noch fort, die deutschen Völker hatten kaum Zeit gehabt, nach den Verwüstungen der beiden vorigen Krie ge den ersten freien Athemzug zu thun, als der Kaiser Napoleon in einer unglücklichen Stunde beschloß, einen ansehnlichen Bezirk des nördli chen Deutschlands mit der Masse von Ländern, die den Namen des französischen Reiches führte, zu vereinigen, und die alten freien Handelsstädte Hamburg, Bremen und Lübeck, ihrer politischen, bald nachher auch ihrer commerziellen Existenz, und ihrer letzten
denWelr- Handel zu Grunde richten sollt^, mit unerbitt licher Strenge verfolgt, in der eiteln Erwar tung, ein Resultat zu erzwingen, das, wenn es nicht glücklicher Weise unerreichbar gewesen wäre, Europa auf lange Zeiten hinaus in Ar- muth, Ohnmacht und Barbarei) gestürzt baden würde. .Der Beschluß, welcher eine neue fran zösische Herrschaft, unter dem Titel einer zwey und dreyßigsien Militär - Division, an den deutschen Seeküsten errichtete, war an und für sich beunruhigend genug für alle benachbarte
Staaten ; er wurde es noch mehr als unver kennbare Vorbedeutung künftiger größerer Ge fahr. Durch diesen Beschluß sah man das, in Frankreich selbst aufgestellte, zwar früher schon übertretene, doch immer noch als bestehend pro- klamirte System der sogenannten natürlichen Gränzpunkte des französischen Reiches, ohne alle weitere Rechtfertigung oder Erklärung, über den Haufen geworfen, und sogar die eigenen Schöpfungen des Kaisers mit beyspielloser Will- kühr vernichtet. Weder die Fürsten des Rhein
bundes, noch das Königreich Westphalen; noch irgend ein großes oder kleines Gebieth auf dem Wege dieser furchtbaren Usurpation wurde ge schont. Die Granze lief, dem Anscheine nach von blinder Laune gezeichnet, ohne Regel noch Plan, ohne Rücksicht auf alte oder neue Ver hältnisse quer über Länder und Ströme hin, schnitt die Mittlern r.nd südlichen deutschen Staa« ten von aller Verbindung mit der Nordsee ab, überschritt die Elbe, riß Dänemark und Dentsch- land von einander, nahm selbst die Ostsee
Dan zig in einen französischen Waffenplatz, und ei nes großen Theils von Polen in eine französi sche Provinz, auf seiner West - Gränze schon hinreichend.beunruhigt, sah in dem Vorrücken der französischen Macht längst der Seeküste, und in den neuen Fesseln, die Preußen berei tet wurden, eine dringende Gefahr für seine Deutschen und Polnischen Besitzungen. Von diesem Augenblick an war der Bruch zwischen Frankreich und Rußland so gut als entschieden. Nicht ohne große und gerechte Besorgniß sah