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Abendausgaben
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Page 2 of 2
Date: 03.04.1918
Physical description: 2
Mittwoch dm A. April 1918* '■[' Bett» , ' F" Wieder eimnal fordern s-le die 'Besitzergreifung Irer flandrischen Küste, die sie militärisch für immer in der Hand Gehalten wollen. Wir glauben, daß sich die alldeutschen Kreise im Deutschen Reiche kaum be wußt sind, daß sie auf diesem Wege das! 'Ziel, da? sie, wie anerkannt werden muß, in Ueberein stimm nug mit^dem gesamten deutschen Volke erreichen wollen, die Sicherung des Deutschen Reiches und seiner freien wirtschaftlichen lTntfaltung

, auf diesem Wege niemals erreichen werden. Denn das von ihnen gewollte Ziel bedeutet im Grunde genommen doch nichts weiter .als die Aufrichtung der Herrschaft des 'Deutschen Reiches über fremde Völker. Darin aber würde für unabsehbare Zeit der Keim für neue krie gerische 'Verwicklungen biegen. Das Deutsche Reich muß und soll die Unversehrtheit seines Gebietes' und seine freie wirtschaftliche lEntfaltung auf das stärkste sichern, sonst würden alle Erfolge auf der blutigen Walstatt umsonst errungen

sein. Die fremden Völ ker, deren Einverleibung in das Deutsche Reich die Annexionisten fordern, würden eine Ueberherrfchaft des Deutschen Reiches sowenig dulden, wie dieses selbst den Willen einer ftemden Macht sich aufzwingen lassen würde. Die annexionisten Kreise im Deutschen Reiche haben bei ihren ganzen Bestrebungen sich sowenig einen klaren Blick für die tatsächlichen Machtverhält- mffe bewahrt, daß es nicht Wunder nehmen kann, daß sie, ganz abgesehen davon, daß die Durchsetzung der von ihnen vertretenen

Forderungen eine unab sehbare Verlängerung des Völkerringens bedeuten' würde, auch setzt wieder ganz unbekümmert ihre För derung vertreten, ohne fich selbst die Frage vorzu legen, ob denn die Kvaste des Deutschen Reiches über haupt dazu ausreichen, dauernd gegen die ganze Welt in Waffen zu stehen. Denn das würde die Folge weitgehender Ainnexionsbestrebungen sein. Die Welt würde sich eine deutsche Weltherrschaft so wenig aufzwingen lassen, als das Deutsche Reich! und seine Verbündeten ihrerseits

eine angelsächsische Weltherr schat dnldens können. Ein dauernder Friede kann nur geschlossen werden auf dem Boden der Verstän digung und des Ausgleiches unter völliger Wahrung de- von allen verantwortlichen Stellen des Deut schen Reiches anerkannten Grundsatzes des Selbst- bestimmungsrochtes der Völker. <2j§ darf nicht über sehen werden, daß in der Welt vielfach ein starkes' Mißtrauen gegen die Absichten des Deutschen Reiches besteht. Ganz zu Unrecht, aber die annexionistische Propaganda ist wahrlich

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Tiroler Wastl
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Page 9 of 16
Date: 22.10.1911
Physical description: 16
an der Unstrut Sachsen von den Raubzügen der Ungarn für immer zu befreien. Er hinterließ seinem Sohne Otto dem Großen ein blühendes, gefestigtes Reich, wie es die Deutschen noch nie besessen hatten. Otto der Große ließ sich zu Aachen in Ge genwart sämtlicher deutscher Herzoge, welche dabei zum erstenmale ihrer Hosämter walteten, vom Köl ner Erzbischof in der feierlichsten Weise krönen. Da Deutschland ein Wahlreich geworden war, konnte von einer Teilung des Reiches wie zur Zeit der Karolinger jetzt keine Rede

mehr sein, und damit entfielen auch die Zwistigkeiten im königlichen Hause von selbst. Dies hatte allerdings sein Gutes, wenn nur die vielen Teilfürstentümer, in die das Reich zerfiel, nicht zu beständigen Reibungen unter ein ander und mit dem deutschen Könige selbst Anlaß gegeben hätten. Dies lähmte vielfach die besten In tentionen des Staatsoberhauptes und brachte dieses dazu, sich Stützen seiner Macht außer Landes oder gar bei der Kirche zu suchen, was der Wohlfahrt des Reiches durchaus

nicht zuträglich war. Otto der Große hatte in vielen Beziehungen an dere Ansichten über die Stellung eines deutschen Wahlkönigs als sein Vater. Er wollte etwas mehr sein als nur der von den Herzögen bestellte erste Beamte des Reiches. Er wollte ihr Herr sein. Als er den Herzog von Franken Eberhard wegen irgend eines Uebergriffes mit einer Geldbuße strafte, brach die Empörung aus, welcher sich der Herzog Giselbert von Lothringen gerne anschloß, um von Deutschland und seinem neuen gestrengen Herrn los zu kommen

, dem staatlich der Schutz des Gesetzes im Sinne des 8 497 St. G. zur Verfügung steht, jedoch kein weiterer Das müssen wir uns vor Augen halten und nur an der Hand dieser im Gesetze begründeten Fest stellungen können wir daran gehen, zu untersuchen, ob im vorliegenden Falle die Person als solche verletzt wurde, der jetzige Träger der Krone, oder ' das Papsttum als solches. Bekanntlich stehen nicht alle Staaten auf diesem Standpunkte und ich ge statte mir in Erinnerung zu rufen, daß im Deutschen Reiche

. Der Lothringer hatte sogar den König von Frankreich zu Hilfe gerufen und dieser war auch in Elsaß eingebrochen. Die üblen Folgen der deutschen Reichsverfassung zeigten sich also schon. Sie sollten in der Folge noch viel kritischere Situationen zeitigen und Deutschlands Kraft nach außen und innen zeitweise gänzlich lahmlegen. So hatten bereits bei dieser Gelegenheit die im Reiche vorhandenen Slaven- stämme die Bedrängnis Otto's zu ihrem Vorteile ausnützen wollen. Ein anderer als Otto der Große

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 29.04.1911
Physical description: 12
desselben auch den Parteien des Deutschen Reiches cils Richtschnur hinstellte. Für- wahr, wen die Götter verderben wollen, den schlagen sie mit Blindheit. Man katrn doch nicht ännehmen, daß der Dispositionsfonds der österreichischen Regie rung 'bis an die reichsdeutsche Presse heranreicht, son dern muß vielmehr die Annahme gelten lassen, daß nur gänzliches Abhandensein jeglicher politischer Ver nunft zu einer derartig widersinnigen Stellungnahme veranlassen kann. Wer den deutschfreiheitlichen Par teien Oesterreichs

«oder des Deutschen Reiches ein Bünd nis mit den Römlingen anrüt, der hilft werktätig mit an der Vernichtung des Deutschtumes, beziehungsweise Zerstörung des Deutschen Reiches. Derartige Ratschläge erscheinen in den Augen jedes aufgeklärten Politikers als aufgelegter Hochverrat! Wir haben seit Bismarcks Rücktritt im Deut schen Reiche schon viel Unsinn auf politischem Gebiete erlebt, allein derartiges, wie es jetzt wieder geschah, war sicherlich noch nicht dagewesen. Mit ihrem ab sonderlichen Ratschlage

gesinnten Wählerschuften Oester reichs sich nicht uns Kommando ihrer streberischen Par teiführer unter den Jesuitenhut bringen lassen wollen, sucht man sie durch irreführende Artikel in der reichs- deutschen Presse, in denen das Bündnis mit den Ultra montanen als die einzige Rettung für das gesamte Deutschtum hingestellt wird, für den Plan dieser teuf lischen Politik zu gewinnen. Ein großer Teil der reich,s- deutschen, nationalgesinnten Presse ist dieser Tage wie der einem recht plumpen

Jesuitenschwindel aufgesessen, für welchen der Obmann des verflossenen Deutschen Nationalverbandes, Dr. Freiherr v. Chiari, seinen Namen bereitwilligst zur Verfügung gestellt hat. Der angezogene Artikel soll von Freiherrn von Chiari einer für reichsdeutsche Blätter in Wien erscheinenden Kor respondenz zur Verfügung gestellt worden sein. In diesem Artikel tritt der regierungsdeutsche und offen sichtlich unter jesuitischem Einflüsse stehende Politiker für einen Zusammenschluß der beiden deutschen Blocks

das Ausbreiten des Slawentums in den süd lichen Erbländern der Lothringer. Wien dürfte -auch das nächste Bollwerk deutscher Kultur sein, das unter dem Einflüsse der christlichsozialen Politik dem römi schen Slawismus zum Opfer fallen könnte; denn es soll ja die Hauptstadt des heiligen römischen Reiches slawischer Nation werden. Die reichsdeutsche Presse dokumentierte gewiß da durch ihre politische Reife, daß sie besagten Artikel nicht ullein in ihre Spalten wohlwollend ausnahm, sondern die 'Grundidee

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Alpenland
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Page 2 of 14
Date: 09.04.1920
Physical description: 14
Die Gefahr des VartikularlsMs. Von Prof. Dr. Benno Imendörffer. Es ist keine Täuschung darüber möglich, daß der Zusammenbruch des Deutschen Reiches neben den schwe ren Folgen wirtschaftlicher, sittlicher und territorialer Art auch die Gefahr des Wiedererstarkens des kleinstaat lichen und stammesmäßigen Partikularismus heraufbe schworen hat. Allerdings tritt das Bestreben, die gegen wärtige staatliche Gestaltung des Deutschen Reiches in partikularistischem Sinne zu lockern, in der Verhüllung

haben, wird hier der Föderalismus als die alleinige dem Wesen des deutschen Volkes entsprechende Staatsform angepriefen. Der von den Föderalisten, vor allem von Frantz, in heftigster Weise angegriffene Bis marck, war, wie wohl bekannt, auch keineswegs ein An hänger des schablonenhaft durchgeführten Einheitsstaates, sondern hat stets an der bundesstaatlichen Gestaltung des Reiches festgehalten. Der Unterschied zwischen Bismarck- schem und dem hier vertretenen Föderalismus liegt aber darin, daß der Altreichskanzler daS Deutsche

des Blattes vertraut machen, dann erkennt man,^ daß die Forderung „von jedem Einzelstaate unab hängig" ein Hieb gegen die angebliche Vorherrschaft Preu ßens, die schon lange nicht mehr besteht, sein soll. Was die Föderalisierung des Deutschen Reiches auf stammlicher Grundlage besagen würde, wird aber klar, wenn man sich die derzeitige Verteilung der deutschen Stämme auf die noch bestehenden Einzelstaaten vor Augen ruft. Nehmen wir zum Beispiele absichtlich einen der kleineren Bundes staaten, etwa Baden

sen, bei dieser Gruppe der Föderalisten alle Feinde des Reiches überhaupt und alle Vertreter der verschrobensten politischen Wahnideen, wie Pazifismus, Völkerbund, „Völkerverbindender und geistiger National- und Welt beruf des deutschen Volkes" usw., besonderer Gunst er freuen. Wenn uns Leute, wie Friedrich Wilhelm Foer- ster, wie der politische Hanswurst Hermann Vahr als Autoritäten vorgeführt und die niederträchtige „Freie Zei tung" des fahnenflüchigen Juden Fernau in Bern als Quelle politischer

nicht ver antwortlich ist, zu Unzufriedenheit in reichem Maße An laß gegeben haben. In der Ablehnung des durch und durch undeutsch gewordenen, von jüdischem Geiste erfüllten Ber lin wird man übrigens nur eine gesunde Reaktion der deutschen Volksseele erkennen können. Immerhin wäre es höchst wünschenswert, wenn sich die an sich gesunde Bewegung zur vernünftigen und zeitgemäßen bundesstaat lichen Ausgestaltung des Reiches mit Einschluß Deutsch österreichs darauf besänne, daß alle partikularstischen

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Abendausgaben
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Page 1 of 2
Date: 11.05.1918
Physical description: 2
Augenblicken wurden die Kaiser Friedrich I. und Heinrich. VI. vom Tode ereilt. Die verfehlte italienische Politik der Staufen, welche unter Kaiser Friedrich II. so weit ging, das deutsche Stamm- laud fast wie eine Kolonie zu behandeln und Pen Schwerpunkt vollends nach Italien zu verlegen, führte zu einer heillosen Zerrüttung des Deutschen Reiches. Die deutsche Fürstengewalt erstarkte derart, daß da neben das Königtum, welches überdies ein Wahlkönig- tum war, notwendig immer mehr in den Schatten gedrängt

des alten römij- scheu Reiches deutscher Nation war verblichen, aber dafür besaßen die deutschen Könige aus .dem Hause Habsburg fast rings um DeutsDand weite nicht deutsche Gebiete, deren Kraft so oft auch zGr Bertel digung Teutsckstands in Bewegung gesetzt worden ist. Das deutsche Volk krankte damals an seiner .Kleine staatern und an dem Mangel einer starken zusam menfassenden Zentralgewalt. Mer trotzt dieser poli tischen Schwäche fanden deutsches Wesen und deutsche Kultur den Weg in die Länder

des Ostens längs des Donaustromes. Das war das große Verdienst der deutschen Habsburger, welche diese Gebiete in den Bannkreis mitteleuropäischer Kultur gozogen haben. Die weitere geschichtliche Entwicklung führte zur Auflösung des alten Reiches und schließlich zum Aus tritt Oesterreichs^ aus dem deutschen Bunde und zur Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches unter preu ßischer Führung. Aber es dauerte bloß 12 Jahre, und das neue Deutschland und Oesterreich-Ungarn haben sich wiedergefunden

vermochten auch die Vorkonnnnisse der jüngsten Zeit nicksts zu ändern. Gewiß muß gegen die Wühlarbeit von ReickMverrätern und gegen Strömungen, welche dem deutschen Volke feindlich sind und dessen berechtigte Machtstellung untergraben wollen, die ganze Schärfe der Abwehr aufgeboten werden. Dabei darf aber auch keinen Augenblick vergessen werden, daß die Donaumonarchie für die Machtstellung des D eutschen Reiches und darum noch mehr des deutschen Volkes in Oesterreich so not wendig ist b&f Fürst Bismarck

sind es 700 Jahre ge wesen, daß Rudolf von Habsburg, der Ahnherr unseres Kaiserhauses, das Licht der Welt erblickt Hat. In schwerster Zeit des! deutschen Volkes wurde Rudolf von Habsburg auf den deutschen Königsthron berufen. Die alte deutsche Kaisermacht war damals! stark verblichen und schien dem Untergänge nahe. '@§1 war die „kaiser- lose, die schreckliche Zeit". Die geschichtliche Aufgabe des ersten Habsburgers auf dem deutschen Thron war jene Wiederherstellung des deutschen Königtums

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 16
Date: 08.09.1912
Physical description: 16
ist der Fall. Man sagt, das Bündnis verbürge den Frieden. Ersteres hat das Bündnis allerdings im Jahre 1909 wirklich ge tan, 'es hat den Frieden Europas dies eine Mal noch gerettet. Ob aber des deutschen Volkes Lage dadurch eine bessere geworden ist, darauf gibt die Gegen wart eine -genügend deutliche Antwort. Sagen wirs nur gerade heraus, die deutsche Reichspolitik lebt seit lange schon in recht unrühmlicher Weise von der Hand in den Mund, und dem entspricht auch des deutschen Reiches heutige

sich in die Zei ten von 1618 zurück versetzt und einen neuen Ferdi nand gekommen. Deutsche werden es wieder sein, die gegen Deutsche losgelassen werden. Ahnen dies wohl die von arglistigen Pfaffen ins Garn gelockten Deutschkatholiken, daßsienach Wien eilen, umdas deutsche Vaterland zerstören zu helfen? Wie mag man doch im Schoße der Tripelentente lächeln, wenn man sieht, wie toll es in dem Drei bunde hergeht, wie man in den Ländern der Ver bündeten des deutschen Reiches mit einer wahren Tollwut

bleibe. Dann kann ganz Deutschösterreich von Herrnskretschen bis Triest der st st st holen. Um die Erhaltung des Deutschtums handelt es sich über'- haupt nicht, sondern um die Hochhaltung gewisser legitimistischer Interessen. Das ganze deutsche Va terland wird diesen Interessen zum Opfer gebracht. Die slavische Verseuchung deutschen Bodens macht im Reiche genau solche Fortschritte wie in den habs burgischen Ländern, und man must sich nur über die bornierte Unverschämtheit gewisser deutscher

Kreise wundern, die da auch noch von Ausbreitung des deutschen Geltungsgebietes und Einflusses 31 t re den wagt und dabei den fünften Teil des deutschen Vaterlandes dem nationalen Feinde zum Fräste hin wirft. Die Haltung des heutigen Deutschreiches erinnert uns nur zu lebhaft an das bekannte Ge mälde von jener Mutter, die den sie verfolgenden Wölfen das eigene Kind zuwirft, um sich selber zu retten. Jedenfalls nimmt das Verhält nis zwischen dem deutschen Reiche und der Donaumonarchie allgemach Formen

an, die jedem ehrlichen deutschen Man ne die Schamröte ins Gesicht treiben müssen. Nicht das Bündnis als solches ist es, welches wir damit anfechten wollen. Dasselbe wäre, auf ehrlicher gegenseitiger Meinung aufgebaut, sogar ein Segen für die Völker, ein Hort für den Frieden, eine Bürgschaft für die Throne. Aber unter welche n Umständen wird denn dies Bündnis aufrecht gehalten? Gereicht etwa, was die beiden verbündeten Regierungen tnn, dem deut schen Volke irgendwo zum Heile? Uns will be- dünken, das Gegenteil

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 7 of 16
Date: 15.06.1913
Physical description: 16
, welches ihm sein hoher Großvater auf dem Sterbebette mit ins Leben gegeben hatte: „Halte Frie den und Freundschaft mit Nußlandunternahm er bald eine Fahrt nach Kron stadt, wo ihn Zar Alexan der III. in herzlicher Weise begrüßte. Im September 1888 führte ihn eine weitere Fahrt durch den Süden des Deutschen Reiches, und auch hier eroberte er sich durch sein festes und offenes Auf treten schnell die Herzen aller. Denkwürdig bleiben die Worte, durch die er bei der Festtafel am Münchener Königshof die Herzen der Bayern

zur Begeisterung entflammte: „Die hohen Aufgaben unseres großen deutschen Volkes und Vater landes erfordern es, daß alle Kräfte zu dessen gemeinsa mem Nutzen und Heile ein gesetzt werden, welches nur dann möglich ist, wenn die Fürsten des Reiches in fester Gemeinschaft Schulter an Schulter vertrauensvoll bei einander stehen." Dorr München fuhr der jringe Herrscher dann nach Wien, wo er treues Festhalten am Verteidigungsbunde, der Grundlage des europäischen Gleichgewichts, gelobte, wie er auch dar auf weiterhin

Kolonie des Deutschen Reiches, Kiautschau, danken vir ebenfalls unserem Kaiser. Als Sühne für die Beschimpfung deutscher Seeoffiziere und die Ermordung deutscher Missionare, erzwang er im Zahre 1897 durch die Autorität der deutschen Seemacht von China die Abtretung der Bucht von Kiautschau mit allen Inseln und Landzungen auf die Dauer von 99 Jahren. And dieses Gebiet hat sich in den wenigen Jahren unter der deutschen Flagge so rasch und vorzüglich entwickelt

in Rom das alte Bündnis stärkte und festigte, und so für die Erhaltung des Friedens sorgte. Aus die Festigung freund schaftlicher Bande waren die ersten Taten des Kaisers gerichtet. An diesen Grundsätzen hielt der Kaiser auch ferner fest. Er sah seine höchste Aufgabe als Schirmherr des Friedens und Mehrer des Reiches. Was er bei der Eröffnung des Reichstags am 22. November 1888 indem kurzen Sah erklärte: „Die Leiden eines Krieges und selbst eines siegreichen ohne Not über Deutschland zu verhängen

, daß wir auf diese Kolonisationstätigkeit stolz sein können. Aber auch die übrigen Kolonien sind unter des Kaisers rastloser Fürsorge mächtig ausgeblüht, und die 54O OOO Quadratkilometer deutschen Besitzes in über seeischen Gebieten, der das Mutterland an Größe um das Fünffache übertrifft, künden von der unermüdlichen Arbeit kolonisatorischen Geistes, der hier Großes geschaffen hat. Die Erwerbung der Felseninsel Helgoland, die für die Verteidigung der deutschen Küste, wie überhaupt als Flottenstützpunkt von außer ordentlichem Wert

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Tiroler Wastl
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Page 8 of 12
Date: 28.07.1912
Physical description: 12
sich, in einem königlichen Reskripte das böhmische Staatsrecht aus seinem Todesschlafe seit der Weißerburger Schlacht wieder zu erwecken, und im Süden der Monarchie eine neue slavische Nation, die slovenische, zu entdecken. Von Norden und Sü den aus sollte das Deutschtum zwischen zwei Feuer genommen, erst zerrissen, und dann vollends auf gerieben werden. Das zu schaffende neue Oesterreich sollte von Deutschland völlig unabhängig gemacht werden und vielleicht einmal sich mit den anderen Feinden des Deutschen Reiches

verbinden. So leicht, als man sich's gedacht hatte, ging aber aber die Sache denn doch nicht. Es kam sogar ganz anders. Man war nicht nur genötigt, den Deutschen Oesterreichs vorläufig die Vormacht im Staate noch zu belassen, sondern mußte aus Gründen internatio naler Politik sogar darein willigen, der Bundesge nosse desselben Deutschen Reiches zu werden, dessen Neugründung unter protestantischer Aegide man ver gebens mit Waffengewalt hatte verhindern wollen. Ferdinands des Zweiten Werk war halt

man schon längst die Gefahr richtiger eingeschätzt, welche der gesamten deutschen Nation und nicht nur den Deutschen Oesterreichs von gewisser Seite droht. Die Entwicklung, welche die Dinge endlich genommen haben, öffnet sogar schon den Wienern die Augen. Für einsichtigere Politiker unterlag es von allem Anfang an keinem Zweifel, daß man an maßgebendster Stelle seit dem Jahre 1870 ent schlossen war, mit der deutschen Vergangenheit der Habsburgermonarchie vollständig zu brechen

und aus Oesterreich eine slavisch-katholische Großmacht zu ma chen, nachdem der Versuch der Wiederherstellung des heiligen römischen Reiches deutscher Nation auf dem Schlachtfelde von Sadowa in die Brüche gegangen war. Da es mit dem heil, römischen Reiche deutscher Nation nichts mehr war, kam man auf die Idee, ein solches slawischer Nation zu errichten, und ging auch sofort daran, an des sen Aufbau zu arbeiten. Den ersten Spatenstich sollte ein Ministerium Hohenwart unternehmen. Man beeilte

, die man vor hatte, was die Deutschen im eigenen Lande betraf, war es sogar vom Wiener Standpunkte aus sehr klug gewesen, sich das Deutsche Reich zu verpflichten. Man hatte so freie Hand gewonnen, um den Ver- slavungsprozeß mit mehr Aussicht auf Erfolg wieder aufnehmen zu können. Die deutschfeindliche innere Politik Oesterreichs beeinträchtigte das Bündnisver hältnis zum Deutschen Reiche nicht nur nicht, son dern schien bis in die jüngste Zeit sogar die Innig keit der Beziehungen zwischen den Häusern Habs burg und Hohenzollern

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Lienzer Nachrichten
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Page 5 of 10
Date: 07.08.1914
Physical description: 10
des Deutschen Reiches ebenfalls mit Deutschland in Verwicklungen geraten ist. Verwicklungen so arger Natur, daß der deutsche Gesandte in Brüssel bereits den belgischen Hof verlassen hat. Nicht minder interessant, gerade mit Rücksicht auf die selbst in Tirol überall verbreiteren Gerüchte über die Vorgänge am österreichisch-serbischen Kriegs schauplatz, ist ein Wiener Telegramm, das in ent schiedener Weise allen unwahren Ausstteuungen über die Besetzung des Lovcen, Einnahme von Bel grad usw. entgegentritt

, daß durch die VerwiÄlungen des Deutschen Reiches mit Frankreich keine Verletzung der belgischen Neutralität statlfinden werde. Darauf erwiderte Staatssekretär Jagow sofort, daß dies nicht möglich sei, und setzte dem englischen Botschafter klar und nochmals die Gründe auseinander, welche Deutschland zwingen, sich gegen einen Einfall der französischen Armee durch ein Betreten von belgischem Boden zu sichern. Kurz nach 7 Uhr abends erschien der englische Bot schafter im Ministerium für auswärtige Angelegen heiten

, um die Kriegserklärung Englands an Deutsch land abzugeben. Gleichzeitig forderte der Vertreter des britischen Reiches die Rückstellung der Pässe. Lin Ultimatum Deutschlands an Belgien. Ablehnung und Abbruch der diplomatischen veziehungen. Brüssel, 5. August. Die belgische Regierung hat den in der Form eines Ultimatums von Seite des Deutschen Reiches gestellten Antrag, dahingehend, daß Belgien gegen die volle Garantie der Integri tät und Unabhängigkeit den Durchmarsch deutscher Truppen durch Belgien gestatte

Telegraph neue, sensationelle Telegramme, nach deren Inhalt die gesamte europäische Lage eine bedeutende und kritische Verschärfung erfahren hat. Wohl die er eignisreichste Depesche beinhaltet die Nachricht von der Kriegserklärung des britischen Reiches an Deutsch land, wodurch das Deutsche Reich nun mit drei mächtigen europäischen Staatsgebilden in kriege rische Operationen verwickelt ist. ')kn auf den Plan tritt außerdem das finanziell kräsiige Belgien, das durch die Ablehnung eines Ultimatums seitens

. Wir beschränken uns heute auf die unge schminkte Wiedergabe der Depeschen: Anmittelbar bevorstehenber «riegrausbruch zwischen England und Deutschland. Berlin, 5. August. Das Wolffsche Telegraphen bureau meldet: Bald nachdem der deutsche Reichs kanzler seine Rede im Reichstag gehalten hatte, er schien der englische Botschafter am Berliner Hof im Reichstagsgebäude und ersuchte den deutschen Staats sekretär Jagow um alsbaldige Antwort auf die Frage, ob er die Versicherung abgeben könne

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 22.02.1919
Physical description: 12
mit dem Deutschtum überhaupt. Seine Herrscher — Lehns- sürsten der deutschen Kaiser — leisteten ihm Gefolgschaft gegen die Türken, um die Königswürde als Lohn zu erlangen. Aber sie sind immer bereit, ihren Lehnsherrn zu bekämpfen, um ihre eigene Hausmacht zu vergrößern auf seine und des Reiches Kosten. Ganz gegen ihre weise Einsicht zwingen sie die große deutsche Kaiserin an der Teilung polnischen Lan des teilzunehmen. In seinem ganz und gar undeutschen Denken freut sich Preußen

damals schon die Frage der Weltherrschaft Deutsch lands entschieden. Und zwar gegen Deutschland! Denn die Wiederherstellung des Reiches zu Versailles war ja eine falsche Rechnung, da Millionen Deutscher außerhalb dieses Reiches als Besiegte blieben und den benachbarten nichtdeut schen Mitteleuropäern von da an als „Nationalität" wie jede andere galten. Diese Ansehensmtnderung bei einem Teil des deutschen Volkes mutzte auf die Geltung des Deutschtums überhaupt stark zurückwirken. Das neue deutsche

im Westen, vermehrt seinen deutschen Besitz und zerschlägt später, weil sie ihm gefühlsmäßig unverständlich, fremd und unbequem ist, die alte deutsche Einheit, indem es sich mit Mittelmeerrassen — Levantiner nennt sie der Türke heute noch verächtlich und ohne einen Sprachunterschied zu machen — gegen Oesterreich verbündet. Nach dem Urteil der zünftigen Geschichtschreiber entschied Königgrätz den Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland. Tatsächlich — aber das erkennen die meisten erst heute — wurde

Reich brachte es fertig, Elsaß-Lothringen „ein Symbol seiner Einheit" zu nennen und verschuldete gleichzeitig in den gemischtsprachigen Gebieten der Habs burgermonarchie den Verlust von mehr deutschen Seelen, als es dort im besten Fall hätte gewinnen können! Etwas ganz anderes geschah: das deutsche Reich „verpreußte" sich und „entdeutschte" zugleich damit Mitteleuropa. Was galten wir den Preußen und wie sahen sie uns an? Das vermag nur der zu beurteilen, der Jahre unter ihnen gelebt

und die Niederlage Preu ßens zum Zusammenbruch des deutschen Volkes führen mußte. Und nun wird von einem Anschluß des deutschen Oester reich an Deutschland mit demselben Unverständnis gesprochen, mit dem man früher von einem „Bündnis" redete: Nein, nicht von Anschluß kann die Rede sein, sondern nur von einem Zurück — und Sich-wieder-Zusamensinden der Deutschen unter gänzlicher Beseitigung preutzisch-oftelbischen Ein flusses, der nur Unheil über unser Volk gebracht hat. Jenes Einflusses, der es zuwege brachte

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 07.09.1913
Physical description: 12
Seite 2 Katholikentag und Deutschtum. Im Gegensatz zum Linzer Katholikentag hatte in Metz die aufrichtig ultramontane Berlin-Trier-Breslauer- Richtung entschieden die Oberhand. Dies kam schon im Streit um den Titel dieser Versammlung ultra montaner Katholiken des Deutschen Reiches zum Ausdruck. Die Bezeichnung „Deutscher Katholiken tag", die selbst ein so schwarzes Blatt wie die Ber liner „Germania" oder die Wiener „Reichspost" für diese Tagung gebrauchte, wurde vom Vorsitzen den Abgeordneten

Zentrumspolitik, sobald sie Weisungen von jenseits der Berge folgt, zu haben sind, sondern fest zur nationalen Fahne halten. Die Zahl dieser frommglänbigen und echt deutschen Katholiken, die den Anspruch des Zentrums, daß jeder Katholik notgedrungen und bedingungslos ein Mitglied des Zentrums sein müsse, nicht anerken nen, ist zllm Glück nicht gering. Wir finden sie erfreulich zahlreich in rein katholischen Gegenden des Deutsen Reiches, im Rheinland so gut, wie be sonders in Baden und auch in Bayern

dem Freimaurerorden bisher noch niemals eine Antat nachgewiesen wurde, wohl aber sein menschenfreundliches Wirken in der Stille be kannt ist. Belgische Abg. und Franzosen sprachen in französischer Sprache vor vielen Versammlun gen; ja ganz eigenartig muß es doch wirken, wenn in einem deutschen.Grenzlande, wie Lothringen, ein belgischer Abgeordneter in französischer Sprache An gehörigen des Deutschen Reiches so gut wie Aus ländern die „Pflichten der Katholiken im öffentli chen Leben" klar macht. Im Festzug hingen

, wie ein französisches Blatt jauchzend feststellte, französische Trikoloren an den Fahnenschäften. Von einer Bekundung deutschen Sinnes und deut scher Vaterlandsliebe war nichts zu vernehmen. Dagegen waltete jegliche Rücksicht auf die Aus länder. Wohl bekannte der Vorsitzende Fürst Lö wenstein, daß kriegerische Erinnerungen von dem Orte der Tagung nicht zu trennen seien; ihm war das offenbar peinlich, und er sagte nur kurz ein Wort von „ritterlicher Hochachtung für alle Helden, die auf Lothringens Boden gefallen

sind", dann aber machte er endgültig Schluß: „Mehr soll darüber nicht gesprochen werden". Dafür ging er zu den großen Erinnerungen des Zeitalters über. Gewiß, man lebt in einem Jahr stolzer Erinnernn- gen, in Deutschland. Aber der Vorsitzende des „deutschen Katholikentages" sprach von der Erin nerung an Adolf Kolping, der vor 100 Jahren ge boren ist, dem Gründer der klerikalen Gesellenver eine, von Konstantins des Großen Mailänder Edikt, das vor 1600 Jahren erlassen wurde, und von der 60. Wiederkehr

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 05.09.1917
Physical description: 4
Landgüter. Riga zählte vor dem Ausbruch des Krieges 515.000 Einwohner, dar unter gegen 80.000 Deutsche. Nähert man sich der Stadt zu Schiff auf der etwa 800 Meter breiten Düna, so ist jeder zum erstenmal aus dem Westen ans baltische Gestade Gelangende überrascht von dem Anblick dieses Stadtbildes, das sich an dem breiten Strom aufbaut, wie eine der alten Hansastädte an der Küste des Deutschen Reiches. Nur die wundervolle Silhouette von Reval wirkt auf baltischem Boden noch mittelalterlicher, noch mehr

Ein» schaltung entsprechender Nachlaß. Nummer 243 _ Mittwoch, den 5. September 1917 5. Jahrgang Eine Meldung «der ihren Inhalt. — Genaue Vorschläge für die Gestaltung der zukünftigen Landkarte Europas. Riga im Sturm genommen. Nach zweitägiger Schlacht von den Deutschen besetzt» — Große Siegesbeute. — Vor der Festung Dünamünde. — Die Russen in ungeordnetem Rückzug. Riga im Sturm genommen. Bei UexküU, südlich von Riga, haben deutsche Nvisionen, die lange in treuer Wacht an der Düna stan- tai, diesen Strom

überschritten und die Russen, die sich HM entgegenstellten, geschlagen. Eine Folge dieses giün- M vorbereiteten und blitzesschnell durchgeführten Schla- zeswar der augenblickliche Rückzug der Russen vom süd- lchn Ufer der unteren Düna und der verblüffend rasche galt von Riga. Den Russen auf dem Fuße folgend, tzbm die deutschen Truppen dem Feinde offenbar keine P gelassen, sich zu längerer Verteidigung der großen Oy, in ihrem Kern heute noch deutschen Hansastadt zu /Mein. Mit stürmender Hand wurde

und kulturellen Kampf, den das baltische Deutschtum um seine Existenz und Zukunft ausfechten mußte. Die hanseatischen Traditionen Rigas, die immer noch wirkenden. Verfas- jungseinrichtungen, der straffe kommunale Geist, der Reichtum der Stadt, ihre kommerzielle und geistige Be deutung haben sie zu der Hochburg des deutschen Lebens und der deutschen Vorherrschaft im baltischen Lande ge macht, als welche sie neben den baltischen Ritterschaften bis zum August 1914 ungebrochen dastand. Neunmal ist die Stadt

im Laufe der Jahrhunderte belagert, dreimal eingenommen worden, dennoch verstand sie es, sich bei allen Friedensschlüssen ihre Sonderstellung zu wahren, stand nach dem Untergang des Ordensstaatss zwei Jahr zehnte hindurch völlig unabhängig da und schloß auch mit Peter dem Großen eine eigene Kapitulation ab. Riga ist eine der größten Handels- und Industriestädte des russischen Reiches und wohl die reichste Stadt des selben, wozu der große Landbesitz nicht wenig beiträgt; gehören doch der Stadt 13 große

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Tiroler Wastl
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Page 26 of 28
Date: 17.12.1911
Physical description: 28
: Volksbank, Jnnsbrnck Postsparkassen-Konto Nr. 71410 Eintritt frei nt: Midi. M< Innsbruck, Anichstrasse 7. R $ OronntweinbrennerEi und Likör-Fabrik iobitscheh I Hermann Weinkellerei und Import von Tee, Rum, Kognak und Arrak Leopoldstr. 28 Isisisbs'uck Telephon 281 empfiehlt ihr reiches Lager sämtlicher Sorten Flaschen-Weine, Branntweine, Liköre, Essig essenzen, sowie Wein- und Tafel-Essige. Sä Sä Sä 1 ii ß ft r i ft U ß ft Ä ca 8 H 13 . 081 : 207 ; 2 schwatzen, deren er zur Eroberung Siziliens bedurfte

. Bald hatte er sich nach Tankreds Tode des normani- schen Reiches bemächtigt und in Palermo die Krone beider Sizilien sich aufs Haupt setzen lassen. Er verfuhr dabei auf die grausamste Weise. Tankreds Sohn ließ er blenden und einkerkern. Alle An hänger des ehemaligen normannischen Königshauses ließ er, soweit er ihrer habhaft wurde, aufspießen, verbrennen, schinden oder lebendig begraben. Die Leichen Tankreds und seines Vaters ließ er aus graben, um ihnen die mitgegebenen Kronen zu ent reißen

. Dieser deutsche Kaiser wütete wie ein Scheu sal im eroberten Lande und schändete den deutschen Namen. Er übertraf an Scheußlichkeiten Nero und die orientalischen Herrscher. Die geraubten Schätze waren ganz ungeheuer. Das reiche Land wurde förmlich ausgeplündert und mit dem geraubten Gut die Reichskammer des Kaisers gefüllt. Kein Wun der, wenn der Name der Deutschen in ganz Ita lien verhaßt werden mußte. Die deutsche Herrschaft war nun allerdings über die ganze Halbinsel aus gedehnt, aber deren Erhaltung

kostete dem deutschen Volke mehr Blutopfer, als sie wert war und ohne Schaden am eigenen Volkstum zu vergeben hatte. Die Hohenstaufen waren in die Fußstapfen der Ot- tone und Karolinger getreten. Auch ihnen lag an Italien mehr als am eigenen Vaterlande. Hein rich VI. machte auch den Versuch, das Wahlreich in Deutschland zu beseitigen, was jedoch an dem Widerspruche der geistlichen und weltlichen Fürsten scheiterte. Ihm schwebte offenbar ein Weltimperium vor, das er mit Strömen deutschen Blutes

gegen den Wüterich stieg denn auch ins Unglaubliche. Sogar seine Gemahlin begann ihn zu verabscheuen. Eine plötzlich aufgetretene Krank hat raffte den Unhold schon in seinem 32. Lebens jahre 1197 hinweg. Er hatte sich eben mit dem Plane getragen, das byzantinische Reich zu ero bern. Was für Hekatomben von Menschenopfern würde der schauerliche Tyrann noch vom deutschen Volke gefordert haben, wenn er länger gelebt hätte. Seltsamer Weise fand er an einem deutschen Ge schichtsschreiber seiner Zeit

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Der Arbeiter
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Page 1 of 12
Date: 14.01.1912
Physical description: 12
sammlungsredner. In echt demagogi- Die politischen Parteien des deutschen Reiches. , Freitag den 12. Jänner war der Wahl- iur ,* n seiner Bedeutung alle früheren Men weit überragte und der den Schlußpunkt M schärfsten und rücksichtslosesten Wahl' Me, die je im Deutschen Reiche stattgesunden M bildet. Es dürfte daher für die Katholiken »Aichs von Interesse sein, einiges über die Achte der im Wahlkampfe stehenden politi- Marteien Deutschlands zu erfahren. In die- Mlkampfe standen sich folgende Parteien Mber

Partei wurde. Die gemäßigte Reckte gab sich im Jahre 1866 unter Bennigsen den Namen natio- nalli'berale Partei. Von den Nationalliberalen löste sich in den 80er Jahren die freisinnige Ver einigung ab, während sich die früheren Fort schrittlichen in der freisinnigen Volksvartei ver einigten. Die äußerste Linke ist radikalerer Na tur und nennt sich süddeutsche Volkspartei. Diese drei liberalen Fraktionen hatten bisher 108 Mandate inne. — Die Vertreter der Katholiken des Deutschen Reiches

und wirtschaftliche Liberalismus der ersten Jahre des deutschen Reiches machte die Lage der Arbeiterschaft zu einer trostlosen. Dies nützte parteipolitisch die sozialdemokratische Partei aus. Ihre Führer waren Liebknecht und Bebel. An-

ein in der Jänner- mmer des „Kampf", dem wissenschaftlichen ügan der deutschen Sozialdemokratie in Oester- ch erschienener Aufsatz: die „Kehrseite des Eigentums" von Rudolf Müller. Der Artikel be- Wgt sich zunächst mit den seit der Schaffung es Wohnungsfürsorgefonds immer mehr auf- Nmden Selbsthilfebestrebungen aus dem Ge biete des Wohnungswesens. Das Wohnungselend Nserer Tage, das in der Stadt wie aus dem Ede gleich schwer fühlbar ist, gehört sonst mit st den zugkräftigsten Agitationsschlagern der Men Ver

Preußens über Oesterreich wollten nun die Liberalen die katho lische Kirche dem Protestantismus unterjochen. Dieser Plan führte zur politischen Einigung der Katholiken im Jahre 1870. Sie schlossen sich zur Zentrumsfraktion zusammen, einer konstitutio nellen Partei mit konservativer Tendenz. Ihr Programm enthält folgende Punkte: Autonomie der Staaten und Aufrechterhaltung des födera tiven Charakters des Reiches, Politik, des sozia len Fortschrittes und Versöhnung der Klassen-, interessen

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 12.01.1918
Physical description: 8
Angreifer zu allen Zeiten rasche und erfolgreiche Vorstöße. So war es 1848 und 1866, so war es 1915 und so wird es stets sein, so lange nicht Oesterreich durch Vorverlegung seiner politischen Grenzen über jene Schluchten und Klausen hinaus, um deren Bezwingung während der Niederschrift dieser Zeilen die deutschen und die öster reichischen Truppen ringen, als seine Naturgrenzen zurückgewonnen haben wird, was einst Otto der Große zur Sicherheit des Reiches dem Deutsch-Römischen Reich einverleibt

, damit in der Zusendung des Grcnzbotrn keine Unterbrechung eintritt. Maltiiüg des Tiroler Uenzboten. W MirliA Grelire Mens gegen Mit Bon D r. W i l h. R o h m e de r, München. Der Herr Verfasser ist als bester Kenner der politischen und völkischen Verhältnisse Südtirols von allen deutschen Kreisen Tirols geschätzt, seine Verdienste um den Schutz des deutschen Volkstums im Süden werden all seits gewürdigt. Seine Ausführungen ver dienen daher die größte Beachtung. Italiens Ministerpräsident Salandra sprach

des großen Halbkreises von Nizza bis zur Bucht von Cattaro bilden nämlich selbst in dem österreichischen Anteil die wirklichen (d. h. raffcnmäßigen) Italiener eine kleine Minderheit gegenüber den Deutschen, Ladinern. Friaulern und Slawen: in Südtiro! nach einer mit- leren Durchschnittsziffer höchstens 85.000 (gegen die siebenfache Zahl, nämlich 590.000, andere), im Küsten ländischen, wenn man von der Bevölkerung Triests 100.000 als wirkliche Italiener gelten lassen will, höchstens 199.000

des alten Deutsch-Römischen Reiches nach dieser Seite hin nach den gleichen Grundgesetzen. Nach der Besiegung Berengars von Jvrea errichteten Otto der Große und der Reichstag zu Augsburg (952) als Teile des Reiches und zu dessen Sicherung die beiden Marken Bern (Verona, östlich des Mincio) und Aglcy (Aquileja, die Grafschaft Friaul, Görz und Istrien umfassend), innnerhalb welcher die Tore der alten großen Völterstraßen aus dem Norden und Nord osten Mitteleuropas nach dem Süden liegen

. Denn wenn für die Angliederung dieser Gebiete an das Deutsch-Römische Reich auch völkische Gründe bestim mend mitgewirkt haben — war doch der ganze Ager J venetus damals bis auf einen schmalen Rand am Meere von Deutschen in Besitz genommen —, so waren doch zweifellos vor allem staaismümnsche und mili tärische Erwägungen hiefür maßgebend, die verlangten, daß das Reich diese Ausgänge nach dem Süden zu seiner Sicherheit unter seinem eigenen Verschluß halten müsse. Und dabei blieb es bis tief in die Neuzeit hinein

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Tiroler Wastl
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Page 10 of 16
Date: 15.10.1911
Physical description: 16
der Große die neue Reichs verordnung eingeführt hatte. Dazu herrschte der Bürgerkrieg zwischen Kaiser Ludwig und seinen eige nen Söhnen, die sich über die Teilung des Reiches unter sich nicht einigen konnten. Aber gerade die ser Streit in dem fränkischen Herrscherhause gab den Deutschen neue Hoffnung, die Fremdherrschaft los zu werden. Wenn dies auch vorläufig noch nicht so gelang, daß sie ein eigenes Herrscherhaus anstatt des mit Gewalt aufgedrungenen Karolingi schen erlangt hätten

ent behrte. Der Traum, neben dem noch bestehenden, aber auch dahinsiechenden oströmischem Reiche ein weströmisches wieder aufzurichten, hatte dem deut schen Volke mehr gekostet, als er wert war. Der Longobardenvolksstamm war schon einmal verloren gegangen. Die Macht des Deutschtums war gebro chen. Der Sachsen- und Friesenstamm waren halb aufgerieben. Dafür waren die Deutschen Christen geworden und das römische Mönchtum breitete sich in ihren Landen besonders unter Karls Nachfolger Ludwig

dem Frommen mit rasender Geschwindigkeit aus. Bald hatte es durch fromme Schenkungen die reichsten Güter im Lande in seine Hände gebracht. Reiche Bischofssitze wuchsen wie Pilze aus der Erde. Sonst aber sah es sehr traurig in deutschen Landen aus. Man hatte zwar einen Kaiser, aber der fand vor lauter Rosenkranzbeten keine Zeit zum regieren, welches er der Kirche überließ. Die ange stammten deutschen Herzoge besaßen ihrerseits die Macht nicht mehr, nach deutschem Rechte die Lande zu verwalten, seit Karl

Wahrheit die Wahrheit des Lebens ersetzen kann. Auf der Bühne erlangt die letztere keine Glaubwürdigkeit, wenn nicht auch die erstere in ihr liegt, aber diese kann ohne jene sehr wohl be stehen. Der Gardeossizier ist geradezu ein Schulbei spiel dafür, wenn er gut dargeftellt wird, und das darf ein Dichter doch wohl voraussetzen, zumal wenn er durch eine genaue Personsbeschreibung des Ver kleideten so gut sorgt, wie es Molner getan hat. lingischen Reiches gekommen, daß Deutschland seine Selbständigkeit

wieder gewann. Es gab über haupt endlich ein Deutschland im poli tischen Sinne und dies hatte man allerdings den Karolingern zu verdanken. Der Streit der En kel Karls des Großen hatte zur nationalen Auftei lung seines Reiches geführt, und dies war der natürliche Lauf der Dinge. Es gab nun ein Frankreich und ein Deutschland und zwischen diesen beiden wurde, weil drei sich n das Erbe teilten, ein eigenes Reich für diesen drit ten Lothar aus Stücken Frankreichs und Deuts - lands zusammengeflickt, während Karl

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 12
Date: 27.10.1918
Physical description: 12
an. Der gegen wärtige Staat-Oesterreich-Ungarn '.hat sich folgendermaßen gebildet: der Kern und Grundstock' des Reiches ist die sogenannte Ost- rnark, das ist der am weitesten nach Osten vor geschobene Teil des alten deutschen Reiches, das vor ungefähr 1100 Jahren unter dem Kai ser Karl den Großen das ganze heutige mitt lere Deutschland und Frankreich umfaßte. Das Gebiet der Ostmark deckte sich so unge fähr mit dem heutigen Ober- und Nieder österreich. Dieselbe wurde vom Kaiser dem alten Geschlechte der Babenberger

, nicht durch Eroberungen, sondern durch glückliche Erb verträge. Im Jahre 1713 schlossen sich sämt liche Königreiche und Länder zu einem ein heitlichen, unteilbaren Reiche zusammen. Bis 1803 wäre:! die Beherrscher dieses Reiches fast ununterbrochen auch Kaiser Deutschlands. Durch die Selbstsucht und Unbotmäßigkeit der einzelner! deutschen Herzoge und Fürsten und nock mehr mfolge der Wirren, die der soge nannten Resormationszeit unter Martin Lu ther folgten, und endlich durch die großen Kriege unter Napoleon (1792

. Wien, am 16. Oktober 1918. H u f f a r e k m. p. K a r l m. p. Diese hochfeierliche Kundgebung bedeutet einen Wendepunkt in der Geschichte unseres Reiches, sie ist entweder der Anfang einer friedlichen Neuordnung oder der Anfang von der staat lichen Auslösung. Das Manifest ist zwar ziem lich deutlich und le'cht verständlich, eine Er läuterung dürfte aber doch nicht schaden, da die Vergeßlichkeit der Menschen ebenso groß ist, wie ihre Unkenntnis in staatlichen Dingen. Fangen wir also ganz vorne

bis 1815) war das alte, herrliche deutsche Reich an den Rand des Abgrundes gebracht worden und Kaiser Franz legte daher die Reichskrone nieder und erk ürte Oesterreich zum Kaisertum. So blieb es ins zum Jahre 1866. In diesem Jahre er reichten" die Ungarn eine gewisse Zweiteilung des Reiches, so daß das alte Kaiserreich aus grrci Staatengruppen bestand, aus deck Kai sertum Oesterreich und dem Königreich Un- . garn. Das erstere setzt sich zusammen aus den Ländern Böhmen, Mähren, Galizien, Buko wina

der Streit um das böhmische Staatsrecht. Es wäre noch alles glattz abgegangen, hätte man es ihnen ^or eiMm Jahre gegeben. Es wäre auch gar nichrs dabei gewesen, wenn Oesterreich sich in einen Bund von Staaten oder Ländern um- gewandelt hätte, so ähnlich wie das heutige Deutschland; wir hätten an innerer Kraft nur gewonnen. Dagegen wehrten sich hauptsäch lich die Deutschen in Böhmen, da sie nicht

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 12
Date: 04.08.1912
Physical description: 12
der deutschösterreichischen Frage zu hüten. Bisher haben ja die Deutschen es der Regierung so leicht gemacht, ihrer Herr zu werden. Sie regierten sogar gegen sich selber mit. Sie halfen die deutschfeindliche Wahlreform schaffen und sind auch jetzt dazu bereit, Deutschböhmen und das Eger- land der klerikalen Slavisierungsgewalt auszulie- sern. Auch von Seiten des Deutschen Reiches hatte die österreichische Regierung eine Störung ihrer Kreise nicht zu befürchten, kein Wunder, wenn sie drauf losslavisierte

zu dem großösterreichischen Slaven- staate sein dürfen. Den Herren Magyaren ist übrigens das Los zu wünschen, welches ihnen der slavische Großstaat Oesterreich bereiten wird. Sie werden an sich erfahren, was sie schadenfroh den Deutschen Oesterreichs vergönnt haben. Nur dürften sie sich nicht so opferlammfromm gebärden, wie die österreichischen Deutschen, wenn es ihnen an Den Kragen gehen wird. Die Herstellung eines heil, römischen Reiches slavischer Nation wird also im merhin noch einige Schwierigkeiten haben. Solange

Das hl. römische Reich slavischer Nation (Schluß.) Wenn man an das D e u t s ch ö st e r r e i ch vor 40 Jahren zurückdenkt, und dies mit dem heutigen vergleicht, muß man eigentlich die Staats kunst bewundern, welche es fertig gebracht hat, bin nen einem Menschenalter einen Zehnmillionen - Volksstamm politisch so jämmerlich zuzurichten, wie dies den Regierungen seit Taaffe mit den Deutschen gelungen ist. Man wird sich bald fragen können, wo in Oesterreich ein Deutscher noch seines Lebens sicher

ist. Wie man nach all dem Erlebten deutscher seits von einer österreichischen Regierung und Un terdrückung erwarten kann, ist schwer zu begreifen. Es ist doch sonnenklar, daß die völlige Verslavung ganz Deutschösterreichs Staatsprogramm ist, und daß die Regierungen, heißen sie, wie sie wollen, dies Programm mit List und Gewalt durchzuführen ha ben. Wenn die Deutschen Oesterreichs sich vor dem ihnen zugedachten Schicksale bewahren wollen, müs sen sie eben ganz andere Saiten aufziehen. Daß es mit dem Hausmittel

gütlichen Zuredens Sichallesge- fallentassens, nicht geht, könnten sie doch schon ge merkt haben. So bombenfest ist aber die Lage der österreichischen Regierung nicht, daß sie einer ernst lichen Erhebung des ganzen deutschen Volkes von Oesterreich Stand zu halten vermöchte. Das haben die B a d e n i t a g e gezeigt. Man hat in Wiener Regierungskreisen mit allerhand Faktoren der inner- und außerpolitischen Lage zu rechnen und hat alle Ursache, sich vor einer kritischen Zuspitzung

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 11.05.1912
Physical description: 12
römische Reich deutscher Nation zugrunde gerichtet und nun soll das neue deutsche Reich, dessen Krone unter den Flüchen des Papstes Pius IX. am Ruhmeshimmel deutscher Ge schichte emporstieg, ein gleiches Schicksal erfahern. Nicht genug, daß man ihm bereits die Natter an den Busen gesetzt, trachtet man namentlich in den verwelschten Gebieten des deutschen Reiches zer setzend zu wirken. Die Absichten solcher Tätigkeit sind ja seit der Gründung des neuen deutschen Rei ches hinlänglich bekannt

, Und so war ihr liebster Gang In des Schwagers keusche Zelle, Wo sie an geweihter Stelle Meistens in den Abendstunden Weilte, im Gebet versunken. So im Mai kam des Mazochen Brave Gattin in die Wochen, Und zu der normalen Zeit Kriegt sie eine Kleinigkeit. Und die Eltern und die Tanten Und die andern Anverwandten Wünschen Glück und rufen: „Ja, Wirklich ganz wie der Papa." (Fortsetzung folgt.) Die jestlitifchen Vorstöße im Deutschen Reiche. Die vollständige politische Unfähigkeit der Macht faktoren der deutschen

. Es ist aber auch beschämend für das deutsche Reich, daß die obersten Hüter des Gesetzes ein der artiges lendenlahmes Verhalten gegenüber den Vor stößen der Jesuiten zeigen. Die ganze Verantwor tung dafür fällt auf den Reichskanzler, den Schaden davon aber haben Nation, Staat und Dynastie. Gegen alle diese drei richtet sich bekanntlich die Universalpolitik des jesuitischen Ueberstaates, die im Sturze des protestantisch-deutschen Kaisertumes ihre vornehmste Aufgabe erblickt. Jesuitische Schelmen streiche haben das heilige

, auf welche die Katholiken Deutschlands voll sehnsüchtigen Ver langens blicken würden. Bismarck hat diese staats gefährlichen Frechheiten der Jesuiten mit deren Hin auswurf aus dem Reiche beantwortet. Und jetzt will man dieser staatsgefährlichen Gesellschaft wie der die Tore des Reiches öffnen, damit sie ihr Zerstörungswerk besser betreiben können? — Ist diese Politik nicht gleichbedeutend mit Hochverrat an Kai ser und Reich? — Die Debatten, die des Iefuiten- erlasses der bayrischen Regierung wegen im deut schen

Reichstag und bayerischen Landtag abgeführt worden sind, haben übrigens gezeigt, daß man sich libcralerseits über das Wesen des Iesuitismus nicht recht klar ist. Die liberalen Volksvertreter von 1871 bis 1872 haben %n dieser Beziehung besser Be scheid gewußt. Man brauchte nur die stenographi schen Protokolle des deutschen Reichstags aus die ser Zeit zur Haud zu nehmen, um den jesuitischj- naiven Fragen der Zentrumsleute die entsprechende Antwrot zuteil werden zu lassen. Der Jesuitenorden

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