.- (Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft ; 1 - 11. 1957 - 1967).- (¬Der¬ Fahrende Skolast : Sondernummer)
warfen, was Südtirol denkt und fühlt. Ein solches war die Saar- abstimmiung. Bei der Saarabstimmung im Jahre 1935 haben 91% der Bevölkerung, die sich auf Grund des Versailler Frie densabkommens ent,scheiden konnte, ob sie bei Frankreich bleiben oder zu Deutschland wolle, für Deutschland ge stimmt. Das hat bei uns im Lande einen solchen Innern Sturm der Begeisterung hervorgerufen, daß er sich auch äußerlich nicht hat unterdrücken lassen. Und was das Bezeichnende - war, die Schulkinder, die kaum
etwas gehört hatten von Saar, von Deutschland, die in der Schule nur Italienisch ge lernt hatten, die haben Umzüge auf den Straßen veranstaltet, und deutsche Lieder gesungen. Es war einfach eine Enthül lung für alle, die eis miterlebten, diese instinktive, spontane Aeußerung eines naturgegebenen, innersten Gefühles für die Gemeinsamkeit des deutschen Volkstums, für'dien Willen zu seiner Erhaltung. Selbstverständlich spielte dabei auch der unbestimmte Gedanke einer Volksabstimmung, der Ausübung
Provinzen heraufgeizogen werden und damit natürlich auch ein großer Stock, von ita lienischen Geschäftsleuten und allem, wais damit zusammen- hängt. Das war die Taktik, die die Faschisten von da an be folgten. „Sie gehen, bald werden wir unter uns sein!" Nun muß ich nochmals auf das internationale Gebiet zu rückkommen. Im Jahre 1934 kündigte Deutschland das Ver sailler Abkommen und führte die Militärpflicht wieder ein, Dagegen setzten sich die Unterzeichner des Versailler Ver trags zur Wehr, Mussolini
schloß sich ihnen an. 1934 wurde in Stresa von den Westmächten und Mussolini eine Protest note an Deutschland gerichtet, und eis auf gef ordert, diese Maßnahmen einzustellen. Dies blieb damals auf dem Papier. Inzwischen war Deutschland auch aus dem Völkerbund aus getreten. Die weitere Entwicklung ergab sich daraus, daß Mussolini das große italienische Imperium errichten wollte, vor allem durch die Eroberung Abessiniens. Dies hatte zur Folge, daß der Völkerbund gegen Italien auftrat
und daß er Sanktionen gegen Italien verfügte. Diese Maßnahme trieb Mussolini in die Arme des nationalsozialistischen Deutsch lands und nach 1936, als dieser Angriff auf Abessinien be schlossen und durchgeführt war, wurde der Pakt vorbereitet und .schließlich geschlossen, der Deutschland und Italien zur Achse Rom—Berlin zusammenfügen sollte. Ich erwähne das in diesem Zusammenhänge, weil damit aiuch schon die Grund gedanken für ein Kapitel, das nicht ganz unerwähnt bleiben darf, geschaffen wurden, nämlich