ihm verleidet und verdorben, hintertrieben und verraten, diesen Rechtsinn hatte er beim Volke gefunden, den wahren An hang seines Kaisertums, die Darstellung des wahren Reiches der Deutschen. Er hatte diesmal in Augsburg Merk würdiges erlebt.- In diesen Tagen, da er mit den Kurfürsten ünd dem pöbstlichen Legaten vergeblich um die Brosamen sei ner Würde und Macht hatte feilschen müssen, waren ihm aus dem Volke lau tere Helfer erstanden, hatte Augsburg .ihm so gehuldigt, als trüge er in seinen Händen
. Wir wollen Euch zum rechten Kaiser machen.' - j Der Kaiser lächelt „Das wollen wir tun, mein Freund, wenn Gott mir noch Tage gibt,' Der Kaiser nickt und prüft noch einmal die seltsamen Augen des Mannes und fein geistig leidenschastliches Gesicht. Er denkt: es sind Viele solche am Wege, Hut ten, Luther, dieser da und andere. Ein juyger stürmender Waid' wächst empor allenthalben in der deutschen Nation, ein Bolk ist am Erwachen.zu sich selbst. Man muß mit ihm siegen oder mqn wird nie mals siegen über -des Reiches Ohymacht
er an die.Augsburger Tage zurück. Sie haben ihm trotz Kränkung! und Aerger, trotz des ewigen Ränkel- spiels seiner Widersacher, des Papstes und Franz von Frankreich, trotz des schamlosen Schachers und der Berräterei der Kurfürsten mehr als je vom Liebe, Glauben und Hoffnung des Volkes ein gebracht. Immer, sein ganzes Leben lang, hat allein dies Volk ihn erhöht, ihn als Retter und Einiger des Reiches gemfen, allezeit war er der Freund der armen Ritter, der Bürger und selbst der Bauern-gewesen. Was die Fürsten
alle Erfüllung der Sehnsucht und Verheißung des Volkes auf eine bessere Zeit. Er hatte, nebst anderen Schriften über die Beschwernisse der Nation, auch einen Aufruf jenes von ihm einst ^zum Voeta laureatus gekrönten Ritters und Humanisten Ulrich von Hutten zu lesen bekommen, „Crhortatio ad principe? Germanos' betitelt, eine hitzige Streit schrift wider Pabst und Fürsten, wider des Reiches Uneinigkeit und Ohnmacht, ein Loblied, auf die Tugenden der Deut schen und auf ihn selbst. Wenn die Deut- Das Volkslied
zu seiner Zeichnung saß, seltsame Worte von einer Wende allenthalben in der Deutschen Na tion gesagt. Zeichen eines Sturmes kä men herauf, der alles hinwegfegen wolle, rvas falsch und faul und unrechtmäßig, nach göttlicher und menschlicher Satzung wäre^ und noch Immer seien aller Augen i auf ihn, den Kaiser, gerichtet, um das. neue Reich zu führen. . ! Im Winde dieser Stimmen raunte,! was er selbst sein Leben lang erstrebt! und nie erreicht batte. Aber jetzt war es' wohl zu spät für ihn geworden, die! Stunde