, wie es sich nach dem Diktate der Sieger nennen muß, wurde zu einer „Un abhängigkeit" und „Souveränität" verdammt, die es selbst nicht gewollt hat, die es an dem Tage, an dem die alte Donaumonarchie zerfiel, freiwillig und freudig hinzu geben bereit war, um in einem einigen Deutschen Reiche Schutz und Obdach zu suchen. Das „Selbstbestimmungsrecht der Völker", so lautete die heuchlerische Formel, mit der man die Deutschen an den Tisch zu Friedensverhandlungen gelockt hatte, wurde von den Herren, die in Versailles
spüren lassen. Wir haben aus unserer wirtschaftlichen Wirrnis einen Weg ins Freie gesucht, die Zollunion mit dem deutschen Reiche wäre dieser Weg gewesen. Man hat ihn uns — blutiger hohn auf das Selbstbestimmungsrecht! — verboten. Verboten - welch weiterer niederträchtiger Hohn! — unter Berufung auf unsere „S o u v e r ä n i t ä t", die durch die Zollunion ge fährdet werden könnte. Wir müssen, ob wir wollen oder nicht, „souverän" bleiben. Wir spüren diese Souveränität in allen Miedern
, der das Dunkel der Zukunft erhellt? Doch! Im Deutschen Reiche regt es sich wieder. Nach den Jahren der schwersten Prüfungen, die einem großen Volke jemals auferlegt worden sind, geht nun ein Dehnen und Strecken durch das Deutsche Reich. Mit unerhörten Anstren gungen ist es daran, Fessel um Fessel der Friedensdiktate zu sprengen. Schritt um Schritt versucht man an Frankreich her anzukommen. Die Aufrollung der Reparationsschuldenfrage, die Aufrollung des Zoung-Planes werden nicht mehr lange auf sich warten
lassen dürfen, wenn nicht mit Deutschland auch die übrige Welt in den Abgrund gerissen werden soll. Neben den ungeheuren Problemen, um dessen Lösung das Deutsche Reich jetzt mit Zähigkeit und Zielsicherheit ringt, ist das, was uns Deutschösterreicher bewegt, klein und gering zu nen nen. Gelingt es dem Deutschen Reiche, sich frei zu machen von dem unheilvollen Fluch der Friedensdiktate — und es ist auf dem Wege hiezu —, dann wird auch für uns Deutschöster reicher die Stunde der Befreiung schlagen
. Enifchliehung einer „Bolksvereins^-Bersammlung in Hall. Der 12. November. Innsbruck, 11. November. Am Anfänge der Republik Deutschösterreich stand der ein stimmige Beschluß der provisorischen Nationalversammlung: „Deutschösterreich ist ein Bestandteil der Deutschen Republik." Die Durchführung dieses Beschlusses haben Versailles und St. Germain verhindert. Nicht einmal den Namen, den sich die Deutschösterreicher für ihren Staat gewählt hatten, hat man uns gelassen. Deutschösterreich oder Oesterreich