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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 10.03.1906
Physical description: 8
, wie er im Buche steht, der in der Zeit, als die Deutschen die schwersten Kämpfe zu bestehen hatten, eine förmliche Jagd nach einem Ministerportefeuille machte, ist gegenwärtig eine berühmte.Persön lichkeit in dem deutschen Blätterwalde geworden. Warum? Nun, der Mann versteht eben gegen die Wahlreform zu intriguieren. Auch die Organe der bürgerlichen Parteien in Tirol legen bei diesem Kesseltreiben werktätig mit Hand an. Prinzipiell lehnen zwar nur die Konservativen und die Alldeutschen die Wahlreform

ab; erstere als Reaktionäre, letztere angeblich um des deutschen Volkes willen! Die andern Blätter „begnügten" sich fein und fäuberlich jene famosen Statistiken (!!) zu re gistrieren, die ihnen geneigt erscheinen, in der Bevölkerung eine wahlrechtsfeindliche Stimmung zu erzeugen. Namentlich hat sich hiebei die „parteilose" Presse hervorgetan. So z. B. kann man in einem Innsbrucker Blatte stets neben einen Argument für die Reform gleich zeitig zwei dagegen nachlefen. Samstag, den 10. März 1900 Als Partei

hat außer den Sozialdemokraten nur die deutsche Volkspartei zur Wahlreform Stellung genommen und zwar in der Aus- fchußfitznng (!) des Vereines der deutschen Volkspartei für Tirol am 1. März. Die Meinungen und Beschlüsse der Herren Aus- schnßmitglieder wurden in der Presse sozusagen als Auffassung deklariert, die das deutsche Volk in Tirol von der Wahlreform habe. Denn den Abgeordneten der Stadt Innsbruck ist der Volksparteivereinsbeschluß (!!) zur Direktive gegeben; fürwahr, die Herren Privi legierten

haben es leicht, Politik zu treiben! Eine Ausschußsitzung — und die Meinung des deutschen Volkes in Tirol über die Wahlreform ist nach Ansicht der Herren „Volksparteivereins- Ausschußmitglieder" fertig. Die Deutschen selbst konnten über die Stellung des deutschen Volkes in Tirol zur Wahlreform im „Tiroler Tag blatt" vom 3. März folgendes Nachlesen. „Der Ausschuß erklärt sich mit dem Grundsatz des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechtes einver standen, erhebt jedoch mit allem Nachdruck die Forder ung

, daß die Durchführung dieses Grundsatzes nicht, wie es in der Regierungsvorlage geschieht, dazu mißbraucht werde, die nationale Stellung der Deutschen in Oesterreich gegenüber dem Slaventum zu schwächen. Er erwartet deshalb von der gegenwärtigen parlamentarischen Ver tretung der Deutschen, daß sie alle ihr geeignet scheinen den Mittel ausbieten wird, eine solche Aufteilung- der Mandate m dem neuen Wahlgesetz herbeizuführen, bei welcher die in der Geschichte, in der Bevölkerungszahl und in der Stenerkraft

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 09.03.1923
Physical description: 16
, Makarius; Lountag, 11. Sophronius, EuthymiuS; Montag 12. Nregvr d. tzlr., Bern^rd B.; Dierisrag, 13. Rosina, Nizephorus; Mittwoch, 14. Mathilde St,; Donnerst«-?, 15. LonqinuS. KlemcnS Hofbiuer; Freitaa, 16. Heribert. Cyriaku». Das gequälte deutsche Dslir. Die Deutschen sind nach den Slawen die zahlreichste Nation in Europa. Im Mitt.lalter waren die Deutschen unbestritten das führende Volk in i>er gesamten Ehristen- heit, und der.jeweilige deutsche König hatte zugleich das Recht, römischer Kaiser

und damit das ^veltfiche Happt der gesamten christlichen Volkerfamille zu werden. Es ist der große Charaktersehler der Deutschen, daß sie so sehr zur Uneinigkeit neigen. Das ehemals so mEige deutsche Reich des Mittelalters wurde durch die Zwie tracht und durch den Eigennutz der damaligen Fürsten im Laufe der Jahrhunderte immer mehr geschwächt, bis es unter den Schlägen des Gewaltmenschen Napoleon I. im Jahre 1806 zur Auflösung des heiligen römischen Reiches deutscher Nation gekommen ist. Das alte deutsche Reich

war an Umfang unvergleichlich größer, als watz man sich heute als Siedlungsgebiete der Deutschen vor- zustcllen Pflegt. Zum alten deutschen Reiche gehörten ganz Holland uitb Belgien und ans-wdehnte Gebiete in Nordfrankreich; zu diesem Reiche ochsten Elsaß und Lothringen und weite Gebiete im Osten von Frankreich; zu diesem Reiche gehörte nicht bloß die ganze heutige Schwei z, sondern auch das Rhone- Gebiet war mit dem Reich in Verbindung Zu diesem Reiche zählten auch Böhmen und das gesamte Ge biet der Alpen

. Was nach dem deutsch-franz-sischen Kueg im Jahre 1871 sich als neues deutsches Reich mit einem Kaiser an der Spitze gebildet hat, war vom alten deutschen Reiche ganz wesentlich verschieden. Das neue deutsche Rsüch war gegenüber dem alten nur ein Kleindeutschland, eiaent- lich nur ein vergrößertes Preußen. Das alte deutsche Reich stand seit seiner Gründung durch volle 1000 Jahre unter katholischen Regenten, während das neue deutsche Reich eine protestantische Spitze hatte. Das im Jahre 1871 gegründete deutsche

Reich unter Führung der Kaiser aus dem Hause der Hohenzollern brachte dem deutschen Volke eine außerordentlich rasche Entwicklung und eine glänzende Machtstellnna sowohl ans politischem als auch auf wirtschaftlichem Gebiete. Das deutsche Reich, das Bismarck und Moltke mit Blut und Eisen geschaffen und das Wilhelm I. der Große als erster Kaiser be herrschte, war entschieden der mächtigste und tonange bende Staat auf dem europäischen Festlande geworden. Ohne Deutschlands Zustimmung und Mitwirkung

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 5 of 8
Date: 07.02.1886
Physical description: 8
II. Pogen des Tiroler „Immtags-Me" Nr. 6. Bozen, Sonntag, 7. Februar 1886. Deutsche Gedanken eines Einsamen. X — in Wälschtirol, Ende 3cm. Es war schon früher meine Absicht, die Leser des „Sonntags-Boten" in erster Reihe, sodann die Deutschtiroler im Allgemeinen mit dem Treiben der nationalen Wortführer in Wälschtirol einiger- maßen bekannt zu machen; doch hätte ich vielleicht diese Absicht aufgegeben, wenn italienische Abgeordnete in der letzten Landtagssession nicht die deutschen Schu len

jedem Abge ordneten in sonst politischer und religiöser Hinsicht freier Spielraum gewährt ist. — Bei Zusammentritt des Tiroler Landtags zur eben abgeschlossenen Session wurde das Wiener Beispiel nachgeahmt, und der italienisch nationale Club feierte auch in der Landstube zu Innsbruck sein Gründungsfest. Wie schon oben angedeutet lautet sein Wahlspruch: Nieder mit dem Deutschthum in Wälschtirol, d. h. voran »nt dem deutschen Parallelgymnasium und der deutschen Volksschule in Trient und sodann fort

mit den deutschen Schulen in den deutschen Sprachinseln, sowie mit den an vielen Orten be stehenden deutschen Sprachcursen. Sie können eben die Loslrennung Wälschtirols von Deutschtirol, die Errichtung einer eigenen Landesschulbehörde in Trient, mit einem Worte die Erklärung der gänz lichen Selbstständigkeit Wälschtirols, was, wie sie selbst rinsehen, wohl nur frommer Wunsch bleiben kann, sie können das nicht erreichen, und mithin betrachten sie als erstes Ziel ihres Ringens die Abschaffung der deutschen

Schulen; denn dieselben, sagte der Abgeordnete der Stadt Rovereto, Dr. Bertolini, in der Landtags-Sitzung vom 14. ds. Mts., seien nur von der ersten constitutioncllcn Regierung (Auersperg) behufs Germanisirung gegründet worden; die armen Gemeinden hätten die deutschen Schulen nur deshalb angenommen, weil sie dadurch Staatsunterstützungen erhalten sollten; die deutschen Schulen seien auch in religiöser Beziehung schädlich, da die Kinder den Katechismus in einer ihnen ungeläufigen Sprache lernen müßten

man Hand in Hand aus zum Kampfe gegen die Deutschen in Wälschtirol, gegen die Re gierung, gegen die deutschen Schulvereine, und die „Voce cattolica" ist Sturmglocke, Schlachttrompete und Waffenherold. Welch' schönes Beispiel für unsere deutschtirolischen Abgeordneten! Zum Kampfe braucht man Geld und Mann schaft. Vielleicht bringt das Geld der italienische Schulverein „pro Patria" auf, die Mannschaft bläst die „Voce", bläst bei ^Raccoglitore“ zu sammen. Wie daS zugeht? Mit der Antwort auf diese Frage

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 14.04.1907
Physical description: 16
keinen Erfolg, da der Entwurf einer neuen Landtagswahlordnung, welche auch diesem Zwecke dienen sollte, infolge Obstruk tion der Abgeordneten der deutschen Städte und der deutschen Handelskammern nicht zur Beschluß fassung gelangte. Nach diesem Entwurf hätten die Landesteile mit italienischer Umgangssprache in Zukunft 32 (aus 88) Abgeordnete zugewiesen erhalten (statt wie bisher 22 aus 68). Ferner sollte die Wahlkurie des Großgrundbesitzes in zwei national getrennte Kurien geteilt und der italienischen

Minderheit des Landtags noch eine Reihe anderer Bevorzugungen vor der deutschen Mehrheit zugeftanden werden. Darauf hin wurde der Landtag am 21. November ver tagt Die int Einverständnis mit dem Statt halter von den italienischen Abgeordneten verlangte Teilung des Landesschulrats (s. n. „Schulwesen") gelangte infolgedessen gar nicht zur Beratung. Anfangs des Jahres 1906 wird der Statthalter Freiherr von Schwartzenau plötzlich von seinem Posten abberufen und durch den Statthalterei- Verweser Freiherrn

v. Spiegelfeld ersetzt, der anscheinend eine weniger welsch freundliche Politik befolgen will. — Die am 1. Dezember 1906 im Abgeordnetenhause des Reichsrats (Wien) be schlossene Reform des Reichsratswahlrechts bringt eine Vermehrung der welsch tirolisch en Mandate, und der bis zuni Abstimmungstag erfolgreich durchgeführte Versuch, die deutschen Sprachinseln in Welschtirol deutschen Wahlkreisen anzugliedern, wird in letzter Stunde durch ein Zusammengehen deutschtirolischer (konservativer) Abgeordneter

mit den Italienern vereitelt. Verwaltung. In der Ortschaft Buch- holz (ital. Ai Pochi), einer aus lauter Ein zelgehöften bestehenden, über zwei Stunden sich erstreckenden uralten deutschen Siedelung, einer Teilgemeinde von Salurn und infolge von Ein- heiraten aus Fleims und Zimmertal im vorigen Jahrhundert größtenteils verwelscht, wurden die die sämtlichen Höfe in großen deutschen Auf- schristen mit den alten deutschen Hof namen versehen (Zählung vom 31. Dezember 1900 nach der Umgangssprache: 212 deutsch und 394

in sicherer Aussicht stand, wenn er überhaupt zur Beratung gelangt wäre; eine An nahme durch den Landtag hätte die Einheit des Landes auf dem Gebiet des Volks- und Mittel schulwesens aufgehoben und gleichzeitig wären die deutschen Sprachinseln in Welschtirol und die la- dinischen Landesteile durch das Mittel der Schule der Verwelschung preisgegeben worden. — In Galnetsch (ital. Caldonazzo) im oberen Su- ganertal richtete im Okiober 1904 ein zu diesem Zwecke bestehender „Schulausschuß" ein Ansuchen

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Der Südtiroler
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Page 3 of 8
Date: 01.02.1932
Physical description: 8
Innsbruck, 1. Februar 1932. ' „Der Süd tiroler" Nr. 3. Seite 3. Volk als grundsätzliche Rechte für sich in An spruch nehmen darf. Ist es nun nicht ein grundsätzliches Recht jeder Nation, W fordern, daß alle ihre Teile ein freies Kulturleben führen linnen? Wie steht es aber damit in Südtirol? , Wenn wir den Leidensweg Süidtirols schlagwortartig beleuchten, so stellt er sich folgendermaßen dar: Vollkommene Beseitigung der deutschen Sprache im amt- lichm Verkehre, insbesondere auch ausschließlich

italienische Ge richtssprache; Verbot der deutschen Sprache bei Aufschriften und Werbemitteln, Verbot des Gebrauches des Landesnamens Tirol und der alten deutschen Ortsnamen; Verpflichtung von Leih büchereien, Wirtsbetrieben und Zeitungsverschleißen, eben so viele italienische Bücher und Zeitungen zu führen, wie anders sprachige; Gesetze über die Ztalianisierung von Familiennamen; Verbot der deutschen Sprache selbst in de» Grabinschriften." Zerstörung der wirtschaftlichen Organisationen der deutschen

j Bauern und Arbeiter; Auflösung der deutschen Sportvereine» ! Auslieferung ihres Vermögens an italienische Vereine; Enteig nung landwirtschaftlichen Besitzes in deutscher Hand, und Nebergabe desselben an italienische! Froittkämpfer; Entfernung der deutschen Beamten durch Enthebung oder Versetzung nach Aktitalien. Zerstörung deutscher Denkmäler. Aenderung der Straßen- ! »amen und deren Taufe nach italienischen Persönlichkeiten, ins- i besondere auch nach Deserteuren der österreichischen Armee

, Er- j Achtung eines Siegesdenkmales auf den Grundmauern des ! Kaiserjäger-Ehrenmales in Bozen; Befehl, daß bet Neubauten ! nur mehr der rein italienische Stil angeweudet werden darf. j Aufhebung der Gemeindeautonomie und Auflösung der deutschen j Parteien, Auflösung der vier deutschen Tagesblätter. Vernichtung jeder deutschen Bildungsmöglichkeit, Ausnahme- j Verordnungen gegen das Studium von Südtirolern an deutschen , Hochschulen. Ztalianisierung der im Lank« bestehenden Mittel- ! schul«»: Italianifisrnng

sämUtcher Volksschulen (760 Klassen); ! Ausmerzung jedes deutschen Wortes aus denselben, ' ILakianisirrung sämtlicher Kindergärten; Delrbot und Berhiu- j derung privaten deutschen Unterrichtes durch tätliche Mißhand- , Krügen, gerichtliche Abstrafung und schwerste polizeiliche Maß- ! regelung der deutschen Lehrer und Lehrerinnen, Schließung oder Sprengung sogar von Spielstuben für Kinder im vorschulpflich- tigen Alter. Persönliche Verfolgung aller als ehemalige deutsche Ver trauensmänner bekannten

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 11.09.1887
Physical description: 8
. Der Sommer ist zu Ende und in Kürze wird sich unser Reichsrath zu neuer Thä- tigkeit versammeln, wobei es zunächst etwas bunt und stürmisch hergehen wird zwischen Regierung und Tschechen und Deutschen und Slaven und anderen Kindern der großen österreichischen Versöhnungs-Familie. Aber nicht lange wird der Rummel dauern, dann werden Alle, Alle wieder still und zufrieden sein, nur die Deutschen allein bleiben mißmuthig zur Seite und schleppen ihre Aschenbrödel- Rolle weiter, einer besseren Zukunft Hoff

nung tragend! Auch diesmal wird die Mehrheit des Reichrathes wieder im alten, slavisch-kleri- kalen Sinne zusammengewürfelt sein und nach wie vor aus der bunten Gesellschaft von Tschechen, Polen, Slovenen und Deutsch-Klerikalen bestehen. Die deutschen Abgeordneten „konserva- nver" Richtung kämpfen noch immer zum Nachtheil ihrer Wählerschaften Schulter an Schulter mit den Hauptgegnecn der Deut schen, sie kämpfen gegen ihre eigenen Landsleu te, welche den allseits andringenden Slaven gegenüber bald

nicht mehr ihre Sprache und Kultur allein, sondern geradezu auch die eigene und die Existenz ihrer Kinder zu behaupten haben werden. Mit welcher Blindheit sind doch diese klerikalen Volksvertreter geschlagen! Sie sehen es nicht oder wollen es nicht sehen, wie das Vordringen der slavischen Hochfluth in Oesterreich es dem Deutschen, wenigstens in den gemischtsprachigen Provinzen, bald schwer machen wird, sich nach alter Art und Sitte in seinem Lande fortzubringen. Wie sich beispielsweise die Sache

zu viel sind, überschwemmen zunächst die Hauptstadt Wien und breiten sich alsdann auch über die anderen Provinzen aus, denn der „Böhm" kommt überall hin! In den Aemtern, bei den Bahnen, bei den großen Bauten fallen die besten Posten vom Amtsdiener bis zum Hrn. Rath hinauf den Slaven zu; dem Deutschen ist immer mehr Thür und Thor ver schlossen! Wenn man heute ein Ministe rium in Wien besucht, so wird man von Dienern, welche kaum deutsch verstehen, empfangen, stößt dann auf so und so viele tschechische und polnische Beamte

und darf sich freuen, wenn man mit der deutschen Sprache allein überhaupt sich noch verstän digen kann. So machen es die Slaven, wie aber machen es im umgekehrten Verhältnisse die Deutschen? Schauen wir hinein in unsere deutschen Alpenländer, herüber, selbst nach Tirol — wo man heute ebenfalls schon in allen Amtszweigen mehr oder weniger Slaven vertreten sieht — überall treffen wir den „Böhm", und der Deutsche räumt ihm im Gewerbe, im Handel, im Amt, ja selbst schon in der Klerisei die Stellen

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Alpenland
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Page 2 of 4
Date: 01.07.1933
Physical description: 4
Staatsgebiet, sondern auch die nord- und süd slawischen, die polnischen, die italienischen und die ungari schen Crbländer. Die alten deutschen Erbländer werden nach dem Wiener Kongreß 1815 Gliedstaaten des Deutschen Bundes und blieben es bis zum Zerfall des Bundes im Jahre 1866. Die polnischen, italienischen und ungarischen Gebiete gehörten dem Deutschen Bunde nicht an. Die Geschichte der Deutschen in unserem heutigen Staatsgebiete verläuft also von allem Anfang an bis zum Fahre 1866 im Rahmen

des gesamtdeutschen Lebens. Erst in diesem Fahre tritt die leider unvermeidliche Trennung ein. Die deutschen Bewohner unseres heutigen Heimatlandes müssen von nun an allein ihren Weg auf dem Boden der österreichisch-ungarischen Monarchie wan dern. Aber auch damit wird ihnen nur eine neue Staats bürgerschaft, kein neues Volkstum aufgezwungen. Ein Jahr später — 1867 — hört das von Franz I. geschaffene Kaiser tum Oesterreich zu sein auf. Der Name „Oesterreich" für sich allein verliert seine staats

- und völkerrechtliche Bedeu tung. Die neue Monarchie zerfällt in „die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder" und in die Länder der ungarischen Krone. Zu jenen gehören auch die von den Deutschen unseres heutigen Staatsgebietes bewohnten Länder. Cs gibt also nur „Deutsche" in der Monarchie Franz Fosef I., die sich nach den Landschaften und Stäm men, denen sie zugehören, Vorarlberger, Tiroler, Salzburger, Kärntner, Nieder- und Oberösterreicher, Steiermärker und nicht zuletzt „Wiener" nennen

. Der Oesterreicher als Deutsche besonderer Sendung ist noch unge boren. Den Weltkrieg durchkämpfen das Reich und die Monarchie Oesterreich-Ungarn eng verbündet in treuer Waffenbrüderschaft, Schulter an Schulter. Sein Ende bringt die Auflösung der Monarchie. Die Aufgabe der Deutschen Oesterreichs, die sie innerhalb des Vielvölker staates zu erfüllen hatten, ist beendet. Die Vertreter der im geschlossenen Sprachgebiet siedeln den Deutschen, auch die Deutschen der böhmisch-mährischen Grenzgebiete schließen

. Ihrer Selbständigkeit freuten sie sich nicht, sie fügen sich der Gewalt. Das Volk wußte aus seiner tausendjähri gen Geschichte im Rahmen des deutschen Staates, daß eine erzwungene Abspaltung nur dann ohne Schaden ertragen werden kann, wenn der Ostmark-Deutsche wenigstens Arm in Arm mit dem großen Bruder wandert. And für das Volk sprachen auch die Vertreter des Volkes, so unter anderen: Bundeskanzler Dr. Seipel im Funi 1928: „Wie ich zum Anschluß stehe? Zch will ganz aufrichtig antworten: Heute schon

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 25.10.1943
Physical description: 4
.Mqen, deren Ueberschreitung deutschen Soldaten teils nur bedingt. E überhaupt nicht gestattet wird. Jeden Tag mehren sich die Verstärkungen der italienischen Verbände an den Grenzen, die Sabotage an deutschen Kabelleitungen, Gleis- und Kraftanlagen. Sabotage »» v”’17V ov "’' «uv juuiuuuuyeH, bie systematische Verzögerung deutscher Versorgungszüge. Inzwischen maren die Verhandlungen der Verräter mit dem Feinde soweit Ziehen, das; man zur Unterschrift schreiten konnte. Deshalb hielt

* die Badoglio-Clique für angebracht, gerade in diesen Tagen dem deutschen Verbündeten noch ganz besonders nach- bBlich M heucheln. Am 1. September erhält der italienische Außenminister Gua- ijalia den Auftrag, dem deutschen Geschäftsträger in Rom feierlichst a, versichern: „Wir werden kämpfen und niemals kapitu- sjeren." Am 3. September wiederholt Vadoglio selbst diese MliÄe Versicherung. Es ist derselbe Tag und fast die gleiche Sillnde, in der General Castellano, der Beauftragte dieses Mar- Ms Vadoglio

Soldaten beschossen wurden, nur um dem Gegner die versprochene Gelegenheit zu geben, die in Süditalien kämpfenden deutschen Truppen abschneiden zu können, ist ebenso bekannt wie die verabredete und geplante Auslieferung des Duce. Auch »er Führer sollte »en Feinden in »te Hände gespielt werden Dieser größte Verrat der Geschichte aber sollte seine Vollendung finden in einem vom Hause Savoyen ins Werk gesetzten Anschlag auf den Führer. Vadoglio beauftragte den italienischen Militär- attachee in Berlin

verabredet hatten, ihm außer dem Duce auch noch den Führer in die Hand zu spielen. Wie bk Mm der Verräter vereitelt wurden Es ist selbstverständlich, daß das deutsche Oberkommando bereits bei den ersten Anzeichen des italienischen Doppelspiels die ent sprechenden Maßnahmen traf, um den Verrat und die geplante Auslieferung der deutschen Divisionen zu parieren. Damals kämpf ten die deutschen^Truppen noch auf Sizilien, und diesen galt daher and) die erste Sorge der deutschen Führung. Da eine Landung

bei Anglo-Amerikaner im Raum von Neapel oder Rom die deut- idjett Kräfte auf Sizilien abgeschnitten und vernichtet hätte, blieb Mts anderes übrig, als Sizilien zu räumen, obwohl der von den deutschen Truppen unter General Hube gefestigte Brücken kopf auf Sizilien auch weiterhin hätte gehalten werden können. Aus dem gleichen Grunde wurden auch im kalabrischen Raum nur schwache deutsche Kräfte belassen. Die deutschen Si^herungsmaßnahmen Im Eegenzug gegen den Plan Roattas wurde der Raum Neapel -Salerno—Rom

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 10
Date: 13.01.1906
Physical description: 10
dem erniattenden Trübsinne jener Deutschen entgegen, „welche den vollen Ruin oder doch den argen Nieder gang des deutschen Volkes nach den Neuwahlen als unumstößliche Wahrheit hinstellen. Gewiß, jede Wahlreform werden die Deutschen nicht schlucken, aber Wahlreformen zu fürchten, weil damit einige Mandate für die Deutschen verloren gehen werden, ist nicht am Platze; die Furcht darf auch nicht ungerecht machen und breite Schichten des eigenen Volkes noch ferner vom Wahlrechte ausschließen." Und weiter mahnt Abg

. Erb: „Vor allem muß ausgemerzt werden, aber gründlich, der Zank und Streit zwischen den deutschbewußten Abgeordneten und, diesen! nunmehrigen Beispiele der Einträchtigkeit folgend, unter den deutschen Volksgenossen. Wohlgemerkt, unter allen deutschgesinnten Volksgenossen! Jeder deutsche Mann, jede deutsche Frau ist unser Volksgenosse, sei es nun der aus der Fabrik tretende Arbeiter oder der deutsche Handwerksgeselle, der Lehrling oder der Student, der Landmann oder der Gewerbetreibende

, der Professor oder der Lehrer, der Millionär oder der Gras, die Frau im einfachen Anzuge oder jene im Seidenkleide! Alle die Volksgenossen haben nicht nur die Pflicht, überall aus jede Weise das deutsche Volk zu unterstützen und zu verteidigen mit wirtschaftlichen und geistigen Mitteln, mit Opfern an Zeit, Geld und Arbeit; alle diese Volksgenossen haben auch das Recht, gleichwertig als Volksgenossen zu gelten, den Druck der dargereichten deutschen Bruderhand, geweiht durch den gemeinsamen Verteidigungs

punkt noch dazu für nobel und fein halten; die Hunderte und Tausende Hinauswersen, aber für die Wohlfahrt des deutschen Volkes nichts, rein gar nichts tun oder in Anbetracht ihres Reichtums viel zu wenig. Die Herzen des Volkes gewinnt man nicht durch einseitigen Kastengeist und Ueberhebung, sondern durch aufrichtige Anerkennung der ehrlichen Arbeit des braven Volksgenossen. Das Volk ist nicht nur zur Zeit der Wahl aufzusuchen, dann ab und zu zum Absammeln oder wenn man es sonst gerade braucht

; es darf nie beiseite ge stellt werden, jederzeit muß es sehen, daß auch der beffergestellte Volksgenosse sein deutscher, ehrlicher Freund ist und jedem helfen will, wo er kann und soweit er kann. Geschieht dies allgemein, dann wird überall die überwältigende Mehrheit des deutschen Volkes vom Herzen heraus die Liebe zum eigenen Volke treu hüten und pflegen und stets bereit sein, die Eigenart, die Freiheit und die Wohlfahrt des eigenen Volkes nach Kräften zu verteidigen und dieser Verteidigung Opfer

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 18
Date: 30.11.1902
Physical description: 18
. Anzeigen aller Art werden nach Tarif be rechnet und sind im Voraus zu bezahlen. Bei öfterer Wiederholung und größeren Aufträgen entsprechender Nachlaß. Schriftleitung und Verwaltung: £ß. Ritzer, Buchdruckerei, Kttjbuhcl. Nr. 48. Kitzbühel, 30 ♦ November 1902. IT7“. Jahrgang. Abonnements werden jederzeit entgegengenommen. Die Werständigungs-Aktion. Ein führender Abgeordneter der Deutschen Volkspartei, welcher bei den Verhandlungen mit den Deutschböhmen wegen Einleitung einer Verständigungsaktion

hatte nur den Sinn, zu verhüten, daß diese und indirekt alle anderen deutschen Parteien als Friedensfeinde ausgeschrieen werden. Aber noch aus einem anderen Grunde erscheint die Wiederholung der deutschen Forderungen unerläßlich. Es darf nicht dazu kommen, daß, wenn einmal rer Reichsrat außer Aktion treten sollte, die Ausrede gebraucht wird, mau wisse nicht, was die Deutschen wollen, und es muß einer waghalsigen Regierung, wenn man zu Oktrohierungen greifen sollte, die Ausflucht benommen sein, daß der deutsche

hat sich bedeutend abgenützt und wenn man früher gegen Ministerien wegen willkürlicher Interpretation des § 14 die Ministeranklage erhoben hat, so darf man es als überzeugter und entschlossener Anhänger der Verfassung dennoch als lächerlich bezeichnen, we,n heute dasselbe geschehen würde." Eine Frage, wie sich die deutschen Parteien zu der Frage eines deutschen Landsmannministers stellen, beantwortete der Parlamentarier in folgender Weise: „Der Wunsch der deutschen Parteien, im Kabinett vertreten

zu sein, ist heute noch gerade so aktuell, wie bei der Bildung des gegenwärtigen Ministeriums. Von Zeit zu Zeit beschäftigen sich auch die deutsches Klubs mit dieser Frage, und wenn man sie jetzt nicht in den Vordergrund stellt, so ist dies nur darauf zurückzuführen, daß wir uns nicht dem Verdachte aussetzen wollen, als ob wir in der Ernennung eines deutschen Landsmann-Ministers ein Kompensationsobjekt sehen würden." Rundschau. Jirltrird. Zur inneren Lage. Aus Innsbruck wird geschrieben: Am 21. ds. abends

hat hier die Jahresversammlung deS Vereines der Deutschen Volkspartei in Tirol stattgefunden, bei welcher Reichsratsabgeordneter Dr. Erler nach Kenntnis nahme des Tätigkeits- und Rechenschaftsberichtes Bericht über die politische Lage erstattete. Er führte hiebei den Nachweis, daß an dem gegenwärtigen, trostlosen Zustand einzig und allein die Tschechen Schuld tragen, welche seit der Aufhebung der Sprachenverordnungen durch ihre beständig wieder erhobenen Forderungen die Tätigkeit des Parlamentes verhindern. Weiter- besprach

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 21.02.1909
Physical description: 16
. Mit der illustrierten Unterhaltungs-Beilage: „Sonntagsblatt". Nr. 8. Dev Vezrrs des ttcz jederzeit besinnen. Die Leistungen des Deutschen Schulvereins für Tirol. Von Dr. Konrad Twerdy. Wie in so mancher anderen Beziehung nimmt Tirol unter den Ländern der Ostmark auch auf dem Gebiet der deutschen Schutzarbeit eine Sonder, stellung ein. Es ist das einzige dieser Länder, in dem unsere Stammesbrüder nicht von Slaven bedrängt werden, sondern von Italienern, nicht von einem Volksstamme, der seine Kultur uns verdankt

, sondern von einem Volke, dessen Kultur so alt ist, wie die unsrige. Während in den andern gemischtsprachigen Ländern die Deutschen durch die Angriffe des nationalen Gegners, durch den Kampf, der ihnen aufgedrungen worden ist, längst gelernt haben, unser hehres deutsches Volk zu lieben und sich mit Stolz Deutsche nennen, war bis in die aller- jüngste Zeit im deutschen Lager Tirols von einer nationalen Bewegung so gut wie nichts zu merken. Erst die Gründung des Tiroler Volksbundes hat in erfreulicher Weise Wandel

geschaffen. Freilich haben seine Gründer als genaue Kenner der Deutsch-Tiroler die nötige Vorsicht nicht außeracht gelassen. Daher lautet der Wahlspruch des Bundes: „Tirol den Tirolern". Kein Wort vom Deutsch tum! Das Wort deutsch könnte ja so manchen biederen seines Deutschtums noch nicht bewußt gewordenen Deutsch-Tiroler abhalten, dem Tiroler Volksbund beizutreten. Trotzdem ist dieser Bund zweifellos ein deutscher Schutzverein, dessen Grün dung uns freuen muß, weil er auch den Tiroler deutschen Michel

aufrüttelt, dem zur Zeit die -schlafmütze allerdings noch tiefer im Gesicht sitzt, als seinen Namensvettern außerhalb Tirols. In einer Beziehung nimmt Tirol auch eine rühmliche Sonderstellung ein. Außerhalb dieses Landes haben die deutschen Priester der römischen Kirche — abgesehen von wenigen Ausnahmen, die nur die Regel bestätigen — keinen Sinn für die Not des Volkes, dessen Söhne sie sind, kein Ver ständnis dafür, daß der Kampf, den die Deutschen um Erhaltung ihrer Art und Sitte führen

, auch nn hellrger Krieg ist. In Tirol ist die Zahl der deutschen Priester groß, die deutsch fühlen und lyren Stammesgenossen im Kampfe gegen die «relschen als Führer voranschreiten. Ich will nicht vme nennen, einerseits uni nicht ermüdend zu wirken, anderseits um denen, die genannt werden •?' n i a schaden. Denn ein großer Teil ?? chnen steht unter der Aufsicht welscher Pfarrer «uv Dechanten und des welschen Fürstbischofs von 3-ivu ^ auch unter den deutschen Priestern ölbt es Ausnahmen, die gerade unter denen

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Tiroler Grenzbote
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Page 11 of 16
Date: 30.05.1925
Physical description: 16
L»att»»vo«heus«hvrtt füc Stadt und Land. Fctt-AuSgabe onlöfili« der SeyutzveeernStagung in KUfftbTR zn Vfingsten 1925. »min für da« »eutf^tnm im »itöland. / »tutf$er e^ulberein ©tidmarf. Bergfrifdjen deutschen willkommgrusi allen Feftteilneftmern! Willkommen in Tirol! Pfingsten, das herrliche Fest, kommt heran. Zu unseren Ohren dringt die Kunde, daß aus allen Gauen unserer deutschen Heimat in diesen Tagen sich Gäste in der schönen Grenzstadt Kufstein ein finden werden. Gäste, jung und alt

nichts Unbekanntes; war es doch ein deutscher Priester in Südtirol, von dem zuerst der Gedanke der Gründung des äl testen Schutzvereines, des Deutschen Schulver eines, ausging. Ist doch Tirol, als die Südschwelle des deutschen Siedlungsgebietes, ein Land, in dem seit Jahrhundeten die Frage des nationalen Bestandes und der Erhal tung des Deutschtums auf deutschem Grund und Boden ihre Bedeutung hatte! Daher begrüßt Ti rol diese Tagung und heißt die Tausende, die, um daran teilzunehmen, in das Land Andrä Hofers

kommen, herzlich willkommen! Möge aus dieser Veranstaltung reiche Frucht für alle Deutschen erblühen, möge sie getrogen sein vom Geiste der Eintracht und der redlichen Arbeit für Volk und Vaterland! Dr. Stumpf, Landeshauptmann. Fesigruß der Stadt Kufstein. Aufrichtige Freude und berechtigter Stolz er füllt die Bevölkerung Kufsteins, weil die zwei größten deutschen Schutzvereine unter alb den vielen Orten in deutschen Landen gerade Kufstein für die heurige Tagung ausersehen haben. Die Stadt Kufstein

heißt alle deutschen Volksgenossen, die nicht nur von dem geschlossenen deutschen Sprachgebiet, sondern auch aus dem Auslande hie- her gekommen sind, herzlichst willkommen. Möge die Schutzvereinstagung, die die endgültige Ver einigung der Südmark und des Deutschen Schul vereines bringen wird, ein günstiges Vorzeichen für die Wiedervereinigung aller deutschen Stämme und für die Wiederauftichtung unseres so schwer getroffenen deutschen Volkes sein. In diesem Sinne wünscht die Stadt Kufstein der Tagung

, in uns erklingt ein Dankgebet und unser Herz hißt frohe Farben. Wir waren lange mutterlos, uns führte keine gute Hand, heute bergen wir in deinem Schoß das Haupt und stammeln: Vaterland! Oie Idee „Deutsche Gemein schaft^ gewinnt! Von Staatssekretär a. O. v o n H i n tz e, Vorsitzender des Vereins für das Deutschtum im Ausland. Aus der Fülle der Gedanken und Wünsche, die in den Kriegstagen dieses Jahres auf der g r o ß - deutschen Tagung in Kufstein in ernster Arbeit und in buntfarbigen Bekundungen unseres

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Tiroler Grenzbote
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Page 2 of 8
Date: 18.03.1938
Physical description: 8
Rührung mitansehen konnte, die selbst harten und leidgeprüften Männern, alten Frontsoldaten über die Wangen herunterrannen, der möge daheim be-- * ItttG-saefetz in SesterretG. Berlin, 17. März. Im Reichsgesetzblatt vom 16. März sind im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich u. a. folgende Reichsgesetze und Ver ordnungen veröffentlicht worden: 1. Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Einführung deutscher Reichsgesetze in Oesterreich vom z 15. März 1938

. § 1. 1. Der Geltungsbereich der Verordnungsblätter des Reiches er streckt sich auf das Land Oesterreich. 2. Reichsgesetze, die nach dem Inkrafttreten des Gesetzes über die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich vom 13. März 1938 verkündet werden, gelten für das Land Oesterreich, soferne ihre Inkraftsetzung für das Land Oester reich nicht ausdrücklich Vorbehalten ist. § 2 . Im Land Oesterreich sind vom Tage des Inkrafttretens dieses Erlasses sinngemäß anzuwenden: 1. Das Reichsflaggengesetz

der deutschen Staats angehörigen im Ausland vom 3. Februar 1938. § 3. 1. Ueberleitungsvorschriften erläßt der Reichsminister des Innern oder der Reichsstatthalter in Oesterreich mit Zustimmung des Innenministers. , m ■ ■"& Oefterreichische Lan0esregierunv. Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die österr. Landesregierung vom 15. März 1938: 1. Die österr. Bundesregierung führt die Bezeichnung „Oefterreichische Landesregierung". 2. Ich betraue den Reichs st atthalter in Oesterreich mit der Führung

. ? Der Reichsminister der Finanzen wird ermächtigt, Waren österreichischen Ursprunges ganz oder teilweise für zollfrei zu erklären. — Die Geschäftsführung der Oesterr. Natio nalbank geht auf die Reichsbank über. Die Oesterr. Na tionalbank tritt in Liquidation. Wien—München—Berlin. Für alle Zeiten wird sich der 15. März 1938 als der größte Tag in der Geschichte Wiens behaupten. Nachdem der Führer des deutschen Volkes seinen Einzug in der alten Kaiserstädt gehalten hatte, erlebte das deutsche Wien auf dem Heldenplatz

eine Vefreiungsfeier von un beschreiblich gewaltigem Ausmaß, die gipfelte in einer Botschaft Adolf Hitlers an sein, an unser Deutschösterreich. Dann folgte, alle Höhepunkte noch übersteigend, eine glanzvolle, mehr als zweistündige Parade der in der VII!. deutschen Armee zusammengefaßten bisherigen deutschösterreichischen und reichsdeutschen Truppen vor dem Führer auf dem Ring vor dem Heldendenkmal. Genau vor drei Jahren proklamierte der Führer die deutsche Wehrhoheit. Heute zittert vor der Wiener Burg der Erdboden

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 14.05.1919
Physical description: 8
des Anschlusses Deutsch österreichs an Deutschland haben in allen Landen, wo Deutsche wohnen, einen millionenfachen Schrei der Ent rüstung und der Empörung ausgelöst. In den Herzen aller Deutschen ist die Ueberzeugung, daß dieser Frie densvertrag, sofern ihn die deutschen Unterhändler in seiner gegenwärtigen Form unterzeichnen würden, ein schamloses europäisches Kulturdokument wäre, das nicht bloß jedem Mindestgebot der Gerechtigkeit in brutalster Weise Hohn spricht, sondern auch die seit 6 Monaten so oftmals

enthalten wird. Und diese Gefahr für das Schicksal unserer deutschen Brüder, die jenseits des Brenners auf tausendjährigem deutschem Kulturboden wohnen, hat die Tiroler im nördlichen Teil des Lan des in zwölfter Stunde noch einmal aus den Plan gerufen, um dieses himmelschreiende Unrecht zu ver hindern und gleichzeitig gegen das von unseren Fein den ausgesprochene Verbot, daß sich alle Deutschen zu einem großen gemeinsamen Staatsgebilde zusammen schließen, Protest einzulegen. Die Bewohner von Innsbruck

, Hall, Landeck, Schwaz und Kufstein haben demnach am Sonntag den 11. Mai 1919 noch einmal einhellig ihre Stimmen er hoben gegen den Gewaltfrieden, der dem deutschen Volke auferlegt werden- soll, und gegen die krasse Ver letzung des Selbstbestimmungsrechtes der Völker und wir wollen hoffen, daß diese Stimmen von unseren Abgesandten, die am 12. Mai nach Paris abgereist sind, nicht bloß tatkräftigst und mit entschiedenem Nach druck vertreten, sondern von den feindlichen Macht habern am Konferenztisch

zu Versailles auch beachtet und erfüllt werden. Es war der erste schöne Maientag, mit blauem Himmel und Sonnenschein, als sich die Bevölkerung Kufsteins und seiner Umgebung am Sonntag vor mittags 10 Uhr auf dem Oberen Stadtplatz vereinigte. Kops an Kopf standen die Versammelten, (darunter auch die hiesige Volkswehr mit ihrem Kommandanten Hauptmann Sisinacki), ohne Unterschied der Partei und Gesellschaftsklasse waren sie gekommen, um in der Schicksalsstunde aller Deutschen ihre Anteilnahme an unserer

er der deutschen Brüder in Südtirol und in Böhmen und gab das feierliche Gelöbnis ab, daß wir Deutsche kein Mittel unversucht lassen werden, um sie aus ihrer völkischen Not und von der ihnen drohenden fremden Gewaltherrschaft zu befreien. Namens der Tiroler Volkspartei hob Herr Prof. Dr. Bader die Einigkeit aller drei Parteien des Landes in der Frage Deutschsüdtirols hervor und gab der bestimmten Hoffnung Ausdruck, daß dieses schöne Land uns nicht werde entrissen werden, daß unsere Friedensunterhändler

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 16
Date: 09.05.1930
Physical description: 16
schwankt. Und der unheimliche Finger schreibt an die Wand sein Menetekel... Einer nur wacht. An sein Wort klammern sich die Völker der zitternden Erde. DerVatev des Deutschen Die deutsche Schularbeit in Südtirol. Dominikus Dietrich. Prior im Stifte Wilten bei Innsbruck, schreibt im „Grazer Volksblatt vom 4. Mai 1930 u. a.: Jenseits des südlichen Randgebirges des herrlichen Burggrafenamtes dehnt sich eine prächtige Südtiroler Hochlandschaft aus mit den vier uralten deutschen Siedlungen Proveis, Laurein

er die Verhältnisse, wie die italienische Irredenta im Süden des Tirolerlandes Stück für Stück deutscher Erde eroberte, wie sie durch ihre maßlose Propa ganda immer weitere Kreise in den Bann ihrer Ideen zog, wie uralte deutsche Siedlun gen schon fast zur Gänze der Verwelschung an heim gefallen waren und wi e auch seinem Heimatsbezirke, den deutschen Siedlungen in Nonsberg, die Gefahr der Verwelschung drohte. Der brave deutsche Priester Mitterer hatte michts vom Wesen eines Klageweibes

! an sich, er war ein furchtloser, energischer Mann der Tat. In zäher und zielbewusster jahrzehntelanger Arbeit verstand er es, den deutschen Boden zu rückzuerobern, die fast ganz verwahrloste Ge- ureinde zu reorganisieren, durch Schaffung von Verdienstmöglichkeiten die Bewohner an die deutsche Heimatscholle zu fesseln und durch! Er bauung einer Kirche und eines neuen Schul hauses und durch Anstellung deutscher Lehr- Brennendes Land. Infolge der großen Trockenheit sind in den Vereinigten Staaten zahlreiche verheerende Wald

von Waldbränden eingeschlossen. 35.000 Mann sind mit der Bekämpfung des Feuers beschäftigt. Kräfte den deutschen Charakter seiner Bergbe wohner für immer zu sichern. Als er den ersten Versuch machte, in deutscher Sprache mit den Behörden zu verkehren, wurde er barsch zurück gewiesen, erst in einem jahrelangen Kampf ge gen die österreichischen Behörden gelang es ihm, es durchzusetzen, daß deutsche Gemeinden in ihrer Muttersprache mit den Behörden ver kehren konnten. Deutsche und Wiener Touristen sahen

bei ihren Bergwanderungen in Südtirol das vor bildliche Wirken des deutschen Priesters für die Rettung des Deutschtums und einer aus ihnen, Dr. Lotz von Frankfurt, veröffentlichte eine Broschüre „Aus den Bergen an der deut schen Sprachgrenze", Stuttgart 1880, Verlag Aue, in welcher er eingehend das Wirken Mit terers schilderte. Dos Schriftchen erregte das größte Aufsehen. Es gab den Anstoß zur Gründung des Deutschen Sch ul Ver eines und zugleich zu einer großzügigen Schutzarbeit für die Erhaltung des Deutschtums

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 08.07.1933
Physical description: 6
geleistet wurde, trug das Gepräge einer Art Wohltätigkeitsfürsorge. Selten nur brach die Anschauung von der Einheit und Ganzheit der Nation über alle Grenzen hin weg durch. Jetzt hat der Kampf der Außendeutschen einen völ lig neuen Sinn bekommen. Sie sind nicht mehr Betreute am Rand eines Kernstaates, sie sind nicht mehr „Minderheiten", sie sind gleichberechtigte und gleich verpflichtete Mitarbeiter an der zukünftigen Nation. Zwischen den Deutschen inner halb und jenen außerhalb des Kernstaates gibt

es keinen Rangunterschied, sondern nur noch Unterschiede der Funk tionen. Jede deutsche Volksgruppe in der Welt wird künftig aus ihrem Eigenleben, aus ihrer besonderen geographischen und kulturellen Lage heraus an einer gemeinsamen euro päischen und an einer Weltaufgabe des Deutschtums mit- zuarbeiten haben. Diese Funktionen werden sehr verschieden sein. An der einen Stelle werden die deutschen Volksgruppen und deutschen Staaten Wall sein müssen gegen die fremden Ansprüche, an anderer Stelle werden sie Brücken

und an drit ter Stelle Bündnisfaktor sein. Ihre Existenz und ihr Kampf haben nichts zu tun mit irgendeinem Imperialismus des Kern staates, sondern ruhen auf den Lebensrechten der deutschen Nation, in deren Dienst aber auch der Kernstaat steht. Kern staat und deutsche Nation werden sich niemals decken können. Dies ist von schicksalhafter Bedeutung. Auch wenn wir unsere Grenzen weit verschieben, so werden wir doch immer deutsche Volksgruppen vor den Grenzen haben und wir werden fremde Volkstumsgruppen

in unsere Grenzen einbeziehen. Diese Tat sache ist von elementarster Bedeutung. Volkstum und Staat werden im deutschen Leben immer in einer gewissen Spannung bleiben müssen und unter dem Zwang einer selbständigen Hal tung stehen. Volkstum kennt zum Beispiel niemals einen Ver zicht auf Außenvolkstum, während der Staat gelegentlich einem Locarno zustimmen muß. Diese scheinbare Gegensätzlichkeit des deutschen Staats- und Reichsgedankens ist wohl immer da gewesen. Sie konnte für das Ganze oder für Teile

des deutschen Volkes gefährlich werden, solange man sie nicht erkannte und nicht sah. Der neue Staat wird diese Problematik der deutschen "lautlichen Gestaltung nicht überdecken, sondern sie zu gestalten unternehmen. Diese Aufgabe ist dann keine rein deutsche mehr, sondern sie wird gemeinhin zu einer schöpferischen Neuordnung von Europa. Im Geiste dieser neuen, volksgebundenen deutschen Sen dung rufen wir das ganze Volk, rufen wir vor allem die junge Generation zum Kampf. Das deutsche Volk in aller Welt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 18.05.1923
Physical description: 16
und Gefechte, dafür aber wird auf^ wirt- schaftlichm- und nationalem Gebiete der Kampf mit un gebrochener Leidenschaft fortgesetzt. Die nämlichen Gegner, die sich zum Sturze der deutschen Weltmacht zusammen- gefnnden hatten, wollen nun. das deutsche Volk bis zu dem Grade der Verarmung überantworten, daß sie auf absehbare Zeiten von Seite der Deutschen eine Wiedcr- vergeltung für all das Unrecht, das sie ihnen angetan, nicht mehr zu fürchten hätten. Wenn man während des Weltkrieges mit Recht gesagt

hat, daß die Schrecken des Blutvergießens durch die Schrecknisse der Hungersnot, die durch unsere Feinde uns anfgezwungen worden, noch Übertrossen worden sind, so kann man heute mit ähn lichem Rechte sagen, daß der gegenwärtige Wirtschafts und Vernichtungskrieg trotz seiner unblutigen Formen kaum weniger furchtbar und schrecklich ist, als es die blutigen Kämpfe des Weltkrieges gewesen sind. Die leidenschaftlichsten und unversöhnlichsten Feinde der Deutschen sind die Franzosen. Seit dem Jahre 1870

/71, wo die Franzosen von den vereinigten Deutschen furchtbare Niederlagen erlitten haben, sind in Frankreich zwei Generationen im Hasse gegen Deutschland erzogen worden. Dieser Haß durchdringt das ganze französische Volk und will allem Anscheine nach erst dann sich zu frieden geben, wenn der deutsche Gegner vollständig zer knickt am Boden liegen wird. Der Deutschenhaß der Fran zosen ist aber ganz durchspickt von Furcht. Denn die Franzosen wissen sehr gut, daß das deutsche Volk trotz seiner Verluste noch immer

an Zahl doppelt so stark ist wie sein französischer Gegner. • Und ebenso gut wissen die Franzosen, daß beim raschen Wechsel der politischen Verhältnisse schon in nicht ferner Zeit ein Augenblick kommen könnte, wo die Franzosen ohne Bundesgenossen dem viel stärkeren deutschen Volke standzuhalten hätten. Es ist das böse Gewissen, das die Franzosen nicht zur Ruhe kommen läßt und sie unversöhnlich macht. Denn die Franzosen müssen sich dessen bewußt sein, was sie durch Jahrhunderte fort und fort

am deutschen Volke gesündigt haben, wie sie in Deutschland planmäßig die Zwietracht geschürt und die Glaubensspalmng befördert, wie sie weite Gebiete, die ehemals zum deutschen^ Reiche gehörten, entweder für sich erobert oder als selbständige Staaten abgezweigt haben, und wie sie namentlich in den vergangenen Jahrzehnten die ganze Welt in Bc- wegung gesetzt, um das deutsche Volk einzukreisen und durch den furchtbarsten aller Kriege an den Rand des Verderbens zu bringen. Wez:n auch die Deutschen welt

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Alpenland
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Page 1 of 8
Date: 03.09.1925
Physical description: 8
i ; 22 1 ► ep- ’en, c. 5 -Ge .91 kep- hos . 80 von Me in» 410 agr Zn Oesterreich halbjährig 8 8. - , Einzelverkaufspreis 8 0.18 — Im Deutschen Reiche halbjährig 8.80 Goldmark. ist stets im Vorhinein zahlbar. — Vorauszahlende Bezieher sind bei Erhöhungen ,ur entsprechenden Aufzahlung verhalten. Haftung übernommen. - Abbestellungen nur mit Ende eines KalendervierteljahnS durch eingeschriebene Karte. — i Jahrgang Innsbruck, Donnerstag/ 6en 3. September 1925 Die Folter««« der Deutsche« Siidtirols

. Unter vorstehendettl Schlagwort ist in den letz ten Tagen in verschiedenen Blättern ein von Abg Dr. Stroffner verfaßter Artikel erschie nen, der ganz besondere Beachtung verdient. Nachdem Dr. Straffner der italienischen Regie rung ihr Sündenregister über die andauernden Drangsalierungen und Quälereien der Deutschen in Südtirol vor Augen gehalten, kommt er auf die Ausweisungsandrohung des „Popolo d'Italia" zu sprechen und fährt dann fort: „Die faschistische Zentrale scheint mehr zu wis sen, als die Deutschen

in Innsbruck, München und weiter nördlich, denn von eitler irredenüstischen Propaganda in Siidtirol, die dort mit oder ohne Hilfe der Deutschen nordwärts des Brenners be trieben werden soll, ist diesen Deutschen leider nichts bekannt. Es müßte denrr sein, daß die faschi stische Zentrale annimmt, daß die Violen Millionen Deutsche Mark und österreichische Schillinge, die itl Venedig, Mailand, Florenz, Rom und Neapel durch den Fremdenverkehr in die Taschen der ita lienischen Hoteliers, Kausleute

und Gewerbetrei benden fließen, Mittel für die irredenttstische Pro paganda darstellen. Die Propaganda kann ja ein gestellt werden und Nur werden sehen, welches Schicksal die italienilche Lira dann haben wird. Ge wiß sind die deutscheil und österreichischen Millio- netl ein Mittel zur Propaganda, aber. Gott seis geklagt, nicht für eine irredentistische Propaganda sondern gegen Südtirol. Die Faschisten würden heute die Deutschen in Südtirol ganz anders be handeln, wenn die Deutschen einmal entdecken

erklärt hätte. Die Herren Faschisten mögen bedenken, daß von Innsbruck auch eine Bahn zum Brenner führt, nicht von Bozen allein. Wer die Verhältnisse in Tirol nur einigermaßen kennnt, und nicht aus Angst vor der Strafe für das An recht, das den 320.000 Deutschen in Südtirol an getan wurde, Gespenster sieht, dürste mit mir der Meinung sein, kxrß für den Abschub mißliebiger Italiener von Innsbruck wohl ein Zug nicht ge nügen dtirfte, während der von den Herren Fa- schiften in Bozen bereitgestellte Train

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Der Südtiroler
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Page 1 of 4
Date: 15.10.1924
Physical description: 4
wird. Lumpenpack. ® Interessantes aus Kurtatsch. München, den 20. September 1924. Es sind kürzlich in angesehenen Tagesblättern Deutsch lands. Österreichs und der Schweiz Artikel über unseren deutschen Süden jenseits des Brenners erschienen, die endlich ein erwachendes Verstehen und Mitgefühl für die Leiden unserer dortigen Stammesbrüder verraten, ein Mitgefühl, das sicher schon von allem Anfang an vorhanden war, aber von 1 den Sorgen im eigenen Hause und wohl auch aus politischen Gründen zurückgehalten wurde

. Schon daß man in unserer / Presse so offen über die wahren Verhältnisse in Südtirol zu schreiben wagt, weckt in der Brust jedes aufrechten Deutschen, jedes Alpenfreundes ein befreiendes Gefühl, eine Vorahnung besserer Zeiten. Ich selbst bin ein begeisterter Freund der Berge und besuche — unterbrochen durch die Kriegs- und ersten Nach kriegsjahre — seit fast zwei Jahrzehnten unser schönes Südtirol im Kranze seiner Gletscher, im Zauber seiner Dolo miten. Das selten schöne Land

ist auch unter der Fremdherr schaft „unser Südtirol", der südlichste Gau im großen deut schen Vaterlande geblieben und da wir sehen, daß die Süd tiroler so tapfer und zäh um ihre Muttersprache und ihr Volkstum kämpfen, wollen wir sie darin helfend unterstützen, so oft und so gut wir können. Man hat in Rom und Trient nie Verständnis für die Behandlung der deutschen Minderheit gehabt, aber was an diesem geknechteten Volke seit Beginn der Faschistenherrschaft von der italienischen Regierung gesündigt wurde, gereicht

, seinen deutschen Charakter, seine Seele zu rauben. Wenn man am Brenner die „von Gott gewollte ewige Grenze" Italiens überschreitet, fällt der Fortschritt der äuße ren Verwälschung gegenüber dem Vorjahre schon beim Betreten der ersten Ortschaften in die Augen. In Brennerbad, Gossen laß, Sterzing, Brixen, Klausen usw. sehen wir heuer nicht nur an allen öffentlichen Gebäuden der staatlichen und Ge meindeämter, sondern auch an den Bankgeschäften, Gasthöfen, Kaffees, Konditoreien, kurz in allen jenen Betrieben

, in den Gemeinden der Carabinieri- oder Finanzieri- kommandant, mag er auch nur ein Maresciallo oder Brigadier tont Range eines Unteroffiziers sein, mit dem grenzenlosen Eigendünkel des „Siegers" nach eigenem Gutdünken, eigener Auffassung und Auslegung, mit einer Eigenmacht, für die uns Bürgern eines Rechtsstaates das Verständnis fehlt und gegen deren Auswüchse es regelmäßig keine Abhilfe gibt. Dabei ist Land mit einem Netz von Spitzeln überzogen und blüht leider auch unter den Deutschen die Angeberei

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 02.03.1923
Physical description: 20
sein werden, wenn das deutsche Volk in folge zunehmellder Verarmung sich fortgesetzt in einem Zustande großer sozialer Unzufriedenheit befindet. Die fiegreichen Gegner haben dem deutschen Reich eine unerhört hohe Kriegsentschädigung aufgezwungen. Eine ähnliche Kriegsentschädigung war auch uns Oester reichern zugedacht gewesen, konnte aber infolge unserer Verarmung bis heute in keiner Weise eingetrieben wer ben- Die Deutschen im Reiche draußen waren zahlungs fähiger als wir und sie haben schon bis heute ungeheuere Beträge

eingerückt. Das Ruhrgebiet gehört zu den besten Kohlenbezirken der Welt. Nachdem Deutsch land einen Teil seiner Kohlenfelder in Oberschlesien an die Polen und ganz Elfaß-Lothringen an Frankreich verloren bat. war das Ruhrgebiet das Zentrum der deutschen Kohlenförderung und der deutschen Industrie geworden. Mit der Wegnahme dieses Gebietes soll die delltsche In dustrie dauernd geschädigt und dadurch die angestrebte vollständige Berarnrung Deutschlands entscheidend geför dert werden. Das deutsche Volk

setzt dem Vordrillgen der Franzosen und Belgier bisher entschlossenen Wider stand entgegen. Aber es ist nicht mehr der Widerstand wie in beit Jahren des Weltkrieges, sondern nur mehr der Widerstand deS Duldens, Ertragens Und Leidens, aber nicht des Nachgebens. Durch den Friedensschluß hat man dem deutschen Volke Armee und Waffen wegge nommen und die frühere militärische Organisation für alle Zukunft verboten. Während die Franzosen heute über die größte Armee der Welt verfügen und das ganze

französische Volk in Waffen starrt, ist" das deutsche Volk durch den Friedensschluß weltrlos gemacht worden. In folgedessen können die Franzosen vorerst in den von ihnen besetzten deutschen Gebieten machen, was sie wol eit, und sie arbeiten auch elüsp rechend ihrer unersättlichen Nach sucht. Es fragt sich aber, wie lange das deutsche Volk eine solche Behandlung noch aushalten wird, ohne zur Ver zweiflung getrieben zu werden und darnach zu handeln. Deutschland zählt auch heute noch fast doppelt soviel

Ein wohner als Frankreich. Es ist kaum zu erwarten, daß ein an Zahl so ungleich stärkeres Volk sich vom schwächeren fort und fort bis aufs Blut wird mißhandeln lassen. Es ist daher von Woche zu Woche mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die von den Franzosen und Belgiern bis znnr äußersten gequälten Deutschen mit dem Mut der Ver zweiflung sich zur Wehre setzen, und ddß dann der Krieg, und zwar ein Volkskrieg von ungeheurer Heftigkeit, neuer dings ausbrcchen wird. Vielleicht wäre es von Seite der Deutschen

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Der Südtiroler
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Page 4 of 8
Date: 15.11.1931
Physical description: 8
in Köln plane. Der Andreas Hoferbund hat sofort nach Bekanntwerden dieser Nach richt sowohl bei Dr. Adenauer als auch 'bei anderen Per sönlichkeiten im Deutschen Reiche Schritte unternommen, um die Errichtung des Institutes zu verhindern^ solange deutsche Kultur in Südtirol von Italien unterdrückt werde. Die übrigen deutschen Schutzverbände schlossen sich die sen Vorstellungen an. Als später bekannt worden war, der frühere italienische Unterrichtsm in ist er Gentile werde zur Eröffnung des Institutes

nach Köln kommen und dort dre Festrede halten, hat der Andreas Hoferbund seine An strengungen zur Verhinderung dieser Absicht verstärkt. Der Andreas Hoferbund loar der Ansicht,, daß es mit der nationalen Ehre des deutschen Volkes unvereinbar sei, wenn ausgerechnet jener Mann, der das gesamte deut sche Schulwesen in Südtirol durch sein Gesetz vom Jahrel 1923 vernichtete, auf deutschem Boden über deutsch-italie nische Zusammenarbeit spräche. Senator Gentile hat in Südtirol 700 deutsche VollksschuMassen

und sämtliche Kin dergärten zugrundegerichtet, er hat dort das gesamte deut sche Mittelschulwesen zerstört und trägt die Verantwortung dafüy, wenn heute in Südtirol nicht einmal mehr im Hause ungestört deutscher Privatunterricht erteilt werden kann. Er trägt die Verantwortung dafür,, daß die deutschen Kinder in Südtirol nicht bloß in der Schule kein deutsches Wort mehr vernehmen dürfen, sondern selbst außerhalb der Schule im Gebrauch der deutschen Sprache behindert sind. Das System Gentile hat für Südtirol

das Aus nahmegesetz geschaffen, das den "dortigen Deutschen den Besuch deutscher Hochschulen untersagt. Darüber hinaus ist man sogar so weit gegangen, Südtiroler Gelehrten wissenschaftliches Arbeiten an deutschen Büchereien und Ar chiven durch Verweigerung der Ausreise mit der Begrün dung unmöglich zu machen,, der Gelehrte möge vorerst die zahlreichen Büchereien Italiens studieren. Das faschi stische Italien 'duldet kn Südtirol die deutsche Sprache nicht einmal mehr auf den neuen Grabsteinen. So wird die gesamte

über die Zusammenarbeit der deutschen und italie nischen Kultur. In Südtirok mußte diese Tatsache geradezu Nord! Wollen zuletzt in Deutschland an allen Herzens-' türen rütteln, daß sie die Gedanken an die Not unseres namenlosen Landes bei sich einlassen, daß sie die Brüder im deutschen Süden nicht vergessen!" „Das tut! Das tust!" rief Vater Doll-inger mit leuch tenden Augen. „Gott segne euch dazu,!" feierlich segnend zog Dietrich ein Kreuz. Und aus Herzenstiefen fügte er hinzu: „Wir werden alle für euch und euere

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