10,278 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1880/18_10_1880/BTV_1880_10_18_1_object_2887476.png
Page 1 of 8
Date: 18.10.1880
Physical description: 8
, welchen ich den Gegenstand erwähnte, nicht eine Privatkon versation selbst einer erlauchtesten Person respektirte'. In einem längern Artikel kommt das „Journ. des Deb.' in seiner letzten Nummer auf die seitens der deutsch-liberalen Partei ^gegen das Mi nisterium Taaffe erhobenen Beschwerden zurück, um in längerer Ausführung zu erklären, daß dieselbe eine vorurtheilsfreie Prüfung nicht ausznhalten ver mögen. Alles, was auf den Parteitagen von Wild ling, Brünn und Karlsbad diesfalls gegen das be stehende Kabinet

, nach wie vor wird im Reichsrathe deutsch verhandelt werden; aber die czechischen Bauern, welche einen Prozeß in Prag haben, werden in Hin kunft nicht mehr gezwungen fein, deutsch zu lernen, um eine Zeugenaussage bei Gericht abzugeben! Welche Umwälzung! — ruft ironisch das „Journ. des Deb.' aus — welche die deutsche Zivilisation mit einer so fortigen Katastrophe bedroht.' Das „Journ. des Deb.' kann sich daher gleich einer großen Anzahl französischer Blätter die leidenschaftlichen Angriffe der Wiener Presse nur dadurch erklären

, ihm die Sympathien der hohen Wiener Bankkreise und der von ihnen abhängigen Presse zu eütfremden; kurz, die Beschwerden der deutschen Opposition gegen das Ministerium Taaffe halten keine objektive Prü fung aus. Das „Jourual des Deb.' schließt: „Wenn die Habsburgische Monarchie, rein deutsch und rein ungarisch bleiben will, dann möge sie fortfahren, den Ezechen jedes Recht zu verweigern, wenn sie aber ernsthaft daran denkt, ihren Einfluß im Orient aus zudehnen, dann muß sie sich in einer Weise organi- siren

, welche allen Stämmen, welche sich eines Tages um sie gruppireu solle«, die nöthigen Garantien der Unabhängigkeit gewährt.' ^ Parteitage, nichts als Parteitage! seufzt ein Wiener Blatt, und die Berechtigung dieser Klage rufe läßt sich nicht bestreiken. Was standen nicht schon für Parteitage auf dem Programme. Ein deutsch-liberaler und ein vom „Vaterland' ponssir- ter deutsch konservativer, ein von den Jnngczechen begehrter ,,czechischer' und ein von den Altczechen favorifirter „autonomistischer' Parteitag. Freilich

sollen einige dieser Projekte heute schon wieder todt oder dem Tode sehr nahe sein. Die Einberufung des antonomistischen'Parteitages ist in einer am 14. Oktober abgehaltenen Versammlung des staats rechtlichen Klubs in Prag «ach laugwieriger Debatte als unausführbar erkannt und fallen gelassen wor den. Von Hohenwart lag der Versammlung die Zufag vor. daß er sich bemühen werde, einen deutsch klerikalen Parteitag zu Stande zu bringen, was ihm, nach deramSamstag von uus telegraphisch mitgetheilten

2
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1877/02_06_1877/BTV_1877_06_02_6_object_2871780.png
Page 6 of 12
Date: 02.06.1877
Physical description: 12
wirken aller seiner Volksstämme angewiesen isch machen Sie den Versuch nicht, damit nicht zu den vorhan denen anderen Schwierigkeiten im Innern eine neue, sehr große Schwierigkeit hinzugefügt werde. Aber, wird gesagt, die vorgeschlagene Resolution sei durch die Verschiedenheit der materiellen Interessen gerecht fertigt. Ich muß dieser Behauptung auf das ent schiedenste widersprechen. WaS den Weinbau betrifft, so 'ivird derselbe in Deutsch-Tirol jedeSsallS viel in tensiver uud kaum weniger

extensiv betrieben als in Jtalienisch-Tirol. Was den Weinbau und die Seiden- zucht betrifft, so hat in so manchen höher gelegenen Thälern von Jtalienisch-Tirol diese Cultur genau dieselbe Dimension wie irgendwo in» Ober- oderUnter- Hnnthale. Was insbesondere die Seidenzucht anlangt, so mehren sich die Stimmen rationeller Landwirthe in Italienisch-Tirol, welche diesem Zweige der Land wirthschaft durchaus keine günstige Zukunft prophe zeien. Ich will gern zugeben, daß Jtalienisch-Tirol mehr Mais, Deutsch

-Tirol mehr Korn importirt, aber aus diesem Umstände wird unmöglich gefolgert werden können, daß das Land getrennt, beziehungsweise, daß der vielhundertjährige Verband zwischen Deutsch- und Jtalienisch-Tirol gelockert werden soll. Ich bestreike demnach die Behauptung, daß sich eine Verschieden heit der materiellen Interessen mit Rücksicht auf Deutsch- und Jtalienisch-Tirol ergibt, ich bestreike Weiters die Behauptung, daß die Verschiedenheit der materiellen Interessen die Trennung eines Landes

besitzt, als das ungleich giößere Deutsch-Tirol. Italienisch-Tirol besitzt sogar eine Landesanstalt mehr, nämlich die landwirthschaslliche Anstalt, die vorzüglich die Aus gäbe hat, Obst- und Weinzucht zu fördern, wogegen die große Mehrzahl der Landwirthe, die sich mit Viehzucht, Waldwirthschaft und dergl. befassen — und zu diesen Lanrwirthen gehört eine große Anzahl von Oekonomen aus Jtalienisch-Tirol — eine solche An stalt bis zur Stunde entbehren muß. Was inSbe sondere die Schulfrage betrifft

, so konstatire ich. daß in Beziehung auf die prinzipielle Seite dieser Frage die Mehrzahl der Abg-ordneten aus Jtalienisch-Tirol derselben Ueberzeugung ist und dieser Ueberzeugung jederzeit Ausdruck gibt, wie die Mehrzahl der Abge ordneten aus Deutsch Tirol und ich glaube kaum etwas Neues mitzutheilen, wenn ich bemerke, daß dieses Wahlergebniß in Jtalienisch-Tirol dadurch zu erklären ist, daß die dortige Bevölkerung den Anlaß der Wahlen benützen wollte, um geradezu in Bezie hung auf die Schulfrage

3
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1880/06_10_1880/INTA_1880_10_06_1_object_7774377.png
Page 1 of 4
Date: 06.10.1880
Physical description: 4
uns an: Hiasevßetna.Bogltt in Wien, Frankfurt, Berlin,Base l Zürich, Leipzig, Hamburg« A, Li-yelt! in Wien, Prag, Berlin: Hamburg, Frankfurt, Leipzi, Paris, Florenz, Petersburg. Hgz vasLrlfitte rr.Cvmp. inParis- G. L. Darrbr in Frankfurt. Stuttgart, München, Hamburg, Brüssel. RlÄolfMosstin Berlin, Wien, München, St. Gallen« Rotter «. Cü. in Wir». Ptzl- lipp L88 in Wien. Mittwoch 6. HKtober Bruno. ( ""ÄarkusP°°"' ) L88O Vom deutsch-böhmischen Parteitag. Eine große Anzahl von deutsch - böhmischen Landtags- und ReichSraihs

-Abgeordneten, sowie zahlreiche Mitglieder der bäuer lichen Bevölkerung aus den nächstgelegenen Ortschaften Karlsbads hatten sich am Sonntag zur Theilnahme an dem deutsch-böhmi schen Parteitag in dem weltberühmten Kurort Karlsbad einge funden. Im Laufe des Tages bildete die am Samstag er folgte Konfiskation der Wiener Blätter, welche den von den Vertrauensmännern der deutsch - böhmischen Abgeordneten vorge schlagenen Entwurf der Resolutionen mitgetheilt hatten, den Hauptgegeustand des Gesprächs. Vormittags

die Vorlegung einer ge änderten Resolution beschlossen. Um 4 Uhr nahm die Berathung des Parteitages in der großen Sprudclhalle ihren Anfang. Im Saale, der bis aus das letzte Plätzchen gefüllt war, waren alle Bernssklassen der deutsch- böhmischen Bevölkerung vertreten. Der Obmann der Vertrauens männer der deutsch böhmischen Abgeordneten, Dr. Schmeykal, begrüßte die Versammelten, welche durch ihr Erscheinen ihre rege Theilnahme und ihr Interesse an der großen nationalen Sache bethätigen, und dankte

und in Druck gelegt, aber eine halbe Stunde vor Eröffnung der Ver sammlung wurde dieses Schriftstück konfiszirt, und wir schlagen Ihnen jetzt folgende Resolution vor: „Der dritte deutsch-böhmische Parteitag erklärt, daß er den von den Parteitagen in Nieoerösterreich und Mähren beschlossenen Resolutionen ihrem vollen Inhalt nach beitritt. (Stürmischer Beifall.) Der Parteitag spricht seine Ucbcrzeugung aus, daß die volle Einigkeit der Deutschen in Böhmen und das Bewußtsein der Solidarität mit den Deutschen

in Oesterreich überhaupt nicht . dlos das dringendste und unerläßlichste Bedürfniß ist, sondern daß sich die Bevölkerung dessen auch vollkommen bewußt und diese Einigkeit wirklich vorhanden ist. Der Parteitag erklärt sich mit dem Vorgehen der deutsch-böhmischen Abgeordneten, hinsicht lich der Sprachenverordnung, vollkommen einverstanden und be stätigt, daß die Aufregung und Mißstimmung über die Sprachen verordnung sich nicht vermindert haben, sondern noch beständig im Wachsen begriffen sind." Wir hoffen

4
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1877/28_11_1877/MEZ_1877_11_28_2_object_612130.png
Page 2 of 8
Date: 28.11.1877
Physical description: 8
in Süd-Tirol waren nicht der letzte Posten des Deutschthumes im Süden; sie reichten auch noch über die po litische Grenze Tirols hinaus und in das Vene- tianische hinein. Es sind die sieben Gemeinden im Vicentinischen und die dreizehn Gemeinden im Veronesischen. Die sieben Gemeinden sind folgende: 1. Asi- ago, deutsch Sleghe, d. i. Waldschläge; deßhalb heißen die Anwohner die „Schläger'; 2. Noane, deutsch Roban; 3. Rozzo, deutsch Rotz; 4. Gallio, deutsch Gliel: 5. Fozza, deutsch Büsche; K Enego

, deutsch Genebe, d. i. gegen Eben; 7. Lusiana, deutsch Äusan. Nach der Volkszählung von 1854 hatten diese Gemeinden in 13 Seelsorgen 22.742 Bewohner auf 7, 5 Oesterr. ^Meilen. In Lu siana Enego ist das Deutsche schon seit längerer Zeit verschollen: in den übrigen Orten wird es neben dem Italienischen, in Roane und Rozzo durchaus als Hauptsprache geredet. Die dreizehn Gemeinden liegen östlich von der Etsch. zwischen Ala und Verona auf den von Wildbächen gefurchten Hochebenen bis zuni Chi- ampo-Thale

Sprache auscestorben, mit Ausnahme der beiden obersten Kirchdörfer des Progno-Thales Campo Fontana, deutsch Fontk, und Ghiazza, deutsch Gliezen, wo Jung und Alt deutsch sprechen. Der Flächeninhalt des Gebietes dieser ehemaligen deutschen Bergrepu blik beträgt 4, 2 Oesterr. ^Weilen mit 12.328 Bewohnern (1854). Diese sieben und dreizehn Gemeinden zusammen zählten somit 1854 unge fähr 35.000 Einwohner auf 11 Vz Oesterr. Meilen. Ein kleines Fursteuthum! Die Einwohner beider Gebiete nennen sich Cimbeni

5
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1875/07_08_1875/BTV_1875_08_07_10_object_2863970.png
Page 10 of 10
Date: 07.08.1875
Physical description: 10
, 72 kr. 21. Oettl, Düngerwirthschast des kleinen Land wirthes, Prag, 75 kr. 22. PerelS, Rathgeber bei Wahl und Gebrauch von landwirthschastlichen Maschinen, Berlin, 1 fl. 50 kr. 23. Perels, Trockenlegung versumpfter Ländereien, Berlin, 1 fl. 44 kr. 24. Raumer, Bodenentwässerung, Berlin, 30 kr. 25. Schleicher, der Rosenhof, Wien, 40 kr. 26. Schleicher, nützliche und schädliche Vögel (2 Hartinger'sche Tafeln), deutsch oder böhmisch, Wien, 2 fl. 27. Schlipf, populäres Handbuch des Landmannes, Berlin

Thierzucht. 42. Adam, landwirthschaftliche Thierkunde, Augs burg, 1 fl. 80 kr. 43. Adam, Anleitung zum Hufbeschlag zum Ge brauche in den HufbeschlagSschulen, Wien, 40 kr. 44. Adam, Belehrung über die Rinderbest, Wien, 10 kr. 45. Baumgartner, Kaninchenzucht, Wien, 35 kr. 46. Curti, Schafzucht (Hartinger'sche Tafel, deutsch oder böhmisch), Wien, 1 fl. 47. Dilg, Pferde- und Fohlenzucht, Wien, 1 fl. 60 kr. 48. Ellerbrock, Holländische Viehzucht, Braun- schweig, 1 fl. 80 kr. 49. Fleischmann, das Schwarz'sche

Aufrahmver sahren, Danzig, 2 fl. 40 kr. > z 60. Hofmann, Seidenraupenzucht (Hartinger'fche Tafel, deutsch, böhmisch, slovenisch oder italie- nisch), Wien, 1 fl. 51. Jäger, künstliche Fischzucht (Hartinger'fche Ta- sel, deutsch, böhmisch, slovenisch oder italienisch), Wien, 1 fl. 52. Kopatschek, Milzbrand, Wien, 20 kr. 53. Korth, Zucht, Pflege und Wartung der Hüh ner, Berlin 75 kr. 54. Kühn, Ernährung des Rindviehes, Dresden, 2 fl. 88 kr. 55. Lacher, die Brutstadien der Bienen (1 Wand- tasel

zur Naturgeschichte der Bienen, Wien, 5 fl. 56. Müller, Pferdezucht (2 Hartinger'fche Tafeln, deutsch oder böhmisch), Wien, 2 fl. 57. Pohlenz, Züchtung, Kunst und Methode der- selben, Prag, 1 fl. 53. Pütz, Maul- und Klauenseuche, Bern, 45 kr. 59. Schatzmann, Buttersabrikalion, Aarau, 13 kr. 60. Schmidt und Kleine, Unterricht in der Bie nenzucht, Nördlingen, 90 kr. 61. Vial, Rindviehmast, Breölau, 1 fl. 30 kr. 62. Washington, Schweinezucht (Hartinger'fche Tafel, deutsch oder böhmisch). Wien, 1 fl. 63. Washington

, Geflügelzucht (2 Hartinger'sche Tafeln, deutsch oder böhmisch), Wien, 2 fl. 64. Weiske, Weidewirthschaft, Breslau, 72 kr. 65. Wolff, landwirthschaftliche Fütterungslehre, Berlin, 1 fl. 50 kr. 66. Zielke, Rinderzucht, Berlin, 60 kr. Hl! Ueber Obst- und Weinbau und über Kultur von verschiedenen Handels - pflanzen. 67. Abel, L., Obstbaumpflege, TrieSdorf, 60 kr. 68. Babo A., Anleitung zur Bereitung und Pflege des Weines, Frankfurt, 1 fl. 80 kr. 69. Babo, Tabaksbau (Hartinger'sche Tafel, deutsch oder böhmisch

6
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1878/05_10_1878/TST_1878_10_05_2_object_6261185.png
Page 2 of 6
Date: 05.10.1878
Physical description: 6
werden können. So aber ist das Steuer-Aequivalent für beide Landestheile ein höchst ungleiches. Denn während die Bevölkerung Jtalienisch-Tirols blos um 93,245 Seelen weniger, mithin blos um etwas mehr als ein Fünftel kleiner ist als die Deutsch-Tirols, so zahlt die Bevölke rung Deutsch-Tirols jährlich doch über das zwei ein halbfache an direkten Steuern mehr als die Bevölkerung Jtalienisch-Tirols, nämlich 979,406 fl. gegen 358,416 fl., mithin mehr um 620,990 st. Dieses Verhältniß muß daher bei der Beurtheilung der Sache umsomehr

in die Wagschale fallen, als die Landes- Jrrenanstalt die Dotation zur Bestreitung ihrer ungedeckten Aus lagen aus dem Landesfonde erhält, zu dem alle Grund-Ein kommen- und Gewerbe-Steuerpflichtigen des Landes die betreffen den Landeszuschläge einzuzahlen haben, daher diese Zuschläge für Deutsch-Tirol eine ungleich größere Summe betragen als für Jtalienisch-Tirol. Die der Landes-Jrrenanstalt aus dem Landes fonde zu erfolgende Dotation beträgt aber jährlich eine Summe von 45.000 bis 50,000 fl. ö. W. Es muß

der Buchhaltung in ihrem Berichte vom 11. September d. I. wären nach Maßgabe des Steuer» Aequivalentes aufzunehmen gewesen auS: Deutsch-Tirol 182 „ Jtalienisch-Tirol 67 mithin zusammen . 249 Nach Maßgabe deS Bevölkerungs-Verhältniffes auS Deutsch-Tirol 139 aus Italienisch Tirol 110 zusammen , 249 Werden nun für Deutsch-Tirol die Zahlen nach dem Ver hältniffe des Steuer-Aequivalentes und der Bevölkerungszahl, nämlich die Ziffern 182 und 139 zusammengenommen oder addirt, so ergibt sich die Summe 321, somit

Geisteskranken Deutsch-Tirols blos 228, während die Jtalienisch-Tirols 262, mithin um 34 mehr be trägt. Allein abgesehen von der zweifelhaften Richtigkeit dieser Ziffern muß bemerkt werden, daß dieses Verhältniß Jahr für Jahr für beide Theile ein voraussichtliches ist, und daß im nächsten Jahre Deutsch-Tirol eine noch größere Mehrzahl zur Aufnahme geeigneter Irren haben kann, als gegenwärtig Jta lienisch-Tirol, wenn sie untergebracht werden könnten. Der richtige Maßstab für die Zahl der in die Anstalt

italienischer Nationalität in der Anstalt befin den können als Deutsche. Bei der Aufnahme wird nie ein Unterschied zwischen Deutsch- und Jtalienisch-Tirol gemacht. In jedem Betracht gründet sich das bestehende Verhältniß auf Recht und Billigkeit und der Landcsausschuß stellt daher den Antrag: Der hohe Landtag wolle den Antrag des Don Genti lini ablehnen, indem mis Rücksichtnahme auf die maßgebenden Verhältniffe der Bevölkerungszahl und der Steuer-Aequivalente in Betreff der Zahl der in die Landes

7
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1880/16_07_1880/TST_1880_07_16_2_object_6263014.png
Page 2 of 4
Date: 16.07.1880
Physical description: 4
auf der ganzen Welt zu stürzen. Die sogenannte Verfassungspartei, welche vom Jahre 1861 angefangen bis 1879 fast ununterbrochen geherrscht und nun sich als deutsch-nationale Opposition mit einem „deutsch-böhmischen Trentino" entpuppt hat, brachte sich glücklicher Weise selbst zum Falle. Ihre Theoretiker schlugen die Praktiker der Partei über die Köpfe, während die Praktiker die Regierungsunfähigkeit eklatant nachgewiesen haben. Eine Partei, welche die staatliche Gewalt ausschließlich in den Händen

hat und die Aufgaben unserer Monarchie im Innern und im Oriente in so kläglicher den Staatsinteresien vollkommen widerstreitender Weise auffaßt, wie es die jetzige deutsch-nationale Opposition im Jahre 1878 und Anfangs 1879 gethan, eine solche Partei hat jede Berechtigung zur Führung der Regierungszügel verloren, wenn der Staat überhaupt als einem ernsten Vollzug seiner geschichtlichen Mission denkt. Wenig Ehr' und wenig Geld, das ertrage wem's gefällt — diese Worte rief man allgemein der Regierungspartei im Jahre

1879 zu. Doch das immer noch nicht hinreichend gewürdigte Fiasko, welches die Verfastungspartei mit ihrer Regierungskunst gemacht hat, brachte dieselbe nicht zur Selbsterkenntniß und Umkehr, ja die deutsch-nationale Opposition, dieser Rumpf der ehemaligen Verfassungspartei, wird nicht müde, Oesterreich beweisen zu wollen, daß sie noch immer regierungsfähig sei. Wie unberechtigt diese Behauptung an und für sich ist, entgeht keinem einsichtigen Kenner unserer Verhältnisse. Was dokumentirt

und ganz andere Ziele anstreben als es die bisherigen sind. Schlagworte von der staatsrettenden Mission der Deutsch-nationalen verfangen nicht mehr und finden äußerst wenig gläubige Seelen. Die äußere und innere Politik Oesterreichs haben glücklich jenen Wendepunkt überschritten, welcher zur Alleinherrschaft der deutschnationalen Partei nimmermehr führen kann. Von der deutschen Hegemonenwirthschaft in Oester reich läßt sich nur mehr träumen. Die Abgeordneten Herbst, Plener jun., Schmeykal

und Kavallerie. Eine Infanterie, welche fest im Feuer steht, aber langsam marschirt, die laste ich mir gefallen; jede Armee braucht sie, denn Kavallerie allein genügt nicht. Wenn aber die Infanterie nicht nur nicht langsam vorwärts marschirt, sondern im entschei denden Momente auch schnell nach rückwärts läuft oder gar zum Feind übergeht, so werde ich es mir wohl überlegen, mit solchen Kampfgenossen Waffenbrüderschaft zu schließen." So und anders wurde die deutsch-liberale Partei charakterisirt

8
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1872/04_07_1872/BTV_1872_07_04_2_object_3058481.png
Page 2 of 6
Date: 04.07.1872
Physical description: 6
wieder nach Possenhofen und wird sick von dort au» in'S baie- rische Hochgebirge begebm, und u. A. auch dem Prinzen Karl in Tegernsie einen Besuch abstatten. *— In der Wiener Erzdiözese erhielten aus den zur Verbesserung der Dttation bestimmten «taatS- geldern 16 Priester je 3V0 Gulden, 75 Priester je 200 Gulden und 45 Prdster je 150 Gulde«. Ein i ja mit den.Thatsachen in Widerspruch steht, da doch lung die Dhnastie in Oesterreich, deutsch ist nicht »«? ^ zu Folge eines Gesetzes

. (Deutsch und freisinnig! Schluß.) Uns fürwahr wird man nicht zumuthen wollen, daß wir von der erhaltenden Kraft, von der maßgebenden Bedeutung, von dem belebenden Ein fluß des DeutfchthumS in Oesterreich ein Jota hin wegzuleugnen gedenken. Wir schreien nicht hinaus, die Regierung Oesterreichs muß eine deutsche sein, aber wir wissen, daß sie keine österreichische sein kann, sobald sie eine antideutsche wird. Keine pa pierene Gleichberechtigung kann eS verwischen oder vielmehr jene richtig erfaßte

Gleichberechtigung, welche jedem Elemente freie Entfaltung, die feiner Kraft entsprechende Geltung verleiht, verbürgt es, daß der deutsche Geist, der zugleich der Geist der Kultur und der Arbeit ist, in Oesterreich der herrschende für alle Zeiten bleibt. Nicht nationaler Eigendünkel, nicht ein nach allen Seiten hin verletzender Chau vinismus, sondern die innere Gewalt der Thatsachen begründet und befestigt diesen Gedanken. Deutsch ist die Wissenschaft, deutsch > Handel und i Industrie, deutsch ist entsprechend

der geschichtlichen Entwick l''rit?eQ5 üall . . InOsbr l'atecd. Uatre! . <!ries. . keine Nationalität mit so viel Opferwilligkeit an dem Werke der innern Eonfolidirung arbeitet, als eben die deutsche? Was sollen die Prahlereien mit exklusiven Machtgelüsten, während doch faktisch das Recht in Oesterreich seinen Hort im Dentschthum findet? WaS soll das provozirende Herbeizerren eine« künstlichen Gegensatzes zwischen deutsch-natio nal und deutsch-österreichisch, während doch Eines eine Garantie für das Andere bildet

? l'raQZvv lirlxon lvlauseo UraQTvU 4uer. . Xvuwar' Zück« . . Versna .VW . . '.t.'Isavv »i.er. . deutsch und freisinnig auf demselben Wege zu wirken. s^ati Pefth» 1. Juli. Der ..Ungarische Lloyd' meldet! in einem Wiener Briefe, daß das Wahlreformgesetz ^ so gut wie fertig ist. Behufe der Schlußredaktion wird nur noch daS Schicksal des galizische» Aus gleichs abgewartet, da nach dessen Beseitigung die direkten Wahlen auch auf Galizien auszudehnen sind. — Ein fürchterlicher Sturm, wie er seit Men

9
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1873/21_05_1873/BZZ_1873_05_21_2_object_451084.png
Page 2 of 4
Date: 21.05.1873
Physical description: 4
! (S.-Corr ) Politische Tagesgeschichte. Bozen, 21. Mai. Oesterreich Hot einen glänzenden Sieg errungen. Mit imposanter, jeden Zweiiel ausschließender Ein stimmigkeit hat der Teplitzer Parteitag den österreichi- schen StaotSgedanken als die Grundlage aller Ge strebungen des deutsch-österreichischen Volles erklärt. Es ist gar mcht so lange her, daß man die Jour nale beschimpfte, welche eS wagten das deutsch-öster reichische Volk daran zu erinnern, daß es neben der Sympathie und geistigen Verbindung

mit den deutschen Stammesbrüdern im deutschen Reiche doch auch Pflichten gegen sein österreichisches Vati-rland habe, und daß man ganz wohl ein guter und Patriot scher Oester- reicher sein könne, ohne deshalb aufzuhören ein guter Deutscher zu sein. Endlich ist man aus diesem Dusel erwacht. Die immer unverhüllter und frecher auftretenden Tendenzen der Deutschthümler öffneten dem deutsch österreichischen jährige Tochter siedelte nach der benachbarten Villa zu Frau von Tolleneck und deren Tochter Anna

. Die Deutsch.Oesterreicher sind zu der Er kenntniß gekommen, daß die Liebe zum Vaterlande, und nicht die Sehnsucht nach einem fremden Reiche daS angeborene natürliche Gefühl ist, welches die Brust jtdes Oesterreichers durchdringt. Man hat einsehen gelernt, wie lächerlich sich jeder Deutsch- Oesterreicher macht, der die nationale SonderpvliUk, den nationalen Egoismus und den nationalen Hoch muth d-r Czechen und aller sonstigen nichtdeutschea öst.rreichischrn Völkerschaften verdammt, zu gleicher Zeit aber eine demsch-nationale Vergewaltigungs

politik decretirt und die Nationalität über die Freiheit und üb«-? den Patriotismus stellt. Wenn wir die nationalen Phantastereien der Czechen für reichsfeind liche Wühlereien erklären, so dürfen auch wir keine nationalen Phantasten fein. Auf dem Teplitzer Parteitag nun haben sich die Führer der deutsch-österreichischen Verfassungspartei endl ch genöthigt gesehen, die österreichische Fahne zu entfalten und den Bannerträgern des deutschen Rei ches die österreichischen Farbe» entgegenzuhalten. Die beg

isterte Zustimmung, welche die kräftigen Worte Herbst's ia der Teplitzer Versammlung fanden, gibt immer den erfreulichen Beweis, daß die deutsch natio nalen Rheinwachlwänn r adgewirlhschaftet haben, und an die Stelle der kopflosen Sehnsuchtswinselei nach der Pickelhaube das österreichische Bewußtsein mit voller Kraft wieder getreten ist. Für diejenigen aber, welche den österreichischen StaatSgedanken stets hochgehalten und niemals mit eingestimmt haben in das deutsch-nationale Geschrei, liegt

10
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1871/15_05_1871/INTA_1871_05_15_1_object_6133062.png
Page 1 of 4
Date: 15.05.1871
Physical description: 4
staatsrechtlichen Frage. Der deutsch-nationale Verein in Klagenfurt hat nachstehende Petition, welche den Wünschen und Bedürfnissen der Deutschen in Oesterreich in unserer staatsrechtlichen Frage in möglichst kor rekter Weise Ausdruck gibt, an das Abgeordnetenhaus des Reichs- rathes gerichtet: Hohes Haus der Abgeordneten ! Seit nahezu zwei Jahren sind die aus deutsch-nationalem Standpunkte stehenden politischen Vereine, unterstützt von einem Theist der deutsch-österreichischen Presse für ven Separatausgleich

mit Galizien, als der unumgänglichen Voraussetzung für die Entwicklung eines einigermaßen gesunden parlamentarischen Lebens in Oesterreich eingetreten. : ' .Diese Agitation ist nicht erfolglos geblieben; die hervorra gendsten deutsch - österreichischen Partcifraktionen sind dermalen einem Abkommen, mit Galizien mehr oder weniger geneigt^ und diese Stimmung in. Rechnung ziehend mag das gegenwärtige Ministerium wol hoffen mit seiner in' der Sitzung des h. Hauses vom.5. d. M. eingcbrachten Vorlage, enthaltend

grunogcsetzliche Bestimmungen rücksichtlich des Königreiches Galizien rc. durchzu- ttingen. Hat aber die deutsch-nationale Partei deck Ausgleiche mit Galizien bisher energisch dgs Wort geredet, so muß es zugleich ihre Aufgabe sein, ebenso energisch Ausgleichsvorschlägen entgegenzutretkn, welche den Grundgedanken, den sie mit dem galizischen Ausgleiche verbindet, entweder gar nicht, oder doch nur in verfälschter Form , zürn Ausdrucke bringen. Als einen solchen Vorschlag betrachtet der gefertigtes deutsch

Reichsrathswahlen knüpfen mögen, wenn auch zu erwarten steht, daß die nächste Folge derselben die Bildung einer energischen, mit der Bevölkerung in ununterbrochenem Kontakte stehenden und dadurch mächtigen deutschen Partei im Reichsrathe sein werde, so muß doch, wenn nicht die Wahrscheinlichkeit, so doch die Mög lichkeit im Auge behalten werden, daß direkte Reichsrathswahlen, soferne sie unter Aufhebung des Gruppensystems auf breiterer Unterlage durchgeführt werden, wenigstens in der nächsten Zeit der deutsch

-liberalen Parteirichtung eine numerisch noch schwächere Vertretung im Reichsrathe gewähren dürsten, als sie dermalen genießt. Der gefertigte dentsch-nationale Verein in Klagenfurt erlaubt sich daher dem hohen Hause der Abgeordneten nachfolgende Wünsche bezüglich der Amendirung der Regierungsvorlage vom 5. d. M. zu Unter breiten: // 1. Vom deutsch-nationalen Standpunkte aus unterliegt es keinem Bedenkest, der Kompetenz des galizischen Landtages noch verschiedene Agenden zuzstweisen, bezüglich

11
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1880/23_10_1880/TST_1880_10_23_5_object_6263463.png
Page 5 of 6
Date: 23.10.1880
Physical description: 6
Anlage iL de« „Akllen Tiroler Stimma" Nr. 244. Der deutsch-konservative Parteitag. Die „Reform" begleitet die Einladung zum Parteitage in Linz mit folgenden Bemerkungen: Es ist wohl nicht nothwendig, neben den Gründen, welche der bereits mitgetheilte Aufruf enthielt, sich nach neuen umzu sehen, welche die Abhaltung eines deutsch-konservativen Partei tages beleuchten sollen. Die- Ueberhebung, mit welcher die deutsch-liberales!?) Opposition an ihren Parteitagen aufgetreten

ist und sich als alleiniger Vertreter der Deutschen in Oesterreich gerirt hat, sowie nicht minder die noch in Sicht stehenden De- monstrationen der unversöhnlichen Reichsraths-Klique haben es bewirkt, daß auch die konservativen Deutschen in Oesterreich — und diese zählen nach Millionen — sich zum Worte melden, um entschieden gegen die Anmaßungen der deutsch-liberalen Partei tage zu protestiren. Es ist aber auch schon die höchste Zeit dazu, daß die konservativen Deutschen in Oesterreich ihre Stimme erheben

, um vor dem In- und Auslande klar an den Tag zu bringen, daß in Mödling, Brünn und Karlsbad nur Bruchtheile der Deutsch-Oesterreicher demonstrirt haben. Zur Klärung der politischen Lage in Oesterreich wird der deutsch-konservative Parteitag in Linz ungemein beitragen, denn er bildet die wirksamste Abwehr gegen die Gelüste deutscher Hegemonenwirthschaft. Nicht Vertreter slavischer Stämme sollen neuerdings bekräftigen, daß sie Nichts gemein haben wollen mit den destruktiven Tendenzen notorischer Reichsverderber

- nalifiischen Hauptquartiere der deutsch-liberalen Opposition, welche sich schon wieder hoch zu Roß wähnte, beweist Gejohle, Ge spött«, Verleumdung, Geschimpfe, das sind die Waffen, mit welchen der größte Theil der Wiener Presse gegen den deutsch- konservativen Parteitag in Linz schon jetzt zu Felde zieht, eine andere Art des Kampfes ist den Wortführeen der ehemaligen Verfassungspartei schon seit Langem unbekannt. Diese Art der Abwehr und Bekämpfung ist ja aber ein untrügliches Zeichen

, daß die konservativen Deutsch-Oesterreicher mit der Arrangirung des Parteitages in Linz einen Schuß in's Schwarze gemacht haben. Wir wünschen demselben das beste Gedeihen, seinen Ver handlungen aber und Kundgebungen Entschiedenheit welche jeden Zweifel ausschließt. Das deutsche Volk in den innerösterreichischen Ländern sehnt sich ja nach vollständiger Befreiung von der soge nannten „liberalen" Tyrannei. Das Cndziel der „Kulturkämpfer". Während die republikanischen Logenbrüder in Frankreich Versasiung, Recht

12
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1871/27_09_1871/TST_1871_09_27_1_object_6251781.png
Page 1 of 4
Date: 27.09.1871
Physical description: 4
a*?s. Linladung zur Aänumeration. Da mit dem Monat September das III. Quartal abläuft, so erslicheu wir höflich, für das IV. Quartal rechtzeitig abonniren zu wollen. Administration der N. Tiroler Stimmen. Die Ausgleichsaktion schreitet vorwärts. G Der Sturm der deutsch-nationalen Partei auf das Mi nisterium Hohenwart legt sich und die Abgewirthschafteten fan gen an einzusehen, daß es mit ihnen aus ist und zwar aus für immer. Graf Beust, dessen Stellung um so mehr in's Schwanken geräth, je mehr

es mit der deutsch-nationalen Partei zu Ende geht, ist am letzten Sturmlauf auf das Ministerium selbstverständlich nicht unbetheiligt. Aber lver immer in diesen Tagen noch sich herausnimmt, die Opposition gegen den Grafen Hohenwart zu führen, es ist doch Alles vergebens und alles Kämpfen und Auflehnen dient und führt zu weiter nichts als die Ohnmacht der sog. verfassungstreuen Clique hervorzukehren und ihre unberechtigten Bestrebungen als solche noch besser zu kennzeichnen. Mag darum die Clique in der Opposition

, jedes Ankämpfen gegen die Thätigkeit des Ministers zu unterlassen, denn man ist nicht mit jenem Grade von Blindheit geschlagen, an dem die deutsch-nationale Clique leidet, die in Folge dieser Blindheit die große Macht nicht sieht, die hinter dem Grafen Hohenwart wohlorganisirt steht, — eine Macht, die den Minister hält und dessen Stellung unangreifbar macht. Diese Macht ist diePartei des historischenRechtes- Einer solchen Partei entgegenwirken kann nur eine Clique, die Alles für sich retten möchte

ihrer Eltern und Voreltern abzusenden, um durch ihr Ein wirken und ihr Beispiel neue Mitglieder für die katholische Kirche zu gewinnen. Run wären derartige bekehrte Neger mehrere vorhanden, allein ihre Absendung und der damit zu verfolgende Zweck könnte nur dann von gewünschtem Erfolge sein, wenn ihnen Priester beigegeben würden, die ihr Vorhaben leiten und unter stützen könnten. Allein an Letzteren fehlt es. Das gilt von der deutsch-nationalen Partei, nicht aber von der herrschenden Partei in Ungarn

wollen nicht der deutsch-nationalen Clique in die Sackgasse fol gen, in welche sich dieselbe verirrte, indem sie, um „ihre Ver fassung" zu retten, allein und zuerst den Boden der Verfassung verließ und sich sogar des Mittels beraubte, um je wieder in legaler Weise in die Aktion treten zu können. Mag darum Graf Beust den letzten Sturm aus das Ministerium Hohenwart sagar organisirt haben und mag die Sendung des Dr. Giskra nach Pest über stine Inspiration erfolgt sein — die Stellung des Reichskanzlers

13
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1871/04_07_1871/BTV_1871_07_04_2_object_3056375.png
Page 2 of 6
Date: 04.07.1871
Physical description: 6
und Maßregeln, durch welche die Deutsch-Oesterreicher in ihren Rechten, in ihrer Na- tionalität, in ihrer Stellung geschädigt oder ge fährdet werden? Wo sind, fragen wir weiter, die Fälle, daß die Deutschen in Amt, Schule, im Parlament oder in der Presse, in der Gerichtsstube oder im Hörsaale, im gesammten öffentlichen oder staatlichen veben in ihren Rechten beschränkt oder im Vollgenuffe derselben gefährdet wurden? Wohin wir unsere Blicke wenden, sehen wir, daß der Deutsche in Oesterreich heute

noch dieselben Rechte, dieselbe Stellung genießt, wie seit Jahrhunderten, und daß er eine Stellung einnimmt, deren sich kein anderer VolkSstamm erfreut. Souverän in seinen R««6 eigenen Gebietstheilen, sieht der Deutsche überdieß seine Sprache vorherrschend in den obersten Ver waltungsbehörden der grSßern Reichshälfte, sowie der obersten gemeinsamen Behörden des Gesammt- reicheS. Deutsch ist die Sprache der gesammten Armee und der Marine, der wissenschaftlichen Een- traianstalten, sowie des großen wirthschaftlichen

und des Verkehrslebens; deutsch der authentische Text der NeichSgesetze und die deutsche Sprache vermittelt neben den Landessprachen den allgemeinen Verkehr an der Moldau wie am Prnth, an der Tbeiß wie an der Save und an der Etsch. Deutsche Sitte, deutscher Fleiß und deutsche Bildung können in den Gebieten der Deutsch-Oesterreicher ebenso ihre Stätte finden, wie außerhalb der ReichSgrenzen. Das Deutschthum, das auf diesen Faktoren, nicht aber ans Zwang oder künstlichen Wahlordnungen beruht, wird sich stets

nicht scheuen, da nur im gegenseitigen patrio tischen Wetteifer der einzelnen Stämme die Bürg schaft für eine gedeihliche Entwicklung des Gesammt- staateS liegt. Jedes Kulur-Element im Staate bildet einen neuen Baustein zu seiner Größe und Stärke; jede Nationalität, welche Pflege ihrer Bestrebungen beansprucht, bildet ein neues Kultur-Element im Staate. Und die Deutsch-Oesterreicher, welche sich in Oesterreich die Kulturmission vindiciren, sollten einer solchen Bewegung nicht fördernd, sondern hem mend

entgegentreten wollen? Die Deutsch-Oester reicher sollten aus einer Kulturbewegung, welche dem Staate neue ungeahnte Kräfte erschließt, eine Bedrohung ihrer Stellung besorgen? Man verschone uns daher mit den wohlfeilen Phrasen, welche die Deutsch-Oesterreicher als bedroht hinstellen möchten. Glauben die Deutsch-Oesterreicher ihrer politischen Bedeutung verlustig zu werden, wenn neben ihnen andere, zu keiner unbedeutenden Kulturhöhe bereits emporgeklommene Nationalitäten zu jenen Rechten gelangen, in deren

14
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1880/19_10_1880/BTV_1880_10_19_1_object_2887491.png
Page 1 of 8
Date: 19.10.1880
Physical description: 8
gefährdet wäre und wir würden die ersten sein, welche in die Behaup tung mit einstimmten, daß sich eine auf dem deutsch österreichischen Bündnisse beruhende äußere nicht konsequent verfolgen lasse, wenn gle! ''ze» Inneren die deutschen Interessen geschädi^ Was wir aber nicht zugeben können, das ist, oay' oie auswärtige auf solcher Basis ruhende Politik auch dann als gefährdet dargestellt werde, wenn es sich um eine bloße Parteien-Rivalität handelt, in welcher vorübergehend nicht ohne ihre eigene Schuld

jene Partei unterlegen ist, die heute die Thatsache, daß sie in eine Minderheitsstellung gerathen, für eine Unterdrückung des Deutschthums in Oesterreich aus gibt, während es doch schwer halten dürfte dem Grafen Taaffe auch uur einen einzigen Schritt oder irgend eine That nachzuweisen, die gegen das Deutsch- thum gerichtet gewesen wäre. Freilich wenn man alles was zu Gunsten einer anderen Partei geschieht als gegen das Deutschthum gerichtet darstellt, dann ist es ein leichtes in jeder Konzession

, um Männer aus den Reihen der deutsch-liberalen Partei für sein Kabinet zu ge winnen. All' diese Versuche scheiterten an dem Widerstande der deutsch-liberalen Partei selbst. Was blieb dem Ministerium Taaffe, das doch, wie jedes Ministerin:'., eine Mehrheit haben muß, und nuu auch gefunden hat, übrig als zu trachten, daß diese 2)!ehrheit gestärkt werde? Gelänge es der deutsch-liberalen Partei wieder die Mehrheit im Reichsrathe zn gewinnen, und würde Gras Taaffe von dieser Partei in irgend

einer den Charakter einer Kabinetssrage tragenden Frage über stimmt, so sind wir überzeugt, daß er sofort der ver änderten Lage Rechnuug tragen würde, wie er denn auch die konstitutionellen Chancen respektirt und der deutsch-liberalen Partei kein Hinderniß in den Weg legt, wo sie durch ihre Agitation bemüht ist wieder zur Mehrheit zu gelangen, wie die in keiner Weise beengte Abhaltung der verschiedenen Parteitage be weist. Nach denselben konstitutionellen Grundsätzen muß er freilich der gegenwärtigen Mehrheit

, sondern einen inneren politischen Parteienkampf vor uns haben, über welchem aber die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten „partei los' steht, und durch welchen sie in ihren Aktionen ebenso wenig behindert wird als etwa die auswär tige Politik Deutschlands unter der Gegnerschaft leidet, in welcher die verschiedenen inneren Fraktio nen in Deutschland einander gegenüberstehen. Zum allgemeinen deutsch-österreichischen Parteitag schreibt man uns unterm 16. ds. aus Wien: „Heute Vormittags fand in Angelegenheit

15
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1880/31_08_1880/INTA_1880_08_31_2_object_7774867.png
Page 2 of 4
Date: 31.08.1880
Physical description: 4
, zum gemeinschaftlichen Kampf gegen alle Reichs- feinde die Hand bieten, nicht mehr mit jenem Mißtrauen, mit jener Feindseligkeit begegnen, die bisher unsere besten Kräfte lahmlegte, sondern es soll nur die Augen öffnen, und es wird sehen, daß wir mit ihm das gleiche Ziel verfolgen. Es wird sehen, daß die, welche gerade im Augenblick der Gefahr sich um das Reichsbanner schaaren, nicht zu den schlechtesten Kämpfern zu zählen sind. Und der Augenblick der Gefahr ist da. Es ist die höchste Zeit, daß die deutsch

- österreichische Verfassungs- Partei eine ausgiebige Verstärkung erhält. Daß der deutsch- österreichische Adel wirksam in das Verfaffungsleben eingreifen könne, wäre der kürzeste Weg die Gründung eines deutsch-öster reichischen Adelsvereins, welcher nach und nach die ganze Mon archie umfaffen müßte und durch einen Zentralausschuß in der Residenzstadt die Fühlung der einzelnen Provinzialvereine unter einander vermitteln und mit den übrigen Kämpfern der deutsch österreichischen Versaffungspartci in Kontakt

ist, der eben deshalb die Beveu- tung erlangte, die er hat, sie aber im Augenblick seiner „Erlö sung" verliert. - So denken die praktischen Leute im Gegen satz zu den Pflastertretern. Wer trägt jedoch die Schuld an dem Ueberhandnehmen der Anhänger der Italia irre- denta? Niemand Anderer als unsere Regierung selbst, welche duldet, daß unser Deutsch dort nach und nach verschwindet, so daß mir's paffirte, daß ich gelegentlich einer deutschen Frage um eine Straße in Triest an einen Sicherheitswachmann in Triest

; mit sanften flehenden Worten, denen er einen schüchternen, fast zerknirschten Ausdruck meisterhaft zu geben verstand, bat er um ihre Vergebung; er wisse, er habe sie verletzt, feine Leiden schaft mache ihn ungerecht, er leide mehr als sie, sie möge ver gessen und verzeihen. I nur dunkel daran erinnern, einst polnisch gesprochen zu haben, denn Alles spricht dort deutsch, in unserem Galizien aber —. In 50 Jahren spricht in Elsaß « Lothringen sicher Alles deutsch, weil man dort mit den Schulen beginnt

bedenklich geworden ist, an etwas ganz Anderes denkt, als an die Völker da hinten in der Türkei. Gerade diese verdächtige Haltung der Pariser Regierung aber ist Rußland hochwillkommen; sie drückt wie ein Bleigewicht auf das, was ihm hinderlich ist, auf die deutsch-österreichische Allianz. In dieser sieht England selbst verständlich seinen natürlichen Bundesgenoffen, und Oesterreich und Deutschland zur Wiederaufnahme einer Aktionspolitik zu be wegen, ist deshalb gegenwärtig das Hauptbestreben

16
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1871/14_11_1871/TST_1871_11_14_2_object_6251354.png
Page 2 of 6
Date: 14.11.1871
Physical description: 6
allen genannten Landtagen in die Majorität zu bringen, dann ist die deutsch-liberale Partei durch die Hilfe der Magya ren nicht nur aus der dermaligen Zwangslage befreit und i h r die Möglichkeit geboten neuerlich in die Aktion überzutreten, sondern die Slaven in Cisleitha- nien sind zum Dienen gezwungen und die deutsche Rechtspartei ist jedes Einflusses beraubt, wenn sie sich nicht gar durch Konzessionen bestimmen oder durch Maßre gelungen schrecken läßt, in das deutsch-magyarische Lager

über zutreten, um an der Durchführung der Racen-Politik mitzuar beiten. Es frägt sich demnach nur, ob sich die deutsch-liberale Partei von den Magyaren in der angedeuteten Weise einspan nen läßt. Dieses müßten wir in Abrede stellen, wenn dem Worte, das die „Neue Presse" erst vor wenigen Tagen in der schärfsten Weise ausgesprochen, zu trauen wäre, dem Worte nämlich: „Kein Seperat-Ausgleich mit den Polen!" Wirtrauen ihm aber nicht, denn das neue System umgibt die Polen mit so vielen Mauern, daß die deutsch

-liberale Partei es endlich ohne Gefahr wagen kann, ihren seit Jahren gehegten Plan auszuführen und Galizien aus dem Verbände der „deutschen Erblande" wieder auszuscheiden, um dieselben stramm zusam men zu fassen und die eigene Herrschaft darüber unter polnisch magyarische Garantie zu stellen. Die Durchführung des neuen Systems stellt die deutsch-liberale Partei zudem vor der Gefahr sicher, daß die Polen je eine deutsch-feindliche Politik treiben wer den und sie gewinnt die Aussicht in den Besitz

der Herrschaft über Deutsch-Oesterreich und auf diesem Wege an's Ziel ihrer Wün sche zu kommen. Darum wird die deutsch-liberale Partei den Magyaren die Handlangerdienste dießmal lieber als je zuvor leisten. — Diese ganz und gar verfassungsmäßig durchgeführte Systemesänderung im Innern entspricht aber auch genau der Politik Andrassy's nach Außen, die sich in die Worte fassen läßt: „Engste Beziehungen zum deuschen Reich", das ebenso wie das heutige Ungarn an Rußland das Hinder niß

17
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1879/03_05_1879/MEZ_1879_05_03_9_object_617984.png
Page 9 of 12
Date: 03.05.1879
Physical description: 12
gebauten Häusern, langgestreckt dahin und zählt über 2000 Einwohner. Seine Umgebung ist prächtig, anziehend. Und gerade dieses Folgareit, um mit Schneller zu reden, ist es, das vor einem Jahre an die hohe LaudeSschulbehörde die Bitte ergehen !ich, sie möge ihm eine deutsche Schule geben, nicht blos deS praktischen Nutzens halber, viel wehr aber, um nach und nach zur Sprache seiner Däter zurückzukehren, die ihm durch fanatische Wälsche verleidet worden ist, als verhunztes Deutsch (teäesco bastardo

) es ausgebend. Noch war nie eine deutsche Schule in Folgareit bis Heuer, »der jetzt ist sie da und in Uebereinstimmung *) Zudem wir diese» Art kel mittheilen, bemerken wir, !aß wir absichtlich an der Schreibweise keine Aenterun- Zen verzenemme» haben. D. Red. mit allen Folgareitern spreche ich zuversichtlich die Hoffnung c>uS: Mit Gottes Hilfe, die nie einen braven Deutschen verlaßt, wird die deutsche Schule hier gut gedeihen und in wenigen Iah?' zehnten werden die Leute wieder ihr Deutsch haben. Die Kinder

; sie sind stolz darauf, ihren Enkeln und Enkelinnen, wenn diese ans der Schule kommen, im Einprägen deutscher Wörter behilflich sein zu können und ihnen im Bewußtsein ihrer Uebcrlegenheit zurufen zu dürfen : „Seht, noch kann ich, ohne die Schule zu be suchen, mehr Deutsch als ihr!' Schreiber machte dies- Erfahrung und dazu eine andere: Die Leute scheuen sich nicht, ihm. dem Fremden, auf seine deutschen Fragen deutsche Antworten zu geben. D>rS erste Mal, daß e> ein deutsches Gespräch mit einem Alten an knüpfte

, kam so: Scherzend sagte ihm ein H-rr von Folgareit, alS ein alteö Väterchen des Weges kam, dieses gehe in den Himmel, er solle eS, um sich zu vergewissern, nur fragen, und zwar „ans Deutsch'. Gott verzeihe dem Schreiber dieses den boshaften Scherz mit dem armen Alte» l aber er fragte doch: ,Js rvohr. Peatr, daß Zhr in den Himmel geat?' worauf der Alte: „Gott der Hear woas es' tr>ssend antwortete. Be schämt lenkte er nun das Gespräch auf andere Sachen, da ihn jetzt feine Forschbegierde nicht mehr

ruhen ließ. Er erfuhr, daß sich der Alle noch ganz gut erinnere, da alle Folgareiter deutsch sprachen und er jetzt mit allen bereue, ihre Kinder nicht die deutsche Sprache oder besser ihren Dia- lect gelehrt zu haben. Nicht nur die wenigen Neste der vermoderten deutschen Sprache zeugen von der deutschen Ab stammung der Folgareiter, die deutschen Namen, theils ächt deutsch, theils verstümmelt, mit denen die Familie» uud umgehende» Gefilde von ,>ol- gareit bezeichnet sind, lasse» darauf schließen

18
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1872/12_08_1872/INTA_1872_08_12_1_object_7763716.png
Page 1 of 4
Date: 12.08.1872
Physical description: 4
über das ehrenhafteste, liberalste und von den edelsten Prinzipien geleitete Wiener Blatt - die „Deutsche Zeitung" — und mit ihr gegen die deutsch- nationale Versasfungspartei in Szene gesetzt wurde, hatte einer ruhigeren Stimmung Platz gemacht, als das offiziöse „Prager Abendblatt" erklärte, „kein Verfassungsfreund schiebe sein Deutsch thum auf Kosten des österreichischen Staatsbewußtseins in den Hintergrund." — Die „Deutsche Zeitung" nahm, gl ich uns, von dieser Auslassung des Regierungsorgans mit Befriedigung

Notiz. Es scheint jedoch, daß man in Regierungs- kreisen großes Unbehagen fühlt, wenn man sich, wie aus Ver- sehcn plötzlich im völlig liberalen Fahrwasser befindet. AUso- gleich mußte daher im „Prager Abendblatt" an jedem Wort der Deutschen Zeitung" herumgenergelt werden. Es wollte jedoch unter Anwendung anständiger Mittel nicht gelingen, dem ausgezeichneten deutsch-nationalen Parteiblattewas anzuhaben. Alles, was dagegen aufgebracht wurde, bestand darin, daß das „Prager Abdbl." bemerkte, es sei

eben ein Unterschied zwischen deutsch österreichisch und deutschnational. Darauf stellte die „Deutsche Zeitung" an das „Pr. Abdbl." die Anfrage, worin dieser Unterschied bestehe und erhält nun vom „Pr. Abdbl." die nachstehende wahrhaft perfide Antwort: „Wir haben zwar nie nach dem Ruhme gegeizt, Lehrmeister der „Deutschen Zeitung" zu sein, diesmal wollen wir jedoch nicht spröde thun und ihr gerne sagen, worin, unserer Ansicht nach, der Unterschied zwischen „deutsch-österreichisch" in unserem

, und „deutsch-national" in ihrem Sinne besteht. Deutschösterreichisch nennen wir Jenen, der bei all seiner deutschen Gesinnung doch nie vergißt, daß Oesterreich seine eigentliche Heimat, sein wahres Vaterland ist, der bei all' seiner Bewunderung für die Großthatcn der Moltke's, Wecker's und des Prinzen Friedrich Karl nicht übersieht,'daß auch wir einen Erzherzog Karl, einen Radetzky, einen Tegetthoff hatten, und daß wir mit Stolz einen Erzherzog Albrccht den Uuseren nennen. Deutschnational im Sinne

der „Deutschen Zeitung" nennen wir dagegen Denjenigen, der vor lauter Enthu siasmus für das neue deutsche Reich ganz daran (sie!) vergißt, daß er iu Oesterreich geboren und in Oesterreich erzogen ist und nicht selten übersieht, daß Wien, aber nicht Berlin, der Punkt sei, "whin unsere politischen Bestrebungen zu gravitiren haben." — Damit ist nicht nur die infame Hetze gegen die deutsch- "ationale Verfassungspartei von Neuem inszenirt, sondern der Umstand, daß das offizielle „Prager Abendblatt" die bos

19
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1877/23_05_1877/TST_1877_05_23_1_object_6259690.png
Page 1 of 4
Date: 23.05.1877
Physical description: 4
Neue Iüi Hott. Aaisei uni» Vaterland. I M W. J-hrgr-, XVII. Hmtember [ Morgen 24. Mai^ Johanna J Mittwoch. 23. Mai 1877 Rede des Adgevedneten Dr. Uriedrick Graf im Wgeordnetkichoase am 15 . Mai über den Pr-tto'schen Autraz. (Schluß.) Aber, wird gesagt, die vorgeschlagene Resolution sei durch die Verschiedenheit der materiellen Interessen gerechtfertigt. Ich muß dieser Behauptung auf das Entschiedenste widersprechen. Was den Weinbau betrifft, so wird derselbe in Deutsch- (Süd-) Tirol jedesfalls

, daß Italienisch-Tirol mehr Mais, Deutsch-Tirol mehr Korn importirt, aber aus diesem Umstande wird unmöglich gefolgert werden können, daß das Land getrennt, beziehungsweise, daß der vielhundertjährige Verband zwischen Deutsch- und Italienisch-Tirol gelockert werden soll. Ich bestreite demnach die Behauptung, daß sich eine Ver- -schiedenhert der materiellen Interessen mit Rücksicht auf Deutsch und Italienisch-Tirol ergibt, ich bestreite weiters die Behauptung, daß die Verschiedenheit der materiellen Interessen

Landtagsbeschlüsse genau so viele Landesanstalten besitzt, als das ungleich größere Deutsch-Tirol. Sn Italienisch-Tirol ist sogar eine Landesanstalt niehr, nämlich die landwirthschaftliche Anstalt, die vorzüglich die Aufgabe hat, Obst- und Weinbau zu fördern, wogegen die große Mehrzahl der Landwirthe, die sich mit Viehzucht, Wald wirthschaft und dergl. befassen — und zu diesen Landwirthen gehört eine große Anzahl von Oekonomen aus Italienisch-Tirol — eine solche Anstalt dis zur Stunde entbehren muß

. Was insbesondere die Schulfrage betrifft, so konstatire ich, daß in Beziehung auf die prinzipielle Seite dieser Frage die Mehrzahl der Abgeordneten aus Italienisch-Tirol derselben Ueber zeugung ist und dieser Ueberzeugung jederzeit Ausdruck gibt, wie die Mehrzahl der Abgeordneten aus Deutsch-Tirol, und ich glaube kaum etwas Neues mitzutheilen, wenn ich bemerke, daß dieses Wahlergebniß in Italienisch-Tirol dadurch zu erklären ist, daß die dortige Bevölkerung den Anlaß der Wahlen benützen wollte, um geradezu

in Beziehung auf die Schulfrage ihrer Ueberzeugung beredten Ausdruck zu verschaffen. Aber selbst die Natur — sagen der Antragsteller und seine Genoffen — fordert die Trennung zwischen Deutsch- und Jta- lienisch-Tirol; denn, sagen sie, die nationale Scheidelinie sei bis auf das I-Tüpfelchen ausgeprägt auch durch die geographische. Nun, wer das Land genauer kennt, wird gestehen, daß auch diese Behauptung sehr cum grano salis zu nehmen ist. Und wenn die Behauptung selbst richtig wäre, glaube

20
Newspapers & Magazines
Tiroler Stimmen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TST/1880/21_10_1880/TST_1880_10_21_1_object_6264154.png
Page 1 of 4
Date: 21.10.1880
Physical description: 4
. Politis-d- Ueber,I»t. Innsbruck, 21. Oktober. Der deutsch-konservative Parteitag und die Böhme». Die „Politik" läßt sich aus Wien schreiben: Es war bekanntlich in den zentralistischen Blättern in den letzten Tagen viel die Rede davon, man beabsichtige angeblich dem Wiener Parteitag einen allgemeinen autonomistischen Parteitag entgegenzusetzen. Die Hast, mit welcher die Herren den Gedanken aufgriffen, bewies, daß er denselben eigentlich nicht so ungelegen gekommen wäre. Denn sie hätten dann in die Welt

hinaus posaunt, auf ihrem Parteitage sei ausschließlich das Deutsch- Oesterreicherthum vertreten gewesen, auf dem autonomistischen die Slaven; denn die Deutsch-Konservativen auf dem letzteren hätte man in gewohnter Weise als „geschlechtslose Klerikale", wie sich das Organ der Fortschrittspartei auszudrücken beliebte, weges- kamotirt. So wie die Sachen aber jetzt stehen, geht cs schlechter dings nicht. Denn die Polen, Böhmen und Südslaven haben es erst nicht nothwendig im Vereine mit den deutschen

Autonomi sten ihre gegenseitige Solidarität auf einem gemeinschaftlichen Parteitage zu proklamiren. Diese Solidarität hat bei zahlreichen Abstimmungen im Reichsrathe die beste Probe geliefert und sie hat sich neuerdings, wie dies erfreulicherweise die soeben statt findenden Berathungen des Exekutivkomitö ergeben, nur gekräf tigt. Allein für die Deutsch-Konservativen lag der dringendste Anlaß vor, endlich aus der Reserve herauszutreten, um vor dem In- und Auslande gegen die bunt zusammengewürfelte teuto

nische Schaar der Gegner ihr ehrliches Deutschthum hervorzu kehren, wie zu betonen, daß dasselbe keineswegs bedroht sein werde und könne, wenn auch den anderen Nationalitäten ihr gutes Recht werde. Man hat ja, um das Kind beim rechten Namen zu nennen, die Niederträchtigkeit begangen, den Deutsch- Konservativen allen Ernstes ihre Nationalität abzusprechen und damit ganzen Ländergruppen den schwersten Schimpf anzuthun. Die deutschen Autonomisten haben aber glücklicherweise noch zur rechten Zeit

", in Linz die deutschen „Klerikalen" — wenn wir schon diese Terminologie gebrauchen — gesprochen. Fragt sich nur, ob letztere auch das Mandat haben, Namens der deutschen Bevölkerung zu sprechen. Nun kann aber selbst die „Presse" heute nicht umhin darauf hinzuweisen, daß 35 Reichs- rathswahlbezirke deutsch-konservative Abgeordnete entsendet haben, und wenn man erwägt, daß dieselben zumeist von den Landge meinden, dem Aschenbrödel der Lasser'schen Wahlkreisgeometrie, gewählt wurden

21