! Millionen von Steuergeldern, die hauptsächlich aus den Taschen der Deutschen genommen sind, wurden zur wirt schaftlichen nild kulturellen Stärkullg unserer Geg ner verwendet und wie jetzt der Lauf der Dinge ist, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie auch aus sprachlichem Gebiete die offizielle Anerkennung jenes Zustandes vor Aufhebung der Sprachen verordnungen wiedererlangt haben, der ohnehin in vieler Beziehung tatsächlich sortbestanden hat. Und von der Herrschaft des eisernen Ringes unter scheiden
sich die jetzigen Machtverhältnisse nur dadurch, daß die Deutschen von vornherein aus alle Forderungell verzichten, gegen die sich der ei serne Ring zusammengefchlossen hatte und gegen die er sich sofort wieder zusammenschließen würde. Weder auf nationalem noch aus freiheitlichem Ge biete ist auch nur der kleinste Erfolg möglich, trotzdem dem Klerikalismus scholl recht entwür digende Schleppträgerdienste erwiesen wurden, und in der staatlichen Verwaltung ist die Rücksicht auf die „besiegten" Tschechen weit
maßgebender als jene aus die deutschen Sieger. Können wir uns noch an einem Siege genüge sein lassen, für bell wir die Kriegstosten bezahlen müssen, lmd zwar in einer Höhe, die den augenblicklichen äußeren Erfolg, den er gebracht hatte, weit über steigt? Heute kann kein Zweifel mehr sein, daß der Sieg der deutschen Obstruktion eine gewon nene Schlacht war, die die Deutschen nicht auszu nützen gewußt haben. Ein unerträglicher Zustand ist beseitigt worden, aber es ist kein besserer an seine Stelle getreten
. Die Obstruktion hat beit deutschen Parteien die Hacke geliefert, aber sie haben nicht den Stiel dazu gesunden; sie hat sie in den Sattel gehoben, aber sie haben nicht reiten ge konnt. Das ist kein hübsches Bild für die Weihnachts zeit und vielleicht gibts manchen, der meint, so unangenehme Tinge könnte mail für eine gelege- itere Zeit lassen. Mag sein. Besser aber wäre es und für den Weihnachtsfrieden des deutschen Vol kes zuträglicher, wenn es recht viele Leute gäbe, die ehrlichen und aufrichtigen Herzens
dasteht vor einem ver pfuschten Machwerk, die Rettung von unten kommt. Und wir haben vom deutschen Michel die gute Meinung, daß er, wenil er noch einmal aufsteht, nicht nur den Arm heben, sondern auch zuschlagen wird, bis einmal reiner Tisch gemacht ist- Der Simplonvertrag. Nachdem die beiden Räte der Bundesversamm lung den Simplonvertrag angenommen habeil, er klären die meisten Preßorgane diese Annahme ent weder nur aus einer Zlvangslage, in welche die Bundesversammlung durch den Bundesrat gesetzt