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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 29.10.1908
Physical description: 8
bekommen und liegt schwer krank darnieder. Große Krawalle i« Prag. Am Sonntag vormittags kam es in Prag neuerdings zu lärmenden Demonstrationen gegen die deutschen Studenten. Die Polizei hätte an gesichts der Erklärung der deutschen Studenten schaft, unter allen Umständen auf den Graben Zu ziehen, um daselbst den traditionellen Sonntags-- bummel abzuhalten, die umfassendsten Sicherheits maßregeln getroffen. Schon in den frühesten Morgenstunden wurde in der inneren Stadt die ganze disponible

. Auch die öffentlichen deutschen Gebäude in anderen Straßen, welche gelegentlich der vorwöchentlichen Demonstrationen dem Steinbombardement des tschechischen Pöbels ausgesetzt waren, wurden durch starke Polizeipatrouillen geschützt. Das Militär hatte in den Kasernen Bereitschaft, um für den Fall größerer Zusammenstöße sofort aus rücken zu könM. Nach 9 Uhr begann der Zuzug des Pu blikums auf den Graben, wo sich alsbald ein überaus lebhafter Korso entwickelte. Gegen 10 Uhr sperrte die Polizei durch starke Kordons

den Graben von beiden Seiten ab sowie die zum Graben führenden Nebengassen. Niemand durfte mehr passieren. Außerdem wurde die Umgebung des deutschen Kasinos durch eine starke Polizeikette bis zum Gebäude der Landes bank abgesperrt. Der abgeschlossene Platz wurde vom Publikum gesäubert und berittene Polizisten hielten die Fahrbahn srei und drängten die inzwischen angesammelte Menge auf das dem deutschen Kasino gegenüberliegende Trottoir zurück, wo ebenfalls Fußpolizisten Posto gefaßt

hatten. Der Tramverkehr auf dem Graben war inzwischen eingestellt worden. Mehrere höhere Polizei- und politische Beamte versahen auf dem Graben den Dienst. Die Deutschen hatten nämlich beschlossen, den fälligen Sonntagsbummel unter allen Um ständen abzuhalten und unter keiner Bedingung dem Terror des aufgehetzten tschechischen Pöbels zu weichen. Nach 10 Uhr kam aus dem kleinen Tor des deutschen Kasinos der erste Zug der mit Farben geschmückten deutschen Couleurstudenten. Als die gegenüber dem Kasino angesammelte

Menge der deutschen Couleurstudenten ansichtig wurde, er tönten gellende Pfiffe und Hanbarufe wurden laut. Drohend erhob die Menge die Stöcke und die Polizei zu Fuß und zu Pferd hatte alle Mühe, um die Menge daran zu hindern, den Polizeikordon zu durchbrechen und sich auf die deutschen Stu denten zu stürzen. Polizeikommissär Dr. Ploch ließ die deutschen Studenten nur in Gruppen das Kasino passieren, und zwar mußten sich nach einer Gruppe deutscher Couleurstudenten immer deutsche Studenten

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 17.02.1899
Physical description: 12
berathen und mit den Deutschen unterhandeln und wird, wenn die Sache schief geht, mit seinen feinen diplomatischen Händen das ganze Kegelspiel umwerfen, sich ein bildend, er habe „alle Neune' gemacht. Das wird die angekündigte „Verfassungsrevision' sein, die von den Jungtschechen heiß ersehnt, von den Deutschen verpönt wird, noch bevor man sie kennt. Man kann den armen Monarchen nur bedaueru, der nach einem fünfzigjährigen Ringen mit Unge mach aller Art vor dem Zusammenbruch des stolzen Baues steht

Grundmauem aufgedeckt wurden) im Jahre 1802 beim Umrauten Dachziegel und Pseilscharten, HauSgeräthe u. A. zum Borschein kamen. Wie oft mag seitdem dieser Fundplatz durchwühlt, wie viele wichtige Funde mögen da verschleppt;., zertrümmert worden sein? DieS eine Beispiel zeigt wieder deutlich, daß eS sehr schwierig ist, dem Boden der schönen Maiser Lehne, wo der Weinbau seit Jahrhunderten betrieben wird, noch elwaS Ganzes, Unversehrtes zu entnehmen. Wie ganz anders im Deutschen Reiche

, wo durch das großartigste Unternehmen der.Neuzeit aus archäologischem Gebiete — der durch RelchSmittel in'S Leben gerufenen Limes-Forschung am römisch.germanischen Vrenzwall — in den letzten Jahren so glänzende Erfolge erzielt, in den herrlichen Wäldern deS Taunus ganze Kastelle, wie Feldberg. Holzhausen u. A. in ihren Grundrissen bloSgelegt werden konnten. Dr. Mazegger. Politische Nachrichten. Meran, 16. Februar. Die nationale Solidarität aller Deutschen Oesterreichs. Unter dem vorstehenden Titel veröffentlicht

die klerikale „Brixener Chronik' einen Leitaufsatz, in dem es unter anderm heißt: Die deutschen Minoritätsparteien zaben beschlossen, die nationalen Forderungen der Deutschen Oesterreichs zu formulieren und dann den Versuch zu machen, alle deutschen Parteien zu einem geschlossenen Auftreten und einigem Zu- ammenwirken zu bewegen, um die endgiltig formu- ierten Forderungen durchzusetzen. Wir begrüßen )iesen Gedanken mit voller Freude und erblicken in der Durchführung desselben den einzigen AuSweg

, um in absehbarer Zeit zu einem leidlichen nationalen Frieden zu gelangen und so endlich die Bahn frei zu bekommen für andere Arbeiten. Die Uneinigkeit war von jeher ein Erbübel der Deutschen, und auch in Oesterreich hutdigen sie ausgiebigst diesem Hange zur Uneinigkeit. Die Gegensätze zwischen den verschiedenen Parteien sind so groß und tief, daß eine Vereinigung aller Deutschen Oesterreichs auch nur zum Zwecke nationaler Vertheidigung unmöglich erscheint. Aber warum sollte dies nicht möglich

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 14
Date: 08.06.1898
Physical description: 14
« «i Uhr. Nr. «8. Mittwoch, dc» «. Juni I«S«. 32. Ichrgmg. Die nächste Nummer der „Meraner Zeitung' wird wegen des Feiertages schon morgen, Mittwoch, abends « Uhr ausge geben. 'MG Die Tiroler Klerikale« und die deutsche Gemeinbürgschaft. Meran, 7. Juni. Unter dem Titel „Die deutsche Gemeinbürgschaft' schreibt die dem Abg. Theologie-Professor Dr. Schöpfer nahestehende „Brixener Chronik' : „Die Deutschen wollen ihr Recht haben und sind entschlossen, weder. Budget noch Ausgleich zu be willigen, bevor

nicht die ungerechten Sprachenver ordnungen zurückgezogen sind. Tritt die katholische Volkspartei zur deutschen Gemeinbürgschaft über, so daß in nationalen Fragen alle deutschen Abge ordneten einig gegen die slavischen und speziell tschechischen Anmaßungen Stellung nehmen, so kann sich die Regierung — was sie zu wünschen scheint — als durch den Reichsrath genöthigt erklären, die Sprachenverordnungen aufzuheben. Damit aber wäre die Gesetzesmaschine, das Parlament, wieder flott gemacht. Wohl wäre hiebei

mit einer even tuellen tschechischen Obstruktion zu rechnen. Aber es ist doch sehr zweierlei, ob der wahrscheinlich isolierte club oder aber der Großtheil der deutschen' Abgeordneten Obstruktion treibt. Der eventuelle Widerstand der Jungtschechen wäre aus sichtslos und zugleich ungerechtfertigt, da die Deut schen durch Aufhebung der Sprachenverordnungen nur dasjenige zurückbekommen, was sie bis vor Jahresfrist besessen haben: das Recht nämlich, im eigenen Lande deutsch sein zu dürfen. Die Hauptfrage

ist nun diese: Werden sich alle deutschen Abgeordneten zusammenschließen zur deutschen Gemeinbürgschaft, um in nationalen Fragen, bei aller sonstiger Verschiedenheit der Parteirichtung» geeinigt vorzugehen? Im konser vativen Lager scheinen sich die Ansichten noch nicht ganz geklärt zu haben. Der geplante Zusammen schluß aller Deutschen hat in konservativen Kreisen entschiedene Freunde, aber auch entschiedene Gegner. Während ein sehr großer Theil der konservativen Deutschen und insbesondere die tirolischen Reichs- raths-Abgeordneten

es satt haben, den deutsch feindlichen, liberalen, huffitifch gefärbten Jungtschechen die Majorität für die Sprachenverordnungen zu verbürgen, um d »bei in wirthschaftlicher, politischer und kirchlicher Hinsicht gar nichts weiter zu er reichen, als daß die Wählermassen wankend werden und die konservativen Grundsätze in Mißkredit kommen, ist ein anderer Theil der konservativen Deutschen noch immer für ein ferneres Bllndniß mit den Jungtfchechen, um „ein liberales Regiment zu verhindern.' Wir müssen

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 29.01.1901
Physical description: 8
Seite 2. Nr. 13. Dienstag, ,,Brixener Chronik.' 29. Jänner 1901. Jahrg. XIV. .Leider hätte die geplante große Gemeinbürgschaft wieder ein bedenkliches Loch; denn man mag über die christlichsocialen Führer denken, wie man will, zum deutschen Volke gehören die Wähler christlichsoeialer Abgeordneter immer noch eher als fortschrittliche Handelskammerjuden.- Das Wolf-Blatt weiß ein probates Mittel, um der „Geyieinbürgschaftlhuberei' ein Ende zu machen: „Die nationalen Rechte der Deutschen bedürfen

heute einer solchen Gemeinbürgschaft nicht mehr.' An ihre Stelle soll die »Alleinbürgschaft' der Deutschradiealen und der Deutschen Volkspartei, welche auf das Linzer Programm schwören, treten. „Deutsche Staatssprache, kein Ausgleich mit Ungarn (also Trennung?), los von Galizien, Antisemitismus und Anticlericalismus' sei die Grundlage der .Alleinbürgschaft'. Es ist aber doch nicht ausgeschlossen, dass die Hetze der Radikalen gegen die alte Gemein bürgschast ihren Zweck verfehlt

. Sie wollen die Christlichsocialen aus derselben ausschließen, um an deren Stelle selber einzutreten und das Cim- mando an sich zu reißen. Wenn ihnen manche Elemente der Deutschen Volkspartei auch hiezu mithelfen, so gibt es in dieser Partei doch noch Viele Vernünftige, welche in der Verdrängung1>er Christlichsocialen aus der Gemeinbürgschaft eine Schädigung der gemeinsamen Interessen der Deutschen Oesterreichs erkennen. War es schon diesen Interessen von großem Schaden, dass die Katholische Volkspartei in der Gemeinbürgschaft

fehlte und dafür mit den Jungczechen, den grim migsten Deutschenhassern, sich liierte, so wäre dem Dentschthum noch viel weniger gedient, wenn auch die Christlichsocialen aus der Gemeinbürgschaft ausgeschlossen würden. — Der Abgeordnete Dr. Beurle der Deutschen Volkspartei veröffent lichte eine Erklärung gegen die Forderungen des Abg. Völkl, worin er sagt: er erachte es als Aufgabe der Deutschen Volkspartei, vorerst an alle Parteien deutscher Zunge, „an die uns nahe stehenden Radiealen ebenso

wie an die uns höchst fernstehenden clericalen Parteien', die Einladung zur Vorbereitung und Bildung eines gemein samen parlamentarischen Vollzugsausschusses der deutschen Abgeordneten zu richten. Diesem Aus schusse. den die Parteien im Verhältnis zur Zahl ihrer Mitglieder zu beschicken hätten, obläge die Wahrnehmung der nationalen Interessen der Deutschen Oesterreichs. Den Beschlüssen dieses Ausschusses sollte womöglich soviel bindende Kraft gegenüber den einzelnen Fraetionen beigelegt werden, dass

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Südtiroler Heimat
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Page 4 of 6
Date: 15.10.1925
Physical description: 6
Posto' anführt, ist nicht ein einziger Satz enthalten, der sich mit der stenographischen Niederschrift des Schriftführers des Deutschen und Oesterr. Alpenvereines deckt. Gesetzt aber den Fall, die Rede des Landeshauptmanns bei der Eröffnung der Alpenvereins-Tagung hätte wirklich so gelautet, wie sie der „Piccolo Posto' als authentisch hinzustellen versucht, so kann man selbst bei schärfster Kritik nicht eine winzige Stelle finden, die irgend etwas beinhaltet, was Veranlassung zu einem derartigen

den Eindruck, daß der neue Redakteur auch wirk lich Redakteur sei (Hier kann man nicht anders, als eine Reihe von Gedankenstrichen mit pfundschweren Ge danken zu behängen!) vetraio, calzolaio und lattoniere! Auch der elendste Kar ren muß italienische Aufschrift tragen. Carriolo agricolo; Giorgio Sdineider; aber der Bauer dahinter versteht keine italienische Silbe und will auch keine verstehen. Doch neben der Komik schreitet die Tragik; es wird recht ziel bewußt italienisiert. Zum Erwerb von deutschen

Liegen schaften erhalten Italiener staatliche Subventionen oder Kredite. Die auffallend vermehrten Beamtenstellen sind alle durch Italiener besetzt. Nun soll noch jede winzige Gemeinde einen italienischen Sekretär erhalten. In den untern Schulklassen wird nur mehr italienisch unterrichtet; bald ist das Deutsche vollkommen aus der Schule verbannt. Und die deutschen Lehrer? Als zuverlässig wird mir der Ausspruch eines italienischen Schulinspektors berichtet: Von den italienischen Lehrern erfüllen

70 Prozent ihre Pflicht mangelhaft; die Deutschen erfüllen sie fast ohne Ausnahme. Da müßten doch die deutschen Lehrer begehrt sein? Sie wurden in italienische Kurse ge zwungen — und beim heurigen Examen — fielen alle durch — bis auf 2 mit italienischen Namen. Unfähigkeit kann man bei dem riesigen Umfang des Durchfalles doch nicht annehmen. Italienische Blätter ließen ab und zu mal die Katze aus dem Sack: Wenn die deutschen Lehrer auch italienisch unterrichten, Italiener werden sie uns nicht erziehen

der deutschen Presse Südtirols geschehen ist. Jeden falls aber wird man das Blatt mindestens solange eingestellt lassen, bis der Präfekturskommissär Cipioni seine Geschäfte am Verkauf des städtischen Sanatoriums und Elektrizitäts werkes gemacht hat. Es dürfte bei dieser Gelegenheit nicht unangebracht sein, auf eine andere Maßnahme hinzuweisen, von der eben falls die „Brixener Chronik' betroffen wurde. Mit Erlaß vom 28. Juli 1925 der königlichen Unter präfektur in Brixen wurde nämlich dem Blatt der Gebrauch

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 04.02.1898
Physical description: 8
um das Deutsch thum' erscheinenden Werkes, das aber, wie ich höre, in Oesterreich zum Theil der staatlichen Censur verfallen sein soll. Wir werden es auch nicht unterlassen, über Tendenz und Ausgestaltung jener deutschnationalen Vereine zu berichten, die uns näher berühren. Vorerst etwas Allgemeines. I. Die Geschichte des deutschen Vereinswesens ist uralt; specielle Vereine zum Schutze des Deutschthums begegnen uns aber zuerst in den „Sprachreinigungsgesellschaften' des 17. Jahr hunderts

zum Schutze des Deutschthums finden wir in der Zeit, als die französische Fremdherrschaft äußerst drückend über dem deutschen Volke lag. „Tugendbund' nannte sich ein Verein, dessen Zweck war: „Ver besserung des öffentlichen Zustandes des preußischen und zunächst des deutschen Volkes durch gemein schaftliches Wirken tadelloser Männer.' Auch die in Jena gegründete „Deutsche Burschenschaft' trat energisch für das Deutschthum ein. Während der Rivalität zwischen Oesterreich und Preußen im „deutschen Bunde

' vertrat der .Nationalverein' die „kleindeutsche' Idee und suchte Oesterreich aus dem Verbands der übrigen deutschen Staaten hinauszustoßen. Bismarck war der Mann, der diesen Plan denn wirklich aus führte. Es wirft ein Helles Licht auf die Tendenz unserer deutschnationalen Vereine, welche die „großdmtsche' Idee vertreten, was Dr.Schulttheis in der angeführten Schrift ausspricht: „Unter dem Donner der Kanonen ist unser neues Deutsches Reich emporgestiegen/ mit ge heimem Beben sahen die Völker Europas

den ungeheuren Umschwung. Aber trotz des Glanzes unerhörter Siege, starrend von Waffen und Männern, hat das Deutsche Reich sich mit engeren Grenzen begnügt als das weiland heilige römische Reich deutscher Nation, als der armselige deutsche Bund. Unbeschritten geblieben sind die Bahnen kriegerischer Erobernng.Weise Beschränkung scheidet den großen Staatsmann vom glücklichen. Aber dem deutschen Nationalbe wusstsein ziemt solche Verengung nie und nimmer mehr. Es kann und darf nicht vergessen, dass Deutsch land

der katholischen Auswanderer. Es nimmt sich aus, als ob man die angedeuteten Tendenzen mit einem „katholischen' Deckmantel verhüllen wollte. Das muss jedenfalls constatiert werden, dafs der katholische Raphaels-Verein mit den all deutschen Tendenzen absolut nickts zu thun hat. Wie der Verfasser unserer Schrift selbst zugibt, ist der „St. Raphaels-Verein ein katholischer, kein deutschnationaler Verein; er erstreckt deshalb seine Fürsorge auch über die polnischen, czechischen, slovakischen Auswanderer

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 05.10.1905
Physical description: 8
Nationalitäten, die dem Kaiser treu gedient, die für ihn Gut und Blut geopfert haben und für die Dynastie in den Tod gegangen sind, so bedrückt und den Magyaren söimlich als Opfer hingeworfen werden? (LebhafteZustimmung.) Wo war denn da der Verstand der Herrschenden, daß sie nicht gemerkt haben, daß so etwas zum schlechtesten Ende sichren muß? Es gibt nichts anderes als die Befreiung der Nationalitäten von dem auf ihnen lastenden Drucke. Wir werden mit den Deutschen, Rumänen, Ruthenen, Kroaten, Slowaken

. Wenn wir ein Ermächtigungsgesetz beschließen, dann begeht nicht nur der Minister, sondern auch wir einen Berfafsungsbruch. (Lebhafte Zustimmung.) Es ist nicht meine Aufgabe, in die Zukunft zu schauen, aber — ich will niemanden beleidigen — sind Sie hier imstande, ein gerechtes Nationalitätengesetz zu schaffen? Nein! Weder die Tschechen noch die Deutschen noch die Slowenen noch irgend jemand hier in diesem Hause wäre imstande, ein ordentliches Nationalitäten- und Sprachengesetz zu schaffen. Sind Sie imstande, sich eine anstän

zurückerobern, die wir leider verlieren mußten durch Unklugheit, Schwäche und NichtVoraussicht der Regierungen, die wir hüben und drüben gehabt haben. Gebe Gott, daß es so komme!' (Lebhafter Beifall und Händeklatschen bei den Christlichsozialen. Redner wird beglückwünscht.) Der deutsche Kilkstag in Krim War eine mächtige Kundgebung aller Deutschen sowohl gegen die unersättliche nationale Be gehrlichkeit der tschechischen „Volksführer' als auch gegen die schwankende und allzu nachgiebige Regierung

. Daß den Tschechen eine zweite Universität nicht verweigert werden könne, leugnen nur die Radikaldeutschen, welche vom nationalen Streit leben und alle anderen Völker als „minder wertig' erklären. Weist ja die tschechische Uni versität in Prag mehr Hörer aus als die drei deutschen Universitäten in Innsbruck, Graz und Czernowitz zusammen! Wenn aber die Tschechen durchaus verlangen, daß die zweite Universität in der bisher deutschen Stadt Brünn errichtet werde, so ist das nicht mehr eine Forderung

der Gerechtigkeit, sondern nur ein Ausdruck der Ab sicht, die mährische Landeshauptstadt zu tschechi- sieren, die Deutschen daraus zu verdrängen, wie es in Prag größtenteils geschehen ist. Dagegen konnten und mußten alle deutschen Parteien Stellung nehmen und es ist sehr erfreulich, daß dies auch tatsächlich der Fall war, indem sogar der Führer jener Partei, die zur Zeit des hitzigsten Sprachenstreites mit den Tschechen im Bunde stand, Dr. Kathrein, an den deutschen Volkstag solgende Begrüßung sandte

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Brixener Chronik
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Page 10 of 10
Date: 14.03.1899
Physical description: 10
und gar undeutsche Geschlecht, das in frischer Erinnerung «n die zahllosen Wohl thaten, welche die deutsche Nation aus der Hand der Kirche erhalten hat, und beim unmittelbaren Anblick des namenlosen Elendes, welches die Abkehr von der Lehre und vom Segen der Kirche über unsere Gesellschaft heraufbeschworen, den vollständigen Abfall von Kirche und Christen thum predigt und ihn als Heil und Rettung des deutschen Volkes hinzustellen sich erfrecht! Und weil heute niemand mehr glaubt, dass deutsch

sein heidnisch sein bedeute, soll das Volk wenigstens durch die hohle Phrase bethört werden: „Deutsch sein heißt lutherisch sein!' Heißt deutsch fein lutherisch sein? Warum denn gerade „lutherisch sein' ? Wenn deutsch sein lutherisch heißen soll, dann muss das Lutherthum, der Protestantismus der größte Wohlthäter des deutschen Volkes und seines Reiches gewesen sein, dann muss wohl erst unter seinem Einfluss Volk und Reich groß, berühmt und mächtig geworden sein, dann muss er wohl das Reich nach innen

geeinigt, nach außen beschirmt und seine Anhänger zur energischen Abwehr aller Feinde des deutschen Volkes ringsum aufgerufen haben. Dies muss der Protestantismus geleistet, und noch viele andere Wohlthaten muss er dem deutschen Volke erwiesen haben, damit gut „deutsch sein' auf einmal „lutherisch sein' heißen kann. Nun ist aber hin und hin das gerade Gegen theil davon die Wahrheit. Wusste man weiter nichts, als was die katholische Kirche dem deutschen Volke war, es wäre genug, um mit der größten

Bestimmtheit versichern zu können: Der Abfall von der katholischen Kirche musste den Niedergang des deutschen Volkes bedeuten. Nun wissen wir aber, was dem deutschen Volke der Protestantismus einge tragen hat. Wo blieb das den Deutschen so heilige Recht, da die lutherischen Fürsten Gewalt vorhergehen ließen und den Religionswechsel als günstige Gelegenheit ergriffen, um wider rechtlich in den Besitz von Kirchengut zu ge langen? Wo blieb die deutsche Treue, da sie wiederum aus lauter Protestantismus

den dem Kaiser geschworenen Fahneneid brachen und gegen das Reichsoberhaupt das Schwert erhoben? Wo blieb damals die „deutsche Gsmeinbürgschaft', da die protestantischen Reichsfürsten zur Zeit der Türkennoth in Schmalkalden einen feindlichen Bund gegen Kaiser und Reich schlössen und da durch die Einheit der deutschen Nation zer trümmerten? Datiert vielleicht die Wiederher stellung der deutschen Gemeinbürgschaft aus dem Jahre 1618, wo die Protestanten die größte un tilgbare Schmach, den dreißigjährigen

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Brixener Chronik
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Page 3 of 5
Date: 30.04.1921
Physical description: 5
-eite 4. Samstag. Brixener Chronik. 30. April 1921. Nr- 41. ist hinter den Fascisten zu suchen und das Blut, welches am 24. April in Bozen geflossen ist, klebt an ihren Händen. Jetzt wird zu verbreiten gesucht, daß die Deutschen zuerst geschossen hätten. Das ist eine gemeine Lüge. Redner besaßt? sich sodann mit dem Ergebnis einer Besprechung bei Exz. Credaro und mit dem Verhalten des ersten Staatsanwaltes Doktor Gilli, welcher, als man von ihm die Verhaftung des Fascistenführers verlangte

Demonstrationen erregten Charakters, die in keinerlei Gewalttätigkeiten ausarteten. Von den öffentlichen Gebäuden in Innsbruck wehten Montag die Trauerfahnen. Am Sonntag wurde ein Teil der abendlichen Veranstaltungen abgesagt. A. Maro; Melle MM. Der Generalkommissär Herr Credaro gab fol gende Erklärung ab: „Die blutigen Vorfälle haben die deutsche Be völkerung der Venezia Tridentina mit Recht in tiefe Trauer und Erregung versetzt, die das italie nische Volk vollkommen begreift. Es ist.mit den Deutschen eins

in der unbedingten Verurteilung solcher politischer Kampfmittel, deren Anwendung gerade in diesem Falle nicht den geringsten Grund hatte. Die Uebersälle vom Sonntag auf harmlose Passanten sind und bleiben eine nicht zu billigende Herausforderung der deutschen Bevölkerung, die sich durch ihr ordnungsliebendes Verhalten die An erkennung der italienischen Behörden verdient hat. Die Frage, ob alle mit dem Sicherheitsdienst betrauten Organe ihre Pflicht an dem verhängnis vollen Sonntag erfüllt

Elemente, in wessen Namen sitz auch immer auftreten mögen, die Ruhe stören zu lassen, auf die das arbeitsame Volk der Venezia Tridentina berechtigten An spruch hat. I Wenn nötig, werde ich mit den allerschärssten Mitteln, die mir mein Amt gibt, gegen das Treiben verbrecherischer Elemente einschreiten. Ein 24. April 1921 darf sich nicht mehr wieder holen ! Ich werde meinen ganzen persönlichen Einfluß aufbieten, daß den Deutschen in der Venezia Tridentina ausreichende Sühne

: Dr. Postingher. Müll lind BeMUllllW. Das führende Blatt des italienischen Fascismus, der „Popolo d'Italia', ließ schon vorige Woche einige Gedanken aufdämmern, wie sich die Fascisten die Zukunft Südtirols ausmalen: „Da es weder geographisch, noch wirtschaftlich, noch ethnographisch ein Südtirol gibt, sondern nur ein Alto Adige, das in unzerreißbarem Zusammen hang mit der Venezia Tridentina steht, so haben sich die Deutschen den neuen Tatsachen loyal zu fügen. Diese werden durch die einfache Formel

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Brixener Chronik
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Page 5 of 10
Date: 02.02.1901
Physical description: 10
der deutschen Vermittlungssprache und Reactlvierung der Arbeitsfähigkeit des Hauses. Die Deutsche Volksxarkei Wühlte Kaiser zum Obmanne, Derschatta und Dr. Beurle zu Stellvertretern. Der Verband zählt 42 Mitglieder und fünf Hospitanten, nämlich Dr. Erler, Tscharrn, Gmachl, Holter und Orasch. Die Aufnahme des Wiener Abgeordneten Mayreder wurde mit allen gegen vier Stimmen abgelehnt. — Ein Antrag des Abg. Kaiser, an alle deutschen Parteien Einladungen zur Be rathung jener Schritte zu richten

, welche zur Sicherstellung der deutschen Sprache als Staats sprache zu unternehmen sind, wurde einhellig an genommen. Ferner wurde über Antrag Kaisers einstimmig beschlossen, an den Verband der .Deutschradicalen und an die Deutsche Fortschritts partei Einladungen zu richten, mit der Deutschen Volkspartei Berathungen zu Pflegen bezüglich eines einverständlichen Vorgehens dieser Parteien durch Einsetzung eines gemeinsamen Ausschusses zur Wahrung der nationalen und volkswirtschaft lichen Interessen des deutschen Volkes

. Von der Schönerer-Parkei. In der Bodenbacher Versammlung am 27. Jänner wurde auch die Frage der deutschen Gemeinbürgschaft besprochen. Im allgemeinen äußerte man sich dahin, dass eine solche geschossen werde könne, jedoch unter Ausschluss der Katholischen Volkspartei, der Christlichsocialen und der verfassungstreuen Großgrundbesitzer. Zwischen der Deutschen Volkspartei und den Radicalen wäre ein engeres Bündnis möglich, denn es bestehe zwischen den beiden Parteien keine große

der Wunsch ausgesprochen, dass die neue Vereinigung zwischen den Radicalen und der Deutschen Volkspartei den Namen „Alldeutsche Gruppe' führen solle. Schönerer Hot die Beschlüsse des Boden bacher Parteitages gutgeheißen und damit seine frühere Forderung, dass Katholiken nur als Gäste in seiner Partei geduldet werden, zurück gezogen. Die Schönerer-Partei nennt sich „All stichtiger „Nur'.)dentsche Vereinigung*. Die „Ostdeutsche Rundschau' meldet, Schönerer habe an Wolf telegraphiert

: „Ich . habe dem Dr. Beurle geantwortet, dass ich mit seinem Borschlage durchaus nicht einverstanden bin, sondern vielmehr beabsichtige, den einzelnen deutschen Parteien die Frage vorzulegen, ob sie bereit sind, behufs Sicherstellung der deutschen Staatssprache nach dem Muster Ungarns in zweckentsprechender Weise zusammenzutreten.' Von den polnischen Parteien. Am 27. Jänner sind in Lemberg die Reichs rathsabgeordneten der ehemaligen StojalowSk- Gruppe und der Polnischen Volkspartei zu einer Besprechung zusammengetreten

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 14.01.1898
Physical description: 8
als wetteifern können. Die Deutschböhmen und die liberalen Deutschen Oesterreichs baben es selbst verschuldet, wenn sich die Deutschen Oesterreichs auch in gemein samer nationaler Gefahr nicht mit jener Rasch heit zusammenfinden, welche einem wohlgeübten und zusammengewöhnten Kriegsheere eigen ist. Steyskal, ein Führer der Deutschböhmen, bekannte dies ehrlich ein. indem er sagte: „Die größte Dummheit, welche wir Deutschliberale ge macht haben, war diese, die Katholiken zu ver folge». Wäre

dieses nicht geschehen, es stünde wahrlich anders um die deutsche Sache in Oester reich. Statt die katholisch gesinnten Deutschen uns zu verbinden, haben wir unsere Partei mit Juden durchsetzt, die wir nicht mehr losbekommen.' Ja, der liberale Deutsche setzte sich viel lieber Mit sünf JuSen zu Tisch als wie mit einem einzigen konservativen Stammesgenossen. Und was thun die Deutschböhmen gegen wärtig? Ihre Führer kommen in unser Land und beschimpfen und verleumden den weitaus größten Theil der Bevölkerung

Deutschtirols. So wurden wir und werden wir von den Deutschen der Sudetenlünder behandelt. Aber trotzdem! Unser nationales Pflicht gefühl ruht auf dem Grunde der Religion, und eben darum, weil uns die katholische Religion die Richtschnur des ganzen Lebens ist, des öffentlichen und des privaten, anerkennen wir die Pflicht, unseren bedrohten Stammesgenossen, seien sie in Böhmen oder Mähren oder wo sonst immer, nicht bloß unsere Sympathien auszu sprechen, sondern sie auch zu versichern, dass wir niemals

zugeben, dass ihrem Volksthum ein Unrecht angethan werde. Das, meine Herren, ist der angebliche, so oft behauptete Widerspruch zwischen Deutschthum und katholischem Christen thum. Was sagt denn die Geschichte des deutschen Volkes zum Rufe: „Los von Rom'? Was sagt die Weltgeschichte zur Be hauptung, die katholische Religion ist eine Feindin des deutschen Volkes? Wer hat die deutsche Cultur begründet, wer hat aus den Wuotans- Anbetern, welche auf ihren Bärenhäuten lagen und Raub- und Kriegszüge

unternahmen, das Volk der Denker gemacht? Waren es nicht die katholischen Missionäre, war es nicht der katho lische Glaube? Der hl. Bonifatius, vom heiligen Stuhl, von Rom, als Missionär nach Deutsch land gesendet, ist der Begründer deutscher Größe und deutscher Macht. Wurde das deutsche Welt zeitalter nicht dadurch eingeleitet, dass die Deutschen katholisch wurden? Wer hat dem großen Karl, einem deutschen König, die Kaiser krone aufs Haupt gesetzt? Ist es nicht der Papst gewesen! Karl der Große

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 15.05.1902
Physical description: 8
. — Ministerpräsident v. Koerber gab eine amtliche Darstellung des Sachverhalts, wonach die Versammlung wegen heftiger Angriffe auf die Staatsbehörden und wegen des Borwurfs der Bestechlichkeit gegenüber den Abgeordneten Ein trefflicher Ausdruck, zugleich eine groß artige Widerspiegelung der Anschauungen der Deutschen ist enthalten in der Kaiserchronik, ferner in der deutschen Heldensage. Nach dem deutschen Volksgeist ist das römische Reich von Julius Cäsar an bis Theodorich den Großen eigentlich ein deutsches

Reich: die römischen Kaiser waren deutsche Kaiser. In dieser Anschauung des Volkes liegt viel Wahres, wie aus dem Gesagten hervorgeht. So hat sich die deutsche Nation auf ihren welthistorischen Berns vorbereitet, in dem sie ihren Ruhm und ihr volles Glück finden sollte. „Die Kaiserkrone, die der römische Papst dem deutschen König bot, hat unser Volk zum Chorführer aller anderen Völker gemacht und ihm die Führung der Weltgeschichte übertragen. Und umgekehrt hat der deutsche König als wahrer

Schutzvogt der Kirche dann dem deutschen Namen die unverwelklichsten Ruhmeskränze ge flochten, wenn er der Kirche aus Bedrängnis und unwürdiger Verwaltung zu reiner Er neuerung ihres Amtes verhalf.' Die Deutschen verdanken ihre Größe und Weltstellung der Kirche, dem katholischen Christen tum ; die deutsche Kultur stände ohne die Kirche wesentlich niedriger. Die Deutschen haben behördlich aufgelöst wurde. Da Abgeordneter Freßl hierauf trotzdem feine Rede fortsetzte und sich die Menge trotz wiederholter

Vereinigung der großen Privatbahnen mit dem Staatsbahnnetz; doch sei umso größere Vorsicht sowie Vermeidung das wohl gefühlt; sie haben die günstige Ein wirkung der Kirche,' der sie ihre Bedeutung ver danken, als Wohltat empfunden — nicht als Last — und haben die Fürsorge Roms mit Treue und Liebe, wie sie nur echte» Deutschen eigen sein kann, beantwortet.*) Die Geschichte zeigt überdeutlich, daß die Kirche nicht Feindin der Deutschen war Und ist. — Der Deutschen Bestreben war auf Universalität gerichtet

; ihr Beruf war die Weltherrschaft und Schutzvogtei über die Kirche. Die Universalität ist eine Eigen schaft, welche die Deutschen von anderen Nationen unterscheidet. Kralik sagt treffend: „Die Deutschen werden niemals die Franzosen an nationalem Chauvinismus, die Engländer an nationalem Eigennutz, andere Nationen an anderen eigen tümlichen Vorzügen ähnlicher Art überflügeln.' Voraus haben sie den UniversalismuS. Der Deutsche suchte nicht allein sich zu beglücken, sondern allen Schutz

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 27.01.1899
Physical description: 8
Seite 4. Nr. 8. „Brixener Chronik' 27. Jänner 1899. Jahrg. Ai. „ZMadyloit.' So betitelt sich eine Flugschrist, die der deutschnationale Abg. Dr. v. Hochenburger über die nationalpolitischen Forderungen der Deutschen in Oesterreich veröffentlicht hat. Diese Flugschrift führt aus, dass die Ent wicklung der Nationalitätenidee in Oesterreich zur Aufrichtung deS Dualismus geführt hat und in neuester Zeit auch Länder Cisleithaniens in eine Mehrheit von Staatsgebilden zu zerlegen droht

. Die bevorrechtete Stellung der deutschen Sprache zu sichern, wurde bei Einführung der neuen Verfassung ^welche wir den Liberalen verdanken! D. R.) -- vergessen; denn das Verfassungsgesetz von 1867 kenntwohlgleichberechtigteLandessprachen,schweigt aber vollständig von der deutschen Sprach?, der mit Rücksicht auf ihre kulturelle Bedeutung und auf ihre geschichtliche Ueberlieferung die Stellung einer Staatssprache hätte zuerkannt werden müssen. Durch diese Unterlassung, in Verbindung mit der fehlerhaften Politik

, weiche die großen deutschen Parteien innerhalb der letzten Jahr zehnte verfolgt haben, ist es dahin gekommen, dass die deutsche Sprache in einzelnen Gebieten Oesterreichs auf die Stufe einer landesüblichen Sprache herabgedrücki wurde; ja, in neuester Zeit erhielt die ezechische Sprache das Bürgerrecht in rein deutschen Gegenden, was nur dann berechtigt wäre, wenn ihr der Charakter einer Staatssprache in den Sudetenländern zukäme. Dieser Charakier wurde aber thatsächlich der czechischen Sprache

in den Sprachenverordnungen des Grafen Badeni und des Baron Gautsch und in noch weitergehendem Maße in den „Grundzügen' zugesprochen, welche Graf Thun im Sommer 1898 der Conferenz der Obmänner der deutschen Parteien vorlegte. Die Flugschrift bespricht nun ausführlich die Sprachenverordnungen der letzten Jahre und legt die Gefahren dar, welche aus denselben für die Deutschen erwachsen. Auch weist die Schrift nach, in welchem Widerspruche die Sprachenverordnungen untereinander und zur noch gellenden Verfassung von 1867

noch unter Wahrung der „Gleichberechtigung' der deutschen Sprache, auf deren Zmückdrängnng man in Zukunft hofft. Wollte man sich nur aus den Z 9 des Staats grundgesetzes stützen, könnte man zu Auffassungen auf dem Sprachengebiete kommen, die an die Zeiten des babylonischen Thurmbaues erinnern. Aus diesem Wege käme man dazu, dass alle Sprachen Oesterreichs in allen Theilen der Monarchie Bürgerrecht genießen würden. Dr. v. Hochenburger erwähnt sodann, dass er für den Verband der Deutschen Volkspartei zwei

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 01.09.1897
Physical description: 18
); 5. Großherzogthum Karautanien (Kärnten, Krain, Steiermark, Görz und Jstrien) und 6. Königreich Dalmatien. Da sowohl Kroaten wie Slovenen auf Jstrien und Dalmatien Anspruch erheben, dürfte seinerzeit deswegen ein Bruderkrieg ausbrechen! Abgesehen davon, daß auch unsere Blätter des östern sich über die inneren Verhältnisse Deutsch lands aussprechen, finden wir nicht, daß die reichs deutschen Zeitungen die Fortschritte des inneren Friedens sonderlich stören, dagegen sehr begreiflich, daß man draußen

über die jüngsten Ereignisse bei uns einigermaßen stutzig wird, nicht den Kopf in den Sand stecken und so thun will, als ob man davon gar nichts wüßte. Die deutschen Blätter denken eben noch „deutsch', und es kann ihnen schon aus diesem Gefühlsgrunde nicht gleichgültig sein, daß das Deutfchthum bei uns bei allen Gelegenheiten unterdrückt wird. Von einer Störung der Aktion der Regierung kann wohl doch nicht die Rede sein, denn der Versuch ist kläglich gescheitert, ehe er noch begonnen, dagegen blüht

? Nurdie Deutschen und die Magyaren. Alle übrigen Nationen der Monarchie stehen mehr oder weniger feindlich dem Deutfchthnm gegenüber. Künstlich wurden sie dagegen verhetzt und nun zeigen sich die Folgen in den ungezügelten slavischen Agitationen, in dem Kokettieren mit dem Feinde Deutschlands, wie es jüngst erst der Bürgermeister von Prag in seiner Kundgebung an die französische Republik gethan hat. Bei einem von einer slavisch-klerikalen Majorität regierten Oesterreich kann ein Bündniß

mit dem Deutschen Reiche nicht bestehen, es muß aus- einandergehen. Das sieht man dort sehr gut ein, und deßhalb bedeutet es durchaus keine Einmischung in unsere inneren Verhältnisse, wenn von dort aus Warnungsrufe ertönen. Aus ihnen spricht eher die bange Sorge vor dem Niedergang unserer Monarchie, vor ihrer Abdikation als Groß macht, vor dem Zerfall der Allianz, und der daraus nothwendig erfolgenden Gefährdung der eigenen Machtstellung und des europäischen Friedens. Wenn wir uns auch jedwede direkte

Einmischung höflich verbitten, und gar keine Lust haben etwa „preußisch' zu werden, wie das beliebte Argu ment gegen die Deutsch-Oesterreicher lautet, so können wir es doch weder der deutschen Regierung und noch weniger den reichsdeutschen Zeitungen übel nehmen, wenn sie ihre Besorgniß aussprechen und die warnende Stimme erheben, ehe es noch zu spät wird. Das „Zu spät' ist oft unser Ver- hängniß geworden; schon Bonaparte hat gesagt: „I'Xutriclie vient toujours trox» tar6 6'une i6ee et 6'une armee

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 21.09.1909
Physical description: 8
zeigte sich eine große Einmütigkeit der Partei in der Betonung des deutschen Charakters der christlichsozialen Partei und in deren festem Entschlüsse, streng zu wahren den deutschen Besitzstand in der Monarchie, namentlich aber in den rein deutschen Gebieten desselben. Die Berichte der „Neuen Freien Presse', welche davon wissen wollen, daß in nationaler Beziehung in der christlichsozialen Partei Differenzen herrschen, sind einfach unwahr und erlogen. Nur bezüglich der praktischen Durchführungsweise

da. Sie wird, was Niederösterreich betrifft, in engster Fühlung mit den übrigen deutschen Parteien bleiben und sich an die Spitze eines zu bildenden deutschen Volksrates aller deutschbürgerlichen Parteien Niederösterreichs stellen. Bürgermeister Dr. Lueger hat in der ersten Sitzung des Land tages auch schon einen Dringlichkeitsantrag be züglich der Regelung der Sprachenfrage ein gebracht und die Regierung dürfte sich daher bereits in kürzester Zeit genötigt sehen, die Gründe anzugeben, warum sie das Sprachen gesetz der Krone

in Unter-Themenau und im dritten Wiener Gemeindebezirke ergriffenen Be schwerde von dem Unterrichtsministerium keine aufschiebende Wirkung zuerkannt wird.' Einen großen Teil der Beratung nahm die Erörterung und Beschlußfassung über die zum Schutze des Deutschtums gegen die tschechischen Vorstöße zu unternehmenden Schritte ein. Praktische Arbeit im Dienste des deutsche« Volkstums. Jeder ehrliche Deutschösterreicher muß wünschen, daß die Sache des deutschen Volkes in Oesterreich nicht geschädigt werde. Das irre

zur bewiesen haben. Volk Niederösterreichs wird ganz andere Wege gehen müssen, dieses Kron,^ ^ erhalten Da ist in erster Linie^ echt ww schaftliche Arbeit notwendig, um deutsches Wesen und das deutsche Volkstum möglichst zu stÄn Das wird aber nicht durch wüstes und durch Absmguug der .Wacht am Rhein-g° schehen. Wenn alle diese Schreier ihr Auaen- merk auf den deutschen Bauern- und Gewerbe! stand richten würden, müßten sie sehen, daß all jährlich viele Bauern und Gewerbetreibende den Güterschlächtern

und den jüdischen Wucherern zum Opfer fallen, weil sie nicht billigen Kredit zur Verfügung haben, um sich über wirtschaftliche Krisen hinüberzuhelfen. Gründet daher land- wirtschaftliche und gewerbliche Vorschußkassen, die dem notleidenden deutschen Bauern- und Gewerbe- stande Gelder zu billigem Zinsfuße vorstrecken können, dann werdet ihr manchen deutschen Bauer und Gewerbetreibenden auf seinem Besitz tum erhalten! In den Bezirken Melk, Mautern St. Pölten usw. wird geklagt, daß sich immer mehr tschechische

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 31.03.1908
Physical description: 8
sind. Der ZusammenWuß der DeutMei» MlliKn iu Wmen mit den LMMI- sozialen m nationalen Fragen. Von einem christlichsozialen Abgeordneten Tirols erhalten wir aus Wien folgende Zuschrift: Schon bei den Reichsratswahlen im ver flossenen Jahre wurden im deutschfreiheitlichen Lager Stimmen laut, welche darauf hinwiesen, daß zur Verteidigung der nationalen Interessen der Deutschen ein Zusammengehen der freiheit lichen mit den konservativen Deutschen notwendig werden wird. Dieser Ruf nach Zusammenschluß aller Deutschen

in nationalen Fragen wurde immer kräftiger und ertönte in jüngster Zeit selbst aus dem urdeutschen und radikalen Egerlande. Der Deutsche Volksrat sür Böhmen, in dem alle deutschen Landtagsparteien Böhmens, auch die Christlichsozialen, vertreten sind und der in dieser seiner Zusammensetzung die deutsche Einigkeit verkörpert, hat in einer seiner letzten Sitzungen in Anwesenheit des deutschen Lands mannministers und mehrerer deutscher Reichsrats abgeordneter dem Wunsche nach Zusammenschluß der deutschen

Parteien im Reichsrat abermals Ausdruck verliehen und sowohl an den Neuner ausschuß als auch an den deutschen Landsmann- minister das Ersuchen gestellt, im Sinne eines solchen Zusammenschlusses zu wirken. Landsmann minister Pesch ka wendete sich brieflich an den Minister Dr. Geßmann, um diesen zu ersuchen, in der christlichsozialen Partei ein Zusammengehen mit den deutschfreiheitlichen Parteien in allen nationalen Angelegenheiten anzuregen. Die christlich soziale Partei hat denn auch ihre Geneigtheit

ausgesprochen, die nationalen Forderungen zu unterstützen, und gleichzeitig der Erwartung Aus druck verliehen, daß ihr die Fälle bekanntgegeben werden, in welchen ihre Unterstützung gefordert wird. Minister Dr. Geßmann hat von diesem Beschlüsse der christlichsozialen Partei dem deutschen Landsmannminister in einem Schreiben Mitteilung gemacht, dessen wesentliche Sätze lauten: „Auf Grund der mit dem Vorstande der christlichsozialen Partei des Abgeordnetenhauses gehaltenen Konserenz bin ich zu der Erklärung

ermächtigt, daß unsere Partei gern bereit ist, die nationalen Interessen der Deutschen Böhmens tatkräftigst zu unterstützen. Die Form, in der dies zu geschehen hat, überlassen wir gern der Erwägung Eurer Exzellenz, beziehungsweise des verehrlichen Neunerausschusses und glauben vor läufig der Sache am besten dadurch zu dienen, daß von Fall zu Fall eine Verstän digung über jede einzelne'In dieser Hinsicht auftauchende Frage beiderseits erfolgt. Es wird ja nach Wiedereröffnung der Plenar sitzungen

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 16.01.1901
Physical description: 12
die Socialdemokraten, welche auf ihren Candidatcn Markart 72 vereinigten. — Der Telegraph meldet weitcrs unterm 11. ds.: Bei der heutigen Stichwahl im Städtewahlbe- z'irk Mies (Böhmen) wurde der deutschradicale Candidat gegen den deutschfortschrittlichen ge wählt. Bei der Stichwahl im Landgemeindcbezirk Zwettl (Nicderöslerrcich) wurde der Anhänger der deutschen Volkspartci, Kittingcr, gegen den christlichsocialcn Eichhorn gewählt. Bei den Städtcwahlen in Oberösterreich wurden gewühlt: 5 von der deutschen

Volkspartei und 1 Deutsch fortschrittlicher. Die deutsche Volkspartei gewinnt drei Mandate, und zwar zwei von der kath. Volkspartei, eines von der freien deutschen Ver einigung. Die Dcntschfortschrittlichen gewinnen ein Mandat von der deutschen Volkspartei. Landeshauptmann Ebenhoch unterlag in Wels mit 1375 Stimmen gegen Holter von der deutschen Volkspartei, welcher 1534 Stimmen erhielt. Bei der Städtewahl in Salzburg wurden die beiden bisherigen Abgeordneten (Anhänger der deutschen Volkspartei

) wiedergewählt. Bei den Städtcwahlen in Schlesien wurden zwei Deutschfortschrittliche wieder und ein Dcutsch- radicaler ncugewählt. In Troppau erhielt der bisherige dcutschvolkliche Abg. Hofmann die Stimmenmehrheit, doch kommen noch morgen die Stimmen der Handelskammer hinzu und so ver liert die deutsche Volkspartei ein Mandat an die Deutschradicalen, Bei den Städtcwahlen in Steiermark wurden acht Anhänger der deutschen Volkspartci gewählt, welche ein Mandat von der deutschen Fortschrittspartei gewinnt

. Bei der Städtewahl in Jstrien, Görz und Gradiska und im zweiten Wahlkörper von Trieft wurde ein Italienisch-liberaler gewählt; der Besitzstand ist unverändert. Der Großgrundbesitz in Bukowina wählte zwei Rumänen und einen armenischen Polen. Die Handelskammern von Mähren wähl ten zwei Deutschfortschrittliche und einen von der freien deutschen Vereinigung. Der Besitzstand ist unverändert. In Freistadt wurde der Can didat der deutschen Volkspartci Dr. Karle Beurle gegen den CaNdidaten der katholischen Volks- mrtei

, ihn einen Czcchcnbrudcr genannt, weil er zwischen den streitenden Völkern vernritteln wollte. Nach seinem Falle war ganz Israel und Alldeutsch land voller Jubel. „Nun ist der Mann be seitigt, der mit den Czechen Händedrücke wechselte', schallte es durch den Blatterwald. Dr. Ebenhoch ist der „deutschen Gemeinbürg- schaft' entgegengekommen, hat die deutsche Ver mittlungssprache auf seine Fahne- geschrieben, jede Freundschaft mit den Czechen abgelehnt — er ist trotzdem der Wuth der Deutschradicalen zum Opfer gefallen

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Volksblatt
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Page 3 of 10
Date: 30.04.1898
Physical description: 10
30. April 1889 „Tiroler Volksblatt' Seite 3 der deutschen Gemeinbürgschaft. (So ist es! links.) Wir haben die Interessen der Deutschen und können die Interessen der Deutschen auch innerhalb dieser Majorität vertreten. (Oho! links.) Ich möchte sie nur an gewisse Thatsachen erinnern, die allerdings in Ver sammlungen, wo die Agitation das große Wort führt, nicht beachtet werden. Ich möchte sie au die Thatsache erinnern, da^s ich hier von diesem Platze aus vor einem Jahre am 8. Mai das Vorgehen

ist oder nicht. (Zu stimmung rechts. — Widerspruch und Zwischenrufe links: Zuerst müssen die Sprachenverordnungen aufge hoben werden!) Ich bin nicht Mitglied der Regierung und habe für die Regierung die Verantwörtüng nicht zu übernehmen; wenden sie sich mit diesen Zwischen rufen an die richtige Adresse. Wir haben seinerzeit eine motivirte Tagesordnung eingebracht und wir haben mit Ihnen, mit den deutschen Minoritätsparteien, gegen die Majorität gestimmt. Nun frage ich Sie, ist denn jener frühere Zwischenruf berechtigt

? Haben wir nicht durch die Thatsache der Abstimmung bezeugt, dass wenn es darauf ankommt und wir es im Interesse der Deutschen für nothwendiger halten, wir auch nicht davor zurückschrecken, gegen die Majorität mit Ihnen zu stimmen? (Lebhafter Widerspruch links. — Rufe links: Es haben nur sieben Abgeordnete gestimmt!) Sehen Sie die stenographischen Protokolle nach. (Zwischenrufe seitens des Abg. Wolf.) Ich muss mich ganz entschieden dagegen verwahren, dass mir solche Zwischenrufe vom Herrn Abg. Wolf gemacht werden. Ich frage

heutigen Action vollständig einverstanden, ist und mit dessen voll kommenem Einverständnis wir handeln, länger in der Majorität bleibe, wenn er glaubte, es wäre gegen das Interesse der Deutschen? Wenn Sie das sür Dr. Kathrein gelten lassen, wäre das auch . . . (Zwischen rufe lincs: Abg. Dr. Pommer: Er hat nicht aus nationalen Gründen auf die Präsidentenstelle verzichtet! — Abg. Wolf: Er hat noch einen letzten Rest par lamentarischen Ehrgefühles in sich gehabt

er sprechen, sondern nur das Herz. Er beherrscht die Ideen nicht, sondern er lässt sich von ihnen hinreißen, und der Satz aus Lessmg's „Sara Sampson', dass wenig in der Welt unternommen worden wäre, wenn man immer nur auf den Ausgang gesehen hätte, ist ihm der sicherste Trost auch im Irrthum. So vermag er die deutschen Massen zu erregen, mit sich fortzuziehen, so wird er in Zeiten, in denen die Waffen klirren, stets im heißesten Getüm mel stehen, wenn aber dann der Abendfrieden sich nieder senkt

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 20.10.1908
Physical description: 8
, deren berechtigte wirtschaftliche Ansprüche zu schützen und nicht eher mit amtlichen Ent scheidungen vorzugehen, bis nicht die in Frage kommenden wasserrechtlichen Bestim mungen und die damit im Zusammenhang stehenden Gerechtsame des Fischereibetriebes einer gesetzlichen Neuregelung unterzogen sein werden. Volkswirtschaftliches. penNonsverein cler deutschen Spannen Setterreicks in Prag, deutsches LttstÄnttttut. Der Pensionsverein der deutschen Sparkassen Oesterreichs in Prag

hat vom k. k. Ministerium des Inneren die Anerkennung als Ersatz institut erlangt. In den Kreisen der deutschen Dienstgeber und Angestellten wird diese Nachricht gewiß freu digen Widerhall finden, umfomehr, als der Ruf nach einem eigenen deutschen, auf nationaler Grundlage aufgebauten Ersatzinstitut immer lauter wird. Für uns Deutsche ist die wirtschaftliche Frage mit jener der nationalen eng verbunden und so wurde auch schon bei der im Jahre 1906 erfolgten Gründung des Pensionsvereines der deutschen Sparkassen

Oesterreichs derselbe als das deutsche Ersatzinstitut in Aussicht genommen. Jeder deutsche Dienstgeber und Angestellte muß daher im Pensionsverein der deutschen Spar kassen Oesterreichs sein eigenes Institut erblicken und es als nationale Pflicht erachten, demselben beizutreten. Deutsches Kapital muß deutschen Zwecken zugeführt werden und deutschen Zwecken erhalten bleiben. Der Beitritt zum Pensionsverein der deut schen Sparkassen Oesterreichs ist für jeden deut schen Dienstgeber umso leichter möglich

, als ihm dadurch keine größeren materiellen Opfer auferlegt werden. Dagegen ist aber jenen Dienstgebern, welche ihren Angestellten oder bloß einem Teil derselben eine über das gesetzliche Ausmaß reichende Pension bieten wollen, dazu beim Pensionsverein der deutschen Sparkassen Oesterreichs die beste Gelegenheit geboten. Es bedarf wohl keines weiteren Appells an unsere deutschen Dienstgeber und Angestellten, denn die jetzigen nationalen Dienstverhältnisse und traurigen Erfahrungen, welche das deutsche Volk

gemacht hat, lassen erwarten, daß der nationale Gedanke im deutschen Volke immer fester Fuß fassen und alle deutschen Dienstgeber und An gestellten dem Penstonsverein der deutschen Spar kassen Oesterreichs zuführen wird. Alle die Pensionsversicherung der Privatbeam ten betreffenden Fragen sind an die Geschäftsleitung für Tirol des Pensionsvereines der deutschen Sparkassen Oesterreichs zu richten, und zwar ent weder an Herrn Anton Traut in Innsbruck (Tele phon 154) oder an die Zentralbank der deutschen

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Brixener Chronik
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Page 4 of 10
Date: 15.08.1899
Physical description: 10
kam es in Cilli inSteiermark am 9. August zu blutig.enZusämmeustößen. Es wurde daselbst die Enthüllung des Grabdenkmals des czechischen Philologen Oblak gefeiert, wozu etwa 100 -czechische Hochschüler aus Prag erwartet wurden. Ueber . den Verlquf wird berichtet: Eine tausendköpfige Menge von Deutschen zog, die „Wacht am Rhein? singend, vor das slovenische Vereinshsus »Narodui dum' und verlangte stürmisch die Entfernung der slavischen Fahne. Dabei kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Deutschen

und Slaven. Der slovenische Landtags abgeordnete Decko erhielt Stockhiebe, ein deutscher Buchhalter wurde schwer verletzt und. stürzte blutüberströmt zusammen. Zwei Slovenen und einige Beamte der slovenischen Bank „Slavia' wurden nach starker Gegenwehr von der Hache verhaftet. Die slavische Fahne wurde endlich infolge behördlicher Anordnung eingezogen, was bei den Deutschen Jubel hervorrief. Drei Compagnien Militär hatten Bereitschaft. Die czechischen Höchschüler wurden nachmittags vor dem Bahn höfe

von einer großen Menschenmenge mit Lärmen und Pfeifen empfangen. Bald' nach der Ankunft unternahmen die Slovenen und Czechen einen Ausflug auf den ' Schlossberg. Dort rissen sie die wegen Renovierung angebrachten Latten weg und drangen unter Geschrei in die Ruine. Auf der gegen die Stadt Cilli gerichteten Terrasse wurde eine Hetzrede gegen die Deutschen gehalten. Auf dem Rückwege wurden die Czechen von der erbitterten Menge mit Pfui l-Rufen empfangen.. Ein Deutscher und ein Slovene wurden arretiert. Nun wurde

die Losung zum Sturm auf den „Narodni dnm' ausgegeben. Schon flogen Steine gegen die Fensterscheiben, als zwei Compagnien Landwehr anrückten und den Platz säuberten. Durch Stein- ' würfe wurden ein Czeche und der Cillier städtische Amtsvorstand Fürstbauer verwundet. Während des ganzen Abends zögen die Deutschen erregt durch die Straßen unter demonstrativen Rnfen gegen die Czechen. 5 Personen wurden verhastet und in das Rathhaus gebracht, wo sich alsbald die Deutschen ansammelten und die Freilassung

des mitverhafteten Akademikers Lenz verlangten. ZZa sich dessen Unschuld herausstellte, wurde er entlassen. Bei feitteM'Erscheiyett. wurde, er von seinen Gesinnungsgenossen auf die Schultern ge hoben. Wiederholt kam es .zu Prügelscenen. Mehrere Slovenen, darunter der Gerichtsadjunct Kandie, wurden attaquiert. Die Czechen konnten wegen der drohenden Haltung der Deutschen den „Narodtn dum' nicht verlassen, und es wurden daher aus der Kaserne 100 Betten requiriert, in denen die Czechen übernachteten. — Der „Narodni

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 10.02.1899
Physical description: 8
Seite 4. Nr. 12. Freitag, Uftre DeuLschuatisnaku. Am 4. d. M. hat Dr. v. Grabmayr im Eurhause zu Meran eine Rede über die politische Lage gehalten. Anfangs klang dieselbe fast radieal; doch im Verlauf kehrte sich Dr. v. Grabmayr sehr entschieden gegen die Radiealnationalen: „Zwischen den Deutschen, die aus Oesterreich hin aus, und den Deutschen, die in Oesterreich bleiben wollen, gibt es keine ehrliche politische Gemein- schast.' Er zieht dann die „Clericalen' den Schönererianern

angestimmt ! Noch radiealer äußerte sich der Abg. Drexel: Obwohl er zuerst betonte, unter den Deutschen müsse das Trennende ver mieden, und jene sollen gewonnen werden, welche „noch nicht deutschen Sinn bekunden', machte er der Wolf-Schönerer-Partei ein sehr verbindliches Cvmpliment, das Mt „riesigem Beifall' auf genommen wurde. Den Abschluss bildete die „Wacht am Rhein', welche in diesen Kreisen ja schon lange unsere österreichische Volkshymne verdrängt hat. Der Verlauf dieser Versammlung zeigt, dass

auf dem Altstädterring sei stcher. In manchen katholischen Kreisen hatte man stch damit getröstet, es sei noch kein Ge.d da für das Denkmal, und bis zur Errichtung desselben dürsten lange Jahre vergehen. Diese Hoffnungen sind nun wohl zerronnen: Das Hus-Denkmal soll also neben der Votivsäule der Gottesmutter un nächsten Jahre schon erstehen! Ein besonnener Vorschlag. Der czechisch-literarische Verein.Slavia' ver öffentlicht, wie der „Rchpst.' geschrieben wird, in Prager deutschen Blättern nachstehende Kund gebung

- „An die deutsche Studentenschaft! Zwischen der czechischen und der deutschen Studentenschaft sind Verhältnisse eingetreten, welche auf die Dauer geradezu unhaltbar sind. Wir im literarischen Verein .Slavia' vereinigten czechischen Studenten erachten es aus Anlass der Affaire Biberle-Linhart als Pflicht der Intelligenz, energisch gegen alle derartigen Ausflüsse der Unverträglich keit aufzutreten. Infolgedessen werden wir mit unseren czechischen College» und Landsleuten, so weit unsere Kraft reicht

, auf die Aufrechterhaltung des Friedens und auf die Gleichberechtigung hin wirken, und mit demselben Rechte verlangen wir auch von euch, deutschen College«, insoweit ihr die überflüssigen, leeren und unehrenhaften Hetzereien verurtheilt, in demselben Sinne auch auf eurer Seite immer und überall zu wirken.' Kundgebung der deutschen Parteien. Die deutschen Parteien der Minorität (wozu auch die Christlichsocialen gehören) haben am 4. Februar eine gemeinsame Kundgebung ver öffentlicht. Darin wird die traurige Lage Oester

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