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Neue Inn-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 06.03.1892
Physical description: 10
Wirthschaftsverhält- nissen im Schweiße ihres Angesichtes arbeiten und dabei doch noch in sieter Angst leben müssen, daß die, unsere Zeit durchbrandende, mächtige Fluth des mobilen Kapitals am erst besten Tage ihre Selbst- stündkeit unterwaschen und sie in Elend, Armuth und Kapitalsrobott hinabspülen werde. Mit dem Wunsche, daß die Gesetzgebung daran gehen möge, es jedem Angehörigen des deutschen Reiches, der das 24. Lebensjahr erreicht hat, zu er möglichen, sich eine Heimstätte zu errichten, d. h. eine ländliche

der Einheit, tragen sich die leitenden Kreise Deutschlands seit der herrlichen Bot schaft Wilhelm I. vom 17. November 1881 ohne Unterlaß mit der Absicht, dem Volke des jungen Reiches auch den Kampf um's Dasein zu erleichtern. Mag auch der große Kanzler Bismarck zu früh aus seinem Amte gedrängt worden sein — seine Ideen einer tiefeingreifenden Sozialreform, die er der Wirth- schaftspolitik des deutschen Reiches als Unterlage gegeben hatte, konnte mit seiner Person nicht ent fernt

ist vor unserem geistigen Auge aufgetaucht und hat uns den weisen Schlachten denker des Hegemoniekrieges und des großen natio nalen Einheitskampfes nur noch verehrungswürdiger erscheinen lassen, als wir die Nachricht empfingen, daß der von dem Grafen v. Dönhof-Friedrichstein gemeinsam mit Abg. Graf Douglas, Gehlert, Lutz, Menzer und Graf Moltke eingebrachte Gesetzentwurf, betreffend die Schaffung eines Heimstättengesetzes für das deutsche Reich, am 3. Februar d. I. im deutschen Reichstag zur Berathnng

gekonimen sei. Als es dem Feldmarschall die Last seiner neun Lebens-Jahrzehnte nicht mehr gestattete, ein Pferd zu besteigen und er sich von seinem kaiserlichen Herrn den Abschied von dem ersten militärischen Posten des Reiches erbat, des Reiches, das auszubauen er an Bismarcks Seite mitgeholfen mit seiner ganzen urgewaltigen strategischen Kraft — da setzte sich dieser stille Deutsche nicht hin, um, wie er es verdient hätte, nach dem aufreibenden nationalen Dienste fast eines ganzen Jahrhunderts

gegen tausende und aber tausende Feinde des deutschen Volkes geleitet — der Soldat, der so oft, wie aus Stein gemeißelt, durch feinen Feldstecher die Kolounen beobachtete, die im Sturm schritt Tod und Verderben brachten und Tod und Verderben entgegenstürmten — er hatte sich bei seinem rauhen Kriegerberuf noch Herzenswärme ge nug bewahrt, um als Mitglied des deutschen Reichs tages das Gewicht seines Wortes zu Gunsten jener Volksgenossen in die Wagschale der Gesetzgebung zu werfen, die unter den heutigen

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 12
Date: 12.08.1898
Physical description: 12
die Zeitungsstimmen des deutschen Reiches in diesen ver gangenen Tagen lesen konnte, hat darin vieles Über triebene gefunden; aber diese Überschwänglichkeit, diese Verhimmelung, ein solch' eckelhaftes Schweif wedeln, wie es unsere gewisse Presse zeigte, hat kein reichsdeutsches Blatt zu Stande gebracht, dies ist sicher. Dem gegenüber ist es Pflicht der patriotischen Presse auf das Unsinnige und Lächerliche dieses Treibens hinzuweisen. Wir Deutsche außerhalb des deutschen Reiches haben gar keinen, vom nationalen

Reiches galt seine Thätigkeit, nicht für die deutsche Nation sondern für das deutsche Reich hat er gewirkt Bismarck kannte die Deutschen außer dem deut schen Reiche nicht; seine Ansichten und Äußerungen z. B. über die Deutschen in Ungarn u. Siebenbür gen, in den Ostseeprovinzen Rußlands u. s. w. sind bekannt. Diese sind auch deutsche Stammesgenossen, Bismarck hat aber für sie nie einen Finger gerührt. Ihm war es gleichgiltig, daß Millionen von Deutschen in Amerika ihr Deutschthum verloren

war, geeinigt und zu einem der ersten Staaten der Welt gemacht. Es ist klar, daß dies auf das Anfehen des deut- Stammes und Namens stärkend u. belebend gewirkt, dieses Ansehen in der ganzen Welt gehoben hat. Aber dies war nicht das Ziel Bismarcks, sondern nur eine nothwendige Nebenwirkung. Bismarck, den unsere völkische Presse als den nationalen Helden, als den Vorkämpfer des Deutschthums feiert, hat sich um das Deutschthum gar nicht gekümmert. Nicht den Deutschen, sondern den Angehörigen des deutschen

; er erklärte den Un garn seine Zustimmung, wenn sie dort u. in Sieben bürgen das deutsche Element unterdrücken, gewaltsam ausrotten. Und einen solchen Mann feiern Deut sche — um des deutschen Volkstums willen. Wenn bei uns in Oesterreich das Deutschthum zurückgeht, hat Bismarck einen großen Theil der Schuld daran. Man sieht wie unsinnig das Gebühren der Deutschnationalen ist, es ist aber auch verbrecherisch. Die Deutschvölklichen Wiens haben das Jahr 1898 als ein Trauerjahr erklärt

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 03.03.1894
Physical description: 10
Waldsitz schatten spendend umstehen, haben in den letzten vier Jahren auf manch' anderes Schauspiel herabgeblickt. Tau sende von deutschen Männern sind theils als ein zelne Gäste, theils in geordneten Schaaren dorthin gewandert, um dem Begründer des Deutschen Reiches das Gelübde unauslöschlicher Dankbarkeit zu er neuern. Der Park von Friedrichsruh war zu einem heiligen Hain geworden, zu welchem die Deutschen pilgerten, um inmitten einer tiefen politischen nnd wirthschaftlichen Depression

noch so wie bei Roßbach". Die ältere Generation des deutschen Volkes darf heute ihrem Kaiser die gleiche Antwort geben: „Unser Patriotismus ist noch der nämliche, mit welchem wir unfern alten Kaiser Wilhelm auf dem Siegesfelde von Sedan grüßten, ist der nämliche, mit welchem wir dem Wiederer stehen von Kaiser und Reich zujauchzten, ist der nämliche, mit welchem wir zwanzig Jahre hindurch für die Festigkeit und Wehrhaftigkeit des Reiches eingetreten sind, solange wir mit Vertrauen die alt bewährte Hand am Steuer sahen

. Kaiser Wilhelm II, in Friedrichsrnlj. Welch' große Freude der Besuch des deutschen Kaisers in Friedrichsruh in ganz Deutschland her vorgerufen hat. beweisen die schwungvollen Aus lassungen der Zeitungen. Die der „Münchener Allgemeinen Zeitung", der bekannten Verehrerin Vismarck's, wollen wir unseren Lesern nicht vor enthalten. Dieselbe schreibt: „Zweimal nach seiner Thronbesteigung, am 31. Juli und am 29. Oktober 1888. ist Kaiser Wil helm II. in dem einfach schlichten Friedrichsruher Herrenhause

der Gast des Fürsten Bismarck ge wesen nnd hat beide Male dort übernachtet; der Tag ist gekommen, an welchem Kaiser Wilhelm zum dritten Male jene Räume betritt, aber zwischen dem 29. Oktober 1888 und dem 19. Februar 1894 liegt eine Welt von Geschicken, liegen die ernstesten Blätter unseren neueren deutschen Geschichte. Die Chronik unserer Tage wird es als einen Beweis außerordentlich gnädiger Gesinnung ver zeichnen. daß der Kaiser bereits drei Wochen nach der Anwesenheit des Fürsten Bismarck in dem Ber

liner Schlosse ihn mit einem Besuch in Friedrichs ruh beehrt, einem Besuch, der diesmal zwar nur auf wenige Stunden bemessen ist, aber an Bedeu tung immerhin die Einladung nach Berlin weit übertrifft. Der „Kaiser in Friedrichsruh" war seit vier Jahren der Wunsch von Millionen deutschen Herzen•— diesem Wunsche ist Erfüllung geworden; möge sie auch den Hoffnungen entsprechen, welche vier lange und bange Jahre hindurch an diese Er füllung geknüpft worden sind. Dieser Besuch des Kaisers ist der Ausdruck

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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 12
Date: 15.12.1899
Physical description: 12
. Daß aus den Plänen Huttens ein Brand entstehen konnte, der das Reich, die Kirche und Kaiserthum zu ver zehren drohte, das beoachte der kurzsichtige Kurfürst nicht im-Geringsten. Der Thronwechsel in Deutschland 1519 sollte die Pläne des ritterlichen Weltumkehrers fördern helfen. Kaiser Max I. dessen Seele für oie Hoheit des alten deutschen Reiches so begeistert war, mußte am Abende seines Lebens sehen, daß deutsche Fürsten die Gelüste des franzö sischen Königs Franz I. auf die erhabenste Krone der Chri stenheit

, andere der Unterdrückung geistiger Freiheit anzuklagen. Mit Recht fragt man sich, wie denn der erste Fürst des Reiches einen Mann an seinem Hofe dulden konnte, der so offen die Empörung gegen die Kirche und gegen die staatliche Ordnung predigte, der gegen die Fürsten das Heil in einem Volksaufstande sieht, sie des Sengens und Brennens, des Raubes und Mordes bezichtigt? Nun das Räthsel ist ja nicht schwer zu lösen. Hutten brauchte Geld und der Kurfürst hatte solches in Überfluß. So konnte der „frei heitlich gesinnte

" gesinnungslose Poet es ja leicht verschmer zen, daß er Fürstenbrot aß, während er seinen Fürsten als einen einfältigen Herrn bezeichnete. Andererseits gedachte aber der Kurfürst des Ritters Fähigkeiten für sich auszu beuten. Man dachte in der kurfürstlichen Umgebung in der deutschen Kirche einen neuen Zustand zu schaffen, so daß nicht mehr der Papst, sondern der Mainzer Erzbischof das führende Wort sprechen könnte. Der fahrende Ritter mit seinem Grimm und Zorne gegen Rom schien gerade recht hiezu

, die römische Kaiserkrone, unterstützten und zwar dadurch, daß sie ihm die Wahl zum deutschen Könige nach Max I. Tode versprachen. Natürlich thaten sie das nicht umsonst, sondern ließen sich ihre Gesinnung für „deutsche Freiheit" ordentlich zahlen. Am thätigsten wurden diese fran zösischen Bestrebungen gefördert von demjenigen der deutschen Fürstenhäuser, welches, um es zu gewinuen, Kaiser Max I. am meisten begünstigt hatte: von dem hohenzollerischen. 1517 hatte der brandenburgische Kurfürst Joachim

mit dem französischen Könige einen regelrechten Vertrag in dem Sinne abgeschlossen, daß er versprach, „zur Ehre Gottes und zum Besten des Reiches deutscher Nation" nach Max I. Tode Franz I., dem westlichen Feinde des Reiches, bei der Königs wahl die Stimme zu geben. Wenige Wochen nachher traf am französischen Hofe ein Unterhändler des Hohenzoller ein, der auf dem Mainzer Erzstuhle saß. Dieser Unterhändler hatte volle Gewalt, mit Franz I. ein Bündnis abzuschließen und „gewiffe andere ihm übertragene Geschäfte mit dem

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 27.03.1897
Physical description: 12
Wohnung des gewählten Abgeordneten Hofrath Kareis wurde polizeilich bewacht. Kine schwere innere politische Krisis soll in Deutschland bevorstehen. In politischen Kreisen herrscht die Ansicht, daß die Tage des Reichskanzler amtes Hohenlohe's gezählt sind. Keutschkand. Die Zentenn ar fei er des Ge burtstages weiland Kaiser Wilhelm I. gestaltete sich in allen Haupt- und Provinzstädten des deutschen Reiches zu einer äußerst imposanten. Am glänzendsten waren natürlich die Feierlichkeiten in Berlin

, wo die deutschen Fürsten zusammenge kommen, um der Enthüllung des auf der Schloß freiheit errichteten Monumental-Denkmales Wilhelm I. beizuwohnen. Zu diesem Akte waren auch tausende und abertausende Menschen aus der Provinz herbei geeilt. Die Enthüllung wurde eingeleilet durch den Anmarsch der Fahnenkompagnie, an deren Spitze Kaiser Wilhelm II. ritt. Als die Hülle des Denk males fiel, salutirte der Kaiser, alle Uebrigen ent blößten das Haupt, Der Domprediger Habert hielt eine längere Rede

. Mittlerweile war der Kaiser weggeritten, um sich an die Spitze der Parade zu stellen. Zirka 16.000 Mann betheiligten sich an derselben. Eine Medaille mit der Inschrift: „Dem Andenken Wilhelm des Großen" wurde an die Truppen vertheilt und verfügt, daß bei der Armee die deutschen Farben an die Seite der preußischen treten. Fürst Bismarck war zu der Feier nicht in Berlin erschienen. Man bemerkt es auch in ungünstigem Sinne, daß Kaiser Wilhelm bei der Enthüllungsrede der Mithelfer an der Einigung des deutschen

Reiches, der Paladine Wilhelm I. in wenig ansprechender Weise gedachte. Der Monarch sprach von Bismarck, Moltke usw. als von „Handlangern des kaiserlichen Willens." Kreta. Die Aktion der Mächte vor "Kanea wird nicht nur von den Griechen, sondern von der ge- sammren politischen Welt nicht allzu tragiscy genom men, denn mit der über Kreta verhängten Blockade hat man höchstens erzielt, daß mehrere griechische Kriegsschiffe aus den kretensischen Wässern abgedampft sind. Man hat diese Schiffe deshalb

des Reiches überall mit Ach und Krach zum Ausdruck gelangt, fortge rissen, verlangen albanesische Schulen. Das ist für ein treu mahomedanisches Volk eine unerhörte For derung. Die amtliche Sprache des Reiches ist die türkische, die Kirche die arabische, wozu also noch, nach türkischer Auffassung, das Albanische lernen! Die Sultane haben im Laufe der Jahrhunderte nicht verstanden, entweder die bunte Bevölkerung des weiten Reiches zu verschmelzen oder, jeder Natio nalität ihre Eigenart lassend

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Neue Inn-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 03.05.1891
Physical description: 10
. Versandtstelle und Jnseraten-Annahmestelle von auswärts dortselbst. M 18 . WotLke f Eine erschütternde Trauerbotschaft wurde Samstag den 25. v. Alts, von Berlin eins der Welt bekannt gegeben. General - Feldmarschall Graf Hellmuth Moltke, Deutsch lands greiser Schlachtenlenker, ist Freitag Abend um halb 11 Uhr an Herzschlag verschieden. Viele Jahre desLebens hatte diesem großen deutschen Manne der Himmel ge schenkt, es ist aber auch ein thatenreiches und glor reiches Leben, das am 24. April abschloß

. — Der Nestor der deutschen Helden aus den deutschen Kriegen ist mit Moltke geschieden, der zweite aus dem glänzenden Dreigestirn, das der Gründung des deutschen Reiches voranlenchtete. Dem Kaiser Weißbart, Wilhelm I, des neuen Deutschlands erstem Kaiser, folgte nun- mehr sein treuer, pflichteifriger und guter Berather, der bescheidene und doch so große, große Moltke. Nur einer steht noch aus dem gewaltigen Dreige stirne, der eiserne Kanzler. Bismarck hat sie über dauert, die mit ihm geschaffen und gedacht

Geschlecht ist erstanden, jung und thatkräftig! Aber auch stark genug? — Fühlt des deutschen Reiches jugendlicher Kaiser nicht ein Bangen, just, wo einer der ersten vom Heere in die Grube fährt, die das Reich ge schaffen haben, das er jetzt so nach seinen ureignen Willen leitet! Wir wünschten, es wäre so, dann müßte man sich noch des letzten wieder erinnern und nach ihm suchend ausblicken, auf daß er seine unge beugte Kraft dem Lande widme, so lange der all waltende Himmel sie ihm gönnt

den 3. Mai 1891. Ein an Ehren lind Verdiensten reiches Leben wurde Freitag Nachts abgeschlossen. Noch war es dem Greise vergönnt gewesen, vor sechs Monaten den 90. Geburtstag in voller Gesundheit zu begehen. Ganz Deutschland hakte sich gerüstet, dem Manne jene Ehren zu erweisen, die er sich so reichlich ver dient hatte. Ja, nicht in Deutschland allein, allüberall wo Deutsche wohnen, wo die deutsche Zunge klingt, und auch bei fremden Völkerschaften erschollen am 26. Oktober die Heil-Rufe aus Moltke

, wurden dessen Verdienste gepriesen, wurde seine Thatkraft gefeiert. — Ein halbes Jahr ist seidem gerade verflossen — und die Angen, die den Herrlichen Festzng zu Berlin noch geschaut, haben sich - ,är immer geschlossen, die Hand ist gesunken, die den Marschallstab geführt im großen heiligen Kainpfe gegen den Erbfeind, die Stimme verstummt, die selten, aber dann umso kräf tiger und nachhaltiger im deutschen Reichstage mah nend, aneisernd und rathend erscholl. — Ein Held im vollsten Sinne des Wortes

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Tiroler Post
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Page 1 of 10
Date: 27.05.1899
Physical description: 10
zwischen den beiden Reichs hälften. Was die auswärtige Politik be trifft, so soll an dem Bündnisse mit dem Deutschen Reiche, das der Monarchie die Erhaltung des Friedens sichert, unverbrüch lich festgehalten, im Interesse der wirtschaft lichen Entwicklung des Reiches eine regere Betheiligung am Weltverkehre angebahnt und zum Zwecke der Erhaltung des wirt schaftlichen Gleichgewichtes und zum Schutze der einheimischen Produktion gegen über seeische Konkurrenz ein engerer Zusammen schluss der festländischen Staaten

Theiles der Deutschen in Oesterreich in gemeinsamer und ehrlicher Arbeit zu dem nationalen Programm ge einigt: die Deutsche Volkspartei, die Deutsche Fortschrittspartei, die Vereinigung der ver fassungstreuen Großgrundbesitzer, die Christ lichsoziale Vereinigung und die Freie Deutsche Vereinigung. Wir geben heute den Inhalt derselben im Auszuge wieder. Der Programmentwurf zerfällt in drei Theile, von denen der erste die allgemeinen nationalpolitischen Forderungen, der zweite die allgemeinen Grundsätze

für die Regelung der Sprachenfrage und der dritte die beson deren Forderungen der Deutschen in den einzelnen Kronländern behandelt; den be treffenden Passus über Tirol haben wir in der letzten Nummer bereits veröffentlicht. Zunächst betont der Entwurf das Fest halten an dem Einheitsstaate, die Aen- derung des § 14 ches Staatsgrundgesetzes, die intensivere Pflege der deutschen Ar meesprache und die Notwendigkeit der Sonderstellung Galiziens, sowie einer dau ernden Regelung des wirtschaftlichen Verhältnisses

Europas angestrebt werden. Hand in Hand mit dem Bündnisse mit dem Deutschen Reiche muss für uns Deutsche in Oesterreich die Pflege des großen geistigen Zusammenhanges mit Deutschland auf allen Gebieten des kultu rellen und wirtschaftlichen Fortschrittes, be sichergestellt bleiben. Der Entwurf geht sodann aus di« Grund sätze über, nach denen die Sprachensrage geregelt werden soll. Zu diesem Zwecke seien alle bisherigen Verordnungen, Erlässe und Instruktionen in Sprachensachen ausnahmslos aufzuheben

und das Geltungsgebiet einer allgemeinen Vermittlungssprache, sowie der inneren und äußeren Amtssprachen der staatlichen und autonomen Behörden in den verschiedenen Theilen des Reiches gesetzlich in folgender Weise festzustellen: 1. Die allgemeine Vermittlungs sprache in Oesterreich ist die deutsche Sprache. Sie ist die Sprache des Reichs- rathes, sowie aller sich aus die Geschäfte desselben beziehenden Staatsakte, die Sprache der Ministerien, der obersten Gerichtshöfe und aller übrigen Centralstellen. Die öffent

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 26.06.1897
Physical description: 10
Nomaden horden der Ungarn mit der Eroberung des Landes bis zur Enns alle schönen Hoffnungen mit der Frankenherrschast hier vernichteten. Aber die Fürsten aus dem Stamme der Sachsen warfen die Ungarn zurück und Otto der Große begründete aufs neue die Ostmark des nunmehrigen deutschen Reiches. Die weiten Gaue und Marken bevölkerten sich wieder mit deutschen Stämmen und die Ostmark er hielt im Volksmunde die Bezeichnung Ostirrichi oder Oesterreich. Im Jahre 996 gelangte das Ge schlecht der Babenberger

durch die Politik, welche Wenzel der Heilige den ihm folgenden Fürsten vorgezeichnet, dem deutschen Reiche einverleibt war. Durch das Aussterben der Babenberger war Oesterreich herrenlos geworden und es entspannen sich nun Kämpfe und Streitigkeiten um den Besitz desselben. Schließlich riß es Otakar von Böhmen an sich, dessen Herrschaft sich von 1253 an über Böhmen, Mähren, Oesterreich, Steiermark, Kärnten und Krain erstreckte. Damals hatte es den Anschein, als ob von Böhmen aus im Südosten des deutschen Reiches

vereinigte Karl der Große, der Frankenkönig und nachmalige römische Kaiser. Bayern mit seinem Reiche, und so kam auch der dazu gehörige Theil Oesterreichs an die Franken. Aber auch die Macht der Avaren an der Donau wurde durch den gewaltigen Herrscher gebrochen, und nun bestimmte sein richtiger politischer Blick das ihnen entrissene Land zur Ostgrenze seines Reiches und zur Vormauer gegen die östlichen Völker. Schon trat deutsches Kulturleben an die Stelle des unter gegangenen römischen, als die wilden

in den Besitz der Ostmark und erwarb auch die erbliche österreichische Mark grafenwürde. Unter seiner Herrschaft blühte Oester- reich in kultureller und wirthschaftlicher Beziehung rasch empor und der letzte Babenberger trug sich schon mit dem Gedanken, sämmtliche von deutschen Elementen bewohnte östliche Länder unter seinem Szepter zu einem Königreiche zu vereinen. Er starb aber 1246 im Kampfe gegen die Ungarn und wurde sein Plan zugleich mit ihm vorläufig begraben. Während Oesterreich

weit über- , flügeln und die Mission Oesterreichs, das deutsch- Jj römische Kaiserthum mit den Königskronen vonW Böhmen und Ungarn zu vereinigen, übernehmen.1 Die Luxemburger starben aber aus und Herzog Albrecht von Oesterreich erlangte durch Erbschaft und Wahl das Königthum in Böhmen und Ungarn und wurde auch zum deutschen Kaiser gewählt. Mit ihm begann die nur einmal unterbrochene Reihe der siebzehn Oesterreicher auf dem deutschen Kaiserthron, von 1438 bis 1806. Die Kaiserwürde verblieb somit

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Tiroler Post
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Page 7 of 12
Date: 30.08.1899
Physical description: 12
hüben und drüben gefehlt wird, und suchen wir in dem Widerstreite die Ver ständigung, die uns Allen uoththut. Eine Verständigung unter den streitenden Theilen, namentlich zwischen Deutschen und Czechen, herbeizuführen, war seit Beginn des unseligen Streites, der die Völker Oesterreichs auseinan derreißt und das Ansehen des Reiches schwächt, das aufrichtige Bestreben der Kathol. Volks partei; damit war auch ihre Stellung in der Majorität des Abgeordnetenhauses begründet. Der Friede im Innern

ist das begehrenswerteste Gut. Gerne verbinden wir uns zu diesem Zwecke mit Allen, die unsere religiöse Ueberzeugung achten und mit uns rückhaltlos sich auf öster reichischen Boden stellen. Wir sind Deutsche, und es ist unsere Pflicht, jederzeit einzustehen für das Recht der Deutschen und für deutsche Art, soweit das Szepter unseres Reiches reicht und insoweit das Interesse und die Macht stellung des Reiches es fordern. Nie aber können wir mit Jenen gemeinsache Sache machen, die Katholizismus und Kirche als Schlangen

", der in dieser Cache umso verlässlicher ist, als er Slovene ist und den slavischen Standpunkt bei der Cillier Affaire in ehrlicher Weise vertrat, stellt folgendes fest: „Seine Berichtigung, dass das von ihm gebrauchte Wort „tujec“ nicht gleich bedeutend sei mit dem deutschen Worte „Fremdling" erregt bei jedem Kenner der slovenischen Sprache ein Lächeln." Dr. Ebcnhoch hat sich mit dem liberalen Slo- yenenführer wieder versöhnt, und nun stellt sich heraus, dass ihm der Letztere dabei so etwas Aehnliches

Deutschen in der Majorität „erledigt" bleiben, bis — nun bis wieder eine neue Verunglimpfung der Deutschen erfolgen wird. Sozialpolitisches. Gehaltserhöhung der Beamten der k. k. Staatsbahnen. Aus den Eingängen der er höhten Steuer soll auch eine Regulierung der Gehalte der k. k. Staatsbahnbeamten vorge nommen werden. Wahrend aber die Staats diener die Gehaltsregulierung schon ab 1. Sept. l. Js. erbalten werden, ist diese Maßregel für die Staatsbahnbediensteten erst mit 1. Dezemb. 1899 geplant

ab, bei welcher unter Anderen der Obmann der Katholischen Volkspartei, Herr Dr. Kathrein, manche Worte sprach, welche weder von der Majorität noch von den Obstruktionshelden gern gehört werden dürften. Er sagte Allen die Wahrheit, auch der Regierung und auch jenen, welche dem Sprecher sehr nahe stehen. Zu Beginn seiner Rede beklagte er die traurige Lage aufs tiefste, woran nur jene Freude haben können, die an des Reiches sicherem Bestände kein Interesse haben. Dann fährt Redner fort: „Verschließen wir uns nicht der Ueberzeugung, dass

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 06.08.1898
Physical description: 18
Kämpfen der Jahre 1870—71, aus welchen das neue Deutsche Reich erstand, wurde er in den Fürsten stand erhoben und zum Reichskanzler ernannt. In den Zeiten nach dem französischen Krieg genoß der nunmehrige Fürst, als „Zimmermann des Deutschen Reiches" bei der überwiegenden Mehrzahl der Bevölkerung ganz Deutschlands große Sympathien. Allerdings fehlte es, besonders während des unleugen- bar von Bismarck in Szene gesetzten Kulturkampfes, auch jetzt nicht an erbitterten Gegnern. Kurz vor Beginn

, die seiner Meinung nach ein Hinderniß für die Einigung des Deutschen Reiches bildeten, so trat er später mit eiserner Festigkeit gegen alle die Bestrebungen auf, die seiner nunmehrigen Aufgabe, der inneren Festigung des Reiches, zuwider laufen wollten. Er hatte dabei auch Erfolg. Ebenso gelang es seiner Staatskunst, nach außen hin Erfolge zu erringen. Daß der Frieden in Europa so lange erhalten wurde, ist zum großen Theile sein Verdienst. 1872 brachte er den Dreikaiserbund zustande. Auch die Tripelallianz

Verehrern Bismarcks zugegeben werden, daß speziell seine Staatskunst die Existenz jedweden Gewissens in politischen Dingen ausschließt. Darin liegt ja eben die Hauptursache der Erfolge Bismarcks, daß er zum Zwecke der Erreichung seiner Pläne rücksichtslos und ohne vor Gewattthaten und zweifelhaften Mitteln zurückzuschrecken, seinem Ziel zuschritt. Das hat ihm natürlich unter den von der Rücksichtslosigkeit Betroffenen Feinde sowohl innerhalb als außer den Grenzen des deutschen Reiches geschaffen

, sich durch keinerlei Umstände und Anfeindungen von seinen Plänen abbringen zu lassen. Daß Bismarck schon in jener Zeit sich den festen Vorsatz und Plan zur Einigung der deutschen Staaten zu einem Gesammtstaate, an dessen Spitze Preußen stehen sollte, zurechtgelegt hat, ist durch die nachfolgenden Ereignisse klar geworden. So in dem Verlauf der Streitigkeiten um die Elbe-Herzogthümer, die durch den von Bismarck herbeigeführten und gemeinsam von Oesterreich und Preußen durch gekämpften dänischen Feldzug

zu einem vorläufigen Abschluß gebracht wurden, dann aber noch mehr in seinen Machenschaften gegen Oesterreich, die schließlich zu dem unglückseligen Bruderkrieg führten, zu welchem Bismarck den König von Preußen nur mit großer Mühe und nach Ueberwindung einer starken Gegen strömung am preußischen Hofe bestimmen konnte. Die Folge der Siege in Nordböhmen war die Be gründung des norddeutschen Bundes und der Ab schluß von Vertheidigungsverträgen mit den süd deutschen Staaten, die nachher das gemeinsame Vor gehen

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Page 2 of 10
Date: 02.11.1890
Physical description: 10
preußischen Generalstabschef des Jahres 1858 zum siegenden Strategen von Königgrütz und Sedan, zum General- Feldmarschall des durch ihn mitbegründeten Deutschen Reiches — das ist der weite Weg, aus den der greise Schlachtenlenker zurückblicken kann. Als Vor sitzender der Landesvertheidigungs - Kommission steht er heute noch iit Beziehung zu dem Heere, das aus seiner Schule so viele hervorragende Offiziere besitzt. Darin beruht das unberechenbare Verdienst dieses Genius, daß er, im Gegensatz

, der die rechten Männer fand und erkannte, Bismarck, der die innere und äußere Erstarkung Deutschlands be- lvirkte und der preußischen Politik die weitansfchau- enden Ziele vorzeichnete, und Moltke, der Sieger in drei ruhmreichen Feldzügen, sie gehören zusammen als Bauherren des neuen deutschen Reiches. Unge trübt und rein steht die Heldengestalt des großen Schweigers vor allem Volk. Moltke hat sich nie in beit aufgeregten Streit der Parteien und des Tages gemischt, aber bis heute hat er nicht gefehlt

," und ans der Rückreise durch Frankreich mit dem Prinzen Friedrich Wilhelm, als er durch Elsaß kommt, als er mit eigenen Augen sieht, wie dieser schöne, herrliche Menschenschlag sich ganz dem fran zösischen Einflüße hingegeben hat durch die Ohnmacht des deutschen Reiches — da klingen seine Worte wie anklagend: „Wir haben sie ja im Stiche ge lassen!" Unter Moltke's genialer Leitung hat das deutsche Heer die alten Fehler und Versäumnisse wieder gut gemacht und das Elsaß znrückgewonnen und den Grundstein

am 16. v. Ac. von Alldentschland festlich begangen wurde. An der Wende des neuen Jahrhunderts, am 26. Oktober 1800, einem Sonntage, wurde der Retter und Rächer für die lange Schmach lind Erniedrigung, 'Helmuch Karl Bernhard v. Moltke, in Parchim ge boren. Entstammend einem alten deutschen Adels geschlecht, hat er zuerst in Dänemark, dann tit Preußen Dienste gethan. Vom preußischen Hanptmann im Generalstab, vom Pascha des Sultans Mahmed II. bis zum Reisebegle.ter des Prinzen Friedrich Wil helm von Preußen; vom neuernannten

kompagnien zu formiren. Lienbacher wird mit Beginn nächsten Monares in Salzburg ein eigenes Blatt zur Bekämpfung der Klerikalen herausgeben. Wien. Im Landtage beantragte Abg. Fürnkranz, die Regierung sei dringend aufzufordern, die Vereinigung Oesterreich-Ungarns mit dem deutschen Reiche zu einem gemeinsamen Zoll- und Handelsgebiet unter gleich zeitiger Schaffung einer Zwiscbenzolllinie anzustreben. In der am 26. Oktober abgehaltenen Sitzung des Ausschußes für Großwien erklärte der Statt halter

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Page 1 of 10
Date: 01.09.1899
Physical description: 10
nicht besser. Verschließen wir uns nicht der Ueberzeugung, daß hüben und drüben gefehlt wird und suchen wir in dem Widerstreite die Ver ständigung, die uns Allen noth thut. Eine Verständigung unter den streitenden Theilen, na mentlich zwischen Deutschen und Czechen herbeizuführen, war seit Beginn des unglückseligen Streites, der die Völker Oesterreichs auseinanderreißt und das Ansehen des Reiches schwächt, stets das aufrichtige Bestreben der katho lischen Volkspartei; damit war auch ihre Stellung

wir Alle. Wir, die wir mit ganzer Seele an Öster reich hängen, beklagen es. Es ist aber jetzt so ziemlich un nütz und zwecklos, die Frage aufzuwerfen, wo der Schuldige zu^suchen und wer an all' den traurigen Zuständen Schuld trägt, die heute das ganze Reich erschüttern und an denen nur Jene Freude haben können, die an des Reiches sichern: Bestände kein Interesse haben. Wir wollen nicht in der offenen Wunde wühlen, nicht die Gegner mit Recriminatio- nen, Verdächtigungen und Anschuldigungen verfolgen. Das macht die Sache

in der Majorität des Abgeordnetenhauses begründet. Der Friede im Innern ist das begehrenswertheste Gut. Gerne verbinden wir uns zu dem Zwecke mit Allen, die unsere religiösen Ueberzeugungen achten und mit uns rückhaltslos sich auf ösiereichischen Boden stellen. Wir sind Deutsche und stehen jederzeit ein für dasRecht derDeutschen und für deutsche Art, soweit das Scepter unseres Kaisers reicht und soweit das Interesse und die Machtstellung des Reiches es fordern, nie aber können wir mit Jenen gemein same Sache

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Page 12 of 18
Date: 29.07.1893
Physical description: 18
, und als die Geburt erfolgte, da ruhten beide im Grabe; im deutschen Volke aber vornehmlich in der deutschen Jugend, lebten sie fort, und bei der Errichtung des deutschen Reiches 1871 gedachte man dankbar auch der beiden Alten. Zu den ergreifendsten Erinnerungen meiner Studienjahre gehört jenes Kolleg im Winter 1849 bis 1850 in Bonn, in welchem Arndt über die anscheinend für immer erloschenen Hoffnungen des deutschen Volkes sprach. Der kleine, lebhafte Mann mit seiner noch jugendlich elastischen Beweg lichkeit

, seinem offenen und freundlichen Antlitz, seinen hellen Augen wurde im Verlaus der Rede selbst von einer Bewegtheit ergriffen, die sich uns allen mitteilte. Laulos lauschten wir seinen Wor ten, und es schien uns, als ständen wir am Sarge des deutschen Reiches, als vernähmen wir aus ehrwürdigem Munde die Grabrede der deutschen Einheit. Jahn hatte schon vorher, 1848 in seiner „Schwanenrede", jene Worte von der deutschen Einheit niedergeschrieben, die, nachdem sie der Traum seines erwachenden Lebens

all' Ihr liebwerthen Turnbrüder zum ernsten Schaffen und fröhlichen Thun, will kommen zum ewigen Freundschaftsbunde, zum treuen Handschlage und Schwur: Das wertvolle Vermächt nis Jahns „den deutschen vaterländischen Geist zu Pflegen und zu verbreiten" bis an das Lebensende. Gut Heil! MWGMGWWMWGMMMGWMW Zahn und Arndt. Unter den Männern, welche Fr. L. Jahn vor andern geschätzt, denen er sich immer am meisten verwandt gefühlt hat, steht Ernst Moritz Arndt oben an. Es war nicht eigentliche warmblütige

waren sie hartköpfig; untergeordnet hätte sich keiner dem andern. In Einem aber trafen sie zusammen, verstanden sie sich stets, waren sie immer eins; in der Liebe zum deutschen Volk und Vaterland, im Haß gegen des Vaterlandes Feinde und Unterdrücker! Wenn Jahn „Beharrlichkeit, Treue und Hin gebung, Ausdauer und Festhalten an der Gesinn ung" als ihm eigne Charaktereigenschaften hervor heben, wenn er sich als des Vaterlandes „getreuen Eckart" hinstellen durfte, der „vor den Abwegen zur Undeutschheit und Ausländerei

, der diese ihre Todfeind schaft wohl zu würdigen wußte und dieselbe reichlich erwiderte. Und beiden wurde für ihre Treue mit Undank gelohnt, Jahrzehnte wurden sie im Schaffen und Wirken gelähmt, dis das er lösende Wort kam, das sie wieder in ihr volles Recht einsetzte, — sie waren aber mittlerweile alt geworden, die Manneskrast war unwiederruflich dahin! Aber neues Leben beseelte beide Männer, als im Jahre 1848 der „Völkerfrühling" für Deutsch land anbrach. Der Ruf nach Kaiser und Reich erscholl durch die deutschen

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Unterinntaler Bote
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Page 5 of 10
Date: 24.01.1896
Physical description: 10
, war aber von kurzer Dauer und der Tod stellte sich so plötzlich ein, daß es seine Gattin bald nicht gemerkt hätte. Er hinterläßt eine junge trauernde Witwe mit 4 Kindern, wovon das älteste heuer zum ersten- male die Schule besucht. Das ganze Anwesen beim Koder ist wohl das größte in Itter. Kufstein, 20. Jänner. Der in der letzten Nummer des „Unterinuthaler Bote" bereits angezeigte Festabend zur Feier der 25jährigen Wiederkehr der Wiederausrichtung des deutschen Reiches fand am vergangenen Samstag statt

und verlief in sehr animirter Weise. An demselben nahmen nur die hier zahlreich wohnenden Angehörigen des deutschen Reiches theil, und war der Festabend auch nur von diesen und für sich arrangirt worden. — Am demselben Tage und zu denselben Abendstunden hielt die Ortsgruppe Kufstein des Fachvereins der Verkehrsbediensteten Oesterreichs im Hotel zur Post ihre Jahresversammlung ab. Zu derselben war lebhaft eingeladen und als Referent der Genosse Dr. Ingwer aus Wien genannt worden. Die Versammlung

Vertreter des russischen Reiches zu laden. — Wie man aus St. Petersburg meldet, ist der Papst von der russi schen Akademie der Wissenschaften in der Jahresver sammlung vom 11. Jänner (n. St.) zum Ehrenmit- gliede ernannt worden. Gewiß ein Beweis, wie sehr man sogar in Rußland Leo XIII. zu schätzen weiß. Correspondenzen. Branden berg, 19. Jänner. Der Brandlbaüer dahier (Fraktion Aschau), Simon Meßner, hat das Bauernanwesen zu Thal auf dem Angerberge, Gemeinde Breitenbach, ange kauft und ist bereits

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Unterinntaler Bote
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Page 1 of 4
Date: 31.01.1894
Physical description: 4
zwischen dem deutschen Kaiser und Bismark. Dieser hielt sich bekannt- Ishrg. 2. lich als Kanzler des deutschen Reiches unentbehrlich und be nahm sich darnach auch seinem Kaiser und Herrn gegenüber Das ging nicht gut, und der junge Kaiser, der auch seinen eigenen Willen hat und Herrscher ist, kam daher oft in Zwie spalt mit seinem alten Minister. Dieser aber, wenn etwas nicht nach seinen Willen ging, drohte immer mit dem Rück tritt von den Regierungsgeschäften, indem er glaubte ohne ihn müßte Deutschland

eine sehr schwierige Sache, einerseits soll den Anforderungen des Reiches auf Stärkung seiner Wehrkraft in Rücksicht auf die gegenwärtige Lage in Europa entsprochen werden, anderseits aber erträgt auch die Bevölkerung sehr schwer eine neue Belastung. Im Vorarlberger Landtag wird bei dieser Gelegenheit von Seite der conservativen Abgeord neten, welche die überwiegende Majorität haben, Stellung gegen das Duell genommen werden. Dasselbe wird seiner zeit auch der Tiroler Landtag thun. Die Vorgänge in Ungarn

in Budapest gesendet hat. Der Kaiser hat auch die genannten Führer der Katholiken, Cardinal Fürstprimas Vaßary, die Grafen Ferdinand Zichy und Nicol. Moriz Esterhazy in besonderer Audienz empfangen und in hervor ragender Weise ausgezeichnet. Auf den edlen Kaiser und König schauen auch die Katholiken, die treue Söhne ihrer Kirche sind, vertrauensvoll. Ihn erhalte Gott noch länger seinen Reichen. Deutschland. Das neueste Ereignis im deutschen Reich ist die jüngst erfolgte feierliche Aussöhnung

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Tiroler Post
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Page 3 of 12
Date: 20.05.1899
Physical description: 12
Heilandes, eventuell mit einer anderen religiösen Genossenschaft einen Vertrag, betreffend die Uebernahme der Leitung der Anstalt, abzuschließen. Rundschau. Die Wälschliroler-Frage. Die Wälsch- tiroler Landtags-Abgeordneten hielten am 15. ds. I in Trient eine Versammlung ab, in welcher die italienischen Vertrauensmänner über die Innsbrucker Verhandlungen mit den deutschen Vertrauensmännern Bericht erstatteten. Wir entnehmen demselben Folgendes: Die Konferenz mit Dr. Kathrein hatte speziell das Projekt

der Bildung zweier nationaler Land tagskurien und die Kompetenzfrage der bei den Kurien und deren gegenseitiges Verhältnis zum Gegenstände. Die Forderung der Deutschen gieng dahin, dass der Vollandtag entscheiden solle, so oft ein Beschluss der einen Kurie die Interessen der anderen tangiere. Die italieni schen Delegierten verließen schon am 4. Mai Innsbruck, um ihren Mandanten über diese Forderung, die nach italienischer Anschauung die angestrebte Antonomie wertlos machen würde, zu referieren

. Die Trientiner Landtags-Abge ordneten haben das Verhalten der Vertrauens männer auf der Innsbrucker Konferenz gut geheißen und die Gegenanträge festgestellt, welche den deutschen Vertrauensmännern übermittelt werden sollen. Der niederösterreichische Landtag hat be kanntlich zu der Entscheidung des Obersten Verwaltungsgerichtshofes Stellung genommen. Die Folge davon ist einerseits eine Kundgebung des ersten Präsidenten desselben, Grafen Schön born im „Vaterland", andererseits eine Duell forderung

über den Mandatsverlust der Deutschen. In Oesterreich werde gegen die Slaven, nicht gegen die Deutschen gekämpft, behauptete der Herr. Abg. Kramarz erklärte, die Abstinenz vereitelt die von den Jungczechen beabsichtigte Aende- rung der Landtagsoxdnung, wonach den ver fassungstreuen Grundbesitzern und dem deutschen Volke eine gebärende (?) Vertretung im Land tage, im Landesausschusse und in deu Landes instituten geboten worden wäre. Die Sprachen- verordnnngen seien der erste Schritt ans der Bahn, durch deren

konsequentes Verfolgen alle Völker des Reiches befriedigt werden können, die dann stark genug wären, allen auf die Schwächung und Zersetzung des Reiches hin arbeitenden Elementen erfolgreich die Stirne zu bieten. Das Ziel dieser Bahn ist die staats rechtliche Sonderstellung Böhmens. Und das soll der Einheit des Reiches Stärke bieten? Es würde dieselbe im Gegentheil nur schwächen. Am 17. ds. nahm der Landtag in der Spezial debatte die Landesbudgets-Kapitel an. — Zur Mittwoch-Sitzung des niederösterreichi

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 03.04.1895
Physical description: 12
in Blulstreue die Heldenwacht on des Reiches Pforten- Die Adlerflügel des Cheruskerhelmes auf seinem Haupt, daS blanke Balumvg- chwert Siegfrieds über seinen Knieen, die dräuende Haltung des treuen Ekkehard der Deutschen, hält er der zaghasten Feinde Ansturm zurück. Suchen sie aber doch wieder an zudringen, dann wendet deS Reiches Heldenwart zu den bedrängten Blutsgenossen sich in die Königsburg zurück und murmelt voll Grimm und Zuversicht: „Lieb Vaterland, magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht

von buschigen Brauen. Das ganze Wesen originell, schlicht und doch vornehm. Und diesem Aeußern entspricht der ganze Mann. Ihm liegt neben dem Rath die That, neben dem Wollen daS Vollbringen. Er hat Gemüthstiefe und Herzenswärme, und ist den noch ein streitbarer Mann. — Nach einer scharssinnigen Schilderung des politische« Wirkens BiSmarckS im Innern des deutscheu Reiches, klang des Redners Hoch aus in den Worten: „Dem Begründer der deutschen Einheit, dem Hüter deutscher Ehre und deutschen Ruhmes

deS deutschen Reiches oder wie sie selbst sich nennen von der hiesigen deutschen Colonie und diese hat mit Schreiben deS Comites vom 23. d. M- in herzlichen Worten auch die lokalen Vertretungskörper, Kur- vorstehung und Stadtgemeinde Meran im Speziellen einge laden. Wenn nun infolge dieser Einladung eine angemessene Zahl von Vertretern der gedachten beiden Corporationen sich hier eingesunden haben, so folgten wir zunächst einem Gebote der Höflichkeit, die wir selbstverständlich zu üben

Seite 4 Mersuer AeUung. Nr. 40 „alten Barbarossa, vom Kaiser Friedrich' in der Felsenllufr des Kyffhäuser: „Er hat hinab genommen des Reiches Herrlichkeit'. Doch wenn dos Thränenleid erschöpft war, da griff er glaubensvoll in die Saiten seiner Harfe und sang: „Er wild einst wiederkommen mit ihr zu seiner Zeit'. Nie war je dem Volke in den Tagen seines schwersten Jammers der Glaube on eine bessere Zeit verloren gegangen. Ein Volk, daS on die Wiedererstehung seiner Größe glaubt, ist nie verloren

. Dort, an ihren unter Baldachinen in reichem Gold- und Mofaikjchmuck stehenden Porphyrsärgen haben durch 6 Jahr hunderte viele von unseren Vätern geweint über deS Reiches in die Kaisergrüfte hinabgenommene Herrlichkeit. Diese, vom Dichter in die Felsenkluft des Kyffhäuser beschlossen, lag mit hin in greifbarer Gestalt in den Sarkophagen von Friedrich'S, des Rothbarts Sohn, Kaiser Heinrich VI und seinem Enkel, dem hochbegabten glanzvollen Kaiser Friedrich II. zu Palermo. Dort sollte das Dichterwort — dem im unter irdischen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 25.01.1896
Physical description: 10
zugänglich gemacht wird, ist noch sehr unbestimmt. Kestfeier zur Erinnerung an den 18. Jänner 1871. Zur Feier des 2 \ Jahrestages der Wieder errichtung des Deutschen Reiches veranstaltete der „Deutsche Wählerverein Innsbrucks" am 21. d. um 8 Uhr abends im Saale des Gasthofes zum „grauen Büren" eine Festfeier, bei welcher der Schrift leiter der „Ostdeutschen Rundschau", Herr K. H. Wolf, die Festrede hielt. Eröffnet wurde die große Festversammlung durch den Vorstand des Vereins Direktor Haberer. lieber

die Fest rede des Vorsitzenden Reichhelm und die Gedichte des Tiroler Poeten Kranewitter „Zur Erinnerung an die Errichtung des deutschen Reiches" und „Thors Hammer". In der Kunsthandlung Czichna sind einige Bilder nach den Röntgenschen Strahlen verfertigt, ausgestellt. Wir sehen da zwei Finger einer Hand, eine Uhrkassette in der eine Uhr, eine Kette und zwei Hellerstücke liegen und eine Geldbörse mit 2 fl. etc. Inhalt. Erzherzog Kerdinand Karl hat einen mehr monatlichen Urlaub angetreten und reist

gehoben und der Verdienste des Fürsten Bismarck um die Einigung der deutsche,: Nation gedacht. Nach Verlesung der Botschaft ergriff der Kaiser die Fahne des ersten Garde-Regiments, senkte dieselbe und sprach mit erhobener Stimme: „Angesichts dieses ehr würdigen Feldzeichens, welches mit fast zweihundert- jührigem Ruhme bedeckt ist, erneure ich das Gelübde, für des Volkes und des Reiches Ehre einzustehen, sei es nach innen oder außen. Ein Reich, ein Volk, ein Gott!" Beim Bankett hielt Kaiser

Wilhelm II. einen Trinkspruch, mit welchem er der verstorbenen Kaiser Wilhelm I. und Friedrich III. gedachte. Ihnen sei es vergönnt gewesen, das Deutsche Reich wieder herzustellen. Den Nachkommen sei es Vorbehalten, das Geschaffene zu erhalten. Aus dem Deutschen Reiche sei ein Weltreich geworden. Ueberall in den fernen Theilen der Erde wohnen Tausende deutscher Landsleute. Deutsche Güter, deutsches Wissen, deutsche Betriebsamkeit gehen über den Ozean, nach Tausenden von Millionen beziffern

sich die Werthe, welche Deutschland auf der See fahren hat. An die Reichs- Volksvertreter trete die Pflicht heran, zu helfen, dieses größere deutsche Reich fest an das heimische zu gliedern. An den Fürsten Bismarck richtete der Kaiser ein Handschreiben, in welchem er ihm den Dank für seine Verdienste um die Wiederausrichtung des Reiches ausspricht und zugleich den Beschluß mittheilt, zur bleibenden Erinnerung an dessen un vergeßliches Wirken für Kaiser und Reich das Bildniß des Fürsten in ganzer Figur

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 29.06.1895
Physical description: 10
sich zu einem Friedensfeste in des Wortes vollster Bedeutung. Die Reden, die Kaiser Wilhelm bei den verschiedenen sich bietenden Anlässen hielt, zeugten von besonnener Zurückhaltung. Der Kaiser hat im Namen und in Gegenwart aller deutschen Fürsten laut und deutlich die friedlichen Absichten des deutschen Reiches betont und gesagt: „Den Frieden werden und wollen wir erhalten". Dieses Wort findet überall, innerhalb der Grenzen des deutschen Reiches und weit darüber hinaus, vollen Beifall und viele Zustimmung. — Der Verlauf

des Ackerbauministeriums er nannte Sektionschef Tr. Ferd. Edler v. Blumseld blickt auf eine lange im Dienste des Kaisers und des Reiches verbrachte verdienstvolle Beamtenlaufbahn zurück und war jederzeit ein eifriger Mitarbeiter des scheidenden Grafen Falkenhahn. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 20. d. stellte Graf Kielmannsegg die Mitglieder des neuen Kabinets vor und erklärte, das Ministerium habe die Aufgabe, die laufenden Geschäfte bis zur Konstituirung eines definitiven Kabinets zu führen

an den jungczechischen Abgeordneten Dr. Herold. Diesem Ereignisse wird in allen Kreisen große Tragweite zugeschrieben. Namentlich bei der deutschen Linken soll dasselbe Aufsehen Hervorrufen, umsomehr, als verlautet, daß der Kaiser sich einem deutschliberalen Abgeordneten gegenüber sehr ungnädig über die Linke geäußert haben soll. — Die österr. Delegation nahm das Or- dinarium und das Extraordiuarium des Heeresbudgets, den Okkupationskredit, den Voranschlag des gemein samen Finanzministeriums, die Zollgefälle

a Madl, so rungget und pungget" — der Lex schmatzte mit den Lippen — „dös wär a Fress'n für mi!" erledigt. Im Laufe der Debatte erklärte Kielmanns egg, bei dem furchtbaren Laibacher Elementarereig nisse zeigte es sich, wie bei jeder anderen Gefahr in Oesterreich, daß alle Völker aller Länder treu zu sammenstehen, um die Gefahr abzuwehren; die Ziffern der Privathilfe beweisen, daß es mit dem Zusammenwirken aller Völker des Reiches nicht übel bestellt ist. Das Abgeordnetenhaus nahm das Budget

provisorium an. — Polnische Blätter melden: Das Przemysler Militärgericht verurtheilte von 26 Husaren, die ihren Wachtmeister bei Rzesow Überstelen und ermordeten, drei Unteroffiziere, sowie zehn durchs Los bestimmte Mann zum Tode, die übrigen zu lebenslänglichem Kerker. Die zum Tode Verurtheilten wurden in Przemysl erschossen. Pie Keier in Kiek, welche anläßlich der Er öffnung des Nordostseekanales unter Betheiligung der deutschen Fürsten und vieler fremder Nationen stattfand, gestaltete

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 10
Date: 30.06.1899
Physical description: 10
, Rußland u. Italien. Der Begründer der russischen Großmacht ist Peter I. (ch 1725). Roch bei seiner Thronbesteigung war Rußland von den benachbarten Meeren, der Ostsee und dem schwarzen Meere, so gut wie ganz ausgeschlossen. Das erstere beherrschten vorzugsweise Schweden und Polen, das Schwarze Meer stand unter dem Gebote des Halbmondes. Rur am nördlichen Eismeere hatte der Moskowiter Antheil. Richtig erkannte Peter I., daß die Großmachtstellung seines Reiches mit der Beherrschung dieser maritimen

, den Ausgleichsge danken von dem Verdachte zu reinigen, daß durch ihn eine Zurückdrängung oder gar Beunrechtigung der Deutschen angestrebt werde. Nichts anderes als den nationalen Frieden soll die Ausgleichspolitik anstreben, fußend auf jenem Worte des Kaisers, das er in dem Manifeste vom 16. September 1898 gesprochen: „Er bete zu dem Allmächtigen, damit er seine Völker segne und erleuchte, den Weg der Liebe und Eintracht zu finden, auf dem sie gedeihen und glücklich werden mögen". Dieses Wort sei das Programm

der Mittelpartei. Dieselbe betont, daß den Deutschen auch bei Annahme der Gleichberechti gung aller Nationalitäten ein Vorzug gebüre. Kraft ihrer höhern Cultur sollten sie die Führung haben, nicht aber indem sie die Andern beeinträchtigen oder unterdrücken. Zu gleicher Zeit ist in Leipzig eine Brochüre erschienen, welche unter dem Titel „die Polen und die Mission des Polenclubs im österreichischen Reichs- rathe" den oft und lange schon aufgetauchten Ge danken einer Trennung der Polen von der Majori tät

und deren Verbindung mit den Deutschen erörtert. Diese Veröffentlichungen haben die allgemeine Aufmerksamkeit in bedeutendem Maße auf sich gezo gen. Es stellte sich aber heraus, daß es sich hiebei lediglich um die Meinungsäußerung eines einzelnen polnischen Abgeordneten, keineswegs um eine bevor stehende Parteigründung handelt. Die katholisch-conservativen Blätter haben der wesentlich zu Gute. Peters Nachfolger haben dies von ihm gesteckte Ziel konsequent weiter verfolgt. Mit der Unter werfung Sibiriens

und der am linken Amurufer gelegenen Mandschurei ist das russische Reich bis an die Gestade des großen Ozeans vorgeschoben und „Väterchen" spricht in den politischen Komplikationen Ostasiens ein gewichtiges Wort mit. Entsprechend den maritimen Verhältnissen des Reiches ist die Flotte Rußlands auf die Ostsee, das schwarze Meer und den großen Ozean vertheilt. Dazu kommeu uoch 7 kleine Fahrzeuge, welche sich auf dem Kaspisee bewegen. Alle Fahrzeuge der russischen Kriegsmarine belaufen sich dermalen auf 389

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