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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 14.08.1887
Physical description: 8
dabei naturgemäß die erste Rolle. Vorn österreichischen Standpunkte ist es nur er freulich, daß unsere Monarchie in solcher Art die Gelegenheit erhält, dem Deutschen Reiche den Werth unserer Bundesgenossenschaft klar und deutlich vor Augen zu führen. Theo- retisch »var es immer klar, daß wir dem Deut schen Reichesoviel zu bieten, als wir gegebenen Falles von ihm zu erlangen haben. Nun ist dieser Satz auch praktisch erwiesen und das ge- »vährt uns immerhin auch eine Genugthuung. Die herzliche

panslavistlschen Hetzaposteln in Rußland u»id anderwärts ja nicht gelingen möge, Oesterreich-Ungarn von Deutschland abzuziehen und dein Russenthum auf Gnade und Ungnade in die Knutenfaust zu treiben, obwohl Oesterreich freilich als einsehr sonder bares Doppelbild erscheinen muß: nach Außen die Allianz mit de»n deutschen Reiche, und im Innern das rapide Emporwachsen des Sla- venthums, das vom Deutschen Reiche so wenig wissen will, wie von den Deutschen in Oester- reich selbst. Wochenrundschau. Bozen, 13. Ang

zur Ausführung zu bringen. Wie bei jeder Allianz, so neigt sich auch bei dieser politischen Verbindung der Nutzen u»id Vortheil je nach dein Wechsel der Lage bald auf die eine, bald auf die andere Seite, Gegen- wärtig ist vielleicht Deutschland der mehr be drohte Theil und es zieht »vohl auch höheren moralischen Gewinn ans der Verbindung. Deutsche Regierungsblätter berufen sich mit Recht auf die Stütze, welche die staatlichen Freunde des Deutschen Reiches dem letzteren gewähren, und Oesterreich Ungarn spielt

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 5 of 10
Date: 09.12.1888
Physical description: 10
, Zolleinigung mit dem deutschen Reiche, Herabsetzung der Gebäudesteuer, Steuergelderver wendung, die Petition des Tiroler Bauern- Vereins um schnelle Einführung der Raiffeisenschen Darleihungsvereine, Schaffung eines Kranken- und Alter versicherungsgesetzes für die Dienst boten, die Verbreitung von unabhängigen Bauernblättern, die Unrichtigkeit, daß in Bauern vereinen religiöse und kirchenpolitische Angelegen heiten besprochen werden, die Nothwendigkeit der Befolgung des Spruches: „Bauer hilf

unabhängige Vertreter aus dem Bauernstände zu wählen, Börsensteuer, Schiedsgerichte, direktes Wahlrecht u. s. w. Darauf folgte Herr Franz Thuruer mit einem Vorträge über volkswirthschaftliche Einrichtungen im deutschen Reiche. Er besprach vorerst die Lage des Bauernstandes, die Noth wendigkeit, daß der Bauer den Fortschritt achte, Verbesserungen und Erfindungen einführe. Der Redner gieng dann auf die Mittel zur Erlang ung von Geldmitteln für bedrängte Bauern über. Den landwirthschaftlichen Bedürfnissen

, Gemeinsinn und Nächstenliebe in den Gemeinden gefördert, es wird Anregung zu Fleiß, Sparsamkeit und Nüchternheit gegeben und damit in wirksamster Weise auf die Gestaltung eines glücklichen Fa milienlebens hingewirkt. Bei der Geschäftsführung können Lehrer, Krämer, für die Jnslebenrufung sollen Geistliche in der Gemeinde wirken, wodurch letztere ein gutes Werk vollbringen und ihren Kollegen im deutschen Reiche Nachfolgen. „Es muß ein neuer Geist diesbezüglich in die Ge meinden kommen, es muß die alte

in Rechtsangelegenheiten", wie sie im deutschen Reiche bestehen, aufmerksam, hob besouders her vor, daß die Bauernvereine dort, die zusammen eine Mitgliederzahl von 85.000 Mann haben, niemals konfessionelle oder kirchenpolitische Fragen behandeln, sondern auf rein volkswirthschaftlichem Standpunkte stehen und deshalb solche Vortheile und so glänzende Erfolge erreicht haben. Er schloß mit dem Wunsche, daß alle diese ausge zeichneten Einrichtungen zum Wohle des Tiroler Bauernstandes auch bei uns mögen eingeführt werden. Den Ausführungen

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 27.06.1886
Physical description: 8
sein, und da durch die Deutschen dieses Reich entstanden und groß geworden ist, und die Deutschen von allen Volksstämmen des Reiches an Bildung, Besitz und Leistung ani höchsten stehen, so gebührt nur ihnen die vorherrschende Stellung im Reiche. Um jederzeit em Gleichgewicht der Na tionen und Parteien zu erhalten oder her zustellen, inüßte die Regierung mächtig in die Wahlen eingreifen, woinit die Verfassung zum bloßen Scheinbilde herabgedrückt wird. Daß die jetzige Regierung, obschon seit sieben Jahren am Ruder

als ihre Aufgabe, als ihre sehr schwierige Aufgabe betrachten, so daß in diesem Reiche, dessen Vertretung nur das treue Spiegelbild der gesammten Zusammensetzung der Monarchie ist, keine der einzelnen Nationen, keine der Parteien in diesem hohen Hause der Ab geordneten das entscheidende Uebergewicht hat. Das ist das Wesen dieser Monarchie. Unerschüttert steht auf dieser Grundlage die Regierung. Ich sage unerschüttert. Kraft eben dieser Eigenthümlichkeit der gesamm ten Monarchie, kraft dieser Eigenthümlich keit

in der Zusammelisetziing des Abgeord netenhauses in Oesterreich niuß die Regie rung zwar, um die Staatsgeschäfte zu be sorgen, die Unterstützung des hohen Hau ses, also die Unterstützung der Majorität in Anspruch nehmen. ° Die Regierung kann aber nicht jeder einzelnen Anschauung einer einzelnen Gruppe Rechnung tragen, gerade kraft ihrer Stellung und kraft der Eigen tümlichkeit des Reiches. Sie muß vor Allem die Gesammtheit umfassen." Nach dieser Rede sollte man meinen, daß die Deutschen, als sie im Reichsrathe

in der Mehrheit waren, die andern Nationen beherrscht oder vergewaltigt hätten. Davon kann jedoch gar keine Rede sein; denn gerade die Deutschen waren es, welche aus Rücksicht auf die Eigenart und die Zusammensetzung des Reiches das österreichische Staatsgefühl obenan stellten, und nicht nur nichts für die eigene Nationalität thaten, sondern das deutschirationale Gefühl sogar niederhielten. Sie gewährten den anderen Nationalitäten so reichlich Entwicklungsfreiheit, bis diese so weit erstarken konnten

ist jetzt die slavische, denn die deutschgeboreneu Klerikalen, welche stets mit den Slaven stimmen, sind nicht als Vertreter des deutschen Volksstammes zu betrachten, so wenig, als etwa die in ruthenischen Wahlbezirken Galiziens durch allerlei Kunstmittel gewählten Vertreter, die mit den Polen gegen ihren Volksstamm halten, als Vertreter der ruthenischen Nation anzusehen sind. Herr Baron Dunajewski, der Pole, hat bei seiner Rede wohl nicht an die Ruthenen in Galizien gedacht, welche thatsächlich von den Polen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 23.08.1890
Physical description: 8
die Stammesbrüder aus dem deutschen Reiche und den Provinzen als Gäste zu empfangen. Der deut sche Charakter der Residenz kam wieder zum vollen Durchbruch, als die Säuger im Festzuge, voran die reichgeschmückten, oft kostbaren Fahnen und Banner unter den lustigen Weisen der zahlreichen im Zuge eingetheilten Musikkapellen stramm ihren Einzug vom Rathhaus über die Ring- und Praterstraße aus den Festplatz hielten. Ueberall begrüßte Jubel uuö Tücherschwenken die lieben Gäste, die Stammesbrüder aus dem Reiche

, zu welchen der Reicksrathsabgeordnete Dr. Fuß bei der Ankunft in zündender Rede sprach: „Doch nicht blos unsere Sprache ist deutsch, in Oester reich, in Wien fühlt und denkt man auch deutsch. Wir benfeu uns Eins mit den Stammesbrüdern im Reiche, wie ein blühendes Reis an der deutschen Eiche. Ein deutscher Fürst war es, der beim Mün chener Turnerfeste die österreichischen Turner ermahnte, an der deutschen Sprache und Gesinnung festzuhalten. Diesen Appell beherzigten nicht nur die Turner, son dern alle Deutsch-Oesterreicher

. Hier in der deutschen Ostmark, auf uraltem deutschen Boden, sind wir stolz darauf, deutsch zu sein, und wir geloben, das Deutsch thum zu erhalten immerdar." Das deutsche Sängerbundesfest ist gerade so wie die deutschen Turner- und Schützenfeste eine gewaltige Manifestation des deutschen Bewußtsein, ein Ver brüderungsfest aller deutschen Stämme und das deutsche Lied, welches aus tausenden Kehlen mit mächtigem Touschwalle braust, verkündet die Zusammengehörig keit der Deutschen und der Deutsch-Oesterreicher, deren

, Wüttembergern und Sachsen ge bracht; das Publikum drängte manchmal so dicht an die Sangesbrüder heran, daß kurze Stauungen ein traten. Die Leipziger Studenten in voller Wichs, den gezückten Schläger in der 'Rechten, eröffneten den Festzug und marschirteu knapp hinter den 16 alt deutschen Pfeifern und Trommler.!. Den schmucken Burschen mit ihren hellblauen Cerevisen wurde von allen Seiten zugejubelt und manche duftende Rose flog den Söhnen der Alma mater zu, die mit Schlägerschwenken die Ovationen erwiderten

. Den deutschen Gästen wurde von der Wiener Bevölkerung ein selten herzlicher Empfang zu Theil, frenetischer Iubel scholl ihnen von allen Selten entgegen, es war wie die Heimkehr siegreicher Truppen. Natürlich trieben auch die Säuger ihren Ulk; so trugen die Nürnberger aus Stangen den berühmten Trichter, ein Riesenexemplar; die Baiern einen automatischen, taktirenden Bären; und viele sächsische Vereine komische Kopfbedeckungen und vielseitige Schattenspender. Die zweite Abtheilung des Festzuges eröffneten

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 5 of 8
Date: 07.03.1886
Physical description: 8
Unmoralisches oder Religionsfeindliches Vorkommen sollte, da die Verantwortlichkeit für unbefugte Einschmuggelung schlechter Bücher in die Schülerbibliotheken wohl sicher kein Lehrer aus sich zu nehmen gewagt hätte. Was den neuen Unternchtsminister zu einer Ucbermusterung bcivogen hat, ist daher nicht auf geklärt. Es dürfte sich vielleicht um solche Jugend- schriflen handeln, welche nicht ausschließlich den katholischen Glauben verherrlichen, sondern die etwa im deutschen Reiche herausgegeben wurden

, da ja doch etwa heutzutage Niemand wird behaupten wollen, daß Jemand ein schlechter Mensch sein muß, weil er z. B. Protestant ist. So lange also in Büchern aus dem deutschen Reiche nicht augenscheinlicheMngriffe^gegen' die katholische Re- ligionkenthalten find, sehen wir auch nicht ein, warum man solche Jugendwerke aus den Schul- büchercien ausschließen will. In patriotischer Beziehung scheint es bei der besprochenen Maßregel hauptsächlich auf geschicht liche Werke und auf deutsche Bücher abgesehen

zu sein, wenigstens steht fest, daß ein Büchlein über die von den Deutschen gegen die Franzosen erfochtenen Siege beanständet wurde. Kämen in solchen geschichtlichen Darstellungen feindselige Bemerkungen oder Entstellungen gegen unser österreichisches Vaterland vor, so würden wir die Ausscheidung derselben gewiß billigen. Wenn aber dies nicht der Fall ist, sondern wenn etwa der preußische Moltke als Feldherr mehr gelobt erscheint, als der österreichische Clam - Martinitz und dergleichen, und wenn deshalb

die Ausmer zung verfügt werden sollte, dann wäre es wohl besser, die Schülerbibliotheken gänzlich auszuhcbeu, als sie so zuzustutzen. Während czechische, pol nische und slovenische Schullehrer cifrigst thätig sind, um den panslavistischen oder allgemein sla- Vischen Geist in den Schulkindern zu erwecken und zu pflegen, hört man von deutschen Lehrern nirgends, daß sie cs wagen, ihren Einfluß auf die Schüler zur Belebung deutschen Nationalge fühls in politischer Hinsicht zu gebrauchen. Soll nun sogar

in den der Schuljugend zugänglichen Büchlein nichts davon enthalten sein, was in der Geschichte des deutschen Volkes Erhabenes und Anziehendes zu verzeichnen ist? Soll die deutsche Jugend Oesterreichs blind gemacht werden für die Größe des deutschen Geistes, deutschen Charakters und deutscher Thatkraft? Wenn auch der Herr Untcrichtsminister selbst eine derartige einseitige Erziehung der Jugend nicht beabsichtigt, so kann der von ihm gegebene Wink doch leicht mißverstanden werden und viele Lehrer veranlassen

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 09.06.1889
Physical description: 8
und andere zum Theil sehr komische Gestalten. So waren die Mairitte der deutschen Dorfge meinden von Altersher. In die Städte mag der Brauch frühe, vielleicht schon durch die bei der Gründung eingewanderten Landbewohner verpflanzt worden sein. Mit der Blüthezeit der Städte und mit der stolzen Lebenslust der Bürger für reiche sarbenbunte Feste wurde auch das Maienreiten

wohl glatt und ohne große Veränderungen der Partei-Verhältnisse abspielen. Dasselbe, das Hecht bezüglich der hauptsächlich in Betracht kommenden Parteioerhältmsse, wird auch in Böhmen der Fall sein, doch befehden sich dort die liberalen Jnngtschechen und die kon- seroativ-feudalen Alttschechen ans das heftigste, wobei als Resultat eine Vermehrung der jungtschechischen Abgeordneten im Landtage sicher vorauszusehen ist. Hinsichtlich des Ver hältnisses der Deutschen zu den Tschechen in Böhmen bleibt

es sich jedoch ganz gleich, ob mehr oder weniger Jung- oder Alttschechen nn Prager Landtage herrschen, denn beide Flügel des tschechischen Lagers sind zum fried lichen Ausgleich mit den Deutschen gleich wenig bereit, und so iverden die zwei Mil lionen Deutschen in Böhmen zwar ihre Ab geordneten wählen, aber diese werden so wie in den letzten Jahren auch diesmal wieder dem Landtag ferne bleiben. — In Galizien beginnen sich Bürger und Bauern gegen die ausschließliche Beherrschung des dortigen Land tages

stattznfinden; daher heißt der Stell vertreter des Waldgeisles im Elsaß Pfingstklötzel, in Schwaben Pfingstbntz oder Pfingstlümmel, in Bayern einfach Psingstl. Im bayrischen Franken trägt der Geist der Vegetation ein Kleid und eine Krone von Aehren und heißt der Walber nach dem Walburgistag, den 1. Mai. In Ruhla ge leiten ihr: die Kirrder und nennen ihn Laub- männchen, im Nassauischeu Laubpuppe. Als Herrscher in dem grüner: Reiche heißt er irr Niederdeutschland Maikönig, im Harz und bei uns irr Oesterreich

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 02.03.1890
Physical description: 8
1 st. 70 kr. — Fur'6 Ausland: ganzjährlich 8 Mark. gegengenommen Fleischgaffe Nr.32 Buchdruckerei B. Reinmann. „SonntagS-Bote" allein nach auswärts jährlich 2 fl. 80 kr., für Bozen 2 fl. 40 kr. Telegramm-Adresse: Sonntagsbote Bozen. 409) Briefe und Gelder von auswärts sind zu richten an: „ Redakteur I. C. Platter in Bozen." — Schriftstücke werden nicht zurückgestellt. Bozen, 2. März 189«. Gegründet t. I. 1882 . Die deutschen Reichstagswahlen. Bozen, 28. Februar. Am 20. Februar haben im ganzer 'Ni schen Reiche

hoch übertroffen worden. Es gibt nur wenige Wahlbezirke im Deutschen Reiche zwischen der Ostsee und dem Rhein, in denen das organisirte Proletariat am 20. ds. nicht siegesbewußt zur Urne geschritten wäre und die Nachrichten vom erstem Wahl tag geben Zeugniß von den außerordent lichen Erfolgen der Sozialdemokratie. Wie die Nachwahlen sich gestalten werden, ist für diese Partei nicht entscheidend; für sie handelt es sich durchaus nicht in erster Linie darum, eine bestimmte Anzahl von Vertretern

im ersten Mahlgang drei Sozialisten gewählt, während iveiter in Berlin außer den gewählten Sozialdemokraten unter andern ein einfacher polnischer Buchbinder als so zialistischer Kandidat mit dem großen deutschen Gelehrten Professor Virchov in die engere Wahl kommt. „Kembles Soap”. Amerikanische Reklame-Humoreske. Unter dem nicht enden wollenden Jubel der Be völkerung hielt der weltberühmte Tragöde Wilhelm Plunzenberger seinen Einzug in New-Aork. Am Ufer wurden Pöllerschüsse abgefeuert. Zwölf ver

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 15.06.1890
Physical description: 8
zwischen Oesterreich-Ungarn und dem deut schen Reiche ausgiebig und dauernd abzuhelfen. Was bedeutet nun eine solche Zollunion, zu deutsch Zollbündniß, und wieferne haben wir von einer solchen Nutzen zu erwarten? Oesterreich und Ungarn stehen bereits in einem solchen Zollbund. Jede österreichische Waare geht zollfrei nach Ungarn und umge kehrt. Nach Außen sind aber beide Staaten durch eine gemeinsame Zollgrenze von den Nachbaren geschieden und die Waare, welche von auswärts kommt, gleichviel ob sie nach Oester

reich oder Ungarn geht, muß Zoll bezahlen. Ein ähnliches Zollbündniß soll nun mit dem deutschen^Reich ^geschlossen werden.; Man will beide^R«^r durch eine große gemein same Zollgrenze von der übrigen Welt ab schließen, so daß Oesterreich - Ungarn und Deutschland ihre Erzeugnisse gegenseitig frei einführen könnten, während der Ausländer für jedes Stück Waare, das er nach diesem gemeinsamen österreichisch-deutschen Zollgebiet verkaufen wollte, einen entsprechenden Zoll zu entrichten hätte

Eisenbahntarife er leichtern außerdem den Bezug des Rohstoffes und den Verkehr mit der Waare. Deshalb hat sich Oesterreich genöthigt ge sehen, seine Fabrikanten und seine Gewerbe treibenden gegen den deutschen Mitbewerb, die deutsche Konkurrenz durch Zölle zu schützen. Man hebe diese Zölle auf und ein großer Theil unserer Industrie und gerade unsere besseren Gewerbe müssen der Masseneinfuhr aus Deutschland unterliegen. Das wäre aber wieder ein großer Nachtheil für unsere Land wirthschaft

), ihrer wichtigsten Festung. In dieser Stellung legte Pitt den Grundstein zu der nachmaligen Größe der Familie, indem er unermeßliche Reichthümer zu- sammeuscharrte, wobei er in der Wahl seiner Mit tel ebenso wenig wählerisch war, wie die Mehrzahl aller Beamten, welche sich damals von England über das reiche Land der Großmogule ergossen und auch förmlichen Raub und Mord nicht scheuten, um sich möglichst schnell zu bereichern. Indessen bis zum Raubmorde trieb Pitt seine Gewissenlosigkeit nicht. Er verdiente

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 12
Date: 19.06.1887
Physical description: 12
Bekanntmachungen und aller Art, weil die im „Sonntags-Boten“ enthaltenen Anzeigen dem Lesepublikum eine ganze Woche hin durch vor Augen bleiben. Aus Südtirol. •r. Wahrend im nationalen Verthei- digungskampfe der Deutschen gegen die Slaven im Norden und Süden unserer Monarchie die beiderseitigen Verhältnisse klar vor Aller Angen liegen, ist dieß be- züglich der im Südtirol sich gegenüber- stehenden Deutschen und Italiener in man cher Beziehung so wenig der Fall, daß man über die nationalen Verhältnisse

in Äidtirol oft die wunderlichsten Dinge zu lesen bekommt. Beweis dessen in erster Änie, daß mitunter sogar der Begriff .Südtirol" eine Auslegung erfährt, die mit der Wirklichkeit durchaus nicht über- mistimmt und nur geeignet ist, eine gründ liche Verwirrung anzurichten. So lasen Mi' erst neulich in Heft 3, Seite 53 der ^erliner „Deutschen Post:" „Verdeutsche ^talieufahrer ist in S ü d t i r o l uud findet es in Ordnung, daß hier alles wälsch spricht. Also in Südtirol spricht l>stes ' wälsch

! Ja im italienischen Heile uon Südtirol — dort allerdings, »der zu „Südtirol" gehört nicht nur das i>n Volks munde der Etschländer hie »>id da darunter verstandene Jtaliemsch- Hrol, sondern ganz bestimmt auch alles Land bis zum Brenner uud zur Malser- haide und dieses Gebiet ist nordwärts von der Salurner Klause so gut geschlossenes deutsches Sprachgebiet, wie etwa das Eger- laud oder wie die politische Halbinsel von Rumburg uud Schluckenau. Wenn nur doch wenigstens unsere eigenen Landsleute draußen im Reiche

endlich einmal aufhören wollten, uns Deutsche am Südabhange der Alpen auf diese Weise unwillkürlich zu Italienern zu stempeln! Kann dem Deutsch thum in Südtirol mit solchen Begriffs oerwechslungen kein guter Dienst geleistet werden, so ist dieß mit dem Gegentheil sicher auch nicht der Fall. Da erschien nun kürzlich zum Beispiel ein Aufsatz von Dr. Mupperg in der „Deutschen Wochenschrift", in welchem eine ganze Menge oon deut- scheu Ortsbezeichnungen aus vergangenen Zeiten hervorgeholt

werden, zum Beweise, daß eigentlich der größte Theil von Wälsch- tirol oon Rechtswegen als deutsches Land zu betrachten sei. Daß dem einstmals so gewesen, das ist ja bekannt und bedarf weiter keines Beweises mehr, doch zwischen einst und jetzt liegt ein gewaltiger Unter schied und was das heutige Gebiet der Kreise Trient und Rooereto anbelangt, so sind dieselben für das deutsche Volk ver loren. verloren für immerdar. Dr. Mupperg spricht in seinem Artikel von den deutschen Sprach-Eilanden Lafraun, Sebastian, Fol

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 21.02.1886
Physical description: 8
halbwegs erträg licher Zustände nicht müde werden, die Interessen des deutschen Volksstammes immer wieder zu vertheidigen, denn unsere Gegner gehen sicher vorwärts Schritt für Schritt und dem Reiche wäre rascher der slavische Charakter aufgedrückt,' als wohl mancher Arglose ahnen mag , wenn unsere edlen Streiter nicht durch ihre stete Kampfbereit- ichaft und treues Wachehalten für unser Deutschthum manchenStreich pariren würden. Die Mehrheit hat den Antrag auf Auf hebung der Sprachenverordnung

Lage der Gesellschaft und das auf die Dauer unhaltbare wirth- schaftliche Elend dringend rettende Thaten vom Reichsrath fordern, die kostbaren, dem allgemeinen Wohle gewidmeten Stunden im müssigen Parteihader verrinnen zu sehen. Die Deutschen iti Oesterreich und mit ihnen in erster Linie die Abgeordneten derselben, die einer durch selbstische Zwecke dem Dentschthum abholden Majorität gegen- überstehen, befinden sich in der traurigen Lage der Nothwehr und sie können und dürfen bis zum Eintritte

ihrer Meinung nach todt gemacht, sie hat die Anträge' Herbst und Plener auf Verwalt- ungstheilung in Böhmen ihrer Ansicht nach aus der Welt geschafft und nun kommt die gemäßigteste Fraktion der Opposition — Scharschmied, Ehlumecky und Genoffen mit einem Sprachengesetzentwurf, der so klar, so selbstverständlich ist, daß er gewiß mehr den Bedürfnissen des Staates, als den Wünschen der Deutschen entspricht, die von Gefahren umgeben, abgehetzt und ausge hungert, nun froh wären, wenigstens einen mageren Bissen

ausschließlich oder als Unterrichtsgegenstand einzuführen, wenn es die Schulgemeinde begehrt. Nöthigenfalls kann die Behörde die Errichtung vou deutschen Volksschulen verfügen. Die deutsche Sprache bildet den obligaten Lehrgegenstand an mehr als dreiklassigen Schulen, an allen Bürger schulen, Lehrerbildungs • Anstalten, Mittelschulen und staatlichen Gewerbe- und Fachschulen. Bei allen Staats-, Notariats- und Advokaten-Prüfungen ist die vollständige Beherrschung der deutschen Staatssprache nachzuweisen

. Eisenbahnbeamte, welche mit den Parteien Verkehren, haben die Kenntniß der deutschen Sprache nachzuweisen. Die Geschäftssprache des Reichsrathes und der Dele gationen ist die deutsche. Der Gebrauch der Landes sprache wird nach Bezirken geregelt. Die Landessprache ist „bezirksüblich", lvenn mindestens ein Sechstel der betreffenden Bevölkerung sich derselben als Umgangssprache bedient. Es ist so wenig, was verlangt wird, daß es fast nicht zu glauben ist, wie eine Majorität in Oesterreich noch für patriotisch

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 2 of 8
Date: 22.01.1888
Physical description: 8
. — In Klagenfurt ist der slavische Kampfapostel Andreas Einspieler, der heftigste Gegner der Deutschen in Kärnten, im Alter von 74 Jahren gestorben. — In Kuttenberg wurde der Jungtscheche Dr. Herold in den Reichsrath ge wählt. — Die ungarische Regierung bestellte bei der ungarischen Waffenfabrik 180.000 Repetir- gewehre für die Landwehr (Honved). Deutschland. Im Reichstag wird demnächst die Vorlage zur Verhandlung gelangen, nach welcher das Sozialistengesetz bis 1893 verlängert und über verurtheilte

Sozialdemokraten die Ent- ziehung des Heimathsrechtes und Verbannung aus dem Reiche verhängt werden soll. Hoffent lich wird dieser letztere Vorschlag vom Reichstag verworfen werden, denn aus der Heimath ver treibt man heutzutage ja doch nicht einmal mehr Diebe und Vagabunden! Italien. In Masfauah sind die Italiener und Abessynier noch immer nicht auf einander ge stoßen, die Anzahl der Letzteren wird bald auf 80.000, dann wieder auf 40.000 Mann geschätzt. Rußland. Wie aus Berlin gemeldet wird, be tragen

die russischen Truppen an der österreichisch- deutschen Grenze 315.000 Mann gegenüber 138.000 Deutschen und Oesterreichern. Unter dessen flattern aus Petersburg fortgesetzt fried liche Versicherungen in die Welt, doch glaubt man nicht recht daran, da vielfach die Meinung vorherrscht, es geschehe dieß nur, um leichter eine Geldanleihe zum — Kriegführen anfzu- bringen. Tiroler Chronik. Bozen, 22. Jänner. (Lehrer-Bersammlung ) Die Sektion „Bozcn" des Vereines der deulschcn Lehrer Südlirolö hält heute

de» 22. Jänner um 4 Uhr Nachmittags im kleinen Bürgersaale hier eine Zusammenkunft ab, zu welcher alle Mitglieder einge laden find. (Der Bozner Beteranen-Berein) hält heute den 22. Jänner 2 Uhr Nachmittag im Saale deö GasthofeS zum Erzherzog Heinrich (Dominikanergaffe) die ordentliche JahreSversammlnng ab, zu welcher die P. T. Mit- glieder zum zahlreichen Erscheinen freundlichst eingeladen werden. Die Vorstehung. (Theater-Nachricht.) Heute Sonntag 22. ds. gelangt die an herrlichen Melodien so reiche Operette

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Page 1 of 10
Date: 12.12.1886
Physical description: 10
im deutschen Reiche gerade so wie bei uns die Wichtigkeit dieses Bündniffes im In teresse der Erhaltung des europäischen Friedens. Nebst den Darlegungen des Kriegsministers Bronsart, ist noch der Rede des „großen Schwei gers". des Feldmarschalls Molcke zu gedenken, welcher iu überzeugender Weise die Nothwendigkeit der Erhöhung der Herresstärke darlegte, indem er eine mit der Spitze besonders gegen Frankreich gerichtete Rede hielt und überhaupt auch auf die von allen Staaten mit Eifer betriebenen Rüstungen

zu ,/civili- siren", wie dieß gegenwärtig in den russisch deutschen Ostsee-Provinzen mit den dortigen Deutschen geschieht und schließlich käme' es dann wohl glücklich so weit, daß au der bairisch-böhmischen Grenze, am Jsonzo und irgendwo in der Gegend von Villach Ko saken als russische Grenzwächter spazieren reiten, während das ganze West-Europa, Germanen und Romanen, vor jedem groß russischem Stirnrunzeln zittern und beben, wie einstmals die ehrsame Christenheit vor den Türken, Mongolen und ähnlichen

Geißel- Gottes-Völkern. Dann würden auch Tsche chen und Slovenen sich zurückwünschen in die für sie goldenen Tage, als sie noch mit den Deutschen in Oesterreich einen wirklich freien Kultucstaat bildeten und zu spät möchten die bethörten Russenschwärmer au der Moldau und Save insgeheim sich zurücksehnen nach den österreichischen Fleisch töpfen, die sie aus purein Uebermuth zer- schlageii halfen, um dann von Rußlands Gnadeii bei jeder freiheitlichen Regung mehr Knntenhiebe als Brot zu erhalten

nicht im Stande ist, das Ger manenthum in deii zwei deutschen Kaiser mächten zu zermalmen und sich deshalb vorläufig jeder gefügigen Nation bedient, um später dann auch diese dafür in deii Staub zu treten. Deshalb thäten wir West- Europäer wahrhaft besser daran, all' unsere Kraft gegen das Slaventhum zu verwenden, gleichviel ob wir nun Oesterreicher, Franzosen oder Jtalieiier heißen mögen! Darauf ist je doch leider nicht zu hoffen und so bleibt der Kampf im Aügem. uns Deutschen bzw.Oester- reichern allein

, ob wir siegen, ob wir erliegen, daswirddieZukunftzcigen, Pflichteiueö jeden einzelnen Deutschen aber ist es doppelt und dreifach fürUllsere Nation unddamitfür euro päische Kultur aus voller Seele einzusteheu und nicht nur der Laie, sondern auch die Geistlichkeit, ob protestantisch oder katholisch, hat im Interesse der eigenen Konfession die Pflicht mit deii Deutschen gegen die Slaveii zu stehen, wenn liicht einst das russische Popenthum zur herrschenden Re ligion in mehr als halb Europa

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 5 of 8
Date: 15.09.1889
Physical description: 8
II. MM des „Tiroler Imintsgs - Dole" Nr. 31. Bozen, Sonntag, 15. September 1888. Das Fest des Alpenvereines. Die Generalversammlung des deutschen ' und österr. Alpenvereines hat einen ohne Uebertreibung als glänzend zu bezeichnenden Verlauf genommen. Die Zahl der aus allen Gebieten Deutschlands und Oesterreichs herbeigeeilten Festtheilnehmer war auf weit über 700 gestiegen und allenthalben herrschte von Anfang bis zu Ende eine fröhliche, gehobene Stimmung. Am Sonntag Nachmittags wurde

füllenden Alpinisten und Touristinnen nicht müde wurden, die reiche Gaben- fülle und den splendiden Gastherrn zu preisen. End lich wurde in fröhlichster Stimmung weiter ge zogen nach Rnnkelstein, dem Kaiserschlosse, wo im romantischen Burghof zu den Klängen der Bozner Feuerwehrkapelle die allgemeine Heiterkeit fröhliche Blüthen trieb. Lieder ertönten, Reden wurden ge halten und Trinksprüche ausgebracht in großer Zahl. Den Abschluß des Tages bildete daun erst recht bei Gesang und Musik ein äußerst

. Deu ersten Trink spruch brachte Präsident Ritter von Adamek unter großem Beifall auf deu Kaiser aus. Er pries den selben als Muster aufopfernder Pflichterfüllung und Freund der Alpenwelt. Professor Penk aus Wien toastirte auf den deutschen Kaiser als den treuesten Bundesgenossen Oesterreichs, als Schützer des Frie dens, sowie aller friedlichen Bestrebungen. Nach beiden Toasten wurde unsere Volkshymne und die preußische Hymne „Heil Dir im Siegeskranz" ge spielt und Huldigungstelegramme au beide

Monar chen abgesendet. In formvollendeter Rede toastirte Bezirkshauptmann Meusburger aus deu Alpenverein wobei er dem Verein die Unterstützung und den jederzeitigen Schutz der Regierung zusicherte. Dr. Barth Edler v. Wehreualp trank auf das Land Tirol und die Stadt Bozen, welche stets deutschen Charakter bewiesen. Weiter toastirte Landeshaupt mann Stellvertreter und Bieebürgermeister Dr. v. Hepperger auf deu Centralausschuß, Redakteur I. C. Platter in Vertretung der Kurvorstehnng Bozen- Gries

auf die uneigennützige, selbstlose Thätigkeit des Alpenvereines zur Hebnng des Fremdenwesens als ein herrlich deutsches Werk und auf die Vereins- mitglieder hüben und drüben der Grenze, General- Sekretär Dr. Emmer auf die Sektion „Bozen" und den Festausschuß, worauf Namens des Fest- Ausschusses dessen Obmann L. G. R. von Trentini auf die Einigkeit der deutschen und österreichischen Sektionen sein Glas erhob. Professor Penk brachte ein Hoch auf die befreundeten alpinen Vereine, wo für der Präsident des österr

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Page 1 of 8
Date: 20.06.1886
Physical description: 8
mit den P r i e st e r n gemeinsam für die Herzens und Geistesbildung der Jugend, und zwar jedes in seiner Art, zu wirken. Von Klosterfrauen geleitete deutsche Schulen und Kindergärten haben sich niemals umsonst an uns gewandt und gerne wurde ihrer Bitte willfahrt, von der Namhaft machung unserer Spenden abzusehen. Zahl reiche katholische Geistliche wirken segensreich im Dienste des deutschen Schulvereins Schlagen Sie das Ortsgruppen- verzeichniß nach und Sie werden katholische Priester als Obmänner oder sonstige Func- tionäre

stattgehabte General- Versammlung des deutschen Schul vereins in Salzburg verlief in der wür digsten Weise. Der ' Statthalter beehrte sogar diesmal die Versammlung mit seiner Anwesenheit, wohnte den Berathungen bei und betonte die großen Verdienste des Vereines auch um den Staat und dessen Cultur-Aufgaben. Die Ortsgruppe „Bozen" war durch ihren Obmann Herrn Dr. Julius Perathoner vertreten. Dem Rechenschaftsberichte des mächtigen Vereines entnehmen wir folgende Daten: Die Zahl der Ortsgruppen belief

, u. s. w. Für 1886 sind demnach rund 200.000 fl. vom Verein zu Schulzwecken bestimmt. So arbeitet also der deutsche Schulverein in edler selbstloser Weise an der Bildung der Jugend und Erhaltung unserer deutschen Sprache und Gesittung gegenüber dem Ansturm der Fremdnationalen, und was ist sein Lohn dafür? daß man ihn vielfach selbst von deutscher Seite anfein- det und verdächtigt, daß man ihn religions feindlich, freimaurerisch neäitt und vor bem Beitritt sogar warnt, wie es jüngst gerade in Salzburg geschah

mit der Behauptung, daß kein katholischer Christ dem deutschen Schulverein beitreten dürfe. Demgegen über führen wir nun als schlagenden Gegenbeweis einen Theil aus der bei der Generalversammlung gehaltenen Rede des Herrn R. v. Krau 's hier an, welcher lautet: „In derlei Dingen läßt man am besten That- sachen sprechen. Der Schulübersicht ist zu ent nehmen, daß der deutsche Schulverein auch in diesem Jahre das Verbleiben eines katholischen Katecheten deutscher Nationalität in Böhmisch-Aicha durch Gewährung

an der Spitze von Ortsgruppenvorständen finden. Ein hochangesehener katholischer De chant ist einer unserer geschätztesten Rathgeber in allen schwierigen deutschen Schulangelegenheiten des nördlichen Böhmens. Mit ihm wetteifert ein katholischer Priester in der Leipacr Gegend. In der langen Reihe unserer Ortsgruppen führen wir sogar eine, in der die Mehrheit aller Gruppen mitglieder aus katholischen Ordensgeistlichen besteht. Ja, sollten denn alle diese ch r i st k a- tholischen PriesterFreimaurer

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Page 1 of 8
Date: 27.03.1887
Physical description: 8
dem Erhalter des europäischen Friedens, Kaiser Wilhelm 1 zu seinem 91. Wiegen feste durch den Mund unseres erlauchten Kronprinzen: Erzherzog Rudolf innig gefühlte Glücks- und Segenswünsche übermittelt. Im weiten deutschen Reiche aber war am 22. März keine Stadt, kein Dörfchen unbeflaggt und besonders Berlin, die stolze Reichshauptstadt er strahlte im hellen Jubel unbeschreiblicher Begeisterung. Am Vorabend des Festes brachten 4000 Studenten dem Kaiser einen Fackelzug, wie Deutschland kaum

) Oesterreich niederwarf und von Ingelheim bis Aachen die Kaiserpfalz verheerte. Der junge Prinz mußte also frühzeitig die Stürme des Krieges kennen lernen, die Tage von Austerlitz, Jena und Auerstädt, die Zeit der deutschen Schmach, aber auch die der Erhebung machten mächtigen Ein druck auf ihn. Er kämpfte mit im großen Kriege gegen Napoleon 1., er half ihn uiederwerfen und stand schon damals mit Blüchers deutschen Schaaren als Mitglied eines siegreichen Heeres auf Frankreichs Boden, den er im späten Alter

in seiner nationalen Politik auf das regste von seinem Berather, dem Fürsten Bis- marck unterstützt. „Alles zur Größe der deutschen Natron" war der Wahlspruch der beiden Männer und ihre Politik verwirk lichte denselben. Es wnrden dre Brüder in Schleswig - Holstein vom Dänenjoche befreit und als im Jahre des Sieges 1870 Deutschland in seiner Kaiserherrlich keit aufs neue emporftieg, erntete Kaiser Wilhelm 1. die Früchte seines thatenreichen und fruchtbaren Schaffens. Deutschland war durch ihn wied. glorreich

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Page 1 of 8
Date: 27.02.1887
Physical description: 8
bemühen sich die Deutschen, endlich ein Gesetz zu schaffen, ^ in Oesterreich, was schon seit Jahr- Anderten in Uebung ist, die deutsche Drache als Staatssprache, als Ver- P'ssprache im Amtsgeschäft, im Parlament, Bl Heer u. in der Gesetzgebung des Reiches Herstellen soll. Das alles ist eigentlich schon die deutsche Sprache in Folge innerer Nothwendigkett und die verschiedenen slavi- schen Stämme im Reiche muffen ja selbst, wenn sie sich verständigen wollen, unter sich deutsch sprechen

. Diese natürliche Dar stellung der deutschen Sprache kann zwar heute Niemand leugnen, den stetsfortigen Anstürmen der Tschechen und Slovenen u. s. w. gegenüber erscheint es aber drin gend geboten, in der einzig möglichen deutschen Sprache ein allgemeines Ver ständigungsmittel für die ganze Monarchie ein für alle mal gesetzlich festzustellen, da man bei der übergroßen Begehrlichkeit der österreichischen Nichtdeutschen auch in dieser Hinsicht stets auf dak Aeußerste gefaßt sein muß. Für die gesetzlich deutsche

Staatssprache sind alle fortschrittlichen Deutschen, dagegen natürlich die Tsche chen u. Slovenen u. sonst auch noch, daß Gott erbarm! deren Freunde, die Klerikalen. Inzwischen wurden Seitens der Regier ung im Abgeordnetenhanse einige Anfragen beantwortet. Die erste vom Minister-Präsidenten Gra fen Taaffe ertheilte Antwort bezog sich auf die vom Grafen Boos-Waldek (Deut scher Klub) gerichtete Anfrage, betreffend die Bezeichnung der Reichsgrenze gegen Bayern auf dem böhm. Grenzbahnhofe in Eisenstein

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Page 1 of 8
Date: 30.01.1887
Physical description: 8
empfehlen: „Mindestens seit 50 Jahren schon wird auf die oben gestellte Frage von Zeit zu Zeit mehr oder minder lebhaft um eine pas sende Antwort gesucht, ohne daß man bis jetzt eine solche gefunden hätte. Die Schwierigkeit liegt eben hauptsächlich darin, daß weder der Staat, noch das Land, noch die Gemeinden die erforderlichen Mittel aufbringen wollen oder können und daß reiche Private dafür nichts widmen oder stiften. Niemand hätte etwas dage- gen, daß die Lehrer sowohl als die Aerzte auf dem Lande

vor dem ganzen Reiche da. Noch künftige Zeiten stehen vor uns, und Kinder sowie Kindeskinder würden uns danken und für derartige Stiftungen loben, die uns ja nicht wehe thun, wohl aber unsere Eiiisicht und unser Gemüth immer loben uiid ehren werden. Zum deutlichen Beweib für die vorge tragenen Sätze will ich in Folgendem ein paar Rechnungsbeispiele anführen: Man legt 1 fl. in die Sparkasse auf eine jähr liche Verzinsung von 4 fl. für 10O fl. u. läßt ihn auf Zinseszinsen darin liegen, wie lange wird es währen

Abge ordneten die Erwägung maßgebend, die Oppo sition darauf vorzubereiten, daß ihr etwaiger Austritt aus dem Reichsrathe nicht etwa eine Auflösung des Letzteren, sondern die gleiche Wirkung wie der Austritt aus dem böh mischen Landtage Hervorrufen würde. An Stelle des verstorbenen Stiebitz wurde der Wirthschaftsbesitzer Bienert in Aussig an der Elbe zum Reichsraths-Abgeordneten gewählt. Derselbe wird dem Deutschen Club beitreten. Sämmtliche Berliner Blätter, officiöse wie unabhängige, betonen

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Page 1 of 8
Date: 07.10.1888
Physical description: 8
. Die ersten buet Oktober-Wochen dieses Jahres werden für die Geschichte Europas wie des deutschen Reiches für immer von großer Bedeutung bleiben, denn in diese Wochen fällt die große Reise des dritten Kaisers von Nendeutschland in die Süd« ftaaten des Reiches, wie nach der Haupt stadt des engbefreundeten Donau-Reiches und der einst weltbeherrschenden Kapitale des italienischen Königreiches, als des dritten Mitgliedes im europäischen Friedensbunde. Jll Baden und Württemberg wurde Kaiser Wilhelm

von den Landes-Fürsten wie von der Bevölkernng mit stürmischer Begeister ung empfangen und ausgenommen mib besonders glänzend gestaltete sich der Auf enthalt und die Huldigung in München, der Hauptstadt des zweitgrößten Bundes staates im Reiche. Die bairische Hauptstadt prangte im vollen Festesschmucke, an Stelle des kranken Königs Otto empfieug der Prinz-Regent Luitpold mit allen Prinzen den Kaiser an Bahnhofe und der Einzug des jugendlichen Herrschers glich unter Musikklängen und brausenden vieltausend

fachen Hochrufen einem wahren Triumph- zuge. Beim Ehren-Feftmahl sagte der Kaiser in seinem Trinkspruch auf Prinz Luitpold: „Der Hintritt meines kaiserlichen Vaters unb Großvaters legte mir Angesichts der schweren Pflichten große Sorgen aufs Herz. Jedoch wie 1870 das bairische Königshaus und das Volk hochherzig den Impuls zur deutschen Einigung gaben, so war es Eure königliche Hoheit, der als Erster mir beim Regierungsantritte mit hochherziger Bundes- freundschaft die Sorgen erleichtern half

. Es ist nothwendig für unser Volk, daß die deutschen Fürsten treu zusammenstehen. Und ich gelobe hier mit hohenzollern'scher Treue Eurer königlichen Hoheit und dem bainschen Königshause Bundesfreuudschaft mit dankbarem Hinblicke auf den großar- tigeu und herzlichen Empfang, welcher mir hier zu Theil geworden."—Diese gewich tigen Worte mögen Alleii mächtig in die Ohren klingen, welche da oder dort auf den Zerfall des Reiches sinnen und trachten. Zur Verabschiedung von dem deutschen Kaiser waren der Prinz-Regent

des deutschen Reiches. Am 3. Oktober Vormittags ungefähr um 9 Uhr traf der Hofzug im Wiener Westbahnhof ein, wo Kaiser Franz Josef, sowie der Kronprinz und die Erzherzoge schon früher sich eingefunden hatten. Beide Kaiser um armten und küßten sich dreimal, Kaiser Wilhelm küßte dann auch den Kronprinzen und die Erzherzoge Albrecht und Carl Ludwig und begrüßte bte übrigen Erzher zoge auf das freundlichste durch Hände drücke. Kaiser Wilhelm trug die öster reichische, Kaiser Franz Josef, sowie die Erzherzoge

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Page 2 of 8
Date: 21.02.1886
Physical description: 8
man vor Kurzem bekanntlich im Deutschen Reiche wieder anstrebte. Die ersten Heller, oder wie die richtige Schreib art eigentlich lautet: Häller, haben ihren Namen von der Stadt Schwäbisch-Hall, wo man die ersten kleinen Münzen schlug, von denen zwei einen Pfennig ausmachten. Sie kamen etwa um das Jahr 1260 in den Verkehr. Die ursprüngliche Schreibart von Pfennig lautet gleichfalls Pfännige. Ihrer gingen zwölf auf einen Groschen. Sie waren von Kupfer und auf einer Seite rund gebogen, so daß sie die Form

eingebracht. Der Antrag lautet: Die k. k. Regierung wird aufgefordert, mit der möglichsten Beschleunigung ein Gesetz, betreffend die Hintanhaltung der Fälsch ung von Lebensmitteln zur verfassungsmäßigen Behandlung dem Reichsrathe vorzulegen. In for- maler Beziehung werde dieser Antrag dem Straff gesetzauSschuffe zur dringlichsten Berathung und Berichterstattung zugewiesen. Die Abgeordneten Karlon und Lienbacher ent wickeln eine lebhafte Agitation, um di« deutschen Mitglieder de» Hohenwart-Club

an den Reichsrath zu richten, in welcher um den Bau der kürzesten direkten Bahn verbindung nach Salzburg über den Tauern an gesucht wird. Der Bauernverein in Marburg faßte unter Hinweis aus die großen Begünstigungen, welche Galizien auf Kosten der deutschen Alpenländer genießt, den Beschluß, das Handelsministerium um Aufhebung der Holztarifbegünstigungen für Galizien zu bitten, weil dadurch der Waldbauer zum Bettler und der Alpenwaldstand gänzlich entwerthet werde. Der rapide Niedergang derZündwaaren-Jndustrie

in Ungarn veranlaßte einige Fabrikanten, dem Ungar. Ministerpräsidenten die Einführung des ZündhölzchcnMonopols vorzuschlagen. Gegen den deutschen Gchulverein wird nun neuerdings gar von zwei Seiten Sturm gelaufen. In Wien wurde als Gegengewicht ein speziell „katholischer Schulverein" mit Filialen unter dem Namen „Pfarrgruppen" gegründet, während ander- seits der wälschtirolische Schulverrin „Propatria“ nun ebenfalls Sektionen (Ortsgruppen) bilden und damit energischer in die Aktion eintreten

wird. Falls jedoch da- bisher gute Verhältniß zwischen Deutschen und Italienern in unserer Gegend nicht in die Brüche gehen soll, so möchten wir dem Vereine „Pro patria“ rathen, etwa in Orten mit überwiegend deutschem Charakter keine Groschen. Diese drei Kreuzer werthr Münze war klein, aber ziemlich dick; dick aber heißt xrossus im Lateinischen, daS noch im Mittelalter häufig gebraucht wurde, besonders in Urkunden. Da hieß denn die Münze Orossus, woraus im gemeinen Leben das Wort Groschen sich bildete

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Page 1 of 8
Date: 21.10.1888
Physical description: 8
- zielle. In ersterer Hinsicht ist zu bemerken, daß dieses Königreich zum überwiegenden Theile von Tschechen bewohnt sein würde. Die Deutschen befänden sich in der Minder heit und könnten auch beim Reichsrath in Wien keinen Schutz finden, denn sie hätten m demselben eben nichts mehr zu suchen. Die Tschechen würden aber m ihrem Parlament zu Prag schwerlich von ihrer Mehrheit einen bescheidenen Gebrauch machen; sie sagen ja schon jetzt, daß in diesem böhmisch-mährisch-schlesischen König reiche

, als es unter den Deutschen allerlei Schwärmer gibt, welche meinen, man sollte den Tschechen diese Forderung nur bewilligen, sie habe nicht so viel auf sich. Na also, wir werden ja sehen! Vor fast undenklichen Zeiten bildeten Böhmen, Mähren und Schlesien ein ver ewigtes Königreich unter einem selbststän digen Könige. Diese Bereinigung hat zwar nicht allzu lange gedauert, denn es kamen Adere Länderverbindungen, die Herrscher geschlechter wechselten, zuletzt fiel Böhmen A die Familie Habsburg, es verlor durch den großen

„Tschechisch" auch die Staatssprache sein müsse, sie würden alles Mögliche auf- bieten, um die Deutschen zu tschechisiren, man würde sie mit Steuern überlasten, die dann für tschechische Zwecke verwendet werden könnten u. s. w. Wer die Leiden schaftlichkeit des Herrn Gregr und seiner Anhänger, wer ihre Rücksichtslosigkeit, ihre Begehrlichkeit, wer ihren nationalen Hoch mut!) kennt, der wird wissen, was die Deutschen von ihnen zu erwarten hätten. Aber die Errichtung eines derartigen böhmisch-mährisch

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