(vom 26. Februar 1861) zu stützen und die Herrschaft im Reiche dauernd in deutschliberale Händezu legen.— Die Absicht, welche die Verfassung verwirklichen sollte, nämlich daß die Deutschen die eigent lich herrschende und für ganz Oesterreich aus schlaggebende Nation sei, kann heute aber schon als vereinzelt gelten und wird auch von den ver nünftigen Deutschen nicht mehr ernst genommen. Diesmal wird zuerst die Wahlreform ge macht, die Verfassungsänderung wird folgen. Früher hat man wiederholt dem Reiche
. In Kronländern, wo die Deutschen in der Minderheit sind, ist von einer Zurücksetzung der anderen Nationen auch keine Rede mehr, z. B. in B öh men und Mähren. — Je mehr nun mit dem Fortschritt der nationalen Selbstverwaltung auch die Zufrieden heit der Nationen steigt, umsomehr werden sie zum Reiche halten, um so bessere Oesterreicher werden sie sein. Aber auch die Deutschen können nur profitieren, wenn sie in ihren nationalen Angelegenheiten nicht mehr nicht deutschen Mehrheiten ausgeliefert, im Reiche
. Wie bekannt, find manche Politiker deshalb gegen die Wahlreform, weil diese das g l e i ch e Wahlrecht enthält; man will ein Pluralwahl recht haben, das dem Steuerträger von acht oder mehr Kronen aufwärts zwei Stimmen zuerkennt. Ich habe schon wiederholt, in Ver sammlungen sowohl als in der Presse, dar gelegt, daß es eine kleinliche und ganz ein seitige Auffassung ist, wenn man diese große Frage nur von diesem Gesichtspunkt aus be trachtet. Nicht darum handelt es sich bei dieser Frage, ob der Reiche
diktierte Verfassung zu stützen, oder um eine von ihm geplante Verfassung zu schaffen und weiter auszubauen. Bereits im April 1848, als die erste Verfassung gegeben wurde, wollten die Wiener Liberalen, daß in allen staatlichen Angelegenheiten der deutsche Bürger stand den Ton angeben soll. Zu diesem Zweck verlangten sie eine solche Zusammensetzung des Reichsrates, daß den Abgeordneten des deutschen Bürgerstandes die Mehrheit der Stimmen für alle Falle gesichert wäre. Ter Kremsierer Reichstag, so genannt
Oesterreich an Ungarn ausge- liesert sei. Nein, nicht an Ungarn, nicht an den ungarischen Staat sind wir ausgeliefert, sondern an eine verhältnismäßig sehr kleine Gesellschaft, welche aus magyarischen oder ma- gyarisierten Adeligen, Bureaukraten, Bürgern, Christen und Juden, besteht. Und diese soge nannte judäomagyarische Clique kann über Oesterreich nur deshalb herr schen, weil sie im eigenen Staat noch viel mehr die anderen Nationen, die Rumänen, Ruthenen, Slowaken, Deutschen, Kroaten und Serben