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Brixener Chronik
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Page 2 of 5
Date: 27.10.1910
Physical description: 5
mit seinen im allgemeinen sehr bescheidenen Bewohnern haben auch mustergültige Einrichtungen, wie z. B. die Postsparkassa und die Oesterreichisch-ungarische Bank. Diese hat vor zwei Jahren, als überall das Gold fehlte, der Deutschen Reichsbank, wie ich glaube, mit einer Summe von 75 Millionen ausgeholfen und die österreichische Postsparkasse wurde erst im Vorjahre von einer Abordnung des Deutschen Reiches studiert, um dort nach gebildet zu werden. Spricht jemand in Oester reich davon? Sehen wir weiter uns um im Reiche

oder Polifka und Timouschek klingen in gleicher Weise jedem urgermanisch. Angesichts des Vorgeschilderten und bei dem Vorhandensein der verschiedenen Nationen unseres Staates ist das Schielen über die schwarz-gelben Pfähle hinaus etwas nicht zu Seltenes. Für die Deutschen in Oesterreich kommt dabei das benachbarte Deutsche Reich in Betracht. Für manche unter ihnen ist Alldeutschland ein Ziel der Sehnsucht. Die Herren, die so schwärmen, würden allerdings schauen, wenn sie im Deutschen Reiche es ebenso

des Geistes! Wer hat uns Oesterreicher mit einem Mozart, mit einem Schubert im Reiche der Tonkunst über troffen? Und die Dichter, wie Grillparzer, Halm, Lenau, Stifter, Anzeugruber, Hlatky, Müller, Rieger und Rosegger, wie würden diese, wenn sie, sagen wir, in Frankreich geboren wären, dort auch gefeiert und nebenbei gelesen und gekannt sein? In Wien vor dem Gebäude der technischen Hochschule steht ein Denkmal, schier das einfachste der schönen Stadt. Ressel, dem Erfinder der Schiffsschraube

, ist es gewidmet; doch ich wette, die wenigsten, die dort vorbeigehen, wissen es und die draußen im weiten Reiche noch weniger. Es war ja nur ein Oesterreicher! Wem ist der NameUchatius nicht bekannt, jenes Mannes, der der österreichischen Artillerie die famose Stahlbronze gab? Und heute, wo die Luftschiffahrt plötzlich in so gewaltige Bahnen der Entwicklung getreten ist, da erscheint es nicht überflüssig, zu erinnern, daß der österreichische Ingenieur Kreß, jetzt ein alter Herr, seine ganzen geistigen

. Es ist schon eingangs der nationale Hader in unserem Reiche erwähnt worden, der, geschürt von einigen wenigen, hoffentlich bald den Gang alles Zeitlichen nimmt. Welche Komödie das Ganze ist, beweisen uns die Namen der par lamentarischen Führer. Es ist wahrlich über zeugend für das ultratschechische Blut, das in den Adern der Vorkämpfer für die tschechische Sache fließt, wenn sie Engel, Herold, Fiedler, Kaizl usw. heißen oder geheißen haben, und die Namen der Patentdeutschen wie Malik, Stransky, Jro

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 16.07.1908
Physical description: 8
«? (Von einem österreichischen Diplomaten a. D.) Der vormalige kaiserlich deutsche Legations rat Herr vom Rath hat in der „Neuen Freien Presse' einen Artikel veröffentlicht, welcher darauf abzielt, in Oesterreich-Ungarn die Geneigtheit, in den Bann der englisch-russischen Politik zu treten, wesentlich zu verstärken. Der Artikel ist eine an die dem Deutschen Reiche verbündete habsburgische Monarchie gerichtete Drohung, die selbst die leiseste Umhüllung diplomatischer Höflichkeit ver schmäht. In kürzere Worte gefaßt, sagt

wird dann seine Armee soweit verstärken, daß es jeder mili tärischen Koalition gewachsen ist, und gleichzeitig wird sich Deutschland durch Einstellung des Baues von Panzerschiffen mit England aussöhnen. Wenn dann Oesterreich von seinen Rivalen angegriffen wird, so wird Deutschland keine Hand rühren, vielleicht sogar... Soviele Worte, soviele Torheiten! Jeder Oesterreicher, dem das Bündnis mit dem Deutschen Reiche wirklich am Herzen liegt, muß sich ver wundert fragen, ob denn wirklich in den Berliner diplomatischen

haben und auch der Umstand, daß die „Neue Freie Presse', die ja schon längst im Lager der englischen Politik steht, Herrn vom Rath noch besonders animiert hat, läßt darauf schließen, daß man in London an den schriftstellerischen Leistungen dieses Herrn seine helle Freude hat. Denn, wenn es derselbe fertig bringt, dem Deutschen Reiche seinen einzigen zuverlässigen Bundes genossen zu entfremden, so hat er gewiß den Engländern einen großen Dienst geleistet. Ob Lord Curzon wirklich eine so törichte Denkschrift verfaßt

Seite 2. Nr 85 Donnerstag, „Brixener Chronik.' 16 Juli 1908. XXI- Jahr». langen nach Schaffung von Schiffahrtswegen, nach Schutz der wertvollen Ufergelände und Ge meinwesen gegen die Gefahren der Hochfluten verweist auf die Durchführung zahlreicher Fluß regulierungen, der reiche Schah unserer heimischen Wasserkräfte harrt seiner Verwertung, die impul sive industrielle und gewerbliche Tätigkeit be darf der behördlichen Unterstützung und För derung. Alle diese Interessen zu wahren

, weil sich dadurch große innere Schwierigkeiten ergeben würden (Streiten sich doch schon um den Besitz Bosniens die „drei Reiche' Oesterreich, Ungarn und Kroatien!), zweitens, weil sich außer der Türkei Serbien, Bulgarien und Montenegro dem widersetzen würden, und drittens, weil dann die Italiener sehr bald in Albanien stehen und die Adria zu einem italienischen Binnensee machen würden. Die Angebote, die man Oesterreich machen wird, sind ganz anderer Art. Oesterreich hat an gewissen Stellen Nachbarn

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 27.03.1915
Physical description: 8
. ! Auch hier hatte man an den diesbezüglichen! Verfügungen im Deutschen Reiche einen bald- j wegssicheren Maßstab, der Verbesserungen ! leicht zuließ. Zunächst mußte man sich dar- j über klar werden, daß eine einheitliche Fest- ^ letzlmg der pro Kopf und Tag bestimmten Ber- 5 brauchsmenge angesichts der Verschiedenheit - der Ernährung der einzelnen Bevölkenmgs.- ! klaffen untunlich erscheint. Vor allem müßte ! mait zwischen der städtische;: und ländlichen j Bevölkerung unterscheiden und für leMere eine z wesentlich höhere Verbrauchsmenge

und können zu jederzeit vom Staate für neue Zwecke und Erfordernisse wieder flüssig ge macht werden. Damit steht dem Deutschen Reiche eine unerschöpfliche Geldquelle zur Ver fügung, die dasselbe befähigen muß, wie mili tärisch so auch finanziell den ihm aufgezwunge nen Krieg auf unbestimmte Dauer hin durch zuhalten. GGGGGGGTGGGGGTTGG Mit I.April beginnt ein neues Quar tal. Wir laden aus diesem Anlasse zum Bezüge der „Brixner Chronik' ein. Jene Abonnenten, deren Bezugsrecht abläuft oder welche mit der Bezugs gebühr

, im ganzen weiten Reiche beginneil sich Hunderttausende und Millionen fleißiger Hän de zu regen, um der Gesamtbevöllerung unse- i res Vaterlandes für den Spätsommer und z Herbst eine reiche Ernte zu sichern. Bis dahin j freilich heißt es mit dem Vorhandenen Haus- Z halten und durch eine planvolle Sparsamkeit - die Pläne unserer Gegner auf Aushungerung - der beiden Zentralmächte zu durchkreuzen. Es - darf ims nicht so ergehen wie der durch Mo nate hindurch heldenmütig verteidigten Festung j Przemysl

mit einer Anleihe zur Deckung der Kriegsbedürfnisse herangetreten. Fünf Mil liarden wurden angesprochen und — nahezu das Doppelte, nämlich 9 Milliarden, stellte die Bevölkerung dem Reiche Mir Verfügung. Es ist dies ein abermaliger glänzender Beweis für die gewaltige finanzielle Wehrkraft des Dent- Zchen Reiches, die sich mit der Kraft und Macht seiner Armeen vergleichen läßt. Innerhalb von 6 Monaten hat die Bevölkerung des Deut schen Reiches, die gerade kurz vorher zu einem gewiß nicht geringfügigen Wehrbeitrag

, alles übrige für den Krieg notwsn- dige Geld aber sich von der Bank de' Franca!« kreditieren lassen mußte, und selbst dem Reich tümer sammelnden England die Aufbringung einer ähnlichen Summe sehr schwer fiel, hat die deutsche Regierung ohne jegliche Mühe von der Bevölkerung allein die bisher notwendigen Summen zu erhalten vermocht. Es zeugt dies von dem felsenfesten Vertrauen der deutschen Bevölkerung zu seinen Armeen und Heerfüh rern nicht weniger als zu den gesunden Grund lagen seiner Volkswirtschaft

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Brixener Chronik
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Page 9 of 12
Date: 26.08.1911
Physical description: 12
Milspe zu Nr. 102 der „Brwener Chronik' 19U. Berliner Dries. Bom Reichstagsabgeordneten Erzberger. Berlin, 24. August 1911. i. oss ttelkeltreibea gegen «Ks Oestrum. Der Katholikentag zu Mainz hat den deutschen Katholiken Freude gebracht, den Gegnern Respekt abgezwungen, denn sein Verlauf war über jede Erwartung gut und großartig. Wo mau hinkam, überfüllte Säle und von Begeisterung übervolle Herzen. Ernste Arbeit ist geleistet worden. Der Generalappell fiel gut aus. Was an solchen Tagungen

: Unter den 25 Millionen deutscher Katholiken gibt es natürlich auch Querköpfe und Eigenbrödler, Solotänzer und Seitenspringer; man kann deren Ansicht doch nicht als die maß gebende ansehen. So lange die deutschen Bischöfe und derNuntius in München gegen die kirchenpolitische Haltung des Zentrums und der deutschen Katholiken nichts einzuwenden haben, so lange braucht man keine Richter dulden, die kein Mandat haben und sich selbst zum Richter auswerfen. Wer aber in Mainz erleben konnte, wie begeistert sich das Volk

um die Bischöfe scharte — die Beifallsstürme für Bischof Kirstein (Mainz) und Faulhaber (Speyer) übertrafen alle anderen Kundgebungen — dem ist nicht bange um den deutschen Katholizismus und der huldigt einem gesunden Optimismns, ohne daß er blind Hegen die Schattenseiten ist. Die Arbeitsfreudigkeit-ist daher auch in Mainz gehoben worden und darum geht die ernste Bitte an die katholischen Blätter des Auslandes, diese nicht durch Aufnahme falscher und unwahrer Berichte zu lähmen. Wohin sollen die Katholiken

. Deutschland ist in den Verhandlungen vom Anfang an weit entgegenge kommen, es brauchte seine Forderungen nicht zu er mäßigen; es hat einen guten Boden für feine Wünsche. Aber, eine Grenze gibt es: Deutschlands Großmacht- stellung,. die weder von Paris noch von London an getastet werden darf und für welche namentlich der Kaiser ein lebhaftes Gefühl hat. Wenn die fran zösischen Schmeichler und die deutschen Unvernünftigen wüßten, wie ihre Redereien über den Kaiser bei diesen gewirkt haben, hätten

sie die Tollpatfchereien ebenso unterlassen wie den „nichtsnutzigen Unfug'. Deutschland führt wegen Marokko keinen Krieg, so wenig wie Preußen im Jahre 1870 wegen der spanischen Thronkandidatur. Aber wenn der stete Druck von zwei oder drei Großmächten auf dem Reiche lastet, dann kann eS eine Grenze geben, über die Deutschland nicht mehr geht, sondern wo es hart auf hart stößt. Man war Anfang dieses Monates sehr nahe an dieser Grenze. England darf sich unter keinen Umständen einreden, daß Deutschland nach dem Anlauf

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Brixener Chronik
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Page 3 of 6
Date: 16.07.1901
Physical description: 6
ist und schwere Uebertretnngen betrifft. Die Beicht ist als Gericht eingesetzt. Wie der Richter, so müsse auch der Priester bei der Beicht in obiger Voraussetzung fragen. Die Anwesenden seien aber in Bezug auf die Beicht nicht competent. — Engel fragt: „Wsr aus Ihnen, meine Herren, hat die Osterbeicht abgelegt?' Ueberdies wurde das Machwerk Graßmanns gegen Liguori im Deutschen Reiche in erster ynd letzter Instanz als nieder trächtiges Sammelwerk von Verleumdungen gegen die Kirche behördlich verurtheilt

XIV. Dienstag, „Brixener Chronik.' 16. Juli 1901. Nr. 85. Seite 3. q»des ist kaum zu.zweifeln, dass sie hiemit die ZLliM Kirche verstehen. Welches Verbrechen k?t nun die katholische Kirche an der deutschen Nation begangen? Der Ruf ^Los von Rom!' wäre nur begreiflich, wenn die Kirche je deutsch- Nndlich sich erwiesen hätte. Sie ist aber die aroße Murspenderin der Menschheit. Das -Mr nicht zum mindesten die deutsche Nation. Ver deutsche Kaiser hat bei seiner letzten Reise nach Bonn in feierlicher

Rede erklärt, dass Bonifaeius nach Deutschland Christenthum und Cultur gebracht habe. Er war ein Missionär, der aus Rom seinen Ausganss nahm. Die Schätze des classische» Alterthums wurden auch in Deutschland durch die Mönche der katholischen Kirche der Mit- und Nachwelt erhalten-, Die osteMschen Provinzen» zwei Fünftel des heutigen Deutschen Reiches wurden durch dew katholischen Wrcienserorden und den Schwertorden eultiviert M germanisiert. Die ansehnlichste Macht des MittellckerS

haben die römischen Päpste den deutschen Kömgen vermittelt, indem sie dieselben durch eine Reihe von Jahrhunderten zu Kaisern fönten und ihnen damit' zum größten Einflüsse in Europa verhalfen und die Unterthanentreue ihnen sicherten. „ Nur der deutsche Kaiser trug als kirchlich gekrönter Monarch den TitelMajestät. Wie in jedem gesellschaftlichen Verbände, so kamen auch in. der Kirche in den langen Zeitläuften ihres Bestandes Missstände und Unordnungen vor. Aber was .folgt daraus! Wo ist ein Reich

, jn hm es nicht Unordnungen, ja Corruption der schlimmsten Art gibt ! Es gibt Reiche, in denen k. k. Professoren und Beamte über die Grenze schielen, vaterlandsfeindlich agitieren und wählen. Deshalb darf der treue Unterthan nicht die Parole „Los vom Reiche' proklamieren. Wo käme eS hin, wenn in Deutschland, Frank reich, Russland stiegen bestehender Missstände die Losung „Los von Deutschland, los voy Frankreich, loS von Rassland' ausgegeben und pgchdrWch verbreitet würde! Die Gegner berufen sich nicht selten

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Brixener Chronik
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Page 2 of 10
Date: 04.12.1909
Physical description: 10
tragen. Wolf verweist auf die Bundes treue des Deutschen Reiches und erklärt, die gegen wärtige Slawenpolitik Oesterreichs sei gegen den Dreibund und gegen das Zusammengehen Oester reich-Ungarns mit dem Deutschen Reiche gerichtet. Die Dringlichkeit des Antrages Lisy wird ab gelehnt. Der Ausschuß des Staatseisenbahnrates nahm die Dringlichkeitsanträge betreffend Her stellung entsprechender Anschlüsse zwischen Süd tiroler Fremden st ationen einerseits und der Trauernbahn sowie Triests andererseits

- bahn solle bis zum Kilimandscharo fortgeführt und das füdwestafrikanische Bahnnetz ausgestaltet werden. Diese Bahnbauten in Südwestafrika würden es ermöglichen, die im Schutzgebiete verwendeten Truppen zu verringern. Weiter kündigt die Thronrede einen Gesetzentwurf be treffend die Verlängerung der Handelsbeziehungen zum britischen Reiche um weitere zwei Jahre und einen deutsch-portugiesischen Handelsvertrag an. Sie schließt folgendermaßen: „Um dem deutschen Volke eine ruhige und kraftvolle Ent

wicklung zu sichern, ist Meine Regierung an dauernd bemüht, freundliche Beziehungen zu den anderen Mächten zu pflegen und zu festigen. Mit Befriedigung sehe Ich, daß das mit der französischen Regierung getroffene Abkommen über Marokko in einem Geiste ausgeführt wird, der den Zwecken, die beiderseitigen Interessen auszugleichen, durchaus entspricht. Im Deutschen Reiche ist ebenso wie in der österreichisch-ungari schen Monarchie dankbar der Zeit gedacht worden, als vor einem Menschenalter die später

durch den Beitritt Italiens zum Dreibund erweiterte Allianz beider Mächte ins Leben trat. Ich hege das Vertrauen, daß das Zusammenhalten der drei verbündeten Reiche auch ferner seine Kraft für die Wohlfahrt ihrer Völker und die Erhaltung des Friedens bewähren wird.' Am Mittwoch fand die Präsidentenwahl statt. Zum Präsidenten wurde der Konservative Graf Swlberg gewühlt, zum I. Vizepräsidenten der Zentrumsabgeordnete Dr. Spahn, während der Nationalliberale Dr. Paasche, der die Stelle des U> Vizepräsidenten erhielt

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 20.04.1907
Physical description: 8
Seite 2. Nr. 48. Samstag, „Brixener Chronik.' 20. April 1907. XX. Jahrg Es gibt nicht selten Leute, denen in der Gemeinde, im Lande imd im Reiche nichts recht ist. Alles müssen sie bekritteln; gar alles würden s i e besser machen -- und wenn dann der Wahl tag kommt, dann bleiben sie zu Haus.e und sind nicht-zu bewegen, ihr Wahlrecht auszuüben. Wer am Wahltage keine Wahlpflicht kennt, wer zu bequem ist, mit dem Stimmzettel seiner Meinung Ausdruck zu geben, der hat auch kein Recht

aber, vom Wahlrechte vollzähligen Ge brauch zu machen, ist durch das Uebelwollen der Italiener weder aufgehoben noch irgendwie modifiziert. Wer es mit dem Lande und dem schwergeprüften Reiche, wer es mit der Religion und Kirche, wer es mit seiner Nation und mit seinen wirtschaftlichen und Standesinter essen gut meint, d er bring e am Wahl tage das kl eine O pfer und genüge seiner Wahlpflicht! pollttscke Ikundsckau. Oesterreich. Zleusseruvgen Äes llalkers über tlen empfang ia Prag. Ministerpräsident Freiherr

Welschen entrissen und ins Herz Deutschlands übertragen wurde. Nicht der Umstand, daß die hl. drei Könige als Patrone der Reisigen betrachtet wurden, erklärt die Be geisterung, mit der sie nach Köln geleitet und dort umgeben wurden; das ganze religiöse Gemüts leben, das des Deutschen Herz ahnungsvoll be wegte, sand er in ihnen verkörpert und fand sich mit tiefer Seelenverwandtschaft zu ihnen hinge zogen. Von nun an war der geistige Einfluß Kölns in Deutschland gesichert; von fem und nahe strömten

die Pilgerzüge heran, Kaiser und Fürsten opferten am Grabe der verherrlichten Könige, Kölns Ruhm und seine Herrlichkeit breiteten sich mehr und mehr aus und es bedurfte kaum mehr seiner bürgerlichen und merkantilenBedeutung, ihm die Anerkennung als der ersten unter den deutschen Städten aus Jahrhunderte zu sichern. Eine Hauptstadt im politischen Sinne besaß Deutsch land niemals: aber im geistigen Sinne war es das heilige Köln. (Fortsetzung folgt.) Es dürfte wohl kaum jemanden geben, der die Kaiserreise

nach Prag mit allem, was diesmal gerade drum und dran hängt, nicht als einen Erfolg der Tschechen, als eine Konzession an die Tschechen ansehen würde. So urteilte von' allem Anfang an die „N.Fr.Pr.', so sprach der Landesausschuß Dr. Karl Eppinger, der Führer der Deutschen Fortschrittspartei, sich aus. Auf die Frage, ob als Wirkung der Kaiserreise eine Verschlechterung der Position der Deutschen in Prag eintreten könnte, erwiderte Dr. EppinHer: „Eine solche Befürchtung hege ich Harum mcht

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 03.02.1891
Physical description: 8
. Mein jüngster Bub ist 64 Jahre alt. Wenn er auf die Tanya kommt, da schiebt er mir immer die Bank unter den Fuß. O, er ist ein seelenguter Mensch, mein Bub ...' (Arbeitseinstellungen.) In der Zeit vom 1. Januar 1889 bis Ende April 1890 haben im Deutschen Reiche im Ganzen 1131 größere gewerbliche Arbeitseinstellungen stattgefunden, d. h. solche, bei welchen mehr als 10 Arbeiter betheiligt waien. Es waren hierbei 394.440 Arbeiter aus ständig. Von diesen entfallen auf Preußen 289.283, Elsaß-Lothringen 32.390

nach erfolgter Kündigung ein gestellt, das heißt etwa 11 Procent von den 289.283 Arbeitern, die überhaupt ausständig waren. Unter den 394.440 im Deutschen Reiche ausständigen Arbeitern konnten 43.412, d. h. etwa 11 Procent, Minderjährige ermittelt werden. Je doch war die wirkliche Zahl der minderjährigen ausständigen Arbeiter noch größer, da bei vielen Arbeitseinstellungen die nachträgliche Feststellung ihrer Zahl nicht mehr zu bewirken war. Was das Ergebnis der 1131 Arbeitseinstellungen an langt

der entsetzlichen Kata strophe, einzelne sogar arge Verstümmelungen. Unter den Todten befindet sich ein Steiger. Die Angehörigen der sich in der Grube befindlichen Bergleute umlagerten nach Bekanntwerden des Unglücks den Hiberniaschacht, das Weinen und Jammern der Frauen und Kinder war herz zerreißend. Die meisten Verunglückten sind Familien väter. So hat der unerbittliche Tod abermals grausige Ernte unter der -Belegschaft einer Zeche gehalten und viel Kummer und Noth über zahl reiche Familien gebracht. Fürwahr

, Hamburg 26.002 und Sachsen 22.818. In den übrigen deutschen Staaten hatten die Arbeitseinstellungen einen wesentlich geringeren Umfang. Von den 394.440 ausständigen Arbeitern waren 264.407 oder gegen 67 Procent contractbrüchig. In Preußen belief sich die Zahl der eontractbrüchigen Arbeiter auf 210.664 oder gegen 73 Procent. Hier waren von den nicht eontractbrüchigen Arbeitern 46.299 contractlich zur jederzeitigen Einstellung der Arbeit berechtigt. In Preußen haben somit nur 32.320 Arbeiter die Arbeit

, so haben in 187 Fällen die Arbeiter ihre Forderungen gänzlich, in 468 Fällen zum Theil und in 420 Fällen gar nicht durchgesetzt. Das Ergebnis der übrigen Ausstände war zur Zeit der Beschaffung des Materials für die Zusammen stellung uoch nicht bekannt. Von der Gesammt- zahl der Ausständigen im Deutschen Reich ent fielen 190.357 oder gegen 48 Procent auf den Bergbau, 72.186 oder gegen 18 Procent auf das Baugewerbe, 47.166 oder gegen 12 Procent auf die Textilindustrie, 16.665 oder gegen 4 Pro cent

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 17.02.1899
Physical description: 12
Grundmauem aufgedeckt wurden) im Jahre 1802 beim Umrauten Dachziegel und Pseilscharten, HauSgeräthe u. A. zum Borschein kamen. Wie oft mag seitdem dieser Fundplatz durchwühlt, wie viele wichtige Funde mögen da verschleppt;., zertrümmert worden sein? DieS eine Beispiel zeigt wieder deutlich, daß eS sehr schwierig ist, dem Boden der schönen Maiser Lehne, wo der Weinbau seit Jahrhunderten betrieben wird, noch elwaS Ganzes, Unversehrtes zu entnehmen. Wie ganz anders im Deutschen Reiche

berathen und mit den Deutschen unterhandeln und wird, wenn die Sache schief geht, mit seinen feinen diplomatischen Händen das ganze Kegelspiel umwerfen, sich ein bildend, er habe „alle Neune' gemacht. Das wird die angekündigte „Verfassungsrevision' sein, die von den Jungtschechen heiß ersehnt, von den Deutschen verpönt wird, noch bevor man sie kennt. Man kann den armen Monarchen nur bedaueru, der nach einem fünfzigjährigen Ringen mit Unge mach aller Art vor dem Zusammenbruch des stolzen Baues steht

, wo durch das großartigste Unternehmen der.Neuzeit aus archäologischem Gebiete — der durch RelchSmittel in'S Leben gerufenen Limes-Forschung am römisch.germanischen Vrenzwall — in den letzten Jahren so glänzende Erfolge erzielt, in den herrlichen Wäldern deS Taunus ganze Kastelle, wie Feldberg. Holzhausen u. A. in ihren Grundrissen bloSgelegt werden konnten. Dr. Mazegger. Politische Nachrichten. Meran, 16. Februar. Die nationale Solidarität aller Deutschen Oesterreichs. Unter dem vorstehenden Titel veröffentlicht

die klerikale „Brixener Chronik' einen Leitaufsatz, in dem es unter anderm heißt: Die deutschen Minoritätsparteien zaben beschlossen, die nationalen Forderungen der Deutschen Oesterreichs zu formulieren und dann den Versuch zu machen, alle deutschen Parteien zu einem geschlossenen Auftreten und einigem Zu- ammenwirken zu bewegen, um die endgiltig formu- ierten Forderungen durchzusetzen. Wir begrüßen )iesen Gedanken mit voller Freude und erblicken in der Durchführung desselben den einzigen AuSweg

, um in absehbarer Zeit zu einem leidlichen nationalen Frieden zu gelangen und so endlich die Bahn frei zu bekommen für andere Arbeiten. Die Uneinigkeit war von jeher ein Erbübel der Deutschen, und auch in Oesterreich hutdigen sie ausgiebigst diesem Hange zur Uneinigkeit. Die Gegensätze zwischen den verschiedenen Parteien sind so groß und tief, daß eine Vereinigung aller Deutschen Oesterreichs auch nur zum Zwecke nationaler Vertheidigung unmöglich erscheint. Aber warum sollte dies nicht möglich

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Brixener Chronik
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Page 4 of 12
Date: 17.01.1907
Physical description: 12
und mit einiger Spannung erwartete deutsche Volkstag. An demselben nahmen teil: die deutschen Minister v. Derschatta und Prade (Minister Marchet sandte ein Begrüßungstelegramm t, ungefähr 20 Reichsrats abgeordnete sowie zahlreiche Parteivertreter und Vertrauensmänner aus den verschiedenen Kron ländern. Das Hauptreferat erstattete Abge ordneter Beurle, welcher für den Reichsrat nicht mehr kandidieren wird und wohl auch des halb für genügend unbefangen erachtet wurde, über Vergangenheit und Zukunft der Deutschen

kämpften, rief der Referent Beurle pathetisch aus: „Vor allem müssen die Deutschen Oesterreichs ihreFührerreitenlassen!' Der Reserent plädierte lebhaft für die Teilnahme der Deutschen an der Macht und an der Exekutive, also für ein parlamentarisches Ministerium mit möglichst vielen deutschliberalen Ministern. Als Unter grund hiifür empfahl Abgeordneter Beurle den Zusammenschluß aller deutjchliberalen Fraktionen zu einer taktischen Einheit für den Reichsrat und nach Tnnlichkeit auch schon für die Wahlen

Volkstag in Leoben richtet an alle deutsch und freiheitlich gesinnten Bewohner der Alpenländer die Auf forderung, mit aller Tatkraft und Opferwilligkeit in den Wahlkampf auf dem Boden des allge meinen Wahlrechtes einzutreten. Die Versamm lung spricht ihreUeberzeugung aus. daß den Interessen der deutschen Alpen länder nur durch eine große, alle deutsch und freiheitlich gesinnten Abgeordneten umfassende Partei gruppierung gedient wird. Von den Abgeordneten aber erwartet die Versammlung, daß sie im neuen

Parlamente eintreten werden für die bürgerliche Freiheit, für die wirtschaftliche Wohlfahrt und kulturelle Entwicklung unseres Volkes und daß sie in allem und jedem die deutscheGemeinbürgschaft treu bewahrm werden.' Der Volkstag zu Leoben stand im Zeichen des Freisinns, des Deutschtums und besonders der Ministerherrlichkeit. Die Deutschliberalen aller Abstufungen, mit der Deutschen Volkspartei als Kern, wollen möglichst Regierungspartei sein und möglichst viele Minister in ein parla mentarisches Kabinett

entsenden. Der Notwendig keit, eventuell auch mit den nicht liberalen deutschen PMeien paktieren zu müssen, wurde auf dem Volkstag doch auch mit ein paar Worten gedacht und der Fortbestand der bisherigen deutschen Gemeinbürgschaft, wenn auch nicht gefordert, wenigstens nicht verworfen. In dieser Beziehung haben die Herren in Leoben vorsichtig keine Tür ausgesperrt und auch keine zugeschlossen. Einig sind die Deutschliberalen nach wie vor eigentlich nur in der Angst vor einem christlich-deutschen Block

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Brixener Chronik
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Page 4 of 6
Date: 28.05.1921
Physical description: 6
Schaden dieses Auf standes muß ganz außerordentlich sein. Die Autorität der interalliierten Kommission ist völlig geschwun den, nachdem die französischen Soldaten sich völlig passiv verhalten und die zahlreichen Verschleppun gen von Deutschen unter ihren Augen ruhig haben geschehen lassen, während sie die Selbstverteidigung der Bürger durch trügerische Versicherungen ver hinderten/ so in Peiskretscham, wo sie es trotz dieser Versicherungen zuließen, daß die Polen die Gewalt an sich rissen und viele

Flüchtlinge fort schleppten. Frankreichs Hilfe für Polen. Wie holländische Korrespondenten aus Oberschlesien berichten, sind dort bei polnischen Gefangenen neuerdings Kisten mit französischer Munition gefunden worden. Außer dem wurden zahlreiche Gewehre festgestellt, die seinerzeit von den Deutschen an die Franzosen .abgeliefert worden sind. Englisches Militär nach Oderschlejien. Im Unterhause erklärte Ehamberlain: Vier englische Infanteriebataillone werden dieser Tage vom Rhein nach Oberschlesien gehen

. Es wurde in Erwägung gezogen, diese Streitmacht, falls nötig, zu ver mehren. Deutschland wird für den Unterhalt dieser Bataillone keine Zahlung zu leisten haben. In Warschau sind von den Gesandten der drei alliierten Hauptmächte, die im Einverständnis vorgehen, dringende Vorstellungen erhoben worden. Die ausgespannten Nationallideralen. Nach dem Berliner „Lokalanzeiger' erklärte der Führer der Deutschen Volkspartei Dr. Stresemann auf dem badischen Landesparteitag über die Frage der Beteiligung

seiner Partei an der Regierung unter anderem: Voraussetzung für die Mitarbeit sei eine vollkommene Umbildung der Regierung sowohl im Reiche als auch in Preußen. Das Zentrum habe den Schlüssel der Lösung in der Hand. Man stehe vor der Entscheidung, ob es als bürgerliche Partei gewillt sein werde, sich im Reiche und in Preußen einen vorherrschenden Einfluß zu sichern, auf den es ein Recht habe. Wie gnädig! Zusammenbruch der Uommnnistenpartei. Die unabhängige „Freiheit' veröffentlicht Auszüge

aus den vom früheren Vorsitzenden der kommunistischen Partei, Paul Leoi, und seinen Anhängern heraus gegebenen Berichten über die Märzaktion. Darnach führte der Märzputsch zu einem vollkommenen Ver fall der V. K.-P. D., deren Mitgliederzahl nicht nur in Berlin von 35.000 auf 20.000 herabging, sondern auch im ganzen Reiche sich erheblich ver mindert hat. Nach Berichten aus einzelnen Groß betrieben ist in manchen Betrieben die Hälfte der kommunistischen Parteimitglieder zu den Unab hängigen übergetreten

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 12.06.1906
Physical description: 8
verflossen ist, ihren durchaus freundlichen Charakter. Mit tiefer Entrüstung erfüllte mich der ruchlose Anschlag auf den König und die Königin von Spanien und ich danke der gütigen Vorsehung, die eine ernstere Gefahr von dem erlauchten jungen Paar abwendete. Das vor mehr als einem Vierteljahrhundert abgeschlossene Bündnis mit dem Deutschen Reiche bewahrte sich vermöge seines defensiven und kon servativen Gepräges heut? wie zuvor als wert volle Friedensbürgschast, deren Erhaltung und Pflege unserer

Beziehungen zum Deutschen Reiche, des be friedigenden Verhältnisfes zu Italien, das durch feine korrekte, bundestreue Haltung die von un verantwortlichen Kreisen künstlich hervorgerufenen Dissonanzen stets zunichte gemacht habe, und der wirkungsvollen Verständigung mit Rußland über die Orientfragen. Die Forderungen Oesterreichs und Rußlands in der mazedonischen Reform aktion wurden bekanntlich durch eine F'otten- demonstration unterstützt und energischere Maß regeln gegen das mazedonische Bandenunwesen

besonderen Sorgfalt sich erfreut. In dem jüngsten Besuch des deutschen Kaisers trat neuerdings unser inniges Freundschaftsver hältnis zutage. Ebenso vertrauensvoll sind die Beziehungen zu unserem anderen Verbündeten, vorhinein Fabel. „Wir werden/ schreibt Jung, „die biblischen Erzählungen von der Auserstehung und Himmelfahrt Jesu samt allen daran geknüpften Begleiterscheinungen in das Gebiet der frommen Sage zu verweisen haben.' Vielleicht könnten wir mit Recht bemerken: Wir werden all;'Kombi nationen

, für welche er Wohlwollen offenbart, doch sie wäre nach Jung lediglich Naturreligion. das Erzeugnis jenes Rational iZmus, der die So rämtät des Äenschenver''andcs über da« Gött liche prollamiert. Jur-gö Resormkatholzz-smus soll, wie der Verfasser meint, die katholische Äache nm der moi ernen Ku Umvelt versöhn, aber diese Versöhnung ww, das Preisgeben chies göttlichen Ursprunges ihrer überirdisch '.1 Be „Brixener Chronik.' dem italienischen Reiche, mit dem wir bezüglich der uns gemeinsam berührenden Angelegenheiten

in erfreulicher Übereinstimmung uns befinden. Das zum Zwecke der Herstellung geordneter Ver hältnisse auf der Balkan-Halbinsel mit dem uns eng befreundeten russichen Reiche getroffene Ueher- einkommen besteht auch weiterhin in voller Kraft; die dortige Lage, obzwar sie noch viele Mängel aufweist, bessert sich doch unleugbar. Vor allem ist es gelungen, ernstere Komplikationen hintm- znhalten. — Die Thronrede verweist auf den für beide Teile ehrenhaften Frieden nach dem russisch- japanischen Krieg sowie

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 04.02.1898
Physical description: 8
entstanden: Der Böhmerwald- bund (Budweis 1883), der Bund der Deutschen Nordmährms (Olmütz 1886), die Süd mark (Graz 1889) sauch in Tirol bekanntH, der Bund der Deutschen in Westböhmen (Pilsen 1892), der Bund der Deutschen in Ostböhmen (Trautenau 1894), der Bund der Deutschen in Nordwest böhmen (Brüx 1894), die Nordmark (Troppau 1894), der Bund der Deutschen im Egerkreis (Eger 1895), der Bund der Deutschen in Böhmen (Prag 1894). Diesen österreichischen Schutzvereinen steht tm Dmlschen Reiche ein einziger

um das Deutsch thum' erscheinenden Werkes, das aber, wie ich höre, in Oesterreich zum Theil der staatlichen Censur verfallen sein soll. Wir werden es auch nicht unterlassen, über Tendenz und Ausgestaltung jener deutschnationalen Vereine zu berichten, die uns näher berühren. Vorerst etwas Allgemeines. I. Die Geschichte des deutschen Vereinswesens ist uralt; specielle Vereine zum Schutze des Deutschthums begegnen uns aber zuerst in den „Sprachreinigungsgesellschaften' des 17. Jahr hunderts

zum Schutze des Deutschthums finden wir in der Zeit, als die französische Fremdherrschaft äußerst drückend über dem deutschen Volke lag. „Tugendbund' nannte sich ein Verein, dessen Zweck war: „Ver besserung des öffentlichen Zustandes des preußischen und zunächst des deutschen Volkes durch gemein schaftliches Wirken tadelloser Männer.' Auch die in Jena gegründete „Deutsche Burschenschaft' trat energisch für das Deutschthum ein. Während der Rivalität zwischen Oesterreich und Preußen im „deutschen Bunde

' vertrat der .Nationalverein' die „kleindeutsche' Idee und suchte Oesterreich aus dem Verbands der übrigen deutschen Staaten hinauszustoßen. Bismarck war der Mann, der diesen Plan denn wirklich aus führte. Es wirft ein Helles Licht auf die Tendenz unserer deutschnationalen Vereine, welche die „großdmtsche' Idee vertreten, was Dr.Schulttheis in der angeführten Schrift ausspricht: „Unter dem Donner der Kanonen ist unser neues Deutsches Reich emporgestiegen/ mit ge heimem Beben sahen die Völker Europas

den ungeheuren Umschwung. Aber trotz des Glanzes unerhörter Siege, starrend von Waffen und Männern, hat das Deutsche Reich sich mit engeren Grenzen begnügt als das weiland heilige römische Reich deutscher Nation, als der armselige deutsche Bund. Unbeschritten geblieben sind die Bahnen kriegerischer Erobernng.Weise Beschränkung scheidet den großen Staatsmann vom glücklichen. Aber dem deutschen Nationalbe wusstsein ziemt solche Verengung nie und nimmer mehr. Es kann und darf nicht vergessen, dass Deutsch land

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Der Burggräfler
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Page 2 of 16
Date: 15.09.1906
Physical description: 16
. Weil die dalmatinischen Ausschußmilglieder dienstlich verhindert waren, wurde die Sitzung auf den folgenden Tag vertagt. Bewußte Lüge. Franko Stein und Schreiter haben auf dem alldeutschen Verbandstag in Dresden wieder bewiesen, daß die Wartburg bei den führenden Laien der Los von Rom-Bewegung in Oesterreich die hochverräterischen Ziele nicht leugnen kann; nun möchte sie wenigstens die Prediger retten und schreibt: „Wer die Behauptung ausspricht, die evangelisch kirchlicherr Kreise im deutschen Reiche und in Oester

man jetzt die Provinzen Preutiuo und Alto Adige, zu beiden Seiten derselben liegen Carinzia und Suizzera. Doch auch Nordtirol eristicrl nicht mehr. Das Barbaren land nördlich des Brenner heißt nunmehr, offenbar freundlicher Erinnerungen halber, labrued. Schade, daß der große Napoleon das nicht erlebte, der doch auch schon den Namen Tirols von der Karte Europas streichen wollte! Einen großen Vorteil hat die eben erfolgte Proklamierung der neuen königlich-italienischen Provinz auf dem Boden des alten deutschen

Etschlandcs, Eisak- und Pustertales doch, nämlich für unsere Politiker und Zeitungsschreiber zu beiden Seiten des Brenner! Kein Italiener wird im Innsbrucker Landhause oder außerhalb desselben in Hinkunst mehr den Nus nach einem autonomen Trcntino erheben und den ungläubigen deutschen Onorcvoli vergeblich zu beweisen suchen, wie so grundverschieden Boden und Klima, Kultur, Recht Sitte nördlich des Trcntino fei, was eben die Not wendigkeit der Autonomie bedinge. Das Arebifio per I'AIto Adige

vor dem Jahre 1896 halten, sondern es handelt sich darum, welchen Sinn Bräunlichs Zitat auf österreichischem Boden in seiner ersten Los von Rom-Rede im Jahre 1898 hatte und in seiner Flugschrift (cinhunderttausend von Exemplaren) noch hat. Vorher hatte Bräunlich in der Rede gesagt: Schon der Gedanke, daß die kath. Stammesbrüder jenseits der Grenze wieder wie früher in ein engeres Verhältnis zum Reiche treten könnten, erweckt darum Schaudern! Dann zitiert er aus Axenfeld: „Sobald unser Volk für dieses große

begonnenen Werkes kommen, die eine Kirche deutscher Nation und dann Heil Dir, mein Deutsches Vaterland.' Dann schließt Bräunlich selbst: „Wir zweifeln gar nicht, es muß so (doch wohl engerer Anschluß, ein Kaiser, eine Kirche, ein Vaterland) kommen über kurz oder lang und darum glauben wir es Ihnen, wenn Sie jetzt in Ihrer Not lauter und lauter den Ruf erheben, Los von Rom und Heim zum deutschen Protestantismus!' Als Bräunlich sah, daß er sich verhauen hatte, ließ er nur das Wort „ein Kaiser' streichen

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 09.04.1908
Physical description: 8
stets am stärksten aufgetreten sind, die »Carolina' ganz ungeniert mit Schläger anläßlich ihres fünfjährigen Stiftungsfestes auf fahren konnte. Der Kampf bezüglich des Schläger tragens ist daher nichts anderes als eine künst liche Hetze aus jüngerer Zeit. Tatsächlich sind auch im benachbarten Deutschen Reiche, wo das Couleurwesen ungleich höher steht als in Oesterreich, all diese Kämpfe unbekannt. Zwar machte man im Jahre 1905 auch in diesem Reiche den Versuch, die katholische Studentenver bindungen

Jahrg XXI. Donnerstag. „Brixener Chronik.' 9. April 1908. Nr. 43. Seite 5. Aufgemuntert durch das mehr als sonder bare Vorgehen verschiedener akademischer Behörden hat inzwischen die deutschradikale Studentenschaft den Größenwahn bekommen. Am 8. März ver sammelten sich die urteutonischen Recken zu Wien im Germanenhause und faßten in mehr als kühner Weise folgende Entschließung: „Die am 8. März in Wien versammelten Vertreter aller deutschen Hochschulen in Oesterreich verwahren sich grundsätzlich

auf das entschiedenste 'gegen jede Anerkennung der konfessionellen Ver bindungen durch die akademischen Senate, da diese Verbindungen in ihrer Eigenart die schwersten Gefahren für den deutschen und freiheitlichen Charakter unserer Hochschule und für den unge störten Betrieb einer unabhängigen freien Forschung und Wissenschaft auf ihnen bilden, mag die An erkennung der konfessionellen Vertretungen nun itt- der Anerkennung der historischen Abzeichen des deutschen Couleurstudenten, Kappe und Waffen

, oder in der Bewilligung von neuen Gründungen bestehen. Die versammelten Vertreter aller deut schen Hochschulen Oesterreichs erklären ferner, diese ihre Ansichten im gegebenen Falle in vollster Einigkeit, einer für alle, alle für einen, mit den schärfsten Mitteln nachdrücklichst vertreten zu wollen. Von dieser durch die geschichtliche Ent wicklung des deutschen Studenten als Vorkämpfer für Volkstum und Freiheit gegebenen Stellung, der sich jeder deutsche Student durch seine innersten Gedanken und seine Weltanschauung

unerschütter lich und fest verpflichtet fühlt, wird sich die deutsche Studentenschaft Oesterreichs durch keinerlei irgendwie gemachte Mittel abdrängen lasfen und Jeden auch nur in einer deutschen Hochschule ge faßten Vorstoß gegen Freiheit und Volkstum als casum belli auch an allen anderen Hoch schulen ansehen.' Anderswo müßte man über einen derartig gefaßten Beschluß unreifer Leute einfach lachen, aber bei den vorhandenen österreichischen Zu ständen muß man nur zu sehr fürchten, daß sich Behörden finden

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 19.04.1898
Physical description: 8
unter den Nationen unver einbar sei. Der nationale Standpunkt könne auch derart übertrieben werden, dass man den deutschen Gebietsantheil unseres Reiches, je mehr man ihn losreißt von den anderen Nationen, umso inniger verbinden möchte mit dem Deutschen Reich; da bei könne man soweit gehen, ja, man sei schon soweit gegangen, zu erklären, die deutschen Ge biete unseres Reiches sollten dem Deutschen Reiche eingegliedert und darin eine ähnliche Stellung einnehmen wie die anderen süddeutschen Staaten. Der Redner

Seite 2. Dienstag, „Brixener Chronik.' 19. April 1898. Zz Anerkennung des Deutschen als der „Staats sprache', dass er die Angriffe auf die nationalen Interessen bekämpfe. In diesem Sinne sei auch Redner deutschnational. Das Wort könne auch anders gebraucht werden. Es könne darin einge schlossen' sein eine derartige Uebertreibung des nationalen Standpunktes der Deutschen, dass zwischen sie und die anderen Nationen ein Keil hineingetrieben und eine Kluft geöffnet werde, mit der der Friede

einen recht deutlichen Absagebrief erhalten haben; er meinte aber auch, es wäre vielleicht nicht soweit gekommen, wenn man auf conservativer Seite der Wahrung der deutschen Interessen allerseits die verdiente Aufmerksamkeit geschenkt hätte. Bei dieser Gelegenheit widmete der Abgeordnete jenen „Vorkämpfern des „Deutschthums' einige harte, aber wahre Worte, die, wie er sagte, den Mund vom „Deutschthum' voll haben, aber doch mit dem „Deutschthum' sehr wenig Ernst machen. Es seien dies die Deutschliberalen

insbesonders auch die gesunde Entwicklung des Wirtschaftslebens. Dagegen habe sich der Liberalismus versündigt. Im besten Sinne „deutschnational' sei darum derjenige, der entgegen der zerstörenden Arbeit des Liberalismus im deutschen Volk wieder den christlichen Geist zur Herrschaft bringe. Professor Dr. Schoepfer gieng dann auf die Behandlung des Endgegensatzes ein, durch welchen die Parteien ganz anders gruppiert seien. In dieser Hinsicht stehen sich einander gegenüber nachdem man seiner habhast geworden

in höchst volks tümlicher, wiederholt von stürmischem Beifall unterbrochener Rede über die Verhältnisse im Reiche und in Steiermark. Der tüchtige und schlagfertige Redner behandelte des weiteren die fragwürdigen Segnungen der liberalen Partei (Schule, Forst gesetz, Fagdgesetz, Legalisierungszwang, Frei- theilbarkeit der Güter, Freihandel, Gewerbe freiheit, Wucherfreiheit :c.), das zerstörende Wirken der socialdemokratischen und der extrem-nationalen Partei. Die Zuhörer — sie recrutierten

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Brixener Chronik
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Page 2 of 12
Date: 29.03.1902
Physical description: 12
es dort zu unliebsamen Auseinandersetzungen kommen werde. Was im Deutschen Reiche möglich ist. sollte auch in Oesterreich möglich sein; es wird und muss gelingen, wenn sich nur die rechten Männer finden, welche die Sache fest und zielbewusst in die Hand nehmen.' Das „Grazer Volksblatt', welches diese Ausführungen citiert, bemerkt darauf: .Ein Grundfehler der österreichischen Katholiken besteht darin, dass man auch in zweifelhaften Fragen Meinungs verschiedenheiten nicht aufkommen lassen will, und dass

Seite 2. Str. 36/37. Samstag, „Brixener Chronik.' 29. März 1902. Jahrg. XV. müssen zusammenHefasst werden, um eine Liga der Abwehr zu bilden. Die Meinungsverschiedenheiten, wegen deren man den Wiener Katholikentag ausfallen lassen will, sindauchimDeutschen Reiche unter den Katholiken vorhanden — wie könnte es anders sein in unserer Zeit der Gährung auf den verschiedensten Gebieten! — aber niemand denkt daran, deshalb die Gsnsral- sind im besten Gange, und niemand fürchtet, dass

) wurden Parteiversammlungen gehalten; überall wurden dieselben Register ge zogen: derRegierung wurde „schärfsteOpposition', „unter Umständen' bis zur Obstruetion geschworen. — In Meran hat eine nationalliberale Ver sammlung über die Centrumsabgeordneten, welche gegen die Deutschen stimmten, das Urtheil des Volksverrathes gefällt und auch jene desselben schuldig erklärt, welche theils freiwillig, theils unfreiwillig bei der Abstimmung gefehlt haben. Das Verhalten des Centrums zu recht fertigen

, welche für die Resolution Stürgkh gestimmt haben, die vollste Zustimmung und Anerkennung aus. Das Organ des Polenelnbs, der „Czas' in Krakau, widmet dem Centrum folgende Be trachtung: Von einer Erneuerung der alten Majorität (der Slaven mit den Deutschconserva-- tiven) könne keine Rede sein; es sei jetzt auch nur ein Beamten-, nicht ein Parteienministerium möglich. „Es kann,' meint das Blatt, „auch nicht anders sein, sobald die Partei der deutschen Katholiken unter Führung des Herrn Kaihrein von den Tugenden vorerst

zählung von 1890 unter den 6264 Einwohnern 4452 Deutsche und. 1577 Slovenen aufwies. Unter diesen Slovenen sind aber das Militär, die Sträflinge in den Arresten, sowie die Kranken in den Spitälern mitgezählt, so dass für die Stadt selbst nur 600 Slovenen übrigbleiben. Das Verhältnis der Deutschen zu den Slovenen ist 7:1. Seitdem hat sich das Verhältnis noch zu gunsten der Deutschen gebessert. — Hat Bozen, ja, auch Meran nicht mehr Italiener als Cilli Slovenen?! Was würden unsere Conservativen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 01.09.1897
Physical description: 18
mit dem Deutschen Reiche nicht bestehen, es muß aus- einandergehen. Das sieht man dort sehr gut ein, und deßhalb bedeutet es durchaus keine Einmischung in unsere inneren Verhältnisse, wenn von dort aus Warnungsrufe ertönen. Aus ihnen spricht eher die bange Sorge vor dem Niedergang unserer Monarchie, vor ihrer Abdikation als Groß macht, vor dem Zerfall der Allianz, und der daraus nothwendig erfolgenden Gefährdung der eigenen Machtstellung und des europäischen Friedens. Wenn wir uns auch jedwede direkte

); 5. Großherzogthum Karautanien (Kärnten, Krain, Steiermark, Görz und Jstrien) und 6. Königreich Dalmatien. Da sowohl Kroaten wie Slovenen auf Jstrien und Dalmatien Anspruch erheben, dürfte seinerzeit deswegen ein Bruderkrieg ausbrechen! Abgesehen davon, daß auch unsere Blätter des östern sich über die inneren Verhältnisse Deutsch lands aussprechen, finden wir nicht, daß die reichs deutschen Zeitungen die Fortschritte des inneren Friedens sonderlich stören, dagegen sehr begreiflich, daß man draußen

über die jüngsten Ereignisse bei uns einigermaßen stutzig wird, nicht den Kopf in den Sand stecken und so thun will, als ob man davon gar nichts wüßte. Die deutschen Blätter denken eben noch „deutsch', und es kann ihnen schon aus diesem Gefühlsgrunde nicht gleichgültig sein, daß das Deutfchthum bei uns bei allen Gelegenheiten unterdrückt wird. Von einer Störung der Aktion der Regierung kann wohl doch nicht die Rede sein, denn der Versuch ist kläglich gescheitert, ehe er noch begonnen, dagegen blüht

? Nurdie Deutschen und die Magyaren. Alle übrigen Nationen der Monarchie stehen mehr oder weniger feindlich dem Deutfchthnm gegenüber. Künstlich wurden sie dagegen verhetzt und nun zeigen sich die Folgen in den ungezügelten slavischen Agitationen, in dem Kokettieren mit dem Feinde Deutschlands, wie es jüngst erst der Bürgermeister von Prag in seiner Kundgebung an die französische Republik gethan hat. Bei einem von einer slavisch-klerikalen Majorität regierten Oesterreich kann ein Bündniß

Einmischung höflich verbitten, und gar keine Lust haben etwa „preußisch' zu werden, wie das beliebte Argu ment gegen die Deutsch-Oesterreicher lautet, so können wir es doch weder der deutschen Regierung und noch weniger den reichsdeutschen Zeitungen übel nehmen, wenn sie ihre Besorgniß aussprechen und die warnende Stimme erheben, ehe es noch zu spät wird. Das „Zu spät' ist oft unser Ver- hängniß geworden; schon Bonaparte hat gesagt: „I'Xutriclie vient toujours trox» tar6 6'une i6ee et 6'une armee

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 05.04.1900
Physical description: 8
ist das Land mit Wien, nicht verbunden mit München; Tirol ist darum aus geschlossen vom telephonischen Verkehre mit den anderen Kronländern und dem Deutschen Reiche. Die Herren Abgeordneten Professor Payr und Genossen haben an die k. k. Regierung in einer Interpellation vom 28. Februar 1898 die An frage gestellt, wie denn die Regierung einen derartig langsamen Gang in der Entwicklung des telephonischen Verkehres rechtfertigen könne, und was sie zu thun gedenke, um das Ver säumte nachzuholen. In der Antwort

schenken. Im Protokoll der dritten ordentlichen Plenarsitzung der Handels- und Gewerbekammer Bozen vom 10. April 1899 wird darauf hingewiesen, dass Oesterreich überhaupt im Vergleiche zum Deutschen Reiche, was die Entwicklung des Telephon verkehres angehe, sehr zurückstehe. Es heißt auch, dass es sich nicht darum handle, durch die Erweiterung der telephonischen Anlagen die Inanspruchnahme derselben vonseite des Publi kums zu provocieren, sondern einem vorhandenen, dringenden Bedürfnisse abzuhelfen

. Eine Eingabe der Industriellen Oesterreichs an das Ministerium führt hiefür sehr deutlich sprechende Daten an. Am 1. Jänner 1898 be trug in Deutschland die Zahl der Telephon stellen 149.064, in Oesterreich 25.230; die Zahl der Telephontheitnehmer in Deutschland 123.091, . m Oesterreich 245105. Md bis zück M.'April 1899 war in Deutschland die Zahl der Telephon» stellen auf 172.000 angewachsen; die Zahl der Orte mit Telkphonstkllen betimg im Deutschen Reiche Ende März 1898 schon 552, -in Oester reich

sein, über die Verbreitung des Telephons in Oesterreich und speciell in Tirol Näheres zu erfahren. Ja der neunten Sitzung am 6. Mai v. I. hatte Dr. Schoepfer seinen Antrag durch folgende Thatsachen begründet: „Wir haben in Tirol localeTeK phonnetze in Innsbruck, Hall, Kufstein, Bozen und Meran im deutschen, in Trient, Rovereto, Arco, Riva im italienischen Antheil. — Jnterurbane Verbindungen bestehen zwischen Innsbruck und Hall, zwischen Innsbruck und einigen Orten der Umgebung, besonders des Mittelgebirges

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 07.09.1894
Physical description: 8
aus erfolgreichen Widerstand gestoßen, die katholische. In den katholischen Gegenden hätten die Herren Liebknecht und Singer einen höchst undankbaren Boden vorgefunden (woher das wohl kommen mag?) Anknüpfend an den Ausspruch Dr. Lieber's in Köln: „700.000 Mitglieder zählt der katholische Volksverein im Deutschen Reiche, auf 1,700.000 müssen wir es in einem Jahre gebracht haben!' meint die „Deutsche Zeitung' bei der rastlosen Arbeit der Centrumsxartel sei dies wohl möglich. Der Kölner Katholikentag sel

unseres allergnädigsten Kaisers, dann aber auch durch den Umstand, daß jene conservativcn Elemente, deren Vertreter ich hier so zahlreich versammelt sehe, zu den bedeutendsten Faktoren gehören,^welcheLur.Mit wirkung in unserem Staatsleben ^berufen^sind.' Die Vertreter dieses Landes haben in die gegenwärtige Con- stellation, in der auch ich mitzuwirken berufeil bin, ihre treue Anhänglichkeit an unserem allgeliebten Monarchen und die Treue zum Reiche mitgebracht, eine Treue und Anhänglichkeit

'. Leben wir in Ein tracht, Frieden und Liebe zum Wohle des Vaterlandes. Ich werde bei der Arbeit, welche sich auf dieses Ziel richtet, mit ganzem Herzen und ganzer Seele dabei sein. — Die liberalen Blätter konstatieren, daß sich der größte Theil der Geistlichkeit bisher von Schritten gegen den „Magyar Allam' fernhält. Das kann aber natür lich die Qualität der Leistungen des „Magyar Allam' nicht ändern. Einen Rückblick auf den deutschen Katho likentag wirft das „Grazer Volksblatt'. Es schreibt

: Wir haben den Verlauf dieses Katholikentages mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Die deutschen Katho likentage werden uns ja so oft und nicht mit Unrecht als Muster vorgehalten. In der That ist uns hier ein leuchtendes Beispiel gegeben worden. Die Katholiken Deutschlands sind in der Politik lange nicht mehr so einig wie zuvor; Schorlemer-Alst und Lieber bedeuten wegen der Agrarfrage ziemlich bedeutende Gegensätze Es gibt noch andere Unterscheidungspunkte. Aber nichts von dem machte sich auf dem Katholikentage

. Man hat mit großer Geflissentlichkeit das Ge meinsame in den Vordergrund gestellt, und siehe da, es gab eine geradezu massenhafte MeNge von Ver handlungsgegenständen; und man hat jede Erörterung von taktischen oder Tagessragen vermieden und sich mit der Feststellung allgemeiner Grundsätze begnügt. Da ist uns in der That ein schönes Beispiel gegeben. In anderer Beziehung ist der Katholikentag noch des halb interessant, weil er die Bedürfnisse der deutschen Katholiken zur öffentlichen Discussion stellte

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