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Neue Inn-Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 02.09.1893
Physical description: 12
für größere Artikel Mittwoch Abends. Sämmtliche Zuschriftei Beiträge und Bezugsgelder sind an die Berwaltung der „Neuen Inn-Zcttung", Innsbruck, Adamgaffe Nr. 8, zu richten. Nr. 35. den 2. September 1893. iv. Jahrgang. 4nlsche Gewährsmänner. Nicht von heute stammt die Klage über die vielfach verworrenen Ansichten und die sachliche Un- kenntniß, die bei unseren Stammesgenossen im Deutschen Reiche hinsichtlich der politischen und nationalen Verhältnisse Oesterreichs noch immer herrschen. Was ist die Ursache

Regungen der Bluts- und Geistesgemein schaft aller Deutschen zur Geltung. Wenn dennoch, trotz der besten Borsätze, bei unseren Volksgenossen im Nachbarreiche oft die Voraussetzung fehlt, die den Freund dem Freunde vertraut und nützlich macht, nämlich die genaue Kenntnis der herrschenden Verhältnisse; wenn man im Reiche glaubt, daß die falschen Axiome des Li beralismus noch immer einen wesentlichen Bestand- theil des österreichischen Deutschthums ausmachen; wenn also die öffentliche Meinung

keine Wahrheit, sondern lediglich die Tendenz, die dem Ghetto nützt. Daneben gibt es aber große Blätter im Deutschen Reiche, die auf den nationalen Geist bestimmenden Einfluß haben und die unter einer österreichischen Berichterstattung leiden, die nicht nur mit der sonstigen Haltung der nationalen Zeitungen in grellem Contraste steht, sondern auch lediglich im Dienste gewisser österreichischer Frac- tionen sich bethätigt, als seien letztere ihre Brot herren Wüßte man in den Redactionen dieser gutdeutschen

? Der Mangel an gutem Willen nur bei jenem Theile, dessen Sym pathien wir ohnedies nicht beanspruchen und dessen parteipolitische Verblendung sich mit bewußter Irre führung vereinigt. Im Allgemeinen hat sich die Antheilnahme für die Deutschösterreicher im Deut schen Reiche erheblich gesteigert — besonders seit dem Bestände des Staatenbündnisses. Tie Zeit ist vorüber, da die Frucht des Metternich'schen Ab sperrungssystems sich gegen das nationale Gefühl auch darin äußerte, daß man im Norden den öster

reichischen für den Paria unter den deutschen Stäm men hielt. Das blutige Hohnwort: „Der Bauer ist der Utbergang vom Oesterreicher zum Menschen" ist vergessen, wie all' der tausendfältige Stammes hader, der deutsches Blut einst schmähte und schwächte. Die Wunden des letzten deutschen Bruderkrieges find verharscht, und in einer politischen Atmosphäre die auch der Deutjchösterreicher für gesunder halten muß, als den mit dunklen Wolken verhängten Him mel des seligen deutschen Bundes, kommen die natürlichen

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Neue Inn-Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 14.01.1893
Physical description: 12
des Blattes für größere Artikel Mittwoch Abends. Sämmtliche Zuschriften, Beiträge und Bezugsgelder sind an die Verwaltung der „Neuen Jnu-Zeitung", Innsbruck, Adamgasse Nr. 8, zu richten. Nr. 2. Die Deutschen im Reiche -er Habsburger. Ein Buch liegt vor uns, dessen Inhalt in diesen Tagen des Nachdenkens und der Prüfung unserer Aufmersamkeit in hohem Grade zu fesseln geeignet ist: „Das Reich Habsburg" von Sidney Whitman, einem wohlunterrichteten, klarblickenden englischen Publicisten, dem es ernstlich darum

zu thun ist, seine Landsleute über den eigenthümlichen Organismus und die Lebensbedingungen der österreichisch-un garischen Monarchie zu unterrichten wie er ihnen vor einigen Jahren ein Spiegelbild des „Kaiserlichen Deutschland" vorgehalten hat. Es fehlt ihm nicht an Sympathie für uns Deutsche im Reiche der Habsburger, er hat viel Liebenswürdiges von uns zu erzählen, aber — politisch gibt er uns auf! — Wir wollen aus der trefflichen Schilderung der Deutschen in Oesterreich, die in der Schärfe

, der wir nichts als den Niedergang unseres Einflusses und unserer nationalen Kraft zu danken haben, einer Verfassung durch welche keine Nationalität befrie digt, sondern alle mit Unmuth erfüllt und zu gegen seitiger Befehdung ausgereizt wurden, die der katho lischen Kirche den Anlaß gegeben hat, die Slaven zum Kampfe gegen das deutsche Wesen aufzumuntern, den deutschen Adel seinen Volksgenossen zu entfremden und die historische Stellung der Deutschen im Reiche der Habsburger zu untergraben. Statt einer großen nationalen

jener Zeit zeigt das Deutschthum Anzeichen eines beständigen Rückganges." Ungarn hat bereits Alles gethan, um die deutsche Sprache durch eifrige Agitation und Polizeimaß regeln zu unterdrücken. Von 1232 deutschen Schulen, die noch im Jahre 1869 in Ungarn bestanden, gibt es nur die .Hälfte mehr. Die Tschechen „brennen darauf, ein Gesetz zu bekommen, welches officiell die tschechische Sprache zur obligatorischen macht; und wenn sie in diesen Bestrebungen Glück haben, dann wird der Gebrauch des Deutschen

noch weiter in Oesterreich eingeschränkt werden ..." „Seit den ersten Tagen des gegenwärtigen Mi nisteriums des Grasen Taaffe soll die Vernach lässigung der deutschen Interessen und die Unter drückung der deutschen Sprache in den officiellen Kreisen gern gesehen und ermuthigt worden sein. Das ist vielleicht das unglücklichste Zeichen von allen, denn wenn die officielle Welt, welche selbst im breitesten Umfange deutsch ist, sich gegen sie wendet, dann ist schwer zu sagen, wie die Interessen der Deutschen gewahrt

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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 8
Date: 20.09.1895
Physical description: 8
hat. Die Deutschen im Reiche fühlen sich mit den Brüdern Oesterreich- Ungarns eins in der Liebe und Verehrung für die seltenen Herrschertugenden Kaiser Franz Josefs. Die „Nordd. Allg." sagt, das Bündnis beider Reiche sei ein sicherer Hort des Friedens und eine Gewähr des wirthschaftlichen Gedeihens; sie drückt die hohe Verehrung für Kaiser Franz Josef aus und sagt, das deutsche Volk sei ihm für die bis herige Erhaltung des Friedens und für den Willen, denselben weiter zu bewahren, dankbar. Wom. Der Kardinal

maliges Hoch dem deutschen Kaiser, welches die $ln-, wesenden stürmisch wiederholten. Sodann erfolgte die Defilirung der Kavallerie. Der deutsche Kaiser führte dem Kaiser Franz Josef sein Kürassierregiment Nr. 2, Kaiser Franz Josef dagegen dem deutschen Kaiser sein Husarenregiment Nr. 16 vor. Die Defilirung erfolgte im Galopp, was einen überwält igenden Eindruck machte. Kaiser Franz Josef ernannte den deutschen Kaiser zum österreichisch-ungarischen General der Cavallerie. Unser Kaiser bekleidet

bekanntlich in der deutschen Armee die Stelle eines Generalfeld marschall. Die Regierung hat beschlossen, das dem Staate bezüglich der k. k. priv. Süd-Norddeutschen Verbin dungsbahn und des garantirten Netzes der k. k. priv. österreichischen Nordwestbahn zustehende Ein lösungsrecht zur Ausübung zu bringen. Die ver fassungsmäßige Ermächtigung zur Einlösung der erstgenannten Bahn ist zufolge Artikel 4 des Gese tzes vom 28. Juni 1892 (R.-G.-Bl. Nr. 96) be reits ertheilt. Bezüglich des letztgenannten Bahnne

nichts mehr. Deutsches Weich. Der „Reichsanzeiger" (das amtliche Blatt) schreibt anläßlich der Rückreise des Kaisers von Oesterreich: Die letzten Tage haben außer der Armee Tausende deutscher Männer und Frauen Gelegenheit gehabt, die ritterliche Gestalt des österreichischen Kaisers an der Seite des deutschen Kaisers zu sehen, gleich wie die Verkörperung treuer Bundesgenosseuschatt, in welcher Oesterreich-Ungarn sich mit dem deut- ischen Reich zu einem Bollwerk des enropäischen Friedens zusammengeschlosien

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 13 of 14
Date: 17.06.1900
Physical description: 14
. Welche großartigen Meisterwerke, die noch jetzt die allseitige Bewunderung erregen, sind schon in früheren Jahren aus deutschen Druckereien hervorgegangen und welche ungeheure Ausdehnung und Vervollkommnung hat inzwischen die Buchdruckerkunst gerade in Deutschland erfahren! Trotzdem jetzt im Buchdruckgewerbe in allen Ländern und Erdtheilen ungeheure Anstrengungen gemacht und beachtenswerthe Erfolge erzielt worden sind, stehen doch die Leistungen deutscher Buchdruckereien noch unbe stritten an erster Stelle

und kein anderes Land vermag sich in dieser Beziehung mit Deutschland zu messen. In engstem Zusammenhänge mit diesen Errungenschaften steht das deutsche Buchgewerbehaus in Leipzig, welches am 12. Mai in feierlicher Weise eingeweiht und dem Verkehr übergeben wurde. Dasselbe soll eine Heimstätte sein für jede That oder Schöpfung, welche zur weiteren Vervollkommnung des gewaltigen Erbes Gutenbergs führt. Was die Herstellung des Buches irgend wie erleichtern oder verschönern kann, das ganze reiche Gebiet

, welches die Kunst inzwischen diesem bedeutsamen Gewerbe dienstbar gemacht hat und im Begriffe steht, in immer weiterem Umfange zu ers.t ließen, wird im deutschen Buchgewerbehaus seinen Mittel punkt und seine Förderung finden. Den inneren Ausbau dieser buchgewerblichen Ruhmeshalle hat Baurath Elbo ausgeführt, wäh- re.id der preisgekrönte Plan des ganzen Hauses von dem Architekten Hogberg-Friedenau herrührt. Das Haus in seinem malerischen Stile der Frühreuaissance bildet ein prächtiges Pendant zu dem nebenan

stehenden Buchhändlerhause, das in den achtziger Jahren vom Börsen- ! verein deutscher Buchhändler erbaut wurde. Neben den großen Fest- l und Sitzungssälen, ist eine dauernde Maschinenausstellung in dem Erdgeschoß des Hauses untergebracht; ferner sind große Ausstellungs räume für die Papierindustrie, für die Reproduktionen von Bild werken rc. geschaffen, und hat ebenso auch das reiche und außer ordentlich werthvolle Buchgewerbe-Museum dort seine Heimstätte gefunden. Lese-, Hör- und Zeichensäle

mit einer Bibliothek von 11000 Bänden schließen sich daran und bilden so den geistigen Schlußstein zu dem Ganzen, das sich zu einer Hochschule des deutschen Buchgewerbes auswachsen soll. Are Pyemfahrt der deutschen Horpedodivifton. Zum ersten Male seit Bestehen der deutschen Kriegsflotte geschah es, daß ein Theil derselben ein Binnengewässer bis weit ins Innere des Reiches hinauffuhr. Die Torpedobootdivision, die hierzu auser sehen war, letzte sich zusammen aus dem Divisionsboot 1) 4, mit dem Divisionschef

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Tiroler Post
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Page 1 of 10
Date: 27.05.1899
Physical description: 10
zwischen den beiden Reichs hälften. Was die auswärtige Politik be trifft, so soll an dem Bündnisse mit dem Deutschen Reiche, das der Monarchie die Erhaltung des Friedens sichert, unverbrüch lich festgehalten, im Interesse der wirtschaft lichen Entwicklung des Reiches eine regere Betheiligung am Weltverkehre angebahnt und zum Zwecke der Erhaltung des wirt schaftlichen Gleichgewichtes und zum Schutze der einheimischen Produktion gegen über seeische Konkurrenz ein engerer Zusammen schluss der festländischen Staaten

Europas angestrebt werden. Hand in Hand mit dem Bündnisse mit dem Deutschen Reiche muss für uns Deutsche in Oesterreich die Pflege des großen geistigen Zusammenhanges mit Deutschland auf allen Gebieten des kultu rellen und wirtschaftlichen Fortschrittes, be sichergestellt bleiben. Der Entwurf geht sodann aus di« Grund sätze über, nach denen die Sprachensrage geregelt werden soll. Zu diesem Zwecke seien alle bisherigen Verordnungen, Erlässe und Instruktionen in Sprachensachen ausnahmslos aufzuheben

Theiles der Deutschen in Oesterreich in gemeinsamer und ehrlicher Arbeit zu dem nationalen Programm ge einigt: die Deutsche Volkspartei, die Deutsche Fortschrittspartei, die Vereinigung der ver fassungstreuen Großgrundbesitzer, die Christ lichsoziale Vereinigung und die Freie Deutsche Vereinigung. Wir geben heute den Inhalt derselben im Auszuge wieder. Der Programmentwurf zerfällt in drei Theile, von denen der erste die allgemeinen nationalpolitischen Forderungen, der zweite die allgemeinen Grundsätze

für die Regelung der Sprachenfrage und der dritte die beson deren Forderungen der Deutschen in den einzelnen Kronländern behandelt; den be treffenden Passus über Tirol haben wir in der letzten Nummer bereits veröffentlicht. Zunächst betont der Entwurf das Fest halten an dem Einheitsstaate, die Aen- derung des § 14 ches Staatsgrundgesetzes, die intensivere Pflege der deutschen Ar meesprache und die Notwendigkeit der Sonderstellung Galiziens, sowie einer dau ernden Regelung des wirtschaftlichen Verhältnisses

lichen mündlichen Verhandlungen bei den obersten Gerichtshöfen werden in der deutschen Vermittlungssprache geführt. Dieser Sprache nicht mächtige Parteien sind durch Dolmetsche zu vernehmen. Der Amtsverkehr zwischen den genannten Centralstellen und allen staat lichen Behörden geschieht in der deutschen Vermittlungssprache. Die Erledigungen und Ausfertigungen derselben sind in dieser Sprache herauszugeben. Der gesetzlich festgesetzte sprachliche Geschäftsgang des Obersten Ge richtshofes bleibt

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 26.06.1897
Physical description: 10
durch die Politik, welche Wenzel der Heilige den ihm folgenden Fürsten vorgezeichnet, dem deutschen Reiche einverleibt war. Durch das Aussterben der Babenberger war Oesterreich herrenlos geworden und es entspannen sich nun Kämpfe und Streitigkeiten um den Besitz desselben. Schließlich riß es Otakar von Böhmen an sich, dessen Herrschaft sich von 1253 an über Böhmen, Mähren, Oesterreich, Steiermark, Kärnten und Krain erstreckte. Damals hatte es den Anschein, als ob von Böhmen aus im Südosten des deutschen Reiches

vereinigte Karl der Große, der Frankenkönig und nachmalige römische Kaiser. Bayern mit seinem Reiche, und so kam auch der dazu gehörige Theil Oesterreichs an die Franken. Aber auch die Macht der Avaren an der Donau wurde durch den gewaltigen Herrscher gebrochen, und nun bestimmte sein richtiger politischer Blick das ihnen entrissene Land zur Ostgrenze seines Reiches und zur Vormauer gegen die östlichen Völker. Schon trat deutsches Kulturleben an die Stelle des unter gegangenen römischen, als die wilden

Nomaden horden der Ungarn mit der Eroberung des Landes bis zur Enns alle schönen Hoffnungen mit der Frankenherrschast hier vernichteten. Aber die Fürsten aus dem Stamme der Sachsen warfen die Ungarn zurück und Otto der Große begründete aufs neue die Ostmark des nunmehrigen deutschen Reiches. Die weiten Gaue und Marken bevölkerten sich wieder mit deutschen Stämmen und die Ostmark er hielt im Volksmunde die Bezeichnung Ostirrichi oder Oesterreich. Im Jahre 996 gelangte das Ge schlecht der Babenberger

in den Besitz der Ostmark und erwarb auch die erbliche österreichische Mark grafenwürde. Unter seiner Herrschaft blühte Oester- reich in kultureller und wirthschaftlicher Beziehung rasch empor und der letzte Babenberger trug sich schon mit dem Gedanken, sämmtliche von deutschen Elementen bewohnte östliche Länder unter seinem Szepter zu einem Königreiche zu vereinen. Er starb aber 1246 im Kampfe gegen die Ungarn und wurde sein Plan zugleich mit ihm vorläufig begraben. Während Oesterreich

weit über- , flügeln und die Mission Oesterreichs, das deutsch- Jj römische Kaiserthum mit den Königskronen vonW Böhmen und Ungarn zu vereinigen, übernehmen.1 Die Luxemburger starben aber aus und Herzog Albrecht von Oesterreich erlangte durch Erbschaft und Wahl das Königthum in Böhmen und Ungarn und wurde auch zum deutschen Kaiser gewählt. Mit ihm begann die nur einmal unterbrochene Reihe der siebzehn Oesterreicher auf dem deutschen Kaiserthron, von 1438 bis 1806. Die Kaiserwürde verblieb somit

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Neue Inn-Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 29.05.1892
Physical description: 12
aller Archi tektur-Geschichte, das alte südliche Hofhaus treu erhalten. Die andere, die nördliche Grundform, ist das „Hallenhaus", das sich auch noch traditionell in hall des englischen Wohnhauses, in Alberthall, Alexandrahall, in der deutschen Kaufhalle, Gewerbehalle u. s. w. erhalten hat. Dieses Haus beginnt mit einem einzigen geschlossenen, mit einem gemeinsamen Dache bedeckten Raume, der seinen Zugang und sein Licht von außen hat. Die fortschreitende Cultur j theilt diesen einen, zuerst

für Alles und Alle dienenden Raum in verschiedene, von außen erleuchtete Gemächer, und die Enge der Städte zwingt allmülig, Stockwerk auf Stockwerk zu setzen. Diese beiden Haustypen, von denen ein jeder seine eigene und eine reiche Geschichte durchmacht, haben auch ihr eigenes Gebiet, das in Europa etwa die ganze Kette der Alpen scheidet. Das südliche Hans findet seine reichste Ausbildung im klassischen Alterthum, in dem griechisch- römischen Hause. Der Typus ist schon im ägyptischen Hause erkennbar; er erneuert

sich in einem großen Theile Asiens durch den Hellenismus, herrscht ini ganzen byzan tinischen Reiche in Asien wie in Europa, und als der Moham medanismus seine Reiche gründet, bildet er auch in diesen die Grundform von Haus und Palast. So findet sich das Hofhaus rings nm das mittelländische Meer und reicht heute von Marokko bis nach Indien.. Nordwärts der Alpen aber hat das Hallenhaus sich in allen europäischen Staaten ausgebreitet, und so reich die innere und äußere Entwick lung gewesen, so mannigfach die Formen

. durch die Lage und durch die histo- elnng der diesseitigen Reichshälfte be- jenen Ländern der Monarchie, rals dem deutschen Bunde ange- dentsche Charakter gewahrt bleibe, ß daher gefordert werden, daß besetz die deutsche Sprache als che erklärt, insbesonders aber verfügt Picht ist'v die Willkür, die Gesetze bnicht: jfrci ist-, wen sich öewAtznt die Men sch e n w ii n d e, Die selbst dem Mlnven HoheitnknZnze flicht. Geist mm dep Götze, volley Licht und Nlnntzeit, Nomm', mm ftt leiten in dm; Reich

den Wntzntzeit! L. Greiner. Nationale Ziele. Nichts war für die Deutschen in Oesterreich von so großem Nachtheil als der Umstand, daß seit dem Beginne des eigentlichen politischen Lebens in Oester reich, seit der Zeit der sogenannten Verfassnngsära, ihre Geschicke von einer Partei geleitet wurden, die für die nationalen Bedürfnisse des Volkes niemals Verstündniß besessen hat und sich nur nothgedrungen hie und da den Anschein gab, als ob ihr die Er haltung und Kräftigung des Deutschthums ebensosehr am Herzen

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 10
Date: 10.09.1897
Physical description: 10
Sozialdemokraten doch eines Besseren und nahmen die Ein ladung an. Sehr bezeichnend ist dabei, was über die öster reichischen Sozialdemokraten die jüdische „Arbeiter-Zeitung" bei dieser Gelegenheit schrieb. Sie sagt, ihre Gesinnungs genossen im deutschen Reiche nehmen Antheil an den Züricher Versammlungen, weil, und die österreichischen „Sozi", ob wohl die Vertreter der christlichen Arbeiterparteien dabei mitthun. Unsere heimischen „Sozi" haben also von ihren Genossen draußen im Reiche noch sehr viel zu lernen

chien den Herren ein Verbrechen. Sie hatten sich eingebildet, die einzigen Arbeitervertreter zu sein, und jetzt fordern die Schweizer Sozialdemokraten die katholischen Arbeiter auf, sie möchten sich organisiren und tüchtig agitiren. Diese „Versumpfung" der Schweizer Sozialdemokraten hatte der Schweizer Arbeiterbund auf dem Gewissen und so wurde dann in der deutschen sozialistischen Presse den Schweizer „Genossen" die Freundschaft gekündigt für den Fall, daß sie nicht aus dem Arbeiterbunde

austräten. Die Betheiligung an dem internationalen Arbeiterschuß-Congreß aber wurde von den deutschen und österreichischen Sozialdemokraten rund weg abgeschlagen, sie erklärten es als unmöglich, mit ihren politischen Gegnern zusammen zu arbeiten, sie fürchteten durch ein solches Zusammengehen eine Versumpfung ihrer Partei. So wehrten sich denn die Herren „Sozi" zuerst mit alletl Kräften gegen die Beschickung des Congresses. Allein schließlich besannen sich die deutschen und österreichischen

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Tiroler Post
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Page 13 of 14
Date: 14.10.1899
Physical description: 14
, und von hier aus wird die deutsche Kultur ihren Weg nehmen. Die Grundfläche des dem deutschen Reiche abgetretenen Gebietes beträgt über 360 Quadratkilometer mit einer Bevölkerung von etwa 60,000 Köpfen, die sich auf viele kleine Ortschaften vertheilt; also etwa so groß an Flächenraum und Bewohnerzahl wie das Fürsten thum Reuß ältere Linie oder die freie Stadt Lübeck. Um einer ausbeuterischen Grundstücksspekulation vorzubeugen, ist die Maßregel getroffen worden, daß die Eingeborenen Land nur an die deutsche Farbe des Meeres

Das Blatt erscheint jeden DienStag Die Zeitung kann zu Beginn eine» auf ein Vierteljahr ert we rden. actio«: en, Müllerstraße 2 . 167 S) c u t y rf> = G 1} t lt (i. (Mit 8 Abbildungen.) (Nachdruck verboten.) ent im Osten, im Reich der Mitte, das so lange Jahrhunderte Aff allen Bestrebungen europäischer Kultur und europäischen Handels feindlich gegenüber gestanden hatte, um dann schließlich doch dem allgemeinen, gewaltigen Druck nachgeben zu müssen, in jenem Reiche, dessen ungeheure

mit dein Gelb des Landes sich zu einem an- muthigen Bilde vereinigte. Höhenzüge schließen die Landzunge vom Binnenland ab. Auf diesem so begrenzten Boden haben sich seit November vorigen Jahres die deutschen Streitkräfte wohnlich ein gerichtet. Die verlassenen chinesischen Lager gewährten ihnen Auf nahme. Das erste Lager, das der von See aus Ankommende kennen lernt, ist das Brü ckenl a g e r. Diese deutsche Bezeichnung, wie die der anderen Lager, ist durch die deutsche Besatzung eingefüyrt. Das Deutsch

-China: Das Damen, Sitz des deutschen Befehlshabers, vordem des chinesischen Generals. (Abbildung 3.) Brückenlager liegt ain Strande und schließt sich unmittelbar an das Ende der Landungsbrücke an Ein hoher Lehmwall umgibt das Lager. Innerhalb' des Walles stehen zwei große steinerne Gebäude. In diesen ist eine Niederlage von allen für die Besatzung nöthigen Dingen eingerichtet worden. Die übrigen Gebäude waren zum Theil in ziemlich verwahrlostem Zustand, die brauchbareren wurden zu Wachtstuben

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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 8
Date: 15.01.1893
Physical description: 8
, bei denen Trunkenheit und Trunksucht als Bewegrnnd angegeben wird, haben wir 1885 603 Personen. 1876 waren in Zuchthäusern und Gefängnissen für Männer 24.547 Sträflinge, davon waren Trinker 12.141. 1889 wurden im Deutschen Reiche wegen Verbrechen vernrtheilt 369.642 Personen. Nun sind aber nach den Motiven des Gesetzentwurfs wider die Trunksucht 70 % aller Vergehen als im ursächlichen Zusammenhang mit dem Alcohvl anznsehen. Alljährlich haben wir also eine Armee von 258.750 Vernrtheilnngen

eingeschüttetem Bier, wenn's auch Mün chener Hofbräu ist, oder mit elendem Fuselschnaps betrinkt. Ich würde nur einen Unterschied machen: dass nämlich einer umso schuldiger und verantwortlicher ist, je höher er steht. Zum Schluss der Statistik höre man aber noch, wieviel im Deutschen Reiche im Jahre 1889/90 im Trinken aleoho- lischer Getränke geleistet wurde: An Branntwein 2,279.828 Hectoliter Alcohol im Verkaufswerte von 683,948.400 Mk., an Bier 47,524.928 Hectoliter im Berkaufswerte von 1.425,747,840

das wohlgezielte Einzelfeuer, das die verbündete Armee der Wein-, Bier- und Schnapsflaschen per manent unterhält, trotzdem ihm dabei ungeheure Verluste bei gebracht werden. Einige Zahlen über diese Verluste, wie mir dieselben gerade zur Hand sind: In die allgemeinen Krankenhäuser der Hauptstaaten Deutschlands wurden an chronischen Alcoholis- mus und Säuferwahnsinn im Jahre 1885 10.160 Personen ausgenommen. In den Heil- und Irrenanstalten des Deutschen Reiches sind 1885 zugegangen 11.914 Personen. Selbstmorde

Mk., an Wein 3,352.899 Hectoliter im Ver kaufswerte von 335,289.900 Mt. Rund also zweieinhalb Milliarden Mark pro Jahr. Es wird viel über das Militär- budget des Deutschen Reiches gesprochen. Dies beläuft sich auf rund 400 Millionen Mk. Erscheint diese Summe nicht wie eine Bagatelle gegen die Milliarden, die dem Alcohol geopfert werden'? Unser Volk braucht sechsmal so viel für seine berauschenden Getränke. Jedermann kennt das rothe Kreuz aus weißem Felde! Es ist das Kennzeichen und der Schutz

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Neue Inn-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 22.03.1891
Physical description: 10
Kaiserthrone aus die soziale Reformbe wegung in neuerer Zeit sich Bahn gebrochen hat und im Jahre 1881 vom benachbarten deutschen Reiche die herrlichen Worte in die Welt gedrungen sind, die der greise Monarch des deutschen Reiches an die deutsche Volksvertretung richtete, daß er wünsche, daß den Hilfsbedürftigen im Staate durch die Gesetzgebung eine gesicherte Existenz gewährleistet lverde, eine bessere Existenz als bisher. Mit berechtigter Freude kann es uns erfüllen, daß gerade von den deutschen

-Errichtnng unterstützte und dadurch er möglichte, so sage ich, daß ich mich stets gefreut habe, ein Deutscher zu sein, wenn ich solche Anträge gelesen habe. Ich freute mich, zu sehen, daß nach den herrlichen Siegen, welche die Deutschen im Reiche gegen den Feind im Westen errungen, heim gekehrt mit unvergänglichen Lorbeern, nicht darauf vergessen haben, daß es verarmte Berufsklassen gibt und, kaum das Schwert in die Scheide gesteckt, da ran gegangen sind, die berechtigten Volkswünsche durch Gesetzgebung

" An meldungen, Zustellungen und Bezugsgelder: Rede Schönerer's, gehalten in der Versainmlung des „deutschen Volksnereins" aus Wien am 8. März 1891 in großen Stadtsaale zu Innsbruck. Meine Herren! Ich habe es übernommen, heute über „Soziale Reformen" zu Ihnen zu sprechen. Es ist nun klar und selbstverständlich, daß ich die wich tige soziale Frage nicht in ihrer ganzen Ausdehnung zu behandeln vermag, weil die uns gegebene Zeit gewiß nicht mehr ausreichen würde. Sie lverden daher entschuldigen

man uns, nachdem man zwar einzelne unserer Vorschläge als praktisch anerkannt hat, von verschiedenen Seiten immer den Vorwurf, daß unsere Haltung zu deutsch ist und daß inan daher auch in Bezug auf unsere Ansicht, die Lösung der sozialen Frage betreffend, nicht gleichen Schritt mit uns halten könne. Nun, ich kann offen gestehen und vielleicht wird mir jeder echt deutsch Fühlende recht geben, wenn ich sage, es hat mich doch gefreut und es muß das Herz höher schlagen rnachen, daß gerade von dem deutschen

gesetzgebenden Körpern in dieser Richtung bahnbrechend vorwärts geschritten lvird, denn diese wohlthätige, zu Gunsten der ehrlich arbeitenden, berechtigten Berufsklassen eingerichtete soziale Schutzgesetzgebung wird sich Bahn brechen nicht nur in den Ländern, soweit die deutsche Zunge klingt, sondern in allen Ländern, wo überhaupt Menschenfreunde wohnen. Wenn kürzlich — es war im vorigen Jahre — Feldmarsch all Moltke in seinem 90. Lebensjahre im deutschen Reichstage den Antrag betreffend die Heimstätten

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Tiroler Post
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Page 2 of 8
Date: 09.05.1900
Physical description: 8
des Reichsbankpräsidenten Dr. Koch be schlossen, den hungernden Indiern Hilfe zu bringen, und es wurden sofort nicht weniger als 400.000 Mark zu diesem Zwecke gezeichnet. Ueber den Grund dieser auffallenden Freigebigkeit ist die deutsche Presse getheilter Ansicht. Die meisten führen sie ans Wunsch des deutschen Kaisers zurück, durch welche die reiche Geschäfts welt im Einklänge mit dem Monarchen den aufrichtigen Wunsch England gegenüber kundgibt, mit diesem ans wirklich freundschaftlichem Fuße zu leben. Nur wenige erklären

als fein gefeilte Reden die Sympathien zum Ausdrrrcke bringt, deren Kaiser Franz Josef sich im Deutschen Reiche erfreut, der aber auch nicht minder den aufrichtigen Wunsch des deutschen Volkes verräth, dass das Habsburger reich durch Niederwerfung seines inneren Feindes, des Zwistes seiner Völker, die Quellen seiner Kraft neu erschließe, um, innig verbündet mit Deutschland, seine geschichtliche Mission er füllen zu können und ein Hort des europäischen Friedens zu bleiben. „In dem schönen und herzlichen

sie aus Humanität. Dann bemerken sie bitter, man könne sich nicht entsinnen, daß in einem Falle schwerer Noth im deutschen Baterlande von den hohen Finanz kreisen jemals ähnliche Summen mit solcher Beschleunigung aufgebracht worden seien. Die Discussion über die Hilfsaction der Hochfinanz für die hungernden Indier ist eine sehr lebhafte, und man wittert darin Politik. Darüber, dass eine starke Annäherung zwischen Deutschland und England sich vollzogen hat, herrscht nirgends mehr ein Zweifel

. Umjubelt von Tausenden, hat am 4. ds. unser Kaiser seinen Einzug in Berlin gehalten. Der Empfang in der Hauptstadt des Deutschen Reiches war prunkvoll. Die Begrüßung beider Monarchen bei Ankunft unseres Kaisers am Perron trug einen außerordentlich herzlichen Charakter. Beide reichten sich die Hände und küssten sich wiederholt. Dabei waren beide Fürsten entblößten Hauptes. Nach der Vor stellung der beiden Gefolge begrüßte Kaiser Franz Josef die Generalität. Unter den Klängen der österreichischen

Freundschaft, die uns vereinigt, bildet auch ein kostbares Gut unserer Reiche und Vösker. Erweitert durch die treue Mithilfe unseres verehrten Freundes und Ver bündeten, Seiner Majestät des Königs von Italien, bedeutet sie für Europa ein Boll werk des Friedens. In der frohen Zu versicht auf die Fortdauer Unserer Freundschaft erhebe Ich Mein Glas auf das Wohl Euerer Majestät, Ihrer Majestät der Kaiserin und der königlichen Familie. Sie lebe Hoch!" Abends, um 11 Uhr, traf Großfürst Coustantin in Berlin

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Tiroler Post
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Page 9 of 10
Date: 22.07.1899
Physical description: 10
, in ihrer Art vorgearbeitet zu haben. Wenn jetzt österreichische Wotansanbeter und deutsche Romhasser sich vereinigen, um in: Staate der Habsburger eine sriedens- störerische protestantische Propaganda zu be treiben, die als Vorbereitung zum Abfall der deutschen Provinzen vom alten Kaiser staat gedacht ist, so dient dieses Vorgehen wahrlich nicht der Bundesfreundschaft, sondern kann nur Mißtrauen und Zwietracht säen. Die Verbrüderung des vorwiegend katholischen Oesterreichs mit dem Deutschen Reiche

noch eine Versammlung in der Hauptstadt Tirols statt, auf welcher der Abg. Dr. Lingens (Aachen) den Vorsitz führte. Die weiteren Versammlungen tagten inner halb der Grenzen des neuen Reiches: die Oesterreicher wurden nach wie vor eingeladen und waren auch fort und fort vertreten, ebenso wie die schweizerischen Katholiken. Die deutschen Katholiken dürfen sich rühmen, den herrlichen Gedanken des österreichisch- deutschen Bruderbundes, dessen Verwirklichung im Jahre 1879 die schönste That Bismarcks bildet

ist wesentlich dadurch erleichtert worden, dass die Oesterreicher im neuen Reich ein katho lisches Drittel der Bevölkerung vorfanden, mit dem sie einen innerlichen Zusammenhang und von altersher auch äußerliche Beziehungen hatten. Dadurch wurde dem Argwohn vor gebeugt, als ob sie an ein ausgesprochen protestantisches Staatswesen mit einer anti katholischen Politik sich anschlössen. Es ist kein Zufall, sondern war in den Verhältnissen begründet, dass der Bund zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reich erst

zum Abschluss kommen konnte, als der preußische Kultur kampf se:ne Flegeliahre hinter sich hatte und die innerpolitischen Ereignisse von 1869 (Wirtschaftsresorm mit Hilfe des Zentrums, Rücktritt Falks) die Wendung zum kirchen politischen Ausgleich sich kundgab. Jeder Rückfall in die Kulturkämpferei schädigt die Freundschaft der beiden Reiche, und die jetzt eröffnete „protestantische Propaganda" muss ihr ebenfalls gefährlich werden, wenn sie weitere Ausdehnung annehmen sollte. Darum ist es^ geradezu

ein Frevel gegen die hoch politischen Interessen des Deutschen Reiches, wenn protestantische Fanatiker in Deutschland die Wolstsche Bewegung unterstützen, die nicht bloß antikatholisch und antireligiös, sondern zugleich antidynastisch und im letzten Ziele hochverrätherisch ist. Dagegen handeln die deutschen Katholiken auch im Interesse des Vaterlandes, wenn sie den österreichischen Brüdern zurusen, fest zu stehen zum Glauben und zum Kaiser, welcher der Bundesbruder des deutschen Kaisers

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 10
Date: 14.04.1899
Physical description: 10
Fürsorge nie fehlen. Anmit entbiete Ich dem Landtage Meinen kaiserlichen Gruß Gegeben zu Wien am 22. Dezember 1898. Franz Joseph m. p. Thun m. p. Politisches. Es ist schon bald anderthalb Jahre her, daß aus dem Hasse, welcher unsere Deutschnationalen gegen die katholische Religion und Kirche beseelt, der Gedanke geboren wurde, unter den Deutschen Österreichs den Abfall von der katholischen Kirche vorzubereiten und planmäßig zu betreiben, um dadurch an der kathol. Kirche und deren Clerus

kommen, in dieser Session noch oder nicht? Um den Italienern den Weg in den Landtag zu eröffnen, aus dem sie im Jahre 1891 durch einen zu voreiligen Schritt der Regierung hi nausgetrieben worden sind, wurden, wie den Lesern bekannt ist, Verhandlungen eingeleitet. Diese Ver handlungen, die nicht von der Regierung und auch nicht im Namen derselben von Dr. Kathrein ge führt wurden, dauern heute noch fort. Die deutschen Abgeordneten ohne Unterschied der Partei, konser vative und liberale, nehmen

und damit andere für und für, Uns und Unseren Nachkom men und dem Reiche auch Unserem Hause Österreich und Burgund zu dienen, desto fleißiger und begierlicher werden, auch seinen Vater, Gebrüder, Vettern und Geschlecht und ihr jeder ehliche Leibserbsn obbemelten, für und für, diese besonderen Gnaden und Freiheiten geben und gethan, für Uns, Unsere Nachkommen im Reiche und all Unfern Erben, also daß sie nun hiefür in ewige Zeiten, all und jegliche offene und beschlossenen Brief, Handresten und Missionen, so von ihnen selbst oder anderwegen

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Neue Inn-Zeitung
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Page 1 of 14
Date: 22.02.1891
Physical description: 14
Reformpolitik in dem Sinne, wie sie Fürst Bismarck im deutschen Reiche in Angriff genommen hat. Stam mesgenosfen! Zur Durchführung solcher Reformen ist die Be seitigung des jüdischen Einflusses auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, Schutz gegen die Fälschung der öffentlichen Meinung durch die Presse, vor Allem aber die Schaffung einer wirklichen, auf gerechter und volksthümlicher Grundlage beruhenden Volksver tretung unerläßlich. Wir verlangen demnach Ausdehnung des Wahl rechtes, Abschaffung

dem deutschen Reiche derzeit bestehen den Bündnisses durch einen der Genehmigung der Volksvertretungen zu unterziehenden Staatsvertrag, welcher auch eine Einigung auf wirthschaftlichem Gebiete umfassen soll. Stammes gen offen! Wühler! Die richtige Ausübung des Wahlrechtes ist von größter Tragweite. Wählt daher nur nach genauer Prüfung, wühlt Männer von deutschem Blute und unverfälscht deutscher Gesinnung, — Männer, die rückhaltslos einzutreten sich verpflichten für die im Vorstehenden entwickelten

S t a in m e s g e il o s s e n! Die Äteuwahlen für die Volksvertretung stehen bevor. Unsere Aufgabe muß es sein, für die Wahl solcher Männer in das Abgeordnetenhaus zu wirken, welche den ernsten Willen und die Befähigung haben, die Interessen von Staat und Volk ehrlich, uneigennützig und mit Entschiedenheit zu vertreten. Das deutsche Volksthum in Oesterreich befindet sich gegenwärtig in einer bedrängten Lage: Die Slaven haben den maßgebenden Einfluß in diesem von Deutschen geschaffenen Staate erlangt. Dieser Zustand aber, er ist leider

nicht ohne Verschulden von Abgeordneten deutscher Wahlkreise herbeigeführt worden. In allen wichtigen Angelegenheiten liegt derzeit die Entscheidung in den Händen der Vertreter aus Galizien und Dalmatien.' Hütten diese nicht in allen Fragen mitzubeschließen, so würden die Stimmen der deutschen Abgeordneten maßgebend sein nnd unberechtigte Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der ehemaligen deutschen Bun- deslünder Oesterreichs mit Erfolg zurückgewiesen werden können. Wir verlangen daher, daß Dalmatien

HauptgrundsÜtze unseres Programmes. Dieses sei die Grundlage der Eini gung aller Deutschen in Oesterreich. S t a m in esgenosscn! Wir sind Glieder eines großen Volkes. Seid dessen auch bei den bevorstehenden Reichsrathswahlen eingedenk. Wählet echte, rechte und ganze deutsche M ä ii ner! 928 teil, tut Februar 1891. Für die deutschnationale Partei in Oesterreich: Georg Schönerer. Der Wahlausschuß der dcutschnationalen Partei hat bis jetzt die Aufstellung folgender Kandidaten für die Reichsrathswahlen

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Neue Inn-Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 10.06.1893
Physical description: 12
des nationalen Gedankens Forderungen einer Politik sind, die das Wohl des eigenen Volkes und nichts anderes als dieses will. Die Vereinigung der drei Momente, des natio nalen, des sozialreformatorischen und freiheitlichen, oder noch genauer gesagt, die Anwendung des nationalen Principes über die bloße Machtfrage hinaus auf das wirthschaftliche und formalpolitische Gebiet ist charakteristisch für die deutschnationale Bewegung in Oesterreich. Im Deutschen Reiche z. B. fehlt eine in gleicher Weise aufgebaute

Partei, denn von den uns zunächst stehenden Parteien ist die nationalliberale nicht sozialreformatorisch, und die conservative nicht freiheitlich. Darum versteht man auch im Deutschen Reiche unsere Bestrebungen nicht recht. Das Verdienst, in die deutschnationale Bewe gung die modernen und den breiten Schichten des Volkes leicht verständlichen Momente der socialen Reform und der politischen Freiheit einbezogen zu haben, gebührt wohl in erster Linie Schönerer. In seinen Wahlreden im Jahre 1879 findet

des Blattes für größere Artikel Mittwoch Abends. Sämmtliche Zuschrifte Beiträge und Bezugsgelder sind an die Verwaltung der „Neuen Jun-Zi.ltung", Innsbruck, Adamgaffe Nr. 8, zu richten. Nr. 23. Samstag, den «uni 1883 . iv. Jahrgang. National und Liberal. (Schluß.) Und nun will ich Ihnen sagen, was ich unter „National!" verstehe. National ist derjenige, der sich voll und ganz aus den Boden des ihm angestammten deutschen Volkes stellt. Der Nationale kennt nur einen Grundsatz: Die Wohlfahrt seines eigenen

, wenn sie nicht an und für sich dem Nationalismus widerstrebt und Letzteres ist der Fall bei der liberalen und der sozialdemokratischen Partei; bei den liberalen, weil sie großcapitalistisch, das Großcapital aber inter national ist, und bei der Sozialdemokratie, weil diese auch international ist. Der Nationale muß daher eine jede politische Partei als berechtigt an- sehen, insoweit sie gleiche Ziele verfolgt, das deutsche Volksthum hochhält und ihre Maßnahmen einzig darnach einrichtet, die Wohlfahrt des deutschen Volkes zu erstreben

wird, wenn er keinen Finger rührt, von einem Kinde umgestoßen. Aber auch Schwächere können, wenn sie sich zusammenthun, wirken. Wir müssen auf den Schutz des nationalen Besitzstandes bedacht sein. Für die Erhaltung des selben ist von der liberalen Partei nichts geschehen, nur für die Erhaltung der Mandate, der nationale Besitzstand ist ihr gleichgiltig; aber er ist doch die Hauptsache, denn ohne nationalen Besitzstand kann es auch keine deutschen Abgeordneten geben. Politischen Einfluß müssen wir allerdings zu erlangen

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Neue Inn-Zeitung
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Page 1 of 18
Date: 29.07.1893
Physical description: 18
. Fürst Sismarck über Armut und Reichtum. Das Genie ist unsterblich. Aber es altert auch nicht. Das haben am 9. d., die prächtigen An sprachen bewiesen, welche der nunmehr 78jährige Fürst Bismarck in Friedrichsruh an eine Abord nung von Anhängern aus Lippe-Detmold und an die Handelskammer-Secretäre hielt. Mit beiden Ansprachen hat er Millionen von Deutschen so recht aus dem Herzen gesprochen. In der ersten sprach er vom Particularismus Samstag, den 29. Juli 1893. und von der Bureaukartie, von welch

Anarchisten, son dern aus dem Munde eines Mannes kommen, der sein Leben lang das Muster eines Beamten ge wesen. Und diese Wortc werden bei uns nicht minder zünden, als im Reiche — denn gerade bei uns macht sich auf manchen Gebieten des öffent lichen Lebeus ein bureaukratischer Zug, mehr denn je, geltend — wir brauchen da z. B. bloß auf unsere Gewerbeordnung zu verweisen. Die andere Rede des Fürsten betraf Armut und Reichtum, so wie die Interessengemeinschaft von Landwirtschaft, Gewerbe und Handel

. Wir bringen diese Rede in ihrem Wortlaute zum Abdrucke. An die Secretäre der deutschen Handelskammern, die ihn am 9. d. M. in Friedrichsruh besuchten, sagte Fürst Bismarck unter anderem Folgendes: „Die Trennung der Gewerbe, Handel und Land wirtschaft halteich für eine irrige und irreführende. Der Handel kann in einem verarmenden Lande nicht gedeihen. Der Kaufmann stellt sich unzweifelhaft besser, wenn er die Geschäfte eines wohlhabenden Hinterlandes und einer reichen Heimat zu besorgen

hat, als wenn er nur einer armen und verarmen den Bevölkerung den Austausch und Verkehr der Waren vermitteln soll." „Es ist also nicht richtig, wenn man annimmt, daß die Länder, in denen das Getreide am wohl feilsten ist, die glücklichsten und prosperierendsten sind. Ich will nicht auf das Innere von Ruß land Hinweisen, wo der Roggenpreis unter Um ständen nur noch 30 bis 40 Procent von dem unserigen beträgt; und doch ist das Land deshalb nicht reich, es hat zwar reiche Leute, aber die Be völkerung ist doch arm

, aber ich habe in meiner eigenen Landwirtschaft gesehen, welche Wohlthat für den Landwirt es ist, eine reiche Industrie in der Nähe zu haben. Ich erfahre das selbst, weil auf meinen pommer'schen Gütern eine erhebliche Industrie besteht, die ich nicht selbst betreibe, aber dort betrieben wird. .Infolgedessen hat jeder Bauer und Arbeiter, soweit die Fürsorge der Re gierung für die Arbeiter ihn nicht daran hindert, die Möglichkeit, auf eine oder die andere Weise sich und seine Kinder zu beschäftigen und zu ernähren

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