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Alpenland
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Page 1 of 8
Date: 11.02.1926
Physical description: 8
iiiCUtb exqnrmtnms «m» v»noaMmg Museamstrapr 28. Jteticuf 160, löt. drahtanschrist Mpenian». Zn Oesterreich halbjährig 8 8.-, EtnzelverkaufSpreiS 8 V.1S — Im Deutschen Reiche halbjährig L.SV Goldmark. - Ausland halbjährig schw. Fr. Die Bezugsgebühr stt stets im Vorhinein zahlbar. — DorauSzohlende Bezieher find bet Erhöhungen zur entsprechenden Aufzahlung verhallen. - Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. - Abbestellungen nur mit Ende

eines Kalcndervierteljahres durch eingeschriebene Karte. — Der Anzeigenteil steht nur Deutschariern offen. 7. Zahrgang Innsbruck, Donnerstag, üen 11. Zebruar 1926 Zeige 6 Für das Reich aller Deutschen. (Rede des Pfarrers Dr. Ludwig Mahnert auf dem .40. Reichskommers der Burschenschaften Groß-Berlins.) Diese vaterländische Weihestunde, die dem 40. Reichskommers der Burschenschafter Groß- Berlins vorausgeht, wird beherrscht von der Cr- innerung an das große geschichtliche Ereignis der Reichsgründung vor 55 Jahren im Spiegelsaale zu Versailles

und von den: Gedanken der Einheit des deutschen Volkes. Das Deutsche Reich, oder wie wir es drüben in Oesterreich ganz einfach nennen, mit Inbrunst, mit heiliger Andacht, mit einem Herzen, das ganz Liebe ist, das ganz Heimweh ist, und unsere Stim me zittert dabei, und in unsere Augen kommt ein feuchter Glanz: Das Reich! Wir kennen alle das Bild von Anton von Werner: die Ausrufung des deutschen Kaiserreiches. Fürst Bismarck, im weißen Waffenrock seiner Halberftädter Kürassiere, verliest das Schriftstück

, das die Besiegelung bis dahin unerhörter Schlachtenfipge war, errungen durch die Heldenkraft aller deutschen Stämme, das eine Krönung war einer starken und weisen Poli tik, einer staatsmännischen Kunst, von der Erkennt nis durchdrungen: Politik ist Krieg und der Krieg ist Politik, die ein festes Ziel und die zähe Kraft hatte, auf dies Ziel loszustreben und es zu errei chen, allen Widerständen zum Trotz. Hinter dem Kanzler erhebt sich ein Bild von blitzenden, sieggewohnten Schwertern in der Faust von Männern

, deren oberstes Lebensgesetz die gren zenlose Hingabe an das Vaterland war, und unter ihnen steht als Abgesandter seines Garderegiments mit klopfendem Herzen und mit leuchtenden Augen ein 23 j ä h r i g e r Leutnant, der mehr als ein Menschenalter später berufen wurde, der Sie g e r von Tannenberg, der Retter des deutschen Ostens, des deutschen Hee res großer Feldmarschall, des deut schen Reiches ehrfurchtgebi elender P r ä s i d e n t, d e s deutschen Volkes u m - jubelt er Heros

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Der Südtiroler
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Page 3 of 8
Date: 01.02.1932
Physical description: 8
Innsbruck, 1. Februar 1932. ' „Der Süd tiroler" Nr. 3. Seite 3. Volk als grundsätzliche Rechte für sich in An spruch nehmen darf. Ist es nun nicht ein grundsätzliches Recht jeder Nation, W fordern, daß alle ihre Teile ein freies Kulturleben führen linnen? Wie steht es aber damit in Südtirol? , Wenn wir den Leidensweg Süidtirols schlagwortartig beleuchten, so stellt er sich folgendermaßen dar: Vollkommene Beseitigung der deutschen Sprache im amt- lichm Verkehre, insbesondere auch ausschließlich

italienische Ge richtssprache; Verbot der deutschen Sprache bei Aufschriften und Werbemitteln, Verbot des Gebrauches des Landesnamens Tirol und der alten deutschen Ortsnamen; Verpflichtung von Leih büchereien, Wirtsbetrieben und Zeitungsverschleißen, eben so viele italienische Bücher und Zeitungen zu führen, wie anders sprachige; Gesetze über die Ztalianisierung von Familiennamen; Verbot der deutschen Sprache selbst in de» Grabinschriften." Zerstörung der wirtschaftlichen Organisationen der deutschen

j Bauern und Arbeiter; Auflösung der deutschen Sportvereine» ! Auslieferung ihres Vermögens an italienische Vereine; Enteig nung landwirtschaftlichen Besitzes in deutscher Hand, und Nebergabe desselben an italienische! Froittkämpfer; Entfernung der deutschen Beamten durch Enthebung oder Versetzung nach Aktitalien. Zerstörung deutscher Denkmäler. Aenderung der Straßen- ! »amen und deren Taufe nach italienischen Persönlichkeiten, ins- i besondere auch nach Deserteuren der österreichischen Armee

, Er- j Achtung eines Siegesdenkmales auf den Grundmauern des ! Kaiserjäger-Ehrenmales in Bozen; Befehl, daß bet Neubauten ! nur mehr der rein italienische Stil angeweudet werden darf. j Aufhebung der Gemeindeautonomie und Auflösung der deutschen j Parteien, Auflösung der vier deutschen Tagesblätter. Vernichtung jeder deutschen Bildungsmöglichkeit, Ausnahme- j Verordnungen gegen das Studium von Südtirolern an deutschen , Hochschulen. Ztalianisierung der im Lank« bestehenden Mittel- ! schul«»: Italianifisrnng

sämUtcher Volksschulen (760 Klassen); ! Ausmerzung jedes deutschen Wortes aus denselben, ' ILakianisirrung sämtlicher Kindergärten; Delrbot und Berhiu- j derung privaten deutschen Unterrichtes durch tätliche Mißhand- , Krügen, gerichtliche Abstrafung und schwerste polizeiliche Maß- ! regelung der deutschen Lehrer und Lehrerinnen, Schließung oder Sprengung sogar von Spielstuben für Kinder im vorschulpflich- tigen Alter. Persönliche Verfolgung aller als ehemalige deutsche Ver trauensmänner bekannten

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 16.01.1929
Physical description: 8
. Mittwoch, 16. Jänner. EMirsls verflossenes Leidensjahr. Zehn Jahre find seit der auf Grund des Waffenstillstandes erfolgten Besetzung Südtirols vergangen. Die Annahme der Vertragsbedingun gen der Entente erfolgte unter schwerstem äuße ren Druck am 5. September 1928 durch die provisorische Nationalversammlung in Wien, und die österr. Parteien gelobten dem wider Recht und Willen losgerissenen Südtirol die Treue. Aber auch die Parteien des Deutschen Reiches haben in einer gemeinsamen Entschließung

aus Anlaß der großen Südtiroler Debatte vom 9. Februar 1926 das Recht der Sorge sür die -kulturelle Lage des Deutschtums außerhalb der Reichsgrenzen aus drücklich in Anspruch genommen. Es ist heute Pflicht jedes Deutschen, wo immer er lebt, dieses Treugelöbnis zu erneuern und sich das zehnjährige Schicksal Südtirols zu ver gegenwärtigen, den heimtückischen Prozeß seeli scher und materieller Enteignung seiner Bewoh ner. Die italienische Regierung ist bemüht, die bodenständigen deutschen Kleinbauern

der Unterdrückten zu erobern: der Verwal tungsbeamte Umberto Ricci, der als Präfekt nach Bozen gesetzt wurde, mußte zurückgezogen wer den. Auch der fanatische Heißsporn und Deut schenhasser Giarratana, der als politischer Partei sekretär nach Bozen kam, um den Provinzsekretär Lsvoni zu ersetzen, verstand es nicht, sich zu be währen. Keiner hatte die Gabe, bei der deutschen Bevölkerung ein Echo für den neuen Staat zu er wecken. Dieser fortwährende Wechsel in der Füh rung hat starke symptomatische Bedeutung

: er ist ein erfreulicher Beweis für die zähe Konsequenz, mit der die Südtiroler allen fascistischen Be mühungen zum Trotz an ihrer Heimat festhalten. Das ist der große moralische Gewinn auch des vergangenen Jahres. Formell freilich hat die Jtalienisierung Süd tirols Fortschritte gemacht. Auf dem Gebiet des öffentlichen Erziehungswesens sind die letzten pri vaten Mittelschulen gefallen und auch noch die letzten deutschen Schulklassen — es waren noch einige 30 — der Jtalienisierung preisgegeben. Mit besonderem Nachdruck

und Zwangsmitteln, allerdings mit bezweifelbarem Erfolg, wurde im letzten Jahre der Versuch unternommen, die Kin der auch außerhalb der Schule für die fascistisch- italienische Erziehung zu gewinnen. Mittel zum Zweck dafür sind die Jugendverbände der „Ballila" und für die Schulentlassenen die „Dopo- lavoro-Organifation" und die vormilitärischen Kurse. Alle mit persönlichem Opfermut unter nommenen Versuche, die Jugend im geheimen deutsch zu erziehen, ihnen deutschen Unterricht zu geben, werden rücksichtslos

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 11.09.1887
Physical description: 8
. Der Sommer ist zu Ende und in Kürze wird sich unser Reichsrath zu neuer Thä- tigkeit versammeln, wobei es zunächst etwas bunt und stürmisch hergehen wird zwischen Regierung und Tschechen und Deutschen und Slaven und anderen Kindern der großen österreichischen Versöhnungs-Familie. Aber nicht lange wird der Rummel dauern, dann werden Alle, Alle wieder still und zufrieden sein, nur die Deutschen allein bleiben mißmuthig zur Seite und schleppen ihre Aschenbrödel- Rolle weiter, einer besseren Zukunft Hoff

nung tragend! Auch diesmal wird die Mehrheit des Reichrathes wieder im alten, slavisch-kleri- kalen Sinne zusammengewürfelt sein und nach wie vor aus der bunten Gesellschaft von Tschechen, Polen, Slovenen und Deutsch-Klerikalen bestehen. Die deutschen Abgeordneten „konserva- nver" Richtung kämpfen noch immer zum Nachtheil ihrer Wählerschaften Schulter an Schulter mit den Hauptgegnecn der Deut schen, sie kämpfen gegen ihre eigenen Landsleu te, welche den allseits andringenden Slaven gegenüber bald

nicht mehr ihre Sprache und Kultur allein, sondern geradezu auch die eigene und die Existenz ihrer Kinder zu behaupten haben werden. Mit welcher Blindheit sind doch diese klerikalen Volksvertreter geschlagen! Sie sehen es nicht oder wollen es nicht sehen, wie das Vordringen der slavischen Hochfluth in Oesterreich es dem Deutschen, wenigstens in den gemischtsprachigen Provinzen, bald schwer machen wird, sich nach alter Art und Sitte in seinem Lande fortzubringen. Wie sich beispielsweise die Sache

zu viel sind, überschwemmen zunächst die Hauptstadt Wien und breiten sich alsdann auch über die anderen Provinzen aus, denn der „Böhm" kommt überall hin! In den Aemtern, bei den Bahnen, bei den großen Bauten fallen die besten Posten vom Amtsdiener bis zum Hrn. Rath hinauf den Slaven zu; dem Deutschen ist immer mehr Thür und Thor ver schlossen! Wenn man heute ein Ministe rium in Wien besucht, so wird man von Dienern, welche kaum deutsch verstehen, empfangen, stößt dann auf so und so viele tschechische und polnische Beamte

und darf sich freuen, wenn man mit der deutschen Sprache allein überhaupt sich noch verstän digen kann. So machen es die Slaven, wie aber machen es im umgekehrten Verhältnisse die Deutschen? Schauen wir hinein in unsere deutschen Alpenländer, herüber, selbst nach Tirol — wo man heute ebenfalls schon in allen Amtszweigen mehr oder weniger Slaven vertreten sieht — überall treffen wir den „Böhm", und der Deutsche räumt ihm im Gewerbe, im Handel, im Amt, ja selbst schon in der Klerisei die Stellen

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Gardasee-Post
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Page 7 of 12
Date: 17.12.1910
Physical description: 12
. Fremdenverkehr. Die Fre quenz bis 11. Dezember 1910 betrug laut Kurliste 1513 Personen. St. Christof am See. Die Notiz der Trientiner Blätter bezügl. des Einsturzes einer Villa bezieht sich nicht auf die deutsche Villenkolonie (was die Herren natür lich verschweigen), sondern auf die italieni sche im nahen Ischia Die deutschen Villen und Hotels werden aus erstklassigem Material erstellt und vor allem nur in Portlandcement gemauert, womit allerdings größere Kosten aber auch die beste Ausführung verbunden

sind. Deutsche Ortsnamen in Welschtirol. (Die „Münchner Neuesten Nachrichten“ enthalten in der Nummer vom 7. Dezember aus berufener Feder einen Aufsatz über Welschtirol, welchen wir des allgemeinen Interesses halber folgen lassen): Die Welschtirolischen Blätter der Uner- lösten (der Italia Irredenta) sind gegenwär tig in großer Aufregung darüber, daß in der deutschen Presse und überhaupt im deutschen Schrifttum der Gebrauch der deut schen Namen für die deutschen Ort schaften in Welschtirol immer allgemeiner

wird, und daß selbst für ehemals ganz oder teilweise deutsche nun aber seit längerer oder kürzerer Zeit mehr oder weniger sprachlich verwelschte Orte und Gegenden die alten deutschen Bezeichnungen auch im deutschen Schrifttum wieder aufleben, nachdem diese bisher nur im Volks munde und in der deutschen Nachbarschaft lebendig geblieben waren. Gegen die Lan des- und Reichsregierung wird die Anklage erhoben, daß sie pflichtwidrig den Gebrauch dieser „ostrogotischen“ (d. i. barbarischen) Namen begünstige

neben den ita lienischen auch den deutschen Namen ge setzt habe, bei deutschen Orten sogar an erster Stelle. Der „Alto Adige", das Trienter Blatt der Radikal-Nationalen, verweist (in Nr. 247) diesen „Mißbräuchen“ gegenüber auf die gesetzlichen Bestimmungen, wonach bloß dem Ministerium des Jnnern „das Recht der Umänderung der Ortschafts-, Markt und Städtenamen“ zustehe; gegen das „pan- germanistische“ Schrifttum müsse die Staats polizei einschreiten, wie dies auch in Un garn geschehe; soweit

für die von ihnen erstrebte Teilung Tirols und für die landes- und staatsrechtliche Anerkennung eines besonderen Grenzlandes „Trentino“ ist das Vorhandensein eines ge schlossenen italienischen Sprachge bietes innerhalb der Grenzen Tirols. Die Fiktion, daß dieses Gebiet bestehe, läßt sich nicht länger mehr aufrecht erhalten. Durch den gesteigerten deutschen Reiseverkehr in den ladinischen und besonders in den deutschen Gegenden Welschtirols, überhaupt durch die sich mehr und mehr verdichtenden Beziehungen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 21.02.1909
Physical description: 16
. Mit der illustrierten Unterhaltungs-Beilage: „Sonntagsblatt". Nr. 8. Dev Vezrrs des ttcz jederzeit besinnen. Die Leistungen des Deutschen Schulvereins für Tirol. Von Dr. Konrad Twerdy. Wie in so mancher anderen Beziehung nimmt Tirol unter den Ländern der Ostmark auch auf dem Gebiet der deutschen Schutzarbeit eine Sonder, stellung ein. Es ist das einzige dieser Länder, in dem unsere Stammesbrüder nicht von Slaven bedrängt werden, sondern von Italienern, nicht von einem Volksstamme, der seine Kultur uns verdankt

, sondern von einem Volke, dessen Kultur so alt ist, wie die unsrige. Während in den andern gemischtsprachigen Ländern die Deutschen durch die Angriffe des nationalen Gegners, durch den Kampf, der ihnen aufgedrungen worden ist, längst gelernt haben, unser hehres deutsches Volk zu lieben und sich mit Stolz Deutsche nennen, war bis in die aller- jüngste Zeit im deutschen Lager Tirols von einer nationalen Bewegung so gut wie nichts zu merken. Erst die Gründung des Tiroler Volksbundes hat in erfreulicher Weise Wandel

geschaffen. Freilich haben seine Gründer als genaue Kenner der Deutsch-Tiroler die nötige Vorsicht nicht außeracht gelassen. Daher lautet der Wahlspruch des Bundes: „Tirol den Tirolern". Kein Wort vom Deutsch tum! Das Wort deutsch könnte ja so manchen biederen seines Deutschtums noch nicht bewußt gewordenen Deutsch-Tiroler abhalten, dem Tiroler Volksbund beizutreten. Trotzdem ist dieser Bund zweifellos ein deutscher Schutzverein, dessen Grün dung uns freuen muß, weil er auch den Tiroler deutschen Michel

aufrüttelt, dem zur Zeit die -schlafmütze allerdings noch tiefer im Gesicht sitzt, als seinen Namensvettern außerhalb Tirols. In einer Beziehung nimmt Tirol auch eine rühmliche Sonderstellung ein. Außerhalb dieses Landes haben die deutschen Priester der römischen Kirche — abgesehen von wenigen Ausnahmen, die nur die Regel bestätigen — keinen Sinn für die Not des Volkes, dessen Söhne sie sind, kein Ver ständnis dafür, daß der Kampf, den die Deutschen um Erhaltung ihrer Art und Sitte führen

, auch nn hellrger Krieg ist. In Tirol ist die Zahl der deutschen Priester groß, die deutsch fühlen und lyren Stammesgenossen im Kampfe gegen die «relschen als Führer voranschreiten. Ich will nicht vme nennen, einerseits uni nicht ermüdend zu wirken, anderseits um denen, die genannt werden •?' n i a schaden. Denn ein großer Teil ?? chnen steht unter der Aufsicht welscher Pfarrer «uv Dechanten und des welschen Fürstbischofs von 3-ivu ^ auch unter den deutschen Priestern ölbt es Ausnahmen, die gerade unter denen

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Der Südtiroler
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Page 2 of 4
Date: 01.09.1926
Physical description: 4
wir dieselbe nun in ihrem vollen Umfange. — Schriftltg. Die Vergewaltigung der Deutschen in Südtirol und die Forderungen der Menschlichkeit. t.Vorbemerkungen. Italien hat durch den Vertrag von Versailles ein Stück Landes zugewiesen erhalten, das seit mehr als 1000 Jahren ausschließlich von Deutschen besiedelt war und zum Deutschen Reich gehörte. Die Urkunden in den Archiven der Klöster, die Taufbücher in den Pfarreien der Gemeinden, die Grabsteine aus den Fried höfen der Dorfkirchen geben ein unwiderlegliches Zeug nis

für den weit zurückreichenden Zusammenhang die ses Gebietes mit dem deutschen Sprachgebiet. Als 1919 die Zuweisung erfolgte, wetteiferten die italienischen Staatsmänner Tittoni, Luzatti, Fürst Eo- lonna, Giolitti, Bonomi in ihren Versprechungen, die deutsche Kultur des geraubten Gebietes nicht nur nicht zu zerstören, sondern mit allen Mitteln zu pflegen. Solche Versprechen waren den Römern einst heilig. Das liegt weit, sehr weit zurück. Bereits 1929 be gann die Erinnerung daran unter den italienischen

wird, wo sie zuerst gehört werden sollte. Die armen deutschen Süd tiroler können nicht mehr grausamer behandelt werden. Das einzige, ivas ihnen noch bevorstehen kann, ist, daß auch in den Kirchen das Wort Gottes nicht mehr in deutscher Sprache verkündet werden darf. Alles andere ist ihnen bereits geraubt. Einer Jtalophobie entspringt unsere Anklage der gegenwärtigen italienischen Regierung in keiner Weise, wie die faschistischen Zeitungen es ihren Lesern Vor täuschen wollen. Kein Land der Welt war mehr das Land

der Liebe und der Sehnsucht für das deutsche Volk als gerade Italien, das alljährlich von hundert tausend Deutschen besucht wurde. Am allerwenigsten gehöre ich 'zu den Jtalophoben, da, ich in meinem langen Leben viele Wanderungen durch dieses Land machte und von der Gentilezza des unverbildeten Tei les der italienischen Bevölkerung mein Herz gewinnen ließ. Wenn ich mich hier zum Träger der Stimme der Menschlichkeit mache, so kann ich dreierlei Dinge an führen, die mich von jedem Vorwurf der Jtalophobie

befreien: 1. Ich bin, solange ich Mitglied des deutschen Reichstags war, für das Recht der nationalen Minder- heiten auf ihre zwei heiligsten Güter, nämlich der Mutter sprache und der Religion, auch in Deutschland öffent lich eingetreten, nicht bloß aus der Erkenntnis heraus, daß man solche Minderheiten nicht durch Brutalität, zu deutschen Bürgern macht, sondern vor allem des halb, weil ich es als im höchsten Grade unmoralisch empfinde, jemand seiner heiligsten Güter zu berauben. 2. Ich habe im Jahre

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Der Südtiroler
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Page 3 of 4
Date: 01.01.1927
Physical description: 4
Innsbruck, 1. Jänner 1927 „Südtirol" Seite 3, Folge 1 Deutschland diese Maßnahme vielfach' dahin gedeutet, i>aß Italien seine bisherige Haltung gegenüber der deutschen Minderheit auffassen und eine mildere Be handlung derselben einleiten wolle. Inwieweit diese Auffassung gerechtfertigt ist, wird die Folge lehren. Zn Südtirol selbst steht man der neuen Lage abwar tend gegenüber, umsomehr, als die italienische Süd tiroler Presse als Grurw für die Provinzfchafsung die „leichtere Angleichung

der neuen Pro vinz sich nicht mit dein Umfange des geschlossenen deutschen Siedlungs- und Sprachgebietes decken, und daß das deutsche Unterland, also die Gegend zwischen Wzen und Salurn sowie die deutschen Randgemeinden im Bezirk Cles und Cavalese mit insgesamt 14.000 deutschen Einwohnern der Provinz Trient zugeschlagen wurden. In der neuen Provinz Bozen leben heute unge fähr 200.000 Deutsche, welchen 46.000—18.000 Ita liener gegenüberstehen. Außerdem gehören zur Pro- .vinz rund 16.000 Ladiner

untersteht nunmehr un mittelbar der zentralen Regierung in Rom. Es ist Vieser daher auch nicht mehr möglich, Verantwortlich keiten auf Trient abziurpälzen. Ein weiterer großer Vorteil ist wirtschaftlicher Natur: Bisher mußte der deutsche Teil der Provinz Trient Südtirol) für den italienischen Teil Landesumlagen entrichten, da der italienische Teil der wirtschaftlich Wachere war. In Hinkunft bleiben die Abgaben der deutschen Bevölkerung, soweit es nicht Staatssteuern sind, in der deutschen Provinz Bozen

. Der Präfekt, der seinen Amtssitz nunmehr mitten im deutschen Gebiete hat, wird sich den Einflüssen der deutschen Eigenart des Landes nicht mehr ganz entziehen können. Entgegen den italienischen Presseberichten wurde die Provinzgründung Bozen (von den deutschen Be wohnern), die in vorfafchistischer Zeit, abgesehen vom ünterlande, sicher große Freude und Befriedigung aus gelöst hätte, von der deutschen Bevölkerung Südtirols don eisigem Schweigen begleitet. Das unerläßliche Be- grühungstelegramm

der deutschen Abgeordneten beweist vicht gewiß das Gegenteil. Die jahrlange Leidenszeit unter dem faschistischen Regime hat die Bevölkerung derart entmutigt, daß sie an eine Entspannung der für jeden Kulturmenschen deute geradezu unerträglich gewordenen Lage kaum wehr zu hoffen wagt. Wende . . . ? . Knapp vor Jahresabschluß hat Italien mit Mini- chratsbeschluß die Provinz Bozen errichtet, ohne Zwei fel das für die Deutschen in Südtirol bedeutsamste ^eignis des Jahres 1926. An dieses Ereignis

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 08.07.1933
Physical description: 6
geleistet wurde, trug das Gepräge einer Art Wohltätigkeitsfürsorge. Selten nur brach die Anschauung von der Einheit und Ganzheit der Nation über alle Grenzen hin weg durch. Jetzt hat der Kampf der Außendeutschen einen völ lig neuen Sinn bekommen. Sie sind nicht mehr Betreute am Rand eines Kernstaates, sie sind nicht mehr „Minderheiten", sie sind gleichberechtigte und gleich verpflichtete Mitarbeiter an der zukünftigen Nation. Zwischen den Deutschen inner halb und jenen außerhalb des Kernstaates gibt

es keinen Rangunterschied, sondern nur noch Unterschiede der Funk tionen. Jede deutsche Volksgruppe in der Welt wird künftig aus ihrem Eigenleben, aus ihrer besonderen geographischen und kulturellen Lage heraus an einer gemeinsamen euro päischen und an einer Weltaufgabe des Deutschtums mit- zuarbeiten haben. Diese Funktionen werden sehr verschieden sein. An der einen Stelle werden die deutschen Volksgruppen und deutschen Staaten Wall sein müssen gegen die fremden Ansprüche, an anderer Stelle werden sie Brücken

und an drit ter Stelle Bündnisfaktor sein. Ihre Existenz und ihr Kampf haben nichts zu tun mit irgendeinem Imperialismus des Kern staates, sondern ruhen auf den Lebensrechten der deutschen Nation, in deren Dienst aber auch der Kernstaat steht. Kern staat und deutsche Nation werden sich niemals decken können. Dies ist von schicksalhafter Bedeutung. Auch wenn wir unsere Grenzen weit verschieben, so werden wir doch immer deutsche Volksgruppen vor den Grenzen haben und wir werden fremde Volkstumsgruppen

in unsere Grenzen einbeziehen. Diese Tat sache ist von elementarster Bedeutung. Volkstum und Staat werden im deutschen Leben immer in einer gewissen Spannung bleiben müssen und unter dem Zwang einer selbständigen Hal tung stehen. Volkstum kennt zum Beispiel niemals einen Ver zicht auf Außenvolkstum, während der Staat gelegentlich einem Locarno zustimmen muß. Diese scheinbare Gegensätzlichkeit des deutschen Staats- und Reichsgedankens ist wohl immer da gewesen. Sie konnte für das Ganze oder für Teile

des deutschen Volkes gefährlich werden, solange man sie nicht erkannte und nicht sah. Der neue Staat wird diese Problematik der deutschen "lautlichen Gestaltung nicht überdecken, sondern sie zu gestalten unternehmen. Diese Aufgabe ist dann keine rein deutsche mehr, sondern sie wird gemeinhin zu einer schöpferischen Neuordnung von Europa. Im Geiste dieser neuen, volksgebundenen deutschen Sen dung rufen wir das ganze Volk, rufen wir vor allem die junge Generation zum Kampf. Das deutsche Volk in aller Welt

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Alpenland
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Page 1 of 8
Date: 03.09.1925
Physical description: 8
i ; 22 1 ► ep- ’en, c. 5 -Ge .91 kep- hos . 80 von Me in» 410 agr Zn Oesterreich halbjährig 8 8. - , Einzelverkaufspreis 8 0.18 — Im Deutschen Reiche halbjährig 8.80 Goldmark. ist stets im Vorhinein zahlbar. — Vorauszahlende Bezieher sind bei Erhöhungen ,ur entsprechenden Aufzahlung verhalten. Haftung übernommen. - Abbestellungen nur mit Ende eines KalendervierteljahnS durch eingeschriebene Karte. — i Jahrgang Innsbruck, Donnerstag/ 6en 3. September 1925 Die Folter««« der Deutsche« Siidtirols

. Unter vorstehendettl Schlagwort ist in den letz ten Tagen in verschiedenen Blättern ein von Abg Dr. Stroffner verfaßter Artikel erschie nen, der ganz besondere Beachtung verdient. Nachdem Dr. Straffner der italienischen Regie rung ihr Sündenregister über die andauernden Drangsalierungen und Quälereien der Deutschen in Südtirol vor Augen gehalten, kommt er auf die Ausweisungsandrohung des „Popolo d'Italia" zu sprechen und fährt dann fort: „Die faschistische Zentrale scheint mehr zu wis sen, als die Deutschen

in Innsbruck, München und weiter nördlich, denn von eitler irredenüstischen Propaganda in Siidtirol, die dort mit oder ohne Hilfe der Deutschen nordwärts des Brenners be trieben werden soll, ist diesen Deutschen leider nichts bekannt. Es müßte denrr sein, daß die faschi stische Zentrale annimmt, daß die Violen Millionen Deutsche Mark und österreichische Schillinge, die itl Venedig, Mailand, Florenz, Rom und Neapel durch den Fremdenverkehr in die Taschen der ita lienischen Hoteliers, Kausleute

und Gewerbetrei benden fließen, Mittel für die irredenttstische Pro paganda darstellen. Die Propaganda kann ja ein gestellt werden und Nur werden sehen, welches Schicksal die italienilche Lira dann haben wird. Ge wiß sind die deutscheil und österreichischen Millio- netl ein Mittel zur Propaganda, aber. Gott seis geklagt, nicht für eine irredentistische Propaganda sondern gegen Südtirol. Die Faschisten würden heute die Deutschen in Südtirol ganz anders be handeln, wenn die Deutschen einmal entdecken

erklärt hätte. Die Herren Faschisten mögen bedenken, daß von Innsbruck auch eine Bahn zum Brenner führt, nicht von Bozen allein. Wer die Verhältnisse in Tirol nur einigermaßen kennnt, und nicht aus Angst vor der Strafe für das An recht, das den 320.000 Deutschen in Südtirol an getan wurde, Gespenster sieht, dürste mit mir der Meinung sein, kxrß für den Abschub mißliebiger Italiener von Innsbruck wohl ein Zug nicht ge nügen dtirfte, während der von den Herren Fa- schiften in Bozen bereitgestellte Train

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Der Südtiroler
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Page 1 of 4
Date: 15.10.1924
Physical description: 4
wird. Lumpenpack. ® Interessantes aus Kurtatsch. München, den 20. September 1924. Es sind kürzlich in angesehenen Tagesblättern Deutsch lands. Österreichs und der Schweiz Artikel über unseren deutschen Süden jenseits des Brenners erschienen, die endlich ein erwachendes Verstehen und Mitgefühl für die Leiden unserer dortigen Stammesbrüder verraten, ein Mitgefühl, das sicher schon von allem Anfang an vorhanden war, aber von 1 den Sorgen im eigenen Hause und wohl auch aus politischen Gründen zurückgehalten wurde

. Schon daß man in unserer / Presse so offen über die wahren Verhältnisse in Südtirol zu schreiben wagt, weckt in der Brust jedes aufrechten Deutschen, jedes Alpenfreundes ein befreiendes Gefühl, eine Vorahnung besserer Zeiten. Ich selbst bin ein begeisterter Freund der Berge und besuche — unterbrochen durch die Kriegs- und ersten Nach kriegsjahre — seit fast zwei Jahrzehnten unser schönes Südtirol im Kranze seiner Gletscher, im Zauber seiner Dolo miten. Das selten schöne Land

ist auch unter der Fremdherr schaft „unser Südtirol", der südlichste Gau im großen deut schen Vaterlande geblieben und da wir sehen, daß die Süd tiroler so tapfer und zäh um ihre Muttersprache und ihr Volkstum kämpfen, wollen wir sie darin helfend unterstützen, so oft und so gut wir können. Man hat in Rom und Trient nie Verständnis für die Behandlung der deutschen Minderheit gehabt, aber was an diesem geknechteten Volke seit Beginn der Faschistenherrschaft von der italienischen Regierung gesündigt wurde, gereicht

, seinen deutschen Charakter, seine Seele zu rauben. Wenn man am Brenner die „von Gott gewollte ewige Grenze" Italiens überschreitet, fällt der Fortschritt der äuße ren Verwälschung gegenüber dem Vorjahre schon beim Betreten der ersten Ortschaften in die Augen. In Brennerbad, Gossen laß, Sterzing, Brixen, Klausen usw. sehen wir heuer nicht nur an allen öffentlichen Gebäuden der staatlichen und Ge meindeämter, sondern auch an den Bankgeschäften, Gasthöfen, Kaffees, Konditoreien, kurz in allen jenen Betrieben

, in den Gemeinden der Carabinieri- oder Finanzieri- kommandant, mag er auch nur ein Maresciallo oder Brigadier tont Range eines Unteroffiziers sein, mit dem grenzenlosen Eigendünkel des „Siegers" nach eigenem Gutdünken, eigener Auffassung und Auslegung, mit einer Eigenmacht, für die uns Bürgern eines Rechtsstaates das Verständnis fehlt und gegen deren Auswüchse es regelmäßig keine Abhilfe gibt. Dabei ist Land mit einem Netz von Spitzeln überzogen und blüht leider auch unter den Deutschen die Angeberei

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Der Südtiroler
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Page 4 of 4
Date: 01.02.1926
Physical description: 4
bette 4, Folge 3 Innsbruck, 1. Februar 1926 Gemeinden des Etschtales zwischen Bozen und Meran und in den deutschen Randgemeinden sind diesem Gesetze entgegen bereits sämtliche Volksschulklassen italienisiert.) Für diese deutsch gewesenen und nun italienisierten Schulklassen bestimmte das Gentlie'sche Gesetz: „In jenen Gemeinden, in welchen gewöhnlich eine andere Sprache gesprochen wird, ist dieser Unterrichtsgegenstand in Anhangstunden zu erteilen. Der Unterricht aus der zweiten Sprache

ist für jene Schüler obligatorisch, deren Eltern oder Inhaber der väterlichen Gewalt sie zu Beginn des Schuljahres einschreiben ließen." Die Italiener taten schon bisher das Möglichste, um diese Gesetzesbestimmung zu sabotieren. So war es verboten, bei diesem in den Anhangstunden erteilten Deutschunterricht eine deutsche Fibel zu benützen, ebenso war der Gebrauch der deutschen Lettern verpönt usw. Nun hat das kgl. Dekretgesetz die Bestimmungen über die deutschen Anhangstunden in aller Form aufgehoben

und damit den letzten Rest eines deutschen Unterrichtes aus den Südtiroler Schulen verbannt. Man erinnert sich da unwillkürlich an die Versiche rungen, die im November 1918 der Kommandant der Be satzungsarmee und erster Militärgouverneur General Pccori- Geraldi ehrenwörtlich im Namen der Regierung, Heer und Volk Italiens verkündete: „Italien, die große, einige und geeinigte Nation, in welcher volle Freiheit des Gedankens und des Wortes herrscht, will den Mitbürgern der anderen Sprache die Erhaltung der eigenen

denskonferenzen, die alle hervorhoben, daß den Südtirvlern kein Buchstabe ihrtt Rechte und Freiheiten genommen würde. Und in Wirklichkeit? Was man den Deutschen in Südtirol verweigert, ge währt man den Afrikanern in der Cyrenaika und Tripolitanien. Die vollständige Atalianistevnrrg dev Glementav- schnlen. Ein kgl. Dekret vom 17. Jänner bestimmt, daß in denjenigen Elementarschulen der neuen Provinzen, die noch nicht voll ständig italianisiert sind, kein Schüler in eine höhere Klasse versetzt

werden kann, wenn er nicht ein Examen in der italienischen Sprache besteht. Zu diesem Zwecke müssen wenig stens fünf Unterrichtsstunden in italienischer Sprache wöchent lich innerhalb des normalen Stundenplanes erteilt werden. Da» deutsche Ualerunser — etwa» Furchtbares. In einem Orte des Ahrntales weigerten sich die Kinder, bei der italienischen Lehrerin, das Vaterunser italienisch zu beten. Sobald die Lehrerin in ihrer Sprache anfing, ant worteten die Kinder mit dem deutschen Gebet. Bestürzt lief die Lehrerin zum Pfarrer. „Herr

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Der Südtiroler
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Page 1 of 4
Date: 01.03.1925
Physical description: 4
könne, erwiderte er acksel- zuckend: „Oh! um die kümmert man sich eben nicht!" Das ist nun eben der springende Punkt. In der Tat gibt es in Italien so viele Verordnungen, daß kein Mensch, auch der gewissenhafteste nicht, sie befolgen kann, zumal da eine Ver ordnung mitunter der andern widerspricht. Selbstverständlich nehmen es die Italiener mit diesem ganzen Kram nicht genau, und man findet das recht und billig. Für die Deutschen aber liegt die Sache anders. Da kann ein Ladenmädchen bestraft

werden, wenn sie, etwa um Geld zu wechseln, mit der Schere an der Seite über den Weg läuft, und ein Handwerker, der achtungslos mit einem 8% Zentimeter langen Messer in der Tasche seine Werkstätte verläßt, kann ohne weiteres in Ketten geschlossen werden. Für die Deutschen also sind die italieni schen Gesetze und Dekrete eben so viele Trappeln und Fuß eisen, in denen man sie fangen kann. Aber auch über die Gesetze und Verordnungen hinaus steht es jedem Italiener, besonders der sogenannten Sicher heitsmannschaft, frei

, die Deutschen zu behandeln, wie es ihm beliebt. Ebenso wenig wie man den Mörder Jnnerhofers be langt hat, noch je belangen wird, ebenso wenig wird man einen Finanziere belangen, der einen deutschen Bauern miß handelt, ooer einen Karabiniere, der sich an einer deutschen Frau vergreifen will, oder einen Gefangenenhausdirektor, der wegen einer Nichtigkeit einen deutschen Gefangenen monatelang bei Wasser und Brot fasten läßt, oder einen wälschen Lehrer, der es wagt, der Unschuld deutscher Kinder zu nahe zu tre

. Kurat Franz Xaver Mitterer war es, der durch sein ^bildliches Wirken zum Schutze des deutschen Charakters J 1 weit gegen das wälsche Sprachgebiet vorgeschobenen vier ^vnsberger deutschen Gemeinden den Anstoß zur Gründung Deutschen Schulvereines in Wien gegeben hat. Proveis ^ Südtirol ist die Wiege aller deutschen Schutzarbeit. ^ Es gibt kaum ein Gebiet der Schutzarbeit, auf dem stierer nicht gearbeitet hätte. In Proveis am deutschen Nonsberg sieht eine pracht- , gotische Kirche, wie man sie eher

in der Stadt als auf > weltfernen Gebirgsdorfe suchen möchte. Sie ist das ^rk des hochverdienten Karaten Mitterer. Ganz Oesterreich nö Deutschland durchwanderte er in den Sechzigerjahren des 19. Jahrhunderts, bis er die erforderlichen 60.000 Gulden zum Kirchenbau beisammen hatte. Dann wendete er seine Hauptsorge der deutschen Schule zu. Aus dem ehemaligen Pfarrhofe wurde ein hübsches Schulhaus gebaut und ein Schulfond geschaffen, für besonders tüchtige Lehrer, die in dem weltentlegenen Proveis wirken

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Der Südtiroler
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Page 3 of 8
Date: 01.10.1926
Physical description: 8
und keine Minderung ihres Wohlstandes eintrete. Wir wissen, daß wir an unseren Staatsbürgern auf den Bergen und am Meere wertvolle Mitarbeiter für den Fort schritt der Nation besitzen." (1. Dchember.) Exzellenz Luzzatti erklärte als Berichterstatter in der römischen Kammer: „Es muß für die Regierung und für das Par lament eine Ehrenpflicht sein, den Deutschen, die nur wegen der absoluten Notwendigkeit der Grenz verteidigung angegliedert wurden, ihre autonomen Einrichtungen zu bewilligen. Sie müssen sich frei

Partei 3993 Stimmen, Italiener keine Kandidaten aufgestellt. Rechtsverwahrung der deutschen Abgeordneten bei ihrem Eintritte in die römische Kammer gegen die Vorenthaltung und Verletzung des Selbstbestimmungs rechtes. (7. Juli.) ■ Ministerpräsident Bonomi in der römischen Kammer: „Ich erachte es als dringende Notwendigkeit, ! den Einrichtungen der administrativen Selbstverwal tung in den neuen Provinzen eine konkrete Form zu geben, wobei uns die Vertreter der betreffendem Gebiete durch ihre Mitarbeit

unterstützen werden." (10. Juli.) Die „Lex Corbina" (Schulgesetz) verfügt, daß „die Kinder italienischer Eltern auch italienische Schulen zu besuchen hätten. Als italienisch würden jene Familien angesehen, welche sich vorwiegend der italienischen Umgangssprache bedienen." (28. Aug.) Auf Grund dieses Gesetzes werden zunächst in den Gemeinden des Unterlandes Kinder aus den deutschen Klassen ohne Zustimmung, ja gegen den Willen der Eltern in neuerrichtete italienische versetzt. 1922 . Glänzender Sieg

des Deutschen Verbandes bei den administrativen Wahlen: Mit Ausnahme der Gemeinde Pfatten (550 Einwohner), erlangen die Italiener in keiner einzigen Gemeinde die Mehr heit; auch die Minderheitssitze (ein Fünftel) nur dort, wo ihnen die Deutschen im Kompromißswege diese. Mandate anboten. Den Einwohnern des Bezirkes Bozen wird unter sagt, ihre Kinder in andere als die in den Wohnge- meinden befindlichen Schulen zu senden. (22. N?v.) j Die Deutschen Südtirols erheben erneut die For- '> derung

. (10. Jännersts Die deutschen Aufschriften werden im Unterlande verboten. (23. April.) f Schulzeugnisse dürfen nur mehr in italienischer Sprache ausgestellt werden. (9. April.) Das deutsche Unterland wird vom Bezirke Bozen losgetrennt und dem italienischen Bezirke Cavalese angegliedert. (Februar.) ; Verlautbarung der neuerfundenen italienischen Ortsnamen. (27. April.) Aufklärende Vorträge über die neuen Steuer gesetze werden verboten. (26. Juni.) Beschlagnahme und Enteignung des sozialdemo kratischen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 18.03.1919
Physical description: 8
. X 9.—, halbjährlich K 18.—. Zun» Abholen in Inns- druck monatlich K 2.89. RnSnrärts durch die Kolporteure «.durch die Post für Oester- re ich.Ungarn: monatl. K 3.30, viertelt. K 9.90. Halbjahr!. K 19.80. Etn,«l-N«mmer 20 k Nr. 64 Fnnsbrukk« Dienstag, den 18. Mrz 1818 27. Fahrg. : Die Kundgebung für Volkseinheit. Ein einiges Tirol im einige« Deutschland. Gestern' hak Ke Bevölkerung Innsbrucks in einer Kundgebung voll Wucht und Kraft gegen di« Annexion be3 deutschen Südtirols durch Italien protestiert

und für die Deutschen im be setzten Gebiet unseres Landes das volle, freie Selbstbestimmungsvecht gefordert. Massen, ein großer Teil der Einwohner unserer Stadt, füll ten den weiten Platz zwischen der Hofburg, dem Stadttheater und dsn Stadtsaalgebäude, und unter dem ungeheuren Menschenhaufen traten, 'sozusagen als Rückgrat und weisungsgebendrr Faktor, die Anhänger der sozialdemokratischen Partei kräftigst hervor. Während die Anhänger der bürgerlichen Parteien einzeln und verloren, wie sie in diesen weltenbewegenden

und die Sill- se ausgefüllt. Ms diese Massen auf dem Platz mirückten, begann sich der weite Raum zu füllen. Unsere Genossen führten im Zuge mehrere Standarten mit, die mit bündiger Kürze auf- tzeigtm, daß sich das arbeitende Volk nicht mit 'einer bloßen Demonstration für das Selbst- bestimmungsrecht begnügen, die auch ein selb- 'standiges Tirol zum Endzweck haben kann. Das Arbeitende Volk dieses Landes will die Vereini- gwng aller Deutschen in eine große, einige Volks republik. Keine neuen Duodezstaaten

. Die Verständigung mit Italien ist nach un serer tiefinnersten Ueberzeugung nicht allein der beste, sondern auch der allein gangbare Weg zur Rettung des deutschen SLdtirols. Und wol len die Imperialisten, die heute in Italien den Ton angeben, diesen Weg nicht beschreiten, be harren sie auf Eroberungen — das italienische Volk aber, das fern« Imperialisten ebenso über winden wird, wie das deutsche Volk seine alten Machthaber stürzte, wird in die dargebotene Hand einschlagen. Das deutsche Südtirol

wird dann eintreten in die Deutsche Volksrepublik. Unsere Genossen haben daher gestern die For derungen und Bekenntnisse auf ihre Standarten geschrieben: Rettung des deutschen Siidtirols durch Ver ständigung mit Italien! Vereinigung aller Deutschen in eine freie Volksrepublik! Separatismus ist die Fortsetzung des Hun- Wir kämpfen für die Brüder jenseits des Brenners, aber die Separation von den übrigen Deutschen, der „selbständige Staat" Tirol ist nicht das Mittel, die bedrohten Deutsch-Süd- tiroler zu retten

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Der Südtiroler
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Page 2 of 8
Date: 15.09.1927
Physical description: 8
richtete sich gegen die widerspenstigen Deutschen. In dieser Lage machten die Deutschen in aller Form Zugeständnisse an den be rufenen Vertreter der Regierung an den Präfekten, mehr als bis her an den Plänen der Regierung mitzuarbeiten. Daß dies nicht im Sinne der Entnationalisierung gemeint ist, darf wohl als selbstverständlich gelten. Die deutschen Abgeordneten haben dem Präfekten die Versicherung abgegeben, ihre Schuld fct es nicht, wenn die Auslandspresse falsche Mitteilungen

Berichterstattung hat den Südtirolern schon große Nachteile gebracht und die Fa schisten immer wieder zu Vergeltungstaten angespornt. . Die „Frankfurter Zeitung" schrieb dazu: „Die beiden deutschen Südtiroler Abgeordneten im römischen Parlamente, Baron Dr. Paul Sternbach und Dr. Tinzl, haben an den Bozner Präfekten Dr. Ricci ein Schreiben gerichtet, in dem sie sich zu dem Gedanken einer deutsch-italienischen Ver söhnungspolitik in Südtirol bekennen. Zur Bekräftigung ihrer Auffassung

und um einer solchen Versöhnungspolitik die Wege zu ebnen, haben sie darauf verzichtet, sowohl an dem Kongreß der Minderheiten als auch an der Taching der Interparlamen tarischen Union teilzunehmmen. Das bedeutet eine grundlegende Aenderung der bisherigen Politik der Deutschen in Südtirol. Die Deutschen hatten zweifellos alle Ursache, gegen den Faschismus und seine Organe mißtrauisch zu fein; mit der Erklärung der Leiden Abgeordneten, die im römischen Parlament den Deutschen Verband in Südtirol vertreten, geben sie nun ihre Kampf

stellung und ihren Widerstand auf und fügen sich als Mitarbeiter und gleichzeitige Bürger in das Staatsganze ein. Man wird diesen Versuch der Südtiroler Deutschen, auf friedliche Weise innerhalb des Staates, zu dem sie gehören, eine einigermaßen zufriedenstellende Regelung ihrer Angelegenheiten zu finden, mit Interesse zur Kenntnis nehmen. Freilich wird dieser gute Wille zu einer versöhnlichen Zusammenarbeit mit den faschistischen Machthabern kaum sehr gefördert, falls der allerdings als be sonders

deutschfeindlich geltende faschistische Oberkommissär Gi- arratana des schreiben der beiden deutschen Abgeordneten als eine Art Bankrotterklärung auffassen und die Frage der deutschen Minderheit in Südtirol als erledigt betrachten sollte. Immerhin kann dieses Schreiben der Beginn einer neuen Aera in dar Geschichte des Südtiroler Volkes sein, wenn auf der faschistischen Seite nur einigermaßen verstanden wird, welche Bedeutung diesem Entgegenkommen zur Versöhnlichkeit für das so hart bedrängte Deutschtum

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Der Südtiroler
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Page 2 of 8
Date: 01.08.1928
Physical description: 8
Sprache, der zugleich Bürger eines neutralen Staates ist, zu dem Zwecke, die religiöse Lage in Südtirol kennen zu lernen, wiederholt. Die Denkschrift trägt die Unterschrift von 318 Seel- sorgcpriestern und ist durch Beilagen und statistischen Ta bellen wirkungsvoll ergänzt. Sie wurde auch in Abschrift einer Reihe von Bischöfen und kirchlichen Würdenträgern übersendet. Zur Lage der deutschen Lehrer in Es ist heute an der Zeit, eines Standes zu gedenken, der in ruhiger stiller Arbeit bisher

, über diesen edlen deutschen Stamm sein Henker urteil spricht. Feierliche Versprechungen italienischer Staatsmänner, durch ein Königswort besiegelt, mit rechtlich verbindlichen Zusicherungen der Friedenskonferenz selbst, gaben anfäng lich den Südtirolern, die vom eigenen Volkskörper losge rissen wurden, wenigstens die eine Hoffnung, daß ihre deutsche Art und Sitte, Sprache und Kultur unangetastet bleiben würde. So fügten sie sich ins Unvermeidliche und wurden loyale, wenn auch nicht begeisterte italienische

die eigentliche Einverleibung des Landes unter Italien ließ nichts Gutes ahnen, man spricht auf italienischer Seite bereits von Ketten, an die sich die Tiroler gewöhnen werden und wird mit diesen Ketten immer freigebiger. Und nun läßt Dr. Reut-Nicolussi die ganze Entwick lung zum Schlechteren Schritt für Schritt und Jahr für das deutsche Siinger- feft in Wien. Daß die Zehntausende, die aus allen deutschen Gauen der Welt, aus allen Gebieten, wo immer deutsche Laute traulich klingen, nach Wien eilten

, um dort ihr Treue bekenntnis zu ihrer deutschen Heimat und ihrem Volke zu erneuern, Südtirols, jenes am schwersten leidenden deut schen Leidlandes nicht vergessen würden, war vorauszusehen. Schon auf der Durchreise durch die Landeshauptstadt Tirols ließen es sich Tausestde von deutschen Sanges brüdern nicht nehmen, für Stunden dem Geiste Andreas Hofers, des altehrwürdigen Heldenführers im Kampfe um die Einheit und Freiheit des Landes zu huldigen. Es waren durch prächtige Banner nach genannte neun Gesangvereine

der zweite Vorstand der Liedertafel, Rechnungsrat Lang, eine warme Begrüßungsansprache an die Bundesbrüder aus der deutschen Reichshauptstadt und Umgebung und bat sie, dahin zu wirken, daß dort be sonders der heute in Südtirol in welscher Knechtschaft schmachtenden Deutschen gedacht werde, denen es verwehrt werde, ihre Sprache zu gebrauchen, geschweige das deutsche Lied zu pflegen. Der Redner versicherte, daß auch die Tiroler der bedrängten und an den Grenzmarken be drohten deutschen Sangesbrüder stets

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Der Südtiroler
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Page 54 of 89
Date: 01.08.1937
Physical description: 89
4 11 Süd 1 iroler fieimal w Dezember 1937 Folge 12 Gedenken an Südtirol Möge dieser Tag auch in anderen deutschen Gauen ein Tag des Gedenkens jener Treuen und Tapferen sein, die ihrem unverdienten harten Schicksal trotzen und sich be haupten, selbst wenn ihnen Mutlosigkeit das Herz be schweren möchte, ob der letzten Frage: Warum? Wohin führt unser Weg? Iung-Wien, 17. Dezember 1937. Gedenken an Südtirol- Ein Tag im Jahre ist dem öffentlichen Gedenken an das deutsche Land jenseits des Brenners

geweihtz, an dem die gesamte Öffentlichkeit, unser ganzes heutiges Tirol in Trauer und Treue, die unabhängig von allem zeitlichen und politischen Wandel bleiben, Südtirols und seiner deutschen Bewohner, unserer Brüder gedenkt, mit denen uns Blut Abkunft, Sprache, Heimat und Kultur untrennbar verbinden. Zeitgeschichte Men, Nr. 17. Südtirol. 250.000 Deutsche. Die Zerreißung Tirols durch die gewaltsame Brenner grenze, die das unglückliche Land in drei Teile zertrennte: Südtirol, Osttirol, Nordtirol

. Das abgetrennte Südtirol mißt über 14.000 Quadratkilometer, das heutige Nord- und Ositirol nur mehr 12.650 Quadratkilometer. Die Berichte über die Lage in Südtirol zeigen ganz eindeutig, daß leider in keiner Weise eine Besserung eingetreten ist; die deutsche Sprache wird bekämpft, deutsche Kleider und Sitten werden verboten. In tausenderlei Maßnahmen wird die Absicht der langsamen Abtötung des Deutschtums deutlich. Grenzland, Zeitschrift des Deutschen Schulvereines Südmark, Graz, Dezember 1937. Südtirol

bedeuten. Vielleicht wird auch Italien dadurch ein wenig angeregt, nachzudenken, ob seine Entnationalisierungspolitik südlich des Brenners auf die Dauer das Richtige sei. Sie beruht doch im wesentlichen auf dem Grundgedanken, durch unerbittliche Härte binnen kür zester Zeit das deutsche Volkselement zu beseitigen und damit die gesamte europäische Welt für alle Fälle vor eine vollendete Tatsache zu stellen. Die Zähigkeit der deutschen Südtiroler ist aber doch erheblich größer, als Italien

sie eingeschätzt hat und der Entdeutschungsvorgang.dauert da her viel länger, als man sichs gedacht hätte. Italien könnte den Folgen dadurch Vorbeugen, daß es den deutschen Süd tirolern wenigstens dieselben Rechte einräumt, die es den abessinischen Mohammedanern gewährt. Es ist betrüblich, dies sagen zu müssen und beschämend für das Europa des zwanzigsten Jahrhunderts, daß man für einen Teil der Be. wohner eines seiner Großstaaten den Zustand eines unter worfenen Kolonialvolces als erstrebenswertes Jdial

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 03.08.1907
Physical description: 16
Im Anschluß an das fünfte deutsche Turner- bundesfeft unternahmen mehrere Teilnehmer des selben — im ganzen 33 Personen, darunter 5 Damen — unter Führung des Prof. Edgar Meyer eine Turnfahrt nach den deutschen Sprachinseln in Südtirol. Wochenlang vorher wurde in den irreWntistischen Blättern ein förmlicher Hetzzug gegen die deutschen Touristen gepredigt, und wie man nun sieht, mit vollem Erfolg. Die Deutschen wurden überfallen und mißhandelt, mehrere von ihnen durch Steinwürfe und Stockhiebe

seine Anhänger, um den Deutschen in Persen am Ausgange des Fersentales entgegenzutreten. Die Deutschen nächtigten in Palai und stiegen am 26. morgens durch das Fersental bergab. In Gereut wurde Mittagstation gehalten und nach kurzer Rast gings um 3 Uhr gegen Persen zu weiter. Auf dem Wege dahin begegneten den deutschen Touristen drei Gendarmen, die ihnen mitteilten, daß sie in Persen von ungefähr 100 Italienern in feindseliger Absicht erwartet würden. Ab und zu bemerkte man auch deren Vorposten

, die augenscheinlich die Stärke der deutschen Ge sellschaft auszukundschaften hatten. In Persen spielte der Telegraph, um aus Trient „Verstär kungen" herbeizuholen, die auch tatsächlich kamen. Um nicht direkt in eine Falle zu laufen, be schlossen die Deutschen einen Umweg zu machen und stiegen in Begleitung der drei Gendarmen wieder bergan. Nur ein älterer Herr aus Berlin, der dazu schon zu ermüdet war, mietete sich bei einem Bauer ein Maultier, um den Weg fort zusetzen. Seiner Erwartung, als Einzelner

der Aufmerksamkeit der Italiener zu entgehen, erfüllte sich nicht. Er wurde von seinem Reittier herab- geriffen und derart verletzt, daß er ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Zwei Gendarmen nahmen sich seiner an und brachten ihn, von dem Gejohle der Italiener begleitet, nach Persen und von dort zur Bahn, um ihn vor weiteren Miß handlungen zu schützen. Die übrigen Deutschen Haspingers erste Wüstentat. ( 1796 .) Noch hat er in Bozen die Schulbank gedrückt, Da kam's wie ein Blitzstrahl vom Himmel gezückt

Persen genähert. Gegen 6 Uhr abends ver- i sperrten ihnen ungefähr 200 Italiener, die davon i erfahren hatten, den Weg. Man verlangte wütend die „Auslieferung" (!) Prof. Meyers; als die i Situation bereits äußerst kritisch war. erschien Be- ‘ zirkskommissär Bergmann mit 16 Gendarmen, um den Deutschen den Weg frei zu machen. Man begann zu unterhandeln (!) und um der ganzen Sache auch eine komische Seite abzugewinnen, ver langten die Italiener, die Deutschen mögen „zum Zeichen der Ehrfurcht

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 16.09.1888
Physical description: 8
Einigkeit. Es ist eine überaus erfreuliche Erschein ung, daß der Ruf nach Einigkeit, den die Führer des deutschen Volkes in Oesterreich seit Jahren bei jeder Gelegenheit ertönen lassen, immer mächtigeren Widerhall in den deutschen Wählerschaften findet. Begreiflicher weise wird dieses Einigkeitsbedürfmß ins besondere in Deutschböhmen und überhaupt an der Sprachgrenze empfunden und zum Ausdrucke gebracht. Wogt ja doch dort der Kampf um die nationale Existenz, um die Stellung der deutschen Sprache

am heftigsten, und man weiß, daß es dort, wie z. B. in Mähren, für das Deutschthum unendlich viel zu verlieren gibt. Nur Einigkeit in der Abwehr kann in diesen Ländern und gefährdeten Gebieten Aussicht auf Erfolg des Widerstandes bieten — wie denn über haupt nur die Einigkeit aller Deutschen den endlichen Sieg gegen die slavisch-feudal- klerikale Vereinigung ermöglicht — aber auch verbürgt. Ist aber einmal in Böhmen und in Mähren das Euligkeitsbedürsniß m die deutsche Bevölkerung gedrungen, dann wird wohl

auch in deu in nationaler Beziehung etwas weniger bedrohten Alpen- ländern die Pflicht der Einigkeit aller Deutschen jedes andere Gefühl, jede andere geringfügige Soudermeinuug Niederhalten, und so dürfen wir wohl aus jenen Er- scheiiiungen die Hoffnung nähren, daß die freisinnigen Deutschen Oesterreichs, die seit 1885 gestörte Einigkeit ihrer politischen Parteiorganisation wieder finden werden. Das Bedürfniß nach Einigkeit der poli tischen Organisation ist hoffentlich groß genug, um alle formellen

Deutschen ist. — Was aber die Folgen der deutschen Parteienverwirrung sind, das braucht wohl kaum erörtet zu werden — diese Folgen treten schon heute allerorten zu Tage und erzeugen eben im Volke selbst den Wunsch nach Einigkeit. Man denke nur daran, daß schon die jetzigen Spaltungen genug Ver- wirrung ins Volk trugen, daß dasselbe durch Programmhaarspaltereien nur kopf scheu wird, nud lieber in gänzlicher poli tischer Theilnahmslosigkeit, die bei uns Deutschen ohnehin noch immer das größte Hemmniß

jeder politischen Eutlvlckluug ist, verharrt, als daß cs Geschmack und Ge fallen au der Thätigkeit der Hausfriedeus- störer im eigenen Lager fände. Mit Recht wendet sich das Volk denn auch immer entschiedener von Bestrebungen ab, welche darauf angelegt sind, llueinigkeit zu schaffen; mit gesundem Instinkte wendet cs sich besonders au den schwer bedrohten Sprachgrenzen wieder einheitlich deutschen Bestrebungen zu, denn es sieht ein und hat bereits zur Genüge die Erfahrung ge macht, daß aus der Uneinigkeit

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Lienzer Nachrichten
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Page 9 of 20
Date: 01.08.1930
Physical description: 20
Fest-Prolog ZUM 70. Wiegenfest des Lieber Sänger bundes 'vorgetragen von Fräulein Grefe Flöget anlässlich der Waltherfeier am Sonntag, den 20. Juli 1930. "Wie brausen sie her auf Geisterflügeln Der Lieder Töne, wer kann sie zügeln, Sind einmal sie in der Brust erwacht? Und eh’ der Geist es noch erdacht, So dringen sie schwellend das eigen Herz In reinen Akkorden himmelwärts Und freudig bewegt und nimmer-müd Ertönt von weitem das deutsche Lied. Wer kennt nicht des deutschen Liedes Klang

Willkommen! Nur Freude sei’s, die uns heut belebt Und Sangeslust auf s neu erstrebt; Hinweg alle Zeichen des trüben Schein s, Im deutschen Liede sind wir eins. Du Fahne dort, o künde es laut — Du bist heute, wie stets des Sängers Braut ! Du geleitest ihn lächelnd als Wanderstab, Und senkst ihn trauernd einst hinab. O, bleibe auch fort der Sänger Lust, Und sei nahe stets und in der Weite Ihm Hüterin und treu Geleite. Wir bringen nachstehend die vom Vor stand des Lienzer Sängerbundes, Herrn Dir. Leo

Degischer gehaltene Festrede. Verehrte Festgäste! Damen und Herren! Liebwerte Sangesbrüder! In allen freien deutschen Gauen wurde und wird die 700. Wiederkehr des Todestages Walthers von der Vogelweide gsdächtnismäßig im l. 2. gefeiert. Auch die Stadt Lienz, und der Lienzer Sängerbund tritt in den Festreigen ein, um jenes großen Deutschen zu.gedenken, wel cher vor 7OO Jahren die deutschen Lande durch zog mit Minnewort und Minnesang. Walther voll der Vogelweide war der bedeutendste Lyri ker und Sänger

des Mittelalters. Seine Dich tungen waren voll fruch>tbarer.Motive aus sei nem eigenen und dem deutschen Volksleben, voll Zierlichkeit in Sprache und Metrik. Mit wech'elreichen Melodien, welche die geheimsten Regungen des Gemütes verrieten, brachte er seine Lieder zu Gehör, wandelnd von Burg zu Burg, voll Fürstenhof zu Fürstenhof. Durch die harte Schule des Lebens, die ihn stets auf die Güte und Milde fremder Menschen wies, wurde Walthers Charakter eigenartig ent wickelt. Er kannte die Volksseele in all

und Rücksichtslosigkeit her aus zu reißen, wozu ihm die unfreie Freiheit seines Wanderlebens den Schwung verlieh. Im Jahre 1198 dürfte Walther zum ersten- male den nationalen Bewegungen im deutschen Volke seine schöpferische Kraft geliehen haben. Er fand Gehör und verstand es, die Herzen sei ner Umgebung zu begeistern, für deutsche Frei heit und Einigkeit. Die Lebendigkeit seiner Schöpfungen übte solchen Zauber auf seine Mitwelt aus, daß seine GedankengÄrge und Ideale durch Ueberlieserung unmittelbar

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