führen müssen. Die Tiroler Bauern, die auf dem Berg Jsel gegen die drohende Fremd herrschaft ankämpften und den französischen Truppen die Zähne zeigten, würden auch heute an Tirols Grenzen stehen und treue Wacht halten. Und sie würden mit Pulver und Blei, mit Sensen und Knüppeln gegen die Zerstörer der alten Tiroler Freiheit austreten, wie sie es vor hun dertfünfundzwanzig Jahren getan halben. Auch damals waren es nicht Franzosen allein, die altes, deutsches, freies Tirolerland einem gewaltsamen
, daß auf altem Boden ein deutscher Stamm wohnte, abgetrennt von deutschem Mutterland, angehängt an das Reich der Stephanskrone. Den Ungarn bedeuteten die Deutschen in Westungarn nicht viel. So kam es, daß es jenseits der Leitha schlechte Straßen und schlechte Schulen gab, daß Kultur und Zivilisation nicht Pflege und Förderung fan den. Aber die Deutschen Westungarns vergaßen ihres Deutschtums nicht. In der eigenen Heimat freilich war es nicht gerne gelitten von den ungarischen Notären; doch die Keuschler
dieses Landstriches konnten ohnehin nicht auf väterlichem Boden verbleiben, der sie nicht zu ernähren vermochte. So zogen sie denn als Wanderarbeiter in die deutschen Gaue, gegen Westen zu: nach Oesterreich, nach Deutschland, in die Schweiz. Dort fühlten sie sich heimisch, als Deutsche unter Deutschen, dort übten sie sich im deut schen Sprechen, Lesen und Singen. Und von dort trugen sie in den Wintermonaten, wo sie wieder zu Weib und Kin dern zurückkehrten, deutsches Kulturgut nach Hause und hielten
es in der Liebe der anderen. Als der Krieg zu Ende war und die Doppelmonarchie zerfiel, als die einzelnen Nationalitäten des alten Habs burgerreiches sich selbständig machten und Nationalstaaten errichteten, da ward es den Deutschen Westungarns klar, daß sie zu Oesterreich und nicht zu Ungarn gehörten. Frei lich — so einfach war die Heimkehr der Deutschen im Lande der Burgen zum deutschen Oesterreich nicht; da hieß es wacker streiten um deutsches Land, da hieß es die Sioger- müchte vom historischen Anspruch