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Tiroler Wastl
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Page 2 of 8
Date: 24.03.1917
Physical description: 8
Geheimnisse aus dem dunkelsten Archiv. Im Deutschen Reiche klafft der Mainspalt. Eisiges Schweigen herrschte auf den Bänken der Hochkonservati ven, als der Reichskanzler sein: „Wehe dem Staats mann, der die Zeichen der Zeit nicht erkennt" dieser Partei zurief, And das katholische Zentrum, jene Par tei, ohne deren Mitarbeit im deutschen Reiche sowohl, wie in Preußen, seit langer Zeit schon nichts zustande zu bringen ist, weder an politischen, wirtschaftlichen oder sozialen Gesetzen, es rückte

zu einem weltberühmten Staate auf- gebaut hat. Dieses Deutschland ist nicht Preußen, sondern der Bund, dessen politische Größe tut Reichs tage und der Bundesregierung zum Ausdruck gelangt. Mit einem, bcm Alt-Preußentum Untertanen deutschen Reiche könnte die Donau-Monarchie nie und nimmer gleichstrebende Interessen haben, schon aus dem einen Grunde, weil unsere Monarchie ein souveraines Reich darstellt. And wenn in den letzten Jahren vor dem Kriege bei uns gewisse Unter ström ungen vorhanden

für gekommen, „wo wir den Deutschen die Existenz Oesterreichs gut in Erinnerung bringen können" heißt in einem denselben. And im „The Spektator", einem angesehenen Wochenblatte, spricht man plötzlich von „Reteutonisierung des Hauses Habsburg", d. h. die Wiedereinsetzung seiner Geltung im Deutschen Reiche. Es heißt dort: „Der Plan einer Föderation, die nicht weniger als Niederösterreich, Oberösterreich, Kärnten, Steiermark, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Sachsen, Bayern, Baden, Württemberg, Schlesien

zu setzen^ Ange sichts der Ereignisse des Weltkrieges eine Selbst- Isolierung mit seinem politischen Gedankenleben, in das sich einzumischen wohl hoffentlich niemand Lust haben wird. Wer einsam seine Wege gehen will, ver schroben und selbstsüchtig denkend, den lasse man ruhig c i n s a m. -Aber der Widerhall, der durch solche, politische Be kundungen im Reiche selbst und im Auslande hervor gerufen ist, er darf nicht ohne aufmerksamste Beobach tung bleiben. Zeichen der Zeit sind in ihm ver borgen

, die an das Tageslicht zu tragen eine viel ver dienstvollere Arbeit ist, als sie unter der Decke „politi scher Geheimnisse" mitzuschleppen bis zum Ende der Kriegsereignisse, sie gleichsam hütend vor Betastung und Betrachtung, vor Aussprache und Herausschälung der Gefahr, die sich in ihnen birgt. Die Donau-Monarchie hat, das ist eine bewiesene po litische Wahrheit, ihre Existenz aus politischen und volkswirtschaftlichen Gründen an der Seite Deutsch lands, des neuen deutschen Reichs, das sich 1870 ge baut und seither

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 16
Date: 08.09.1912
Physical description: 16
mit dem deutschen Reiche des neuen Kurses für sich Gutes erwarten wollen. Die reichsdeutsche Regierung kann und will eine nationale Schutzpolitik weder im In nern noch wach Außen mehr betreiben. Sie hat sich selbst die Hände gebunden. Nur unter Preis- gebung der ersten Pflicht eines Nationalstaates kann sie sich die einstweilige Freundschaft Oesterreichs noch erhalten, wenn man so etwas überhaupt Freundschaft nennen kann. Man mag in der reichst deutschen Presse noch so viel über die Unerschüt- terlichkeit

des Dreibundes perorieren, man wird doch nicht im Stande sein, außer den leichtgläubigen jedes wahren nationalen Zusammengehörigkeitsgefühles baren Reichsdeutschen auch die übrige europäische Welt über die Tatsache hinwegzutäuschen, daß das deutschösterreichische Bündnis nur ein Blendwerk ist. Am allerwenigsten wird der reichsdeutschen Po litik dieser Trick bei den Mächten der Tripelentente gelingen. Dort weiß man, was man von dem Drei bunde zu halten hat. Wenn heute die Trip pelentente dem deutschen Reiche

den Krieg erklärt, würde da etwa Italien gegen Frankreich mar schieren, würde Oe st erreich mit seinen slavi schon Ar meen den deutschen Brüdern zu Hilfe eilen? Von den beiden bestehenden Dreibünden ist zweifellos die Trippelentente der verläßlichere fester gefügte Bund, weil ihn ein gemeinsamer haß zusammenhält. Der vom deutschen Reiche geschaf fene Dreibund entbehrt solcher mächtigen Triebfe dern. hier sehen wir im Gegenteile Völker künst lich verbunden, die sich hassen. Was soll man von solchem Bunde

. So schreibt man nur in Oesterreich über Deutsche. Diese Sprache ist aber im deutschen Reiche nicht un bekannt, ebenso wie die enormen Verluste, welche das deutsche Sprachgebiet Oesterreichs durch das deutschfeindliche Staatssystem bereits erlitten hat wohl bekannt sind. Man weiß in Berlin altes dies nur zu gut, aber das läßt die Herrschaften ganz kalt. ' Man hat für die Deutschen in Oesterreich eben nichts übrig, man interessiert sich nur für das Bündnis. Das ist dermalige reichsdeutsche Staats moral

Oesterreichs geht man unbekümmert um solche Bündnisnarreteien seinen eigenen Weg, der weit ab von dem reichsdeutschen führt. Das Großö st erreich der Zukunft, diese neue habsburgische Welt Monarchie, das heil, römische Reich s l a v i s ch e r N a t i o n hat mit dem protestantischen deutschen Kaiserreich nicht nur nichts mehr gemein, sondern kann sich nur als deutschfeindliche Macht fühlen. Es bleibt darum unbegreiflich, was die deutschnationalen Parteien noch von einem Bündnisse Oesterreichs

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 01.10.1911
Physical description: 12
wohl zu ernähren; da mit nicht aufhören die Tausende von kleinen Selbst herren; damit nicht Deutschland in Gesetz und Ge biet eins und groß werde. Die Einheit Deutsch lands — das war das dämonische Gespenst, vor welchem die Art von Patrioten im Deutschen Reiche zitterte; nicht Frankreich, nicht Bonaparte waren es, obgleich diese Deutschland unterjochten, aus raubten und sein Blut saugten." So mancher Sturm ist seit jenen Tagen über die Gefilde Deutschlands und Europas gerast. Na poleon

kommen zu lassen, sondern auch die be stehende, durch Blut und Eisen zusammenge- schmiedete deutsche Einheit zu stören. Die poli tischen Wühlereien des freiheitsfeindlichen und mo nopolistischen Jesuitismus in Oesterreich wie im Deutschen Reiche gehen offensichtlich auf dieses Ziel los; denn wer könnte sich durch eine alldeutsche Einheit mehr geschädigt fühlen als das unaufhör lich nach Weltherrschaft gierende Rom? — Im Deutschen Reiche wirkt Rom durch die Zentrums- partei zersetzend

Bauernkrieges", bemerkt dazu in der von ihm fort gesetzten „Geschichte der Deutschen" von Johann Georg August Wirth (4. Ausl., 1863, 4. Band, Seite 312) sehr zutreffend: „Das stand freilich mit großer, blutiger Schrift in den Sand der deutschen Schlachtfelder geschrie ben: das nördische Deutschland hatte bei den schreck lichen Verheerungen des südlichen Deutschlands durch die Franzosen den kalten, heimlich den scha denfrohen Zuschauer gemacht, und jeder Voraus schauende konnte sich sagen, in einem ähnlichen

Falle werde das südliche Deutschland gegen das nördliche es wahrscheinlich nicht anders machen. Schrecklich aber ist es, aus jener Zeit zu lesen, daß Männer, die auf Seite der deutschen Fürsten standen, ihre Hoffnung, der auch in Deutschland schon vielfach vorhandene Brandstoff werde nicht als Revolution auflodern, besonders auch auf das gründeten, was die Deutschen so tief erniedrigte, eben darauf, daß sie „ohne Nationalgesühl und ohne Nationallehre" seien, daß die einen an den Schicksalen

des neun zehnten, hielten sich für „deutsche" Männer und nannten sich ausschließlich die „Patrioten". In so trauriger Weise wollte diese Art von „Pa trioten" das Herz und den Verstand der deutschen Völker abgelenkt wissen und halten von deutschem Nationalgefühle und Na tionalg eiste; und zwar bloß darum, damit die Zerstückelung Deutschlands nicht aufhöre; damit die unendlich vielen kleinen und größeren geistlichen Herrschaften, Höfe und Höschen mit dem Krummstabe nicht auf hören, ihre vielen Beamten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 18.10.1918
Physical description: 16
, freies Selbstbestimmungsrecht als freie Nation un bedingt ;u gewähren. 2 . Der Tiroler Volkstag nimmt auch für Tirol c - Selbftbestimmungsrecht der Völ ker in r 'nrud) und verlangt die Anerken nung di ' s Rechtes auch für den Fall, wenn nicht deutsche Tiroler sich für das Ver bleiben an Tirol und Oesterreich entscheiden. 3 . Er wünscht weiters die Fortdauer und möglichst innige Ausgestaltung des Bundes- verhältniffes .um Deutschen Reiche und verlangt besonders den innigen wirtschaft lichen

Selbstbestimmungsrechte auch für die Deut schen vollen Gebrauch zu machen. Denn, wenn man das Selbstbestimmungsrecht für alle Völker der kriegführenden Mächte bean sprucht, so ist man gezwungen, dieses Selbst bestimmungsrecht auch für sich anwenden zu müssen. Die Einigung der Deutschen zu die sem Zwecke ist gelungen. Auch hier in Tirol bleibt nichts anderes übrig, als einig zu fein. Wir können nichts besseres tun, als heute hier feierlich zu erklären, daß wir mit'dem Deutschen Reiche einen engen wirtschaftlichen Verband eingehen

wollen. (Beifall.) Wir müssen uns wirtschaftlich stärken. Darum müssen wir heute feierlich erklären, nicht nur die österreichischen Interessen zu wahren, son dern auch die unserer Bundesgenossen, die Schulter an Schulter treu mit uns gekämpft haben. (Bravo!) Darum find wir iw dem Be streben einig, mit dem Deutschen Reiche in einen wirtschaftlichen Verband zusammenzu- treten und uns gegenseitig zu halten und zu unterstützen. Wenn wir das tun, dann bilden die Deutschen einen Block von vielen Mil lionen

, im Reiche reiner Tisch gemacht werden, und zwar unter dem Stichworte: „Selbstbestimmungsrecht der Völker". Also die Völker Alt-Oesterreichs sollen das Recht haben, ihre Zugehörigkeit selbst zu bestimmen. So einfach, die Sache auch aussieht, so verzwicht wird aber ihre praktische Durchführung werden und die Meinungsverschiedenheiten sind schon gleich keine geringen. Alle deutschen Parteien des Reichsraies, ohne Unterschied auf ihre Gesinnung, haben sich irr ge-, trennten und gemeinsamen Beratungen

Nr. 21. ^TFe 4. „Tiroler Bsuern-Aeltun^ ss»:. - ^ r-ss« .'. . — 1 Entschließung. 1 . Der Tiroler Volkstag in Brixen begrüßt den Zusammenschluß aller deutschen Reichs- ratsabgeordneten als gemeinsame Volksver tretung des deutschen Volkes in Oesterreich und hält es in diesem über die Zukunft Tirols entscheidenden Augenblicke für drin gend geboten, das durch Geschichte und wirt schaftliche Beziehungen zusammengehörige Land Tirol in vollem Umfange aufrecht zu erhalten. Den Ladinern ist ihr volles

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 14.03.1919
Physical description: 8
deutsche Volk ohne Unterschied der Partei in dieser Frage, in dieser großen Sache mit uns völlig einig ist. (Lebhafter Bei fall.) Man vermeidet im Deutschen Reiche aus guten Gründen alles, was den falschen Anschein erwecken könnte, als würden wir unsere Beschlüste, zumal den Beschluß iiüer den Anschluß, unter irgendwelchen Ein flüssen vom Reiche aus fasten. Wir können nnd sollen zum Reiche nicht anders kommen, als durch unsere eigene, durch unsere freie, durch unsere auch vom Reiche völlig

Reiche zu treffen, ohne daß erst das Endergebnis dieser Verhandlung abgewartet werdm muß. Eine dritte Kommistion wird sich mit der Aebernahme der d.-ö. Beamten in den deutschen Reichsdienst zu beschäftigen haben. Die deutsche Reichsregierung hat ihre yolle Bereitwilligkeit gezeigt, einen bedeutenden Teil unserer Beamten m ihren Dienst zu übernehmen. Eine weitere Konnnistion wird sich mit den sozialpolitischen Fragen zu beschäftigen haben, nämlich mit der Schaffung eines einheitlichen deutschen

Arbeiterrechtsbuches, mit der Vereinheitlichung und dem Ausbau der Arbeiterschutzgesetzgebung nnd Arbeiterversicherung. Für uns in Deuffchästerreich wird das tt. «. auch Me Einführung der Alters- und Invalidenversicherung bedeuten. Es ist klar, daß wir nicht ohne weiteres die deuffche Versicherungsarganisation übernehmen können. Es besteht aber auch im Deutschen Reiche die Absicht, die deutsche Reichsversicherungsordmmg wesentlich' zu: ändern und insbesondere die Selbstverwoftung der Ber- sicherten zu erweitern

des Wahlfonds! W i e n, 12. Marz. Zu Beginn der Sitzung ergreift Präsident Seitz das Wort zu folgenden Ausführungen: Die Republik Deutschösterreich hat abermals sehr schwere Verluste erlitten. (Die Versammlung erhebt sich von den Sitzen.) Kaum ist der Krieg beendet, in dem die österreichischen Deutschen so schwere Opfer gebracht haben an Leben, Mut und Gesundheit seiner Bürger, und schon stehen wir abermals an offenen Gräbern. Im nördlichen Teile unseres Vaterlandes, in Deutschböhmen, find Bürger

in der letzten Sitzung der Nationalver sammlung Stellung genommen wird. Begrüßungstelegramme sind eingelangt von Rikols- burg, Mödling, ein Protesttelegromm von Bruck a. L. gegen die Drangsalierung der Deutschen in den von Nord- und Südslawen besetzten Grenzgebieten. Die Staatskanzlei übermittelt den Entwurf einer Vorlage über die Bestrafung von Uebertretungen des Ein-, Durch- und Ausfuhrverbotes. — Die Staatsschul denkontrollkommission legt den Bericht über Februar vor. Nach Eingehen in die Tagesordnung

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 8
Date: 22.11.1914
Physical description: 8
über die Erwählung und Krönung des Kaisers und über das Verhältnis der Kurfürsten zu ihm und zu dem Reiche, und Karl hatte dabei die doppelte Nebenabsicht, seinem slawischen E r b r e i ch e den ersten Platz unter den g e r m a n i s ch e n zur Wahl eines Kaisers berechtigten Staaten zu geben und diejenigen deutschen Her ren, die es mit ihm gehalten hatten, unter die Kur fürsten einzuschieben, diejenigen aber, deren Familie ihm entgegen gewesen war, für iurmer von jener Wahl auszuschließen." — Metz war damals

sie durch französische. Auf ähnliche Weise fiel dann auch 1562 Verdun in französische Hände. Die Franzosen zogen von da weiter nach dem Elsaß, wo sie in schrecklicher Weife hausten. Herzog Franz von G u i s e wurde zum Statthalter der vom deutschen Reiche abgerissenen Landstriche ernannt. Dieser be festigte die Städte Metz, Toul und Verdun. Am 22. Oktober 1552 begann die Belagerung der Stadt Metz durch die Kaiserlichen. Dieselben mußten die Belage rung jedoch am 2. Jänner 1553 erfolglos aufgeben und die Folge davon

war, daß die drei Städte Metz, Toul und Verdun seitdem bei Frankreich blieben. Erst 1870, also gerade tausend Jahre nach der Teilung Lothrin gens, wurde Metz dem deutschen Reiche wiedercp- wonnen, während Toul und Verdun sowie ein Groß teil des alten deutschen Lothringen weiter bei Frank reich verblieben. Heute dröhnt um zwei von den drei berühmten historischen Städten der Schlachtendonner. Toul und Verdun sind von deutschen Truppen belagert und müssen in absehbarer Zeit fallen. Durch Verrat und Hinterlist

dem Reiche verloren gegangen, wird sie deut sche Heldenkraft Deutschland wiedergewinnen. Alles Unrecht, das Frankreichs Herrscher von der Karolinger zeit bis aus unsere Tage an deutschem Voltstume ver brochen, möge in dem heutigen Völkerringen seine end gültige Sühne finden. ; Damit möge auch die Erbfeindschaft zweier Völker, deren Ursprung deutscher Bruderzwist gewesen, für immer ins Grab sinken. Wie die englischen Bestien die deutschen Gefangenen behandeln. Der Londoner Korrespondent der sonst wenig

deutsche Reichs stadt und der Sitz eines deutschen Bistumes. — Im Jahre 1352 war König Heinrich II. von Frank reich, welcher in den Niederlanden und in Italien mit Karl V. Krieg führte, mit einem Heere, in dem sich 7000 Schweizer befanden, oor Metz, Toul und Verdun gezogen, um angeblich den deutschen Pro testanten, welche der französische Gesandte bei Karl V. Maraillac, gegen den Kaiser aufgewiegelt hatte,- zu Hilfe zu kommen. Zur Rettung der politischen und religiösen Freiheit Deutschlands

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Tiroler Wastl
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Page 8 of 12
Date: 11.02.1912
Physical description: 12
. PF“ Preisgekrönte 'pg Vermouih- und Champagner-Kellereien FEaminio Rigo, Parona di Valpolicela zösischen Königs Karl V. aus Paris heimgekehrt, welcher ebenfalls einer Komödie der Schlichtung eines Streites mit England, gedient hatte, starb Karl IV., seinen Söhnen ein großes Reich als Hausmacht der Luxemburger hinterlassend. Aus der Zeit Karls IV. von Luxemburg datiert ja das erste tschechisch-französische Bündnis in der Geschichte, das dem deutschen Reiche Burgund ko stete. Karl IV., besorgt

, Johann die Lausitz, Karls Neffen wurde Mähren überlas sen und das Stammland Luxemburg behielt ein Bruder Karls. Wenzel I. der Faule, Karls ältester Sohn, war schon zu dessen Lebzeiten zum deutschen Könige gekrönt worden. Was für Zustände im Reiche herrsch ten, zeigt am besten der Umstand, daß man noch einen zweiten böhmischen König nach den Erfah rungen mit Karl IV. auf den deutschen Thron be rief. In Deutschland hatte das Raubritterunwe sen, die allgemeine Rechtsunsicherheit die freien Städte

um die Nachfolgerschaft sei nes Sohnes Wenzel auf dem deutschen Kaiserthrone, suchte daher mit König Karl X'. von Frankreich, sei nem Schwager, eine innige Freundschaft und Bun- dcsgenosfenschaft zu stiften, zumal er ja auch seine Erziehung und Ausbildung am französischen Hofe genossen hatte. Dieser Zweck sollte aber auf Ko sten des deutschen Reiches erreicht werden; ein Vorgehen, dem wir in der Folgezeit bei deutschen Kaisern noch öfters begegnen werden. Der Kaiser ernannte den französischen König um den Preis

der Bundesgenossenschast zum Statthalter über die arelatischen Reiche (Burgund und Dauphine) mit erweiterten Rechten. Die kaiserliche Oberhoheit war nur mehr eine Formsache und der Verlust von Bur gund war damit soviel wie besiegelt. Hatte Ludwig der Bayer die Reichsgewalt vor dem Papsttume er niedrigt, so warf sie Karl der Lützelburger vollends unter die Füße der Kurfürsten. Sein Benehmen gegen die freistädtischen Bündnisse, auf denen nach der Zerstörung der kaiserlichen Gewalt die letzte Hoffnung Deutschlands

beruhte, war grundsatz- und charakterlos. Den Grad der Verderblichkeit der Re gierung Karls I V. für Deutschland hat der nachma lige Kaiser Maximilian I. von Habsburg in sehr zutreffender Weise gekennzeichnet, indem er betonte, „daß das Vaterland niemals ein schädlicheres Ober haupt hatte als Karl IV. aus dem Hause Luxem burg." Leider hat dieser Luxemburger später auch noch Nachahmer auf dem deutschen Kaiserthrone gefunden! Wenzel erhielt Böhmen, Schlesien und die Oberpfalz, Sigismund Brandenburg

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 16.03.1915
Physical description: 4
wieder einmal offen auszusprechen, ist deshalb zeitgemäß, weil nach den Berichten hiesiger Tages blätter jüngst eine Fachabordnung österreichischer Frem dengewerbetreibender beim österreichischen Arbeiten minister als Vertreter der staatlichen Fremdenverkehrs pflege vorsprach, dort die ausschlaggebende Bedeutung des Reiseverkehrs aus dem Deutschen Reiche für den österreichischen Fremdenverkehr darlegte und allerlei Vorschläge zu dessen Steigerung machte. Die Vermehrung des Fremdenzuzuges aus dem Deutschen Reiche

ist in der Tat die aussichtsreichste und darum wichtigste Aufgabe auf diesem Gebiete staatli cher Wirts chaftsfürsorge. Der Reiseverkehr aus Deutsch land war schon bisher die feste Grundlage des öster reichischen Fremdengewerbes und wird dies in Zu kunft noch! mehr sein. Mit dem Fremdenzustrom aus dem Deutschen Reiche ist in erster Linie zu rechnen, will man bei der Wirklichkeit bleiben und keine kost spieligen Luftschlösser bauen. Demgegenüber tritt der Fremdenverkehr aus anderen, Oesterreich zumeist offen

in 44 Friedensjahren und schufen untrennbar Verkehrsbeziehungen zwischen den reichs deutschen ünd den österreichischen Alpenländern, beson ders Tirol, da Dreiviertel der Alpenvereinsmitglieder im Deutschen Reiche wohnen. Welche Mittel der Al penverein für seinen Zweck aufbringt, zeigt der kürzlich veröffentlichte Rechnungsabschluß seiner Hauptkasse über 1914 mit nahezu 900.000 Kronen Einnahmen, trotz 5 Kriegsmonaten, aßer der recht bedeutenden Sonderwirtschaft seiner 408 Zweige (Sektionen

). Der D. u. Oe. Alpenverein, dessen Verwaltung seit einigen Jahren der Abteilungsvorstand (Sektionschef) im österreichischen Eisenbahnministerium Dr. R. Grien- berger in Wien leitet, hat im Deutschen Reiche 270 Zweige (Sektionen) mit 75.000 Mitgliedern. Von Konstanz Ns Kiel und von Trier bis Tilsit gibt es keine größere reichsdeutsche Stadt ohne Alpenvereins zweige. Sogar an der alpenfernen deutschen Seeküste bestehen 13 Alpenvereinszweige. Me 75.000 reichs deutsche Alpenvereinsmitglieder sind natürlich nicht Lauter

sind vergleichsweise die Verhältnisse in England, Frankreich und Italien. Während der Englische Al penklub sogar unter 1000 Mitgliedern bleibt, hat der Französische Alpenklub bloß 7300 Mitglieder, der Ita lienische Alpenklub nur 8400. Der D. u. Oe. Alpen verein hat im Deutschen Reiche allein mehr Mitglieder als die gesamten ausländischen Alpenvereine über haupt, obwohl der Alpenanteil des Deutschen Rei ches nur klein ist. Die Deutschen sind eben das erste Reisevolk der Gegenwart und wohl auch der Zu kunft

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Tiroler Wastl
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Page 1 of 8
Date: 04.07.1915
Physical description: 8
dieser Reiche zu fordern, daß der Staat selbst die Regulierung der Goldströme, das Börsen-, Kredit- und Bodenschutzwesen, die Einengung des mühelosen Erwerbs und dergleichen grundlegende Volkswirt schaftsfragen zum Danke für des Volkes Blutsteuer ebenso kräftig und erfolgreich in die Hand nehme wie die Verteidigung der Reiche. Noch ist der letzte hammerschlag der deutschen Mit tagstunde nicht gefallen und wir wollen noch nicht wieder die Stimme für den politischen. Wettstreit er heben. Im Gegenteil

das Weltall. — Knie' nieder, du politisch Zeristenstes, an Mark und Geisteskraft aber alle überragendes Deutsches Volk und danke dem deutschen Herrgott aus übervollem Her zen. Und nun den Blick wieder vorwärts! Was lehrt uns der Krieg? Daß die beiden innig und treu verbundenen Kaisermächte unüberwindlich und daß nicht die Zahl siegt, sondern der Geist und die Macht der Wahrheit! Und weiter lehrte uns der Krieg, daß es nichts ist mit dem roten, nichts mit dem schwarzen und dem gol denen Internationalismus

, sondern daß das Weltgeschehen einzig und allein fußt auf der Kraft führender Rassen! Mögen die Sozialisten nach dem Kriege weiter kämpfen für das huhu im Topfe hungernder und mit Mühsal beladener Genossen — Ehre ihnen! —; aber wir wollen fürder doch nur mehr unser eigenes deutsches haus bestellen, nicht das aller andern, uns begeifern den Völker und Völkersplitter. Nochmals, Ehre dem Sozialismus — aber einem deutschen Sozialis mus ohne verletzende Aufhetzung gegen volksbewußte Männer, Parteien und Kasten des eigenen Volkes

, die ja alle gleich opferwillig ihren Blutzoll entrichtet! Mögen die Gottesmänner ihren Herrgott predigen, Nach Sturm und Kampfestoben Siegjauchzend wird entrollt» Mit neuem Glanz umwoben Das Dreifarb: Schwarzrotgold t wie es ihre Herde verlangt und verdient, aber sie mögen dem frommgläubigen Gemüte unseres Volkes einen deutschen Herrgott predigen, wie die Russen einen russischen und die Türken einen türkischen pre digen ! Ja, auch in der schwarzen Internationale wurde das Allerweltstischtuch zerschnitten

— zerschnitten durch den französischen Klerus! And gleicherweise zerbrach der Krieg die Interna tionalität — der Freimaurerei! Wenn nicht alle Zeichen trügen und Michl nicht wieder auf den alten Leim kriecht, wird auch diese Organisation auf der einzig richtigen Grundlage der Rasse weiterbauen. And bezüglich der goldenen Internationale wird es nun gemeinsame Sache aller sein, die, oder deren Söhne so tapfer in den Schützengraben standgehalten und ihrer Brust die beiden Reiche deckten, von den Macht habern

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 17.01.1912
Physical description: 8
Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengeuommen Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. (DerAuszugderJtalienerausTunis.) Die deutschen Reichstagswahlen. Egt>. Die Franzosen hängen mit Vorliebe in die Schau fenster ihrer Läden Karten mit politischen Karrikaturen; natürlich solcher anderer Länder und Staaten. An eine derartige Karte wird man erinnert, wenn man den ersten Wahlgang der diesmaligen Reichstags wahlen im Deutschen Reiche betrachtet. Die Karte stellt

, vor allem aber der schon erwähnte unselige Marokkohandel haben dieses Wahlresultat gezeitigt. Es ist ein Mißtrauensvotum für die Regierung Bethmann-Hollweg und das endgültige Resultat kann verhängnisvoll genug für diesen blutleeren Staats mann werden. Der Liberalismus in Deutschland wurde diesmal besonders aus den großen Städten vertrieben. Dies ist an sich kein Wunder. Die Großstädte, diese humusreichen Pflanzstätten für die roten Schößlinge, find nicht nur im Deutschen Reiche, sondern in jedem anderen Staate

Füchse und gerade aus diesen erwachsen ihr die treuesten Anhänger. Das Gesamtergebnis der deutschen Reichstagswahlen wird uns zeigen, daß die Sozialdemokratie auch bereits in manche Landgemeinde wirksame Bresche gelegt hat. Und dies wieder ist uns ein Beweis, daß, wie es besonders im Nachbar reiche der Fall ist, die dort bisher herrschende klerikale Partei dem roten Eindringling keinen erfolgreichen Widerstand entgegenzusetzen vermochte. Das einzige wirksame Bollwerk gegen eine Ueber- flutung

vollkommen porträtsgetreu den deutschen Kaiser in Gardeküraffier-Uniform dar, eine große Trommel mit Tschinellen hat er umhängen und Trommel und Tschinellen bearbeiten seine wuchtigen Schlegelhiebe, die er mit Leibeskraft und Temperament führt. Der hohe Trommelschläger ist diesmal nicht am Plan erschienen. Warum? Weiß er doch sicherlich ftlbst am besten, daß er selbst auch der beste Agitator bei seinem Volke ist. Das vorläufige Resultat der Hauptwahlen hat den Kaiser tief verstimmt. Viel leicht

Mehrheit gegen 1907 wird das Zentrum im Parlament einziehen. Aber die Haare lassen mußten just jene Parteien, auf die der Kaiser nun bitterböse sein wird, die Fortschrittliche Volkspartei, die Frei finnigen der verschiedenen Färbungen, die National liberalen, kurz, die Parteien des großen deutschen Bürgertums. Jede Erscheinung hat seine Ursache. Die Unzufriedenheit des deutschen Volkes über die Führung seines Reiches in der äußeren Politik in Verbindung mit der andauernden unsicheren Lage überhaupt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 14.03.1919
Physical description: 8
sich ja zum großen Teile um Fragen, in denen ein Interessengegensatz zwischrin uns nnd dem Deutschen Reiche nicht besteht, z. B. im die so wichtige Frage der Herstellung einer Schiffahrtsver^indung zwi schen Rhein und Donau und um den Ausbau der Do nau zu einem großen Schi^fahrtswege. Gerade in die ser Frage sind ja unsere Jnteresien mit denen weiter Kresse in Deutschland völlig identisch. Mit größeren Schwierigkeiten wird rmleugbar eine weitere Kommission zu kämpfen

so viel Verständnis dafür gefunden, daß der ökonomische Zusammenschluß und das ökonomische Zusammenwachsen mit dem Deutschen Reiche nur er folgen kann, wenn Deutschösterreich das Bewußtsein hat, daß seine wirtschaftlichen Jnteresien beim Zusammen schlüsse voll gewahrt sind, da ich die Ueberzeugung ge wonnen habe, daß die beiden Kommissionen auch diese beiden schwersten Fragen zu lösen imstande sein wer den. Eine besondere. Kommisiion soll sich endlich mit Fra gen, wie insbesondere der Hauptstadt Wien, eingehend

wir, wenn wir diese Arbeit sachlich för dern, wenn wir in dem Rahmen, wie er in den Ber liner Verhandlungen gesteckt wurde, die Verhandlungen möglichst schnell durchführen, wir zu einem beide Teile 'befriedigenden Abschluß gelangen und daß, wenn das Volk hüben und drüben diesen Abschluß genehmigt und den Zusammenschluß Deutschösterreichs mit dem Deutschen Reiche beschließt, dieser Zusammenschluß ver- wirkücht werden wird. Wir fordern nichts anderes in dieser Sache als das Recht der Selbstbestiinmung, und nicht mehr

wird nicht genügend unterstützt und daher nicht in Verhandlung gezogen. Die Rede des Abgeordneten Abrain. Abg. Abram erklärt namens der sozialdenu‘ il! schen Abgeordneten der Alpenländer, daß sich diese vor behaltlos zum Staate Deutschösterreich bekennen, und er wünscht die Vereinigung mit dem Deutschen Reiche als notwendige Forgerung des Wirtschafts- und kultu rellen Wiederaufbaues des deutschen Volkes. Insbeson dere Deutsch-Südtirol könne für das deutsche Bolk nur gerettet werden, wenn Deutschösterreich

in seiner Ge samtheit zum Deutschen Reiche komme. Er wirft den Christlichsozralen vor, an der Verlängerung des Krie ges mit beigetragen zu haben, und spricht die Erwar- tung aus, daß, wenn die Christlichsozialen mit der Pa- role der Bereinigung mtt Deutschland kn den Wahl kampf gehen wollen, der Wille zur Einigung mit dem Deutschen Reiche ganz Tirol beherrschen werde. (Leb hafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) (Die Rede des Abg. Abram ist uns leider nur in die ser gedrängten Kürze übermittelt worden; sobald

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 18
Date: 30.01.1914
Physical description: 18
zu einem Zolltarif vorzulegen, und vielleicht auch später nicht, wenn sich die Vertrags staaten soweit einigen würden, daß es zu einer Verlängerung der bestehenden Handelsverträge mit dem Deutschen Reiche käme. Der Staats sekretär erklärte dann klipp und klar, der bisherige Zollschutz genüge dem Deutschen Reiche vollauf, er bereite den produzierenden Ständen keine Nachteile und halte gleichen Schritt mit der Wirtschafts politik im Reiche. Die deutsche Regierung denkt sich die nächste handelspolitische Zukunft

so, daß die geltenden Ab machungen, die von den Vertragsstaaten, zu denen nicht an letzter Stelle auch unsere Monarchie ge hört, nicht gekündigt werden, und vom Jahre 1917 an in gleicher Weise wie bisher weiterlaufen oder höchstens mit geringen Veränderungen, die als Zu satzverträge zu behandeln wären. In erster Reihe mag für diese Erklärung der deutschen Regierung grundlegend gewesen sein, daß man es im Reiche draußen vermeiden will, an den Interessen der Landwirtschaft zu rütteln und sich nicht erst

keilung und werden billigst berechnet. — Alle Zusendungen find fcaukiert an %> A die Administration der „Tiroler Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Ä* 2| Unterschrift werden nicht ange- ommen, Handschriften nicht zurückLestrSt. ^ Jfc 5 Imst- Freitag den 30. Jänner 1914. 27 Jctörgaug Die mitteleuropäischen Handelsverträge. Im deutschen Reichstag hat kürzlich der Staats sekretär Delbrück die Erklärung abgegeben, daß er nicht die Absicht habe, dem Hause dermalen neue Vorschläge

in einen Kampf mit den Agrariern, denn ohne diesen würde es nicht abgehen, einzulasfen. Ein Mitglied der nationalliberalen Fraktion im deutschen Reichstag hatte nämlich kürzlich erst er klärt „und wenn auch 150 Freihändler im Reichs tage — im jetzigen — Sätzen, so ständen diesen viel, nahezu 250 überzeugte Schntzzöllner gegen über." Vielleicht waren diese Worte bestimmend für die Erklärungen des deutschen Staatssekretärs, wie aber die eben genannten 150 Freihändler und auch die Vertragsftaaten

den Erklärungen der deutschen Regierungen gegenüber sich verhalten werden, das steht auf einem anderen Blatt. Was der Staatssekretär weiter von dem Auf schwung des deutschen Handels und der deutschen Industrie innerhalb der letzten Jahre dem Hause zu deffen Genugtuung vorzubringen in der Lage war, ist unbestrittene Tatsache. Deutschland habe, sagte er, innerhalb der letzten zwei Dezennien den Gesamthandel Frankreichs und Amerikas weit über- | flügelt und rücke nun den Engländern immer näher. Gleichen Schritt

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 12
Date: 09.07.1911
Physical description: 12
Zur Förderung ferner Weltmachtpläne ist das Aus einanderregieren Oesterreichs durch den Jesuitenorden eine Notwendigkeit. Tie festeste und solideste Stütze des Habsburgerreichles muß gebrochen, dem Herrscher hause entfremdet und dem Deutschen Reiche zugewen det werden. Tie völlige innere Loslösung des deut schen Elementes wünschen nun allerdings die nicht- jesuitischer: klerikalen Mönchskutten, die die Jesuiten aus einem anderen Grunde wie wir hassen, nicht. Tie Klerikalen

; die andere will den Zerfall Oesterreichs. Tie Deutschen sollen durch fort währende Drangsalierung vom Reiche und Kaiserhaus losgelöst und mit ihrem Sinnen und Trachten, mit all ihrem Sehnen und Hoffen dem Deutschen Reiche zugeführt werden. Die einen suchen n:it allen Mitteln des Wahnglaubens, des Antisemitismus usw. etwas geschlossen Einheitliches zu schaffen zur Stütze des Alten, die andern wühlen Leidenschaften in destruktiver Absicht auf, sie zerstören, scheinbar mit der einen Seite laufend, durch Uebereiser deren

k a n n das Oe st e r r e i d> e r st d a n n aus z e 1 } r u n g s w e r r e r s ch e i n en, w e n n es s i ch in w i l d g ä h r e n d e m dl n f r u h r g e g e u R o n: u n d ja l l e s R ö m i s ch e b e fi n d e t. Der keltoromanische Flügel des Ordens der ^.Ge sellschaft Jesu" hält es mit der internationalen Po litik, mit einer nationalistisch trennenden Völkerver- einigung, in der schließlich nur noch tief- und hochwis sende Wettweise in machiavellistischer Erleuchtung die Völker z:: schieben, zu leiten und auszuziehen ver stehen. Ihm ist eine Verstärkung des Katholizismus und des Verwirrenden in: Deutschen Reiche und darum ein um das heutige Oesterreich erweitertes Deutschland mit möglichster Zersplitterung

. Man kann heute wahrlich nimmer leugnen, daß die deutschnationale Loyalität in und gegenüber Oester reich so ziemlich zum Teufel gegangen ist und sich dementsprechend die Sympatien ganz offen dem Deut schen Reiche und dem Hoheuzöllernhause zuwenden. Das ist doch eine zu offenkundige Tatsache. — Wird sie unbequem im politischen Kampfe, so rücke mau ihr nur getrost mit der Frage nach dem Warum und Weshalb kritisch izu Leibe und sie wird bald ein will kommenes Gesicht gewinnen. Man bemühe

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Alpenländische Bienenzeitung
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Page 3 of 20
Date: 01.07.1912
Physical description: 20
zubereitetes Wachs im Werte von 252.485 .Kronen und stand daher unter dem Import der letzten Jahre, .ausgenommen 1909 (1903: 2077 Zentner = 623.100 Kronen). Unsere stetig finkende Ausfuhr an Honig nach dem Anslande war um 1 Zentner geringer als im Jahre 1910: 198 Zentner im Werte von 24.948 Kronen (1910: 23.880 Kronen), also nicht einmal ein Elftel früherer Jahre (1898: 2262 Zentner). Es gingen u. a. nach Irem Deutschen Reiche 105 Zentner, nach Rußland 44 Zentner, nach Italien 30 Zentner. Unsere

. Die Ausfuhr an Bienenvölkern, welche be kanntlich besonders für Kram von Bedeutung ist und feit 1904 (725 Zentner — 49.300 Kronen) leider einen ständigen Rückgang mit nur vorübergehender Besserung aufwies, hat sich im Jahre 1911 etwas gebessert. Die Ausfuhr nach dem Auslande ist mit .384 Zentner im Werte von 55.680 Kronen gegen 1910 um 99 Zentner (16.350 Kronen) gestiegen; es gingen nach dem Deutschen! Reiche 289 Zentner, nach der Schweiz 37 Zentner, nach Rußland 26 Zentner. Die Ausfuhr an Bienenvölkern

nach Ungarn, welche im Jahre 1910 mit 136 Zentner im Werte von 12.512 Kronen den bisherigen Höchstand -erreicht hatte, ist im Jahre 1911 auf 40 Zentner im Werte von 3840 Kronen gesunken. Bemerkenswert ist noch, daß im Jahre 1911 nach dem Auslande Wabenhonig in Bienenstöcken ohne lebende Bienen 2 Zentner (je 1 Zentner nach !dem Deutschen Reiche und Rumänien) um 400 Kronen ausgeführt

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 12
Date: 11.08.1912
Physical description: 12
, nicht a ts ob man bätte die Sache der deutschen Nation zu der eigenen machen wollen, sondern nur weil man unter deutschem Schutze die Belange der Dynastie am besten gewahrt sah. Diesen deutschen Schutz läßt man sich ja auch heute noch gerne in Ge stalt eines Bündnisses mit dem neuen deutschen Reiche gefallen. Nur im eigenen Lande will man von Deutschen nichts mehr wissen, seit es ein deut sches Reich unter anderem Kaisergeschlechte gibt. Damit fand man die deutsche Mission des Hauses Oesterreich für abbgeschlossen

und zauderte nicht, so fort die s l a w i s ch-k a t h o l i s ch e Mission an deren Stelle zu setzen. Was hernach folgte, war nur eine selbstverständliche Folge der an maßgebenster Stelle beschlossenen Veränderungen der Reichsgrundlagen. Die Donaumonarchie der Habsburger als eine zweite deutsche Großmacht neben dem deutschen Reiche war nach Ansicht der herrschenden österreichischen Kreise ein Ding der Unmöglichkeit. Ein deutsches Oester reich würde früher oder später in dem großen deut schen Reiche

wollte. Die Gewichtigkeit einer Sache hängt eben in erster Linie von den Männern ab, die sie vertreten. Man würde mit den 10 Mil lionen Deutschen in Oesterreich nicht so weit gekom men sein, als es der Fall ist, wenn diese das Glück gehabt hätten, ihre Sache von mutigen, entschlossenen Männern anstatt von Kriechern und Strebern ausge kämpft zu sehen. Denn ausgekämpft wird der Streit werden müssen, welcher seit Ausscheidung Oester reichs aus dem deutschen Bunde zwischen der Re gierung dieses Staates und den Deutschen

der ge wesenen Bundesländer tobt. Der Tschechen, Polen und Südslawen bedient man sich maßgebenderseits allerdings nur als Mittel zum Zweck. Am liebsten möchte man eine „österreichische Nation" erfinden, wenn das ginge, um sie an die Stelle der deutschen zu setzen, die der Monarchie 600 Jahre lang als staatserhaltender Faktor gut genug war, die man aber seit Gründung eines neuen deutschen Kaiser hauses an Stelle Habsburgs als solchen nicht mehr brauchen kann. Völker und Volksstämme spielen

es sich um einen von staatswegen betriebenen Raub. Etwas anders ist es nicht, was seit 30 Jahren in Oesterreich an den Deutschen geübt wird. Alle Welt weiß nur zu gut, warum das geschieht. Das scheint man nur in Ber lin nicht zu wissen. In Oesterreich, dieser einzig nur auf dem dynastischen Großmachtsgedanken aufge bauten Monarchie, wechselt eben das Schicksal der unter diesem Szepter lebenden Völker je nach den wechselnden dynastischen Interessen. Jahrhunderte lang stützten sich diese letzteren auf das Deutschtum

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 11.05.1912
Physical description: 12
, Und so war ihr liebster Gang In des Schwagers keusche Zelle, Wo sie an geweihter Stelle Meistens in den Abendstunden Weilte, im Gebet versunken. So im Mai kam des Mazochen Brave Gattin in die Wochen, Und zu der normalen Zeit Kriegt sie eine Kleinigkeit. Und die Eltern und die Tanten Und die andern Anverwandten Wünschen Glück und rufen: „Ja, Wirklich ganz wie der Papa." (Fortsetzung folgt.) Die jestlitifchen Vorstöße im Deutschen Reiche. Die vollständige politische Unfähigkeit der Macht faktoren der deutschen

zu machen und dem Reichsgesetze wieder Geltung zu verschaffen, ist die Reichsregierung auf die jesuitische Ausflucht der bayrischen Zentrumsherrschaft eingegangen und über läßt die Entscheidung über diesen offenkundigen Ver fassungsbruch dem Bundesrat. Mit was für Sophi stereien dort die Anwälte der schwarzen Internatio nale operieren werden, kann man sich denken. Weit ist es im deutichen Reiche nach Bismarcks Verdrän gung vom Staatsruder fürwahr schon gekommen. Vor den Gaukeleien der Jesuiten ist nichts mehr sicher

. Es ist aber auch beschämend für das deutsche Reich, daß die obersten Hüter des Gesetzes ein der artiges lendenlahmes Verhalten gegenüber den Vor stößen der Jesuiten zeigen. Die ganze Verantwor tung dafür fällt auf den Reichskanzler, den Schaden davon aber haben Nation, Staat und Dynastie. Gegen alle diese drei richtet sich bekanntlich die Universalpolitik des jesuitischen Ueberstaates, die im Sturze des protestantisch-deutschen Kaisertumes ihre vornehmste Aufgabe erblickt. Jesuitische Schelmen streiche haben das heilige

römische Reich deutscher Nation zugrunde gerichtet und nun soll das neue deutsche Reich, dessen Krone unter den Flüchen des Papstes Pius IX. am Ruhmeshimmel deutscher Ge schichte emporstieg, ein gleiches Schicksal erfahern. Nicht genug, daß man ihm bereits die Natter an den Busen gesetzt, trachtet man namentlich in den verwelschten Gebieten des deutschen Reiches zer setzend zu wirken. Die Absichten solcher Tätigkeit sind ja seit der Gründung des neuen deutschen Rei ches hinlänglich bekannt

, auf welche die Katholiken Deutschlands voll sehnsüchtigen Ver langens blicken würden. Bismarck hat diese staats gefährlichen Frechheiten der Jesuiten mit deren Hin auswurf aus dem Reiche beantwortet. Und jetzt will man dieser staatsgefährlichen Gesellschaft wie der die Tore des Reiches öffnen, damit sie ihr Zerstörungswerk besser betreiben können? — Ist diese Politik nicht gleichbedeutend mit Hochverrat an Kai ser und Reich? — Die Debatten, die des Iefuiten- erlasses der bayrischen Regierung wegen im deut schen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 10.11.1917
Physical description: 8
von Litauen" und „Herzogs von Kurland" gedacht wird. In Oesterreich scheint diese Neuordnung auch von den deutschen Par teien gebilligt zu werden, sie setzen aber voraus, daß über der polnischen Frage die Stärkung des Deutschtums in Oesterreich nicht vergessen wird. Die Kanzlerttise in Deutschland Im Deutschen Reiche hat sich wieder ein grö ßerer Wechsel in der Leitung der Regierungsge- schäste vollzogen. Kaiser Wilhelm hat den Reichskanzler Dr. Michaelis auf seinen Antrag von den A^mtern'als

und reiche, vielseitige Er fahrung haben ihn große Erfolge erreichen lassen. Dessenungeachtet ist er stets darauf bedacht, der Regierung die Mitarbeit aller Parteien zu sichern. Die verfassungsmäßige Monarchie hat im Grasen Hertling einen eifrigen Verfechter und nur in diesem Rahmen wollte er immer seine Politik verwirklichen. Aber nicht nur in Bayern hat sich Graf Hertling eine ganz außerordentliche Stellung errungen, sondern er genießt im gan zen Deutschen Reiche höchstes Ansehen. Er ist Vorsitzender

des Ausschusses für auswärtige An gelegenheiten im deutschen Bundesrate. Es be darf wohl keiner besonderen Hervorhebung, daß er ein, offener und warmer Freund der Monar chie war und ist. Er hat sich die Pflege der inni gen Beziehungen zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn immer angelegen sein lassen. Met dkA AM goMrein Des I. l. MM.MM-WWM». € oilenfonDsliei!

des Kaisers von Oesterreich und Königs von Ungarn auch zum König von Polen hinaus laufen. Das Gebiet des neuen Königreiches soll angeblich durch Teile von Litauen, insbesondere das geschichtlich zu Polen gehörende Gouverne ment Suwalki, abgerundet werden. Außerdem soll Polen die. sogenannte Freie Flagge, mit anderen Worten das Recht der uneingeschränkten Schiffahrt auch auf der deutschen Weichsel er halten. Der Berliner „Lokalanzerger" schreibt: Der Kronrat ist, wie verlautet, zu einer Uebereinkunst

Reichskanzler, als Präsi dent des königlich preußischen Staatsmimste- riums und als preußischer Minister der aus wärtigen Angelegenheiten unter Verleihung der Kette des Großkreuzes zum Roten Adlerorden enthoben und zu seinem Nachfolger' in diesen Aeintern den königlich bayerischen Staatsminister Dr. Grafen von Hertling ernannt. Damit ist der langjährige hervorragende Führer der deutschen Zentrnmspartei an die Spitze der Re gierung des Deutschen Reiches getreten. Reichskanzler Georg Graf Hertling

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Außferner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 10.11.1917
Physical description: 8
eines „Großfürsten von Litauen" und „Herzogs von Kurland" gedacht wird. In Oesterreich scheint diese Neuordnung auch von den deutschen Par teien gebilligt zu werden, sie setzen aber voraus, daß über der polnischen Frage die Stärkung des Deutschtums in Oesterreich nicht vergessen wird. Die Kanzierttlse in Deutschland Im Deutschen Reiche hat sich wieder ein grö ßerer Wechsel in der Leitung der Regierungsge schäfte vollzogen. Kaiser Wilhelm hat den Reichskanzler Dr. Michaelis auf seinen Antrag von den Ämtern

und reiche, vielseitige Er fahrung haben ihn große Erfolge erreichen lassen. Dessenungeachtet ist er stets darauf bedacht, der Regierung die Mitarbeit aller Parteien zu sichern. Die verfaffungsmäßige Monarchie hat im Grafen Hertling einen eifrigen Verfechter und nur in diesem Rahmen wollte er immer seine Politik verwirklichen. Aber nicht nur in Bayern hat sich Graf Hertling eine ganz außerordentliche Stellung errungen, sondern er genießt im gan zen Deutschen Reiche höchstes Ansehen. Er ist Vorsitzender

des Ausschusses für auswärtige An gelegenheiten im deutschen Bundesrate. Es be darf Wohl keiner besonderen Hervorhebung, daß er ein offener und warmer Freund der Monar chie war und ist. Er hat sich die Pflege der inni gen Beziehungen zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn immer angelegen sein lassen. Tretet Dem Arvler MeMmn Des!. I. wM.MiM-Mtm if. -WsessMkiei!

und eine eventuelle Wahl des Kaisers von Oesterreich und Königs von Ungarn auch zum König von Polen hinaus laufen. Das Gebiet des neuen Königreiches soll angeblich durch Teile von Litauen, insbesondere das geschichtlich zu Polen gehörende Gouverne ment Suwalki, abgerundet werden. Außerdem soll Polen die sogenannte Freie Flagge, mit anderen Worten das Recht der uneingeschränkten Schiffahrt auch auf der deutschen Weichsel er halten. Der Berliner „Lokalanzeiger" schreibt: Der Kronrat ist, wie verlautet

als Reichskanzler, als Präsi dent des königlich preußischen Staatsministe riums und als preußischer Minister der aus wärtigen Angelegenheiten unter Verleihung der Kette des Großkreuzes zum Roten Adlerorden enthoben und zu seinem Nachfolger in diesen Aemtern den königlich bayerischen Staatsminister Dr. Grafen von Hertling ernannt. Damit ist ,der langjährige hervorragende Führer der deutschen Zentrumspartei an die Spitze der Re« gierung des Deutschen Reiches getreten. Reichskanzler Georg Graf Hertling

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Tiroler Post
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Page 2 of 8
Date: 09.11.1917
Physical description: 8
" gedacht wird. In Oesterreich scheint diese Neuordnung auch von den deutschen Par teien gebilligt zu wenden, sie setzen aber voraus, daß über der polnischen Frage die Stärkung des Deutschtums in Oesterreich nicht vergessen wird. Die Kanzlerkrise in Deutschland Im Deutschen Reiche hat sich wieder ein grö ßerer Wechsel in der Leitung der Regierungsge- schäfte vollzogen. Kaiser Wilhelm hat den Reichskanzler Dr. Michaelis auf seinen Antrag von den A^mtern als Reichskanzler, als Präsi dent des königlich

haben ihn große Erfolge erreichen lassen. Dessenungeachtet ist er stets darauf bedacht, der Regierung die Mitarbeit aller Parteien zu sichern. Die verfassungsmäßige Monarchie hat im Grasen Hertling einen eifrigen Verfechter und nur in diesem Rahmen wollte er immer leine Politik verwirklichen. Aber nicht nur in Bayern hat sich Graf Hertling eine ganz außerordentliche Stellung errungen, sondern er genießt im gan zen Deutschen Reiche höchstes Ansehen. Er ist Vorsitzender des Ausschußes für auswärtige

An gelegenheiten im deutschen Bundesrate. Es be darf wohl keiner besonderen Hervorhebung, daß er ein offener und warmer Freund der Monar chie war und ist. Er hat sich die Pflege der inni gen Beziehungen zwilchen dem Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn immer angelegen sein lassen. Aetel Hem MM LmüezMi» Bes t L

von Ungarn auch zum König von Polen hinaus- laufen. Das Gebiet des neuen Königreiches soll angeblich durch Teile von Litauen, insbesondere -das geschichtlich zu Polen gehörende Gouverne ment Suwalki, abgerundet werden. Außerdem soll Polen die sogenannte Freie Flagge, mit anderen Worten das Recht der uneingeschränkten Schiffahrt auch auf der deutschen Weichsel er halten. Der Berliner „Lokalanzeiger" schreibt: Der Kronrat ist, wie verlautet, zu einer Uebereinkunft gelangt, die die Lösung des polnischen

preußischen Staatsministe riums und als preußischer Minister der aus wärtigen Angelegenheiten unter Verleihung der Kette des Grotzkreuzes zum Roten Adlerorden enthoben und zu seinem Nachfolger in diesen Aemtern den königlich bayerischen Staatsminister Dr. Grafen von H e r t l i n g ernannt. Damit ist der langjährige hervorragende Führer der deutschen Zentrumspartei an die Spitze der Re gierung des Deutschen Reiches getreten. Reichskanzler Georg Graf Hertling ist ein ge- bürtiger Darmstädter. Am 31. August

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 09.11.1917
Physical description: 8
" gedacht wird. In Oesterreich scheint diese Neuordnung auch von den deutschen Par teien gebilligt zu werden, sie setzen aber voraus, daß über der polnischen Frage die Stärkung des Deutschtums in Oesterreich nicht vergessen wird. Die KanzkerNkse in Deutschland Im Deutschen Reiche hat sich wieder eilt grö ßerer Wechsel in der Leitung der Regierungsge schäfte vollzogen. Kaiser Wilhelm hat den Reichskanzler Dr. Michaelis aus seinen Antrag von den Wintern als Reichskanzler, als Präsi dent des königlich

haben ihn große Erfolge erreichen lassen. Dessenungeachtet ist er stets darauf bedacht, der Regierung die Mitarbeit aller Parteien zu sichern. Tie verfassungsmäßige Monarchie hat im Grasen Hertling einen eifrigen Verfechter und nur in diesem Rahmen wollte er immer: seine Politik verwirklichen. Wer nicht nur in Bayern hat sich Graf Hertling eine ganz außerordentliche Stellung errungen, sondern er genießt im gan zen Deutschen Reiche höchstes Ansehen. Er ist Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige

An gelegenheiten im deutschen Bundesrate. Es be darf wohl keiner besonderen Hervorhebung, daß er ein offener und warmer Freund der Monar chie war und ist. Er hat sich die Pflege der inni gen Beziehungen zwilchen dem Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn immer angelegen sein lassen. Srelet dm Timer LMMrew des 11 Mrr.WM-VitM n. -MWWMi!

und Königs von Ungarn auch zum König von Polen hinaus- laufen. Das Gebiet des neuen Königreiches soll angeblich durch Teile von Litauen, insbesondere das geschichtlich zu Polen gehörende Gouverne ment Suwalki, abgerundet werden. Außerdem soll Polen die sogenannte Freie Flagge, mit anderen Worten das Recht der uneingeschränkten Schiffahrt auch auf der deutschen Weichsel er halten. Der Berliner „Lokalanzeiger" schreibt: Der Kronrat ist, wie verlautet, zu einer Uebereinkunft gelangt, die die Lösung

preußischen Staatsmimste- riums und als preußischer Minister der aus wärtigen Angelegenheiten unter Verleihung der Kette des Großkreuzes zum Roten Adlerorden enthoben und zu seinem Nachfolger in diesen Aemtern den königlich bayerischen Staatsminister Dr. Grafen von Hertling ernannt. Damit ist der langjährige hervorragende Führer der deutschen Zentrumspartei an die Spitze der Re« gierung des Deutschen Reiches getreten. Reichskanzler Georg Gras Hertling ist ein ge-' bürtiger Darmstädter. Am 31. August 1843

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 16
Date: 08.09.1912
Physical description: 16
bleibe. Dann kann ganz Deutschösterreich von Herrnskretschen bis Triest der st st st holen. Um die Erhaltung des Deutschtums handelt es sich über'- haupt nicht, sondern um die Hochhaltung gewisser legitimistischer Interessen. Das ganze deutsche Va terland wird diesen Interessen zum Opfer gebracht. Die slavische Verseuchung deutschen Bodens macht im Reiche genau solche Fortschritte wie in den habs burgischen Ländern, und man must sich nur über die bornierte Unverschämtheit gewisser deutscher

Kreise wundern, die da auch noch von Ausbreitung des deutschen Geltungsgebietes und Einflusses 31 t re den wagt und dabei den fünften Teil des deutschen Vaterlandes dem nationalen Feinde zum Fräste hin wirft. Die Haltung des heutigen Deutschreiches erinnert uns nur zu lebhaft an das bekannte Ge mälde von jener Mutter, die den sie verfolgenden Wölfen das eigene Kind zuwirft, um sich selber zu retten. Jedenfalls nimmt das Verhält nis zwischen dem deutschen Reiche und der Donaumonarchie allgemach Formen

an, die jedem ehrlichen deutschen Man ne die Schamröte ins Gesicht treiben müssen. Nicht das Bündnis als solches ist es, welches wir damit anfechten wollen. Dasselbe wäre, auf ehrlicher gegenseitiger Meinung aufgebaut, sogar ein Segen für die Völker, ein Hort für den Frieden, eine Bürgschaft für die Throne. Aber unter welche n Umständen wird denn dies Bündnis aufrecht gehalten? Gereicht etwa, was die beiden verbündeten Regierungen tnn, dem deut schen Volke irgendwo zum Heile? Uns will be- dünken, das Gegenteil

ist der Fall. Man sagt, das Bündnis verbürge den Frieden. Ersteres hat das Bündnis allerdings im Jahre 1909 wirklich ge tan, 'es hat den Frieden Europas dies eine Mal noch gerettet. Ob aber des deutschen Volkes Lage dadurch eine bessere geworden ist, darauf gibt die Gegen wart eine -genügend deutliche Antwort. Sagen wirs nur gerade heraus, die deutsche Reichspolitik lebt seit lange schon in recht unrühmlicher Weise von der Hand in den Mund, und dem entspricht auch des deutschen Reiches heutige

internationale Stel lung. Das gesunkene Ansehen des Reiches im euro päischen Konzerte färbt auch schon nach Innen zu ab. Man hat im Reiche selbst vor dieser Reichs regierung keinen Respekt mehr und rüttelt an den Grundpfeilern des Bismarckschen Reichsbaues. Bayern geht darin tunt schlechtestem Beispiel voran. Warum auch nicht? Herzog Maximilian von Bayern war ja auch im 30jährigen Kriege der beste und verläßlichste Bundesgenosse Kaiser Ferdinands II. Ihre Tillys und Wallensteins machten Deutschland zur Wüste

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