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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 10.03.1906
Physical description: 8
, wie er im Buche steht, der in der Zeit, als die Deutschen die schwersten Kämpfe zu bestehen hatten, eine förmliche Jagd nach einem Ministerportefeuille machte, ist gegenwärtig eine berühmte.Persön lichkeit in dem deutschen Blätterwalde geworden. Warum? Nun, der Mann versteht eben gegen die Wahlreform zu intriguieren. Auch die Organe der bürgerlichen Parteien in Tirol legen bei diesem Kesseltreiben werktätig mit Hand an. Prinzipiell lehnen zwar nur die Konservativen und die Alldeutschen die Wahlreform

ab; erstere als Reaktionäre, letztere angeblich um des deutschen Volkes willen! Die andern Blätter „begnügten" sich fein und fäuberlich jene famosen Statistiken (!!) zu re gistrieren, die ihnen geneigt erscheinen, in der Bevölkerung eine wahlrechtsfeindliche Stimmung zu erzeugen. Namentlich hat sich hiebei die „parteilose" Presse hervorgetan. So z. B. kann man in einem Innsbrucker Blatte stets neben einen Argument für die Reform gleich zeitig zwei dagegen nachlefen. Samstag, den 10. März 1900 Als Partei

hat außer den Sozialdemokraten nur die deutsche Volkspartei zur Wahlreform Stellung genommen und zwar in der Aus- fchußfitznng (!) des Vereines der deutschen Volkspartei für Tirol am 1. März. Die Meinungen und Beschlüsse der Herren Aus- schnßmitglieder wurden in der Presse sozusagen als Auffassung deklariert, die das deutsche Volk in Tirol von der Wahlreform habe. Denn den Abgeordneten der Stadt Innsbruck ist der Volksparteivereinsbeschluß (!!) zur Direktive gegeben; fürwahr, die Herren Privi legierten

haben es leicht, Politik zu treiben! Eine Ausschußsitzung — und die Meinung des deutschen Volkes in Tirol über die Wahlreform ist nach Ansicht der Herren „Volksparteivereins- Ausschußmitglieder" fertig. Die Deutschen selbst konnten über die Stellung des deutschen Volkes in Tirol zur Wahlreform im „Tiroler Tag blatt" vom 3. März folgendes Nachlesen. „Der Ausschuß erklärt sich mit dem Grundsatz des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechtes einver standen, erhebt jedoch mit allem Nachdruck die Forder ung

, daß die Durchführung dieses Grundsatzes nicht, wie es in der Regierungsvorlage geschieht, dazu mißbraucht werde, die nationale Stellung der Deutschen in Oesterreich gegenüber dem Slaventum zu schwächen. Er erwartet deshalb von der gegenwärtigen parlamentarischen Ver tretung der Deutschen, daß sie alle ihr geeignet scheinen den Mittel ausbieten wird, eine solche Aufteilung- der Mandate m dem neuen Wahlgesetz herbeizuführen, bei welcher die in der Geschichte, in der Bevölkerungszahl und in der Stenerkraft

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 14.04.1907
Physical description: 16
keinen Erfolg, da der Entwurf einer neuen Landtagswahlordnung, welche auch diesem Zwecke dienen sollte, infolge Obstruk tion der Abgeordneten der deutschen Städte und der deutschen Handelskammern nicht zur Beschluß fassung gelangte. Nach diesem Entwurf hätten die Landesteile mit italienischer Umgangssprache in Zukunft 32 (aus 88) Abgeordnete zugewiesen erhalten (statt wie bisher 22 aus 68). Ferner sollte die Wahlkurie des Großgrundbesitzes in zwei national getrennte Kurien geteilt und der italienischen

Minderheit des Landtags noch eine Reihe anderer Bevorzugungen vor der deutschen Mehrheit zugeftanden werden. Darauf hin wurde der Landtag am 21. November ver tagt Die int Einverständnis mit dem Statt halter von den italienischen Abgeordneten verlangte Teilung des Landesschulrats (s. n. „Schulwesen") gelangte infolgedessen gar nicht zur Beratung. Anfangs des Jahres 1906 wird der Statthalter Freiherr von Schwartzenau plötzlich von seinem Posten abberufen und durch den Statthalterei- Verweser Freiherrn

v. Spiegelfeld ersetzt, der anscheinend eine weniger welsch freundliche Politik befolgen will. — Die am 1. Dezember 1906 im Abgeordnetenhause des Reichsrats (Wien) be schlossene Reform des Reichsratswahlrechts bringt eine Vermehrung der welsch tirolisch en Mandate, und der bis zuni Abstimmungstag erfolgreich durchgeführte Versuch, die deutschen Sprachinseln in Welschtirol deutschen Wahlkreisen anzugliedern, wird in letzter Stunde durch ein Zusammengehen deutschtirolischer (konservativer) Abgeordneter

mit den Italienern vereitelt. Verwaltung. In der Ortschaft Buch- holz (ital. Ai Pochi), einer aus lauter Ein zelgehöften bestehenden, über zwei Stunden sich erstreckenden uralten deutschen Siedelung, einer Teilgemeinde von Salurn und infolge von Ein- heiraten aus Fleims und Zimmertal im vorigen Jahrhundert größtenteils verwelscht, wurden die die sämtlichen Höfe in großen deutschen Auf- schristen mit den alten deutschen Hof namen versehen (Zählung vom 31. Dezember 1900 nach der Umgangssprache: 212 deutsch und 394

in sicherer Aussicht stand, wenn er überhaupt zur Beratung gelangt wäre; eine An nahme durch den Landtag hätte die Einheit des Landes auf dem Gebiet des Volks- und Mittel schulwesens aufgehoben und gleichzeitig wären die deutschen Sprachinseln in Welschtirol und die la- dinischen Landesteile durch das Mittel der Schule der Verwelschung preisgegeben worden. — In Galnetsch (ital. Caldonazzo) im oberen Su- ganertal richtete im Okiober 1904 ein zu diesem Zwecke bestehender „Schulausschuß" ein Ansuchen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 01.05.1910
Physical description: 16
werden nicht zurückgestellt. Mit der illustrierten Unterhaltungs-Beilage: „Sonntagsblatt". Nr. \ 8 . lei deutsche GeiuerbeDud. (Eigenbericht.) Immer lauter werden die Klagen über die Vrrtschechung unseres Gewerbestandes, der einst der feste Pfeiler, der Stolz der deutschen Städte und Märkte war. Durch den deutschen Gewerbe- und Handwerkerstand sind die deutschen Ort- schäften emporgeblüht, ist ihr Bürgerftand wohl- habend, ja reich geworden. „Handwerk" hatte, das beweist die Geschichte aller älteren deutschen Städte

, was uns schwerwiegender scheint, die persönliche Freiheit aufzugeben und die Gesundheit aufzu opfern. Aber trotz des Aufblühens haben die verschie- densten Industrien dem Handwerker- und Gewer bestande nicht den Garaus bereiten können. Er besteht und lebt weiter, ja er blüht neuerlich auf, aber — und das ist es, was wir vom deutschen Standpunkte mit Schrecken u. Besorgnis wahrneh men die entstandenen Lücken, den Bedarf an Ar beitskräften füllen nicht wie ehedem deutsche Bür gers-, Handwerkersöhne usw. aus, nein

, in die deutschen Handwerkerstätten, in welchen einstens deutsche Sitte, deutscher Sinn und deutsche Tüch. tigkeit zu Hause waren, drängen sich nicht nur die volksfremden, sondern auch die volksfeindlichen Elemente. Das ist in einer Weife geschehen, daß einzelne Gewerbe in deutschen Städten schon ganz von den Tschechen beherrscht werden. Ist aber erst einmal der Handwerkerstand einer deutschen Stadt in tschechischen Händen, dann naht die Stunde, wo die bislang deutsche Stadt ihres national- deutschen Charakters

entkleidet wird. Kommt es doch immer häufiger vor, daß in einzelnen Städ ten in den Innungen die tschechischen Meister die Gleichberechtigung d^r tschechischen mit der deutschen Sprache fordern, mit anderen Worten die Zweisprachigkeit der Innung anstreben. Daß solche tschechische Meister wiederum nur tschechi sche Gehilfen und -Lehrlinge beschäftigen, das ist natürlich. Und so droht immer mehr die Gefahr der Vertschechung unseres Gewerbestandes, der bisher mit seiner Bodenständigkeit der beste

und verläßlichste Träger des nationalen Gedankens in den deutschen Gemeindewesen war. Dieser Gefahr zu steuern, gibt es ein Mittel: Reinhaltung unseres deutschen Gewerbestandes von allen volksfremden Elementen, Deutscherhal- tung des Gewerbestandes. Erreicht kann aber dieses Ziel wieder nur werden, wenn dem Ge- werbeftande in erforderlicher Anzahl der entspre Ritzbühel, J. Mai WO. chende deutsche Nachwuchs zugeführt wird. Hand werk hat nach wie vor einen goldenen Boden, — das beweist uns das Emporkommen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 19.08.1910
Physical description: 8
bis zur Station Eumpendorferstrasts, woselbst die Tschechen ausstie- gen und sich! von hier gleich ins tschechische Vereins- haus begaben. Dadurch 'würde das ganze Programm des soge nannten deutschen Wehrausschusses, das in der „Ost deutschen Rundschau" veröffentlicht 'würde und nichts Schlimmeres zum Zwecke halte als eine Reihe von Angriffen auf die ankommeuden Tschechen, auf Fi lialen tschechischer Banken, auf tschechische Vereine, Wirte usw. zu unternehmen, hinfällig^ Selbstver ständlich wäre es durchs

>t mit blutigen Köpfen zur Umkehr gezwungen wurden, daß das Deutschtum vor diesem drohenden Schandfleck in den Blättern seiner Kultur und Geschichte bewahrt wurde, das ist das Werk der Wiener Polizei, und das Deutschtum ist daher der Wiener Polizei ei gentlich zu großem Danke verpflichtet. Was aber sollte mit dem durch die Sichrrheits- wache verhinderten Skandal bezweckt werden? Sollte damit vielleicht der deutschen Kultur ein Zeugnis ausgestellt werden? Oder sollte etwa damit gar die Größe und Macht

der Deutschen in Oesterreich ge hoben werden? An das alles im Ernste denken zu Wollen, wäre doch geradezu lächerlich. Und doch muß um die Macher der „Ostdeutschen Rundschau" und um die Weidenhoffer und Genossen herum der Glaube be stehen, daß mit solch barbarischen Skandalen das Heil und die Größe der deutschen Nation geför dert werden könne. Allerdings, die Hauptmacher wißen genau, daß dies unmöglich ist. Aber das Be wußtsein, daß das deutsche Volk an der Politik seiner Führer zu zjwieifeln beginnt

, daß es zu be greifen anfängt, daß seine Wirtschaftliche Lage da mit nicht gebessert werden kann, weshalb es sich langsam von diesen Volksverrätern abzuwbnden be ginnt, das veranlaßt diese Führer neuerdings Wie der, ihren Volksgenossen von der drohenden sla wischen Gefahr zu erzählen, um sie zu neuen chau vinistischen Exzessen auszuhetzen und dadurch? ihren perblassenden Nimbus ein bißchen aufzufrischen, Die Größe und Hebung der deutschen Nation ist ganz anderswo zu suchen. Da ist vor allem nötig, dem deutschen

Volke bes sere Schulen zu geben und die Kinderarbeit außer halb der .Schule ,aufzuheben, damit die Kinder in der Schule auch dem Unterricht zu folgen vermögen. Da ist weiter dafür zu sorgen, daß der deutsche Mann in die Hage versetzt Werde, seine Familie zu er halten, und die Mütter imstande sind, ihre Kinder an ihrer Brüst zu säugen. Da muß Weiter gesorgt Werden für menschenwürdige Wohnungen bei den deutschen Stammesgenossen und es müssen dieselben vertraut gemacht werden mit den Kunst- und Wis

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Tiroler Grenzbote
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Page 26 of 32
Date: 06.02.1907
Physical description: 32
18 mals am Staatsruder sitzenden Klerikalen geschah. Wir können dabei auf die Mitarbeit unserer deutschen Ge sinnungsgenossen aus dem Norden, die uns im Verbände der Deutschen Volkspartei stets zuteil wurde, rechnen: Die wirtschaftliche Stärkung der Alpenländer ist auch eine nationale Pflicht, hier in den Erblanden lebt geschlossenes Deutschtum, auch hier, nicht bloß an den Vorposten, ent scheidet sich die nationale Frage! Und in diesen wirtschaftlichen Fragen, ebenso wie in den nationalen

Fragen werden wir unseren Abgeordneten im Interesse der Sache volle Freiheit geben, auch mit den deutschen Abgeordneten jener Parteien, die unserer Ver einigung nicht angehören, ja selbst mit den heftigsten po litischen Gegnern das Einvernehmen in allen deutschen Fragen zu suchen. Die von unserer Partei angeregte, wenn auch lose Organisation der deutschen Parteien hat sich doch bewährt, so viel auch über dieselbe geschimpft worden ist. Die richtige Form hiefür werden unsere Abgeordneten schon finden

und wir Wähler werden nicht so dumm sein, über Volksverrat zu schreien, wenn es unseren zukünftigen Klub obmännern gelingt, durch richtige Taktik in entscheidenden Momenten nicht bloß auf die Stimmen der eigenen Partei, sondern auf die Stimmen aller deutschen Abgeordneten zählen zu können. Und ich muß sagen, daß die wenigen Abstimmungen, bei denen ich in dem nun sterbenden Hause eine solche einige Abstimmung aller Deutschen sah, mich jedesmal mit tiefer Bewegung erfüllten, hervorgerufen durch den Gedanken

spricht ihre Ueberzeugung aus, daß den Interessen des deutschen Volkes in Oesterreich, als den wirt schaftlichen Interessen der deutschen Alpenländer nur durch eine große, alle deutsch und freiheitlich gesinnten Abgeordneten um fassende Parteigruppierung gedient wird. Von ihren Abgeordneten aber erwartet die Versammlung, daß sie im neuen Parlamente eintreten werden für die b ü r g e r-

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 10
Date: 13.01.1906
Physical description: 10
dem erniattenden Trübsinne jener Deutschen entgegen, „welche den vollen Ruin oder doch den argen Nieder gang des deutschen Volkes nach den Neuwahlen als unumstößliche Wahrheit hinstellen. Gewiß, jede Wahlreform werden die Deutschen nicht schlucken, aber Wahlreformen zu fürchten, weil damit einige Mandate für die Deutschen verloren gehen werden, ist nicht am Platze; die Furcht darf auch nicht ungerecht machen und breite Schichten des eigenen Volkes noch ferner vom Wahlrechte ausschließen." Und weiter mahnt Abg

. Erb: „Vor allem muß ausgemerzt werden, aber gründlich, der Zank und Streit zwischen den deutschbewußten Abgeordneten und, diesen! nunmehrigen Beispiele der Einträchtigkeit folgend, unter den deutschen Volksgenossen. Wohlgemerkt, unter allen deutschgesinnten Volksgenossen! Jeder deutsche Mann, jede deutsche Frau ist unser Volksgenosse, sei es nun der aus der Fabrik tretende Arbeiter oder der deutsche Handwerksgeselle, der Lehrling oder der Student, der Landmann oder der Gewerbetreibende

, der Professor oder der Lehrer, der Millionär oder der Gras, die Frau im einfachen Anzuge oder jene im Seidenkleide! Alle die Volksgenossen haben nicht nur die Pflicht, überall aus jede Weise das deutsche Volk zu unterstützen und zu verteidigen mit wirtschaftlichen und geistigen Mitteln, mit Opfern an Zeit, Geld und Arbeit; alle diese Volksgenossen haben auch das Recht, gleichwertig als Volksgenossen zu gelten, den Druck der dargereichten deutschen Bruderhand, geweiht durch den gemeinsamen Verteidigungs

punkt noch dazu für nobel und fein halten; die Hunderte und Tausende Hinauswersen, aber für die Wohlfahrt des deutschen Volkes nichts, rein gar nichts tun oder in Anbetracht ihres Reichtums viel zu wenig. Die Herzen des Volkes gewinnt man nicht durch einseitigen Kastengeist und Ueberhebung, sondern durch aufrichtige Anerkennung der ehrlichen Arbeit des braven Volksgenossen. Das Volk ist nicht nur zur Zeit der Wahl aufzusuchen, dann ab und zu zum Absammeln oder wenn man es sonst gerade braucht

; es darf nie beiseite ge stellt werden, jederzeit muß es sehen, daß auch der beffergestellte Volksgenosse sein deutscher, ehrlicher Freund ist und jedem helfen will, wo er kann und soweit er kann. Geschieht dies allgemein, dann wird überall die überwältigende Mehrheit des deutschen Volkes vom Herzen heraus die Liebe zum eigenen Volke treu hüten und pflegen und stets bereit sein, die Eigenart, die Freiheit und die Wohlfahrt des eigenen Volkes nach Kräften zu verteidigen und dieser Verteidigung Opfer

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 18
Date: 30.11.1902
Physical description: 18
. Anzeigen aller Art werden nach Tarif be rechnet und sind im Voraus zu bezahlen. Bei öfterer Wiederholung und größeren Aufträgen entsprechender Nachlaß. Schriftleitung und Verwaltung: £ß. Ritzer, Buchdruckerei, Kttjbuhcl. Nr. 48. Kitzbühel, 30 ♦ November 1902. IT7“. Jahrgang. Abonnements werden jederzeit entgegengenommen. Die Werständigungs-Aktion. Ein führender Abgeordneter der Deutschen Volkspartei, welcher bei den Verhandlungen mit den Deutschböhmen wegen Einleitung einer Verständigungsaktion

hatte nur den Sinn, zu verhüten, daß diese und indirekt alle anderen deutschen Parteien als Friedensfeinde ausgeschrieen werden. Aber noch aus einem anderen Grunde erscheint die Wiederholung der deutschen Forderungen unerläßlich. Es darf nicht dazu kommen, daß, wenn einmal rer Reichsrat außer Aktion treten sollte, die Ausrede gebraucht wird, mau wisse nicht, was die Deutschen wollen, und es muß einer waghalsigen Regierung, wenn man zu Oktrohierungen greifen sollte, die Ausflucht benommen sein, daß der deutsche

hat sich bedeutend abgenützt und wenn man früher gegen Ministerien wegen willkürlicher Interpretation des § 14 die Ministeranklage erhoben hat, so darf man es als überzeugter und entschlossener Anhänger der Verfassung dennoch als lächerlich bezeichnen, we,n heute dasselbe geschehen würde." Eine Frage, wie sich die deutschen Parteien zu der Frage eines deutschen Landsmannministers stellen, beantwortete der Parlamentarier in folgender Weise: „Der Wunsch der deutschen Parteien, im Kabinett vertreten

zu sein, ist heute noch gerade so aktuell, wie bei der Bildung des gegenwärtigen Ministeriums. Von Zeit zu Zeit beschäftigen sich auch die deutsches Klubs mit dieser Frage, und wenn man sie jetzt nicht in den Vordergrund stellt, so ist dies nur darauf zurückzuführen, daß wir uns nicht dem Verdachte aussetzen wollen, als ob wir in der Ernennung eines deutschen Landsmann-Ministers ein Kompensationsobjekt sehen würden." Rundschau. Jirltrird. Zur inneren Lage. Aus Innsbruck wird geschrieben: Am 21. ds. abends

hat hier die Jahresversammlung deS Vereines der Deutschen Volkspartei in Tirol stattgefunden, bei welcher Reichsratsabgeordneter Dr. Erler nach Kenntnis nahme des Tätigkeits- und Rechenschaftsberichtes Bericht über die politische Lage erstattete. Er führte hiebei den Nachweis, daß an dem gegenwärtigen, trostlosen Zustand einzig und allein die Tschechen Schuld tragen, welche seit der Aufhebung der Sprachenverordnungen durch ihre beständig wieder erhobenen Forderungen die Tätigkeit des Parlamentes verhindern. Weiter- besprach

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Gardasee-Post
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Page 7 of 12
Date: 17.12.1910
Physical description: 12
. Fremdenverkehr. Die Fre quenz bis 11. Dezember 1910 betrug laut Kurliste 1513 Personen. St. Christof am See. Die Notiz der Trientiner Blätter bezügl. des Einsturzes einer Villa bezieht sich nicht auf die deutsche Villenkolonie (was die Herren natür lich verschweigen), sondern auf die italieni sche im nahen Ischia Die deutschen Villen und Hotels werden aus erstklassigem Material erstellt und vor allem nur in Portlandcement gemauert, womit allerdings größere Kosten aber auch die beste Ausführung verbunden

sind. Deutsche Ortsnamen in Welschtirol. (Die „Münchner Neuesten Nachrichten“ enthalten in der Nummer vom 7. Dezember aus berufener Feder einen Aufsatz über Welschtirol, welchen wir des allgemeinen Interesses halber folgen lassen): Die Welschtirolischen Blätter der Uner- lösten (der Italia Irredenta) sind gegenwär tig in großer Aufregung darüber, daß in der deutschen Presse und überhaupt im deutschen Schrifttum der Gebrauch der deut schen Namen für die deutschen Ort schaften in Welschtirol immer allgemeiner

wird, und daß selbst für ehemals ganz oder teilweise deutsche nun aber seit längerer oder kürzerer Zeit mehr oder weniger sprachlich verwelschte Orte und Gegenden die alten deutschen Bezeichnungen auch im deutschen Schrifttum wieder aufleben, nachdem diese bisher nur im Volks munde und in der deutschen Nachbarschaft lebendig geblieben waren. Gegen die Lan des- und Reichsregierung wird die Anklage erhoben, daß sie pflichtwidrig den Gebrauch dieser „ostrogotischen“ (d. i. barbarischen) Namen begünstige

neben den ita lienischen auch den deutschen Namen ge setzt habe, bei deutschen Orten sogar an erster Stelle. Der „Alto Adige", das Trienter Blatt der Radikal-Nationalen, verweist (in Nr. 247) diesen „Mißbräuchen“ gegenüber auf die gesetzlichen Bestimmungen, wonach bloß dem Ministerium des Jnnern „das Recht der Umänderung der Ortschafts-, Markt und Städtenamen“ zustehe; gegen das „pan- germanistische“ Schrifttum müsse die Staats polizei einschreiten, wie dies auch in Un garn geschehe; soweit

für die von ihnen erstrebte Teilung Tirols und für die landes- und staatsrechtliche Anerkennung eines besonderen Grenzlandes „Trentino“ ist das Vorhandensein eines ge schlossenen italienischen Sprachge bietes innerhalb der Grenzen Tirols. Die Fiktion, daß dieses Gebiet bestehe, läßt sich nicht länger mehr aufrecht erhalten. Durch den gesteigerten deutschen Reiseverkehr in den ladinischen und besonders in den deutschen Gegenden Welschtirols, überhaupt durch die sich mehr und mehr verdichtenden Beziehungen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 21.02.1909
Physical description: 16
. Mit der illustrierten Unterhaltungs-Beilage: „Sonntagsblatt". Nr. 8. Dev Vezrrs des ttcz jederzeit besinnen. Die Leistungen des Deutschen Schulvereins für Tirol. Von Dr. Konrad Twerdy. Wie in so mancher anderen Beziehung nimmt Tirol unter den Ländern der Ostmark auch auf dem Gebiet der deutschen Schutzarbeit eine Sonder, stellung ein. Es ist das einzige dieser Länder, in dem unsere Stammesbrüder nicht von Slaven bedrängt werden, sondern von Italienern, nicht von einem Volksstamme, der seine Kultur uns verdankt

, sondern von einem Volke, dessen Kultur so alt ist, wie die unsrige. Während in den andern gemischtsprachigen Ländern die Deutschen durch die Angriffe des nationalen Gegners, durch den Kampf, der ihnen aufgedrungen worden ist, längst gelernt haben, unser hehres deutsches Volk zu lieben und sich mit Stolz Deutsche nennen, war bis in die aller- jüngste Zeit im deutschen Lager Tirols von einer nationalen Bewegung so gut wie nichts zu merken. Erst die Gründung des Tiroler Volksbundes hat in erfreulicher Weise Wandel

geschaffen. Freilich haben seine Gründer als genaue Kenner der Deutsch-Tiroler die nötige Vorsicht nicht außeracht gelassen. Daher lautet der Wahlspruch des Bundes: „Tirol den Tirolern". Kein Wort vom Deutsch tum! Das Wort deutsch könnte ja so manchen biederen seines Deutschtums noch nicht bewußt gewordenen Deutsch-Tiroler abhalten, dem Tiroler Volksbund beizutreten. Trotzdem ist dieser Bund zweifellos ein deutscher Schutzverein, dessen Grün dung uns freuen muß, weil er auch den Tiroler deutschen Michel

aufrüttelt, dem zur Zeit die -schlafmütze allerdings noch tiefer im Gesicht sitzt, als seinen Namensvettern außerhalb Tirols. In einer Beziehung nimmt Tirol auch eine rühmliche Sonderstellung ein. Außerhalb dieses Landes haben die deutschen Priester der römischen Kirche — abgesehen von wenigen Ausnahmen, die nur die Regel bestätigen — keinen Sinn für die Not des Volkes, dessen Söhne sie sind, kein Ver ständnis dafür, daß der Kampf, den die Deutschen um Erhaltung ihrer Art und Sitte führen

, auch nn hellrger Krieg ist. In Tirol ist die Zahl der deutschen Priester groß, die deutsch fühlen und lyren Stammesgenossen im Kampfe gegen die «relschen als Führer voranschreiten. Ich will nicht vme nennen, einerseits uni nicht ermüdend zu wirken, anderseits um denen, die genannt werden •?' n i a schaden. Denn ein großer Teil ?? chnen steht unter der Aufsicht welscher Pfarrer «uv Dechanten und des welschen Fürstbischofs von 3-ivu ^ auch unter den deutschen Priestern ölbt es Ausnahmen, die gerade unter denen

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 16.04.1911
Physical description: 12
Oftmarkdeutschen von dem ihm lAugedachten schmach vollen nationalen Untergänge rettet. Das eigentlich Schmachvolle für die Deutschen liegt eben in dem Umstande, daß. ihre eigenen Ver treter das fanatische deutschfeindliche Regiment, das die ehemals deutschen Bundesländer um des hierar chischen Roms willen unter slawische Vorherrschaft brin gen will, durch ihr Verhalten unterstützen. Die re gierungsdeutschen Abgeordneten haben es bisher unter lassen, ihre Wähler über den wahren Charakter

der österr. Staatspolitik aufzuklären. Geradezu verbre cherisch ist es von ihnen, daß sie z. B. das Ministerium Bienerth, das doch dem Mini der i uni des seligen Ta affe wie ein Ei dem anderen gleicht, als deutsch freundlich hinzustellen suchen und durch diese Vor spiegelung einer falschen Tatsache es den: slawisch- klerikalen Regime in Oesterreich ermöglichen, das Bündnis mit dem Deutschen Reiche zu Sl awisierungszw ecken zu iniß br au ch en . Oesterreich selber ist durch! das Bündnis erstarkt

und konnte sich territorial vergrößern, dagegen hat es, wo es nur konnte, der deutschen Sache Schaden zugefügt. Draußen in: Deutschen Reiche beginnt man zum Glücke bereits das Bündnis mit der Donaumonarchie seinem richtigen Werte nach einzuschätzen. So schreibt die von Dr. Ernst Wachter in Weimar herausgegebene Monatsschrift „Die Jahreszeiten" irr Folge 6 vom Lenzmonde 1911 u. a. folgendes: „Den einzigen Nutzen, welchen das Deutsche Reich von den Bündnissen genoß, war der, daß. der Wiener Hof nicht offen

Reich slawischer Na tion müßte erst fertig gestellt werden, wenn man den Verlockungen Frankreichs und Englands folgen und vor allem dem ftürrrrischen Begehren der eigener: Sla wen nach einem Rassenkriege gegen die Deutschen Er- füllrrrrg gewähren wollte, vor allem nach einem Ver nichtungskriege gegen das neue protestantische Kaiser turn, auf welcher: das Papstturn und fein jesuitischer Anhang schon seit dessen Gründung, vor: infernalischem Hasse erfüllt, los arbeiteten. Von Oesterreich

Gefühle übrig hat? Frank reich hat ar: Deutschland nur zwei kleine, ihm einst geraubte Provittzen zurückgeben müssen und brütet noch fort Rache deswegen. Das Haus Habsburg hat ein 600jähriges Kaisertum an das .Haus Hohenzollern ver loren und soll heute ein aufrichtiger Bun desgenosse seines Verdrängers sein? Wer kann so etwas glauben? Und lehrt nicht die ganze Haltung des Hauses Oesterreich; deutlich genug, von welchen Gesinnungen man in der Wiener Hofburg gegen die Deutschen erfüllt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 04.11.1904
Physical description: 16
Einschleppung durch die Viehwärter zurückgeführt, welche mit ihren von der Einfuhr zurückgewiesenen kranken Tieren auf öster reichischem Gebiete in der Nähe von Füssen abgesperrt wurden. Im Jahre 1899 wurden allerdings acht Einschleppungsfälle von der deutschen und unserer Regierung aktenmäßig behandelt, davon jedoch nur in vier Fällen die Einschleppung unsererseits zugestanden. Hingegen kann in den Jahren 1900, 1901 und 1902 aktenmäßig keine Einschleppung von Maul- und Klauenseuche

unsererseits nach dem Deutschen Reiche festgestellt werden. Vermutungen, daß das Auftreten der Maul- und Klauenseuche an verschiedenen Orten des Deutschen Reiches auf die Einfuhr von Vieh österreichischer Her kunft zurückzuführen sei, sind wohl nicht maßgebend, um auf Grund derselben eine Anklage gegen uns zu erheben, umsomehr, als diese vermeintlichen Einschleppungen selbst in den amtlichen Berichten meist mit den Worten „vermutlich" und „möglicher weise" bezeichnet und in dem einen Falle sogar

auf den Personen verkehr zurückgeführt wurden. Die Veterinärverhältnisse in der österreichisch-ungarischen Monarchie sind, insbesondere insoweit es sich um das Rindvieh handelt, bei weitem günstiger als im Deutschen Reiche. In Deutsch land waren während des Zeitraumes 1898 bis 1902 an Maul und Klauenseuche 2,879.091 Stück erkrankt, was, auf "den ge samten dortigen Rindviehbestand von ungefähr 18-9 Millionen aufgeteilt, einen Prozentsatz von ungefähr 15 Prozent Erkrank ungen ergibt, während in Oesterreich

-Ungarn innerhalb desselben Zeitraumes 608.868 Stück Rindvieh an derselben Seuche erkrankten, daher mit Berücksichtigung des Gesamtrindviehbestandes der öster reichisch-ungarischen Monarchie von 16 Millionen Stück nur 3'8 Prozent desselben. Wie die deutschen Landwirte nun dazu kommen, ein Viehseuchenübeneinkommen mit uns als eine große veterinäre Gefahr für die deutschen Rindviehbestände zu bezeichnen, ist nach der Viehseuchenzusammenstellung der beiden Staaten um so unerklärlicher

, als z. B. die Lungenseuche bei uns im Jahre 1902 bereits vollkommen erloschen war, während im Deutschen Reiche in demselben Jahre noch 715 gefallene oder getötete Rinder in r-tn Rubrik dieser Krankheit im „Statistischen Jahrbuche des Deutschen Reiches" verzeichnet find. Daß übriges unserer Rindviehausfuhr nach Deutschland nach keiner Richtung hin die Verseuchung der dortigen Rindviehbestände mit Maul- und Klauenseuche zuzuschreiben ist, wird aus der Gegen überstellung unserer Rindviehausfuhrziffern und der Verseuchungs

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 12
Date: 09.10.1909
Physical description: 12
läge? Die großdeutsche Idee für die Deutschen im Reiche. Dank der Opserwilligkeit der deutschen Fürsten, die für die Gemeinsamkeit gar manche Vorrechte dahingaben, war dem deutschen Volke eine glänzendere Gegenwart beschieden als je zuvor. Aber um so unheilvoller gestaltete sich das Schicksal der Deutsche» in Oesterreich-Ungarn, unserer Nachbar monarchie. Van Deutschland, zu dem sie von jeher gehörten, seitdem es eine deutsche Geschichte gibt, mit Gewalt losgerissen, waren die Deutschen

in Oesterreich-Ungarn nicht mehr imstande, die leitende Stelle, die sie in der ganzen Monarchie inne hatten, aufrecht zu erhalten. Sie verloren zunächst Ungarn und wurden bedrängt in verschiedenen Königreichen des Reiches; da, wo sie mit einer großen Anzahl einer fremdsprachigen Bevölkerung verbunden waren, wurden sie von einer Stelle in die andere gedrückt, und sogar in rein deutschen Ländern gerieten sie in! eine nichts weniger als leichte Stellung. Es war das ja ganz natürlich, denn, wenn Oesterreich

-Ungarn ebensoviele Jahrhunderte, als jetzt Jahrzehnte her sind seit dem Gefechte bei Helmstadt — über 400 Jahre, nämlich seit 1437, als Kaiser Albrecht II. den Thron bestieg — mit kurzen Unterbrechungen an der Spitze Deutschlands gestanden, mußte durch das gewaltsame Hinaustreiben Oesterreich-Ungarns aus Deutschland die Herzschlagader des Deutschtums in Oesterreich-Ungarn unterbunden werden. Das fortwährend Oesterreich zufließende deutsche Blut kam nicht nach Oesterreich-Ungarn, und die Deutschen

sind dadurch in eine schwere, man möchte sagen trostlose Lage versetzt. Was ist da zu tun? Meiner Ansicht nach bleibt den Deutschen in unserer Nach- barmonarchie nichts anderes übrig als das, was allen, die nicht im Deutschen Reiche sich befinden und die mit anderen Nationen Zusammenleben, nämlich daß sie fest Zusammenhalten, eins bleiben, Streitigkeiten, die ja unvermeidlich sind, zurück hallen und sich vertragen. Ich möchte hier noch etwas anderes dazu sagen: Sie müssen trachten, treue Staatsbürger

und tüchtige, hervorragende Menschen zu sein, dann wird es ihnen wieder ge lingen, die Stellung einzunehmen, die ihnen zu kommt. Aber etwas dürfen sie nicht tun: sie dürfen durchaus nicht über die Grenze schielen. Das ist Hochverrat und eine Schädigung aller guten staats treuen Deutschen in Oesterreich-Ungarn. Es ist auch nicht zulässig, daß von Seite des Deutschen Reiches in die Verhältnisse unserer Nachbarmonarchie einge- grifsen werde. So wie wir es uns verbitten, daß das Ausland sich in unsre Geschäfte

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 21.09.1902
Physical description: 16
es, daß bereits von einem notwendig gewordenen Machtwort des Kaisers ge sprochen wird. Hinsichtlich der nationalen Verständigung stehen die Dinge nicht viel besser, wenn man auch Grund zur An nahme hat, daß die Regierung mit entsprechenden Vorschlägen in dieser Frage hervortreten wird, welche für beide nationale Parteien diskutabel erscheinen werden, so wird es doch des größten Entgegenkommens sowohl seitens der Deutschen als auch der Tschechen bedürfen, um zu einem vorläufigen Waffen stillstand zu gelangen

, durch den eine Verhinderung der parla mentarischen Tätigkeit hintangehalten werden soll. Cs wäre zu wünschen, daß es den eifrigen Bemühungen der Regierung gelingt, endlich über alle Schwierigkeiten hinwegzukommen. Abg. Prof. Kaiser über die Lage. Der Vize präsident des Abgeordnetenhauses Reichsratsabgeordneter Prof. Kaiser bespricht in einer Zeitschrift an eine Wiener Korre spondenz die innere politische Lage. Die Lage der Deutschen in Oesterreich — schreibt er — muß derzeit, obwohl so manche Verhältnisse

für die Deutschen nicht ungünstig liegen, als eine keineswegs gesicherte, beruhigende bezeichnet werden. Gewiß ist es für die Deutschen günstig, daß die Staatsregierung sich derzeit in den Händen von deutschen Beamten befindet, welche die Deutschen nicht weiter zurückzudrängen beabsichtigen und die Verfassung und den Parlamentarismus aufrechtzuerhalten bestrebt sind. Durch die Erzielung der Arbeitsfähigkeit des Hauses haben die Deutschen auch für sich eine bessere StellunÜ errungen. Sollen Verfassung

und Parlament sich festigen, dann müssen alle ehrlichen Volkssreunde auf das entschiedenste gegen die Verrohung der parlamentarischen Sitten auftreten. Die Sache des Volkstums fordert, daß alles getan werde, um möglichst alle Deutschen in nationaler Hinsicht zu einigen zu unentwegter Abwehr aller Angriffe, wie dies auch bei den Slaven der Fall ist. Die Deutschen müssen aber endlich auch etwas politischer Vorgehen. Sie müssen zur Einsicht kommen, daß auch eine durch und durch deutsche Regierung

sich nicht erhalten kann, wenn die ihr nächstehenden Parteien aus Furcht, durch parlamentarische Demonstration Radikaler nach außen hin übertrumpft zu werden, sie jeden Augenblick im Stiche lassen. Ein gehässiges verletzendes Vorgehen unter den deutschen Parteien und gegen die Nichtdeutschsn wird die Sicherung des nationalen Besitzstandes gefährden. Bleiben die Deutschen einig, dann wird die Sache des Deutschtums und des Staates siegen. Eine Erhöhung der Militärtaxe beabsichtigen die Abg. Schrott und Trasojer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 19.04.1909
Physical description: 8
14.40 K, Einzelnummer in Innsbruck und auswärts 10 Heller. Deutschland vierteljährig 3.90 K, Schweiz vierteljährig 4,50 K. Nr. 47 Innsbruck, Montag, IS. April 1909 17. Jahrg. werden kann. Der unwissende tschechische Proleta rier wird immer wieder von deutschen Kapitalisten in deutsche Land gerufen werden; der klassenbewußte tschechische Arbeiter läßt sich nicht mehr als Lohn drücker und Streikbrecher mißbrauchen. Der tsche chische 'Bauernsohn wird immer in deutschen Städten Arbeit suchen, solange

er in der tschechischen Heimat keine Nahrung finden kann; die Beschleunigung un serer industriellen Entwicklung, die Befreiung der Industrie von agrarischen und zünftlerischen Fesseln werden dem tschechischen Landvolk in seiner .Heimat Brot und Arbeit geben, den tschechischen Proletarier von der bitteren Notwendigkeit befreien, im frem den Lande, unter Hemden Menschen eine Arbeits stelle suchten zu müssen. Die deutschen Industriellen mögen in Krisenzeiten tschechische Arbeiter entlassen, sich von kurzsichtigen

Politikern wohl noch als Vor kämpfer des Deutschtums feiern lassen, weil sie bei schlechteni Geschäftsgang den Lohnsklaven aus der Werkstätte jagen, den sie bei gutem Geschäftsgang selbst herangezogen haben; kommt wieder eine Zeit der Prosperität, dann wird denselben Herren der tschechische Arbeiter wieder willkommen sein, wenn sie nickst genug deutsche Proletarier finden. Nur wenn wir der deutschen Arbeiterklasse die Möglichkeit schäsfen, eine zahlreiche und fähige Nachkommen schaft zu erziehen

, die den Bedürfnissen der deut schen Industrie genügt, wenn wir die furchtbare Sterblichkeit, insbesondere die grauenhafte Kinder sterblichkeit verringern, die heute noch die deutsche Arbeiterklasse dezimiert, werden wir den deutschen Besitzstand gegen fremden Zuzug sichern können. Nicht der Sprachenkampf, nicht die ebenso wir kungslosen als brutalen Mittelchjen des nationalen Boykotts sichern das deutsche Land dem deutschen Volke. Die ersten Forderungen einer wahrhaft na tionalen Politik der Deutschen

von Deuticke, Wien, eine kleine Schrift, betitelt „Einige neue Zahlen zur Statistik der Deutschösterreicher" von Michael Hämisch erschie nen, die wiederum unsere nationalen Forderungen mit neuen Argumenten bekräftigt. Hämisch zeigt zunächst, daß, die Zahl der Ge burten in fast allen Sprachgebieten Oesterreichs ge sunken ist. In den deutschen Gebieten kamen in: Jahresdurchschnitt 1871—1873 noch 36.6, dagegen 1901—1903 nur noch 32.5 Lebendgeburten auf je 1000 Einwohner. Aber in den slawischen Bezirken

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 03.08.1907
Physical description: 16
Im Anschluß an das fünfte deutsche Turner- bundesfeft unternahmen mehrere Teilnehmer des selben — im ganzen 33 Personen, darunter 5 Damen — unter Führung des Prof. Edgar Meyer eine Turnfahrt nach den deutschen Sprachinseln in Südtirol. Wochenlang vorher wurde in den irreWntistischen Blättern ein förmlicher Hetzzug gegen die deutschen Touristen gepredigt, und wie man nun sieht, mit vollem Erfolg. Die Deutschen wurden überfallen und mißhandelt, mehrere von ihnen durch Steinwürfe und Stockhiebe

seine Anhänger, um den Deutschen in Persen am Ausgange des Fersentales entgegenzutreten. Die Deutschen nächtigten in Palai und stiegen am 26. morgens durch das Fersental bergab. In Gereut wurde Mittagstation gehalten und nach kurzer Rast gings um 3 Uhr gegen Persen zu weiter. Auf dem Wege dahin begegneten den deutschen Touristen drei Gendarmen, die ihnen mitteilten, daß sie in Persen von ungefähr 100 Italienern in feindseliger Absicht erwartet würden. Ab und zu bemerkte man auch deren Vorposten

, die augenscheinlich die Stärke der deutschen Ge sellschaft auszukundschaften hatten. In Persen spielte der Telegraph, um aus Trient „Verstär kungen" herbeizuholen, die auch tatsächlich kamen. Um nicht direkt in eine Falle zu laufen, be schlossen die Deutschen einen Umweg zu machen und stiegen in Begleitung der drei Gendarmen wieder bergan. Nur ein älterer Herr aus Berlin, der dazu schon zu ermüdet war, mietete sich bei einem Bauer ein Maultier, um den Weg fort zusetzen. Seiner Erwartung, als Einzelner

der Aufmerksamkeit der Italiener zu entgehen, erfüllte sich nicht. Er wurde von seinem Reittier herab- geriffen und derart verletzt, daß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Zwei Gendarmen nahmen sich seiner an und brachten ihn, von dem Gejohle der Italiener begleitet, nach Persen und von dort zur Bahn, um ihn vor weiteren Miß handlungen zu schützen. Die übrigen Deutschen Haspingers erste Wüstentat. ( 1796 .) Noch hat er in Bozen die Schulbank gedrückt, Da kam's wie ein Blitzstrahl vom Himmel gezückt

Persen genähert. Gegen 6 Uhr abends ver- i sperrten ihnen ungefähr 200 Italiener, die davon i erfahren hatten, den Weg. Man verlangte wütend die „Auslieferung" (!) Prof. Meyers; als die i Situation bereits äußerst kritisch war. erschien Be- ‘ zirkskommissär Bergmann mit 16 Gendarmen, um den Deutschen den Weg frei zu machen. Man begann zu unterhandeln (!) und um der ganzen Sache auch eine komische Seite abzugewinnen, ver langten die Italiener, die Deutschen mögen „zum Zeichen der Ehrfurcht

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Gardasee-Post
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Page 1 of 12
Date: 05.02.1910
Physical description: 12
eine Mahnung an alle Deutschen am See, welche in dem Schlußsatz gipfelte: Mehr Zusammen halt, mehr gemeinsame Arbeit. Es wurde uns nun vor allem verübelt, daß wir uns nur an die Deutschen wenden. Als deutsche Zeitung können wir uns doch nicht wohl an die Italiener wenden, abgesehen davon, daß die Meisten nicht im stände sind, deutsch zu lesen. „Monti e Riviere“ wittert in dieser Mahnung, welche sie als „dunklen Sinnes“ bezeichnet, politische Hintergedanken, denn z u welchem Zwecke könnten wir sonst mehr

gemeinsame Arbeit fordern? Man sieht hieraus, wie oberflächlich sich die Redaktion seither mit den Verhält nissen am Gardasee beschäftigt hat. Die am Gardasee lebenden Deutschen haben sehr wohl noch andere Interessen als politische, welche ihren stärkeren Zusam menschluß rechtfertigen. Da ist es vor allem die Vertretung- der deutschen Geschäftswelt nach außen, speziell im Deutschen Reiche, welches 50% aller Besucher des Gardasees stellt. Wir konnten in unserer letzten Nummer darauf hinweisen

, daß in deutschen Städten S| cn Plakäte befinden mit der Aufschrift: -Oeht nicht an den Gardasee“. In Dutzen den von Artikeln haben wir darauf hinge- wiesen, wie falsch ein Boykott wäre, haben darauf hingewiesen, daß die kindische Hetze Vum Vorjahre nur von einigen beschäfti gungslosen Leuten inszeniert und von den auenern am See selbst scharf zurückgewiesen I Riva, 5. Februar 1910. V- Jahrgang. wurde. Diese Aufklärungsarbeit erfordert Mittel und Mitarbeiter und wäre allein eines Aufrufes zum Zusammen schlüße

würdig. Sind die meisten Deutschen nicht am See geboren, so haben die Deutschen den Garda see doch zu dem gemacht, was er heute ist; es ist aber nicht unsere Art, bei Er reichtem stehen zu bleiben, weil Stillstand gleichbedeutend mit Rückschritt ist. Es bedarf also auch der ferneren Werbe-Arbeit für den See. Die Reklame der Italiener wird systema tisch für französische und englische Blätter gesammelt und gibt es leider italienische Hoteliers und Inhaber von Pensionen, welche sich dazu verleiten

lassen. Wir sagen ver leiten lassen, denn die ganzen Ausgaben in dieser Richtung sind verlorenes Geld. 2 ) Der Gardasee ist und bleibt für den Deutschen der nächstgelegene oberitalienische See, der Franzose kommt hier gar nicht in Betracht, der Engländer läßt sich niemals in alte Reiserouten lenken. Bei dieser Gelegen heit möchten wir diese sorgsamen Hüter des Gardasees fragen: Was glaubt Ihr, wie unser schöner See aussehen würde und wie sich das Leben an seinen Ufern gestaltet hätte, wenn an Stelle

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 04.11.1904
Physical description: 16
in Deutschland zu decken, da während des Zeitraumes von 1892 bis 1900 eine zwölsprozentige Zunahme des Lebendgewichtes des deutschen Vieh slandes sestgestellt wurde. Wenn dieser zwölfprozentige Zuwachs zu der laut amtlicher Zählung nachgewiesenen achtprozentigen Zu nahme des Viehstandes der Stückzahl während des obenerwähnten Zeitraumes hinzugerechnet wird, so ergibt sich nach Klappers An gabe eine genügend hohe Zuwachsziffer des deutschen Rindvieh, bestandes, um die Fleischversorgung der Bevölkerung

des Deutschen Reiches, welche sich im gleichen Zeiträume knapp um elf Prozent vermehrt hat, durch die inländische Viehproduktion sicherzustellen. Ter Hauptreserent der österreichischen Zentralstelle zur Wahrung der land- und forstwirtschaftlichen Interessen, Herr Alfred Simitsch von H o h e n b l u m, weist aber auf Grund der tatsächlichen Ver hältnisse folgendes nach. Für die Fleischversorgung des Deutschen Reiches ist nicht allein die Zunahme des Gesamtrindviehstandes der Stückzahl

nach und die Gewichtszunahme desselben maßgebend, sondern in erster Linie das Gewichtsverhältnis der dem dortigen Verbrauch zur Verfügung stehenden Ochsenbestände, und in der betreffenden Ab teilung des „Statistischen Jahrbuches des Deutschen Reiches" finden wir ganz merkwürdigerweise, daß das Gewicht der zwei Jahre allen und älteren Stiere und Ochsen im Jahre 1892 766.686 Tonnen (7,667.000 Meterzentner), im Jahre 1900 aber nur 740.563 Tonnen (7,406.000 Meterzentner) betragen hat. Es ist daher gerade in jener besseren

Schlachtviehgattung des deutschen Rindviehbestandes, welche zur Versorgung des Fleischbedarfes des Deutschen Reiches, oder wenigstens der besseren Kundschaft, herangezogeu werden muß, ^während des Zeitraumes 1892 bis 1900 keine Gewichtszunahme, sondern im Gegenteil eine vier- bis sechsprozentige Gewichts abnahme zu verzeichnen. Stellt man diese Berechnung der elfprozentigen Bevölkerungs zunahme gegenüber, so gelangt man wohl zu einer wesentlich an deren Schlußfolgerung als zu der des Edmund Klapper. Bei unserem

Viehverkehre mit dem Deutschen Reiche spielen gerade die Prima-Mastochsen die Hauptrolle, und es sind eben diese, die das Deutsche Reich unserer Ansicht nach nicht entbehren kann, ohne sich ins eigene Fleisch zu schneiden. Das wird wohl nicht be stritten werden. Auch bestreitet Klapper, daß sich die Vermehrung des deutschen Viehbestandes nicht auf Kosten des Getreidebaues vollzogen habe, da letzterer tatsächlich im Deutschen Reiche nicht eingeschränkt worden sei. Nun ist es allerdings richtig

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Gardasee-Post
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Page 6 of 14
Date: 08.02.1908
Physical description: 14
Gaifas. Präsident: Schrie der? Zeuge: Hörte nichts. Zeuge kann Nie manden nennen, der einen Stock warf. Ueber Dr. Pernprunner und Tecilla kann Zeuge nur sagen, dass Gendarm Fruet Nach forschungen hielt über Klagepunkt, dass sich diese zwei auf einen Deutschen warfen im Vorfall Calliano — gibt negatives Re sultat. Als Zug fort war, schrie Rosmini Carlo: „Bravi Gendarm i, Evviva l’Äustria.“ Sehr erregt war Ünterwegher, aber nur in Worten, nicht in Taten. Präsident: War ünterwegher

noch in Ar beitskleidung? Zeuge: Erinnere mich nicht mehr daran. Zeuge kennt von den Angeklagten Nie mand, der besonders hervortrat, ausser zwei, von denen noch gesprochen werden wird. Präsident: Sahen Sie bei einem Deutschen einen Revolver? Zeuge: Nein. Präsident: Machte zu Ihnen ein Demon strant die Bemerkung, dass ein Tourist einen Revolver hat? Zeuge: Nein! Er hörte auch keine dro henden Worte, sah Niemand vom Zug, der aus Süd kam, aussteigen. Hatte keine Zeit zu beobachten. Präsident: Erschien Ihnen die Situation

kritisch? Wie viele Demonstranten waren ? Zeuge : Am Platz 400—500. Präsident: Konnten die Deutschen Furcht haben ? Zeuge: Einige Frauen hatten Furcht. Am Weg zur Bahn waren sie traurig, sprachen kein Wort. Gefahr bestand. Präsident: Sprachen Sie mit einem ge wissen Lechleithner? Zeuge : Nein. Angeklagter Torelli und Mario Gerloni werden mit Zeugen kon frontiert. Diese zwei waren, es welche den Deutschen anfielen. Die Worte sprach Gerloni. Gerloni remonstriert. Präsident: Können Sie auf Eid aussagen

gegen alle Deutsche gerichtet? Zeuge: Nein, hörte auch davon! nur gegen Prof. Meyer. Präsident: Sahen Sie die zwei Deutschen, welche am Bahnhof zurückblieben. Tat ihnen die Menge etwas? Zeuge: Wir nahmen einen nach Rovereto mit. Präsident: Und der andere? Zeuge: Ging gegen den Frachtenbahnhof. Präsident: Hörten Sie Revolverschüsse? Zeuge: Nein, auch nicht vom Zug heraus. Ich hätte es hören müssen. Präsident: Ein Angeklagter sagt, er hörte und sah vom Zug aus schiessen. Wie weit waren Sie vom Zug entfernt? Zeuge

Berdotti ein ? Zeuge: Nachdem Meyer eingestiegen war. Nach Aussage des Zeugen scheinen die Deutschen in den vorderen Zug eingestiegen zu sein. Auf weitere Frage des Verteidigers war schon jemand zu erkennen, der schrie, oder was anderes tat. Dr. Pezzi: Erinnern Sie sich, dass ich Kinder fortschickte, die Steine vom Platz warfen, die ich selbst fortsandte? Es Ihnen sagte? Zeuge: Daran erinnere ich mich nicht, wohl aber an die Kinder. Die Verteidiger werfen noch andere un wesentliche Fragen

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Tiroler Post
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Page 3 of 16
Date: 06.10.1905
Physical description: 16
Wokkstag in ISrürru. Am Sonntag hat in der mährischen Hauptstadt eine große Tagung stattgesunden, welche gegen die von der Regierung geplante Errichtung einer tschechi schen Universität in Brünn Stellung nahm. Es ist eigentümlich, daß die österreichischen Regierungen es immer darauf abgesehen haben, solche Maßnahmen zu treffen, welche zu der größten Verbitterung führen und deren Folgen sich dann in den gesetz gebenden Körperschaften sehr störend bemerkbar machen. Die Deutschen Mährens

haben sich in De putationen, Entschließungen und auch auf andere Weise gegen die Errichtung einer tschechischen Uni versität in Brünn ausgesprochen, indem sie nicht mit Unrecht eine große Gefahr für das Deutschtum darin erblicken. Da die Regierung aber trotzdem auf ihrem Vorhaben zu beharren schien, so beriefen die deutschmährischen Abgeordneten einen deutschen Volks tag ein, der die Stimmung aller Deutschen zum Ausdruck bringen sollte und auch in seltener Har monie die Deutschen der verschiedensten Parteien

zu sammenführte. Der Verlauf des Volkstages hat aber auch gezeigt, daß die Befürchtungen, welche an die Errichtung einer tschechischen Universität ge knüpft sind, leider sehr berechtigte sind, denn die Tschechen hatten ebenfalls ihre Mannen aufgeboten, um für die von ihnen geforderte Universität zu de monstrieren. Das gab Anlaß zu großen Demon strationen, die, von den Tschechen heroorgerufen, das Einschreiten des Militärs zur Folge hatten. Viele Verwundete und auch ein Toter sind zu beklagen. Die Deutschen

hatten einen großen Fackelzng veran staltet, auf den die Tschechen an verschiedenen Orten Angriffe machten. Dadurch entstanden Schlägereien, Fenster wurden eingeworfen, wie cs schon so Unsitte ist und schließlich mußte Militär zur Herstellung der Ruhe aufgeboten werden. — Abgesehen von diesen Vorgängen bot der Volkstag ein Bild der vollkom menen Uebereinsttmmung aller Deutschen. Ueber hundert Abgeordnete waren erschienen, daruntr auch die christlichsozialen Abgeordneten Dr. Weiß- kir ch n er und Sch raff

l. Letz'erer hielt bei der massenhaft besuchten Versammlung folgende, mit minutenlangem, stürmischen Beifalle aufgenommene Rede: „Liebwerte Volksgenossen! Mit großer Freude bin ich der Einladung gefolgt, in Ihrer Mitte zu erscheinen. Ich schätze es mir zur Ehre, den Deutschen Mährens namens der Christlichsozialen Vereinigung und Hunderttausenden Deutschtiroler, die ich im Parlamente zu vertreten die Ehre habe, herzlichste Grüße zu überbringen und Sie unserer Sympathien zu versichern. (Lebhafter Beifall

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 12
Date: 11.05.1906
Physical description: 12
Präsidenten des Landeskulturrates für Tirol für die von 1906 bis 1911 dauernde Funktionsperiode. Der Unterricht der zweiten Landessprache. Gerade in der jüngsten Zeit hat wieder eine ganze Reihe von Bürgerschulen in deutschen Städten Böhmens den Unterricht in der böhmischen Sprache eingeführt. Zudem wird durch die Errichtung von „Sprachkursen" insbesonders den Handelsbefliffenen praktische Gelegenheit zur Erlernung des Böhmischen gegeben. An der Prager deutschen Univer- sität werden ebenso

wie an der deutschen technischen Hoch schule mit dem nächsterl Jahre Lektorate für die böhmische Sprache errichtet werden. Immer häufiger werden die Mahnungen der deutschen Politiker und Blätter an die deut sche Jugend, sich die Kenntnis der anderen Landessprache anzueignen, um im Existenzkämpfe besser befähigt zu sein. Bei der Zähigkeit, nrit der die Deutschen einen einmal ge faßten Vorsatz festhallen' und durchführen, ist es zweifellos, daß die Gelegenheit zur Erlernung der böhmischen Sprache, immer mehr

sich ausweiren tlnd innner mehr benützt werden wird, so daß schon in absehbarer Zeit der größte Teil des deutschen Nachwuchses beider Landessprachen mächtig sein u. dadurch qualifiziert sein wird, Stellen im Staats- und Lan desdienste auszufüllen, welche jetzt zum großen Teile böhmi schen Bewerbern aus dem Titel zufallen, daß eben diese ne ben ihrer Muttersprache auch deutsch können und darum die Voraussetzung für die besagten Amtsposten im höheren Gra de erfüllen, als die deutschen Rivalen

. Während aber auf deutscher Seite die Tendenz, die andere Sprache zu erlernen anhält und sich stetig ausdehut, nimmt auf böhmischer Seite die Kenntnis der deutschen Sprache unleugbar und stetig ab. Von den Absolventen der Mittelschulen sind immer weniger der deutschen Sprache mächtig und die Aspiranten für ein öffentliches Amt weisen vielfach auch nur nrehr lückenhafte Sprachkenntnisse auf. Die Ursachen dafür liegen einesteils an der Unlust, eine fremde Sprachenniaterie zu bewältigen, andererseits an der unpraktischen

Lehrmethode. Kommt es doch nicht allzuselten vor, daß der Lehrer der deutschen Spra che selbst nicht einwandfrei deutsch kann. Daß die böhmi sche Jugend sich daniit selbst in Nachteil setzt und über kurz oder lang von den Deutschen überflügelt werden wird, liegt auf der Hand. Das ist auch offen auf dem jüngsten alt- czechischen Parteitag ausgesprochen worden, der eindringlich und programmatisch zur eifrigen Pflege des deutschen Sprach unterrichtes riet. Wahlbilder aus Ungarn. Die offiziellen Tele

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 16.10.1910
Physical description: 16
Boten^. (Eigenbericht.) Immer wurde in jenen Kreisen, denen die na. tionale Schutzarbeit am Herzen liegt, darüber gejammert, daß die deutschen Arbeiter der inler- nationalen Sozialdemokratie nachlaufen und daß die deutschen Bauern den klerikalen Agitatoren Gefolgschaft leisten. Es wurde aber bisher so ziemlich alles unterlassen, was diese realwerbenden Volksschichten zum Mittun in der Schutzcnbeit veranlassen könnte. Dem deutschen Arbeiter fehlt die Stelle, die ihm Arbeit beim deutschen Arbeit geber

vermittelt und dem deutschen Bauer fehlt die Stelle, die ihm deutsche Arbeiter vermittelt. Die Arbeiter bilden 62 v. H. unserer deutschen Bevölkerung und mit den wirtschaftlichen Inte ressen dieser Mehrheit muß gerechnet werden, wenn unsere nationale Schutzarbeit Erfolg haben soll. Diese wirtschaftlichen Interessen treiben den deutschen Arbeiter zum Anschluß an die ge werkschaftliche Organisation der Sozialdemokratie oder zur Auswanderung. Der deutsche Landwirt und der deutsche Gewerbetreibende behilft

zurückzusühren, daß in vielen Arbeitszweigen Deutsche schwer zu bekommen find. Dem kann durch einen großzügigen, über das ganze Reich ausgedehnten und an einem Punkte zusammenlaufenden Arbeitnachweis und eine da mit verbundene Vermittlung abgeholfen werden. Tatsache ist nämlich, daß trotz allen lokalen Ar- beitermangels stets eine große Zahl arbeitsloser Deutscher zu finden ist. Statt aber die arbeitS- losen Deutschen aufzuklären, wo dieser Mangel vorhanden ist, läßt man sie ruhig aus wandern

der Hauptstelle der deutschen Schutzvereine und der Zentralkom mission der deutschen Arbeitervereine Oesterreichs gelangt. Nur ein Beispiel aus Westböhmen möge als Vorbild dienen. Für den ganzen Handels- kammerbezirk Eger wurde der Lohnvertrag und die ausschließliche Arbeitsvermittlung im Bauge werbe von den Unternehmern mit dem deutschen Bauarbeiterverband abgeschlossen. Die Folge ist, daß heute im ganzen Handelskammerbezirk nur deutschnationale Bauarbeiter — sogar zu etwas besseren Tarifsätzen

als in anderen Bezirken die Sozialdemokraten arbeiten — beschäftigt sind. Welche Aussichten für die Zukunft, wenn alle Schutzvereine, wie die Hauptstelle vertrauensvoll das große, vielleicht größte nationale Schutzwerk der deutschen Arbeiterschaft in die Hand geben. Hier handelt es sich einmal um ein stilles Frie. denSwerk, dessen Segen aber manche verlorene parlamentarische Schlacht aufwiegt. Unsere deutschen politischen Parteien bezw. deren Abgeordnete, können allenfalls, wenn sie Zusammenhalten, verhüten

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