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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 4
Date: 30.01.1861
Physical description: 4
, welche sich in das wei land deutsche Reich getheilt haben und innerhalb des selben ihre angestammten dynastischen Interessen ver folgen nnd durch ihre Unterthanen, die respektiven Brnchtheile des sogenannten deutsche» Volkes, ver fechten lassen. Nur sie allein besitzen Armeen, Di plomaten, Staatskassen :c., mir in ihren Händen ist die Macht, bei ihnen steht der Wille, jegliche Ent scheidung, nicht beim Volke. Versteht man unter dein deutschen Volke alle deutsch- redenden Menschen in Europa, so ist dieses Volk

zwar sehr groß und zahlreich, ungleich zahlreicher als das französische, allein es hängt nicht innerlich zusammen. Der deutsche Elsässer nnd Lothringer, der deutsche Schweizer, der deutsche Vlamiug und Holländer, der deutsche SchleSwiger, der deutsche Liv-, Kur- und Esth- länder trägt fremde Uniform nnd darf nicht zaudern, wenn man es ihm befiehlt, gegen seine deutschen Brü der zu marschireil. Er hat mich fast überall längst vergessen,- daß er ehemals zum deutschen Reich ge hörte, und sich in die Denkart

Konglomerates in einem nationalen Organismus, wie man vor zwölf Jahren ebenso vergeblich ein deutsches Reich zusam menfüge» wollte, dessen große Stücke doch gleich wieder auseinanderfielen. Wenn je, so hätte man damals etwas Gemeinsames zu Stande bringen müssen, aber es war uicht möglich. Das Revolutiousjahr 1849 hat uuwidcrsprechlich bewiese«, daß es keine deutsche Nation mchr gibt, sondern nur noch Oesterreichs, Preußen, Bayern, Sachsen zc., wie schon Davoust sagte. Man hat es dem französischen Marschall

. Bürgerausschuß für diese Anstalt so vieles ge than. so sind wir fest überzeugt, daß auch die neu- gewählte Stadtvcrtretuug diesem Institute nicht we niger ihre Aufmerksamkeit und faktische Unterstützung werde augedeiheu lassen. Z e i t b e t r a ck t u n g e »i. ^c» Woifga»>i Mknzel- Indem wir über die Schwelle eines wahrscheinlich verhmignißvollen Jahres getreten sind, bitten wir den lieben Gott, er wolle uns Deutsche gnädig strafen und uns die alten Sünden nicht allzuschwer büßen lassen. Wer

und Schreiben künstelt man die deutsche Nation m'cht heraus, welche da sein müßte, um den Gefahren der Zukunft gewachsen zu sein. Es gibt keine *1 Dei^ Verfasser siehl die österreichischen Verhältnisse in zu tiüdelll. die preußischen i» zu resigem Lichte. Duron ab. gesehen bietet der Ailikel Vieles, iva» Jecer unterschreiben kann. Verantwortlicher Revakteur: AZinzenz Wa deutsche Nation außer in den Einbildungen der Jdealpolitiker, ans die es nicht ankommt. Die Real- Politik kennt nur Dynastien

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Der Bote für Tirol
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Page 4 of 8
Date: 31.01.1861
Physical description: 8
, daß sie nicht dem ersten Angriff des Feindes begegnete, nicht eine lange Fremdherrschaft verhinderte, sondern erst am Ende derselben und nur uuter ganz besonders günstigen Umständen wie durch ein Wunder eintrat. Wir unterschätzen die deutsche Volkskraft nicht. Wir wissen sehr gut, daß in Dentschland in ehr waffen- geübtc Mänuer zu finden sind, als Napoleon III. bei all' seiner Energie und cciitralisirten Gewalt in Frank reich anfzutreiben vermag. Aber wir wissen auch, daß diese Kräfte durch nllzu getheilte Interessen

ge spalten. Die lockere Schlacke, die vom alten heiligen dentschen Reich noch übrig ist, kann keinen starken Stoß von Außen mehr aushalten, ohne vollends zu zertrümmern. Wenn Ungarn abfällt, wenn Preußen Niederlagen erleidet, verlieren wir den Rhein, viel leicht die Nordseeküste, wie Triest und das adriatifche Meer, uud gibt es dann keine deutsche Macht mehr, die nicht Vasallin des romanischen oder slavischen Kaiserreiches werden müßte. Wenn aber große Nationen nicht alle Kraft zusammenraffen

, welchen die Damen entfalteten. Das Arrangement ließ nichts zn wünschen übrig. Die Bedienung war eben so prompt als billig, Küche und Getränk ausgezeichnet. A e i t b e t r a t u n g e n. Vcn Wolfgans M>nzcl. (Schluß.) Wenn mail hofft, das deutsche Volk selber werde Manns genug sei«, sich in Masse zn erheben, so da- tirt man abermals zurück anf das Jahr 1813 und vergißt, daß der Maffenerhebung des deutsche» Volkes in jenem denkwürdigen Jahre eine lange Zeit der tief sten Erniedrigung und Schmach vorherging

ueu- tralisirt sind. Der Geduldige, der blind gegen die nächste Gefahr sich auf irgend welche wunderbare Erhebung und Rettung in der Zukunft verläßt, könnte bitterlich getäuscht werden. Die Zornruthe Gottes könnte, wenn die uneinige und lockere deutsche Masse zwischen den einigen und kompakten Massen des roma nischen und slavischen Weltreiches vollends zerdrückt wird, länger und härter auf uns liegen, als der Ge duldige sich träumen läßt. Oesterreich erlebt eine furchtbare innere Krisis

L«8 in dem Augenblicke, in dem es in Venetien von außen bedrängt ist. *) Von Ungarn her droht ihm Schwächung, nicht mehr wie ehemals Stärkung. Welche Kraft schöpfte der österreichische Staat, so oft er, in früheren Zeiten noch im Namen des deutschen Reiches, mit Frankreich kämpfen mußte, gerade aus Ungarn und wie hängt aller Einfluß Deutschlands an der unteren Donau vom Besitz Ungarns ab! Hier ist eines der stärksten Bollwerke des Gcrmanenthums in der Mitte Enropa's, ist das deutsche Gesammtinteresse auf's Aeußerste

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Innzeitung
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Page 1 of 4
Date: 07.07.1862
Physical description: 4
- wenn nicht allein viele unserer Volks- männer /- welche der Reichsverfassung sich verpflichtet halten , sondern auch Volksvertreter, die sich als wer-^ dende Parlamentsmitglieder fühlen, ganz- offen dem Einfluß . Oesterreichs in das Reich sich ungeneigt/ja feindlich - feigen/ Denn/der erste Paragraph der Ver-. sassungi lautet-„Das deutsche Reich besieht aus dem, Gebiete des bishtrigen deutschen Bundes.' ' Oesterreich. in -seinen Bundesländern gehört also verfassüngsgemäß zum deutschen Reich und wer

, worauf es^ eigentlich angelegt war: es war eben das bekannte deutsche Reich unter Preußen, mit Ausschluß. Oester- 'reichs, dem die 3 Millionen Slaven in Preußen nicht im Mindesten einen Anstoß und. eine Schwierigkeit be reiten , dagegen destomehr die Slaven in Oesterreich; dem der Gesammtstaat Preußen gar kein Bedenken macht, desto mehr aber der Gesammtstaat Oesterreich; dem Posen geradezu ein deutsches Land ist, dem aber vor' Ungarn graust, obgleich nach der Reichsverfassung Posen ebensogut

will. Das aber wollen wir Jedermann zu erwägen und wohl zu bedenken geben, daß, wenn Preußen das Recht haben soll, mit seinen außer dem Bunde befindlichen Ländern in das deutsche Reich zu treten, dasselbe Recht auch Oesterreich zusteht, und das Festhalten Oesterreichs an der Bildung eines Gesammt- staates dasselbe so wenig vom Reiche ausschließen kann/ als die Thatsache, daß Preußen das Großher- zogthum Posen zur Provinz gemacht hat.

es aus diesem aus schließen und mur -in einen staatenbuudlichen Verband -drängen will,- verletzt den- ersten Satz der deutschen Verfassung. Zwar ist am Schluß der letztern die Mög lichkeit vorgesehen, daß Oesterreich nicht alsbald in das Reich- eintrete,- aber sein Eintritt ist als zur vollen^ -Herstellung -des -Reichs nothwendig festgehalten. Es! scheint -daher-,-', daß viele von Denen, welche an der ReichsverfässuNg festhalten und doch Oesterreich nebenan gestellt sehen! wollen, sich- nicht mehr erinnern

, was in der Verfassung steht. Ebenso kann nach dieser Oester reich schön deßhalb nicht ausgeschlossen werden, weil. die Wahl zum Kaiser unter allen deutschen Fürsten, frei sein muß, und der Kaiser von Oesterreich ebenso gut gewählt werden kann, wie der König von Preußen,, nachdem - dieser die - Wahl ausgeschlagen hat. Preußen ; hat schlechterdings kein Vorrecht oder besondern Anspruch, ! und wenn ein neuest Parlament, zusammenkommt, muß ^ auch eine-neue Kaiserwahl vorgenommen werden. . j -; Wir geben - Dieß

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 19.10.1870
Physical description: 4
» von un» getrennt, daß sie unter da» Joch des dem centraiisirenden Absolu tismus verfallenden Frankreichs gebeugt werden sollen. Ein solcher deutscher Mann, der sich darüber in seinem Innersten empörte, ist auch der Held des trefflichen Schauspiels von Bauernfeld, den Oester reich mit Stolz zn seinen besten Bühnendichtern zählt. Elsaß, mit Ausnahme StraßburgS. ging damals ver loren, allein das deutsche Nationalgesühl konnte seinen Schmerz über diese Trennnung auch in zwei Jahr hunderten nicht verwinden

zu conferiren. Einer Ihrer Prager Correspiodenten führte kürzlich Be schwerde darüber, daß die dortige Josephstädt-r deutsche Schule in Folge StidtrathSveschlusseS aufgehoben weisen soll. Allerdings unr dieß die Absicht deS sei ner Majorität nach tschechischen Prag-r Stadtiaths, und er verfolgte dieselbe mit solcher Coasequenz, daß er. nachd m der Landesschulrath feinen Beschluß sistirt hatte, an das Ministerium RerurS ergriff. DaS Mi nisterium hat nun diesen R curS zurückgewiesen, unv die deutsche Schule

, durch deren Aufdebung 500 deutsche Kinder einer UnterrichtSanstalt beraubt worden wä en, bleibt unaogeiastet. Man darf in dieser Thatsache ivohl einen Beweis erblicken, daß die Regierung keine Lust, bat den Tschechisirungs Bestrebungen der Prager Fanatiker frei:« Lauf zu lassen. (il. Z) München, l? Oktober. (Saierifche Tapfer keit. Landtag. Die Königsadresse.) Der ÄSniz wurde nach der Einnahme von O:lea»S durch den Kronprinzen von Preußen wegen des neuen groß artigen Erfolges der bayerischen Wissen

nach wird die Eincerufuug teS bayerischen Landtags Mitte des nächsten Monats erfolgen. Die Regierung hofft bis dorthin die aus die deutsche Ver- sassungsfia^e bezüglichen Vorlagen mach n zu kön- aien. — Die Zahl der Aaschlußertlärunge-i an die hiesige KöaizSadresse, deren Pttitum lautet: „Snne Majestät möge geruhen, durch Vereinbarung mit den verdünnten Staaten die Vollendung des deutschen BundesstaateS auf Grundlage der Norddeutschen Bua- deSvirfassung als Abschluß res opferreichen, nationa len Kampfes htrbeizufüh.en

— beträgt bereits 617. Loeal- und Proviucial-Chrouik. (Z«r Reise der Kaiserin.) Wie alle Bahnstationen bis Bozen war auch die Station Brixen auf's festlichste, mit Gewiudm von Epheu und Tannen» zweigen decorirt untr mit Blumenkränzen geschmückt. Reben den Gebäuden wehten große Flaggen, alle Giebel waren reich mit Fahnen besetzt, selbst fämmt- liche Wächterhäufer prangten in manchmal höchst originellem Festschmucke, sogar Signalscheibe« und Telegraphenstangen vor den Wärterhäufer« waren mit Laubwerk

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 19.07.1862
Physical description: 6
aus dem Puster, und dem Passeperthal. Die Oesterreicher sind auch heute die gefeierten des Tags. Man freut sich sie wirklich mit Fleisch und Bein in seiner Mitte zu haben, und über- zeugt sich, daß das Schreckbild der Ausschließung Oester reichs nur ein Gespenst ist, das zwar heraufbeschworen, war, abergebannt ist, sobald das deutsche Volk noch mehr solcher Siege feiert, wie im Jülimond von 1362. Die Tiroler kommen uns mit rückhaltlosester Offenheit entgegen und sprechen sich gern über Deutschland

zeichen (Medaillen) an einzelne Schützen, namentlich an verschiedene Fahnenträger. — Einen Glanzpunkt des heutigen Tages bildete die Ankunft einer deutschen Schützendrputation aus Amerika. Zwölf deutsche Schützen aus New-Z)ork waren über den Ocean zur Mutter Germania gesegelt, und trafen heute auf dem Festplatz ein, eine prächtige Fahne überreichend. Diese trug indeß nicht die deutschen Farben, sondern Wappen und Farben der Bereinigten Staaten von Amerika. Die Fahnen waren in der Festhalle bereits

- reich. Sie gehören zu uns durch die Bande deS BluteS, durch die Bande der Geschichte; leider sucht manches anscheinend unbesiegbare Hinderniß uns entgegenzu treten, wenn wir halten wollen die lieben Brüder in Deutsch-Oesterreich. Man will zurückhalten die deut schen Brüder in Oesterreich, von uns; aber ich denke, die drei Schmerzenskinder, die Kurhessen, die Schleswig- Holsteiner nnd die wackeren deutschen Brüder in Oester reich können uns erhalten werden, wenn jeder Stamm, wenn jeder Mann

das letzte Tröpflein seines Herz- blntes hergibt mit unbedingter Hingebung an's deutsche Vaterland; wenn jeder Mann rücksichtslos Tag und Nacht schafft für die gute Sache. Darauf bestieg der Professor Dr. Wildauer auö Innsbruck die Tribüne und Hielt folgende Rede: „Meine Herren! Wir haben in einem Trinkspruch auf das große deutsche Vaterland drei Schmerzens kinder der deutschen Nation nennen gehört: die Kur hessen, die Schleswig-Holsteiner und die Oesterreicher. Bei der Nennung der ersten Brüder

haben wir Oester reicher so kräftig in das Hoch mit eingestimmt, wie irgend ein anderer deutscher Stamm. Als der dritte Namen genannt wnrde, da zeigte die lautlose Stille, die bang über der Versammlung lag, daß Oester reich nicht mit diesem Namen zu bezeichnen sei. Wir sind keine Schmerzenskinder und sind als solche nicht hierher gekommen; in- Oesterreich gibt es keinen Schmer- zensschrei. Wir hängen treu an unserem Kaiser und sagen es auch nnverholen. Wir haben ein Vaterland und haben Ursache es zu lieben

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 07.06.1866
Physical description: 6
, die so spricht, wie Oesterreich am 2. dS. in Frankfurt gesprochen hat. kennt keine Schleichwege. Oesterreich hat die Brücken abgebrochen, die es noch mit dem heutigen Preußen verbanden, und frei steht es jetzt da, ein Hü ter deutschen Rechtes, ein Schirmer deutscher Treue. Und nun heißt es nicht mehr: Preußen gegen Oester reich, sondern Preußen gegen Oesterreich und den deutschen Bund, beide sind nur eine Größe, die Preußen gegenüber das unzweifelhafte deutsche Bun deSrecht verfechten, wenn sich ersteres

, auf 142.300 fl. ö.'W. beziffert, ein Schaden, der groß genug ist, um das regste Mitleiden zu erwecken. * Innsbruck, 7. Juni. (Zur TageSgcschichte.) Die Erklärung Oesterreichs in der BundeStagösitzung, die schleöwig-holsteinische Frage in die Hände des deut schen Bundes zur Entscheidung nach Bundes- und Landesrecht zu legen, war ein Akt. wie er von Oester reich erwartet werden konnte, das seine Achtung vor dem BnndeSrechte und sein Festhalten daran nie ver- läugnct. sondern immer und immer wieder erklärt

eines selbst für die gesicherte Stellung Deutschlands noth wendigen GränzlandeS seines Allnrtcn. seines deutschen Bundesgenossen zu erleichtern. Eine solche Politik ist gebrandmarkt und die Strafe muß auf dem Fuße Folgen, und die Formel heißt nun einfach: das deutsche Preußen im Bunde mit einem Fremden, einem Erzfeinde Deutschlands, gegen den deutschen Bund, gegen deutsches BundeSrecht, das Oe sterreich und niit ihm alle übrigen deutschen Regierun gen und Stämme gegen den abgefallenen treulosen Bundesgenossen vertheidigen

. Statt Oesterreich, das in seinen Verhandlungen mit Preußen eine unerhörte Geduld und Langmüthigkeit bewiesen hat, die dem Herrn v. BiSmarck als Beweis seiner Ohnmacht erschienen, schwach zn finden, findet er es bis auf die Zähne gewaffnet, voll begeisterten KampfcSmuth und Siegesgewißheit; statt es zu ifoli- ren, findet er den deutschen Bund mit Oester reich Hand in Hand. Statt Oesterreich zu isoliren, erklären sich nach allen Nachrichten England und Rußland für Oester reich, und aus begreiflichen

, als daß er mit Preußen und Italien voreilige Stipulationen getroffen hätte, wie Herr v. BiSmarck, der fremde Lander verschenkt, die freilich erst zu erobern sind. Und somit steht Preußen völlig allein da, denn die Hilfe, die es von Italien erlangen kann, ist für nichts zu rechnen. Abgesehen von der Schmach einer solchen. BundeS- genosfenschaft von Seite eines deutschen Staates gegen deutsche Brüder, — geht das Königreich Italien ra schen Schrittes der Auslösung zu. Es ist noch das letzte Aufringen der Verzweiflung

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 30.11.1861
Physical description: 6
Truppen daselbst erwartet. Ale^andria, 23. Nov. In Folge von Unord. nungenim Libanon ist Joseph Karam durch Fuad Pascha auf die Forderung Daud Pascha's verhaftet. (A. Z.) Deutsche Elcmcntc in Italicnisch-Tirol. (Schluß.) Wenden wir uns nnn von den Gegenden, welche für das Deutschthum iinwiderbringlich verloren sind, zu jenen, wo noch die deutsche Sprache in größerer oder geringerer Reinheit nnd Frische fortlebt, aber der Kirche und Schule beranbt in kurzer Zeit gänz lich unterzugehen droht

. Die Hauptmasse dieser deut schen Sprachinseln liegt im Südosten des Landes. Südöstlich von Calliano dehnt sich das Thal Folgaria ans mit sechs Ortschaften: Folgaria, Mezzomonte, Serada, St. Sebastian», Novellari, Guardia, welche zusammen eine Bevölkerung von ZWO—40vl) Seelen haben. Der Ban der Bewohner, das schöne lang lockige Haar, der kräftige, hohe Wuchs, ihre Klei dung und ihr Benehmen verräth auf den ersten Blick ihre deutsche Abstammung. Ihre Sprache ist ein selt sames Gemisch von deutschen

und italienischen Wör tern, jedoch , so, daß das deutsche im Ausdrucke bei Weitem vorherrscht. Die italienische Sprache wird von den Meisten verstanden und auch zum Theile ge sprochen. Ueberall ist Schule und Kirche italienisch. And doch ist nicht aller deutsche Sinn entschwunden. Die Gemeinde St. Sebastian» hält verläßliche» Mit theilungen zufolge nnermüdet um einen deutschen Seel sorger an, okne jedoch ihre Bitte erfüllt zu sehen. Weiter nordöstlich liegt im hohen Gebirge die deutsche Gemeinde Lavarone 100V

Seelen stark. Wir kommen nnn zu einer zweiten Gruppe, welche sich iu dem öst lich von Pergine gelegenen Val Sugana findet. Die Bewohner dieser Ortschaften sind in Trient unter dem Spitznamen der Mocheni bekannt. Hier liegt im Thale Canezza am rechten Ufer der Fersina auf dem Berge Kaln die gleichnamige Gemeinde mit mehr als 50V deutschen Einwohnern; am linken User liegen die Gemeinden Frassilongo, Novereda, Fierozzo, Fale- sina, Vignola zusammen bei 18V0 Seelen. Als Deutsche sind sie schon

durch ihre blauen Augen, blonde Haare und ihren kernhaften Körperbau kenntlich; aber sie haben auch die deutsche Sprache, trotzdem daß sie Jahrhunderte lang von italienischen Lauten umgeben waren und man ihnen schon lange deutsche Kirche und Schule entzogen hatte, neben der italienischen bewahrt. Vermöge einer alten Stiftung wurden für diese Ge meinden jährlich zur Fastenzeit in der alten Kirche San Carlo, welche auf dem Gottesacker von Pergine gelegen ist, deutsche Predigten abgehalten; anch

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 6
Date: 19.12.1863
Physical description: 6
nichts über das Gebühren, daß man uns, den Söhnen jener Väter, die für deutsche Freiheit starben, als unsere Verlästerer nur' für deutsche Knechtschaft lebten — daß man uns jedes deutsche 'Rechtsgefühl abzusprechen wagt; aber auffallend ist es, und zeigt von der gäckztichen Verkommenheit der Begriffe, daß die modernen „Allerweltsumarmer" den Muth haben, unserem alten ehrlichen Oesterreich Verrath an deutscher Freiheit und deutschem Rechte vorzuwerfen!! Diesem Oester reich , das so oft allein die deutsche Erde tränkte

mit dem Blute seiner besten Söhne; das allein die verlassene und verrathene deutsche Freiheit unter seinen Adler stellte zu einer Zeit, in der andere deutsche Fürsten einem Napoleon I. mit Leib und Leben sich verschrieben hatten. Einem Oester reich wirft man Verrath an/der wahrhaft deutschen Sache vor, das lieber untergehen wollte, und uuser Tirol mit ihm, als die Schmach erleben, der Vasall des jetzt in wohlfeilen Phrasen perhorrcscirten Fremden, des Cäsars

an der Seine zu werde«. Allen jenen, die jetzt so gewaltig an. die Säbel klingen schlagen, und noch gewaltiger unser Oesterreich des Verrathes zeihen, sagen wir einfach: ' Der deutsche Kaiser ist seiner Zeit Kaiser von Oester reich geworden, weil er allein sein Knie nicht beugen wollte vor dem Despoten des Jahrhunderts! Der Kaiser vl/n Oesterreich tragt darum schon in seinem Titel die glänzendste Rechtfertigung, die ihn vor dem Vorwurf schützt, daß er deutsches Recht, daß er ein Stücklein deutscher Erde an das Ausland verrathen habe! Wir höken

nicht erhaltener Num mern werden von der Post portofrei befördert. M Ä91 Samstag 19. Dezember 1863* Wo ist Verrath? Wer jetzt den Geist betrachtet, der durch die deutsche Eiche rauscht, der muß bedenklich werden, wenn er sieht, wie sich so viel Bodensatz aus der Tiefe hebt und wie die ser sonst" so großen Nation selbst das Gedächtniß für jüngst vergangene Zeiten abhanden kommt. Wir wollen nichts sagen, wie man gerade den Konservativen Tirols den Hohn in seine Berge wirft, daß es keine Ahnung vom deutschen

, der Minister unseres er habenen Kaisers, je Verrath an Deutschlands Recht und Ehre üben könnte. Mit Entrüstung weisen einen solchen Vorwurf vorzüglich wir Tiroler von uns ab, weil wir die Söhne Jener sind, die noch die Narben an dem Leibe tra gen, die sie im deutschen Freiheitskampf erhalten! Noch manche, leider deutsche! Kugel im Leibe des Tirolers muß beweisen, daß die Freiheitshelden von gestern her nicht bloß das alte ehrliche Oesterreich, sondern in ihm auch unser Tirol verleumden. Kvrrefpsndeszen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 25.05.1870
Physical description: 6
waren und find auch die ächten Deutschen, nebenbei bemerkt, nie besondere Freunde jenes Alles oivellirenden und zentralifiren- den UltramontaniSmuS, der heutzutage kühner als je sein Haupt erhebt; — allein jeder geschichtSkundlge Deutsche weiß auch, daß die zu weit getriebene Sucht der Deutschen nach individueller Selbststän- digkeit eine der Hauptursachen war, warum das deutsche Reich mehr und mehr in Verfall gerieth, und allen Angriffen der Feinde ausgesetzt, nach und nach die schönsten Stücke

deutschen Patrio ten haben daher stets diesen elenden Kantönligeist vieler Deutschen, den die Verblendeten deutsche Frei heitsliebe nannten, — dieses engherzige Pfahl- bürgerthum der deuifchen Philister, deren Blick über die Mauern ihrer Stadt oder ihres Bezirkes nicht hinauSreichte, ciuf's tiefste beklagt, das Gefühl der Zusammengehörigkeit, den Na tio n a l ge i st zu be leben gesucht, um das Reich als solches wieder neu zu kräftigen und gegen seine Feinde widerstands fähig zumachen. In diesem Sinne

in Oesterreich „Ordnung schaffen', das Ministerium Giskra (welches damals noch regierte) stürzen und ein groß-czechifches Reich, bestehend aus Böhmen, Mähren, Schlesien und dcr Slowakei, herstellen, da hätten sie gewiß ausgerufen: „Pfni T—, mit solchen Ränkeschmieden, die nicht viel Besseres sind als Hochverräther, will man uns Deutsch tiroler zusammenkoppeln, die wir jedelzeit für Kaiser und Reich eingestanden sind.' — Um also, wie ge faxt, den saubern Bund mit den Czechen und Win dischen zu beschönigen

, haben gestern die „Tir Stim men' einen Artikel gebracht, worin sie sich gegen den Vorwurf zu vertheidigen suchen, daß sie durch ihre Allianz mit den Slaven ihre deutsche Ab kunft, ihren eigenen nationalen Charakter verläugnen. Sie sagen, eben dadurch, daß sie gegen den Centra- lismus für Selbstregierung kämpfen, zeigen sie ihr Deutfchlhum. — Wir erwiedern: allerdings gehört eS zur Charakteristik der Deutschen im Allgemeinen, das Recht des Individuums gegenüber der Gesammt heit zu betonen; deßwegen

müssen wirDeutsch-- österreicher ebenfalls Centra listen sein, wenn wir nicht wollen, daß das Reich vor lauter Selbst- ständigkeit der einzelnen Länder und Ländchen, Na tionen und Natiönchen schmählich zu Grunde gehe. Im Uebrigen sind auch wir Feinde oller Centrali sation, die den wahren Interessen der österreichi schen Völker und Länder entgegentritt — mit jenem „autonomen' Schwindel aber, der Oesterreich zum Kinderspolt machen muß, möge man uns hübsch weit vom Leibe bleiben. Innsbruck. Gestern

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 4
Date: 05.04.1861
Physical description: 4
, ohne irgend eine Ausnahme nnd die in diesen beiden Bisthümcrn gelegenen Kapitel, Abteien und Klöster' dem Kaiser Franz II., ebenfalls als Entschädigung, für die Abtretung der Laudvogtei Ortenan zugetheilt, allerdings unter Vorbehalt des, gegen das Deutsche Reich, sowie gegen das ErzHaus Oesterreich bestehenden Rcchtüvcrhältnisses. Dies konnte jedoch den Uebergang der Landeshoheit an daS gedachte Hans Oesterreich um so weniger hindern, als hierdurch eben eine vollständige Kon solidir« ng der bis dahin

1863 mit vollstem Grnnde aussprechen, daß Er die Bezirke Trient und Briren, in denen Er die vorzüglichsten Rechte der Landeshoheit ohnehin schon besaß, nnn mit nnbegränzter durchaus unmittelbarer Landeshoheit in Besitz nehme und mit Seinem übrigen Lande Tirol vollkommen ver einige. Das Bcsitzcrgreifungspateiit erschien im Drucke, durchlief die politische nnd diplomatische Welt, ohne bei iu- oder ausländischen Völkern, ohne bei Kabi netten ans Widerspruch zn stoßen. Selbst das deutsche Reich

zwischen den gefürstcten Grafen von Tirol einer- nnd den Bischöfen von Trient nnd Briren andererseits getheilten Landeshoheiten eintrat. Oester reich war demnach von nun an Landesherr von Trient, freilich in 'Abhängigkeit von dem Dentschen Reiche, jedoch mir in dem Maße, als Trient es bis dahin gewesen ist. Darum, und gestützt auf die mit der Republik Frankreich unterm 26. Dezember 1862 ge schlossenen Konvention, konnte Kaiser Franz II. als gesürsteter Graf von Tirol in dem Bcsitzcrgreifuugs- patente vom 4. Februar

, von dessen Oberhaupt das bezogene Patent ansging, fand dagegen nichts zn erinnern nnd es ist uns nicht das mindeste bekannt, daß die Bevölkerung Trient's damals oder später gegen die Verfügungen des Hanptschlnsses der außerordentlichen Reichsdepu- tation vom 23. November 1862 und vom 25. Februar 1863, sowie gegen die zwischen Frankreich nnd Oester reich geschlossene Konvention vom 26. Dezember 1862 nndgegen den darauf gestützten Besitzergreifnugsakt vom 4. Februar 1863 irgend einen Protest erhoben

deS Deutschen Reiches im Jahre 1866 noch geblieben sein, ob Trient bis dahin auch seinen frühern Verband mit dem Deutschen Reiche beibehalten habe. Seitdem aber Kaiser Franz II. in dem gedachten Jahre die Deutsche Kaiserkrone niedergelegt hatte, war auch dieser Zweifel gehoben. Trient gehörte von nnn an bis zur Trennung Tirols im Jahre 1816 Nieman den mehr als dem La ndesfürsten von Tirol, nnd zwar als ein integrirender Theil von die sem Lande an. IV. Der Artikel der „kax-oltn lli IVeiiio' hebt her

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 05.06.1866
Physical description: 6
Kreisen wird gar die An sicht laut, daß der Konferenz der Minister ein Kon greß der Fürsten folgen werde, welcher die Verträge von ILlö „die der Kaiser verabscheut' und die Frank reich einengen, endlich vernichten soll. — Bekanntlich haben die drei Mächte vorgeschlagen, die Elbchcrzogthnnierfrage, die italienische Differenz und endlich die deutsche BundeSreformfrage, soweit diese das europäische Gleichgewicht berühren könnte, der Konferenz vorzulegen. Nun hat aber Oesterreich, wie allseitig gemeldet

zu finden, ^7- u.nd das ist Oester reich. Oesterreich hat in der letzten BundestagS sitzung erklärt, daß es die Entscheidung in der Hol stein - schleSwigischen Angelegenheit dem Bunde anheimstelle, eS ist daher zum BundeS- standpunkt zurückgekehrt. Obige Erklärung wird das deutsche Volk mit größter Befriedigung und mit Freude entgegennehmen. Wer, fragen wir daher weiter, kann noch zweifeln, auf wessen Seite die deutschen Mittel staaten stehen werden? In der rumänischen Angelegenheit

Wälschtirol und da» Umsichgreifen der italienischen Rare im deutschen Südtirol von Kurtatsch und Saturn an beiden Etschufern aufwärts besprochen. So sehr ich in jenen Aufsätzen die Sorglosigkeit der frühern RegierungS- organe beklagen mußte, der es zuzuschreiben ist, daß in den letzten 4Oer Jahren das deutsche Element in Wälsch- tirol fast ganz verdrängt und selbst bereits im dcutschen Südtirol ernstlich bedroht ist, eben so sehr niußte ich als genauer und unbefangener Berichterstatter lobend

cmerkeunrn, daß die gegenwärtigen RegieruugSorgine, die frühern Mißgriffe wahrscheinlich einsehend, sich in letzterer Zeit, und zwar speciell seit ungefähr Einem Jahre, zur Umkehr von dem bisher gewandelten Pfade entschlossen und zu Maßregeln gegriffen haben, die, wenn schon früher in Anwendung gebracht, das deutsche Element hier vor dem Untergänge gerettet haben würden, die aber selbst jetzt noch das Gnte haben, daß der bisher so rasche EntnationalisirungSgang gehemmt und we nigstens dem Vordringen

haben, daß demnach die von der .Presse' dem Ministe rium Beleredi in'S Angesicht geschleuderten Vorwürfe in dieser Beziehung unbegründet sind ; so sei mir erlaubt, zur weitern Rechtfertigung meiner Angabe noch zu er wähnen, daß seither nicht nur der oben erwähnte Schul- fondSbeitrag von 5vfl. für die deutsche Schule iuProveiS auf weitere 5 Jahre, vom Jahre 1867 angefangen, verlängert worden ist, sondern daß sogar energischere Schrille zur Anwendung kommen, uni das deutsche Element vor weiterer gewaltsamer

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Innzeitung
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Page 2 of 4
Date: 04.04.1866
Physical description: 4
m unzweideutig kundgegebenen Entschluß sein Wort ein zulösen. Dann wird es der Hort deutschen Rechtes gegenüber preußischen Annectirnngsgelüstcn werden und sein Ruf wird im „Reich' nicht ungchört ver hallen. Dann wird vielleicht sogar Preußen noch im letzten Augenblicke znr Umkehr bewogen, ehe das Schwert noch aus der Scheide geflogen ist. Jedenfalls ist Oesterreichs „deutscher Beruf' für immer dahin, wenn es in diesem traurigen Konflikt nicht vor Allem den moralischen Sieg über Preußen erringt

, in dessen Gefolge der physische nicht ausbleiben kann. Daß die Vorbedingung für eine solche Politik der Bruch mit allen föderalistischen und ultramontanen Velleitäten ist, bedarf keines Beweises. Eine deutsche Politik muß Diejenigen von sich weisen, welche lieber niit Russen oder Dänen, mit Czechen oder Slovenen als mit Deutschen zu thun haben, und sich in Hohn und Spott gegen das deutsche Recht kehren — welche heute das Bnndniß mit Bismarck preisen und morgen vor Lust brennen, „sich mit den Preußen

einmal blutig zu raufen' — welche sogar eine Anwandlung verspüren, für Gott, Kaiser und Vaterland „stribro, stribro“ zu rufen*) und sich nicht entblöden, die deutsche Sprache um den Ausspruch: „Pfui I die Preußen, die Schuften' zu bereichern. Wir schließen mit dem Wunsch, welchen der „TageSb. aus Böhmen' am 18. März aussprach: „Oesterreich hat sich selbst nach und nach aus Deutsch land herausgedrängt, selbst seinen mächtigen Einfluß im Süden untergraben, nnd in seinem eigenen Innern die Stimmung

gegen den „Bund', gegen das „deutsche Ausland' groß gezogen: mögen wir Zeit haben, diese Fehler gut zu machen, bevor noch eine Buße für dieselben eingetreten ist ' ^ Wien, 1. April. Angesichts des gegenwärtigen Standes der schleswig-holsteinischen Frage bringt ein Wiener Blatt Auszüge aus den Debatten des Abge ordnetenhauses vom 28. Jänner bis 1. Febr. 1864, betreffend den damals eben beginnenden „dentich'- dänischen Krieg. Wir drucken das Wesentlichste davon ab; es geht daraus hervor, daß die liberalen

„Schreier' denn doch auch etwas von Politik ver standen: Berichterstatter Giskra: Die Politik der Regierung ist geeignet, ein Schisma in Deutschland hervorzurufen, Oesterreich um alle Sympathien zu bringen und die Drangsale des Krieges ohne Noth heraufzubeschwören. *) So spricht „Haun s' i» chrisilich - germanischer Begeisterung: „Die verd Börsejuden, auf sie loszu zuschlagen hätte ich nicht minder Passion, als aus die Preussen! Berger: Der deutsche Bund, der „kein tadelloses Vorleben' hatte, ist erst

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 05.08.1870
Physical description: 6
vorzugsweise in den Kasernen, wo Truppen aus den annektlrten Ländern sich befinden, ferner in Gast- und Kaffeehäusern und sogar auf der Straße einen halben Bogen starke, iu Quart gedruckte Bro schüren unter dem Titel: „Urtheile berühmter Männer über Preußen.' In dieser Broschüre h-ißt eS u. A.: „Für wen diese Begeisterung? Für einen Staat, der nie für Euch etwas gethan? Der immer nur eine eroberungssüchtige Politik geführt, der nichts gethan fllr das deutsche Reich, als er die Hand zu seinem Untergänge

geboten? Wir erinnern nur an die Jahre 1795 bis 1812, bis zu dem Tage, an welchem eS durch seine eigenen Niederlagen ge- zwnngen war, Verbündete für die deutsche Sache zu suchen und den Vertrag von Reichenbach abzu. schließen. Napoleon I. sagte über Preußen: „Die Sünden des Berliner KabinetS gegen den deutschen Kaiser und daS deutsche Reich sind so zahlreich, daß sie im Gedächtnisse aller Zeiten bleiben müssen. Stets stand Preußen in Opposition gegen daS deutsche Reich, und wenn das letztere in Kriege

der Franzosen, dem sie an Ort und Stelle nicht wider stehen könnte, ist wohl jetzt alle Furcht unbegründet, denn die deutsche Armee hat sich in den letzten Tagen derart verstärkt, daß sie wohl auch einen kräftigern Anprall aushalten kann. Durch die gelungene Spren gung des Viaduktes auf der Saargemünd -Hagenau- Straßburger Bahn wurde eine für die Franzosen sehr wichtige KommunikationSlinie unterbrochen, die sich nicht so leicht wieder herstellen ließe. — Was im Augenblicke die Aufstellung der deutschen Süd

preußischen Eingriffe aufhalten, die deutsche Nation werde schließlich die Loyalität Frankreichs und des Kaisers anerkennen! Pnvis« Der „Constitutionnel' schreibt: „Die Zurückziehung der französischen Truppen auS dem Kirchenstaate ist eine beschlossene Sache. Die kaiserliche Regierung hat dem hl. Stuhl Mittheilung von dieser Entschließung gemacht, welche übrigens keine Gefahr für die päpstlichen Staaten nach sich ziehen wird. Zur Zeit des Abschlusses der französisch italienischen Konvention von 1864

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 31.01.1862
Physical description: 6
der Metternkch'schen Staatökunst veroffenbaret sich in dem deutschen Bunde, bei dessen Errichtung weder die hohe Aufgabe Oester reichs, noch der währet Zweck des Bundes zur Richt schnur diente. Der Bund konnte nur die Bestimmung 1)aben, das aufgelöste deutsche Reich so viel piöglich wieder zu ersetzen, nachdem eine viel- jährige tranrige Erfahrung diese Nothwendigkeit her ausgestellt hatte. Die Macht Oesterreichs und die Geschichte bestimmten es znm Führer der ger manischen Gruppe, allein in der einseitigen

Anffassnng seiner Sendung erhob eS sich nicht zur Höhe seiner Aufgabe, es blieb für sich, n»d die deutsche Nation aufgelöst, ohne eigentliche Führung und Macht, ja Oesterreich trug den sp verderblichen Grundsatz der Spaltung mittels des BniideSvertrageS sogar auf daS eigene Reich über, indem es nur thcilweise in den Blind trat, und dadurcl» die staatsrechtlichen Ver hältnisse des KaiserstaateS in zwei Hälften trennte. Das bestandene deutsche Reich kounte dabei, nicht maßgebend sein, weil Oesterreich

gestandenen und gezahlten Diurnisten in Anschlag zu bringen. Der Zweck läßt sich sohin mit einem um 42.265 fl. klei neren Aufwand? vollständig erzielen. Die Kosten der gegenwärtig bestehenden mit der Statthaltern ver bundenen zwei Jnspektorate sind uns unbekannt, dürf ten aber die Hälfte unseres Antrages betragen. ' (Fortsetzung folgt.) Die Meltordmmg und die Aufgaben Oester reichs und Deutschlands. (Fortsetzung.) Der deutsche Bund und sein Verhältniß zu Oesterreich. Einer der größten Fehlgriffe

als HauSmacht des deutsche» Kaisers durch diesen im Ganzen mit dem Reiche gegen außen verbunden war, welche Verbin dung dagegen der deutsche Bund auflöste. Das blieb eben so uuberücksichtiget, wie die natürliche Staats- lehre, daß jede Art von Spaltung dem Staatözweckc zuwider, mit Nachtheilen und Gefahren verbunden ist, welche Oesterreich ans diesem BnndeSverhältnisse auch reichlich empfunden hat. Oesterreich übernahm da» durch, da eö in keinem Falle mit eluem Bruchtheile Krieg, führen kann, thatsächlich

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 17.11.1866
Physical description: 8
, daß ! .die liberale Partei selbst die Allianzmit dem Feinde nicht-mehr ^ schmählich findet, wenn sie aus dieser Alliauz für sich Vortheil ziehen kann. — Vor, kaum 5 Monaten hat Deutschland den Krieg au Preußen - verkündet, und schon sind es bald drei Monate, daß das große deutsche , .Volk, dieses kriegsverkündende Deutschland in dem kleinen Preußen' untergegangen ist. — Wir Tiroler hätten es für unehrlich und nn- ' männlich gehalten in der Zeit> wo der Feind das Reich überschwemmte, vor den Thron hinzutreten

unsere vereinigten deutschen Antonomisten und Centralisten nach dem „engern Reich srath'; wir Tiroler begehrten Waffen!— Während dieser und jener liberale Gemeinderath aus seinem Krähwinkel der kaiserlichen Regierung naseweise genug Lehr und Weis gab, wie sie das Reich zu regieren habe, richteten die tirolischen Gemeinden Lojalitäts- adressen an den Kaiser. — Während die Reichshauptstadt den Feind außer Sicht mit Koth bewarf, nnd vor dem Feind in Sicht ans voller Kehle „offene Stadt' schrie, riefen

ist, als eben das Felsenland und seine mannhafte Besatzung, daß kein Land und kein Volk mehr für des Reiches Wohl und Größe begeistert .ist, als eben das Tirolervolk. — Und erst die deutsche Bruderliebe! Wo gibt es ein Volk, das sich gleich dem deutschen so schändlich, so schmählich und so niederträchtig von seinen eigenen erlauchten Führern um sein Recht, um seine Freiheit, um seine staatliche Unabhängigkeit ^hat bringen lassen, als das deutsche Volk? Und es ist ihm Recht widerfahren, denn wo gibt

es ein Volk, das so wenig Charakter besitzt, als das^ deutsche? Wo gibt es ein Volk, das gleich dem deutschen heute schon für das schwärmt und agitirt, was es noch gestern mit -größter sittlicher Entrüstung als Sclavenketten, als Gewalt, als Unrecht verdammt hat? Das deutsche Volk hat durch sein ganzes Auftreten ^ bewiesen, daß es grundsatzlos geworden ist. Weh' dem Volke, das ^ zum Spielballe religiöser und politischer Parteien geworden! Der! f. g. deutsche Krieg gegen. Preußen hat es ganz klar gemacht

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Volksblatt
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Page 1 of 4
Date: 12.06.1867
Physical description: 4
noch, der Präger Friede hat sie so wenig zerstört, als die schlafengegangene selige Bundeb- akte sie gefördert hat. Die Achtung für echte deutsche Bildung, deutsche Wissenschaftlichkeit, deutsche Kunst und deutsche Sitte ist uns geblieben und hat der preußische Krieg nicht geschwächt, wie sie der mit Tod abgegangene Bundestag nicht geweckt und nicht gepflegt hat. Die' religiösen Sympathien für die deutschen Katholiken sind bei uns die alten, und warm, wie sie waren. Vom Rechtsschutz, welcher der katholischen

Kirche den deutschen und den österreichischen Katholiken in Baden, Nassau und in der Rbeinprovinz von Seite der Bnndes- Präsidialmacht in der vorigen Zeit zu Theil wurde, ist nie viel laut geworden; somit auch in der Hinsicht keine große Sehnsucht nach der Vergangenheit. Die chinesische Mauer ist niedergerissen und wird kaum mehr aufgebaut, welche vordem Oesterreich vom „Reich' und überhaupt vom Auslande trennte, wenigstens finden wir im preußi schen Friedensinstrument keinen Artikel

nichts, oder eine ausweichende Antwort zu erhalten. Unser Verhältniß zu Deutschland war immer ein falsches, und aus demselben geschieden zu sein, brauchen wir in Oesterreich nicht so zu bedauern. So wie unsere italienischen Besitzungen ein Grund unserer inneren fortwährenden Schwächen war, ebensowenig M das deutsche Bundeßverhältniß zur Kräftigung der österreichischen ^roßmachtstellung beigetragen. Vom 3Vjährigen bis zum letzten preu- bischen Krieg fand Oesterreich an den deutschen Freunden und Bundes genossen, mit höchst

Schwäche lag, so mag man bis auf einen gewissen Grad recht haben, wenn auch von diesen kleinen Eentralpunkten aus für Bildung und Wohlstand manches geleistet wurde. Wenn man Oesterreich oen Vorwarf macht, der Erbhüter der deutschen Ohnmacht gewesen zu sein, so muß man sich doch auch erinnern, daß die Reformation die Territorial hoheit gegen Kaiser und Reich geschaffen, daß die Kirchengutskonfis kationen die Fürsten reich dotirt hat, daß die großen Krondomänen heutigen Tags ehemals Eigenthum der Stifter

und die Bundes-Contingente für die deutsche Defensionslinie unter den Bundesstaaten gleichmäßig ver theilt und auf Oesterreich fiel ein ganz hübsches Sümmchen. Jetzt fällt der österreichische Beitrag aus. Die Kosten für die Vertheidigung der deutschen Grenzen bleiben dieselben und müssen unter Preußen und den kleinen Staaten vertheilt werden, und diese letztern jammern schon sehr laut über den Zuwachs an Kriegsauslagen und Mannschaftstellung. Wer hat dabei gewonnen? Ist Ulm und Rastatt gesicherter als früher

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 04.11.1867
Physical description: 8
seiner Gesinnungsgtnvfse» schon dftrr fast blutige Thrän»« über den entsetzlichen Druck vergossen haben, unter dem die Slovenen» Slovenzen, Czechen u. s. w. schmachten, da ihnen, wie die Sage geht, die grausamen „Deutschliberalen' einsten» zugemuthet haben, die deutsche Sprache ein bischen zu lernen, die ihnen zum zeitlichen Fortkommen doch nicht ganz unnütz sein könnte. Denn da» gehört ja eben heutzutage zum guten Ton in ge- wissen Kreisen, eine ungeheure Sympathie für alle möglichen

slavischen „historisch-politischen Jndividua- «täten' zur Schau zu tragen, und anderseits Jeden, der noch nicht ganz vergessen hat, daß derName Oester reich der deutschen Sprache entstamme, als einm „Deutschthümler', „Deutschliberalen' oder wohl gar als einen Landesverräther zu bezeichnen, der darauf ausgehe, das Reich an BiSmarck auszuliefern. Wahr lich — den Italienern darf bezüglich ihres Planes „Italien bis zum Brenner' nicht bange sein: nebst ihrer eigenen Zähigkeit und «Schlauheit

ableugnen möchte. Wir hätten wahrlich über diesen Gegenstand nicht so viele Worte verloren, wenn nicht der Ernst der Lage vnS dazu nöthigte. Oder wie — sollte es uns Allen gleichgiltig sein, wenn wir vernehmen, daß man daran geht, wieder eine neue Masche dem italienischen Netze beizufügen, das nach dem Ausdrucke des »Südtir. Bolksbl.' sich immer fester um Bozen und das ganze Etschthal schlingt? Kann es, fragen wir weiter, der h. Regierung gleichgiltig sein, wenn durch das Wälsch- thum der deutsche

schen nicht messen kann. Wie, und es sollte uns also gleichgiltig lassen, da wir sehen, daß das deutsche Bauernthum im Etschlande, das schon so viel für die Erhaltung der Landeseinheit gethan und geopfert hat, immer mehr von dem Wälschthum verdrängt werde? Es ist daher gewiß die Pflicht eines jeden Patrioten, vach Kräften dazu beizutragen, daß in jenen Gegenden deutsche Sprache, deutsche Art und Sitte, und dadurch auch zugleich die Macht und Einheit des Landes erhalten und gelrästiget

jetzt auch Gauner noblerer Gattung. So trieb sich neulich eine bejahrte bürger lich gekleidete Dame im Thale herum. Sie gab vor reich zu sein, handelte bald um Wolle bald um Flachs, an manchen Orten wollte sie sogar eine „Heimat' ^Bauerngut) kaufen. Sie war sehr fromm aber ver- jgeffig, denn sie ließ den bestellten Flachs oder die Wolle micht abholen und vergaß meisten» zu bezahlen. Mit dem Mein und Dein nahm sie es auch nicht genau, 5enn in Langenfeld wechselte sie zu ihrem Vortheile 5ie Schuhe

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 16.01.1869
Physical description: 4
, daß Tausende sich nach der Prenßenhilfe sehnen werden. Die preußischen Armeen würden dann die österreichischen Staaten besetzen und sie darauf theilen, ein Drittel erhielte Rußland, ein Drittel die deutschen Alliirten, welche das deutsche Reich anerkennen und das letzte Drittel das zu errichtende deutsche Reich. England würde im Mittelmeer für seine Hilfe entschädigt, Belgien wieder mit den Niederlanden vereinigt. Dieser Plan soll in einer „Versammlung der herrschenden Dynastien", welche am 12. August

Wünsche für Oesterreichs Wolergehen; rnöge Oester reich anerkennen, daß Norddeutschland ans eigenen Füßen stehe.— Man ist mit Recht erstaunt über diese plötzliche Wendung und sucht nach den Ursachn derselbe!'., ohne eine bestimmte Spur zu haben; doch sei dem, wie ihm wolle: wir freuen uns aufrichtig, wenn die Einstellung der Polemik auf preußischer Seile auch eine versöhnliche Sprache in den österreichischen Blättern nach sich zieht, denn wir wünschen vor Allem den Frieden zwischen Brüderstämmen

finden wir 7 Italiener, 1 Deutschen, auch der Sekretär ist ein Italiener, unter den 7 Räthcn sind 4 Italiener, 1 Engländer, 1 Belgier, 1 Deutscher; die Kommission für das kirchliche Cercmoniel, Vorsitzer Kardinal Patrizi, hat 6 Räthe, alle Italiener; die politisch-kirchliche unter Kardinal Reisach zählt 14 Räthe, wovon 9 Italiener, 2 Franzosen, 2 Deutsche, 1 Un gar; die Kommission für die orientalische Kirche und dortige Mission, Vorsitzer Kardinal Barnabo, 14 Räthe,' wovon 8 Ita liener, 3 Deutsche

, 1 Pole, 1 Engländer, 1 Syrer; die Kom mission für den Ordensklcrus, Vorsitzer Karzinal Bizzari, 11 Räthe, wovon 10 Jtalener, 1 Spanier; die Kommission für Dogmatik, Vorsitzer Kardinal Bilio, 19 Räthe unter ihnen 10 Italiener, 4 Deutsche, 2 Franzosen, 1 Spanier, 2 Amerikaner; die Kommission für Kirchcndisziplin, Vorsitzer Kardinal Caterini, 17 Räthe, darunter 11 Italiener, 3 Deutsche, 1 Belgier, 1 Fran zose, 1 Spanier. Es überrascht, bei diesem Anlasse die italie nische Zunge weitaus am stärksten

, die deutsche bisher nur dürftig vertreten zu sehen.

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 30.08.1870
Physical description: 6
. Sie haben doch gelesen, daß eine Anzahl Damen der hiesigen Aristokratie einen Prei« aussetzte oder aussetzen wollte für den französischen Soldaten, der zuerst eine deutsche Kanone erobert! Wie ich höre, will auch ein Comitä adeliger Fräulein« zusammen, treten, um einen Preis auszuschreiben auf das erste Paar L-derhosen, das ein braver elsässer Bauer sich aus der einem deutschen Verwundeten abgezogenen Haut verfertigen läßt. „Das Unglück von Sadowa in ihrem österreichisch-patriotischen Herzen tief empfin dend

', so sagten die obenerwähnten Damen, hofften sie vom edlen Frankreich den Vollzug der Rache an dem nichtswürdigen Preußen. „Trauer wegen Sadowa!' Und Magenta? und Solferino? bewogen diese Namen, edle Damen, eure „österrei- chisch-patriotischen Herzen' zu keiner Trauer? Um den Sieger von Sadowa zu züchtigen, wendet ihr euch an den Franzosenkaiser, der Oesterreich 1359 die Lombardei abnahm, und der 1866 dasselbe Oester reich niederwerfen ließ, ohne eine Hand dafür zu rühren, selbst als ihm durch einen Akt

nicht dulden. Also die deutsche Macht ist eine Be drohung sürEuropa; aber die französische Macht und Prapotenz genirt euch nicht, ihr Herren? Preußens Ehrgeiz, Preußens AnnexionSlust ist ver- dammlich; aber wenn Frankreich nach deutschen Lan den giert, wenn es Deutschland den Fuß auf den Nacken setzen, es zersplittert und ohnmächtig erhalten will, das findet ihr recht und billig? Uud ihr wollt, daß das deutsche Volk noch in den Reihen derFran- zosen ins Feld ziehe, um ihnen diese rühmlichen Ab sichten

eines andern Volkes seien eben so tüchtig, wie die ihrigen — gibt e« eine ernstere, eine beständigere Bedrohung des europäi» chen Friedens? Ein Ehrgeiz, wie der französische, mag an fich rühmlich sein; aber die Völker Europas werden doch schwerlich Lust haben, eines nach dem andern fich abschlachten zu lassen, blos damit der edle Ehrgeiz Frankreichs gestillt, der Ruhm seiner SoldateSca nicht verdunkelt werde. Die deutsche Macht wird den Völkern nie so gefährlich werden, wie die französische. Der Deutsche

ist kein Element für einen bloßen Militärstaat. Er ist ein tüchtiger Soldat, aber sein Wesen wird nie aufgehen im mili- tärischen Geiste. Die deutsche Nation wird nie eiue Nation von Klopffechtern sein. Groß in den Kün sten des Friedens, wird sie das Schwert immer nur gezwungen ziehen, nicht aus bramarbafirenderStreit lust, nicht aus militärischem Dünkel uud fieberhafter Ruhmsucht, wie der Nachbar über dem Rhein.' Ausland. ** MünHen, 26.Aug. (Das Königsfest.— Verwundete. — Verdächtigung der deut schen

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 03.08.1868
Physical description: 4
dieser Deputation zu Pest am 25. Juli eine Erklärung überreicht, de» Inhalte«, daß der „Ausgleichsentwurf" sowohl in seiner Ganzheit als insbesondere in den Bestimmungen von nicht weniger als 34 Paragraphen prinzipiell entgegen den Ansichten der Minorität der Deputation sei. Deutsche, polnische und böhmische Blätter äußern sich mit Er bitterung über den widerlichen Kult, der anläßlich des nationalen „Schützenfestes" in Wien mit dem Deutschlhum getriebm wird. „Warum, fragt Schuselka, gab der Minister Giskra

den fremden Gästen das Versprechen, daß Oesterreich unter der Leitung des jetzigen Ministeriums das werden wird, was die fremden Gäste (die Oester reich ganz und gar nicht kennen) wünschen? Sind dmn die Schützen brüder nach Wien gekommen, um von unserer Regierung das Ge- löbniß unseres künftigen Wohlverhaltens zu empfangen? Sind denn diese deutschen Schützenbrüder zugleich die Mentoren Oesterreich? Unpassend, ja ganz urstaatsmännisch war es, daß der Minister Dr. Giskra vor einer Versammlung von Ausländern

unsere ganze Vergangenheit verdammte, indem er e>klärte, Oesterreich sei bis auf das jetzige Ministerium mit Unverstand und nach schlechten Regie- rungsmaximm geleitet worden. Die echten Oesterreicher haben ftüher zwar unter sich selber die Regierung sehr scharf kritisirt, aber Fremden gegenüber sind sie in dieser Hinsicht sehr patriotisch em pfindlich gewesen." — Die deutsche Begeisterung deS Schützenfestes erklärt Schuselka als „eine Demonstration für die preußische Politik

." — „Hat der k. k. österr. Minister Dr. Giskra in einer Weise ge sprochen, sagt die Prager „Korresp.," als ob es hier in Oesterreich nur Deutsche gäbe, so reklamirt ein Würtemberger (Dr. Mayer) bereits ganz Cisleithanien für Deutschland; der Wiener Reichsrath ist ihm nur mehr eine deutsche Kammer." Die „Gaz. Rar." sagt: „Seitdem Oesterreich nicht mehr zu Deutschland gehört, „ist eine jede Verbrüderung als eines deutschen Staates und Landes im Namen des DeutschtbumS mit Deutschland eine Verspottung Gali- Passionspiel

erbittert sind. — Aus der Annahme der von den Magyaren an dem Landwehrgesetz gemachten Abänderungen hat Graf Andrafly eine Kabinetsfrage ge macht. Die Drohung hat gewirkt und nun herrscht bei den höheren Mi.itärs große Erbitterung. — Dies alles geht in Pest vor sich, während man in Wien, um die deutsche Einigkeit leichter her zustellen, sogar eine Volksversammlung vorbereitet. Zu der für heute (2. August) angekündigten Volksversamm lung in Wien bemerkt die „Deb.": „Wir werden ein faßbares Programm

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 12
Date: 14.08.1863
Physical description: 12
als je Folge leisten ; Oesterreich wird den Schwerpunkt seiner Macht nicht nach Osten, nach Ösen legen; Oesterreich, der trotz preußischer pessimistischer Anschauungen so üppig h^ran« blühende Kcnserstaat wird seine eigene Macht unv Wurde in seinem Komplexe von Ländern energisch entwickeln, aber zu Deutschlands Ruhm und Ehr Oesterreichs Banner auch in Frankfurt entfalten — will Preußen nicht die zweite deutsche Großmacht sein, so wird Oester reich, das seine Geduld und Nachgiebigkeit gegen Preußen

gesammic Ländereien in ein engeres näheres Verhältniß zu. Deutschland gesetzt werden könnten, dem Schwerpunkte der Reformsrage sehr nahe liege, ja behauptet, daß unser Kaiser seine ganze Macht vor dem Fürstencongresse in die deutsche Wagschale legen werde, sammt seinem Schwerte zu Schutz und Trutz sür ganz Deutschland. Heute kann man über unsere Mittheilung achsel- zuckend lächeln, fährt er fort, wir glauben aber gut unterrichtet zu sein, wenn wir sägen, daß man inner- halb S Tagen ganz

kann uns der Tele graph die Mittheilung wichtiger Ereignisse bringen. Wir glauben zuversichtlich — schreibt der „Botschafter,' daß, welche Entschließung auch der König von Preußen fassen mag, die von Oesterreich ergriffene Initiative in keiner Weise gehemmt werden wird. Als Se. Maj. der Kaiser den großen Entschluß faßte, mußte offenbar auch die Möglichkeit einer Enthaltung Preußens er wogen worden sein. Nicht etwa eine hemmende Rückwirkung auf Oester reich ist e6 also, welche den in Gastein vorbereiteten

Kraft seines SohneS zu übertragen. Der Kronprinz ist durch keine einer Handlungen in der deutschen Politik präjudicirt, er allein, meint inan hier, wäre im Stande, gegenüber einem Epoche machenden Ereignisse, wie der deutsche Fürsteritag, das Ansehen Preußens zu retten und mit einer kühnen Wendung der Politik Preußens dessen nahezu Verlornen Einfluß in Deutschland wieder zu gewinnen. Man legt hier mit einem gewissen Nach drück der Reise des Kronprinzen eine große politische Bedeutung

verschiedenen Anzeichen, daß die neue Wen dung in Bezug auf die deutsche Frage unsere Regie rung ganz unvorbereitet traf. Besonnene.Männer der liberalen wie der conservaliven Partei beklagen eine solche Situation auf das Tiefste, und können nicht umhin, sich immer lauter gegen eine Politik auszu sprechen, welche wie die des Herrn v. Bismarck dahin geführt hat, daß Preußen gleichsam mit verbundenen Augen dahinwandelt. Die überraschende Einladung Sr. Majestät des Kaisers hat diese Situation

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