Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
und Kundgebung deutscher Gesinnung hiebei 1889. 3^7 andern läßt er ihn die Erfolge des neuen Deutschen Reiches verherrlichen und zu deut scher Einigkeit und völkischer Wachsamkeit mahnen t 1 ) (1) „Da nun bekannt mein Heimatland, Wird auch mein Name viel genannt, Und will man gründen mir ein Denkmal an der Grenze, Wo Deutschland an Italien rührt, Das mehr sich dehnt, als ihm gebührt; — Wohl mir! daß dort mein Bild als Schild erglänze! Dort will ich steh’n und wälscher Zunge wehren
Waffen nur gegen fremdes Heer.“ Durch Sammlungen und Veranstaltungen in den verschiedensten Städten Österreichs und des Deutschen Reiches — auch die beiderseitigen Kaiser und andere deutsche Fürsten trugen dazu bei — kamen allmählich die nötigen Geldmittel zusammen, im Jahre 1886 wurde das Denkmal bei dem aus dem oberen Vinschgau stammenden Bildhauer Heinrich Natter in Auftrag gegeben, und am 15. September 1889 konnte es feierlich enthüllt werden, unter großer Anteilnahme der Bevölkerung
Und auch die Deutschen hau’n mit Peitschen, Welche deutschen Geist und Laut verkehren.“ (2) „Und Deutschland, das der Ehren auf lange Zeit vergaß, Das sich dem Nachbar beugte, der sich voll Stolz vermaß, Deutschland hat abgeschüttelt des Joches Sklavenzwang, Es hat den Schlaf vertauschet mit heißem Thatendrang, Nebst Gruß soll auch die Mahnung, euch, liebe Deutsche, sein: Versinkt nicht mehr in Schlummer, steht für die Freiheit ein, Und laßt euch nicht zerspalten, seid eins in Kampf und Wehr, Und führet scharfe
und zahlreicher be sonderer Vertreter aus dem ganzen deutschen Sprachgebiete. Insbesondere waren die Gesangvereine aus Tirol und den Nachbarländern in großer Zahl erschienen, und der damals neu gestiftete Tiroler Sängerbund feierte hiebei sein eigentliches Gründungsfest. Die Festrede zur Denkmalsenthüllung hielt der Professor der Germanistik an der Berliner Universität, Karl Wein hold, und die Worte, die er da sozusagen im Namen der gesamten deutschen Nation an die Bewohner der Mark an der Etsch richtete
deutschen Geistes lodert, hüten, daß er nicht verrückt und zer schlagen werde. — Wir sinnen nicht auf Raub und Einbruch. Aber was unser ist von den Vätern her, wollen wir vertheidigen bis auf den letzten Blutstropfen. — Ihr Männer ) Das eine Gedicht bei Anzoletti, a. a. O., S. 7, das andere in einer eigenen kleinen ruekschrift „Schlichter Gruß Walters den Pilgern zu seiner Heimat", Bozen 1874 IFerd. F. B. 3991 , dort Anzoletti zugeschrieben. ) Die Schilderung über den Hergang des Festes und den Wortlaut