gestellt. Die darüber zwischen Deutschland einerseits, Frankreich, England, Belgien, Italien und Japan andererseits gepflogenen Verhandlungen zeitigten nuk den einen Erfolg, daß man beschlossen hat, nach Schluß der Bölkerbundstagung

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Tiroler Wastl
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Page 21 of 26
Date: 15.04.1921
Physical description: 26
die Donaukonföderation, und zwar als einziger der Ententestaaten und im schroff sten Gegensätze zu Frankreich, England und Ameri ka.**) Leute von kurzsichtiger Politik wollen hieraus ein Wohlwollen Italiens gegen Oe st er reich herauslesen. Aber nichts ist verkehrter als solcher verträumter Optimismus. Italien befür wortet den Anschluß nur aus „8acro egoismo“. Vor allem will es eine gemeinsame Grenze mit Deutsch land auf dem Brenner haben. Italien sucht ein Bündnis mit Deutschland und letzteres wird die Ge legenheit

, endlich wieder einen Bundesgenossen. zu finen, nicht unbenützt vorübergehen lassen und ihm deshalb entgegenkommen, wo es auch nur immer kann. Geopfert wird bei diesem Plane endgültig Südtirol. Denn Deutschland wird, um den neuen Bundesgenossen nicht vor den Kopf zu stoßen, sicherlich nicht von ihm die Rückgabe eines Gebietes verlangen, das der Traum seiner Nationa listen seit Jahrzehnten war. Um so mehr fürchtet Italien die Donaukonföderation. Diese würde nicht nur wie eine gewaltige Barriere

sich zwischen Italien und Deutschland legen, sondern sie würde, im Falle es doch zu dem deutsch-italienischen Bündnis käme, die Südtiroler Frage nie zur Ruhe kommen lassen, schon um den direkten Weg von Paris nach Jugoslawien über Arlberg-Brenner-Pustertal ohne italienisches Gebiet zu berühren, freihalten zu können. Eine Donaukonföderation würde aber auch ein mächtiges Hinterland für die jugoslawischen Häfen bilden und daher dessen Stellung auf der Adria sehr stärken, *')) „Le .Temps“ und „Journal de Debats

für sich bleiben, sich nicht an Deutsch land anschließen, aber mit der Freiheit, sich mit den andern Sukzessionsstaaten der habsburgischen Mon archie wirtschaftlich enger zusammenschließen. Trotz dem alle wirtschaftlichen Notwendigkeiten Oester reichs auf den letztern Weg weisen und die übrigen Sukzessionsstaaten eine Wirtschastsunion, als in ihrem Interesse gelegen, begrüßen würden, schielt letz teres nur auf Deutschland hin. Hat der Friedensver trag Oesterreich im ganzen verboten, sich an Deutsche land

, die ein Anschluß selbst einiger Teile von Oesterreich an Deutschland aufs schwerste schädigen müßte. Soll man dulden, daß Deutschland den gesamten Verkehr zwischen Ost- und Westeuropa beherrscht? Dies aber wäre die Folge, wenn Deutschland Tirol und den obern Donaulauf besitzen würde. Man wird sagen, es bliebe noch die Verbindung durch Oberita lien. Aber sie ist ungünstig und ein weiter Umweg. Deutschland darf unter gar keinen Umständen Herr der Arlberglinie werden, die von Buchs an der Schweizer Grenze

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 20
Date: 07.12.1923
Physical description: 20
- stellung von Städtern und Bauern zu' beseittgen, um ersteren mehr Mandate zuzuwendeu, als es nach ihrer Wählerzahl trifft. Das heutige Wahlrecht entspricht ge wiß nicht allen Wünschen und hat wie alles Menschliche auch seine Schattenseiten. Es ist aber doch, wie sich aus den: Gesagten ergibt, dasverhältnis mäßigbeste Wahlrecht, und darum haben wir Bauern- bündler alle Ursache, an diesem Wahlrechte nicht rütteln zu lassen. !Vas gibt es Neues in dev lVelt? , Das Verhängnis in Deutschland nimmt

seinen Fortgang und es zeigt sich noch immer kein Hoff- amngsstern. Eine mehrjährige und traurige Erfahrung hat es bewiesen, daß Deutschland auf keinerlei wirksame Hilfe auswärtiger Staaten rechnen kann, wenn es nicht vorher sich selber hilft und im eigenen Hause Ordnung Macht. Mer gerade daran fchlt es ganz gewaltig. In Deutschland besteht eine große Zerklüftung des Partei wes ens und ein ungeheurer Widerstreit der Meumngen. Dieser Mangel an innerer Geschlossenheit hat den un- Mcklichen Ausgang des Krieges

auch die deutschen Armeen zur Zersetzung zu bringen. Und nach dem Zusammenbruch waren die deutschen So zialdemokraten vom Herzen gerne bereit, der ungeheuren Lüge znzustimmen, daß Deutschland allein die ganze Schuld trifft am Ausbruch des Weltkrieges. Aehnlich wie die österreichischen Sozialdemokraten sind auch die Sozialdemokraten in Deutschland bei jeder sich bietenden Gelegenheit sofort mit der Erklärung zur Hand, im Jahre 1914 hatten tatsächlich die kaiserlichen Regierun gen in Deutschland und Oesterreich

zunehmenden Unglück von Staat und Volk große Vorteile für ihre Partei erwarten. Denn die sozialistische Partei braucht, um wachsen zu können, ein unglückliches 'yti unzufriedenes Volk. Durch tU Mithilfe einer solchen Partei kann aller dings kein zerrütteter und verarmter Staat wieder in Ordnung gebracht werden. Das ist der große Irrtum, dem die bürgerlichen Parteien in Deutschland immer wieder verfallen, daß sie nämlich meinen, die Sozial demokraten würden jemals an der Sanierung Deutsch lands ehrlich

werden können. Auch in dieser Hinsichtskönnten die Reichs deutschen von uns Oesterreicher lernen. In Oesterreich ging es erst dann zum Besseren, und unser Staat hat erst dann wieder das Vertrauen des Auslandes sich er worben, als die Sozialdemokraten durch den Bundes kanzler Dr. Seipel von der Regierung ausgeschaltet und trotz aller gegenteiligen Versuche nicht mehr zu derselben zugelassen wurden. Leider fehlt es in Deutschland bei den bürgerlichen Parteien noch immer sehr stark an der notwendigen Einigkeit. Das furchtbare Unglück

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 07.02.1923
Physical description: 8
verständigen der Entente, ihre Experten, die An strengungen, die Deutschland gemacht hat, um sei nen Verpflichtungen nachznkornmen, wiederholt und ausdrücklich anerkannt. Diese Anstrengungen können auch sonst zahlenmäßig und dokumentarisch belegt werden. Als Ersatz für die Förderungsverunnderung in den durch den Krieg zerstörten Kohlenrevieren Frankreichs „Du Nord" und „Pas de Calais" hat Deutschland für 15 Jahre das bergbaulich und tech nisch hochentwickelte Saarkohlenrevier an Frank reich abtreten müssen

schen Gruben betrug im Jahre 1913 17,0 Millionen Tonnen. Der eigene Kohlenverbrauch im Saar gebiet und in Elsaß-Lothringen betrug 14,2 Mil lionen TorMen, so daß für den Ersatz der Minder förderung in den zerstörten Gebieten noch 2,8 Mil lionen Tonnen oder 233.000 Tonnen monatlich ver bleiben. Um Frankreich hinsichtlich seiner Kohlen- verforgung auf den Stand des Jahres 1913 zu brin gen, wären daher von Deutschland zu liefern ge wesen 1.009.000 Tonnen — 233.000 Tonnen — 776.000 Tonnen monatlich

. Luxemburg hat im Jahre 1913 aus Deutschland im Monatsdurchschnitt 325.000 Tonnen erhalten. Um die Kohlenversorgung Frankreichs und Luxem burgs auf den Stand zu bringen, wie er vor dem Kriege war, wären also von Deutschland zu liefern 776.000 Tonnen -s- 325.000 Tonnen — 1,101.000 Tonnen monatlich. Tatsächlich hat Deutschland im Jahre 1922 an Frankreich und Luxemburg abgefertigt (abgesehen von dem Fall höherer Gewalt im Februar 1922) im Monatsdurchschnitt 1,125.236 Tonnen, also nicht unerheblich mehr

. Der eigentliche Zweck der Reparationsbestimmungen des Versailler Diktates ist für Frankreich und Luxemburg mithin mehr als erreicht. Im Jahre 1913 hat Deutschland, als es im Besitz von ganz Oberschlesien und im vollen Besitz feiner wirtschaftlichen Kräfte war, aus den Kohlenrevie ren in feinen jetzigen Grenzen an Frankreich und Luxemburg 13,655.000 Tonnen, das ist im Monats- durchschnitt 1,138.000 Tonnen, geliefert, also fast genau dieselbe Menge, die Deutschland im Jahre 1922 trotz des Verlustes von Polnisch

-Oberschlesien, trotz seiner geschwächten Leistungsfähigkeit an Frankreich und Luxemburg abgeferttgt hat. Die Lieferungen im Jahre 1913 erfolgten natürlich ge gen volle Bezahlung, die es Deutschland ermöglichte, Kohlen aus dem Auslande ohne Schwächung seiner Zahlungsbilanz einzuführen, während dre im Jahre 1922 gelieferten Kohlen abgegeben werden mußten, ohne daß Deutschland hiefür auch nur ernen Pfennig Bezahlung erhielt. Der Gegenwert wird lediglich auf Reparationskonto gutgeschrieben und muß von dem Reich

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 14
Date: 21.05.1922
Physical description: 14
fördert werden sollen, werden folgen. Das Ar tilleriematerial soll in gewöhnlichen Güterzügen Nachfolgen. Die „Berliner Börsen-Zeitung" meldet aus Lud wigshasen (am Rh^in): Zahllose Anzeichen sprechen dafür, daß die besetzte Pfalz als Aufmarschgelände für die Aktion benutzt wird, die Poineare für die näcl)ste Zeit gegen Deutschland vorbereitet. Durch das Saargebiet fahren dauernd Militärzüge, die mit Infanterie, Maschinengewehrsormationen und Artillerie beladen sind; bei Zweibrücken ist ein rie

und als leeres Gerede oder Zeitungsgeschwätz bezeichnen kann. Es scheint, daß Frankreich die Gelegenheit benützen will, um seine alten Pläne durchzuführen. Und die Gelegen heit ist für Frankreich günstig. Der äußere Anlaß sind die von Deutschland verlangten Zahlungen zur Wiedergutmachung der Kriegsschäden. Die Sach lage ist, um Altes zu wiederholen, folgende: Be- kanntlich hat Deutschland im Dezember 1921 den Entente-Regierungen die Mitteilung gemacht, daß es unmöglich imstande sei, die als Kriegsentschädi

werde. Deutschland wurde eingeladen, des Näheren darzulegen, welche Anstrengungen es gemacht, um die Zahlungen zu leisten. Daraus hat Deutschland in ausführlicher Weife feine Wirt schaftslage dargelegt. Die Antwort ist am 21. März eingetroffen. Sie ist derart ausgefallen, daß man in Deutschland förmlich aus den Wolken fiel. Die Forderungen waren folgende: Die Barzahlungen werden auf 2170 Millionen Goldmark ermäßigt, ^avon find 720 Millionen in Barem und 1450 Mil anen in Sachleistungen zu zahlen. Für 950 Mil anen

Waren hat Frankreich, für den Rest die übrigen Verbündeten das Recht, Lieferungs ansprüche zu erheben. Die Barzahungen sind in Rronatsraten vom 15. April bis 15. Dezember zu erlegen. Wenn Deutschland die Sachleistungen im Werte von 1450 Millionen Goldmark nicht leisten kann, so wird die Reparationskommission Ende 1922 den Fehlbetrag in Barem verlangen. Die Re- parationskommission wird am 31?Mai die wirtschaftliche und finanzielle Lage Deutschlands prüfen, um zu sehen, ob Deutschland den Ansprüchen der Alliierten

Genüge geleistet hat. Das wäre ein ganz hübscher Fort schritt, wenn nicht ein böser Schweif folgen würde. Dafür, daß an Stelle der Forderuna (dreieinhalb Milliaden Goldmark im Jahre 1922) eine Forde rung von nur etwa zweieinhalb Milliarden Gold mark gestellt werden, soll sich Deutschland nicht nur eine in die Verhältnisse der Negierung und der Ge setzgebung eingreifende Finanzkon trolle gefallen lassen, sondern überdies noch in nerhalb weniger Wochen Steuergesetze mit einem Ertrage von 60 Milliarden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 12
Date: 05.03.1921
Physical description: 12
M.zeituWllltr — Rk. 528 --- Redaktion, Verwaltung und In» seraten» Aufnahme: Innsbruck, Mentlgasse Nr. 12. Telephon: Nedattion «87. BerwaUung u. Druckerei 8SH. T eieg ramm-Asrsl i e: LottS-Zeiiung Innsbruck. Inserate nach Tarif. Bei wiederholter Ein schaltung Ermäßigung. Unverlangte Manu skripte w-^den nicht zu rückgesendet. Rr. 58 ZslgsMWZre SRWZidAKg. Wird Deutschland das Diktat unterschreiben? Deutschland wurde zu Verhandlungen nach London eingeladen. Aber seine Gegenvorschläge beantworteten

die Ententestaaten mit einem Ultimatum. Die Herren der Welt lehnen es ab, die wohlbegründeten deutschen Vorschläge einer Prüfung zu unterziehen, ja, sie haben dem Vertreter Deutschlands, Dr. Simons, nicht ein mal gestattet, die Einwendungen und Gegenvor schläge bis zu Ende vorzutragen. Die Herren wollen und wünschen eben keine Verhandlung und keine Verständigung. Die Vereinbarungen, die sie in Paris getroffen haben, sind, einerlei, was Deutschland bietet — ein Diktat; das be- . siegte Volk hat dieses unbesehen

zu unterschrei ben. Die Verhandlungen in London gleichen also nicht bloß jenen in Versailles, sondern übertref fen diese. Dort wurde den Deutschen wenigstens die Möglichkeit schriftlicher Einwendungen ge gen die Frisdensvorschläge gegeben. In London aber gestatten die Sieger den Vertretern des be siegten Volkes gar nicht einmal den Versuch zu machen. Verhandlungen zu erreichen. Der Sie- gerübermut stellt das deutsche Volk vor die Wahl: auf die Pariser Vereinbarungen, die Deutschland zu vierzigjähriger

Skavenarbeit verurteilt. Sie gel und Unterschrift zu.setzen oder militärische Zwangsmaßnahmen auf sich zu nehmen, die der deutschen Volkswirtschaft den Todesstoß ins Herz verletzen. Was nun? Die Regierung und die Parteien in Berlin verhandeln. Der Entschluß ist schwer, furchtbar schtver und verantwortungsvoll, denn er geht um Tod und Leben eines Volkes. Nimmt Deutschland die Forderungen an, die von den Häuptern der imperialistischen West mächte aufgestellt worden sind, dann ladet Deutschland

aus den Augen koinmen, und i Hab glaubt, aus meiner Hosen sei schon längst feins Schreib- vapier gmacht worden. Aber die Noat macht köpfen. F M-bruü, gatitsta j &eu_ 5 . MSrz 1921 Deutschland, so bemerkt die Denkschrift, die Dr, Simons in London überreicht hat und die von der Entente ohne eingehende Prüfung . abge lehnt worden ist, die Pariser Forderungen er füllen, dann muß das deutsche Volk bei einer viel schlechteren Ernährung als der gegenwärti gen mindestens vierzehn Stunden im Tag ar beiten

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 12
Date: 17.06.1923
Physical description: 12
Srfcheintwöchenlllch. = Bezugspreis = Für Oesterreich durch die Voft ober int va?ei vierteljährlich K 10.000.-. Für Deutschland viertsijLtzrl. 7 W. 3000.— fOrUnaarti öooung. K, fürTschecho- slowaket 10 ischech. Kr., für Iugo- klavien 30 Dinar, für Voten 8000 poln. Ml., für Italien 3 Lire, für dir Schweiz und Liechtenstein 3 schw. Fr., für A m e r l ka Dollar, wr dar übrige Ausland 3 schw. Fr. Die Bezugsgebühr ist im voryineln rohwar. Bei Bezugspreiserdvhungen ist ieder Brzieder

rung am 7. Juni den Franzosen, Italienern, Bel giern und Engländern, kurz der früheren sogenann ten Entente, ein Schreiben (Note) überreichen las sen, in dem sie neuerlich Vorschläge über die von Deutschland geforderten Reparationen (Wiedergut machung von Kriegsschäden) macht. Deutschland"be findet sich diesen Mächten gegenüber so beiläufig in der Lage, in der sich ein armer Schlucker einem richtigen Wucherer gegenüber befindet. Im'Frie densvertrag von Versailles mußte sich Deutschland

Deutschland, es sei nicht mehr im stande, weiter zu zahlen, es ersuche um Stundung. Man hat nun im Lause des Winters Deutschland gesagt, es möge selbst angeben, wie viel es glaube Phlen zu können. Es kam darüber, zu verschiede nen Verhandlungen, über die wir jedesmal berich tet hccken. Einigung wurde dabei keine erzielt. Am ü. Jänner haben die Franzosen wegen rückständi ger Kohlen- und Holzlieferungen das Ruhrgebiet oefcht. Die Sache wurde nun dringlicher. Am 2. Mai machte daher Deutschland ein Angebot

, das sich m Summa auf 30 Milliarden Goldmark belief. Das Angebot wurde einmütig mit großer Schärfe ab- Mhnt und Deutschland aufgefordert, ein neues Angebot zu machen. 30 Milliarden feien zu wenig, nnd zudem biete Deutfchand auch dafür keine Si cherheit, weshalb man eigentlich von einem Ange bot im Ernst nicht reden könne. Die Franzosen fan den dabei noch ein Haar irr der Suppe. Die Deut- pn verlangten als Vorbedingung die Räumung »es Ruhrgebietes, was die Franzosen absolut ab- iWten. Nun hat, wie gesagt

, die deutsche Regie rung ein neues Angebot gemacht, das sich vom vori gen wesentlich unterscheidet. Deutschland schlägt UW mehr eine bestimmte Summe vor, sondern M die Höhe der Leistung durch ein unparteiisches Schiedsgericht feststellen lassen. Als Sicherstellung es 5'^ bereit, nahezu die ganze Volkswirt- R uuterzustellen. Das umfangreiche Schriftstück folgenden Inhalt: Einleitend erwähnt die Msche Regierung, daß sie nicht mehr versprechen »ann, als sie tatsächlich zu leisten vermag. Da über deutsche

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