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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 4
Date: 31.10.1850
Physical description: 4
«« kh»« «e» o«ie«»ttre «« tle SkeraMe» jrte» »tt der Vt»»ick»,v,'. ,.Ze tt « « « td eil r ll s et«»esc»det «erte». U^l-erslcht. Oesterreich» und Preußens Stellung zu Deutschland. Innsbruck. tie Lofunztpflickt der Studirenden. Sitzung deS großen BürgerausschusseS rom 20. Okt. Erfreuliche Aussichten betreffs der Unterinnthaler Sisendahn DaS pädtilckie Präu'minare pro »S5l. — Bojen. Berathung deS HantelsstanteS wegen ScheitemünzmangelS. ?2ien, Hvfnachrictten. Die Umarbeitung teS StrafgefetztucbeS in Angriff genommen

in einer Kirche. London, Rußland und Frankreich verlangen von England die Einwilligung zur Znvaston in Preußen. , Turin, Nationalwerkstälten. Franjvni. Militärreformen. Telegraph. — Florenz, Cabrera. Pianigrani 5. Sine Kreditoperation in Aussicht. Von der boSn. Grenze, Bestätigung det Vorfalles kn Master. Damaskus, Aufruhr. Miszellen. Oesterreichs und Preußens Stellung zu Deutschland. Bei dem Zerwürfnisse der beiden deutschen Groß mächte, welches die allgemeine Aufmerksamkeit durch so betrübende Folgen

, wie wir sie in Knrhesse» sehen, auf sich zieht, und noch ernstere Nachtheile für die Zukunft fürchten läßt, ist» eS nicht ohne Interesse, auf die bisherige Stellung Preußens und Oesterreichs zu dem übrigen Deutschland einen Rückblick zu werfen und zu untersuchen, welche Ansprüche und Hoffnungen vorwie genden Einflusses von der einen wie von der ander» Großmacht auf daS, was sie bisher für Deutschland gethan hat, gegründet werten können. Die Lehren der Geschichte sind so unverdächtig und parteilos

, daß man sich ihrer Anerkennung schwer entzieht, so wenig man auch geneigt sein mag, der wenn gleich gelungensten Deduktion, welche auf die gegenwärtigen rechtlichen und politischen Verhältnisse baslrt ist, sich zu ergeben. Zeit und Ereignisse drängen, und mit ängstlicher Sorge siebt Deutschland der endlichen Erfüllung feiner Schick sale entgegen, niit Bangigkeit blickt Europa aufDeutfch- land, ob esderHerd, auf dem die Kriegsflamme als ein Signal für alle Dölker aufs Neue emporlodern, oder der Altar des Friedens

, der Versöhnung und Einigung werden soll. Es ist Niemanden unbekannt, daß die gegenwärtigen Verwicklungen zunächst aus den Ansprüchen Preußens entsprungen sind. Preußen hat, vor Zlllr» in jüngster Zeit, in Deutschland die Initiative als ein Vorrecht, erst für sich allein und sodann für eine ihm ergebene Fraktion des Bundes ergriffen. Die erste seiner Unter nehmungen, die Emanzipation der meerumschlungenen Herzogtümer von dänischer Herrschaft ist gescheitert, die zweite, die Union, ist eine noch schwebende

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 25.04.1860
Physical description: 6
aussprach.— Der Gegner bezweifelt und bestreiket zugleich die Möglichkeit einer Einigung Oesterreichs und Preußen» zu einer gemeinsamen Aktkon bet dem zukünftigen Angriffe Napoleons auf Deutschland' und Preuße» ; denn Oesterreich wird Preußen, wie der Gegner an zudeuten scheint, in der Noth nicht zu Hilfe kommen, weit Preußen eine rechtzeitige und kräftige Hilfe durch seine bisherige Politik verwirkt hat „Wie wäre es denn in dem Falle ssragt der Geg ner). wen» Preußen durch feine bisherige Politik

im Mt- uisterium zu Wien nicht der' gemeine. Oesterreich und» .Preußen gleiW verberbliche Grundsatz deS „par pure leferrv.' Wenn Oesterreich und sein ritterlicher Kaiser und das erbitterte Deutschland die unheKeiffiche Po litik PreuHenS Wie Ler i Ayje» WetAHchWdÄmM- haben^! so ist njD anzunehme». daßi MflezriStch dies Dämliche Schmach ünt» Schände sich mW-Bewüßtseini Kaufladen werde.' Ma» i wird OesterreiW nicht file so« lunvernünftig halten, da? es ttachscinemAusterlitzzum -zweiten Male dem i preußische» Zepq

Mchgültig zu schauen sollte, um sich einem zweiten Aspern und Wagram -zu WypM« Preu^^n nach bei- wnseitige^ Mchö^A zu einem zwei« ^tey Leipzig zu treMn^ - Preußen hat d«rch seine vor- flWge, > DoW Deutschlands, einge- tbW;iy?«M man LeiM/Dnlkch5< P?.W?M«^heff. sa wilk man dainstj qüch MHD» eGchlanhq O^^^MuM^inWche^Wlmsch^ffäre nnrdach Mebniß.. MMkDMWd^ HM zWckvMrtgen^ Preußen gehen, mag letzteres wollen oder nicht, und Deutschland allzeit und überall mit aller Kraft ver theidige»; denn Deutschland

ist der Wall Oesterreich» gegen he» eroberungssüchtigen Westen, der Stützpunkt gegen den nördliche» Alp und die Reserve Oesterreich» für seine Mston nach Osten Oesterreich hat seine Geschichte und seinen geistigen Hallpunkt in Deutsch- land. Ohne Deutschland schwebt Oesterreich iw der Luft, und seine EMenz wäre durch den gegenseitige» Druck Frankreich» und RttßlaiioS in Frage gestellt. Jede Schwächung Preußens ist eine SchmächliilgDeulschsmivs. und die Schwächung Deutschland» ist eine Schwächung

Oesterreich», sowie auch eine Schwächung Oesterreichs eine Schwächung Deutschlands ist' AüS diesem Grunde wollte Deutschland in» vergangenen Zahre Oesterreich- z» Hilfe komme», wenn eS nicht das ander» specnli» rende. egoistische Preußen verhindert hätte. Wen« Oesterreich durch eine ähnliche traurige Rolle, wie Preuße», alle» Vertrauen in Deutschland verlieren sollte, an wen sollten sich die deutschen Mittelstäaten anklammern? Die Folge würde der Rheinbund itt neuer Auflage unler napoleonischeM

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 28.04.1860
Physical description: 6
und haben etwas für sich, sind aber nicht von der Art, ,daß sie-eine Aktion in Deutschland un möglich machen Selbst der Gegner nimmt, sein an fängliches Urtheil wieder zurück, und tritt für die Mög lichkeit einer Aktion wilder ein. unter Bedingungen, .welche für die ungeheueren Opfer eine vernünftige Aussicht auf Erreichung großer Ziele gewähren.' Zu diesen Bedingungen zählt der Gegner! die feier liche Erklärung Preußens, daß es aufrichtig mit Deutsch land-halten wolle, und Garantien für Venetien und für alle Lander, gleichgültig

näher betrachtet, so möchte man beinahe auf einen argwöh nischen Verdacht verfallen, ohne jedoch dem Gegner nahe treten zu wollen. — Es handelt sich nur noch um die Hauptfrage: Wird Oesterreich vermögen, sich einem gleichzeitigen Kampf mit den Piemontesen in Italien und mit den Fran zosen in Deutschland im Bunde mit dem gesammten Deutschlande zu unterziehen? Ich bejahe diese Frage meinem Gegner gegenüber, im Vertrauen auf Oester reichs Macht und Hilfsmittel. Ich setze voraus, daß im bevorstehenden

700.M0 Mann; somit bleiben zur Deckung der übrigen Kronländer noch MU.VVV Mann übrig. Was im letzten Kriege an Mannschaft verlo ren gegangen, kann durch eine einfache Rekrütirung ersetzt werden. Also an Mannschaft fehlt es nicht für einen doppelten Kriegsschauplatz. Wie bekannt ist, war im voriges! Jahre das Bundescontiugent zum Kampfe für Deutschland in Bereitschaft. Uebrigens hat Oesterreich in viel mißlicheren Verhältnissen mit großen Armeen in Italien und Deutschland gekämpft. Der Gegner führt

das verringerte Selbstvertrauen als Grund, an, wodurch eine Aktion Oesterreichs un möglich sein sollte.' »Die Hälfte der Armee (die für Deutschland bestimmt wäre) ist durch verringertes Selbstvertrauen zurückgesetzt.^ Wenn auch hie öster reichische Armee im letzten Kriege nicht glücklich war. so hat doch Freund und Feind ihre heldenmüthige Tapferkeit bewundert. Die Schlachten von Magenta I«sera»i»i,»gebShr für den Staun» ck»e» dreisvaltigen Petit; eile bei einmaliger Et». rückunz z kr. Sstr. W., fHx

. Oesterreich hat so viel gelitten, als eS von 179ö bis lötX» ge litten hat. Oesterreich schlug bei viel schlechter» Fi nanzen, als sie heute find, sein Aspern, vie moralische Einleitung von Leipzig. Während ver langen Kriege wurden vie Bankozettel auf Tausend und sechzig Mil lionen vermehrt Uno dazu kamen noch im Jahre t8t3 für den Entscheidungskampf von Leipzig und vie Befreiung von Deutschland 7W Millionen Banko zettel. Trotz des vorausgehenden StaatSbankerottS trat Oesterreich 48l3 für vie Befreiung

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 16.10.1858
Physical description: 6
von 7 bis 42 und 4 bis k Uhr. In Deutschland werden aus den zebn Stunden oft zwölf und noch mehr und bei manchen Geschäften sind es regelmäßig über zwölf Stunden. In Amerika pressirt es oft auch und gar manchmal muß der Arbeiter über die Zeit „schaffen'; aber daS „über die Zeit' wird besonders bezal'lt. und wenn es zur Nachtzeit sein muß. so trägts den doppelten Tagelohn ein. Der. welcher auf Stück zu Hause arbeitet, hat sich natürlich an die Zeit gar nicht zu binden; er kann zu seinem Heu: Stroh sagen. Mit der Dauer

nicht austragen, aber — in Amerika macht man's, daß sie sich austrggt. Wo glaubst du nun. daß strenger und härter gearbeitet' wird, in Deutschland oder in Amerika? — Wenn ein Arbeiter seiner Pflicht nachkommen will, wenn er seine Zeit, statt mit Schwatzen und Drcckeln und Spielen, mit Arbeiten ausfüllen will — ganz gewiß in Deutschland. Aber da sitzt der Knoten und neben dem Knoten der Hase im Pfeffer. Das „„wie wird gearbeitet'' ist ein ander Ding in Deutschland und ein ander Ding in Amerika. Komm hinüber

stopft! Der- 5O8 selbe Maurer legt zehn Steine- in derselben Zeit in Amerika, wenn er nur drei Monate drin gearbeitet hat. — Eine ^Pappschachtel von einem Hanse wird in Amerika in vierzehn Tagen, ein großes solides Haus ganz von Stein aber in zwei Monaten fix und fettig; m Deutschland würde man ein Jahr dazu brauchen, wenn nicht ein und ein halbes. Aber — es acht dort anders, als man in Deutschland nur begreifen kann. Zum Beispiel, um die Fenster in's aanze Hans zu „fixen', d. h. alle Fenster fettig

wieder und schaut die Arbeit des Gesellen an. und zuletzt kommt die Rech- nnng. In Amerika hätte der Meister die Kleinigkeit in einer Viertelstunde selbst gemacht und seinen Gesellen zu Hause arbeiten lassen. In Deutschland aber ist der Meister hierzu zu vornehm, zu bequem! Dti also bist die Hauptsache. Du genierst dich an dieser oder jener Arbeit. Es ist nicht deine Sache', sagst du und sagst es bloß, weil du meinst, es sei eine Schande für dich, mit einem Waschseil in der Hand über die Straße zu gehen. Geh

. ' Glaubst dn's nicht? Geh' einmal zu einem Küfer. In Deutschland ist einer stolz darauf, wenn er ein zwanzigmäßiges Bierfäßchen in einem Tage fettig dringt; in Amerika würde er sein Auskommen nicht haben, wenn er nicht drei fettig brachte und dazu noch fertig mit sechs eisernen Reifen an jedem Stück. — Oder geh' einmal in eine Rasirstube in Deutsch land und geh' in eine in Amerika. In Deutschland West du auf einem Stuhl mit holzgerader Richtung und der Rasirer schindet eine Viertelstunde an dir Herum

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 28.12.1850
Physical description: 8
zwei Jahren eine permanente Kr egserklärung.' Aus diesem Vrrsabrill leilrt der Verfasser die Folge ab, daß ina» Preußen in Deutschland Eioterun'Sgelüste Schuld gibt, welche man bei Oest>rr ,ich nicht voraussetzt. Dr aUrrtraur gste Seite tcr so gearteten preußischen Politik stillte sich aber in den, berauS, daß sie die iniiere Ent zweiung Deutschlands lind die Einmischung fr?,»der Mächte bervorries. Oesterreich, von dem Reiche ausge schlossen, mußte sich um auswärtige Hilfe bewerte». „Dennoch fand

sich in Wien kein Herr v. Arnini, der es in Deutschland ausgeben ließ.' Oesterreich war autck Aeußerste getrieben; es sah sich an die runische Hilfe gewiesen, „weil es in Folge der deutscht» Eiiihrit, wie sie in Berlin und Frankfurt practi«irr wurde, von sei nen teutschen Brücern verlassen war. — O wie ganz aiitcrS würde es »IN Deutschland sieben, Kälte man die Magyaren von Frankfurt anS (wo ma» ibre ?ibgcord- neten ie erlich empfing» mit >i>0,gi)0 MannRci'chstriip- pen keimg schickt! Oder wie gin

stärkung tes russischen Einflusses in Oesterreich auf Deutschland zurückwirkt. Die aber gcge» Rußland schreie», sollten sich selbst anklagen, denn sie selbst babcn Rußland gerufen.' - Dabin bat sie die scl b st stä n d ig e Politik verlei tet, weiche indem sie Prcußcn IN Deuts bland aufgebe» ließ, bierdurch das bestebendc Bnndesverhältniß für ans. gelöst betrachtet und de» preußisch?» Willen an dessen Stelle setzte. Dagegen gelang es bei solcher Bodenlosig- keit nicht m-br- eine dein selbstständigeii

. „Und w c bald werte» auch noch dc»!>chc Truppen einrück II, IINI die SchleS- wig-Holsieiner, denen sie srüter gegen Dänemark beige« standen, jetzt für Dänemark zu un'erwerfen!' — Die Politik des preußischen ZlnfgehenS in Deutschland fübrte auch die Frankfurter Eentralisationsproiekte mit dein preußischen Kaiscrthnm als leeres Schauspiel ans die Bübne; alle Phasen wurden abgehaspelt; „ja man ließ selbst noch die Kaiscrdepntation in Berlin einzieb'N, nnd erst nachdem die Kaiserposse bis zur l-tzten Scene

des letzten Aktes gespielt, da erst sagte man Nein.' Durch diese nm ein balbes Jakr zu spät geäußerte ?>b< lrliniing täuschte Preußen Deutschland offenbar, ein Vor« Wurf, der Oesterreich nicht trifft, da man in Wien s.lon von vornberein ei klärt batte, maii könne sicti denFrank- snrtcr Beschlüssen ncht unterwerfen, lind bebalte sich vielmebr die Zust inmung vor. „Oesterreich bat sich schön gebütet, die Herstellung eines teutschen Parl xnents- staates für s, ine Ausgabe zn erklären, tarnm darf manS

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 04.10.1859
Physical description: 6
für ^ 225 Innsbruck, DienStng den 4 Oktober 185S. U e b e r s i rh t. Amtlicher Theil. Nichtamtlicher Theil. Zur Bundesresorm. Politische Uebersicht. Korrespondenz. ' Innsbruck, da? Allerhöchste NamciiSfest. Wie», Zeitungsschau. TagSberichte. Deutschland. Posen, der russische UkaS zur Beschränkung der katholischen Kirche. — Kiel, zur.holsteinischen Frage. Frankreich. Paris, noch kein Bcschluß-wegen China gefaßt. Der Kaiser zurückerwartet. Italien. Turin, Einführung von Sicherlieilskarten

vom 1Z. September 1859. in Betreff der Aufhebung deS standrechtlichen Verfahrens im Bereiche der III. Armee. Nichtamtlicher Theil. Zur Bundesreform. Die „Wiener Zeitung' bringt folgenden V. Artikel über die BundeSreform: Der Gothaer Gedanke, ein Deutschland ohne Oester. reich zu bauen, verdankt seine erste Entstehung vor einem Dec<nnium und seine heutige Wiedererweckung einer großen nationalen Bewegung. Diese war im Jahre 1343 mehr mit Fragen der inneren, im Jahre 1359 mehr mit Fragen der äußeren Politik

verbunden und von ihnen beeinflußt. Der Anstoß zur Eisenacher Ver sammlung vom 17. Juli d. I. war die Gefahr eines Angriffs von Außen; man hielt damals, gleichviel ob mit Recht oder Unrecht, Deutschland durch einen äußeren Feind bedroht, und dieser Anschauung ist auch in dem Terte deS Eisenacher Programmes wörtlich Ausdruck gegeben. War die Kriegsgefahr das Motiv, die Sicher- beit und die Wahrung der Integrität deS Vaterlandes der Zweck, so darf man um so mehr über das Mittel erstaunen

schuldig st. Wir glauben: daS Programm wäre damals von diesen Männern nicht aufgestellt worden, nenn sie zu ener Zeit Deutschland von einem mächtigen Feinde be droht gesehen hätten. Den minder bekannten Namen, die wir eilf Jahre später unter dem Eifenacher Pro gramm finden, gebührt daS traurige Verdienst, eine namhafte Verminderung der Wehrkraft Deutschlands in einem Augenblicke voiirt zu haben, wo, nach ihrer eige, nen Behauptung, Hannibäl vor den Thoren stand. Mindestens sind wir der Ansicht

, daß jene Patrioten, die vor 46 Jahren in Deutschland, speziell in Preußen, an der Spitze einer wahrhaft nationalen Bewegung standen, Crpcriiiiente, wie sie daS Eifenacher Programm machen will, unbedenklich sür LaudeSverrath oder Wahn sinn erklärt hätten. Als man 1343 in Deutschland den Gedanken erwog auf Oesterreich zu verzichten und, je »ach Umständen, Deutschland in Preußen, oder Preußen in Deutschland ausgehen zu lassen, war Oesterreich durch Krieg nach Außen und Revolutionen im Innern gelähmt

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 1 of 4
Date: 06.12.1850
Physical description: 4
. 2) Die Vertheidigungsschrift des Cardinals Wiseman. Oesterreich. Innsbruck: Eduard v. Häusler und Franz Reibmai'r. Wien: Petitionen wegen Einberufung der Landtage. Frhrn. v. Andlaw's von Baden Mission in Wien. Stand des Jellauc-Jnvalidenfonds. Die Telegraphen. Berichtigung einer gesinnungstüchtigen Lüge. Galba. Deutschland. Berlin: Die Kriegspartei. Dr. Hahm's Ausweisung. Bericht über die Olmützer Stkpulationen. Aus Sachsen: Stimmung. Nürnberg: Sistnunz eines Truppenmarsches. Frankreich. Paris: Eorrespondenz. Lord Normanby

' gehindert hat seine Herrschaft auszubreiten über Deutschland und es abgehalten, mit eisernem Scepter das alte Deutschland zu regie ren. Preußen ist durch Verrath und Treubruch entstanden, durch Treulosigkeit groß geworden, Treulosigkeit ist auch das eigentliche Verhallen desselben in den letzten Jahren gewesen. Preußen ist das in Gift getauchte Schwert, das seit dem Beginne seiner Ge schichte in den Eingeweiden Deutschlands wühlt,. und Sklaverei stünde ganz Deutschland in Aussicht

, wie sie selbst damit drohen, falls irgendwie es zur vollen Herrschaft käme. Daß aber Herrschaft über Deutschland die Absicht Preußens ist, hat ausser der Kreuzzeitung in pausbackigen Phrasen erst in diesen Tagen wieder Graf Schwerin- der erste Präsident der Kam mer, ausgesprochen, wenn er sagt: „Deutschland würde mne wer- „den, daß das Schicksal von ganz Deutschland an Preußens Thron „gefesselt sei.' Wir glauben daß diesmal Kaiphas geweißsagt habe. Seit die Kreuzzeitung in vollster Zufriedenheit deshalb schwelgte

, daß Oesterreich auf alle Forderungen Preußens eingegangen sei, haben wie es scheint die angeknüpften Unterhandlungen zu. ganz anderen Resultaten geführt. . Es scheint allerdings eine neue Zeit für Deutschland begonnen zu haben, eine Zeit einer ernsten Buße und Strafe. Strafe an Deutschland aber auszuführen, war Preußen schon seit seinem Be ginn stets erlesen; und insofern ist das Schicksal, ja das Unglück Deutschlands allerdings „an Preußens Thron gefesselt.' Deshalb soll much jetzt wieder die verheerende

Fackel des Bürgerkrieges über Deutschland von Preußen -ausgehen. Denn wenn nicht alle Zei chen am Himmelszelte-der Geschichte trügen, so ist nicht Deutsch land dem Untergänge geweiht, auf daß Preußen die Herr schaft und das.Reich erhalte, sondern Preußen dient einstweilen nur zur Ruthe die der Herr, nachdem er sie gebraucht,-zerbricht und wegwirft. Oesterreich wurde aus der Re volution nicht umsonst errettet, in Oesterreich wurde nicht umsonst jene Macht von dem jugendlichen Helden-Kaiser befreit

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 30.06.1860
Physical description: 8
ist. Vorstehende von dem k. k. Armee-Oberkommando mit Refkript vom 16. Mai 1860, Abtheilung 16 Nr. 132-j erlassene Kundmachung wird in Folge Ersuchens deS k. k. Landes - General - Kommando in Wien zur allge meinen Kenntniß gebracht. Innsbruck, den 16. Juni 136V. K. K. Statthalterei für Tirol und Vorarlberg. Nichtamtlicher Theil. Politische Uebersicht. Das.Eiderdänenblatt Fädrelandet meint nunmehr, die Kriegs frage zwischen Dänemark und Deutschland sei eigentlich entschieden, ungewiß sei nur, wann es loSgehe

. Deutschland wolle Schleswig nicht einverleibe» lassen, und daher müsse eS dazu gezwungen werden. Das Dänen» blatt will selbstverständlich Schleswig gar nicht fragen.». Es mag sein, bemerkt die ,Allg. Ztg.«, daß eö LouiS Navoleon vorerst noch nicht konvenirt mit Deutschland anzubinden; es mag sein, daß er für den Augenblick nur ein Interesse hat, Deutschland lahm zu legen, eS in Sicherheit zu wiegen, eine mögliche Koalition zum ge meinsamen Schutz gegen seine Plane im Entstehen zu ver eiteln

. ES ist möglich, daß er wünscht, sich zunächst von deutscher Seite rückenfrei sür seine Vorhabe» in Italien und in der Türkei zu halte». Es ist ferner nicht un wahrscheinlich, sondern eS ist gewiß, daß er vas dringendste Interesse hat, „das Kaiserreich ist der Friede» wieder für den Augenblick in Scene zu setzen, da er ein großes Anlehen braucht, und da die französische Industrie wegen des unsicheren FriedenszustandeS in - ter größten Klemme, ihr Absatz namentlich auch nach. Deutschland der drohen

den Kriegsgefahren wegen in der peinlichste» Stockung sich befindet. Aber wenn anch alle diese Gründe ihn viel leicht bestimmen mögen, Deutschland in der nächsten Zeit nicht mit Waffen zu überziehen, so wäre eö doch mehr als naiv, eine» Angenblick zu bezweifeln, daß dieser Kampf für Deutschland günstigsten Falls nur auf einige Zeit vertagt ist. Je mehr die Entstchimgsweise seiner Herr schaft das NechtSgesühl empört, je unverträglicher der Despotismus desselben mit allen besseren Gefühlen der französiscben Nation

ist, um so mehr sieht sich der 2te Dezember genöthigt, daS französische Volk »ach außen zu beschäftigen, seine Kriegs- und EroberungSlust zu wecken und zu befriedigen. Für letztere sind aber Deutschland und die Länder am Ausfluß der Ströme in die Nordsee das Nächstliegende geographisch gegebene Terrain. Wir werden also den Krieg nm die Nheinlaiide ganz sicher haben, und dieser Krieg ist nur eine Frage der Zeit. Der Constitntionnel sucht durch Auszüge aus de» deut sche» Zeitunge» seinen Lesern zu beweisen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 04.03.1859
Physical description: 6
2 fl. ZZ kr., per Post bezogen 2 fl. 70 kr. österr. Währung. M 5t. Innsbruck, Freitag den 4» Wtnrz 1859. N e b e r s i ch t. Amtlicher Theil. Nichtamtlicher Theil. Politische Uebersicht. Korrespondenz. Wien, die Sendung Lord Cowley's. Cirkularschreiben deS , Kardinals: Antoiielli. Deutschland. München, Major v. Tattenbach nach Landau. Berlin, die Sendung Lord Cowley's. — Jtzehoe, die Verfassungsangelegenheit. Frankreich. Paris, die Räumung deS Kirchenstaats. Italien. Turin, ein in Turin gedrucktes. Nach Modena

einer Adresse spricht. welche diese Gerüchte wider legen soll. EinS ist aber (urtheilt mit schlagender Scharfe die »Allg. Ztg.«) noch gewisser: je mehr sich Deutschland an Oesterreich mit Herz und Hand anschließt. je drohender dadurch der Wi derstand wird, auf den die Tuilerien im Krieg stoßen werden, je geringer in Folge dessen die Aussicht deS Erfolgs, je größer zu gleicher Zeit die innere Mißstimmung gegen jeden Krieg, je geringer die Opferbereitschaft, desto mehr ist die französische Regierung gezwungen

, daß sich die Schweiz, und man kann sagen, einstimmig gegen den Krieg erklärt, und mit Vertrauen auf Deutschland blickt. Man versichert ferner, daß eine Tnippenanhäufung in Be- san<ion stattfinde, welche einem Armeekorps gleichkomme. Von dort führt der direkte Weg durch daS Waadt und Wallis nach dem Simplon. Der »Tempo--, welcher bisher den Ausbruch des Krieges kaum mehr erwarten konnte, läßt sich jetzt von Turin aus zur Geduld mahnen. Der Kampf s-i nicht so nahe, wie man gehofft, unvermeidlich

zugleich ein permanentes euro- päischeS Schiedsgericht, dessen AuSspruch alle Staaten ohne Ausnahme anzuerkennen sich ausdrücklich verpflich-, ten. 8. 2. Europa wird vom 1. Jän. 1360 nur noch aus folgenden gleichberechtigten 9 Großmächten bestehen: a) auS den> Kaiserreichen Deutschland und Ruß land, Ii) ans den Königreichen Spanien, Frank reich, Großbritannien, Italien,- Rumä nien, Polen, Sca n d inav i en; alle kleinern Staa- ten werden einverleibt, die Regentenhäuser außerhalb Europa entschädigt

. Hienach wird die Karte von Europa revidirt. 8. 3. Deutschland wird zu einen« Gesammtkaiftrthum erklärt, an dessen Spitze abwechselnd je auf 3 Jahre Oesterreich und Preußen stehen. Die innern BundcSeinrichtungen bleiben unverändert; nur zur Zeit eines auSgebrochenen oder drohenden Krieges nimmt der jeweilige Kaiser die Macht vollkommenheit eines Diktators in Anspruch, die von allen BundeSfürsten anerkannt wird. DaS Ländergebiet wird, um Deutschland zu einer großen Seemacht zu er heben

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 20.07.1858
Physical description: 6
. DaS Manöver gelang vollkommen, denn der Schrecken und die Furcht vor dem Zusammentreffen mit der Bande be wirkte das eine und das andere; allein die ersten Ver breiter der falschen Nachricht wurden verhaftet und stehen unter der Anklage von AuSsprengung falscher Gerüchte. Deutschland. Mainz, 14. Jnli. Dem Vernehmen nach, meldet die „Mainz. Ztg.,' soll daS hier stehende österreichische 36stc Infanterie-Regiment Graf Degenfeld durch Beur laubungen so stark vermindert werden, daß, um daSEon- tingent

' erhält von einem Manne, der, wie sie sagt, „in Dänemark ein zweites Vaterland gesunden hat, aber zwischen dänischem nnv deutschem Wesen eine ehrliche Unparteilichkeit einhält und seine tiefe Liebe zu Deutschland gerade den Ultra-Dänen gegenüber niemals verleugnete,' einSchreib-n über die Stimmung in Dänemark in Bezug auf die Händel mit Deutschland. ES heißt in demselben: „Seit einiger Zeit finde ich den bessern Theil deS hiesigen Volkes (inDänemark), soweit ich nach öffentlichen und privaten Stimmen

also offenbar einen Schritt znm Bessern zurückgelegt und auch der Bedenk liche versucht sich wieder mit einer Freiheit zu befreunden, die, bei vorübergehend krankhasten Eiitn'i'cklungSznständen, doch zeigt, daß sie Heilmittel und Heilkraft in sich selbst übrig behalten hat. Gegenwärtig stehen wir offenbar vor einer Wendung der Geschicke. Man sagt, daß daS Ministerium mehrere Tage hindurch vergeblich gestrebt habe, rückllckitlich der Deutschland gegenüber zu ergrei senden Maßregeln zur. Einigung zu gelangen

stegreich zu begegnen wissen. Der Schweizer-Aund bedarf zu seinen Zwecken der Hilfe dieser Macht nicht.« Augustin Keller will also zuerst necken und rei zen, bis die Katholiken sich zur Webr setzen, und dann will er sie überfallen, niederdrücken, ihre Güter rauben und den Katholicismus ächten, weil der »Schweizer, bnnd' desselben nicht bedarf. In Deutschland wird man eS kaum glauben, daß gegen eine solche höhnende Sprache kein einziger katholischer Nationalrath das Wort ergriff und Namens seiner Kirche

und seines Glaubens eine energische Protestation auSsprach. Stillschweigend nahmen Alle die Höhnungen von dem Präsidentcnstnhle herab an. Deutschland mag daraus ersehen, wie eS mit dem Starkmnthe und RepublikaniSmuS der Konser vativen in der Schweiz steht. Man wird eS nach solchen Erscheinungen bald überall glauben, daß die Wider standskraft gegen den Radikalismus aus ein Nichts zu sammengeschrumpft sei. Wenn dieser, in Keller 'S Idee eingebend, die Jugendbildnng centralinrt. so wird die konservative Partei

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 19.01.1859
Physical description: 8
derungen i.'nd übermüthigen Drohungen des französi. fchen und deö volnifchen Gesandten kühn zurückweist pnv sein Vertraue» <''f ein einiges Deutschland aus, spricht, erhob sich Mt wahrer Beifallssturm, der sich noch' mehr steigerte, a.'5 vcr Kurfürst mit gehobener Stimme die Macht veS einigt .Deut.chlandö erwähnt und Preußen daS Schwer:, Oe^rc.'lb den Schild DeutschsandS nennt. Dieser Applaus im gegenwärtigen Moment gibt ein rühmliches Zeugniß, von welche« patriotischen Gefühlen die Einwohnerschaft

der bayri schen Hauptstadt beseelt ist, und dürfen wir einen Schluß von der Haltung der gesammten bayerischen Presse auf die öffentliche Stimmung der Bevölkerung Bayerns ziehen, so können wir behaupten, daß sich noch bei kei ner Gelegenheit die Sympathien für Oesterreich ent schiedener gezeigt haben, als eben jetzt. Bei uns ist der allgemeine Wahlspruch : „Kein Deutschland ohne Oester reich, kein Oesterreich ohne Deutschland, ein einiges Deutschland' ver aUcin wahre Ausdruck der Volks« stimmung

. Oesterreich sott und darf nicht isolirt stehen, eS muß von ganz Deutschland getragen und unterstützt werden, wenn ein übermüthiger, eroberungssüchtiger Nachbar das klare Recht anzutasten wagen sollte! Unter solchen Umständen kann eS uns gleichgiltig sein, ob Piemonl bramarbasirt und mit dem Säbel klappert oder nicht. Mag dort vorgehen, was wolle, Oesterreich wird im Bewußtsein seines guten NechtS und im Vertrauen aus seine Kraft mit den Jtalianissimi fertig werden; sein Rücken in Deutschland ist durch'D

ist, zu deren glücklichen Lösung Preußen um so mehr beizu tragen v-rpstichlet ist, als eS bei ihrer Verwickelung schwere Schuld auf sich geladen hat. Möge Preußen, da eS nun mit Oesterreich in dieser Sache vollkommen einig ist, sich recht ernstlich die schleSwig-holsteinische Angelegenheit zu Herzen nehmen, eS wird dadurch mit Oesterreich Deutschland eine freudige Genugthuung ver schaffen, und auch den ersten großen Schritt zu den „moralischen Eroberungen in Deutschland« machen, in dem eS leichtsinnig

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 4
Date: 20.06.1860
Physical description: 4
, welcher ihm eine mehr als gewöhn liche Bedeulnng verleiht, hat im Verein i»it den gleich zeitig auS Wien cingltroffeuc» Stachrichtcn in Betreff dcr offiziellen Erklärungen, welche dcr preußische Gesandte da selbst über die Zusammenkunft in Baden-Baden gemacht hat, unter allen Klassen »»serer Bevölkerung, die wie wohl überall in ganz Deutschland mit der lebhaftesten Spannung den ersten Nachrichten aus Badcn-Vadcn ent gegensah, die srcudigste Stininunig hervorgerufen, ja man kann sage», eine wahrhaft elektrische

'Aus land gtgenüber offen kimdgegebe» wurde. LouiS Napoleon wird zu Baden-Baden jedenfalls die Ueberzeugung gewln- nen, wenn er sie nicht schon hatte, daß Deutschland nicht in eine Linie zn setzen ist mit Italien. Anö Westfalen, 13. Juni. „WaS will der fran, zösische Kaiser in Baden-Baden?» frägt «in 'Artikel auS Westfalen in dcr .Allg. Ztg.' Dcr Verfasser findet den Grund dcr napolconischcn Heimfnchnng in dein FriedenS-- bedürfnisse Frankrcichö. Er sagt: 'Anch diesmal müsse dcr Schlüsscl zu Napoleons

Ungewißheit, ob man nicht In näch ster Woche mit der halben Welt in» Krieg ist — diese Ursachen drücken mit bleierner Lähmung auf Comptoirs und Werkstätten. LouiS Napoleon muß jetzt irgendctwas thnn, nm das Vertrauen in Handel und Wandel wicder- hcrzustcllen, wenn auch nur für eine Zeit lang, er muß einen öffentliche» Schritt thnn, zum dentlichen Zeichen, daß er jetzt keinen Krieg mit Deutschland anfangen will; kein Mittel kann zn diesem Zweck einfacher ünd deutlicher sein, als eine friedliche

gäbe. Dann folgen ein paar Seiten Banalilälen über dic deutschen Einheil^bestrebungen, vermischt mit Schmei cheleien über die Erhebung von 1313. Hcir About versichert: Frankreich habe keine» sehnlicheren und glühen deren Wunsch, alö Deutschland einig zu sehen; denn eö liebe Deutschland mit uneigennütziger Freundschaft. Frankreich fürchte kein Italien mit 26 Mill. Einwohnern; eS werde auch keine 32 Millionen Deutsche fürchten. Zwei große Staaten mache» Anspruch darauf, die deutsche Einheit

zu gründen, Oesterreich und Preußen. Ersteres habe in Deutschland keine andern Sympathien, als die der. kleinen Fürsten und dcr Junker. Preußen dagegen personifizire die deutsche Nation, und wenn eS in Deutsch, land die Rolle PiemontS spielen wolle, so würde ihm die ganze Nation den Weg bahnen. Der Prinz.Regent sei jetzt daö Centrum der Einheitsbewegung geworden, und eS fei zu hoffen, daß die Fürsten sich Preußen unterordnen, und somit Deutschland ohn- einen Blulö- tropfen zu vergießen

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 24.03.1858
Physical description: 6
Lcdcudc Bilder aus Amerika. <r macht sein Lebe«! »Er macht sein Leben' heißt in Amerika so viel, als er verdient so viel, als er braucht, um zu heiraten, sich zu Neiden« nach Bedürfniß zu essen. nach Maß zu trinken und zu wohnen, wie ein ArbeitSmann in amerikanischen Städten zu wohnen das Recht hat, d. h. eng und armlich. In Deutschland konnte er'S möglicher Weise nicht so haben. Er verstand wohl vielleicht sein Handwerk, aber — «S waren sonst genug Meister in seinem Städt chen und so durste

er sich nicht etadliren und beiraten, tiS ein älterer Meister ihm Platz wachte! Vielleicht vei stand er auch sein Handwerk nicht, ober er hatte keine Freude daran, aber — waS ansangen? Von neun» vier lange Lehrjahre durchmachen? Dazu war er doch zu alt. Oder anderswohin nach Deutschland «bei siedeln, wo etwas mehr GewerbSsreiheit zu Hause ist? Da müßte er ja von Neuem Bürgerpapiere herausnehmen und hätte der Umstände viele Da macht n'S kürzer und gehl nach Amerika. Da kann er anfangen, was ihm beliebt. Kein Mensch

fragt ihn nach seinem Lehrbrief; kein Mensch nach seinem Bürgerpapier. Er kann hinziehen, wohin er will; er kann treiben, was er will; er ist ganz sein eigener freier Herr — Kann man'S da Einem übel nehmen, wenn cS ihn anlockte, nach Amerika zu gehen, weil <r in Deutschland sich nicht etadliren, nicht heiraten, sein »Leben nicht machen' konnte? — er that wohl daran. Tausende aber machten in Deutschland ihr Leben, «nd gingen doch „ach Amerika! Sie verdienten so viel, daß sie Davon leben konnten

und ihre Besoldung ist geringer, alS sie in Deutschland ist. Man muß also so viel Geld Haben, um eine eigene Apotheke zu errichten, wenn man mit Weib und Kind eristiren will. ES gehört nicht viel dazu ; nur tausend Thaler wenigstens gehören dazu. Und nun ^ geht auch gleich die Mpothek« ? Ist nicht am andern Eck auch eine? Und wenn sie geht, wenn sie so viel einträgt, als deines Nachbars seine, was bleibt dir übrig, wenn du den theuren HauSzinS bezahlt hast? Du machst drin Leben, und dieses oft mit »Hindernissen

»Wirthschaft' kaufen, oder einen »Milckkram' «richten, oder so etwas dergleichen. Er machte auch in dieser Branche sein Leben, aber — welch' würdige Beschäf tigung ist eS für ihn, den Mann der Wlssenschast Schoppen Bier einzulenken! — War'S wohl besser draußen oder in Amerika? — An letzterem Ort konnte er sich wenigstens nicht erinnern, auch nur einmal glücklich gewesen zu sein, außer bei Nacht, wenn'S ihm träumte, er sei wieder in Deutschland und treibe dasselbe, was er vorher getrieben

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 1 of 4
Date: 04.02.1851
Physical description: 4
: Refleriou über die Reorganisirung Galizkens^ Trient: Karl v. Rikkabona benedkcirt. Wien: Die Eintheilüng der italienischen Provinzen. Erklärung der österr. Regierung in Beziehung auf Frankreich. Finanzausweis im 3ten Quartal 1850. Gewinn der Wien-Gloggnitzer Eisenbahn. Königgratz: Mission. Deutschland. Dres den: Die fremden Agenten. Die Rührigkeit der Revolutionäre. Altona: Position der Dänen. Pontonbrücke bei Lauenburg. Hamburg: Die Bundescommissäre. Erftrrt: Radowitz. Fulda: Der Mörder. Coburg: Neues

so ziemlich Alles wieder zu den alten Gewohn heiten, zum vorigen Treiben zurück, die Einen zu ihrem Schlaf kissen, die Anderen zu ihren unterirdischen Werkstätten'.' Die Dres dener Conferenzen scheinen noch weit von ihrem Ziele, die Hoff nungen, die man anf Oesterreichs erste Erfolge gründen durste, weit von ihrer Erfüllung zu sein. Preußen, so viel ist gewiß, hat darauf verzichtet, Oesterreich aus Deutschland verdrängen, oder auch nur in Deutschland ihm den Vorrang streitig

machen zu wollen; aber es hat nicht darauf verzichtet zu verhindern, daß Oesterreich mächtig werde in Deutschland und Deutschland mächtig durch Oesterreich. Es bietet daher alle Kräfte auf, um die von Oester reich erstrebte Zolleinigung mit dem übrigen Deutschland zu hinter treiben und für den Fall, daß die'süddeutschen Ssaaten und Sach sen darauf Anzugehen nicht abgehalten werden könnten, unter dem Banner der Handelsfreiheit das nördliche Deutschland gänzlich dem österreichischen Einfluß zu versperren. Eben so ist es in Beziehung

so ziemlich ge wiß und der Plan, in Dresden etwas für ganz Deutschland Gel lendes zu Stande zu bringen, beiläufig aufgegeben. In Beziehung auf die politische Verfassung Deutschlands liegen die Dinge noch im Dunkeln; allein es steht nur zu sehr zu befürchten, daß auch hier die Kraft der Trägheit endlich den Sieg davon tragen werde über die Energie dcS österreichischen Cabinets. Kömmt unter die sen Auspizien eine deutsche Volksvertretung am Bunde, wofür sich Baiern und Sachsen so lebhaft verwenden

nur allzudeutlich wieder hervor. Die Denkschrift der irr Freising versammelt gewesenen Bischöfe scheint nicht nur nicht den gewünschten Erfolg zu versprechen, sondern umgekehrt zum Anlaß und Borwand neuer Bedrückungen und Ungerechtigkeiten werden zn sollen. Wenn daneben der Norden von Deutschland über dem augenblicklichen Handelsvortheil die große Aufgabe der Zukunft und einer nachhaltigen Sicherung gegen die englische Präpotenz einer seits und gegen die vom Pole herabrückende Eisrinde andererseits

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 1 of 4
Date: 31.05.1851
Physical description: 4
. Hr.Lorenz Nhomberg zu Dornbirn gestorben. Eine Entgegnung. Wien. Hr. v. Bruck. Verzeichniß der Generale, welche nach Olmütz in's kaiserliche'Heerlager berufen sind Eine kaiserliche Verordnung. Der Kaiser von Rußland in Olmütz eingetroffen. Olmütz. Der König von Preußen erwartet. Correspondenz. .Deutschland. Berlin. Brutales Auf treten der Dänen in den Herzogthümern. Marschall Paskewitsch., Enthüssungssest. Gerücht von Mobilmachung einer deutschen Bundesarmee. Das hannoversche Ministerium

Consolidation der Zustände Deutschlands allem Anscheine nach ausgehen wird, und weil sie von ihm die Kreuzung ihrer finstern Pläne befürchten, die immer ' noch dahin gerichtet sind, alle deutschen Throne in Trümmer zu schlagen und auf einer labula rasa ihr utopisches Deutschland zu errichten. Zum Glücke ist diese Auffassung, ist djeses Streben nicht vor wiegend in Deutschland, zum Glücke gibt es der besonnenen und einsichtsvollen Vaterlandsfreunde noch viele, welche mit Entrüstung von jener Partei

die schönsten Bestandtheile des' altehrwürdigen deutschen' Reiches von Deutschland auszusondern, , wird jetzt der Versuch gemacht, werden, .die Grenzen des deutschen Bundes bedeutend zu erweitern.' ,\.Y Die Frage des Beitritts Oesterreichs mit seinem Gesammtge- biete besteht immer noch fort und nicht nur das partikulare In teresse Oesterreichs, sondern der wohlbegriffene Vortheil Deutsch lands selbst erheischt, daß sie in der angenehmen Weise ihre Er ledigung finde. Sobald nämlich Oesterreich und Preußen

mit ihren Gesammt- besitzungen dem deutschen Bunde beigetreten sein werden, erlischt ihr früheres Recht als europäische Großstaaten, Krieg mit dem Auslande zu führen und besondere Friedensverträge abzuschließen. Wenn die Gothaer dagegeis einwenden wollen, daß Deutschland bei dieser Feststellung möglicher Weise von den Folgen eines europäi schen Krieges bewahrt bleiben mochte, so ist dies eben nur eine Illusion und eitle Selbsttäuschung. Bei der geographischen Eon- tuinität der äußerdeutschen Besitzungen

Oesterreichs in Deutschland ist schwerlich anzunehmen, daß deutscher Boden unberührt bliebe von der must schnell um sich greifenden und weithin leckenden Flamme der Kriegs surre. Weder Frankreich, noch irgend eine andere euro päische Großmacht würden die deutschen Grenzen verschonen, wenn es dereinst gälte, ihren militärischen Operationen entschiedenen Nach druck zu verleihen. Dann aber wäre .Deutschland wider seinen Willen und ohne. seinen Beschluß gezwungen, defensiv einzuschreiten. Umgekehrt

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 03.10.1859
Physical description: 6
. Wabrung 22^ Innsbruck, Montag bsn 3 Oktober 1859. Uebersicht. Amtlicher Theil. Nichtamtlicher Theil. Politische Uebersicht. Korrespondenz. Bregenz, zur Rheinkorrcktion. Wien, ZeilungSschau. Die gekaperten österreichischen Schiffe. StaalSgüterverkaus. TagSberichte. Deutschland. Darmstadt, die Ansichten der Negierung über die BundeSreform.—Berlin, die BuudeSreformbewegung. Der König. — BreSlau, Demonstration. Trankreich. Paris, aus Biarritz. Der Monilcur und die Presse. . . Großbritannien. London

- Kompagnie äußerst ehrenvolle höchste Handschreiben zur allgemeinen Kenntniß zu bringen. Innsbruck am 1. Oktober 1359. K. K. UnivcrsitälS - Rektorat. Nichtamtlicher Theil. politische Uebersicht. Die Sxenersche Zeitung bemerkt zu der Note des Grafen Nechberg vom 4. d.: Es ist wohl jedem Unbefangenen klar, daß Deutschland nickt durch etliche Doktrinäre wird zusannnen- protokollirt werden, wenn aber nicht, dann bedürfte cS eines Krieges, der Deutschland Jahre lang mit Blut überschwemmt, und vor dem man lS5l

ihm auch, daß man eben deß halb Wege nicht betreten müsse, die zur Entzweiung der deut schen Staaten führen, und seine Erfahrung lehrt ihm, daß män ein einiges und starkes Deutschland nickt durch Reden, Programme und Protokolle zu Stande lringt. Was ist denn die Wurzel und die Kraft der wirklichen, der nicht nur theoretischen EinhcitSbestrebungcn in Deutschland? Sind eS etwa Bunlcsverfassuugs-Tbeoricn, mit denen jedesmal die Doktrinäre ihre Agitation eröffnen, oder ist es nicht viel mehr das 'Bedürfniß des Schutzes

, der Selbsterhaltung gegen die feindlichen Anschläge deS Auslands? In dem Maße als ein Staat den Dculschen diese Sicherheit geben kann, in dem Maße als rin Staat sich zum Vorkämpfer für Deutschlands Unabhängigkeit auf seiner westlichen wie auf seiner östlichen Seile eignet, in dem Maße wird er von dem deutschen Volk geachtet sein, in dem Maße wird er daS Ver trauen aller deutschen Stämme haben, in dem Maße werden sich diese ihm unterordnen. Ganz Deutschland weiß, daß eine andere Politik jetzt am Platze

ist, als die, welche von jener doctrinäre» Partei zur uiigelegenllc» Stunde wieder aufgenommen worden ist. Ganz Deutschland hat aus der ernsten Gefahr, die uns erst nur vor kurzem bedrohte, das Gefühl mitgenommen, das nur daS engste Verständniß zwischen Preuße», Oesterreich und den andern deutschen Staaten den Gefahren der Zukunft gewachsen ist. Das ernstlichste Bestreben des deutsche» Volks, und aller derer, die sich berusen fühlen in seinem Namen das Wort zu nehmen, kann kein anderes sein als das Vertrauen zwischen Preu ßen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 15.04.1859
Physical description: 6
Post bezogen 2 fl. 70 kr. österr. Währung. 1859. 85. Innsbruck, Freitag den IS. April Uebersicht. Amtlicher Theil. Nichtamtlicher Theil. Der neue Monilenr-Artikel. Politische Uebersicht. Korrespondenz. Wien, die »Wiener Zeitung» über den Krieg. Die außer ordentliche» Rüstungen in Frankreich. Tagsberichte Deutschland. Karlsruhe, der Größherzog - zurück. — Dres den, die Königin Marie zurück. — Berlin, Stimmen ans Norddeulschland. Vom Hof. Schweiz. Von der schweizerischen Grenze, die französischen

vorgenommen werden. K. K. Staith.ilterei - Präsidium als GrundentlastungS, Fonds-Direktion. Innsbruck, am 12. April 1359. Joseph Dialer, k. k. Statthaltereirath. Nichtamtlicher Theil. Der neue ZMoniteur-Artikel. Ein sprechendes Zeichen der Loge der Dinge ist der neue Moniteur.Artikel, den wir vorgestern auszugsweise brachten. Wird daS amtliche Blatt Frankreichs doch nicht müde, um Deutschland aufzuklären, und uun durch Aufsteckung des Nationalitätsprinzipes (statt der Separatverträge) den Versuch

zu machen. Oester. reich von Deutschland zu isoliren. Man muß in Frank reich daS deutsche Volk für sehr blind halten, wenn man glaubt, daß es die Täuschung mit dem Nalio- nalitätsköder nicht durchschaue und so ist auch diese neueste Auslassung deS Moniteur, freilich gegen den Willen ihres Urhebers, ganz geeignet, in Deutschland die Entrüstung gegen das französische Treiben, wenn möglich noch zu steigern. Es ist ein alter Grundsaß, daß man sich vom Feinde rathen lassen muß, und ge rade deshalb

, weil der Franzmann Deutschland so über aus gern von Oesterreich gelrennt wissen möchte, hat Deutschland gerade daS zu thun, was man in Paris nicht will. Die Zeit ist zu ernst, und die Gefahr zu drohend, um Antipathien wegen der innern Politik Aus druck zu geben, wie dkeö, leider in manchem norddeut schen Blatte Oesterreich gegenüber geschieht. DaS ist eine Verkehrtheit, die nur zum Verderben führen kann. Für j-den teutschen Staat und jeden einzelnen Bürger wird eS im Interesse der Selbsterhaltnng zur gebieteri

schen Nothwendigkeit, durch festes Zusammenhalten von Anfang an mit wenigen Opfern sich daS zu bewahren, waS sonst nur nach Jahren der Schmach und unmäßi ger Anstrengung unter Vergießung von Vlulströmen zu gewinnen wäre. Der Moniteur sagt, Deutschland strebe sich wegen der Richtung der französischen Politik zn beruhigen. DaS beweist, wie man eS in Paris mit der Wahrheit nimmt und wie man daS französische Volk zu täuschen sucht. Frankreich stellt sich als Vertreter der Nationalitäten

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 4
Date: 28.07.1854
Physical description: 4
in Deutschland folgendes, diese Zeitung im hohen Grade ehrendes Zeugniß. Der betreffende Artikel lautet wörtlich: . Den katholischen Kirchenstreit im Südwesten Deutsch lands finden wir jetzt häufig zum Gegenstande weit reichender, rein politischer Conjecturen gemacht. Selbst Organe, die früher geneigt waren, der bischöflichen Seite entschieden die Anerkennung ihres Rechtes vor dem Staate zu geben, zeigen sich setzt anders. Sie verlassen den Standpunkt der Beurtheilung, welcher aus der rechtlichen Seite

der Sache selbst gegeben ist, und knüpfen an den traurigen Streit zwischen Staat und Kirche Gedanken über dessen Ursprung pnd Nahrung, welche bestimmt find, die Regierungen in ihrem Widerstände gegen die katholische Kirche zu ermuntern. So sagt man: das energische Festhalten der Bischöfe in der oberrheinischen Kirchenprovinz an ihren Forderungen sei von Rom in der Absicht an befohlen, weil sich der Papst eine neue Stätte in Deutschland gründen wolle, wohin er den heil. Stuhl verlegen könne, wenn Italien

unhaltbar würde. Der Unterschied wird hervorgehoben, welcher zwischen dem Verfahren deö heil. StuhleS in Deutschland prote- stantischen Regierungen gegenüber, und in Italien, der katholischen sardinischen Regierung gegenüber sich darbiete. In Deutschland strenges Festhalten an allen Forderungen, in Italien der um Vieles kirchenfeind licheren Regierung in Turin gegenüber behutsames Auftreten. Man scheut sich auch uicht, die Muth, maßungen auszusprechen, der Kaiser der Franzosen wirke in Rom darauf

hin, daß die kirchlichen Diffe renzen in Deutschland mehr lind mehr unheilbar wür den, — in welcher Absicht, dürfte leicht zn errathen sein, wenn diese Muthmaßung gegründet wäre. So bringt man auch den Kirchenstreit in Deutschland mit der orientalischen Frage in Verbindung, indem man darauf hinweist, daß der katholische Clerns überall Haß gegen Rußland zeige und eine Hinneigung nach Frankreich verrathe. In Prenßen sollen zur Srgrün- dnng solcher Vermuthnngen bereits ReHi'eruugsschrei- den erfloffen

sein, welche Berichte einfordern über den Verdacht eines Zusammenhanges des katholischen Cle- rus mit französischen und demokratischen Agitatoren. Alle diese Muthmaßungen und Eonjektnren sind die nothwendige Ausgeburt eims so lange hinausgezoge nen rechtlosen Zustandes dir katholischen Kirche in Deutschland. Ans Böswilligkeit gegen die katholische Kirche, oder sei eS anch anS falscher Besorgniß er funden, sollen diese schmählichen Nachreden die Sache selbst verrücken zn Ungunstm der katholischen Kirche

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 25.04.1860
Physical description: 6
26 reich zu vertheidigen. AuS diesem Grunde forderte Oesterreich auf dem Eongresse von Prag voll. Napo leon I. ein mächtiges Preußen, erhielt Preußen auf dem Congresse zu Wien seine jetzige Ausdehnung. Preußen, gehöre es zum deutschen Bunde oder nicht, der Eroberungslust eines mächtigen Nachbars über lassen, hätte für Oesterreich und Has übrige Deutschland die Bedeutung, für Preußen die Wiederholung der bcklagenSwerthen Theilung Polens und für sich selbst daS fremde Joch vorbereiten. Preußen

darf somit Oesterreichs und Deutschlands wegen nie von einer fremden Macht geschwächt werden. Will man den Zweck, so muß man auch die Mittel wollen. Also Preußen muß in jedem Falle geschützt werden. Oester reich wird und muß mit Selbstverläugnung Preußen im nahenden Kampfe zu Hilfe kommen. — Preußen ist noch deutsches Bundesglied und wird es auch bleiben. Wollte Preußen den deutschen Bund verlassen, so könnte Grund davon nur Wahnsinn oder Verrath an Deutschland

sein; aber der eine wie der andere Fall müßte den Untergang Preußens zur unmittelbaren Folge haben. Sich von Deutschland losmachen und sich mit dem idealen Gefüble der Großmacht aufblähen, hieße in den jetzigen Zeitverhältnissen. in den offe nen Rachen Napoleons hineinspringen, hieße, um dem Tode zu entgehen, sich selbst morden. Rußland würde in seiner Freundschaft für Preußen auch einen Theil nehmen, damit Napoleon nicht übersatt würde. Die englische Allianz würde über die vollendete That sache die zornentbrannte Kritik verfertigen

. Eine Lostrennung Preußens von Deutschland wäre Wahnsinn und dazu ist selbst Schleinitz zu wenig wahnsinnig. Wenn nun dieß in Anbetracht der preußischen In telligenz nicht der Fall sein kann, so könnte eine Los- trennuug von Deutschland nur Verrath zur Grundlage haben. Preußen müßte seine Rheinlande für den Norden Deutschlands und die deutsche Kaiserkrone ver laufen. Die Folge davon würde die Wiederholung deS dreißigjährigen Krieges, allgemeiner Bürgerkrieg in Deutschland, der Untergang Preußensund Deutsch

lands sein. Und in diesem Falle würde die Schmach und die Schande deS Verrathes mit dem politischen Wahnsinne um den Vorrang streiten. Zu Anbetracht dieser Gründe kann und wird sich Preußen nicht von Deutschland isoliren; es braucht zu seinem Großmachts schwindel den Boden Deutschlands, um sich aufrecht zu erhalten. Daraus läßt sich «nablässiges Streben nach der Hegemonie Deutschlands und die Verdrän gung seines Rivalen. Oesterreichs, anS Deutschland er klären. Da Oesterreich im vorigen Zahre

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 16.04.1859
Physical description: 8
gehörenden Soldaten, welche im Jahre 184Ä ässen- tirt wurden. und die Reservesoldaten des 1t, Jäger- batäillons. v... Deutschland. Frankfutt a. M.. 8. April. Die Blmdesoersammlung hat in ihrer gestrigen Sitzung nichts verhandelt, oder beschlossen, was im Grund einer Erwähnung verdiente. Namentlich wurde nichts auch nur entfernt auf die allgemeine politische Lage bezügliches «erhandelt oder beschlossen. Man würde indeß irren, wenn man daraus) den Schluß ziehen wollte, der Bundestag sehe

vor allem durch das Bewußtsein Stärke erhalten, daß die Regierung während, der Vermittlungsverhandlungen keine Schritte verabsäumte, die Preußen in Stand setzen die Pflichten zu erfüllen, welche seine Stellung zu Deutschland und Europa ihm auferlegt. Die Re gierung darf auf das entgegenkommende Vertrauen deS Landes hoffen, und die Erwartung hegen, daß sie einem von gleichen Bestrebungen beseelten Vertrauen auch bei ihren deutschen Bundesgenossen begegnen werde. Italien. Turm Am 8. d. ist der englische Ge sandte in Turin Sir

: Man sehe mit Be friedigung. wie die böswilligen Agitationen gegen Frankreich, wie sie in der Presse und den Kam mern mehrerer Staaten zu Tag getreten, verschwinden,: indem eine vernünftige und aufgeklärte Partei in Deutschland erkannt habe, daß dieses gewaltthätige Vorgehen keinen genügenden Grund habe. Die Hal. tung Frankreichs in der italienischen Frage, weit ent- sernt, den deutschen Geist zum Mißtrauen zu berechti gen. soll im Gegentheil beruhigen. Frankreich werde nicht in Deutschland angreifen

. Was es will ist die Beschützung Italiens. Seine Politik will nichts von ehrgeizigen Absichten^ von Eroberung. Sie verfolgt nur die Genugthuung die das Völkerrecht, das Glück des Volkes, das Interesse Europas verlangt Sie will in Deutschland wie in Italien, daß die Nationa litäten, wie sie durch die Verträge anerkannt sind,, sich behaupten und befestigen können, weil sie dieselben als wesentliche Grundlage )der europäischen Ordnung ansieht. Fraickreich als feindlich gesinnt gegen die deutsche Nationalität angesehen

zu stellen. Die Politik Frank-) reichs wägt mit Billigkeit die Interessen aller Völker. Was Italien selbst will, wird es in Deutschland zu achten wissen. Wir sind eS nicht die bedroht sein, werden wenn z. B. Deutschland seine Föderativorga nisation mit den einheitlichen Tendenzen versöhnen' würde, welche im Zollverein im Prinzip dargelegt sind. —.Der Präsect deS Departements der Hautes-Alpes hat. Be fehl erhalten, die nothwendigen Vorbereitungen zur Unterbringung einer Division zu treffen, die zwi- scheu

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 2 of 4
Date: 11.04.1851
Physical description: 4
. Trieft hat den ungeheuren Vortheil, daß alle reichen Leute dort dem Handelsstand, nicht der Prosession der Rentiers, Palastbesitzer und müßig lebender Nobili angehören. In Trieft wagt daS Capital, um viel zu gewinnen, in Venedig ist das Geld furchtsam und will die eiserne Truhe nicht verlassen, wenn es nicht ganz sicher gehen kann. Im Seehandel aber macht man ohne Risico keine bedeutenden Geschäfte. Die Revolution hat überdieß Capitale und Capitalisten merklich reducirt. Deutschland. Wir lesen

im UniverS' über die „deutschen Verhältnisse' Folgendes: „Deutschland ist noch immer in der gleichen Lage. Man unter handelt ; die eigentliche Unterhandlung aber findet zwischen Preußen und Oesterreich Statt: der Rest fällt nicht in-Rechnung.- Oester-' reich will mit allen seinen Staaten in die Verbindung eintreten. England und Frankreich, sagt Man, protestiren dagegen. Wir wol len uns nicht mit England befassen, es hat uns noch keinen ande ren Beweis geliefert, als daß ihm Alles daran liegt, die Verhält

nisse auf dem Kontinent recht zu verwirren. Wir sprechen von Frankreich: Nach den Ereignissen der letzten Jahre, wer fürchtet noch ein Deutschland; wahrlich der Streit ist in der europäischen Gesellschaft kein anderer, als der zwischen dem Slaventhum und der Sklaverei (je slavisme et le socialisine). Es ist nicht möglich, andere politische Grundfragen herauszufinden, als eben die,. wie man. sich dieser beiden Barbareien erwehren wolle. Die Verträge vom 1.1815 sind gebrochen, vernichtet

.— nicht durch einen Grundsatz, sondern durch Ereignisse. Deutschland, auf kurze Zeit umgestürzt, ist zur Ordnung wiedergekehrt. Es liegt nicht in der Macht einzelner Menschen, die Folgen hievon zu verhindern. Wäre Oesterreich geschlagen geblieben, wäre diese Frage gar nicht mehr auszuwerfen, aber siegreich benützt es nur diesen Sieg. ES bietet seine italienischen und slavischen Länder dem deutschen Bunde an; wenn Preußen und Rußland damit zufrieden sind, warum soll. sich Frankreich widersetzen? Das ist wahr, der deutsche

zurückwerfen. Ein mäch tiges Oesterreich ist nothwendig, das Gleichgewicht in Europa zu behaupten; es hat die Bestimmung als Gegenstütze gegen Rußland zu dienen, indem es eine große Zahl slavischer Völker, welche durch, ihre natürliche Wahlverwandtschaft der Abstammung sich zu Ruß land hinneigen würden, von einer Vereinigung mit demselben zu rückhält. Eine Vereinigung Oesterreichs aber mit Deutschland stärkt diese Macht deS Gleichgewichts und es ist klar, daß es für Europa nichts nothwendigeres geben

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