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1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Page 125 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
Zugehörigkeit von Tirol und Trient zum Deutschen Reich im 15. Jahrh. 107 zum Deutschen Reiche im engeren Sinne — im offenkundigen und be tonten Gegensätze zur Lombardei — mehrfache Zeugnisse vor. Im Jahre I4 1 7> als ein großer Teil des Tiroler Adels in offenem Kampfe gegen den Landesfürsten, Herzog Friedrich, und die mit diesem verbundenen unteren Stände, Bürger und Bauern, sich befand, schreibt ein Herr von Annen- berg an einen Herrn von Matsch, beides Edelleute im Vintschgau

, über die Verhandlungen, die die Adelspartei mit dem deutschen Könige Sigis mund führte, um diesen zu bewaffnetem Eingreifen in Tirol zu ermutigen. In diesem Briefe wird nun gesagt, daß die Tiroler Adelspartei auch bei den italienischen Staaten Unterstützung finden würde, daß sie aber diese Politik ablehne, weil sie zur Loslösung vom Reiche führen könne: ,,So wissen wir doch so vil hilft von wälischen lannden, daz wir uns dannoch retten weiten, daz wir aber nicht gern tun, wan wir doch von alter zu dem reich gehören

und noch gern dapey beliben." 1 ) Als im Jahre 1435, anläßlich eines Aufstandes der Bürger von Trient gegen den Bischof, der Landeshauptmann von Tirol die Stadt Trient besetzte, tat er dies laut urkundlicher Begründung: Man habe befürchtet, daß sonst die Stadt Trient dem römischen Reiche, der Herrschaft von Österreich und der Landschaft Tirol heimlich entzogen werde. 2 ) Auf eine Klage, die im Jahre I 435 die Bischöfe von Trient und Chur, die Tiroler Edelleute von Starken berg und andere gegen den Herzog

Friedrich von Österreich wieder bei Kaiser Sigismund erhoben, bestellte dieser seinen Schwiegersohn, Herzog Albrecht von Österreich, zum Richter, weil der Kaiser gegenwärtig in Ungarn weile und die Sache ,,deutsche Leute anruerend sei" und diese >,m deutschen Lannden sollen verrechtet werden". 3 ) Der Ausdruck ,deutsche nacion" war zuerst bei den Verhand lungen der großen Konzile im 15. Jahrhundert aufgekommen und hat sich von hier aus in die politische Sprache ganz Deutschlands eingebürgert

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Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Page 74 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
, dem Bischöfe von Trient vereinigt; dieser ward aber mit seinem weltlichen Fürstentum ganz dem Deutschen Reiche im engeren Sinne angegliedert, Trient staatsrechtlich von Italien getrennt, während es kirchenrechtlich im Metropolitanverbande des Patriarchen von Aquileia und damit bei Italien bis zum Jahre 1772 bzw. 1825 verblieben ist. 3 ) Die Vogtei, d. i. die Schutzgewalt über das Hochstift Trient hatten seit der Mitte des 12. Jahrhunderts die Grafen von Tirol inne, die als Gaugrafen h S. Sartori, Beitr

staatsrechtliche Akte beweisen dann die Zugehörigkeit des Fürstentums Trient zum Deutschen Reiche im engeren Sinne. Hingegen ist die Mark Verona stets beim König reiche Italien geblieben, auch die Übertragung dieser Markgrafscbaft an das Herzogtum Kärnten, die von 976 bis 1122 währte, hat jene staatsrechtlich nicht von Italien los zulösen vermocht. (Ficker a. a. O.) Über die kirchliche Zugehörigkeit s. Thaler, D. deutsche Anteil d. Bistums Trient (1866) 1, 9.

" und nicht das geschriebene gemeine d. h. das römische Recht in Geltung kommen und bleiben sollen. 1 ) § 6. Die politische Zusammenfassung des Trient=Bozner Etsdigebietes und ihre Rückwirkung auf die volklichen Verhältnisse dortseihst, und zwar a) unter Führung des Hochstiftes Trient im 11. bis 13., b) der Grafschaft Tirol seit dem 13. Jahrhundert. a) Die alte bayerisch-langobardische Staatsgrenze im Etschtal verlor im Rahmen des fränkischen und dann des deutschen Kaiserreiches, ins besondere seit dem io. Jahrhundert

. z. österr. Reichs- u. Rechtsgesch, 2. Bd.; über die Rezeption der j fremden Rechte in Tirol (1895). 2 ) Eine zusammenhängende Darstellung der politischen und volklichen Gestaltung Deutschsüdtirols und insbesondere des Etschlandes im Rahmen der allgemeinen deutschen Geschichte veröffentliche ich demnächst unter dem Titel „Deutsch-Südtirol im Ringen der Völker und Staaten" in den vom Verein f. d. Deutschtum im Ausland herausgegebenen Sammelband „Südtirol". 3 ) Über diese staatsrechtl. Stellung

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Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Page 387 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
Die Aufnahme der Dreibundpolitik in Tirol. 367 bestanden hat (s. oben S. 342 h), milderte sich, als jenes mit Österreich — zuerst im Wege des Dreikaiserbündnisses (1873) und dann besonders durch den Abschluß des Zweibundes (1879) und des Dreibundes (1882) in ein immer engeres Einvernehmen auf dem Gebiete der Außen politik getreten ist. Die Beilegung des Kulturkampfes im Deutschen Reiche und die allmähliche Annäherung des katholischen Zentrums an die Reichsregierung, wobei dieses gerade

auch das Bündnis mit Öster reich befürwortete, hat natürlich jene Haltung der österreichischen und auch tirolischen Konservativen begünstigt. Die Beziehungen zwischen den führenden Kreisen des reichsdeutschen, besonders rheinländischen Katho lizismus mit jenen in Tirol, schon von Görres und Josef Giovanelli an gebahnt, sind stets sehr enge und vertraulich gewesen, was sich auch durch persönliches Erscheinen bei den deutschen Katholikentagen ausgedrückt hat. 1 ) Die Liberalen Tirols haben von Anfänge

an das Bündnis Österreichs mit dem Reiche begrüßt, es lag ja im Sinne der ganzen innen- und außen politischen Auffassung des deutschösterreichischen Liberalismus. So kann man im ganzen sagen, daß dieses Bündnis in den breiten Volksschichten Ti rols als die natürliche Fortsetzung des geschichtlichen Verhältnisses des deutschösterreichischen Stammes zum übrigen Deutschtum, als eine neu artige politische Form seiner uralten nationalen Zugehörigkeit mit warmer und aufrichtiger Teilnahme stets empfunden worden

ist. 2 ) Wie die Regierung des Deutschen Reiches sich auch sonst jeder Einflußnahme auf die inneren nationalen Auseinandersetzungen in Österreich, sowie jeder politischen Wer bung um die österreichischen Deutschen enthalten hat, so hören wir auch nichts von irgendeiner besonderen Anteilnahme der Reichsregierung an den Auseinandersetzungen zwischen den Deutschen und Italienern in Tirol. Die Einbeziehung Italiens in das Bündnis mit dem Deutschen Reich und Österreich (1882) hatte für Tirol wegen seiner Grenzlage besondere

Bedeutung. Bei den Liberalen Tirols fand es eine warme Aufnahme, denn es entsprach auch ihren innenpolitischen Zielen und Auffassungen, Zu sammengehen der Deutschen und Italiener gegen die Slawen, sowie ein vernehmliche Abscheidung der nationalen Gebiete von Deutsch- und Welsch tirol. 3 ) Der Abgeordnete Grabmayr, der ja gerade diesen letzteren Gedanken verwirklichen wollte (s. unten §6), hat auch nach dem Scheitern dieses Planes als Mitglied des Herrenhauses und der Delegationen im Jahre 1910

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Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Page 29 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
, daß die Grenze zwischen den Herzogtümern Baiern und dem Herzogtum Trient, demnach zwischen dem ostfränkischen oder deutschen und dem langobardischcn Reiche an der Mündung des Fisack in die Etsch gelegen habe, doch gibt zu einer so genauen Feststellung die Urkunde keinen Anhalt . Uber die Ersitzungs frist nach altem baieriseben Stammesrecht s. unten S. 63. *) S. Hofmeister, Die Markgrafen des italienischen Reiches, MJöG. 7. Ergbd., S. 384.

in örtlichen Streitigkeiten um die Ausdehnung der beiderseitigen Stammes reiche hier im Etschtal gegeben. 1 ) Das Herzogtum Baiern war dann als eigener Bestandteil dem frän kischen und seit 843 dem ostfränkischen Reiche einverleibt, für welch letzteres Baiern geradezu den Kern gebildet hat. Sein Herrscher war damals der Karolinger Ludwig der Deutsche, in den Urkunden der Zeit auch König der Baiern genannt, während Italien mit Burgund seinem Bruder, dem Kaiser Lothar und seit 855 dessen Sohn

, dem Kaiser Ludwig II. unterstand. Wie uns nun eine Urkunde vom Jahre 855 berichtet, hat da mals unter dem Vorsitze des Königs Ludwig des Deutschen zu Aibling (Eipelingen) in Oberbaiern ein Hofgericht getagt, das in einer Klage des Bischofs von Freising gegen jenen von Trient wegen Weingärten bei Bozen (ad Pauzanam) zugunsten des ersteren entschied, weil dieser den 30 jährigen ruhigen Besitz jener Weingüter nach weisen konnte und die Eingriffe des Bischofs von Trient widerrechtlich erfolgt seien

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Books
Year:
1934
¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums im Vintschgau und im Eisacktal und Pustertal.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 4)
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Page 19 of 327
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XII, 310 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/4
Intern ID: 501854
Leute der damaligen Zeit gewesen sein, kann aber für das u. und 12. Jahr hundert keine volle Beweiskraft beanspruchen. Gewiß haben sich die Grafen von Tirol seit dem 13. Jahrhundert nur mehr unmittelbar vom Deutschen Reiche, nicht mehr von den Herzogen von Baiern abhängig gefühlt. Aber die Lehenshoheit des Hochstiftes Trient über ihre Graf schaft im Vintschgau haben sie niemals anerkannt, sondern nur über einige jener Gerichte, die aus den Grafschaften Bozen und Eppan hervor gegangen

sind. Das Hochstift und Fürstentum Trient selbst aber ist staatsrechtlich spätestens seit dem 12. Jahrhundert nicht mehr zum Königreich Italien, sondern zum Deutschen Reiche im engeren Sinne gerechnet worden. Selbst wenn man also die Angabe über die Lehens hoheit Trients über den Vintschgau wie jene über die Grafschaft Bozen als echt annimmt, ist damit noch nicht gesagt, daß diese beiden Gebiete vom 11. bis 13. Jahrhundert staatsrechtlich zum Königreich Italien ge hört haben. Während im Bozner Etschtal

das Hochstift Trient und im Eisacktal das Hochstift Brixen im Bereiche ihrer geistlichen Diözesanbefugnis die Grafschaftsgewalt durch kaiserliche Verleihung erhalten und an weltliche Grafen weiter verliehen haben, hat das Hochstift Chur im Vintschgau niemals eine solche Stellung erlangt. Die Grafschaftsgewalt lag hier in den Händen von Grafen, deren Abhängigkeit außer von den deutschen Königen wir bis ins 12. Jahrhundert nicht kennen; die Grafen von Tirol, die seit her im Vintschgau geboten, haben niemals

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Books
Year:
1934
¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums im Vintschgau und im Eisacktal und Pustertal.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 4)
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Page 7 of 327
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XII, 310 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/4
Intern ID: 501854
vom io.—12. Jh. S. 3. — Der Vintschgau als Kern der Grafschaft Tirol seit dem 12. Jh. S. 3. — Die angebliche Lehenshoheit des Hochstiftes Trient über die Grafschaft Vintschgau im 11. bis 13. Jh. S. 4. — Die weltlichen Herrschaftsrechte des Hochstiftes Chur im Vintsch gau 8. 5. — Die Ausdehnung der Grafschaft Vintschgau S. 6. — Das Bistum Chur und dessen Archipresbyterat im Vintschgau S. 7. — Usus Vallis Venuste und terre Athesis S. 8. — Die Auffassung über das ge bietsrechtliche Verhältnis des Vintschgau zum Deutschen Reiche

Inhaltsübersicht. I, Hauptabschnitt. Die Ausbreitung des Deutschtums im Vintschgau. . . § i. Die staatliche Zugehörigkeit des Vintschgau und dessen andere geschicht lichen Besonderheiten Die Venosten und die römische Provinz Rätien S. i. — Die Vallis Venusta mit Churrätien ein Zubehör des Frankenreiches seit dem 6. Jh. S. i, des Deutschen Reiches seit dem g. und io. Jh. S. 2. — Die Frage der Zugehörigkeit des Vintschgau zur Grafschaft Churrätien und zum Herzog tum Alemannien

, dann im Besitz des Landesfürsten S. 15. ■— Die Verkehrsverbindungen im Vintschgau und deren Wirkung für die Aus breitung der deutschen Sprache S. 16. ■— Die deutsche Mundart im Vintschgau und ihre Stellung zum Bairischen und Schwäbischen S. 17, — Das rätoromanische Haus S. 18. — Rassenmerkmale der Bevölkerung des Vintschgau S. 18. § 2. Die Orts- und Personennamen als Zeugnisse der Ausbreitung der deutschen Siedlung und Sprache im Vintschgau im 10. bis 14. Jh. . . Der Name Vintschgau S. 19. — Die Namen

der Hauptgemeinden, ihre Wurzeln und deren Veränderung im deutschen Munde S. 21. — Statistik der vordeutschen und deutschen Wurzeln der Hof- und Flurnamen im unteren Vintschgau S. 22. — Im oberen S. 23. — Zeitkritische Schnalser Namen S. 24. — Die Namen mit ,,Walch" S. 25. — Übersicht über die ersten urkundlichen Erwähnungen der Namen der Ortsgemeinden und von Höfen und Fluren derselben bis ins 14. Jh. im unteren Vintschgau, den Gerichten Kastelbell und Schlanders S. 25—29. — Im oberen Vintsch gau Gericht Glums

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Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Page 48 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
Betonungen der Zuge hörigkeit zur deutschen Nation und zum deutschen Reiche, in volklicher und in politischer Hinsicht. Endlich Feststellungen der Herrschaft der deutschen Sprache ohne irgendwelche besonderen Zwecke, nur aus mehr oder weniger wissenschaftlicher Absicht. Bemerkungen der letzteren Art finden wir für die frühere Zeit in Reiseberichten und in Landesbeschreibungen. Die Reiseberichte, die gerade für ein so wichtiges Verkehrsgebiet wie das Etschtal seit dem 15. Jahrhundert in großer Zahl sowohl

anzuschlagen. § 6- Beabsichtigte Zeugnisse über die Herrschaft der deutschen Sprache in Südtirol seit dem 16. Jahrhundert,- Bestimmungen zur Wahrung derselben, Reiseberichte, Landesbeschreibungen, Volkszählungen. Mit diesen bisher erörterten Hilfsmitteln werde ich also die Vorherr schaft der deutschen Sprache und damit der deutschen Volksart in den einzelnen Teilen von Südtirol nachzuweisen haben bis zu dem Zeitabschnitte, da diese Vorherrschaft, ja die alleinige Geltung jener unbestreitbar fest steht

. Damit ist die eine, wichtigere Hälfte meiner Darlegung erledigt. Für die Zeiten, die darauf folgen, will ich nur die subjektiven Äußerungen und Zeugnisse des Deutschtums, soweit sie mir bekannt wurden, mitteilen. Als solche kommen hauptsächlich in Betracht: Einmal Bestimmungen über den Gebrauch der deutschen Sprache in Amt, Gemeinde, Kirche und Schule und alle Bestrebungen, die darauf hinausgehen, diesen Gebrauch sicherzustellen und damit überhaupt das Deutschtum zu wahren und zu schützen. Ferner die mehr allgemeinen

von Ita lienern wie von Deutschen vorliegen, nehmen häufig auf eine so auffallende Erscheinung, wie Wechsel der Sprache und Volksart, Bezug. Bei der Ver wertung dieser Angaben muß aber immer beachtet werden, daß die Rei senden doch nur auf wenige Tage das Gebiet berühren, dieses hauptsächlich von der Landstraße und der Herberge aus beurteilen oder sich von Leuten unterrichten lassen, die es absichtlich oder unabsichtlich mit der Wahrheit ihrer Aussagen oft genug nicht sehr genau nehmen

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Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Page 82 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
der Ausgabe der Tiroler Weistümer, sowie in jener der mittelalterlichen Inventare aus Tirol von O. Zingerle würde hiezu eine gute Grundlage geben. Ferner enthält die Arbeit von Turnier, Herkunft und Terminologie des Weinbaues im Etsch- und Eisacktale eine reiche Liste von mundart lichen Ausdrücken, die für diesen Wirtschaftszweig dort üblich sind und zum guten Teil — durchaus nicht ausschließlich — deutsche Lehnworte aus dem Romanischen sind. 1 ) Die Übernahme einer so beträchtlichen Zahl

von Lehnworten aus dem Romanischen in die deutsche Mundart von Südtirol steht natürlich in Parallele zu der Übernahme rätoromanischer Ortsnamen und beweist wie diese, daß die deutschen Einwanderer in langem, friedlichem Zusam menleben mit den Rätoromanen deren Kulturgut sich angeeignet haben und andrerseits diese allmählich im deutschen Volkstum aufgegangen sind. Diese Übernahme beweist uns aber auch die Stärke des deutschen Sprachgeistes, der hier herrschend geworden ist und die Umwandlung der romanischen

Worte in deutsche Lehnworte in diesem Grenzlande völlig selbständig durchgesetzt hat. Hiebei ist es wichtig, daß manche dieser Lehnworte in voll ausgebildeter Form bereits in den Urkunden des 13. und 14. Jahrhunderts nachgewiesen werden können und damit eben auch die Geltung dieses kräftigen deutschen Sprachgeistes in der Gegend von Bozen und Meran bereits zu jener Zeit. §4. Der Gebrauch der deutschen Sprache für Urkunden und andere Aufzeichnungen in Bozen und Umgegend im 14. und 15. Jahrhundert

Bedeutung dieser Entlehnungen hingewiesen. Der Aufsatz von L. Mader, Roman. Elemente in der Mundart des Burggrafenamtes (Innsbr. Nachr. 1911, Nr. 136) bringt eine Auswahl von romanischen Lehnworten und grammatikal. Romanismen in der ,,Mundart des gegenwärtig rein deutschen Burggrafenamtes".

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Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Page 113 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
und Sprachlebens auf ein Gebiet, das von früher her zum baierischen Stammesherzogtum und zum Deutschen Reiche im engeren Sinne gehört hat und auch nach Siedlung und Volksart deutsch gewesen ist. Die Ver drängung des lateinischen Notariatsinstrumentes durch die Siegelurkunde nach deutscher Art und in deutscher Sprache wies diesen Vorstoß des 1 ) Dieses Urteil ist nur als vorläufig zu betrachten. Eine nähere Ausführung hierüber werde ich in einer besonderen Darstellung der erwähnten Urkundenart geben.

der deutschen Urkundensprache im Gebiete von Bozen, 93 neben der Beurkundung; diese hat den Zweck erstere, nachdem sie vor sich gegangen ist, zu bezeugen 1 ). Daher beziehen sich die Zeugen und die Da tierung auf die Rechtshandlung und nicht auf die Niederschrift und Voll ziehung der Urkunde durch die Besiegelung, Demnach betrifft auch der Gebrauch der deutschen Sprache mehr die Rechtshandlung und die dabei beteiligten Personen. Wenn aber die Rechtshandlung und Beurkundung einheitlich

vor sich gehen, so bezieht sich der Gebrauch der deutschen Sprache naturgemäß auf beide. Die Datierung enthält wohl immer in diesen Urkunden die Angabe der Zeit, zu der diese Akte vor sich gingen, nicht aber immer den Ort, wo dies geschah. Aus den Beinamen der Zeugen kann man aber letzteren vielfach ziemlich sicher bestimmen, wenn er auch nicht ausdrücklich genannt wird. Ausschlaggebend für die Wahl der deutschen Sprache in den Urkunden an Stelle der früheren üblichen lateinischen war jedenfalls das Streben

mit dem Eisacktal die deutsche Sprache auch hier zu solcher Geltung. Übrigens war eine gewisse Kenntnis der deutschen Sprache gewiß auch unter den ladinischen Bauern vorhanden. Im ganzen müssen wir festhalten: Die Tatsache, daß in dem Gebiete von Bozen und Meran das Notariat im 13. und 14. Jahrhundert — ab gesehen von der Bischofs- und Grafenurkunde —■ zu alleiniger Geltung gekommen war, bedeutete die Übernahme einer wenn auch mehr tech nischen Einrichtung des lateinisch-lombardischen (italienischen) Rechts

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Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Page 325 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
an. Durch ihre Verbindung mit dem Reiche und nach Wien vermochte dieses Komitee manches Stück Geld zusammen zu bringen, es fanden sich Män ner, die auch dort für den Gedanken warben, andererseits waren in den bedrohten deutschen Rand- und Inselgemeinden selbst eifrige Helfer er standen, so insbesondere der Pfarrer Franz Mitterer in Proveis. Die Gelder wurden hauptsächlich zur Anschaffung von Lehrmitteln und zur Unter stützung der Lehrer in jenen Gemeinden und derjenigen, die es werden woll ten

gruppen des (sozialistisch gerichteten) Touristen Vereins „Naturfreunde“; diese beiden Verbände hatten ihren Hauptsitz in Wien und entsprachen in ihrer Ausdehnung auch dem deutsch-österreichischen Lebenskreis. Einen besonderen Gradmesser des deutschen Gedankens in Südtirol bietet die Entwicklung der deutschen völkischen Schutzvereine. Auch in dieser Hinsicht hat Tirol innerhalb des gesamten deutschen Ge bietes eine besondere Stellung, es wird mit Recht als die Wiege deutscher Schutzarbeit

bezeichnet. Bereits im Jahrzehnt von 1840 haben in- und ausländische Schriftsteller wie B. Weber, Steub und M. Koch auf das Vor dringen des welschen Elementes in Südtirol und auf die Gefährdung der deutschen Insel- und Randgemeinden hingewiesen. Seit 1860 hatte in amtlichem Auftrag der Schulrat Anton Stimpel den deutschen Schul unterricht in manchen jener Gemeinden, wo er von der italienischen Geist lichkeit zurückgedrängt worden war, in Aufnahme gebracht. 1 ) Die Be richte, die Stimpel hierüber

im „Tiroler Boten“ veröffentlichte, veranlaßte auch ähnliche Artikel in der „Bozner Zeitung“, die dann besonders un mittelbar nach dem Kriege von 1866 der Frage des Vordringens des welschen Elementes im Etschtale nördlich von Salurn mehrmals ihre Spalten gewid met hat. 2 ) Ignaz V. Zingerle, geboren zu Meran 1825, seit 185g Professor der Germanistik an der Universität Innsbruck, hatte damals aus eigenem Antrieb einige der deutschen Rand- und Inselgebiete besucht und hiebei die Notwendigkeit erkannt

, das deutsche Schulwesen in denselben durch ständige Beistellung von Geldmitteln zu unterstützen und diese durch frei willige Sammlungen im deutschen Hinterlande aufzubringen. Im Jahre 1867 trat in diesem Sinne zu Innsbruck ein „Komitee zur Unterstützung der deutschen Schulen in Welschtirol und an der Sprach grenze“ in Tätigkeit. Demselben gehörte Zingerle, der 1869 auch das Schulinspektorat in den Grenzbezirken von Deutschsüdtirol übernommen hatte, sowie einige andere Gelehrte und Schulmänner in Innsbruck

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Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Page 217 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
. Dieser Ausschuß, dann „Deut sche Schulgesellschaft" genannt, wirkte in solchem Sinne bis Ende der 1870er Jahre, es gelang ihm auch, bedeutende Beiträge sonst aus Öster reich und dem Deutschen Reiche für seinen Zweck herbeizubringen, 5 ) *) Pfaundler I, S. 6 Anm. 2 ) S. dazu oben S. 183 und S. 130 Anm. 2. 3 ) S. oben S. 183 u. 188, ferner Rohmeder a. O. I, S. 69, 75, 99, 112, *) Über die sonstige Tätigkeit dieses Mannes zur Erhaltung des Deutschtums in Süd tirol s. oben S. 173 u. 183 f. 5 ) S. Hlawna

und der Geistlichkeit im Bozner Unterland seit 1860. 199 gehend mit Hilfe einer Überrumpelung bei der Wahl gelungen, die Mehrheit im Gemeindeausschuß zu erlangen (1902—1906). 1 ) Ein sehr wichtiger Helfer in jenem Bestreben der Gemeindeverwaltungen war die Geistlichkeit. Das bischöfliche Ordinariat zu Trient konnte sich nun nicht mehr über das unbestreitbare Recht der überwiegend deutschen Gemeinden, deutsche Priester zu erhalten, hinwegsetzen, schon mit Rücksicht auf die österreichi sche

Regierung, die sich seit den 1860er Jahren sehr entschieden um diese Sache angenommen hatte, und auf die öffentliche Meinung in Deutsch- Tirol, wo man eine derartige Verletzung der gesetzlich gewährleisteten Rechte doch nicht geduldet hätte. Diese Geistlichen, die im deutschen Anteil des Bistums Trient wirkten, hatten, gerade weil sie bei ihren italie nischen Amtsgenossen durchwegs eine selbstverständliche, ja vielfach flammende und einseitige nationale Gesinnung beobachten konnten, ein schärferes

Verständnis für die Wechselbeziehungen zwischen Kirche und Volkstum, und für ihr eigenes Volkstum ein wärmeres Empfinden als dies durchschnittlich bei den katholischen Geistlichen innerdeutscher Gebiete anzutreffen sein mag. 2 ) Ohne die kirchlichen Bedürfnisse der italienischen Zuwanderer zu vernachlässigen, haben die deutschen Geistlichen unseres Gebietes in ihrem amtlichen Wirkungskreise und darüber hinaus sich andauernd um die Erhaltung des deutschen Gepräges ihrer Gemeinden bemüht; einzelne

von ihnen waren geradezu hervorragend in diesem Sinne tätig, so Dekan Franz Pardatscher in Saturn, die Pfarrer Franz Mitterer in Proveis, Daniel Ludwig in Branzoll, Nikolaus Malpaga in Platten, Matthias Thaller in Fersental, Franz Zuchristian in Lusern, Johann Steck in Margreid, längere Zeit Vorstandsmitglied des Tiroler Volksbundes. 3 ) Auf diesen Voraussetzungen der Mithilfe der Gemeindeverwaltungen und der Geistlichkeit baute sich die Wirksamkeit der deutschen Schufzver- eine auf. Das Wesen derselben ist nirgends

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Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Page 122 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
von Tirol und bis 1797, dann wieder von 1859 bzw. 1866 bis 1918 auch als österreichische Staatsgrenze. Seit dem Anfang des 13. Jahrhunderts wiederholen sich immer wieder die ausdrücklichen Hinweise, daß die Grafen von Tirol und ihr Land zum Deutschen Reiche im engeren Sinne gehörten, d. i. zum deutschen König reich im Gegensatz zum Königreich der Lombardei oder Italien, das ja auch mit ersterem im Verbände des römischen Kaiserreiches deutscher Nation gestanden ist. Daneben kommen natürlich

104 Dis politische Südgrenze des Deutschen Reiches seit 1518. überschneiden können. 1 ) Daß dieser Gegensatz, abgesehen von den bereits erwähnten amtlichen Stellen, auch sonst gefühlt wurde, zeigt die Be merkung des Apuliers Beatis beim Überschreiten der deutschen Reichs und Tiroler Landesgrenze bei Borghetto südlich Ala im Jahre 1517: Hier beginne das Hoheitsgebiet des römisch-deutschen Kaisers, wenn auch die Bewohner noch Italiener seien 2 ); damit will er natürlich sagen Ita liener

der Nationalität und Sprache nach, die aber unter deutscher Staatshoheit stünden. Ist also eine genauere begreifliche Scheidung schon für die frühere Zeit denkbar, so kann sie nur folgendermaßen angenommen werden: die Grafschaft Tirol gehörte bis zum Avisio national und politisch zu Deutschland, südlich davon mit den welschen Konfinen und mit dem Fürstentum Trient, letzteres übrigens auch allein für sich, nur politisch, wobei natürlich von den deutschen Sprachinseln in diesem Bereiche ab gesehen

Studenten stellten sich (im 16. Jahr hundert) in Bologna zur italienischen, nicht zur deutschen Ration. Hingegen wurden die Kardinale Madruzz und Cles von der deutschen Nation zu Siena als Landsmann und Pro tektor angesehen. (Bidermann I, S. 63 Anm.) 9 ..Et dal Borghettö incominca la jurisdictione de la Maestä Cesarea, etiam che siano Italiani." (Wie oben S. 94 Anm. 3.) 9 Bei Voltelini a. O. I und auf den Kartenblättern des Histor. Atlas der österr. Alpen länder Bl. 28—33 ist die geschichtliche

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Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Page 324 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
Bestrebungen auch die unsern sind . . . Die Brüder aus dem Deutschen Reiche werden in unserem schönen deutschen Süden nicht nur deutsche Worte und Lieder, sondern auch deutsche Herzen finden, die ihnen hier entgegenschlagen..“ In folgenden Orten von Deutsch-Südtirol haben im Jahre 1914 Sek tionen des Deutschen und Österreichischen Alpen Vereins bestanden: Bozen Gründungsjahr 1869, Mitgliederzahl 838. — Brixen 1875, M. 168. — Bruneck 1870, M. 160. — Buchenstein 1904, M. 35. — Fersental (bei Trient) 1905

304 III. §4- — Nationale Beurteilung des Alpenvereins in Südtirol. und die Meraner Zeitung knüpften daran bemerkenswerte Äußerungen leb haften deutschen Nationalgefühles. So erklärte in einem Begrüßungsartikel „Der Burggräfler" vom 4. September 190 l: Der Alpenverein genieße im Lande allgemein die besten Sympathien, weil er ferne von aller Politik und in voller Achtung der Sitten, Gebräuche und religiösen Gefühle des Tiroler Volkes nur der Erschließung der Hochalpen sich widme

und in Unglückstagen der Bevölkerung derselben Hilfe leiste. Die Meraner Zeitung schrieb aus demselben Anlaß: „Wie in der deutschen Turnerschaft und im deutschen Waffen bunde, so reichen sich auch im Alpenverein viele Tausende deutscher Stammes- genossen die Bruderhand zum gemeinsamen Wirken im deutschen Geiste, den keine staatliche Grenze zu binden vermag. Auch um die Hänge der Alpen kreist, keinen Schlagbaum kennend, der deutsche Geist. Wir begrüßen die Gäste aus dem Deut schen Reich

, der deutschen Sitte und dem deutschen Gemütsleben ist er entsprungen, der Liebe zur Natur und der Freude am Kampfspiel mit den Naturkräften.“ — — Die Bozner Zeitung vom 3. September 1904 sagt in ihrem Willkommgruß: „Wir wollen noch daran erinnern, daß wir im Deutschen und Österreichischen Alpenverein ein weiteres Band erblicken, das uns mit dem Volke ver knüpft, dessen Sprache wir sprechen, dessen Kulturschätze auch wir als köstlichstes Eigentum betrachten dürfen und dessen geistige und nationale

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Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
, und nach dem jene nach der Volksart ihrer Einwohner ganz bzw. vorwiegend deutsch bzw. italienisch waren, glaubte man als Scheide ihrer beider seitigen Volks- und Kulturgebiete die politische Grenze annehmen zu können. Ganz folgerichtig war zwar diese Bezeichnung dann nicht, denn auch das Fürstentum Trient gehörte seit dem 11. Jahrhundert bis zur Auf hebung seiner bedingten Selbständigkeit (im Jahre 1803) nicht zum lombar dischen Königreiche, sondern zum Deutschen Reiche im engeren Sinne, mit anderen Worten, nicht zu Italien

, sondern von einer Form, die sich nicht von der in den inner deutschen Gebieten geübten unterscheidet. Und dasselbe dürfen wir auch von den Leuten selbst und ihrer Art annehmen. Die starke Übernahme von romanischen Fremdworten in die deutsche Sprache im 17. Jahrhundert war ja eine allgemeine Erscheinung im deutschen Sprachgebiet, die dadurch hervorgerufene beklagenswerte Entstellung der deutschen Sprache, die zu dieser Zeit auch in unserem Grenzgebiet auftritt, ist nicht wesentlich als Folge seiner besonderen Lage

zu beurteilen, sondern als Teilnahme an einer Unsitte, von der ganz Deutschland damals ergriffen war. 2 ) Daß aber der Avisio am häufigsten als Grenze der deutschen und italienischen Volks- und Landesart angenommen wird, hat wohl noch seinen besonderen Grund. Der Avisio und auf der anderen Seite der Etsch der Noce (deutsch die Noß oder Ulz) waren nämlich, wie wir noch näher unten § n hören werden, die politische Grenze zwischen den geschlossenen Hauptgebieten der Grafschaft Tirol und des Fürstentums Trient

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Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Page 114 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
gft j. Pincius über die deutsch-italienische Sprachgrenze. Berichte über eine Pilgerreise nach Rom im Jahre 1573, auf der Heimkehr hätten die Pilger in Civezzano in der Kirche Dankgebete verrichtet, daß sie nunmehr Deutschland wiederum erreicht hätten 1 ); hier ist jedenfalls auch nur der beiläufige Eindruck, daß im Valsugana die Reisenden oft die deutsche Sprache hören konnten, gemeint oder die Tatsache, daß Tirol politisch zum deutschen Reiche gehörte und selbst zum größeren Teil

hat. Von diesen Deutschen haben gewiß viele, besonders diejenigen, welche mit dem Verkehr zu tun hatten, das Italienische beherrscht, es haben aber auch einzelne geborene Romanen unter und neben den Deutschen, meist allerdings in sozial unter geordneter Stellung hier gewohnt. Und, wie diese Deutschen in ihrer Um gangssprache manches romanische Wort verwendet haben dürften, so und noch mehr diese Romanen umgekehrt deutsche Brocken. Insofern mochten manche Orte, je mehr man sich dem Avisio näherte, das Bild

einer volklichen und sprachlichen Mischung geboten haben. Auch der Curialbericht des Bischofs von Trient vom Jahre 1652 meint, daß die Bewohner seiner Diözese im Norden sich der deutschen, im Süden der italienischen, in der *) Ausgabe von Schottenloher unter dem Titel „Rom" (1925), S. 183. *) Das Werk wurde im Jahre 1648 ins Italienische übersetzt, neuerdings in Druck gegeben, über Pincius (er hieß ursprünglich Giampictro Pinci und nahm den Schriftsteller namen Janus Pyrrhus Pincius an) s. Egger

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Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Page 384 of 447
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Intern ID: 501856
und einseitige Betonung des Deutschtums den Staat Österreich zur Auf lösung bringen, kein bejahendes österreichisches Staatsgefühl hätten, nach dem Deutschen Reiche schielen und der österreichischen Dynastie teil nahmslos oder ablehnend gegenüberständen, daß sie mit einem Wort nicht österreichisch patriotisch und dynastisch gesinnt seien. Mit der Schwächung des österreichischen Staates beabsichtige die deutschnationale Richtung h Belege bei Ed. Bematzik, Die Ausgestaltung des Nationalgefühles

264 lll. § 5. — Das Verhältnis zwischen den polit. Parteien Tirols seit 1905. übte das Buch Haideggers bei denselben einen erheblichen Einfluß aus und hat sehr dazu beigetragen, daß in der jungen Geistlichkeit der nationale Gedanke festere Wurzel faßte. Es sollte nun allerdings auch noch untersucht werden, ob und wie weit die Darlegungen Haideggers durch ähnliche Ansichten beeinflußt waren, die damals von anderen Wortführern des Katholizismus in Österreich oder im Deutschen Reich bereits

sich durchsetzte. Während diese bisher eine sehr kühle, zurückhaltende oder gar ablehnende Haltung gegenüber dem Deutschen Schulverein und der Süd mark eingenommen hatten, beteiligten sie sich an der Gründung und Aus gestaltung eines ähnlichen, aber für die besonderen Bedürfnisse Tirols eigens auf gestellten Vereins, des Tiroler Volksbundes (gegründet im Jahre 1905), der alsbald sich in allen Teilen und Gemeinden des Landes kräf tig entfaltet hat (s. oben S. Zii f.),. So hat also die Bedeutung des deutschen

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Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
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Page 66 of 263
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Intern ID: 501858
der damaligen und heutigen deutschen Stämme gebraucht. Seit dem 9. Jahrhundert wird dann „Teutisci“ die zusammenfassende Bezeichnung für die Träger dieser Sprachen, die deutschen Stämme selbst, die ja damals im' ostfränkischen Reiche auch einen gemeinsamen politischen Rahmen erhalten hatten und sich immer mehr als ein zusammengehöriges Volk zu fühlen begannen. Gerade die Erwähnung der „Teutisci“ in unserer Trientner Urkunde vom Jahre 845 ist die älteste im ausgesprochenen Sinne eines Völkernamens

gegeben war. 4 ) Daher wäre es auch nicht richtig, unter jenen „Langobarden“ etwa wie später unter „Lombarden“ schlechtweg Ro manen (Italiener) zu verstehen, im Gegensatz zu Deutschen. Vielmehr würden damals romanisch sprechende Leute nicht langobardischer (ger manischer), sondern römischer Abstammung und römischer Rechtszu- 1) Bereits von Muratori, Antiquitates 2, 971 und neu von Cipolla im Archivio stör, per Trieste 1, 289 veröffentlicht. 2 ) Siehe darüber R. Kretschmer. Histor. Geographie

von Mitteleuropa, S. 180, und die dort angegebene Literatur. 3 ) Dieselbe Auffassung spricht, wie ich nachträglich sehe, auch Strakosch-Graßmann, Gosch, d. Deutschen in Österreich 1, 389 aus, ferner auch Sehiber a. O. S. 63. 4 ) Battisti a. O. S. 102 erklärt jene Teutisci als „tedeschi viventi secondo le leggi te- deschi“. Das deckt sich in der Hauptsache mit der von mir angegebenen Erklärung, wenn er damit sagen will: „Deutsche (nach Sprache und Volksart), lebend nach dem Recht eines deutschen Stammes

." Denn damals gab es nur ein Volksrecht der Franken, Alemannen, Bayern usw., aber nicht ein für alle deutschen Stämme gemeinsames oder gemeindeutsches Recht; ein solches zu schaffen, bemühten sich erst die großen Rechtsbücher des 13. Jahrhun derts (Schwaben- und Deutschenspiegel). Über Anführungen des „deutschen Rechtes" in Süd tirol im späteren Mittelalter s. unten S. 53 f.

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1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Page 314 of 447
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Intern ID: 501856
herrliche Zeit, und Habsburgs Fürstenhaus gab damals dem Deutschen Reiche viele seiner edelsten Kaiser. Äußere und innere Feinde miteinander im engen Verbände trugen sie zu Grabe. Doch siehe da, eben als der Zwiespalt eingenistet, als Deutschlands Landkarte zerstächt schien für immer, da erhob sich das deutsche Volk wieder mit Muth und Kraft um das fremde Joch abzuschütteln, es erhob sich wie ein Mann im lebendigen Gefühle der nationel- len Einheit, es war einig im heiligen Zorn über seine Fesseln

III. § 4. — Hervorhebung allgemein deutschen Nationalgefühls schieden und gerade in Jahren von 1860 bis 1866 machte seine Regierung alle Anstrengung, um ihre Bereitwilligkeit zu einer Reform der Verfassung des deutschen Bundes der öffentlichen Meinung in Deutschland zu zeigen. Daher hat damals die österreichische Regierung den Deutschen in Öster reich eine kräftige Betonung des allgemein deutschen Bewußtseins frei gegeben. Es bedurfte nur der Wegnahme des bisherigen Druckes

nnd Bayerns gehalten und mit den Inschriften „Deutsch land hoch!“, „Österreich hoch!“ und „Dem deutschen Bruderstamme“! ver sehen. (Der Erbauer des Gaswerkes war nämlich ein Augsburger namens Riedinger). Zu Beginn des Schießens hielt der Bürgermeister Dr. Streiter eine Ansprache, die das Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Deutsch land und Österreich feierte. 1 ) „Es gab eine Zeit, in der das deutsche Banner wehte von der Eider bis zur Adria, von den Ardennen bis zur Weichsel, es war eine große

, einig im Entschluß, sie zu brechen, einig in der That, die auf den Höhen des Montmartre seine Standarte pflanzte. Die Österreicher erinnern sich daran mit Stolz, daß sie mitfochten in den blutigen Schlachten, die das Schicksal Deutschlands entschieden; die schwarzgelbe Fahne gründete sich ein unverwüstliches Denkmal in der Geschichte Europas. Seit jenen Tagen des Ruhmes wurzelte in den Herzen jedes wahren Österreichers, jedes echten Deutschen von neuem die Überzeugung, daß Österreich unzertrennlich

von Deutschland, daß beide von der Vorsehung, welche des Landes Lage und seine Stämme schuf, bestimmt sind, ihr Schicksal zu theilen, daß ihnen eine Bahn angewiesen itn Fortschritt der Cultur und Gesittung.“ Zu diesen Banden sei nun eine neue gekommen, nämlich die Gleichartigkeit einer freien politischen Verfassung. Hierauf erwiderte der Oberschützenmeister von Bozen, Peter v. Mayrl: „Auch in unserem engeren Vaterlande Tirol lebt ein warmes Gefühl für die Einigkeit des deutschen Volkes

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Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
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Page 315 of 447
Place: München [u.a.]
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Intern ID: 501856
edlen Vertrauen auf seinen Fürsten das festeste Band seiner Liebe zu finden. Es lebe die deutsche Treue, die deutsche Bruderliebe, die deutsche Einigkeit! Diese Worte sind ein schönes Zeugnis des deutschen Geistes, der damals unter den Bozner Schützen herrschte. Nur anhangsweise sei hier bemerkt, daß die etwas stark parteipolitische Art, mit welcher Streiter dieses ,,Lichtfest“ aufgemacht hatte, die Konservativen veranlaßte, zur Betonung des von ihnen verfochtenen Schlagwortes

der „Glaubenseinheit“ auch ein Festschießen, und zwar zu Lana abzuhalten. Gegen diese „Partei schießen“ nahm die Tiroler Schützenzeitung Stellung und erklärte die Ver quickung von Schützenfesten mit parteipolitischen Bestrebungen als un gehörig, da das Tiroler Schützenwesen eine allgemein vaterländische An gelegenheit sei. 1 ) Doch bezog sich diese Verwahrung nicht etwa auf die eben mitgeteilte Betonung des deutschen Gemeinschaftsgefühls durch den Bozner Schützenmeister. Das Ladschreiben zum Kaiserschießen

auf die Tiroler Schützenkreise allein zu beschränken. Da war es wieder der Bozner Schützen verband, der verlangte, daß die Einladung auf alle Deutschen ausgedehnt werde, widrigenfalls er selbst von der Feier sich fernehalten würde. Diese Ansicht drang auch bei der Vorstellung des Landeshauptschießstandes durch und demgemäß ward das Ladschreiben gerichtet „an die Schützen der österreichischen Bruderländer und an „die Schützen des bundesgenössischen Deutschland, dessen Grenzhüter wir (die Tiroler Schützen

aus dem Reiche eine Ansprache in groß deutschem Sinne. Die Beteiligung aus Tirol war für die damalige Zeit sehr groß, bei 5000 Mann, darunter starke Schützenabteilungen aus ganz Deutsch- 9 Tiroler Schützenzeitung 1861, S. 945 f. s ) Ein Blatt, Druck IFerd. F. 5404, Nr. 18.

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