30,947 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1878/01_06_1878/BTV_1878_06_01_9_object_2876176.png
Page 9 of 12
Date: 01.06.1878
Physical description: 12
Ausgleichsverhandlungen erblickt. Er führt ferner aus, daß unserem Volke die Zähigkeit fehle, welche die nord deutschen und auch einige süddeutschen Volksstämme besitzen; man müsse eS erst politisch erziehen; aber wenn die Führer selbst die Flinte in'S Korn werfen, dann werde auch das Volk selbst wieder schwankend und ungewiß. Gegen die föderalistischen Aeußerungen des Grafen Hohenwart weist er auf das Beispiel Ungarns hin,' wie dasselbe Siebenbürgen behandelt habe. Er vertheidigt die MajoritätSauträge und schließt

. Der Minister empfiehlt dem Hanse die Annahme der Regierungöanträge und schließt mit den Worten: „Ich sehe den Ausgleich nicht für ein Ideal an, aber ich rvl »«5 »tr R»S. behaupte, und werde es jederzeit vertreten und be dauere, daß ich es nicht auch direct zu den Wählern sagen kann: Wer den Friede^ des Reiches, die Ver söhnung der Interessen und die dauernde Kräftigung der Monarchie will, muß den Ausgleich annehmen und hoffen, daß er den Keim enthalte zu einer künf tigen, glücklichen und sicheren

Gestaltung des Reiches!' (Anhaltender Beifall und Händeklatschen.) (Wir brin gen den genauen Wortlaut dieser eindrucksvollen Rede an anderer Stelle. A. d. R.) Dr. v. Plener erklärt, daß er auf der großen von 115 Abgeordneten eingebrachten Interpellation, welche eigentlich erst die handelspolitische Action ein leitete, nicht unterschrieben war. Es wird Schluß der Debatte beantragt und ange nommen, nnd von den Rednern für die Majoritäts anträge Dr. Sturm zum General - Reduer gewählt. Derselbe entwickelt

und 6 Millionen Gulden in Vorarlberg, ermöglicht einen verhältnißmäßig raschen Umsatz des Capitales bei ungestörtem Fortgange deS Handels und gibt bei rationellem Betriebe einen ganz zufriedenstellenden Interessen-Ertrag. Leiver ist dieser ProductiouSzweig schon seit dem Jahre 1372 hart bedrängt. Die deutsche Regierung hält die Vieh- anöfnhr ans Oesterreich wegen der in einigen Provin zen des Reiches herrschenden Rinderpest in Sperre und beeinträchtigte auch in rinderpestfreien Zeiten dieVieh- ansfuhr deshalb

in sehr empfindsamer Weise, weil der deutsche Landwirthschaftsrath in seiner Sitzung vom 17. bis 22. Februar 1873 neben mehreren anderen wichtigen Grundsätzen für die Veterinär-Organlsirnng, auch der Schwierigkeit gedachte, welche sich den an Oesterreich gränzenden deutschen Staaten bei den Vor kehrungen zum Schütze gegen tue Einfchlcppuug von ^hierfeucheu entgegenstellen, „weil die Veteri när-Polizei in den meisten österreichischen Kronländern ganz schlecht bestellt sei', und in diesem Sinne bei dem Fürsten

1
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1871/18_07_1871/BTV_1871_07_18_2_object_3056451.png
Page 2 of 6
Date: 18.07.1871
Physical description: 6
. . . . enge verbunden, erwiedern wir hiemit zugleich dle^uk «is freundnachbarlichen Gesinnungen, welche Sie beson-'»»»»^ der« während der letzten Jahrzehnte unserem Lande in guten und schlimmen Tagen erwiesen haben.' ** München» 16. Juli. (Festeinzug der Truppen.) Gestern Abend halb 10 Uhr wurde der Kronprinz des deutschen Reiches von Sr. Ma jestät dem Könige, den beiden Bürgermeistern und Gemeindekollegien, sämmtlichen hier anwesenden preu ßischen Offizieren und einer zahllosen Menschenmenge

dort' und da selbst einen Augenblick an, um besonderen Jubelausdrücken nachdrücklicher zu danken. Es läßt sich nicht leugnen, daß der Kronprinz deS deutschen Reiches in München und ganz Bayern, das heute hier vertreten war, eine Popularität genießt, welche auch der scharfsinnigste Konjekturalpolitiker vor zwölf Monaten sich nicht hat träumen lassen. Durch die von Bürgern und Turnern hergestellten Spaliere unter hunderttausendstimmigen Zurufen und überschüttet von einem Regen von Kränzen und Sträußchen zogen die Truppen vom Odeons

sei sicher, „den mehrmaligen Versuch, die nationale Opposition zu ignoriren oder gewaltsam nieder zu beugen, will man nicht 'och einmal machen.' Eines läßt sich aber mit ziemlicher Sicherheit entnehmen. So lange die österreische Regierung noch gewohnt war. All-s aus einem vorwiegend deutschen Gesichtspunkte, aus seiner Wirkung auf Deutschland zu betrachten, waren gewisse deutschliberale Prinzi pien die äußerlich maßgebenden; man wollte in Deutschland moralische Eroberungen machen und kümmerte

sich wenig um die Opposition der Slaven. Heute hat man dies Interesse nicht mehr; heute will man ein starkes. ebenbürdigeS Oesterreich. Man mußte sehen, daß man die Czechen und Polen, die Slaven überhaupt gewinnt; man mußte sie mit glei cher Rücksicht behandeln, wie die Deutschen. Man muß versuchen, ein Gleichgewicht zwischen den Land tagen und dem NeichSrathe herzustellen, die oppo- nirenden Nationalitäten auch zum NeichSrathe zu bringen. Daran wird Graf Hohenwart mit aller Zähig keit arbeiten, trotz

, und diese allein schon dürfte geeignet sein, eventuelle Klagen über Sterilität oder geringe Produktivität de« Reichsrathes verstummen zu ma chen, wenn ein billiges und gerechtes Urtheil über die parlamentarische Thätigkeit dieser Session ge schöpft werden will. Es wurden nicht weniger als 24 Gesetze bereits allerhöchst sanktioiiirt und kund gemacht, welche das volkswirthschaftliche Interesse des Reiches berühren; 24 harren noch der allerh. Sanktion. Mit Bezug auf das Justiz- und Polizei- Wesen gelangten

2
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1870/06_10_1870/TST_1870_10_06_2_object_6250832.png
Page 2 of 4
Date: 06.10.1870
Physical description: 4
und Kriegsvorräthen in den Händen der Feinde; Straßburg und Toul' gefallen; Metz mit einer Armee von über 100,000 Mann eingeschlossen; Paris, die Hauptstadt des Reiches, von einem eisernen Gürtel umschlossen, — das sind die traurigen Marksteine, welche das tiefe Unglück des französischen Volkes bezeichnen, welche Millionen Franzosen mit tiefem Weh durchdringen — nur den Einen nicht, der der Haupturheber des Elends ist, das über Frankreich hereingebrochen und der von jedem Siege, den die Preußen auf den Ruinen

Königs auf Wilhelms- höhe beschäftigt und zu deren Ausführung unablässig thätig ist, sind eben keine leeren Luftgespinste. König Wilhelm, der in Straß burg die deutschen Fürsten zu versammeln gedenkt, damit sie ihn zur Annahme der deutschen Kaiserkrone drängen und anderseits sich von ihm mit ihren eigenen Neichen belehnen lassen, ist kein gerin gerer Feind der Republik in Frankreich als sein gefangener „Bruder", den er auch ganz wie einen Souverän behandelt, der auf WilhelmS- höhe gleichsam

nur als Gast, nicht aber als Gefangener wohnt. Die Republik könnte einen nur zu mächtigen Rückschlag auf das durch die preußischen Waffen geeinigte Deutschland im Gefolge haben. Ein freies Deutschland zu schaffen, um den deutschen Erbfeind zu besiegen, zogen Deutschlands Völker unter preußischer Führung in den Krieg. Derj Hohenzoller selbst benützte diesen Köder, doch darunter steckt die Pickelhaube und unter dieser hat die Freiheit keinen Platz. Deutschland muß geeinigt werden, um cs desto leichter

zum Ruhme, Glanz und Vortheils der Hohenzollern aussaugen zu können. Die Republik in Frankreich aber könnte die deutschen Geister wachrufen, die freilich ermuthigt und gestärkt durch das republikanische Beispiel in Frankreich mit einigem Ungestüm an dem hohenzollerifchen Thron pochen und den „Kaiser" Wilhelm an die „deutsche Freiheit" erinnern könnten, zu deren Schutz er Deutschlands beste Söhne hingeopfert. Und so vertragen stch eben die beiden „feindlichen" Fürsten sehr gut — ein liebenswürdiges

Brüder paar — nur Schade, daß diese Liebe sich an dem rauchenden Trümmerhaufen niedergebrannter Städte entzündet hat! Welch herrliches Schauspiel! Napoleon III. an der Spitze der preußischen Armee seinem „lieben" Volke wiedergegeben und vor d u Tuilerien die preußischen Junker als Ehrenwache! Na poleon anerkennt zum Dank den neuen „deutschen" Kaiser und das neue durch französische Landcstheile vermehrte preußische Kaiserreich und — der Friede ist hergestellt. Das, was wir vorstehend ange deutet

3
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1880/12_06_1880/TST_1880_06_12_5_object_6263852.png
Page 5 of 10
Date: 12.06.1880
Physical description: 10
Führer der Partei Bismarck »ans pbrase, nach der Gründung des Norddeutschen Bundes von Jahr zu Jahr gegen „die Uebergriffe der katholischen Kirche", gegen die Klöster rc. polterte, wie er erklärte: „Man gebe der katholischen Kirche die volle Freiheit, und sie wird die Welt erobern" ; wie er endlich, nach der Gründung des Deutschen Reiches, unter großem Auf sehen (16. Jänner 1871) das kirchenpolitische Programm der Freikonservativen entwickelte. In derselben Sitzung erklärte der Nationalliberale

wir." So derselbe Miguel, der im Jahre vor Gründung des Deutschen Reiches die deutsche Nationalkirche proklamirt hatte (27. November 1869): „Wir haben in Preußen die großen An sätze, nicht bloß im staatlichen, sondern auch im konfessionellen Leben, zur Einigung der ganzen deutschen Nation. Die preußischen Könige waren es zuerst, die das köstliche Gut der Union schufen, d. h., die offen auSsprachen: Zwischen den Reformirten und Lutherischen besteht im Bewußtsein des Volkes durchgängig kein Gegensatz mehr. Warum

aber, die es zurückzuführen suchen unter die Herrschaft des Priesterthums, sei es des katholischen oder des protestantischen, sie werden kläglich scheitern!" (Lebhafter Beifall links.) Das war vor dem „Vati canum". Und was antwortete Lasker auf die Frage, warum man nicht vor der Gründung des Deutschen Reiches den Kampf gegen die „römische Kirche" eröffnet habe? „Das Deutsche Reich", sprach er (26. November 1873), war noch nicht geeiniget, und es würde zum größten Schaden gereicht haben der zukünftigen Vereinigung

noch, und es steht auch noch immer der „Thurm" des Centrums. Bis 1866 erschien Bismarck stets vor dem Landtage im Jaquet und in heller Hose zum Unterschiede von den übrigen Ministern, die, wenn auch nicht im Frack, so doch im schwarzen Leibrock erschienen. Bismarck ist Minister-Präsident Preußens und Kanzler des Deutschen Reiches; er ist auch General der Kavallerie, und seit 1866 zeigt er sich nur noch in Kürassier-Uniform. Das sind Aeußerlichkeiten; aber sie sind bezeichnend. Nach dem dänischen, deutschen

Miguel nach heftigen Angriffen auf den Bischof von Osnabrück: „Wir haben das Vertrauen, daß diese schädlichen Bestrebungen, die nach meiner Meinung ebenso wohl der katho lischen Kirche, als dem deutschen Staate schädlich sind — daß diese ultramontanen und nationalfeindlichen Bestrebungen, die Herrschaftsgelüste der katholischen Hierarchie durch nichts anderes, aber auch schließlich sicher niedergekämpft werden müssen, als durch die katholischen Glaubensgenossen selber, und darauf ver trauen

4
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1874/04_12_1874/BZZ_1874_12_04_1_object_441928.png
Page 1 of 12
Date: 04.12.1874
Physical description: 12
den 4. Dezember 1874 BiSmarck und die Elsasser. Fürst BiSmarck liebt es, von Zeit zu Zeit seine rauhe Seite herauszukehren. Er thut dieS im Voll- gefühle der Macht des deutschen Reiches, des Ge- sammtreicheS, dessen Interessen höher stehen, als aller Partikularismus. Eine solche Rede-Keile schleuderte der eiserne Fürst jüngst den Abgeordneten desReichS- landeS entgegen, welche wesentlich den Zweck verfol gen, den Bestrebungen und Aufgaben des deutschen Reiches eatgegen zu arbeiten. Offen gestand

er, daß für die Verwaltung Elsaß-LothringeuS einzig und al lein die Interessen des Reiches maßgebend seien; ohne Rückhalt gab er zu, daß ,die Elsaß »Lothringer keine Deutschen seien und daß man ihr Land nicht aus irgend welcher Sympathie für seine Bewohner, sondern nur als Anhängsel der Festungen Straß burg und Metz anmctirtj habe. Mit der Berufung auf das ErvberungSrecht, als einzigen „RechtSgrund' für den Besitz von Elsaß - Lothringen, mit dieser Bernfung in vollem Einklang stand die weitere Er klärung, daß die beste

entwickelte, nicht geeignet ist, aus den Elsaß -Lothrioger Deutscht zu machen. Die Erklä rung, daß die Elsaß-> Lothrioger nur als Sache be trachtet werden, daß man keinerlei Sympathien für sie habe, daß nicht ihre Interessen, sondern nur die des Reiches für ihre Behandlung maßgebend seien, macht es nur zu begreiflich, wenn sie lieber nach Paris als nach Berlin blicken. Die offenherzigen Enthüllungen BiSmarLS über die leitenden Princi pien seiner elsaß - lothringischen Politik sind die beste Rechtfertigung

, der mit seinem Vaterlande auch seine bür gerliche Freiheit verloren hat und der beides wieder zu gewinnen trachtet. Ist Deutschland außer Stande, die Elsaß. Lothringer aus widerstrebenden Untertha- nen des deutschen Kaisers zu freien Reichsbürgern zu machen, dann werden ihm die Ftstungen Metz und Straßburg gerade so wenig nützen, wie einst uns das FestungSviereck. „Ein elsaß - lothringisches Parlament, sagte Fürst BiSmarck. in welchem eine Tonart herrscht, wie die, welche ich an den im Reichstage erschienenen elsaß

ein ge- setzlicheS Organ, durch das es reden kann, verwei gert, irrt er sich sehr. Elsaß - Lothringen mit oder ohne Parlament bleibt der schwarze Fleck für den Frieden Europa'S, so lange man in Berlin den freien MeinungSauSdruck der Elsaß - Lothringer ,zu fürchten hat. Moltke's: „Was wir in sechs Monaten mit dem Schwerte erobert, müssen wir fünfzig Jahre mit dem Schwerte vertheidigen,' ist leider noch nicht wi derlegt worden. Die gereizte Stimmung, welche so fort platzgreift, wenn im deutschen Reichstag

5
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1873/17_07_1873/INTA_1873_07_17_1_object_7765042.png
Page 1 of 4
Date: 17.07.1873
Physical description: 4
immerhin der Jubel über oie erkämpften Siege, die Freude über die Wiedererrichtung des Reiches in unserer Erinne rung lebendig sich wiederspicgeln, der unauslöschliche Eindruck hcr 'zweiten Hälfte des Juli wird die Zeitgenossen ihr ganzes Mn hindurch geleiten. Die Größe dessen, was auf dem Spiele stand, die bange Furcht, daß die französischen Heeressäulen, welche man zum Los schlagen bereit wähnte, wie eine brausende Sturmfluth sich über tik Rebenhügel des deutschen Rheingaues ergießen

erdröhnte und der beginnende Rückzug der Franzosen das prophetische Wort des genialen Strategen zur Wahrheit machte! Diese große Zeit möchten wir immer und immer den Deut schen ins Gedächtniß zurückrufcn, wenn kleinlicher Hader die mit kostbarem Blute und Millionen von Thränen errungene Einheit trübt» wenn Zaghaftigkeit und Mißmuth irr ihre Reihe» cinzu- reißen droht; aber auch die jetzigen Machthaber des deutschen Reiches, sowie die Fürsten im deutschen Lande mögen nimmer der grenzenlosen

- des Rechts- und Verkehrslebens waltet die stetige Reform und \ der Geist, der die Rcichsregierung und ihre Maßnahmen leitet, ! zeigt, wie lächerlich die Furcht vor der „Verprcußung" der dcut- \ scheu Lande ist. Nienrals wird Deutschland in Preußen auf- ! gehen, wol aber dürfte die Zeit nicht allzuferne sein, in welcher \ alle staatlichen Einzel - Existenzen des neuen deutschen Reiches in diesem selbst als aufgegangcn sich betrachten werden. Wie viel mehr hätte aber von Seite des deutschen Volkes

werden, alles das schnürte dem Deutschen das Herz zusammen, mochte er im Reiche draußtN, in der Schweiz, in Oesterreich oder jenseits des Ozeans, wohin der fliegende Funke die große Botschaft getragen, wohnen. „Wenn die Franzosen bis zu Anfang August nicht über den Rhein gehen, dann tritt ihr Fuß keine deutsche Erde", hatte der schweigsame Moltke gesagt; wie wurden da die Stunden, die Tage ängstlich gezählt, wie erleichtert hob sich der Athem, als nach der Produktion des Kindes von Frankreich der Siegesdonner von Wörth

Opserwilligkeit des Volkes vergessen, sondern bedenken, daß jedes anti-nationale Streben, jedes partikularistische Gelüste geradezu ein Frevel ist gegen Jene, die in fremder Erde ruhen, ein Opfer deutscher Treue, deutscher Vaterlandsliebe. Drei Jahre sind seit dem Beginne des Krieges verflossen, ein hinreichender Zeitraum, um die klaffendsteu Wunden, die jener geschlagen, wenigstens theilweise zu heilen. Dem deutschen Volke gebührt die Anerkennung, daß es, nachdem der letzte Schuß gefallen, mit ernster Ruhe

6
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1878/15_01_1878/BTV_1878_01_15_3_object_2874514.png
Page 3 of 6
Date: 15.01.1878
Physical description: 6
-Erzherzog-Rndolfs-Schieß- stätte' zu Silz einen Beitrag von 50 fl. zur Deckung der Bauauslagen allergroßmüthigst zu spenden. , l Gossensaß, 14. Jän. Am 13. Jänner Nach mittags um 4 Uhr 25 Min. passirte Se. k. Hoheit Kronprinz Friedrich Wilhelm des deutschen Reiches und von Preußen mit Eilzug Nr. 2 den Brenner bei einer Temperatur von 20'k. Kälte und Sonnenschein und in gutem Gesundheitszustande, welche Daten Hoch- derselbe an seine Gemahlin, die Kronprinzessin des deutschen Reiches und Preußen

, von dort abtelegra- phiren ließ. 8 Ala» 13. Jan. Mit dem Eilzuge traf soeben um 10 Uhr Abends der Kronprinz des deutschen Reiches begleitet vom General Blumenthal und einem Ge folge, bestehend aus einem Obersten, einem Hanpt- uianne, einem Sekretär und der Dienerschaft hier ein. Zu seiner Begrüßung waren von Seite der italieni schen Regierung General Pianelli, zwei Oberste, zwei Majors und ein Oberlieutenant erschienen; von Seite der deutschen Botschaft in Rom war der dortige Mi litärattache mit deni Abendzuge

. 9 des Grundgesetzes des Reiches; nach Einsicht des k. Dekretes vom 3. Jän. 1>78, mittelst dessen die Session des Senats und des Abgeordneten hauses des Königreichs vertagt wurde; nach Anhörung des Ministerraths; auf Vorschlag unseres Ministers und Staatssekretärs für das Innere; haben wir be schlossen und dekretiren: der Senat des Königreichs und die Kammer der Deputirten werden auf den 16. ds. einberufen. Wir verordnen, daß das gegen- ' wärtige Dekret, versehen mit dem Siegel des Staates, in die officielle

hier angekommen. Nach kurzer Vorstellung der italienischen Repräsentanten ver fügte sich der Kronprinz und Begleitung in den Warte saal erster Klasse, wo für ihn das Souper bereitet war. Die Anwesenden begrüßte der Prinz kurz und unterhielt sich dann mit den zwei Generälen; nach circa 20 Minuten Aufenthalt, bestieg er den bereitge haltenen Hofzug, welcher vom Direktor der oberitalie nischen Bahnen, Qnalmi und einem Inspektor geführt wurde. Um des künftigen deutschen Kaisers ansichtig

7
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1871/25_02_1871/BTV_1871_02_25_2_object_3055230.png
Page 2 of 12
Date: 25.02.1871
Physical description: 12
sich kundgegeben hat; allerdings hat sie namhafte Opfer für daS Volk zur Folge gehabt, um den Erfordernissen für das Heer gerecht zu werden. Diese Opfer werden gerne gebracht, wenn sie zweckmäßig verwendet werden, denn Niemand kann sich der Betrachtung verschließen, daß die Unabhän gigkeit eines Reiches nur dann gewahrt ist, wenn daS Reich dafür einzustehen verinag. WaS die Zustände in jenen Königreichen und Län dern betrifft, bezüglich deren uns die Vertretung zu steht, ist eine entschiedene Besserung kaum

eingetre ten. Wir erleben eS ncch immer, daß man sich in gewissen Theilen des Reiches schweigend und grol lend bei Seite halt, und daß man eS vermeidet, sich an den Grundbedingungen des VerfafsungSlebenö zu betheiligen: wir erleben es noch immer, daß man in vergilbten Pergamentblättern eine Grundlage für staatliche Einrichtungen sncht, während cS uns klar sein muß, daß nur der belebende Hauch der Ge genwart eS ist, der dem Staate eigen sein muß. wenn dessen Institutionen gedeihen sollen; ebenso

herrscht noch die kleinliche Kirchthurmpolitik, die nicht erkennen will, daß die Autonomie der einzelnen Königreiche und Länder nur dann gewahrt ist, wenn das Reich mächtig schirmend sein Dach über sie spannt. (Bravo!) Vor Allem muß ich es tief be klagen, daß das wahrhaft österreichische Bewußtsein noch immer nicht in allen Theilen deS Reiches zum Durchbruche gekommen ist? jenes österreichische Be wußtsein, welches alle Prüfungen der Vergangenheit siegreich überdauert, dem eS Oesterreich zu verdanken

ausgesprochen, daß jede Regierung die Durchführung der Verfassung sich zur Aufgabe machen, daß sie jeden Sonderbe- strebnngen entgegentreten müsse, um so den Glanz der Krone zu erhöhe» und für die Machtvollkommen heit deö Reiches einzutreten. DaS Herrenhaus hat sich nie der Ansicht verschlossen, daß die Verfassung Verbesserungen fähig sei, da sie ein Menschenwerk wie jedes andere ist. Aber das h. HauS hat eS laut ausgesprochen, daß eS nur jene Veränderungen al» wünfch-nswerth anerkenne, die geeignet

sind, Z> die freiheitlichen Institutionen zu befestigen und das »uk6 Interesse des Reiches zu wahre». lBravo!) i- « DaS h. HauS hat es ausgesprochen, daß eS Aen. ^ ' dernngen, welche nur dahin gerichtet, die Autonomie der Länder zu vermehren, jedoch das Ansehen des Reiches zu verkürzen, nie zu seinen Grundsätzen machen könne. Ich bin der Ueberzeugung, daß das h. HauS die- sein Gedanken treu bleiben und wenn die Frage an dasselbe herantreten sollte, für diese Grundsätze ein treten werde. Wir können nur wünschen

8
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1872/30_08_1872/TST_1872_08_30_4_object_6253070.png
Page 4 of 4
Date: 30.08.1872
Physical description: 4
, bairische und schweizerische Stabsoffiziere. * (Preußische Gäste.) Von verschiedenen Seiten mel det man uns, daß sich Angehörige des deutschen Reiches mit der Topographie von Tirol angelegentlichst beschäftigen — genau so, als ob's lauter Generalstäbler wären. * (Ergänzung.) Das in unserem gestrigen Blatte ver öffentlichte Dekret, betreffend die Broschüre des Dr. Bock, ist aus der Feder des Herrn Bezirkshauptmannes von Innsbruck gefloffen. * (Eisenbahn zwischen Triest, eventuell Mon- falcone und Trient

, eine derartige, daß man billigerweise Grund hat, daran zu zweifeln, ob derselbe wohl jene Fähig keiten zur Handhabung der innern Politik besitzt, die er in der Regelung der auswärtigen Verhältnisse in so brillanter Weise an den Tag legte. Es läßt sich wahrlich nicht gut einsehen, wie man die Erstarkung, Entwickelung und den wahren Fort schritt des deutschen Reiches durch eine Handlung fördern kann, welche ein offenbarer Faustschlag in das Antlitz eines großen Theiles der Bewohner dieses Reiches

der Intoleranz sind auch gewiß diejenigen gewesen, welche vor einigen Tagen im deutschen Reichstage für die Austreibung der Jesuiten aus dem deutschen Reiche gestimmt haben. Man mag von der Vergangenheit dieser Gesellschaft denken, was man will, man mag Katholik, Protestant oder Jude sein, soviel steht fest, daß jeder vernünf tige Mensch jene Histörchen, welche über die heutige Staats gefährlichkeit der Väter der Gesellschaft Jesu geflissentlich in Umlauf gesetzt werden, für aus der Luft gegriffene Nebelge

schichten halten muß. Was beim Himmel, haben denn jene still für sich lebenden, nur der Verfechtung der Lehren ihrer Kirche und dem Unterrichte der Jugend lebenden Ordensgeistliche mit der Zukunft, Kraft und Herrlichkeit des neu erstandenen deut schen Reiches zu thun? Ruht der Thron des neuen Kaiser- Königs auf so schwachen Stützen, daß er befürchten muß, eine Anzahl Ordensgeistliche könnten ihn zu Falle bringen? Unserer Ansicht nach ist die Politik, welche der Reichskanzler in der letzten Zeit verfolgt

ist. Auf eine solche Weise lassen sich die konfessionellen Gegensätze des deutschen Volkes nicht überwinden; statt den Dualismus aufzuheben, sucht man durch ein solches Vorgehen eher denselben zu perpetuiren. Es wird schwerlich Jemand dieser Gesellschaft irgend eine staats- gesährliche Handlung in der Gegenwart vorwerfen können, viel mehr trägt dieselbe durch den Antheil, welchen sie an der Volkserziehung nimmt, in der Jetztzeit einen Charakter an sich, welcher ihr vielmehr eine Stellung unter denjenigen anweist

9
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1873/04_02_1873/TST_1873_02_04_3_object_6253841.png
Page 3 of 4
Date: 04.02.1873
Physical description: 4
und des Kaisers nach Wien wird nicht beabsichtigt. Der Kaiser kehrt von Petersburg nach Berlin zurück und geht von dort zur Ausstellung jedenfalls nach Wien; der Zeitpunkt hiefür ist noch offen. Ein Zusammentreffen mit dem Czar in Wien ist wahrscheinlich. Die Rüstungen des preußisch-deutschen Reiches gehen immer in steigender Progresstou vorwärts. Dem bald zu sammentretenden deutschen Reichstag wird eine Vorlage wegen der zum Ausbau der Reichsfestungen erforderlichen Mittel im Betrage von 60 Millionen Thaler

Freiheit" (!) und des gleichen Rechtes für Alle(U) werden Anstrengungen ge macht, um für Oesterreich eine Verfassung zu zimmern, die wohl einer herrschsüchtigen Partei — dem deutschliberalen Häuflein, niemals aber den Wünschen des größten Theiles der Bevölke rung des Reiches, dem geschichtlichen Rechtsbewußtsein der be stehenden Verschiedenheit der Königreiche und Länder Oesier- reichs entspricht. Doch hierüber wollen wir schweigen. Wahr scheinlich wird die Wahlreform „durchgehen

". Wenn wir dieses festhalten, so erinnern wir uns eben an die Art und Weise, wie die konfessionellen Gesetze im Jahre 1868 im Sturm „durchgegangen" sind. Jeder Patriot wird sich darum schon jetzt die Frage stellen: Was dann? Wenn der Wunsch der liberalen Bismarck-Anbeter in Erfüllung geht und mit der Ge schichte des Reiches vollends gebrochen wird, was haben die direkten Reichsrathswahlen erreicht? Zunächst: Ist der Wunsch unseres erhabenen Kaisers erreicht: „Stiften Sie Frieden mit meinen Völkern?" Kann jemals

ein Ministerium eine andere Aufgabe haben als zwischen streitenden Völkern Frieden zu stiften? Wie vielfaches Echo haben doch diese kaiserlichen Worte in den Bergen Tirols gefunden und welches Vertrauen haben sie geweckt in allen patriotischen Herzen! Was bedeutet aber die Wahlreform anders, als einen nimmer endenden hart näckigen Racenkampf? Roch mehr; nicht blos die Völker Oester reichs, die Czechen, Deutschen, Slovenen, Italiener, Polen und Ruthenen werden nicht friedlich nebeneinander wohnen

aus umgemodelt wer den, ob die direkten Wahlen wohl 6 Jahre dauern? — Was dann? sollten sich die Diplomaten fragen. Wird Oesterreich nach Einführung der direkten Wahlen, nach Außen kräftiger sein als bisher? Wenn nur ein nach Innen wohlgeordnetes Reich auch stark ist nach Außen, was werden die Staatsmän ner von der Wahlreform erwarten dürfen? „Der rastlose Zer störer des Reiches kann nie und nimmer der Begründer des Reiches sein" lautete ein geflügeltes Wort des Dr. Pfahler am 20. Jänner 1871

10
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1871/21_01_1871/INTA_1871_01_21_1_object_6132906.png
Page 1 of 6
Date: 21.01.1871
Physical description: 6
Vergangenheit dürfen wir es nun wol wagen, die Hände unserer Brüder jenseits der österreichischen Grenze zu ergreifen und ihnen ehrlich und treuherzig, wie es bei Deutschen Sitte ist, aus schwellender Brust und tiefbewegten Herzens Glück zu wünschen zu der Proklamirung des neuen deutschen Kaiser reiches. Offen gestanden, hat die Proklamation des Königs Wilhelm von Preußen, deien Schlußsatz wir im letzten Blatte mittheilten und womit derselbe die deutsche Kaiserwürde anzunehmen erklärt, uns mit Begeisterung

haben. Für den Unbefangenen und billig Denkenden ist die Pro- Uamation, womit der König von Preußen die Annahme der Kaiserwürde dem deutschen Volke verkündet, ein Aktenstück, welches andeutet, daß die Vorgänge auf den blutgekränktcn Schlachtfel dern Frankreichs nicht, ohne tiefen Eindruck zu hintcrlaffen, an fernem Auge vorüberzogen. Wenn König Wilhelm gelobt, „in deutscher Treue die Rechte des Reiches und seiner Glieder zu schützen, ein Mehrer des deutschen Reiches zu sein, nicht in kriegerischen Eroberungen

. M 17 2 a rc sbrueker Sechster Jahrgang. Samstag 21. Jänner. (Agnes J.) ( Auswärts nehmen Inserat: für uns an: Haafenstern & Voller in Wien, Frankfurt, Berlin, Basel, Zürich, Leipzig, Ham burg. 21. Oppelik in Wien, Berlin, Hamburg, Frankfurt, Leipzig, Paris, Florenz, Peters burg. Sachse L Comp. in Leipzig, Stuttgart, München, BreSlau, G. L. Daube in Frankfurt, Stutt gart, Müncken,Hamburg, Brüssel, Rudolf Messe in Berlin, Wien^ München, St. Gallen Morgen 22. Jan. Vinzenz. 'Die Proklamirung -es neuen deutschen

Kaiserthums. Seit nicht nur in allen offiziellen östclrcichifchen Blättern, sondern aus dem Munde unserer Minister und Delegationen, ja selbst in den Spalten des polnischen Krakauer „Czas" die freundschaftliche Annäherung zwischen der österreichisch-ungarischen Monarchie und dem wiedergcborcnen deutschen Reiche als ein glückliches Ereigniß gepriesen wird, dürfen wir unserer freudigen Stimmung über die im letzten Werden begriffene Einigung Deutsch lands hoffentlich unveiholen Ausdruck verleihen

erfüllt, und je mehr wir uns in einsamer Stille der Abendstunde in den Gedanken der Wiederherstellung der deutschen Kaiscrmacht verliefen, desto mehr erwacht in uns ein Gefühl der Freude, die unser Innerstes bewegt. Vielleicht bemächtigt sich demokratischer Gemüther, welche in der Proklamairung des Kaisertitels für den Hohcnzoller nichts Anderes erblicken, als eine Rangeserhöhung, ein mitleidiges Lächeln; vielleicht erkennen Manche in dem fraglichen Akte nichts weiter, als einen neuen Schritt

11
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1875/26_02_1875/BTV_1875_02_26_3_object_2862067.png
Page 3 of 6
Date: 26.02.1875
Physical description: 6
die ganze Kraft seinerBeredtsai»keit an das deutsche Gewissen. Altedeutsche Zucht uud Treue rief er auf zum Schutze des Reiches, da der jungen Ritter Zucht im Argen lag. Mit Flehen und Zürnen wandte er sich an Alle, daß sie vor allem die Treue bewahren; jede Falschheit züchtigt, jede Selbstsucht geißelt er nnnachsichtlich. „DeS MonneS Sinn sei wandellos und sest wie Stein, wie ein Pseilschaft schlecht und recht soll seine Treue sein.' Die Treue war ja das Verfassungsprincip des deutschen Reiches. Es gab

also der Papst? „Vor mir gilt kein Ansehen der Person, ich führe nicht zweierlei Maß und Gewicht. Die Witwen und Waisen stehen unter meiner Obhut. Trost und Hilfe den Armen.' Waren daS nicht hohe, edle Gedan ken, wahrhaft christliche Werke, die er damit verhieß? Bor ihm gelte kein Unterschied der Person; welch ein Zauber für daS niedere Volk lag darin! Ja in dieser Lehre liegt der Gegensatz, der zwischen de.- Theorie der Kirche und dem Rechte des Reiches be stand. Das Reich war gerade auf den Unterschied

Unfrömmigkeit des Vol- kes, die Ketzereien leimen empor und unendliche Ge fahren entstehen für die «eelen.' Um seine» Uni versalstaat zu grüuren, besaßen Papst und Klerus alle Eigenschaften, nur die Macht fehlte ihnen. Der KleruS, der sich selbst nicht schützen konnte, wollte seinem Schirmvogte Gesetze vorschreiben, den eisen gepanzerten Männern Deutschlands daS Recht dik- tiieii, aber da mußte er gerade mit deutscher Art am Härtesten zusammentreffen, renn dem Deutschen verbürgte sein gutes Schwert

Unfreiheit, und wie der Papst der Noth der Armen abhalf, ist im Spruche Walthers vom Reichthum der Kirche zu lesen. ES war ein Widerspruch zwischen Idee und Wirk- lichkeit, zwischen Wort und Werk, wie er schneidender nicht gedacht werden kann. Darüber hat unser Dichter tiefen Schmerz empfunden und ihm in dem Gedichte „der wäische Schrein' ironischen Aueeruck gegeben, wo er unter anderem dem Papste die Worte in den Mund legt: „Ibr Pfaffen, esset Hühner, trinket Wei» und laßt die Deutschen fasten

jedoch eine besondere Treue, die auf die Geburt uud das Gefallen des Königs gegründet war, nämlich die Lehenölreue. Darin lag die Schwäche des Reiches. Wenn Walther schlichte, gewissenhafte Männer verlangte, suchte der Papst nach geschulten, nach Männern des Wissens, und der Ruhm ist den Päpsten nicht zu bestreiten, daß sie zuerst die Macht des WisseuS begriffen. Als Papst unv Kaiser sich entzweiten, da lag ein Staat ohne Volk im Kampfe mit einem Volke ohne Staat. DaS Wissen kämpfte

12
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1873/01_10_1873/BTV_1873_10_01_1_object_3061156.png
Page 1 of 6
Date: 01.10.1873
Physical description: 6
geschlossen; denn nun ward Rudolf auf einen größern Schauplatz berufen. Die Fehden, die der Graf begonnen, durfte der erwählte König nicht ausfechten. Rudols's Wahl zum deutschen Könige bedürfte eines nicht gewöhnlichen Aufwandes von diploma tischer Arbeit. DaS stand zwar allen wahlberech tigten Fürsten des Reiches fest, daß es nothwendig sei, nach der traurigen kaiserlosen. Zeit einem ener- gischen Manne die Zügel des deutschen Reiches in die Hände zu legen; doch wem? das war die Frage. An Kandidaten

zu unterziehen, bei welcher fol gende Anforderungen gestellt werden: Jenes Maß von Wissen in der Religion, welches in den ersten vier Jahreskursen der Volksschule er worben werden kann; Fertigkeit im Lesen und Schrei ben der deutschen Sprache und der lateinischen Schrift, Kenntniß der Elemente aus der Formenlehre derselben; Fertigkeit im Analysiren einfacher beklei deter Sätze; Bekanntschaft mit den Regeln der Orthographie und Interpunktion und richtige An wendung derselben beim Diktandoschreiben; Uebung

in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Neueintretende Schüler haben bei ihrer Aufnahme eine Taxe von 2 fl. 10 kr. für den Lehrmittelfond zu entrichten. Im st, den 26. September 1873. Die k. k. prov. Direktion. Nichtamtlicher Theil. Politische Tagcs - Chronik. Bor Jahren. JnnsbruK, 1. Okt. Es war am 1. Oktober des Jahres 1273, als die deutschen Reichsfürsten in der St. Bartholomäuskirche zu Frankfurt am Main versammelt, den Schweizer Grafen Rudolf von Habsburg zum deutschen Könige wählten. Sechs

Jahrhunderte sind seitdem in'ö Meer der Vergangenheit geflossen, — und doch steht dieser Tag als eine unvertikgbare Marke fest im Zeiten strome, — denn er endete „die kaiserlose, die schreck liche Zeit, und ein Richter war wieder auf Erden'; er erhob einen weder durch Macht noch Glanz des Hauses unter den Großen des Reiches deutscher Nation hervorragenden edl?n Mann aus dem Schwci- zerlande auf den eisten Thron der Christenheit, und dieser Mann legte den Grund zu einem der glor- ^ichsten und mächtigsten

um die deutsche NeichSkroue fehlte es nicht. Deutsche und fremde Fürsten warben um dieselbe. Alsons von Castilien und König Philipp III. von Frankreich suchten auf dem Umwege über Rom, ersterer als Protsgv deS Papstes Gregor X., letzte- rer als Kandidat der römischen Curie die deutsche Krone zu erlangen. Auch König Ottokar von Böh- men der mächtigste der deutschen Fürsten und Ludwig der Bayer strebten nach derselben. Hatte jeder dieser zwei mächtigen Kandidaten seine eigene Partei, die ihm aus Privatinteresse

13
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1872/07_08_1872/BZZ_1872_08_07_1_object_453796.png
Page 1 of 4
Date: 07.08.1872
Physical description: 4
word.'n. Dies ist unsere Arbeit im Reiche, und willkommen, herzlich willkommen wird uns dabei treue Freundeshand sein! Dauernd in ernstem Ringen begriffen mit den sla vischen Genossen des mächtigen Völkerbundes, sehen wir Oesterreichs wackere deutsche Stämme. Eine an dere Bedeutung haben daher ihre Feste. Ja weit höherem Grade als bei unS gelten sie der Erstarkung deutschen Wesens, sie siud im heiteren Gewände der Freude ein Ringen, ein ernster Kampf. Wohin inner halb unseres Reiches Marken

stattfindenden «inlm deutschen Turnfestes begrüßt die „Bonner Zeiwog' die deutschen Gäste aus Oesterreich mit fol- zvda wannen Worten Mit hoher Jreude erfüllt uns die Anwesenheit jener Mlichm Schaar von Vertletern, durch welche Oester reichs Turnvereine ihre Theilnahme an dem Feste be- dudeo, dessen Feier uns gegenwärtig so mächtig er' hebt. Mit um so größerer Freude, als der Gruß Aid Handschlag, welchen sie uns von der Donau und den Alpen hichcr zum Rheioe bringen, demnächst eine »m und feierliche

. Unsere Siege waren ihre Freude, un- ftrc Ehren, die sie neidlos begrüßten, auch ihr Stolz, öbeuso war aber auch unsere Sympathie ihre Stütze, als ein Jahr spkter ihre deutschen Interessen bedroht ichieoev» und sie blickten auf Dentschlands gewichtige Theilnahme sür ihre Bestrebungen nicht mit thörich- im Sehnen, aber voll hoffender und gerechtfertigter Zaiersiibt. Die Bedeutung des vierten deutschen Turnfestes ist eine andere als die der vorhergehenden war. Waren jene zum wesentlichen Theil

gegen einen Zustand ge richtet, welchen man in Deutschland je länger je mehr als unerträglich empfand, so soll das heutige Turnfest und die ihm folgenden helfen befestigen und vervoll» kommnen, was deutsche Kraft in heißem Ringen ge wonnen. Galt es früher den alten Bau zu brechen, so gilt eS heute, den neuen zu stützen und zu festigen, des Reiches Banner hoch in Ehren zu halten, welches durch so unvergleichliches Heldenthum geweiht, durch des ganzen Volkes Kraft gehoben und auf die Gipfel der Vogesen gepflanzt

wir auch immer das Kreuz aus unseren Turnerfahnen tragen mögen, überall begegnen wir gleichen Sympathien. Unsere Feste find nationale Feste, fortan im Wesentlichen der Erinnerung und Mahnung geweiht. Wir wünschen sie daher auch immer an Tagen deutscher Ehre gefeiert zu sehen. In anderer Lage befinden sich unsere Brüder in Oester reich Ost von der Mehrheit einer dem deutschen Wesen feindlichen Bevölkerung umgeben, begegnen ihre Feste n'.cht selten ernste» Störungen und Drohungen. Für die Deutschen

14
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1879/17_02_1879/BZZ_1879_02_17_1_object_409445.png
Page 1 of 4
Date: 17.02.1879
Physical description: 4
sich gestalten, immerhin aber ist bei dem in Deutschland immer lebhafter werdenden Wunsche nach „Schutz der nationalen Arbeil' ein stegreiches Dmchdringen desselben mit Hilfe der Ultramontanen und der Socialdemokraten möglich. So lebhaft indessen die Kämpfe sein werden, die im deutschen Reichstag bevorstehen, sind doch' die deutschen Zustände viel zu sehr in sich gefestigt, als daß durch den Streit der Parteien die Stellung des deutschen Reiches im europäischen Concert irgendwie beeinflußt

des Prager Friedens gedenkt, be rechtigt vielmehr zu der Hoffnung, daß der Gegensatz der wirthschaftlichen Interessen nicht» zu einem Krieg mit Differential- und Kampf Zöllen führen wird. Bon großer politischer Tragweite ist der Schluß der kaiserlichen Thronrede. Mit dem ganzen Vollgewicht, welches ihm die Macht des deutschen Reiches, leiht, nimmt der greise Kaiser Stellung zu dem Ber> liner Vertrage, von oessen Durchführung der Schutz der Christen, die Sicherung des Friedens unter den Mächten Europa's

zu erwarten sei. Es ist kein leeres Wort, wenn Kaiser Wilhelm versichert, er habe die große Macht, welche durch die Gründung des deutschen Reiches in seine Hände gelegt wurde, im Sinne des Friedens angewandt und es werde auch ferner seine Alexa, oder: Auf dunkle» Wegen. Roman von ßd. Wagner. (25. Fortsetzung.) Alcxa's Worte, leidenschaftlich und voll Ueberzeugung, drangen in des Vaters Seele wie ein brausender Schlach tenruf, der den Feind erschüttert und wankend macht. Alexa sah ihren Erfolg

Rabatt Reklame, »otizen, Sdien, «ierlin und Manchen, koii'r u> !> ^omo., tliien, I. Ai-üiergaffe >»' 39. Msntag, den 17. Febrnar 1879. Im deutschen Reichstag. Die Session des deutschen Reichstages, die am 12. Februar vom Kaiser in Person eröffnet worden ist, droht eine recht stürmische zu werden. Aus der Thron rede liest man schon das Arbeits-Programm dieser il lustren Körperschaft; es enthält des Zündstoffes mahr lich genug. Der Kaiser sprach die Hoffnung au», daß die Reich-Vertretung zur Ergänzung

ber abgeschlossene Handelsvertrag, welcher dem deutschen Parlament bereits unterbreitet wurde, kaum eine Er- Neuerung erfahren wird, wenn das Wirthschaftspro gramm des Fürsten Bismark zur Annahme gelangt. In unseren politischen Beziehungen zu Deutschland würde dadurch selbstverständlich keine Aenderung ein treten. Das freundschaftliche Verhältniß beider Reiche, dessen auch die deutsche Thronrede aus Anlaß der von Oesterreich-Ungarn zugestandenen Aufhebung der nord» schleswigischen Klausel

15
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1873/19_05_1873/INTA_1873_05_19_2_object_7765219.png
Page 2 of 4
Date: 19.05.1873
Physical description: 4
mit allen gegen 150 Stimmen abgelehnt und das Vertrauensvotum mit großer Mehrheit ertheilt. Da die Grundzüge obiger Resolution in allen Hauptpunkten mit dem Programm des dritten deutschen Parteitages im Wesentlichen übereinsiimmen, so läßt sich ein erfolg reiches Zusammenwirken aller Deutschen bei den nächsten Reichs rathswahlen mit Sicherheit erwarten. Im deutschen Reichstage kam am 14. ds. die meck lenburgische Frage zur Verhandlung. Der Bevollmächtigte jenes Landes, v. Ruland, unterzog

, wodurch eine direkte Verbindung der Hauptstadt des deutschen Reiches mit Metz und daher mit dem neuen deutschen Reichslande hergestellt wird. Der Handels minister erklärte, daß er ein bindendes Programm einer Eisen bahnpolitik vor Veröffentlichung des Resultates der Spezial- Untersuchungs-Kommission nicht abgeben könne und wolle, und dann werde er nicht mit Worten, sondern mit bestimmt sormu- lirten Gesetzvorlagen vor das Land treten; schon jetzt könne er aber sagen, daß er kein Freund der Idee sei

sich der sehr undankbaren Mühe, die Zustände seiner Heimat möglichst zu rechtfertigen und Alles zum Besten zu kehren. Er sang ein Loblied über die Ver dienste des mecklenburgischen Premierministers v. Baffewitz um die Gründung des norddeutschen Bundes und des deutschen Rei ches ; auch die prächtige Lage der Bauern und die schönen Finanzen mußten herhalten. Kurz und gut, Mecklenburg erschien als ein wahres Eldorado. Aber schade war, daß Niemand ihm Glauben schenkte und seine Rede häufig durch „Heiterkeit" unterbrochen

wurde. Dagegen entwarfen Pogge, Wiggers und Kardorsi ein tranriges Bild von den politischen Zuständen des Landes und befürworteten Alle die Hilfe des Reiches für die unterdrückten Einwohner des Landes. Ein Beschluß wurde indessen noch nicht gefaßt, sondern auf eine zweite Verhandlung ausgesetzt. Auf der Tagesordnung des preußischen Abgeordneten haus e s stand am letzten Donnerstag die Anleihe von 120 Millionen Thaler zum Baue einer Eisenbahn von Berlin nach Wetzlar und von Koblenz nach Trier

in der Sitzung des deutschen Reichstages vom 16. ds. dem Abgeordneten Windt- horst gegenüber: „Die Diktatur geht am 1. Januar 1874 zu Ende, wenn der Reichstag nicht etwas anderes beschließt. Hebet die künftigen Verhältnisse wird dem Reichstag eine besondere Vorlage zugehen. Ich verspreche mir von dem Zusammensitzen der Elsäßer mit uns im Reichstag ein gutes Verhältniß, zur Ent täuschung der das Gegentheil hösfenden Parteien. Die Nieder- haltung der französischen Sympathien ist nothwendig in einem Land

16
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1873/27_03_1873/TST_1873_03_27_2_object_6254020.png
Page 2 of 4
Date: 27.03.1873
Physical description: 4
zur Geschichte des Jahres 1859. Prof. Sybel, der be kanntlich den Historiographen des neuen deutschen Reiches ab gibt, wußte Vieles von Bestrebungen der österreichischen Regie rung zu erzählen, mit dem napoleonischen Kaiserreiche bald nach seinem Bestehen sich zu liiren und im Bunde mit Ruß land eine neue Reaktionsära zu inauguriren. Die „Rordd. Allg. Ztg." widmete dieser „Enthüllung" eine Ehrenstelle an der Spitze ihres Blattes. Der „Pester Lloyd" illustrirt nun diese „Geschichtsmethode" durch folgende

erlauben zu dürfen glauben. Freilich vergessen sie, daß der Kirche der Sieg von anderswo komme; St. Bernhard schrieb an den deutschen König Konrad III., also: „Die Kirche Gottes ist seit ihrem Ursprünge bis jetzt oftmals bedrängt, oftmals befreit worden. Die Hand des Herrn ist nicht verkürzt noch ohnmächtig geworden, um sie zu retten. Er wird auch jetzt ohne Zweifel seine Braut befreien, der sie mit seinem Blute erlöset, mit seinem Geiste ausgestattet, mit himmlischen Gaben geziert und zugleich

mit irdischen sie bereichert hat. Er wird sie befreien, sage ich, er wird sie befreien; wenn aber durch andere Hand, dann mögen die Fürsten des Reiches zusehen, ob das des Königs Ehre oder des Reiches Nutzen ist. Das ist es wahrlich nicht." Das sind Worte, als wären sie für heute geschrieben, nur mit dem Unterschied, daß jetzt gar manche Staatenlenker nicht unthätig zusehen, sondern sie selbst die Kreuziger sind. Eine Enthüllung über 1S3». Der „Pester Lloyd" bringt einen höchst bezeichnenden Bei trag

Mittheilung: Was an dieser „historischen" Darlegung wahr oder falsch, sind wir nicht in der Lage zu ermitteln. Was aber dabei be fremden muß. ist, daß das offiziöse Organ des deutschen Reichs kanzlers bei den gegenwärtigen Beziehungen Preußen-Deutsch lands zu Oesterreich-Ungarn eine derartige „Berichtigung" oder „Enthüllung" an leitender Stelle glaubt in die Welt hinaus posaunen zu sollen. Welchen Zweck kann der Historiker der „Norddeutschen Allgemeinen" hiebei verfolgt haben? Offenbar

nur den, vor dem deutschen Volke dick zu thun mit der deutsch nationalen Politik Preußens und Oesterreich dabei zu verdäch tigen, ihm „Eins anzuhängen." Diesmal soll aber dem Herrn Prof. Aegydi (von der „Rordd. Allg. Ztg.") sein liebediene rischer Versuch etwas theuer zu stehen kommen. Wozu in die Weite schweifen bis zum Jahre 1851?? Gehen wir 8 Jahre herab, so halten wir bei einem weltgeschichtlichen ereigniß- schweren Momente, der — wenn Preußen wirklich nur seinen deutschen Beruf stets vor Augen gehabt hätte

17
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1879/04_09_1879/INTA_1879_09_04_1_object_7773385.png
Page 1 of 4
Date: 04.09.1879
Physical description: 4
zu wollen, was geeignet ist, die staatsrechtlichen Grundlagen des Reiches wie nicht minder die in der Verfassung und in ihren Aussührunggesetzen begründeten kulturellen und freiheitlichen Institutionen zu erhalten. Die Haltung des Par teitags ist demnach weder eine nach irgend einer Seite feindselige, noch eine überstürzende; der Parteitag hatte durchaus konservativen Charakter. Die liberalen Deutschen wollen nicht erobern, sondern zunächst nur von dem mühsam Errungenen sich nichts nehmen

, der andere staatsfinanziell-wirtschaft- j licher Natur. Im ersten Theile erklären die Versammelten, daß j sie bei ihrer Wirksamkeit für das ganze Reich stets darauf be dacht sein wollen, Nachtheil von den Deutschen abzuwenden und j Vortheile für dieselben zu erringen; im zweiten Theil ist von der ! staatsrechtlichen und nationalen Verschiedenheit abgesehen und nur j vuo muieiu'ue sojoi Auer tut . .... yunjcu i/uicge uno vaö W 0 l des Reiches selbst in finanzieller Beziehung in Betracht gezogen. Es gereicht uns speziell

, Frankfurt, Berlin, Basel Zürich, Leipzig, Hamburg. A, Op-clil in Wien, Prag, Berlio. Hamburg, Frankfurt,j| Leipzi, Paris, Florenz, Petersburg. Hllg vasLafitte u.Comp. inParis- G. L. Daube in Frankfurt. Stuttgart, München, Hamburg, Brüssel. RudolsMosfein Berlin, Wien, München, St. Gallen. Rotier u. Co. in Wien. Phi lipp Löt in Wien.s Donnerstag .4 September. «ossimI. Morgen 5 September. Laurenz. ) 1879 . Der Abgeordnetentag in Linz. Der Parteitag der liberalen deutschen Abgeordneten, welcher am letzten

Sonntag in Linz abgehalten wurde, ist ohne geräusch volle Demonstration verlaufen, auch ohne daß dabei viele, lange und glänzende, für die Gegner „vernichtende", für die Zuhörer „erhebende" Reden gehalten worden wären. Im Privatzirkel ver- anlaßte Vorbesprechungen und im Kreise eines aus der ominösen Zahl dreizehn (die deutschen Liberalen scheinen nicht abergläubisch zu sein) bestehenden Abgeordneten-Komits gepflogene kurze Be- »athungen genügten, um die Anwesenden, als sie offiziell zusam mentraten

, in einer halben Stunde zu einigen. Das ist das Be zeichnende an dem deutschliberalen Stelldichein in Linz. Es be durfte keiner langen Debatten. Jedermann wußte, was die Auf gabe Aller sei. Alle suhlten, daß wir in einer Zeit und unter Verhältnisten leben, welche erfordern, daß wir uns um den un versehrten Fortbestand unserer liberalen verfassungsmäßigen In stitutionen und um die Interessen der Deutschen in Oesterreich kümmern. Diese Erwägung führte zu dem einhelligen Beschluß, alles thun

18
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1873/12_11_1873/INTA_1873_11_12_2_object_7764897.png
Page 2 of 4
Date: 12.11.1873
Physical description: 4
auf. Wie verlautet, werden zur Zeit der Anwesenheit des Kaisers in St. Petersburg auch der Kronprinz und die Kronprinzessin des deutschen Reiches, der Kronprinz uno die Kronprinzessin von Dänemark und der Kronprinz von Italien daselbst eintreffen. Man schreibt der Wiener Vorstadtztg. aus München mit Bezug auf gewisse Aeußerungen, die König Ludwig einer an ihn gesendeten Deputation gegenüber gemacht haben soll: Es scheint daß man in Berlin dem Vorgänge mit der patriotischen Garmischer De putation eine ernste

Beachtung widmet. Schon seit der bekannten Erklärung, welche seinerzeit die Füssener Deputation vom Könige erhielt, was er unter „baierisch* und „preußisch* gesinnt verstehe, hatte der hiesige preußische Gesandte 'den Auftrag, dahin zu wirken, daß diese Erklärung offiziell als Entstellung oeö That've- st indes bezeichnet werde. Die Art, wie später der Kaiser des deutschen Reiches und der Kionprinz es vermieden, auf ihren Reifen durch Baiern mit dem hiesigen Hofe in Berührung zu kommen, war wol der beste

Beleg, welches Resultat die Be mühungen des preußischen Gesandten, seinem Aufträge gerecht zu werden, erzielten. Man versichert nun, daß Baron Welchem , dem Ministerpräsidenten von Pfretzschner „sans gene u erklärte, daß sein Hof die Spitze der neuesten königlichen Worte an die Patiioten von Gannisch gegen Niemand Anderen gerichtet de' trachten könne, als gegen den Kronprinzen des deutschen Reiches und von Preußen, dessen ihm zu Theil gewordener sympathisch" Empfang in Baiern ja den alleinigen Anlaß

des deutschen Reiches nur nach eingehendem Zureden davon a - zuhalteu war, dem Könige von Baiern die von ihm erhalten" militärischen Auszeichnungen wieder zu Füßen zu legen. In Heidelberg, Pforzheim und Freiburg stad/" die dortigen altkatholischen Gemeinden bereits altkatholische GeisM gewonnen und auch die Altkatholiken-Gemeinde in Karlsruy wird im Verlause des Winters einen eigenen Geistlichen anstelle"- Ueberhaupt dürste das Großherzogthum Baden in Kürze aw der Schweiz die hervorragendste Stelle

19
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1871/02_03_1871/BTV_1871_03_02_3_object_3055297.png
Page 3 of 10
Date: 02.03.1871
Physical description: 10
Mitglieder auf dieser Seite deS Hauses, welche derselben freundlich gesinnt waren. (Rufe rechtS: Oho!) Heute spreche man nicht mehr von dieser Re solution, sondern man betrete plötzlich den Stand punkt des Oktoberdiploms und damit sei jeder Faden der Vereinbarung zerrissen worden. Abg. Dr. Rech bau er: Die Steigerung der Wehr kraft, welche von der gegnerischen Seite betont werde, müsse ihre Grenzen in den Kräften des Reiches fin den^ denn eine fortwährende Steigerung derselben würde ^das Reich endlich

waren. „Sind diese vielleicht unter dem Ministe rium» GoluchowSki, vielleicht unter dem Ministerium Pötöcki geschehen?' . ,Es fei im.Gegentheile unter, dem deutschen Mini sterium Hasner die polnische Sprache im Amte in Galizien eingeführt worden und darin könne man doch kein Herrschergelüste..von Seite der Deutschen sehen. ie StaatSgiundgefetze-machen außerdem jede nationale Herrschaft unmöglich. Der innere Friede wird von jedermann als ein lebhaftes Bedürfniß -angesehen und wenn daher daS unbekannte neue.Ministerium

oder das Königreich Slovenien zu finden, so sei daS falsch, denn für daS, was von gewissen nationalen Theilen des Reiches begehrt werde, dazu biete das Oktoberdiplom leinen AnhaltSpunkt. Man müsse wissen, was angestrebt werde, aber so wenig zwischen Feuer und Wasser sich ein Ausgleich denken lasse, eben so wenig werde er im Reich in dem Sinne stattfinden können, wie er von jener Seite deS Hauses (rechts) angestrebt weiden soll. Man habe eö ja ganz deutlich und entschieden in böhmi schen Blättern gelesen

und sich nicht um die übrigen Theile der Monarchie bekümmerten, im (Gegentheile: immer, wo sie sich in der Lage befunden hätten, über allgemeine Zustände und Verhältnisse des Rei ches zu sprechen, hätten sie eiue Verständigung, eine Versöhnung niit allen Völkern des Reiches angestrebt. WaS die galizischS Ikesolution anbelange, so sei sie ja im galizischen'Landtage beschlossen worden und die ser könne doch nur Wünsche fassen, die Galizien betreffen. ES sei gesagt worden, daß, wenn man sich aus den Standpunkt

ist eingeleitet. — In deutschen Kre sen herrscht we gen BedrobUng des deutschen' Charakters der Uni versität große Aufregung. Ausland. München» 23. Febr. Der König telegr^phirte an den deutschen Kaiser und Sönig von Preußext in Verfalle«: - ^ ,,Innigst bewegt von der erhebenden Friedentkunde bringe ich Jdnen meinen tiefempfundenen Dank für eine Nachricht; welche von mir Und meinem' treuen Volke aus'S wärinste b'grüßs wl>d. DeutschlanV ist nach schweren Kämpfen zu ungeahnter Größe emporgestiegen, und mit Recht

20
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1870/30_08_1870/BTV_1870_08_30_2_object_3053037.png
Page 2 of 6
Date: 30.08.1870
Physical description: 6
Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, in welche die Versammlung begeistert einstimmte. Der Statthalter dankte für die Bereit willigkeit, womit der Landtag der kaiserlichen Bot schaft nachgekommen, und gab der Ueberzeugung Ausdruck, Ober Oesterreich werde nie fehlen, wo eS gilt, die Macht und das Ansehen des Reiches zu Wahren. Prag» Wir brachten in unserer gestrigen Num mer die lelegr. Nachricht über die Anbahnung einer Versöhnung zwischen der deutschen und czechischen Partei in Böhmeu

. Die Antwort hierauf war, daß es die Landtage auslöste, neue Wahlen anordnete, daß eS die Wähler zu Herren ihres eigenen politischen Geschickes machte. Man unterstellte ihm hierauf klerikale Tendenzen, das Ministerium erwiderte durch die Kündigung des mit Rom abgeschlossenen Konkordates. E« wurde von dem Ministerium gesagt, daß seine Gesinnungen der deutschen Nationalität nicht günstig wären; eS be schämte feine Widersacher, indem es bei den Ernen- nungen zu Landeshauptleuten die besten Männer

der Deutscheu, Männer wie Kaiserfeld. Frofchauer be- vorzugte. Nicht weniger konstitutionell, nicht weni- ger verfassungstreu, nicht weniger liberal, nicht weniger gerecht gegen die Deutschen wie seine Bor- gänger nnterschied eS sich von ihnen dadurch, daß es nicht blos gerecht gegen die deutsche Nationalität sein wollte. Die setzigen Minister find nicht die Führer irgend einer nationalen Partei und wollen die Führer einer solchen nicht sein. Sie können nur dadurch als Vertreter des österr. ReichSgedankenS

gelten, daß sie in jedem Deutschen, Slaven, Rumänen, der Oesterreich angehört, den gleich be rechtigten österr. Staatsbürger werth halten. Oesterreich. Innsbruck, 29. Aug. Die in den letzten Ta gen verbreiteten ZeitniigS - Nachrichten, daß der Pferde-Ankauf eingestellt wurde, werden laut Tele gramm des k. k. ReichSkriegSministeriumS vom 26. d. MtS., Abthl. 3, Nr. 2997, und 3. TruppendiviflonS- und Militärkommando-Erlaß vom 27. d. MtS. AI. Nr. 2115 als unwahr erklärt. X Innsbruck, 30. August

vom 27. d.; der „Bohemia' entnehmen wir folgende nähere Nachrichten hierüber: Im Klub der deutschen Abgeordneten, von denen 45 anwesend waren, darunter sämmtliche Führer der böhmischen Verfassungspartei. erschien gestern AbendS um 9 Uhr eine Deputation des czechischen Abgeord«eteullubs, bestehend aus den Herren Dr. Rieger, Dr. Belsky und Dr. Klaudy. Herr Dr. Rie ger als Sprecher dieser Deputation erklärte, er über bringe den deutschen Abgeordneten im Namen der czechischen Klubs dessen freundlichste Begrüßung und fuhr

21