nicht losgelöst werden. Völker kön nen heute nicht mehr vernichtet oder nach Be lieben losgetreunt oder verteilt werden. Die in Großstaaten einverleibten kleinsten Völker können aber auch nicht mehr ohne nationale Unab hängigkeit leben. Wenn die kriegführenden zwei Mächtegruppen einander Vorwürfe machen, so kann sich jede Mächtegruppe an die eigene Brust klopfen, beide haben ihren Völkern das Recht auf Selbständigkeit beschnitten: die Anglo-Amerikaner den vielen Millionen Deutschen, den ihnen unter worfenen
Wilden und Halbwilden, die Engländer den Iren, Indern, Aegyptern und Arabern, die Deutschen den Polen, die Oesterreicher und Ungarn den slawischen Stämmen, den Italienern, ja sogar den Deutschen, dessen Bürgertum sich doch mit den Magyaren in die Vorherrschaft teilen will, die Russen den Polen, den Ukrainern, den Kurländern und verschiedenen anderen Völkern. Es ist gut, wenn aus dem Kriege gegen alles bestandene Un recht aller Großstaaten der Welt das Recht der großen und kleinsten Völker
. Nun gibt es aber Mittel, schon vor den Friedensverhandlungen einen großen Sieg über die Engländer, Franzosen und Italiener zu erringen und ihnen ein für allemal die Lust zu nehmen, sich in unsere Verhältnisse einzumischen. Man nehme schon vor den Friedensverhandlungen die Verständigung mit den eigenen Völkern vor, schasse die Vereinigter: Staaten von Oesterreich- Ungarn, in welchen die Deutschen, Tschechen, Polen, Magyaren, Südslawen, Rnthenen, Slowaken und Italiener national eigenberechtigte Staaten
der Selbst- erkeirntnis. Dies ist der tiefere Grund, daß wir alle in der Sackgasse stecken. Die Völker ccher müsserr alle unser Verharren im Irrtum mit ihtem Blute bezahlen! Sie englische Antwort auf die Rede des deutschen Staatssekretärs Dr. Sols. London, 23. August. Lord Robert C e c i l sprach sich zu einem Vertreter des Reuterschen Büros folgenderma ßen über die Rede des Staatssekretärs Dr. Sols aus: Von einem Gesichtspunkte aus bedeutet die Rede einen großen Fortschritt; denn sie unterscheidet sich im Tone
von allem, was bisher von deutscher Seit^ gekommen ist. Wenn das echt ist (das „wenn" muß man sehr groß schrei ben), so ist es der erste Schritt zur geistigen Gesundung. Sols gab die erstaunliche Erklärung ab, daß chie All deutschen keinen Einfluß auf die Regie rung haben, und das unmittelbar, nachdem Kühlmann entlassen wurde, weil er mit den Alldeutschen Streit hatte. Die Wendung über Belgien, die Sols ge brauchte, geht sehr viel weiter als alle früheren Aeuße- rungen. Die Worte: Wir beabsichtigen nicht, Belgien