. Versandtstelle und Jnseraten-Annahmestelle von auswärts dortselbst. M 18 . WotLke f Eine erschütternde Trauerbotschaft wurde Samstag den 25. v. Alts, von Berlin eins der Welt bekannt gegeben. General - Feldmarschall Graf Hellmuth Moltke, Deutsch lands greiser Schlachtenlenker, ist Freitag Abend um halb 11 Uhr an Herzschlag verschieden. Viele Jahre desLebens hatte diesem großen deutschen Manne der Himmel ge schenkt, es ist aber auch ein thatenreiches und glor reiches Leben, das am 24. April abschloß
. — Der Nestor der deutschen Helden aus den deutschen Kriegen ist mit Moltke geschieden, der zweite aus dem glänzenden Dreigestirn, das der Gründung des deutschen Reiches voranlenchtete. Dem Kaiser Weißbart, Wilhelm I, des neuen Deutschlands erstem Kaiser, folgte nun- mehr sein treuer, pflichteifriger und guter Berather, der bescheidene und doch so große, große Moltke. Nur einer steht noch aus dem gewaltigen Dreige stirne, der eiserne Kanzler. Bismarck hat sie über dauert, die mit ihm geschaffen und gedacht
Geschlecht ist erstanden, jung und thatkräftig! Aber auch stark genug? — Fühlt des deutschen Reiches jugendlicher Kaiser nicht ein Bangen, just, wo einer der ersten vom Heere in die Grube fährt, die das Reich ge schaffen haben, das er jetzt so nach seinen ureignen Willen leitet! Wir wünschten, es wäre so, dann müßte man sich noch des letzten wieder erinnern und nach ihm suchend ausblicken, auf daß er seine unge beugte Kraft dem Lande widme, so lange der all waltende Himmel sie ihm gönnt
den 3. Mai 1891. Ein an Ehren lind Verdiensten reiches Leben wurde Freitag Nachts abgeschlossen. Noch war es dem Greise vergönnt gewesen, vor sechs Monaten den 90. Geburtstag in voller Gesundheit zu begehen. Ganz Deutschland hakte sich gerüstet, dem Manne jene Ehren zu erweisen, die er sich so reichlich ver dient hatte. Ja, nicht in Deutschland allein, allüberall wo Deutsche wohnen, wo die deutsche Zunge klingt, und auch bei fremden Völkerschaften erschollen am 26. Oktober die Heil-Rufe aus Moltke
, wurden dessen Verdienste gepriesen, wurde seine Thatkraft gefeiert. — Ein halbes Jahr ist seidem gerade verflossen — und die Angen, die den Herrlichen Festzng zu Berlin noch geschaut, haben sich - ,är immer geschlossen, die Hand ist gesunken, die den Marschallstab geführt im großen heiligen Kainpfe gegen den Erbfeind, die Stimme verstummt, die selten, aber dann umso kräf tiger und nachhaltiger im deutschen Reichstage mah nend, aneisernd und rathend erscholl. — Ein Held im vollsten Sinne des Wortes